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Einrichtung zur Fernsteuerung bzw. Fernmeldung Im Hauptpatent 614
889 ist eine Einrichtung zur Fernsteuerung von Schaltern und zur selbsttätigen Meldung
der` Stellungen dieser Schalter nach den Überwachungsstationen unter Verwendung
von Auswahlmitteln beschrieben, bei der jedem Schalter ein Relais mit zwei Wicklungen
zugeordnet ist, dessen Wicklungen jeweils Felder entgegengesetzter Richtung erzeugen
und wobei die jeweils eingeschaltete Wicklung über einen Kontakt des Halterelais
so lange in einen örtlichen Stromkreis eingeschaltet bleibt, bis sie durch Umlegen
des Hilfskontaktes des überwachten Schalters vorübergehend abgeschaltet wird. Bei
.dieser älteren bekannten Einrichtung kann es nun vorkotnmen, daß auch Schalter
mit sehr großer Schaltzeit zu überwachen sind, wobei also eine erhebliche Zeit vergeht,
bis der überwachte Schalter nach Öffnung der Hilfskontakte, die die bisherige Stellung
kennzeichnen, die andere Stellung erreicht und hier wiederum seine Hilfskontakte
schließt. Da bei der älteren Anordnung der Anlauf der Auswahlmittel gewissermaßen
von der Öffnung des Hilfskontaktes abhängig gemacht ist und die Übertragung erst
dann beendet ist, wenn beim Erreichen der neuen Stellung des Schalters diese von
der Übertragungseinrichtung quittiert ist, was zu einer erneuten. Erregung des Halterelais
führt, so kann es vorkommen, daß die Auswahleinrichteng
mehrere
vergebliche Durchlaufe machen muß, bevor diese Quittierung der neuen Stellung durchgeführt
werden kann.
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Die vorliegende Erfindung verbessert nun die Anordnung nach dem Hauptpatent
für langsam arbeitende Schalter oder ähnliche Vorrichtungen, wie z. B. Ventile,
Schieber o. dgl., von Rohrverteilungsnetzen, und zwar dadurch, daß Schaltmittel
vorgesehen werden, die den Anlauf der Auswahlmittel der Fernsteuerungseinrichtung
so lange verzögern, bis oder bis kurz bevor die neue Stellung des zu überwachenden
Organs erreicht ist. Zweckmäßig wird hierbei die Anordnung so getroffen, daß jedem
überwachten Organ mit langsamer Umschaltzeit zwei Relais mit differential geschalteter
Wicklung zugeordnet werden, wobei jeder Stellung des überwachten Organs je eine
Wicklung der beiden Relais zugeordnet ist. Eine andere Ausgestaltung der Erfindung
besteht darin, daß dem überwachten Organ mit langsamer Umschaltzeit außer dem Differentialrelais
noch ein Relais finit zwei Wicklungen in der Weise zugeordnet wird, daß dieses Relais
über den Hilfskontakt des überwachten Organs und Kontakte des Differentialrelais
in der Weise gesteuert wird, daß das Zwischenrelais den Stromkreis für das Anreizen
der Auswahlorgane erst dann schließt, wenn das überwachte Organ bzw. dessen Hilfskontakt
die neue Stellung erreicht hat.
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Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann dadurch
erhalten werden, daß jedem überwachten Organ mit größerer Schaltzeit ein zeitmessendes
Glied zugeordnet wird, das zum Beginn der Stellungsänderung des überwachten Organs
angereizt wird, das aber erst dann den Stromkreis für das Anlaßorgan der Auswahlvorrichtungen,
schließt, wenn die ihr zugeordnete Zeit verstrichen ist. Hierbei kann zweckmäßig
eine Bimetallanordnung Verwendung finden, die durch die Kontakte der Differentialrelais
gesteuert wird und bei der die Heiz- bzw. Umschaltzeit i" einfacher Weise so bemessen
bzw. eingestellt werden kann, daß sie um ein geringes größer ist als die Umschaltdauer
des überwachten Organs.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargesetllt, und zwar zeigt die Abb. i eine Anordnung n"it zwei Differentialrelais
für jeden langsam schaltenden Schalter, die Abb. 2 die Anwendung eines besonderen
Zwischenrelais unter Verwendung eines einzigen Differentialrelais und die Abb.3
eine Schaltungsanordnung mit einem zeitmessenden Glied, das den Anreiz der Übertragungsorgane
nach seiner Ablaufzeit bewirkt. Hierbei sind nur diejenigen Teile einer gesamten
Fernsteuer- und Fernmeldeanlage dargestellt, die gerade für das Verständnis der
Erfindung notwendig sind.
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In der Abb. i ist St der Hilfskontakt eines überwachten, langsam seine
Stellung ändernden Organs, beispielsweise eines Walzenschalters oder eines Trennmessers
eines Schalters, eines Rohrleitungssystems o. dgl. mehr. Diesem Hilfskontakt sind
zwei Differentialrelais Hl und H2 zugeordnet. Die Differentialwirkung der einzelnen
Wicklungen dieser Relais geht aus der Abbildung daraus hervor, daß die Wicklungsenden
mit Ziffern bezeichnet sind, die so angegeben sind, daß daraus Wicklungsanfang und
-ende für die Differentialwicklungen hervorgeht. Im Gegensatz zu dem Hauptpatent
sind in den Abbildungen zwei getrennte Wähler angegeben, wovon der Wähler Ds als
Sendewähler, der Wähler De als Empfangswähler dient. Der linke Teil der Abb.
i zeigt sches nnatisch, wie die Hilfskontakte sämtlicher Schalter oder sonstiger
überwachter Organe auf die Anlaßvorrichtung An einwirken können, wobei einzelne
der überwachten Organe Differentialrelais nach Abb. i oder Anlaßorgane nach Abb.2
und 3 oder aber auch nach dem Hauptpatent haben können.
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Im Ruhezustand der Anlage befinden sich die Relais H je nach der Schaltstellung
des überwachten Organs im erregten Zustand, da, wie später gezeigt werden wird,
diese nach einem vorübergehenden Abfallen am Ende einer Empfangsübertragung nach
dem Abfallen bei Beginn einer Übertragung wieder erregt werden. Die Kontakte des
H-Relais haben also im Ruhezustand der Anlage die der gezeichneten entgegengesetzte
Stellung. ändert nun das überwachte Organ und infolgedessen auch der Hilfskontakt
Si seine Stellung, verlädt er beispielsweise die Ausstellung a und geht langsam
in die Einstellung e, so wird zunächst der Hilfskontakt St die Kontaktstellung öffnen.
Der Kontakt hi überbrückt jedoch noch zunächst für die Wicklung i, 2 des Relais
Hl diesen geöffneten Kontakt, so daß auch diese Wicklung zunächst über den Kontakt
lei und den Kontakt 1t1' noch erregt bleibt. Erreicht der Kontakt St die Stellung
e, so wird über diesen Kontakt und den Kontakth; " auch die Wicklung 5, q. des Relais
Hl erregt. Da beide Wicklungen des Relais Hl Felder entgegengesetzter Richtung erzeugen,
so kommt das Relais Hl zum Abfallen und öffnet seine Kontakte hl" und hl"',
während der Kontakt hl"" geschlossen wird, wodurch das Anlaßorgan für den Sendedrehwähler
D, erregt wird. Das Anlaßorgan An. kann beispielsweise ein Relais sein, das
den Start des Drehwählers durch Steuerung seines Drehmagnets
bewirkt.
Der Kontakt hl' ist nunmehr ebenfalls geöffnet. Beim Durchlauf des Drehwählers Ds
liegt also nur an demjenigen Bankkontakt des Sendedrehwählers D, über die geschlossenen
Kontakte lt, lag positives Potential, dem die neue Stellung des überwachten Organs
zugeordnet ist. Diese Plusspannung soll zur Bewirkung eines Übertragungsvorganges
ausgenutzt werden. Es sei weiterhin angenommen, daß, nachdem die Übertragung bewirkt
ist, durch einen zweiten Wähler der Empfang der Nachricht über die Schalterstellungsänderung
in der Überwachungsstelle für die Außenstelle bestätigt wird, damit auch der Anreiz
eines erneuten Anlaßvorganges für den Sendedrehwähler D, bzw. dessen Anlaßorgan
An verhindert wird, der naturgemäß nur dann notwendig wäre, wenn die Meldung über
die erfolgte Stellungsänderung nicht richtig übertragen oder nicht richtig bestätigt
worden ist. Über den Drehwähler De kommt das Relais H. über dessen Wicklung
i, 2 zum Ansprechen, da nur diese mit ihrem einen Wicklungsende am positiven Potential
liegt, so daß, wenn über die Leitung und den Kontaktarm des Drehwählers
De negatives Potential an die andere Wicklungsseite gelegt wird, bei dem
Durchlauf dieses Drehwählers dieses Relais zum Ansprechen kommt, das sich nunmehr
über seinen Kontakt h2"' hält. Gleichzeitig wird der Kontakt lag geöffnet, so daß
während eines Durchlaufs des Sendewählers wegen eines Stellungswechsels eines anderen
Schalters oder bei einem Kontrollmeldevorgang nur die richtige Stellungsmeldung
übertragen werden kann. Am Kontakt h,'»"" wird der Anlaßstromkreis für das Anlaßörgan
Ayt geöffnet. Der Arbeitskontakt 1a.' wird geschlossen, um für einen späteren 14Zeldungswechsel.
in der anderen Richtung,die Kontaktöffnung des Hilfskontaktes St des überwachten
Organs gleichzeitig zu überbrücken, nämlich so lange, bis die andere Kontaktstellung
wieder erreicht ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.2 tritt an die Stelle von zwei
Differentialrelais ein Differentialrelais H mit einem Zwischenrelais Zla. Im Ruhezustand
ist das Differentialrelais H stets erregt und nur während eines Übertragungsvorganges
bis zu dessen Meldungsbestätigung abgefallen. Ändert hier der Hilfskontakt St seine
Stellung, so kommt das Relais H in dem Augenblick zum Abfallen, wo entweder während
des Abschaltvorganges beide Wicklungen aberregt sind oder aber in diesen Wicklungen
vorübergehend entgegengesetzt gerichtete Felder auftreten. Das Umlegen des HilfskontaktesSt
von der Stellung a in die Stellung e hat also zur Folge, daß das Relais H
abfällt, wodurch seine Arbeitskontakte laa und lae geöffnet werden und die Kontakte
laä und lt,' geschlossen werden. Außerdem wird aber nun auch der Kontakt la als
Ruhekontakt des Relais H geschlossen. Das Zwischenrelais Zla weist zwei Wicklungen
auf, die gleichsinnige Felder erzeugen, die einerseits am negativen Potential liegen
und andererseits über die Kontakte he und laä und die beiden Kontakte des Hilfskontaktes
St am positiven Potential, und zwar derart, daß nur im abgefallenen Zustand des
Relais H das Relais Zia zum Ansprechen kommt, und zwar selbst dann, wenn das Hilfskontaktglied
St die neue Stellung schon erreicht hat. Solange also das Relais H noch angezogen
ist, kann das Relais Zia überhaupt nicht ansprechen, und wenn bei dem Wechsel
in die Stellung e das Relais H bereits abgefallen ist, kommt die Wicklung
r, 2 des Relais Zia zum Ansprechen, wodurch der Stromkreis für das Anlaßorgan
des Sendewählers geschlossen wird. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird der
Anlaßvorgang nicht schon dann vorgenommen, wenn das überwachte Organ seine Stellung
verläßt, sondern erst dann, wenn .dieses die neue Stellung erreicht hat. Gegenüber
dein Ausführungsbeispiel nach Abb. r hat das zuletzt geschilderte den Vorzug, daß
die zur Anwendung kommenden Relais weniger Kontakte benötigen und auch die Zahl
der Verbindungen geringer gemacht werden kann. Die Wiedererregung des Relais H erfolgt
auch hier über die Empfangswähler, indem der Kontakt he vorübergehend beim Durchlauf
des Empfangswählers überbrückt wird, so daß die Wicklung H 5, 4 über die Kontaktstellung
e an Spannung gelegt wird, worauf nach dem Ansprechen des Relais H sich dieses über
den Kontakt he hält.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 wird die Einleitung des Sendevorganges
im Gegensatz zu den beiden oben geschilderten Ausführungsbeispielen nicht von dem
wirklichen Erreichen der neuen Stellung des überwachten Organs abhängig gemacht,
sondern davon, wann. eine an sich unabhängige Zeitmeßvorrichtung ihre neue Schaltstellung
erreicht hat, nachdem diese entweder gleichzeitig oder kurz nach Beginn der Schalterstellungsänderung
bzw. der Stellungsänderung eines sonstigen Organs angelassen worden ist. Die Zeitmeßvorrichtung
kann hierbei je nach dem überwachten Organ hinsichtlich ihrer Ablaufdauer verschieden
gewählt werden, in jedem Fall aber so, daß beim Erreichen der neuen Stellung der
Zeitmeßvorrichtung der Hilfskontakt St mit Sicherheit seine neue Schaltstellung
erreicht hat. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.3 wird als Zeitmeßvorrichtung
eine Bimetallanordnung
(Thermostat) Bi verwendet. Diese ist normalerweise,
d. h. im Ruhezustand der Anlage, wenn das Relais H erregt ist, überbrückt, entweder
durch die Arbeitsseite der Kontakte lt,' oder h"'. rindert jedoch das überwachte
Organ und damit das Kontaktglied St seine Stellung, so kommt das Relais H, das sich
bisher über seinen Kontakt lt" gehalten hat, zum Abfallen, und zwar irgendwann während
der verhältnismäßig langsamen Bewegung des Kontaktgliedes St von der Stellung a-
nach der Stellung e. Als Anlaßorgan wird ein Anlaßrelais An verwendet,
in dessen Stromkreis der Kontakt der Bimetallanordnung Bi liegt. Wenn das
Relais H bei dem Stellungswechsel des Kontaktgliedes St abgefallen ist, werden die
Kontakte Ite und h.', und zwar in die in der Zeichnung dargestellte Stellung, so
daß die Cberbrückung für die Bimetallanordnung Bi.
die vorher an dein Kontakt
hä vorhanden war, aufgehoben. Die Bimetallanordnung wird also beheizt, und nach
einiger Zeit, die für jedes überwachte Organ neu eingestellt werden kann, legt der
Kontakt dieser Anordnung um, wodurch der Stromkreis für das Anlaßrelais An geschlossen
wird, und zwar über einen Ruhekontakt h des Differentialrelais I-I. Der Anlaßvorgang
für den Sendedrehwähler D5 wird dadurch eingeleitet, die Wiedererregung des Relais
H erfolgt durch die Meldungsbestätigung über den Drehwähler De bei richtiger
Übertragung der Rückmeldung. Der Hilfskontakt h ist lediglich deshalb vorgesehen,
um bei langsamer Abkühlung der Bimetallanordnung Bi einen erneuten Start der Wähleranordnung
zu verhindern, -,wenn eine richtige Übertragung durchgeführt war. An Stelle einer
Bimetallanordnung oder eines sonstigen Thermostaten kann naturgemäß auch ein Zeitwerk
anderen Aufbaues, beispielsweise ein elektromagnetisch oder elektromotorisch wirkendes
Zeitwerk, dienen.