-
Lagerung einer waagerechten Schleudermaschine Die Erfindung betrifft
eine waagerechte Schleudermaschine mit einem in der Schleudertrommel beweglich angeordneten
Entleerungseinsatz, der durch einen Druckzylinder axial verschiebbar ist. Schleudermaschinen
dieser Sondergattung sind an sich bereits bekannt. Besondere Schwierigkeiten bereitet
bei diesen Maschinen die Lagerung der Schleudertrommel im Sinne einer günstigen
Beanspruchung der Maschinenlager und einer freien Zugänglichkeit der Trommelöffnung.
Zu beachten ist nämlich, daß sich durch das axiale Verschieben des Entleerungseinsatzes
die Lage des Schwerpunktes der Maschine ständig ändert, was eine dauernd wechselnde
Belastung des Maschinenhauptlagers zur Folge hat. Hierdurch können im Schleuderbetrieb
leicht schädliche Schwingungen auftreten, die den erforderlichen ruhigen Lauf der
Maschine beeinträchtigen, was unter allen Umständen vermieden werden muß, wenn man
günstige Schleuderergebnisse erzielen will.
-
Gemäß der Erfindung wird eine neuartige Lagerung der Schleudertrommel
geschaffen, wodurch die bisherigen Nachteile vermieden sind. Die erfindungsgemäße
Lagerung besteht darin, daß die Schleudertrommel mit dem Entleerungseinsatz frei
fliegend auf dem einen Ende einer in zwei Lagern laufenden waagerechten Trommelwelle
sitzt, wogegen der . Druckzylinder als Gegengewicht der Schleudertrommel zwischen
diesen beiden Lagern angeordnet ist. Der Druckzylinder dient hierbei zweckmäßig
gleichzeitig als Bremstrommel. Durch die erfindungsgemäße Lagerung werden die Massen
der sich drehenden Maschinenteile günstig verteilt, was einen
ruhigen
Maschinenlauf und eine hohe Lebensdauer der Maschine und ihrer Teile gewährleistet.
Der Schwerpunkt der Maschine rückt hierbei in die Nähe des Maschinenhauptlagers,
was für das sichere und ruhige Arbeiten einer frei fliegend angeordneten Schleudertrommel
der hier in Pede stehenden Sondergattung von erheblicher Bedeutung ist. Dadurch,
daß bei der erfindungsgemäßen Lagerung der Druckzylinder räumlich getrennt von der
Schleudertrommel angeordnet ist, wie dies an sich bei senkrechter Lagerung der Trgmmelwelle
bekannt ist, ergibt sich gegenüber den bekannten waagerechten Schubschleudern, bei
denen der Druckzylinder mit der Schleudertrommel zusammengebaut ist, der weitere
Vorteil, daß das zum Betrieb des Druckzylinders nötige Arbeitsmittel nicht mit dem
Schleudergut in ,der Schleudertrommel in Berührung kommen kann. Außerdem werden
die bei dieser bekannten Schubschleuder sonst notwendigen umständlichen uiid kostspieligen
Abdichtungen für den Druckzylinder gegenüber der Schleudertrommel vermieden.
-
Es sei darauf hingewiesen, daß horizontal gelagerte Schleudermaschinen
mit frei fliegend angeordneter Schleudertrommel ebenfalls schon zum Stand der Technik
gehören. Im Gegensatz zum Erfindungsgegenstand erfolgt hierbei die Entleerung der
Schleudertrommel durch ein Ausschälmesser. Bei diesen Maschinen sind die für die
Erfindung maßgebenden Gesichtspunkte völlig ohne Bedeutung, da hier ein axial in
der Schleudertrommel beweglicher Entleerungseinsatz mit einem zugehörigen Druckzylinder
nicht vorgesehen ist. Außerdem ist zu erwähnen, daß sich die sog. Schälschleudern
überall dort nicht eignen, wo es auf die Schonung des Gutes ankommt, z. B. bei faserigem
Gut, wie Zellstoff, Stapelfaser usw. Die erfindungsgemäße Schleudermaschine kann
dagegen zur Bearbeitung körniger und faseriger Güter in großen Mengen Anwendung
finden bei größter Schonung des Schleudergutes beim Entleerungsvorgang.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lagerung einer Schubschleuder im Längsmittelschnitt schematisch wiedergegeben.
-
Die Schleudertrommel i ist mit ihrer labe fest auf der als Hohlwelle
ausgebildeten waagerechten 'Trommelwelle 2 frei fliegend gelagert. Diese Hohlwelle
erweitert sich zwischen dem Hauptlager 3 und dem ölzuführungslager 4 in an sich
bekannter Weise zu dem Druckzylinder 5, der als Gegengewicht der Schleudertrommel
i zwischen den beiden Lagern 3, 4 angeordnet ist. In der Hohlwelle 2 ist die Schubstange
6 und im Druckzylinder 5 der beiderseits abwechselnd ölbeaufschlagte Kolben 7 axial
verschiebbar angeordnet. Der Druckzylinder dient gleichzeitig als Bremstrommel.
An der Schubstange 6 sitzt der Schubboden 8, der durch Rippen 9 mit dem vorderen
Abdeckteil i o der Schleudertrommel i zu einem axial in derselben verschiebbaren
Einsatz vereinigt ist.
-
Die beim Lauf der Maschine abgeschleuderte und durch die Filterfläche
(Siebwand) der Schleudertrommel austretende Flüssigkeit wird in dem Flüssigkeitsgehäuse
16 aufgefangen, wogegen das beim Entleeren der Schleudertrommel über ihren offenen
Rand geschobene und abgeschleuderte Gut in das Gutfanggehäuse 17 geworfen wird.
Um ein Übertreten von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsraum i ti in den Gutsraum
17 wirksam zu venhindern, ist zwischen -der Trommelwand dieser beiden Räume und
der Schleudertrominel eine Art Labyrinthdichtüng 18 vorgesehen.
-
Beim Entleeren der Schleudertrommel wird der in ihr befindliche Entleerungseinsatz
8, 9, i o durch Oldruck auf den Kolben 7 im Druckzylinder 5 in die gestrichelte
Lage bewegt. Die Druckölzufuhr zur Betätigung des Druckkolbens 7 geschieht durch
das Lager 4, welches gleichzeitig als Traglager dient. Sobald der Abdeckring i.o
sich vom Trommelrand abhebt, wird das Gut aus der Schleudertrommel i herausgeschoben
und in das Gehäuse 17 geschludert. Mit Rücksicht darauf, daß das hierbei abgeschleuderte
Gut mit großer Geschwindigkeit gegen die Wandungen des Gutsgehäuses 17 geworfen
wird, so daß empfindliches Gut durch den Aufprall leicht zerstört werden kann, erhält
das Gutauffanggehäuse 17 zweckmäßig einen möglichst großen Durchmesser. Auf diese
Weise entsteht zwischen Schleudertrommel und der Wandung des Gutauffaiiggehäuses
ein großer Luftweg, der eine stark abbremsende Wirkung auf das abgeschleuderte Gut
ausübt:-Das zu schleudernde Gut wird durch das Einlaufrohr i9 zugeführt. Das Gut
trifft auf den kegelig ausgebildeten Teil 8' des Schubbodens 8 auf und wird
von hier aus gegen die Wand der Schleudertrommel geschleudort. Der kegelige Teil
8' sorgt für - eine gleichmäßige Gutsverteilung. Um ein Herausspritzen von Gut nach
vorn, d: i. nach der Trommelöffnung, zu vermeiden, ist ,ein besonderer Spritzteller
2o vorgesehen, .der am äußersten freien Ende der Schubstange 6 angebracht ist.
-
Die Beweg ing des Entleerungseinsatzes wie auch die Steuerung aller
. Bedienungs= Organe geschieht mittels einer Druckflüss1,9-keit, zweckmäßig mittels
6)s. Die Maschine wird zu diesem Zweck mit einer bekannteü normalen ölsteuerung,
wie sie z. B, auch fiiZ
Schälschleudern verwendet wird, ausgerüstet.
Genau wie bei der Schälschleuder werden hierbei Einlauf, Waschen, Entleeren usw.
selbsttätig geregelt. Für die Steuerung des Entleerungsvorganges wird in bekannter
Weise neben der selbsttätigen Steuerung auch eine Handsteuerung (nicht dargestellt)
vorgesehen, welche es .ermöglicht, die Maschine im Bedarfsfall jederzeit sofort
zu entleeren. Diese Einrichtung ist vorteilhaft, wenn etwa durch schlechte Gutverteilung
starke Erschütterungen oder sonstige Störungen im Schleuderbetrieb auftreten. Die
Maschine braucht dann in diesem Falle nicht stillgesetzt zu werden, sondern sie
kann durch unverzügliche Entleerung, wodurch die Störung meist beseitigt ist, wieder
normal. Weiterbetrieben werden.