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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zellularmobilkommunikationsnetze
wie zum Beispiel Zellularnetze mit Codemultiplex-Vielfachzugriff
(Code Division Multiple Access: CDMA). Im Besonderen betrifft die
vorliegende Erfindung die Softübergabe
in Netzen mit sogenannten "Mikrozellen" und anderen Zellen
mit einem kleinen Versorgungsbereich.
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1 der
beiliegenden Zeichnungen zeigt Teile eines Zellularmobiltelekommunikationsnetzes gemäß dem Standard
der Telecommunication Industries Association (TIA)/Electronic Industries
Association (EIA) TIA/EIA/IS-95 von Oktober 1994 (nachfolgend "IS95"). Jede von drei
Basis-Transceiver-Stationen (BTSs) 4 (BTS1, BTS2 und BTS3)
ist über
ein Festnetz 5 mit einem Basisstationscontroller (BSC) 6 verbunden,
der seinerseits mit einer Mobilvermittlungsstelle (MSC) 7b verbunden
ist. Der BSC 6 dient dazu, die Funkbetriebsmittel seiner
verbundenen BTSs 4 zum Beispiel durch das Ausführen einer Übergabe
und das Zuordnen von Funkkanälen
zu verwalten. Die MSC 7 dient zum Vorsehen von Vermittlungsfunktionen
und koordiniert die Standorterfassung und die Rufzustellung.
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Jede
BTS 4 bedient eine Zelle 8. Wenn eine Mobilstation
(MS) 10 in einer sogenannten "Softübergabe"-(SHO)-Region 9 ist,
wo sich zwei oder mehr Zellen überlappen,
kann eine Mobilstation Sendesignale (Abwärtsstreckensignale) von vergleichbarer Stärke und
Qualität
von den jeweiligen BTSs der sich überlappenden Zellen empfangen.
Sendesignale (Aufwärtsstreckensignale),
die durch die Mobilstation (MS) erzeugt werden, können auch
mit vergleichbarer Stärke
und Qualität
durch diese verschiedenen BTSs empfangen werden, wenn die Mobilstation
in der SHO-Region 9 ist.
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2 der
beiliegenden Zeichnungen zeigt eine Situation, wenn sich die MS 10 innerhalb
der SHO-Region 9 befindet und solche Aufwärtsstreckensignale
sendet, die durch mehrere BTSs 4 empfangen werden. Gemäß dem IS95-Standard leitet eine
BTS 4, die solch ein Aufwärtsstreckensignal von der MS 10 empfängt, das
Signal über
eine dedizierte Verbindungsleitung des Festnetzes 5 an
den BSC 6 weiter. Im BSC 6 wird eines der weitergeleiteten
Signale auf der Basis eines Vergleichs der Qualität von jedem
der empfangenen Signale selektiert, und das selektierte Signal wird
zu dem MSC 7 weitergeleitet. Diese Selektion wird als Selektionsdiversity
bezeichnet.
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Ähnlich zeigt 3 der
beiliegenden Zeichnungen eine Situation, wenn sich die MS 10 innerhalb
der SHO-Region 9 befindet und Abwärtsstreckensignale von mehreren
BTSs 4 empfängt.
Gemäß dem IS95-Standard
werden Abwärtsstreckensignale, die
durch den BSC 6 von dem MSC 7 empfangen werden, über jeweilige
Verbindungsleitungen des Festnetzes 5 an alle BTSs 4 weitergeleitet,
die an der Softübergabe
beteiligt sind, und anschließend
durch alle BTSs 4 an die MS 10 gesendet. In der
MS 10 können
die multiplen Signale zum Beispiel unter Einsatz der Maximum Ratio
Combination (MRC) kombiniert werden oder kann eines von ihnen auf
der Basis der Signalstärke
oder Qualität
selektiert werden, d. h. unter Einsatz der Selektionsdiversity,
wie im Falle der Aufwärtsstrecke.
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Im
Gegensatz zum Beispiel zu GSM-Netzen (Global System for Mobile Communication
networks) sendet in CDMA-Netzen jede BTS 4 mit derselben Frequenz.
Demzufolge muss eine sorgfältige
Steuerung der Sendeenergie aufrechterhalten werden, um Interferenzprobleme
zu minimieren.
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Signale
werden gemäß dem IS95-Standard als
Folge von Rahmen gesendet. Wie in 4 der beiliegenden
Zeichnungen gezeigt, hat jeder Rahmen eine Dauer von 20 ms, und
er umfasst sechzehn Zeitschlitze zu 1,25 ms. In jedem Zeitschlitz
können mehrere
Bits von Nutzerdaten und/oder Steuerinformationen gesendet werden.
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Die
Energiesteuerung von Sendungen von der MS 10 zu den BTSs 4 (Aufwärtsstreckenenergiesteuerung)
beim IS95 wird wie folgt erreicht. Wenn eine BTS 4 ein
Signal von der MS 10 empfängt, bestimmt sie, ob eine
vorbestimmte Eigenschaft des empfangenen Signals (zum Beispiel der
absolute Signalpegel, das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR), das Signal-Stör-Verhältnis (SIR),
die Bitfehlerrate (BER) oder die Rahmenfehlerrate (FER)) einen im
Voraus selektierten Schwellenpegel überschreitet. Auf der Basis
dieser Bestimmung instruiert die BTS 4 die MS 10,
ihre Sendeenergie im nächsten
Zeitschlitz entweder zu verringern oder zu erhöhen.
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Zu
diesem Zweck sind zwei Bits in jedem Zeitschlitz eines Pilotkanals
(PCH) von der BTS 4 zu der MS 10 der Aufwärtsstreckenenergiesteuerung zugeordnet
(siehe 4). Beide Bits haben denselben Wert und werden
daher im Folgenden als "Energiesteuerbit" (oder PCB: power
control bit) in der Einzahl bezeichnet. Dem Energiesteuerbit wird
durch die BTS 4 ein Wert von Null zugeteilt, falls die
MS 10 die Sendeenergie um 1 dB erhöhen muss, und ein Wert von
Eins, falls die MS 10 die Sendeenergie um 1 dB verringern
muss. Die BTS 4 kann nicht direkt verlangen, dass die MS 10 dieselbe
Sendeenergie beibehält;
nur durch alternierendes Senden von Einsen und Nullen beim Energiesteuerbit
wird die Sendeenergie auf demselben Niveau gehalten.
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Wenn
die MS 10 in der SHO-Region 9 ist, muss die MS 10 entscheiden,
ob die Aufwärtsstreckensendeenergie
erhöht
oder verringert werden soll, auf der Basis einer Vielzahl von Energiesteuerbits,
die jeweilig von den BTSs 4 empfangen werden, die an der
Softübergabe
beteiligt sind. Folglich wird an allen Energiesteuerbits eine ODER-Funktion
ausgeführt.
Falls das Resultat dieser ODER-Funktion Null ist, wird die MS 10 dann
die Energie bei Aufwärtsstreckensendungen
erhöhen,
und falls das Resultat Eins ist, wird die MS 10 die Energie
bei Aufwärtsstreckensendungen
verringern. Auf diese Weise wird die Aufwärtsstreckensendeenergie nur
erhöht,
falls alle BTSs 4 eine Erhöhung verlangen.
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Die
Energiesteuerung von Sendungen von der BTS 4 zu der MS 10 (Abwärtsstreckenenergiesteuerung)
beim IS95 wird wie folgt erreicht. Wenn die MS 10 ein Abwärtsstreckensignal
von einer BTS 4 (oder von jeder von einer Vielzahl von
BTSs 4 bei der Softübergabeoperation) über einen
Verkehrskanal (TCH) empfängt,
wird die FER von jenem Signal durch die MS 10 berechnet,
die den Grad reflektiert, in dem das Verkehrskanalsignal zum Beispiel
durch Rauschen verschlechtert worden ist. Diese FER wird dann durch
die MS 10 zu der BTS 4 weitergeleitet, die das
betreffende Abwärtsstreckensignal
gesendet hat, und die BTS 4 verwendet diese FER, um zu
entscheiden, ob eine Veränderung
an ihrer Abwärtsstreckensendeenergie
vorgenommen werden soll.
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Das
oben beschriebene Softübergabesystem
ist beim Verbessern der Signalübertragung
zwischen der MS 10 und dem Netz effektiv, wenn sich die
MS 10 in Regionen mit Zellenüberlappung in der Nähe der Grenzen
der individuellen Zellen befindet. Die Signalqualität in diesen
Regionen kann relativ schlecht sein, wenn eine einzelne BTS 4 eingesetzt ist,
aber wenn mehr als eine BTS 4 zum Einsatz kommt, kann die
Qualität
wesentlich verbessert werden.
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Jedoch
ist das IS95-Softübergabesystem, wie
es später
in der vorliegenden Beschreibung eingehender erläutert wird, genau wie andere Übergabealgorithmen
und -techniken auch, so konzipiert und optimiert, um in einer sogenannten
Makrozellularumgebung zu arbeiten, worin die oder jede Antenne von
jeder Zelle ("Makrozelle") über dem
Niveau der durchschnittlichen Dachobergrenze liegt. Solch eine Makrozelle
hat einen relativ großen
Versorgungsbereich mit allgemein gleichförmi gen Ausbreitungscharakteristiken über die
Zelle oder jeden Sektor der Zelle hinweg.
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Solche
Makrozellen werden für
die erste Phase der Entwicklung von Zellularnetzen ins Auge gefasst,
in der der Bedarf an Netzkapazität
relativ niedrig ist. Wenn der Bedarf an Netzkapazität jedoch zunimmt,
kann dann, da das Netz physikalischen Grenzen hinsichtlich der Verfügbarkeit
von Spektrum unterliegt, die Kapazität nur durch Verkleinerung der "Grundfläche" der Zelle erhöht werden,
d. h. durch Zellenteilung oder Einsatz von sogenannten "Mikrozellen".
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In
einer Mikrozelle liegt die oder jede Antenne unter der durchschnittlichen
Dachobergrenze. Die Ausbreitungscharakteristiken in solch einer
Mikrozelle können
in hohem Grade gerichtet sein, wobei zum Beispiel eine Ausbreitung
entlang individueller Straßen
vorgesehen ist.
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In
Mikrozellen und anderen kleinen Zellen werden auf Grund des verkleinerten
Zellenversorgungsbereiches die Forderungen an das Softübergabesystem
drückender,
und insbesondere die Operationsgeschwindigkeit des Softübergabesystems muss
erhöht
werden.
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Das
Problem der kleinen Zellengrundfläche wird durch Mikrozellenausbreitungscharakteristiken verschlimmert,
die effektiv dazu führen,
dass Zellen sehr schnell "erscheinen" und "verschwinden", wenn eine Mobilstation
zum Beispiel um Straßenecken wandert.
Alle Zellularnetze sind so konstruiert, um signifikante Variationen
im Signalpegel bewältigen
zu können,
wenn sich die Mobilstation bewegt (diese werden manchmal als "logarithmisch normale
Variationen" bezeichnet),
damit das Netz in der Lage ist, mit Funkschatten fertig zu werden.
Jedoch können bei
der Bewegung um Straßenecken
in einer Mikrozellularumgebung Signalpegel um immerhin 30 dB ansteigen
oder abfallen, welches Maß die logarithmisch
normalen Variationen übersteigt,
für deren
Bewältigung
herkömmliche
Netze konzipiert sind.
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In
solchen Situationen würde
die Mobilstation, die die Signalstärke für einen aktiven Satz von Nachbarzellen,
die an der Softübergabe
beteiligt sind, messen, mitteln und zurückmelden muss, Verarbeitungszeiten
benötigen,
die eine zuverlässige Operationszeit
für eine
erfolgreiche Übergabe überschreiten.
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Wenn
eine Mobilstation in der Mikrozellularumgebung um eine Ecke biegt,
erscheint fast sofort eine neue Zelle, und die Aufwärtsstrecken-
und Abwärtsstreckensignalpegel,
die der dienenden Zelle (engl.: serving cell) zugeordnet sind, können einen ernsthaften
Schwund erleiden, der zu einem Verlust einer zuverlässigen Kommunikationsverbindung
zur Übergabesignalisierung
oder zu einer Übertragung mit übermäßigen Sendeenergien
(20 bis 30 dB) für eine
lange Dauer führen
könnte.
Wenn berücksichtigt wird,
dass eine große
Anzahl von Mobilstationen gleichzeitig in solchen Übergabesituationen
sein kann, könnte
der Verlust an Netzkapazität
auf Grund von übermäßig leistungsstarken Übertragungen
gravierend sein.
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Deshalb
ist es wünschenswert,
ein Softübergabesystem
vorzusehen, das zu einer ausreichend schnellen Operation zum Einsatz
in Mikrozellen oder anderen kleinen Zellen in der Lage ist.
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WO-A-98/35511
offenbart ein Zellularkommunikationsnetz, von dem angenommen werden kann,
dass es enthält:
ein Verbindungsaufbaumittel, das bei einem Verbindungsaufbauprozess
zum Aufbauen einer Verbindung für
eine Mobilstation des Netzes betriebsfähig ist, um jeweilige Aufwärtsstrecken-
und Abwärtsstreckenkanäle zwischen
der Mobilstation und einer ersten von einer Vielzahl von Basis-Transceiver-Stationen
des Netzes zuzuordnen und die Mobilstation und wenigstens eine weitere
Basis-Transceiver-Station von der genannten Vielzahl, die mit der
ersten Basis-Transceiver-Station benachbart ist, mit Verbindungsaufbauinformationen
zur Verwendung durch die Mobilstation und die oder jede weitere
Basis-Transceiver-Station zu versehen, um jeweilige Aufwärtsstrecken-
und Abwärtsstreckenkanäle zwischen
der betreffenden weiteren Basis-Transceiver-Station und der Mobilstation
zuzuordnen; und ein Übergabesteuermittel,
das anfangs, bei Vollendung des Verbindungsaufbauprozesses, betriebsfähig ist,
um die erste Basis-Transceiver-Station in einen aktiven Zustand
zu versetzen, in dem ihre Aufwärtsstrecken-
und Abwärtsstreckenkanäle in Gebrauch
sind, und die oder jede weitere Basisstation in einen inaktiven
Zustand zu versetzen, in dem der Abwärtsstreckenkanal der betreffenden
weiteren Basis-Transceiver-Station nicht in Gebrauch ist, welches Übergabesteuermittel
auch betriebsfähig
ist, wenn im Verlaufe der Verbindung bestimmt wird, dass die Mobilstation
mit der oder einer der weiteren Basis-Transceiver-Stationen kommunizieren
soll, um solche Verbindungsaufbauinformationen zu verwenden, die
bei dem Verbindungsaufbauprozess vorgesehen wurden, um einen Wechsel
jener weiteren Basis-Transceiver-Station von dem inaktiven Zustand
in den aktiven Zustand zu vollziehen. In diesem Netz überwacht
die Mobilstation die Empfangssignalstärke von der gegenwärtig aktiven
Basisstation, und sie sendet ein Übergabeaufforderungssignal,
falls die Empfangssignalstärke
unter ein vorbestimmtes Niveau fällt.
Die inaktive Basisstation hat ihren Empfänger ständig in Betrieb, d. h., ihr
Aufwärtsstreckenkanal
für die
Mobilstation ist in Gebrauch. Die inaktive Basisstation empfängt das Übergabeaufforderungssignal,
schaltet ihren Sender ein und teilt der Netzinfrastruktur den Wechsel
der gegenwärtig
aktiven Basisstation in den aktiven Zustand mit.
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EP-A-0369535
offenbart ein Zellularkommunikationsnetz, in dem die Entscheidung
zur Übergabe
in der gegenwärtig
aktiven Basisstation getroffen wird, die dann eine Übergabeaufforderung
an die geeignetste Nachbarzelle sendet, die zuvor gemeldet hat,
dass sie einen verfügbaren
Kanal hat.
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Gemäß
US 5682601 werden, wenn
eine Kommunikationseinheit eine Betriebsaufforderung an einem ersten
Standort ausgibt, Kommunikationsbetriebsmittel an Nachbarstandorten
reserviert. Wenn sich die Kommunikationseinheit an einen zweiten
Standort der Nachbarstandorte begibt, wird das reservierte Kommunikationsbetriebsmittel,
das dem zweiten Standort zugeteilt war, der Kommunikationseinheit
zugeordnet, ohne dass die Einheit ein Kommunikationsbetriebsmittel
anfordern muss.
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Ein
Zellularkommunikationsnetz gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Übergabesteuermittel
ein Basis-Transceiver-Stationsselektionsmittel umfasst, das in der
Mobilstation vorgesehen ist und betriebsfähig ist, um eine einzelne Basis-Transceiver-Station
zu identifizieren, die mit der Mobilstation kommunizieren soll,
zu jeder Zeit im Verlaufe der Verbindung, wobei die Mobilstation
betriebsfähig
ist, um in eines oder mehrere durch sie gesendete Aufwärtsstreckensignale
eine Aufwärtsstreckensteuermitteilung
aufzunehmen, die die einzelne Basis-Transceiver-Station identifiziert;
dann, wenn eine Basis-Transceiver-Station in dem inaktiven Zustand
ist, ihr Aufwärtsstreckenkanal
für die
Mobilstation nicht in Gebrauch ist, so dass die Aufwärtsstreckensignale,
die solche Aufwärtsstreckensteuermitteilungen
enthalten, nur durch eine Basis-Transceiver-Station empfangen werden,
die gegenwärtig
in dem aktiven Zustand ist und das Übergabesteuermittel ferner
betriebsfähig
ist, um dann, wenn die gegenwärtig
aktive Basis-Transceiver-Station solch eine Aufwärtsstreckensteuermitteilung
empfängt,
die eine andere Basis-Transceiver-Station als die gegenwärtig aktive Basis-Transceiver-Station
identifiziert, zu bewirken, dass die gegenwärtig aktive Basis-Transceiver-Station
in den inaktiven Zustand wechselt, und zu bewirken, dass die identifizierte
andere Basis-Transceiver-Station in den aktiven Zustand wechselt.
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In
solch einem Netz kann der Wechsel der dienenden BTS wünschenswert
schnell erfolgen, da die erforderlichen Verbindungsaufbauinformationen für die neue
BTS im Dienst während
des Verbindungsaufbauprozesses im Voraus vorgesehen werden. Deshalb
kann eine Kanalverhandlungssignalisierung mit der oder jeder weiteren
BTS zu der Zeit des Verbindungsaufbaus ausgeführt werden, wodurch es leicht
wird, die neue dienende BTS zu aktivieren, wenn ein Wechsel der
BTS erforderlich ist.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Basis-Transceiver-Station
zur Verwendung in einem Zellularkommunikationsnetz vorgesehen, die
enthält:
ein Verbindungsaufbauinformationsempfangsmittel, das bei einem Verbindungsaufbauprozess
zum Aufbauen einer Verbindung zwischen dem Netz und einer Mobilstation
des Netzes, die gegenwärtig
durch eine andere Basis-Transceiver-Station des Netzes bedient wird,
die mit der beanspruchten Basis-Transceiver-Station benachbart ist,
betriebsfähig
ist, um Verbindungsaufbauinformationen bezüglich der Verbindung zu empfangen,
zur Verwendung durch die beanspruchte Basis-Transceiver-Station,
um jeweilige Aufwärtsstrecken-
und Abwärtsstreckenkanäle zwischen
ihr und der Mobilstation zuzuordnen; ein Verbindungsaufbauinformationsspeichermittel
zum Speichern der empfangenen Verbindungsaufbauinformationen; und
ein Übergabesteuermittel,
das betriebsfähig
ist, um anfangs, im Anschluss an die Vollendung des Verbindungsaufbauprozesses, die
beanspruchte Basis-Transceiver-Station in einem inaktiven Zustand
zu halten, in dem der Abwärtsstreckenkanal
nicht in Gebrauch ist, und, wenn durch das Netz bestimmt wird, dass
die Mobilstation mit der beanspruchten Basis-Transceiver-Station
kommunizieren soll, die gespeicherten Verbindungsaufbauinformationen,
die bei dem Verbindungsaufbauprozess empfangen wurden, zu verwenden,
um die Basis-Transceiver-Station von dem inaktiven Zustand in einen
aktiven Zustand zu versetzen, in dem ihre Aufwärtsstrecken- und Abwärtsstreckenkanäle in Gebrauch
sind; gekennzeichnet durch: ein Aufwärtsstreckensteuermitteilungsempfangsmittel,
das betriebsfähig
ist, wenn die Basis-Transceiver-Station in dem aktiven Zustand ist,
um in einem Aufwärtsstreckensignal,
das durch die Mobilstation zu der Basis-Transceiver-Station gesendet
wird, eine Aufwärtsstreckensteuermitteilung
zu detektieren, die eine einzelne Basis-Transceiver-Station des
Netzes identifiziert, mit der die Mobilstation eine Kommunikation
verlangt, wobei der Aufwärtsstreckenkanal
für die
Mobilstation in dem inaktiven Zustand nicht in Gebrauch ist, so
dass solch eine Aufwärtsstreckensteuermitteilung
durch die beanspruchte Basis-Transceiver-Station nicht detektierbar
ist, wenn sie in dem inaktiven Zustand ist; ein Vergleichsmittel
zum Vergleichen der Identität
der verlangten Basis-Transceiver-Station, die durch die empfangene
Aufwärtsstreckensteuermitteilung
spezifiziert wird, mit der Identität seiner eigenen Basis-Transceiver-Station;
ein Statussteuermittel zum Versetzen der Basis-Transceiver-Station von dem aktiven
Zustand in den inaktiven Zustand, falls sich die Identität der verlangten Basis-Transceiver-Station von der Identität der eigenen
Basis-Transceiver-Station
unterscheidet; und ein Meldemittel der neuen Basis-Transceiver-Station, das
betriebsfähig
ist, wenn sich die Identität
der verlangten Basis-Transceiver-Station von der Identität der eigenen
Basis-Transceiver-Station unterscheidet, um einem Basisstationscontrollermittel
des Netzes eine Mitteilung zu senden, die die Identität der verlangten
Basis-Transceiver-Station spezifiziert, so dass das Netz die verlangte
Basis-Transceiver-Station von dem inaktiven Zustand in den aktiven
Zustand versetzen kann.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Kommunikationsverfahren
zur Verwendung in einem Zellularmobilkommunikationsnetz vorgesehen,
mit den Schritten: Zuordnen, bei einem Verbindungsaufbauprozess
zum Aufbauen einer Verbindung für
eine Mobilstation des Netzes, von jeweiligen Aufwärtsstrecken-
und Abwärtsstreckenkanälen zwischen
der Mobilstation und einer ersten von einer Vielzahl von Basis-Transceiver-Stationen
des Netzes und Versehen der Mobilstation und wenigstens einer weiteren
Basis-Transceiver-Station von der genannten Vielzahl, welche weitere
Basis-Transceiver-Station mit der ersten Basis-Transceiver-Station benachbart
ist, mit Verbindungsaufbauinformationen zur Verwendung durch die
Mobilstation und die oder jede weitere Basis-Transceiver-Station,
um jeweilige Aufwärtsstreckenkanäle und Abwärtsstreckenkanäle zwischen
der betreffenden weiteren Basis-Transceiver-Station und der Mobilstation
zuzuordnen; Versetzen, anfangs, nach Vollendung des Verbindungsaufbauprozesses,
der ersten Basis-Transceiver-Station in einen aktiven Zustand, in
dem die Aufwärtsstrecken-
und Abwärtsstreckenkanäle zwischen
ihr und der Mobilstation in Gebrauch sind, und Versetzen der oder
jeder weiteren Basis-Transceiver-Station in einen inaktiven Zustand,
in dem der Abwärtsstreckenkanal
zwischen der betreffenden weiteren Basis-Transceiver-Station und
der Mobilstation nicht in Gebrauch ist; und, wenn im Verlaufe der
Verbindung bestimmt wird, dass die Mobilstation mit der oder einer
der weiteren Basis-Transceiver-Stationen kommunizieren soll, Verwenden
solcher Verbindungsaufbauinformationen, die bei dem Verbindungsaufbauprozess
vorgesehen wurden, um einen Wechsel jener weiteren Basis-Transceiver-Station
von dem inaktiven Zustand in den aktiven Zustand zu vollziehen;
gekennzeichnet durch: Identifizieren, in der Mobilstation, einer
einzelnen Basis-Transceiver-Station, die mit der Mobilstation kommunizieren
soll, zu jeder Zeit im Verlaufe der Verbindung und Aufnehmen, in
eines oder mehrere Aufwärtsstreckensignale,
die durch die Mobilstation gesendet werden, einer Aufwärtsstreckensteuermitteilung,
die die einzelne Basis-Transceiver-Station identifiziert, wobei
der Aufwärtsstreckenkanal
von jeder Basis-Transceiver-Station, die in dem inaktiven Zustand
ist, nicht in Gebrauch ist, so dass die Aufwärtsstreckensignale, die solche
Aufwärtsstreckensteuermitteilungen
enthalten, nur durch eine Basis-Transceiver-Station
empfangen werden, die gegenwärtig
in dem aktiven Zustand ist; und, wenn die gegenwärtig aktive Basis-Transceiver-Station
solch eine Aufwärtsstreckensteuermitteilung
empfängt,
die einen anderen Basis-Transceiver als die gegenwärtig aktive
Basis-Transceiver-Station identifiziert, Versetzen der gegenwärtig aktiven
Basis-Transceiver-Station in den inaktiven Zustand und der identifizierten
anderen Basis-Transceiver-Station in den aktiven Zustand.
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Beispielhaft
wird nun Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen, in denen:
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1,
die zuvor diskutiert wurde, Teile eines Zellularmobilkommunikationsnetzes
gemäß IS95 zeigt;
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2,
die auch zuvor diskutiert wurde, eine schematische Ansicht zur Verwendung
beim Erläutern
der Verarbeitung von Aufwärtsstreckensignalen bei
einer Softübergabeoperation
zeigt, die durch das Netz von 1 ausgeführt wird;
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3,
die auch zuvor diskutiert wurde, eine schematische Ansicht zur Verwendung
beim Erläutern
der Verarbeitung von Abwärtsstreckensignalen bei
solch einer Softübergabeoperation
zeigt;
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4,
die auch zuvor diskutiert wurde, das Format eines Zeitrahmens in
dem Netz von 1 zeigt;
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5 eine
Folge von Schritten bei der Softübergabeoperation
des Netzes von 1 zeigt; und
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6 eine
Folge von Schritten bei einer Softübergabeoperation in einem Zellularkommunikationsnetz
zeigt, das die vorliegende Erfindung verkörpert;
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7 Teile
einer Mobilstation zeigt, die zur Verwendung in einem Zellularkommunikationsnetz ausgelegt
ist, das die vorliegende Erfindung verkörpert;
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8 im
Detail einen der Teile der Mobilstation von 7 zeigt;
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9 Teile
einer Basis-Transceiver-Station zeigt, die die vorliegende Erfindung
verkörpert;
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10 im
Detail einen Teil der Basis-Transceiver-Station von 9 zeigt;
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11 eine
schematische Ansicht eines herkömmlichen
Zellularkommunikationsnetzes zeigt;
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12 eine
schematische Ansicht eines Zellularkommunikationsnetzes gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Bevor
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben werden, wird nun unter Bezugnahme
auf 5 zum besseren Verstehen der Erfindung eine herkömmliche
Softübergabeoperation
in einem Netz gemäß IS95 eingehend beschrieben.
Bei dem Beispiel von 5 wird der Einfachheit halber
angenommen, dass nur zwei Basisstationen BTS A und BTS B an der
Softübergabeoperation
beteiligt sind.
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Anfangs
(Schritt (i)), d. h., bevor die Mobilstation in eine Softübergaberegion
gelangt, wird angenommen, dass die Mobilstation durch die BTS A
bedient wird und jeweilige Vorwärts-
und Rückwärtsverkehrskanäle hat,
die ihr zur Kommunikation mit der BTS A zugeordnet sind.
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Zu
dieser Zeit misst die Mobilstation die Signalstärke einer Gemeinschaftssteuerkanal-CCCH-Sendung
von der BTS (BTS B) in jeder Zelle einer vorbestimmten Gruppe von
Zellen, die mit der Zelle der gegenwärtig dienenden BTS A benachbart
sind. Mitteilungen über
das Messen der Stärke, die
die Resultate dieser Signalstärkemessungen
liefern, werden über
den der Mobilstation zugeteilten Aufwärtsstreckenverkehrskanal (Rückwärtsverkehrskanal)
zu der gegenwärtig
dienenden BTS A gesendet (Schritt (ii)).
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Die
Mitteilungen über
das Messen der Stärke werden
durch die gegenwärtig
dienende Basisstation BTS A empfangen und an den BSC (6 in 1)
weitergeleitet. In dem BSC wird auf der Basis der Mitteilungen auch
die Entscheidung zum Initiieren einer Softübergabeoperation getroffen.
Der BSC entscheidet auch, welche BTSs in den Satz von aktiven BTSs für eine Softübergabeoperation
aufgenommen werden. Der BSC informiert dementsprechend die Netzkomponenten.
Somit bestimmt der BSC, wie in 5 gezeigt,
wenn er detektiert, dass die Signalstärke des CCCH (Pilot-"B"-Stärke)
der Basisstation BTS B, wie sie an der Mobilstation empfangen wird,
eine Schwelle T_ADD überschreitet,
einen aktiven Satz zu Übergabezwecken
zu bilden, der aus der BTS A und der BTS B besteht, und er informiert
beide BTSs entsprechend. Jeweilige Vorwärts- und Rückwärtsverkehrskanäle zwischen
der MS und der BTS B werden zu dieser Zeit zugeordnet.
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Bei
Schritt (iii) beginnt die BTS B mit der Verkehrssendung in der Abwärtsstreckenrichtung
(über den
Vorwärtsverkehrskanal)
zu der Mobilstation. Von diesem Punkt an werden alle Abwärtsstreckenkommunikationen
zu der Mobilstation durch beide Basisstationen des aktiven Satzes
ausgeführt. Ähnlich wird
jede Aufwärtsstreckenkommunikation
von der Mobilstation durch beide Basisstationen empfangen und verarbeitet.
Der Rückwärtsverkehrskanal
für die BTS
B ist derselbe Kanal wie der Rückwärtsverkehrskanal
für die
BTS A, um die Schaltungsanordnung des Senders in der MS einfacher
zu halten.
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Somit
senden bei den Schritten (iv) und (v) die jeweiligen Basisstationen
BTS A und BTS B eine Übergabeanweisungsmitteilung über ihre
jeweiligen Vorwärtsverkehrskanäle an die
Mobilstation. Gemäß dieser Übergabeanweisungsmitteilung "erfasst" die Mobilstation
die Basisstation BTS B, und sie verwendet die Abwärtsstreckensignale
von den beiden Basisstationen BTS A und BTS B, um Verkehr von dem Netz
zu empfangen. Die Übergabeanweisung
teilt der Mobilstation mit, in den "Softübergabemodus" einzutreten. Die Übergabeanweisungsmitteilung
enthält
Informationen, die den "aktiven
Satz" der BTSs für die Softübergabe
identifizieren. Zum Beispiel enthält die Mitteilung Parameter,
die die Vorwärtsverkehrskanäle identifizieren
(d. h. den Verkehrskanal "A", den Verkehrskanal "B", etc.), die der Mobilstation zugeteilt
sind. Die Parameter ermöglichen
es, dass die Mobilstation in diesem Fall den Verkehrskanal "B" erfasst und mit ihm synchron ist. Die
Mobilstation aktiviert ihre Schaltungsanordnung zum Empfangen des
Kanals B.
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Bei
den Schritten (vi) und (vii) sendet die Mobilstation jeweilig eine Übergabeanweisungsmitteilung über den
Rückwärtsverkehrskanal
an die BTS A und die BTS B. Diese Mitteilung bestätigt, dass
die Mobilstation in den Softübergabemodus
eingetreten ist. Bei Schritt (viii) nimmt die Mobilstation das Senden
und Empfangen von Datenverkehr wieder auf.
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Von
diesem Punkt an ist die Mobilstation in der Softübergabe. Während der Softübergabeperiode,
in der die Mobilstation sowohl mit der BTS A als auch mit der BTS
B kommuniziert, erfolgt eine ständige Überwachung
und Mitteilung der Signalstärken der
BTSs (A und B) des aktiven Satzes. Zusätzlich misst und meldet die
Mobilstation kontinuierlich die Signalstärken von jeder verbliebenen
definierten Nachbarzelle, die nicht in dem aktiven Satz ist. Die Mitteilungen
der Signalstärke
werden über
den Rückwärtsverkehrskanal
in Form von Pilotstärkemessmitteilungen
an jede Basisstation des aktiven Satzes gesendet (Schritte (ix)
und (x)).
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Die
Pilotstärkemessmitteilungen
werden durch die empfangenden BTSs des aktiven Satzes an den BSC
weitergeleitet, der die Mitteilungen verwendet, um zu entscheiden,
wann die Softübergabeoperation
zu beenden ist. Zu dieser Zeit (Schritte (xi) und (xii)) senden
beide aktiven BTSs über
ihre jeweiligen Vorwärtsverkehrskanäle eine Übergabeanweisungsmitteilung,
wie zum Beispiel eine Instruktion an die Mobilstation, die BTS A
aufzugeben.
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Bei
Schritt (xiii) sendet die Mobilstation als Antwort auf die empfangene Übergabeanweisungsmitteilung über ihren
Rückwärtsverkehrskanal
eine Übergabevollzugsmitteilung.
Als Reaktion darauf beendet die BTS A das Senden über ihren
Vorwärtsverkehrskanal
an die Mobilstation.
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Die Übergabevollzugsmitteilung
wird auch über
den Rückwärtsverkehrskanal
durch die neue dienende Basisstation BTS B empfangen (Schritt (xiv)).
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Die
Softübergabeprozedur
von 5 weist bei Anwendung auf Mikrozellen und andere
kleine Zellen eine Anzahl von Problemen auf.
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1. Signalstärkemessung
vor der Softübergabe
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In
dem Zustand vor der Softübergabe
muss die Mobilstation die Signalstärke des CCCH von jeder Zelle,
die mit der gegenwärtigen
Zelle benachbart ist, kontinuierlich messen. Gewöhnlich definiert das Netz die
Gruppe von Nachbarzellen für
jede gegebene gegenwärtig
dienende Zelle. Die Mobilstation muss die Signalstärke von
jeder so definierten Nachbarzelle überwachen. Diese Messungen
erfordern das Erfassen des Zellen-CCCH (Pilotkanals), um die ursprüngliche
BTS zu identifizieren. Ferner ist es erforderlich, die Messungen über eine
Anzahl von Rahmen hinweg zu mitteln, so dass die Signalschwankungen,
die durch den Rayleigh-Schwund und (in gewissem Maße) den
logarithmisch normalen Schwund (Abschattung) verursacht werden,
beseitigt werden.
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Die
Messperiode in GSM-Netzen beträgt
typischerweise 480 ms, und die Übergabe
kann bis zu 4 Sekunden dauern.
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Obwohl
in einer Makrozellularumgebung eine Verzögerung bei der Übergabe
von 4 Sekunden akzeptabel sein kann, herrscht die Meinung, dass
in einer Mikrozellularumgebung der Messprozess eine durchschnittliche
Zeit von zu langer Dauer in Anspruch nimmt, besonders wenn eine
große
Anzahl von definierten Nachbarzellen zu überwachen ist.
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2. Signalstärkemessmitteilungen
für Nachbarzellen vor
der Softübergabe
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Das
Melden der Messungen bei dem obigen Punkt 1 erfolgt unter Verwendung
des dedizierten physikalischen Steuerkanals DPCCH oder des dedizierten
physikalischen Datenkanals DPDCH. In jedem Fall müssen die
Mitteilungen generell geschützt (d.
h. mit Fehlerdetektions-/-korrekturcodes codiert) und/oder verschachtelt
werden (gewöhnlich
mehr als Sprachbetrieb), so dass der korrekte Empfang auch unter
Bedingungen eines niedrigen Signal-Rausch-Verhältnisses (SNR) garantiert ist,
die gewöhnlich
am Zellenrand herrschen. Das Decodieren der Mitteilungen führt dann
zu einer Verzögerung mit
einer Dauer von wenigstens einem Rahmen (z. B. 10 ms), und falls
die Mitteilungen über
mehrere Rahmen hinweg verschachtelt wer den, kommt es zu weiteren
Verzögerungen,
bevor eine BTS eine komplette Stärkemessmitteilung
empfangen kann.
-
Übrigens
braucht die Mobilstation nicht hinsichtlich all der definierten
Nachbarzellen dem Netz Meldung zu erstatten. Zum Beispiel muss die
Mobilstation in GSM-Netzen Messungen für bis zu 12 definierte Nachbarzellen
ausführen,
braucht aber nur über
sechs von ihnen zu berichten. Dennoch können die Verzögerungen,
die mit den Meldungen verbunden sind, für Mikrozellularumgebungen unangemessen
groß sein.
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3. Signalisierung vor
der Softübergabe
zwischen der dienenden BTS (BTS A) und der MS
-
Die
Mobilstation muss dennoch eine Übergabesignalisierung
mit der dienenden BTS austauschen (Schritte (iv) und (vi)). Solch
eine Signalisierung führt
unvermeidlich zu Latenz. Darüber
hinaus kann bei einem "Straßeneckeneffekt" in der Mikrozellularumgebung,
wo die dienende Zelle unter einem Abschattungsschwund von mehr als
20 dB leidet, eine hohe Sendeenergie sowohl in den Aufwärtsstrecken-
als auch Abwärtsstreckenrichtungen
erforderlich sein. Diese hohen Sendeenergien führen bestenfalls zu einem spürbaren Kapazitätsverlust.
Im schlimmsten Fall kann es zu einem Verlust der gesamten Kommunikationsverbindung
zwischen dem Netz und der Mobilstation (d. h. zu einer zusammengebrochenen
Verbindung) kommen.
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4. Signalisierung vor
der Softübergabe
zwischen der potentiellen neuen BTS (BTS B) und der MS
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Bevor
die Kommunikation mit der BTS B beginnen kann, ist eine Kanalverhandlungssignalisierung
erforderlich. Diese Signalisierung führt zu einer weiteren Verzögerung im Übergabeprozess.
Da die Mobilstation zu dieser Zeit hinsichtlich der Energie durch
die BTS A gesteuert wird, kann die Sendeenergie für die Signalisierung
mit der BTS B weit über
das Maß hinausgehen,
das zum korrekten Decodieren benötigt
wird, woraus ein weiterer Kapazitätsverlust resultiert.
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5. Messungen der Signalstärke von
Nachbarzellen und Mitteilungen während
der Softübergabeperiode
-
Während der
Softübergabeperiode
ist das kontinuierliche Überwachen
und Melden der aktiven und verbleibenden definierten Nachbarzellen
in der Mobilstation erforderlich. Bei Mikrozellen und anderen kleinen
Zellen kann die Übergaberegion
einen kleinen Bereich einnehmen, so dass die Signalstärkemessungen
und Meldungen möglicherweise
nicht effektiv sind.
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6. Signalisierung nach
der Softübergabe
zwischen der ehemaligen dienenden BTS (BTS A) und der MS
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Die
erforderliche Signalisierung nach der Übergabe mit der ehemaligen
dienenden BTS (BTS A) kann in einer Mikrozellularumgebung möglicherweise
erfolglos sein, falls die Mobilstation unter der Energiesteuerung
von der neuen dienenden Zelle B steht. Um die Übergabevollzugsmitteilung an
die BTS A zu senden, kann eine übermäßige Sendeenergie
nötig sein,
die zu einem weiteren Kapazitätsverlust
führen
kann.
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7. Signalisierung vor
und nach der Softübergabe
im Festnetz
-
Obwohl
die Signalisierung vor und nach der Übergabe im Festnetz keinen
Overhead für
die Luftschnittstelle darstellt, führt sie dennoch zu weiteren Verzögerungen
im Übergabeprozess.
Der akkumulierte Effekt der Festnetzverzögerungen und der Luftschnittstellenverzögerungen
kann so sein, dass der Übergabeprozess
für Mikrozellen
und andere kleine Zellen unzweckmäßig wird. Um die notwendige
Signalisierung im Festnetz zu reduzieren, müssen des Weiteren Schwellen
und eine Übergabehysterese zum
Einsatz kommen (um den "Pingpong"-Effekt des fortwährenden
BTS-Wechsels zu reduzieren), wobei diese Maßnahmen selbst zu einem spürbaren Verlust der
Gesamtleistung führen
können.
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8. Festnetz-Backhaul
-
Die
herkömmlichen
Softübergabetechniken erfordern
eine ständige
Kommunikation mit einer Anzahl von Zellen, was zu signifikanten
Backhaul-Erfordernissen im Festnetz führt.
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Eine
Softübergabeprozedur
in einem Zellularkommunikationsnetz, das die vorliegende Erfindung
verkörpert,
wird nun unter Bezugnahme auf 6 beschrieben.
Die Prozedur von 6 ist besonders zum Einsatz
in einer Mikrozellularumgebung geeignet.
-
Ein
erster Unterschied zwischen der Prozedur von 6 und der
herkömmlichen
Prozedur von 5 liegt darin, dass dann, sobald
eine Verbindung für
eine besondere MS aufgebaut worden ist, die MS kontinuierlich in
einem Softübergabemodus
mit einer gegenwärtig
am besten dienenden Zelle, d. h. einer Best-Server-Zelle, und einem
bevorzugten Satz von Nachbarzellen arbeitet. Wenn daher bei der
Prozedur von 6 eine Verbindung aufgebaut
wird (die Verbindung kann die MS als Ursprung haben oder an der MS
beendet werden), baut das Netz die Verbindung im Softübergabemodus
mit dem bevorzugten Satz von Nachbarzellen sowie mit der gegenwärtig am besten
dienenden Zelle auf.
-
Im
Falle der gegenwärtig
am besten dienenden Zelle (Zelle A) werden wie bei dem herkömmlichen
Verbindungsaufbauprozess jeweilige Vorwärts- und Rückwärtsverkehrskanäle TCH zwischen
dem Basisstationscontroller BSC und der Basisstation BTS A und zwischen
der Basisstation BTS A und der Mobilstation MS zugeordnet (Schritt 1).
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Bei
Schritt 2 informiert das Netz (BSC) jedoch als weiteren
Teil des Verbindungsaufbauprozesses die verbleibenden Zellen des
bevorzugten Satzes (in diesem Fall die Zelle B) über die Verbindung, die mit
der Mobilstation aufgebaut worden ist. Die Informationen, die an
die Zellen des bevorzugten Satzes gesendet werden, enthalten alle
Informationen (wie etwa die Dienstrate, die Kanalisierungscodes,
etc.), die für
den Verbindungsaufbau benötigt werden.
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Des
Weiteren ist es möglich,
wie es später eingehender
beschrieben ist, einen besonderen Satz von Kanalisierungs- und Verscrambelungscodes
jeder Mobilstation zuzuteilen, welcher Satz auf die betreffende
Mobilstation anwendbar ist, wo immer sie sich in dem Mikrozellularnetz
befinden mag. Dies ist in dem vorgeschlagenen europäischen Breitband-CDMA-(W-CDMA)-System (UTRA)
möglich,
da in dem UTRA jede BTS eine Anzahl von Verscrambelungscodes haben
kann. Da in diesem Fall der Satz der Kanalisierungs- und Verscrambelungscodes,
der irgendeiner besonderen Mobilstation zugeteilt wird, dem Netz
im Voraus bekannt ist, kann die Menge an Informationen, die zwischen
der Mobilstation und dem Netz zu der Zeit des Verbindungsaufbaus übertragen
werden muss, signifikant reduziert werden, wodurch die Latenz reduziert
wird, die mit dem Verbindungsaufbauprozess zusammenhängt.
-
Bei
Schritt 3 überträgt das Netz
zu der gegenwärtig
am besten dienenden Zelle A eine Liste (die "Liste der aktiven Zellen") mit den Zellen
des bevorzugten Satzes von Nachbarzellen (d. h., mit den Zellen,
die an der Softübergabeoperation
zu beteiligen sind) – in
diesem Fall nur mit der Zelle B. Hinsichtlich jeder so beteiligten
Zelle teilt das Netz der am besten dienenden Zelle A die Informationen
mit, wie etwa die Verscrambelungscodes, die für die Kommunikation mit jeder
verbleibenden Zelle des aktiven Satzes erforderlich sind.
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Die
gegenwärtig
am besten dienende Zelle A leitet die Liste der aktiven Zellen und
die zugeordneten Informationen an die Mobilstation weiter, die die Liste
und die Informationen empfängt
und speichert. Falls der Mobilstation derselbe Satz von Kanalisierungs-
und Verscrambelungscodes zur Verwendung in dem gesamten Mikrozellularnetz
zugeteilt wird, wird die Menge an Informationen, die bei Schritt 3 übertragen
werden muss, wieder signifikant reduziert.
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Nachdem
die Verbindung auf diese Weise aufgebaut worden ist (Schritt 4),
arbeitet die Mobilstation in einem "modifizierten" Softübergabemodus mit der gegenwärtig am
besten dienenden Zelle und den Zellen des bevorzugten Satzes. Dieser
modifizierte Softübergabemodus
unterscheidet sich von dem Softübergabemodus
von 5 darin, dass anfangs nur die gegenwärtig am
besten dienende Zelle (Zelle A) mit der Mobilstation kommuniziert.
Die übrigen Zellen
(Zelle B) senden oder empfangen anfangs keine Informationen von
der Mobilstation, bis sie von dem Netz die Mitteilung erhalten,
dass sie das tun sollen. Somit können
diese verbleibenden Zellen als "inaktive" Zellen bezeichnet
werden.
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Die
Mobilstation, die nur mit der einen am besten dienenden Zelle (Zelle
A) kommuniziert, überwacht
kontinuierlich einen CCCH (wie beispielsweise den Sendesteuerkanal
BCCH oder den Synchronisationskanal SCH) von all den gegenwärtig inaktiven Zellen,
die an der Übergabeoperation
beteiligt sind (d. h. von Zelle B). Zum Beispiel kann die Empfangssignalstärke (RSS)
des CCCH gemessen werden. In jeder Überwachungsperiode (die ein
Rahmen oder auch ein Zeitschlitz innerhalb eines Rahmens sein kann)
selektiert die Mobilstation die am besten dienende Zelle auf der
Basis der Messungen, die in der vorhergehenden Überwachungsperiode erfolgten. Bei
Schritt 5 selektiert die Mobilstation zum Beispiel noch
die Zelle A als die am besten dienende Zelle, und sie sendet eine
Aufwärtsstreckensteuermitteilung
(UCM) über
einen dedizierten Rückwärtssteuerkanal
DCCH (z. B. den dedizierten physikalischen Steuerkanal DPCCH in
einem UTRA-System,
wie in 6 gezeigt). Diese Aufwärtsstreckensteu ermitteilung
identifiziert die am besten dienende Zelle, die durch die Mobilstation
selektiert wurde.
-
Die
Aufwärtsstreckensteuermitteilung
UCM, die die am besten dienende Zelle identifiziert, ist vorzugsweise
verschachtelt und/oder codiert, um ihren Informationsinhalt zu schützen.
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An
einem gewissen Punkt während
der Operation in dem modifizierten Softübergabemodus selektiert die
Mobilstation eine der inaktiven Zellen als neue am besten dienende
Zelle. Somit identifiziert bei Schritt 7 bei diesem Beispiel
die Mobilstation die inaktive Zelle B als die neue am besten dienende
Zelle. Eine UCM, die die Identität
der Zelle B liefert, wird dann über
den Rückwärts-DPCCH
zu der existierenden am besten dienenden Zelle A gesendet.
-
In
der existierenden am besten dienenden Zelle A wird die Identität der neuen
am besten dienenden Zelle, die durch die UCM geliefert wird, mit der
zelleneigenen Identität
verglichen. Falls sie sich unterscheidet, sendet die existierende
am besten dienende Zelle eine Mitteilung mit der neuen am besten
dienenden Zelle (NSM) an den BSC, um ihm die Identität der neuen
am besten dienenden Zelle zu melden. Optional sendet die existierende
am besten dienende Zelle A auch eine Abwärtsstreckensteuermitteilung
an die Mobilstation, um zu bestätigen,
dass die Mobilstation damit rechnen muss, den nächsten Rahmen von der neuen
am besten dienenden Zelle B zu empfangen. Die Zelle A wechselt dann
von dem aktiven Zustand in den inaktiven Zustand. Von nun an überwacht
die Mobilstation den CCCH der inaktiven Zelle A.
-
Bei
Schritt 8 sendet der BSC an die Zelle B eine Mitteilung
des aktiven Status (ASM), die darüber informiert, dass sie die
neue am besten dienende Zelle für
die betreffende Mobilstation ist. An die Zelle B wird deshalb der
nächste
Abwärtsstreckenrahmen zum
Senden an die Mobilstation weitergeleitet. Dieser Rahmen wird nicht
an die ehemalige am besten dienende Zelle A geleitet, die nun im
inaktiven Zustand ist (also nicht mit der Mobilstation kommuniziert).
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Als
vorteilhaft wird empfunden, dass dadurch, dass die gesamten Mobilstationsinformationen
allen Zellen des bevorzugten Satzes (anfangs inaktiven Zellen) zu
der Zeit des Verbindungsaufbaus zugeführt wurden, die erforderliche
Mitteilungsübermittlung
zur Übergabe
minimal ist. Dadurch ist es möglich,
eine neue am besten dienende Zelle in einem Rahmen zu identifizieren
und für
den nächsten Rahmen
die Umschaltung auf jene Zelle zu vollziehen. Solch ein Umschalten
ist auch dann möglich, wenn
ein verschiedener Satz von Kanalisierungs- und Verscrambelungscodes
für die
Mobilstation gilt, wenn sie mit der nächsten am besten dienenden
Zelle kommuniziert.
-
Die
Operation wird mit der Mobilstation fortgesetzt (Schritt 9),
die mit der identifizierten am besten dienenden Zelle B kommuniziert.
-
Da
die Energiebudget-Übergabe
auf den Sendeenergien des Gemeinschaftssteuerkanals CCCH basiert,
sendet die neue Zelle B anfangs mit derselben Energieeinstellung
(Differenz zwischen dem CCCH-Energieniveau und dem Vorwärtsverkehrskanal-TCH-Energieniveau)
wie die ehemalige am besten dienende Zelle A. Die Mobilstation steht natürlich jetzt
unter der Energiesteuerung von der neuen Zelle.
-
Die
schnelle Erfassung der Mobilstation oder der neuen am besten dienenden
BTS ist nicht problematisch, da die Zellen in einer Mikrozellularumgebung
sehr klein sind, und die Verzögerungsdifferenz zwischen
den verschiedenen BTSs, die an der Softübergabe beteiligt sind, ist
minimal (kleiner als eine Chipperiode).
-
Der
modifizierte Softübergabemodus
dauert an, bis die Verbindung bei Schritt 10 beendet ist
oder an eine verschie dene Schicht übergeben ist (zum Beispiel
könnte
die Steuerung von der Mikrozelle an eine "Pikozelle" mit einer verschiedenen Frequenz übertragen
werden).
-
Die
Prozedur von 6 bietet die folgenden Vorteile
gegenüber
der Prozedur von 5.
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1. Schnellere Signalstärkemessungen
bei Nachbarzellen
-
Anders
als bei der Prozedur von 5, die eine lange Zeit zur Mittelung
vor der Zellenselektion erfordert, kann die Selektion der neuen
am besten dienenden Zelle bei der Prozedur von 6 in
jedem Rahmen ausgeführt
werden. Die Fähigkeit
zum Aufspüren
des schnellen Schwundes ist in Mikrozellen besonders wünschenswert,
bei denen die schnell schwindenden Nullen immerhin 20 Wellenlängen entfernt
sein können.
Daher kann die Prozedur von 6 eine Abschattung
in der Mikrozellularumgebung adäquat
bewältigen.
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2. Vermeiden von Signalstärkemessmitteilungen
für Nachbarzellen
-
Bei
der Prozedur von 6 erfolgt die Zellenselektion
in der Mobilstation. Die Mobilstation braucht nur die Identität der selektierten
am besten dienenden Zelle zu senden. Zum Beispiel kann ein Vier-Bit-Wort
(drei Bits mit einem Paritätsprüfbit) verwendet
werden, um eine Auswahl unter bis zu acht verschiedenen Zellen zu
treffen. Dies stellt einen weit geringeren Overhead dar als bei
den Messmeldungen der Nachbarzellen bei der Prozedur von 5. Zusätzlich wird
die Latenz weiter reduziert, da die Mitteilung, die die am besten
dienende Zelle identifiziert und kurz ist, nicht über eine
Anzahl von Rahmen hinweg verschachtelt werden muss, wie im Falle
der Mitteilungen von
-
5.
-
3. Reduzierte Signalisierung
vor der Softübergabe zwischen
der existierenden am besten dienenden Zelle und der Mobilstation
-
Die
einzige Signalisierung, die zwischen der gegenwärtig am besten dienenden Zelle
und der Mobilstation erforderlich ist, betrifft die laufenden UCMs (Zellenselektionsmitteilungen),
die die am besten dienende Zelle identifizieren. Nach dem Identifizieren einer
neuen am besten dienenden Zelle durch die Mobilstation ist eine
kurze Zellenselektionsmitteilung (z. B. ein Vier-Bit-Wort) für die Übergabe
erforderlich.
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4. Vermeiden der Signalisierung
vor der Softübergabe
zwischen der neuen am besten dienenden Zelle und der Mobilstation
-
Da
die neue am besten dienende BTS über alle
erforderlichen Kanalzuordnungsinformationen und andere Informationen
verfügt,
die der existierenden Verbindung der Mobilstation zugeteilt sind,
und der Mobilstation bereits alle Details der BTSs in der Liste
der aktiven Zellen mitgeteilt worden sind, ist eine zusätzliche
Signalisierung zwischen der Mobilstation und der neuen am besten
dienenden BTS nicht nötig,
wenn die neue am besten dienende BTS selektiert wird.
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5. Signalstärkemessungen
bei Nachbarzellen und Benachrichtigung
-
Bei
der Softübergabeprozedur
von 5 erfordern die Signalstärkemessungen das Mitteln über mehrere
Rahmen hinweg, wodurch die Selektion der neuen am besten dienenden
Zelle verzögert
wird. Auch die Messmeldungen, die relativ lang sind und eine Datengenauigkeit
erfordern, müssen
codiert und/oder verschachtelt werden, wodurch eine weitere Latenz
eingeschleppt wird. Diese Probleme werden in der Prozedur von 6 aus
den oben unter (1) und (2) angegebenen Gründen eliminiert.
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6. Vermeiden der Signalisierung
nach der Softübergabe
zwischen der ehemaligen am besten dienenden Zelle und der Mobilstation
-
Anders
als die Softübergabeprozedur
von 5 erfordert die Prozedur von 6 keine Übergabevollzugsmitteilungen,
und keine Signalisierung ist zwischen der Mobilstation und der ehemaligen
am besten dienenden Zelle erforderlich.
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7. Reduzierte Signalisierung
im Festnetz
-
Die
Signalisierungserfordernisse im Festnetz sind minimal, besonders
in dem Fall, wenn derselbe BSC allen aktiven BTSs dient, die an
der Softübergabeoperation
beteiligt sind. Sobald der BSC (durch die gegenwärtig am besten dienende Zelle) über die Identität der nächsten am
besten dienenden Zelle informiert ist, wird der nächste Abwärtsstreckensenderahmen
(oder möglicherweise
der Zeitschlitz) an die geeignete BTS gesendet, wobei die Sende-
und Empfangssequenzen getriggert werden.
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8. Reduziertes Festnetz-Backhaul
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Die
Softübergabeprozedur
von 5 erfordert eine ständige Kommunikation mit einer
Anzahl von Zellen, was zu übermäßigen Backhaul-Erfordernissen
im Festnetz führt.
Im Vergleich dazu reduziert die Softübergabeprozedur von 6 den
Netz-Backhaul beträchtlich.
-
Als
vorteilhaft wird empfunden, dass die kontinuierliche Aufwärtsstreckensignalisierung
(UCMs), die zur Identifizierung der am besten dienenden Zelle bei
der Prozedur von 6 erforderlich ist, die Aufwärtsstreckenkapazität des Netzes
reduzieren wird. Der Grad des Kapazitätsverlustes hängt von
den Diensten ab, die in dem Netz aktiv sind. Jedoch sind die meisten
schaltvermittelten Dienste, wie etwa Sprache und Video, in der Abwärtsstreckenkapazität begrenzt. Daher
wird allgemein erwartet, dass die Prozedur von 6 insgesamt
zu einem Kapazitätsgewinn
in dem Netz führt.
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7 zeigt
Teile einer Mobilstation zur Verwendung in einer Ausführungsform
der Erfindung. Die Mobilstation 20 hat einen Antennenabschnitt 22, der
(z. B. über
einen Duplexer – nicht
gezeigt) mit einem Empfangsabschnitt 24 und einem Sendeabschnitt 26 verbunden
ist. Die Mobilstation 40 enthält auch einen Softübergabesteuerabschnitt 28,
der von dem Empfangsabschnitt 24 ein Abwärtsstreckensignal
DS von der oder jeder BTS empfängt,
mit der die MS 20 gegenwärtig kommuniziert. Der Softübergabesteuerabschnitt 28 wendet
auch eine Aufwärtsstreckensteuermitteilung
UCM auf den Sendeabschnitt 26 an.
-
Ein
Beispiel für
die Struktur des Softübergabesteuerabschnittes 28 in
der Mobilstation von 7 ist in 8 gezeigt.
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In 8 umfasst
der Softübergabesteuerabschnitt 28 eine
Signalstärkemesssektion 281,
eine Best-Server-Selektionssektion 282, eine Mitteilungssektion 283,
eine Verwaltungssektion der Liste der aktiven Zellen 284 und
einen Speicherabschnitt der Liste der aktiven Zellen 285.
-
Bei
Schritt 3 der Prozedur von 6 empfängt die
Mobilstation von der gegenwärtig
dienenden BTS (BTS A) die Liste der aktiven Zellen und ihre zugeordneten
Parameter. Diese Informationen werden in einem der Abwärtsstreckensignale,
die durch die Mobilstation von der BTS A empfangen werden, durch
die Verwaltungssektion der Liste der aktiven Zellen 284 detektiert
und in dem Speicherabschnitt der Liste der aktiven Zellen 285 gespeichert.
-
Bei
den Schritten 4 bis 9 der Prozedur von 6 wird,
wenn die Mobilstation in dem modifizierten Softübergabemodus arbeitet, der
Signalstärkemesssektion 281 durch
die Verwaltungssektion der Liste der aktiven Zellen 284 die Identität jeder
Zelle in der Aktivliste zugeführt,
die in dem Speicherabschnitt der Liste der aktiven Zellen gespeichert
ist. Für
jede derartige aktive Zelle führt
die Signalstärkemesssektion 281 eine
Messung der Empfangssignalstärke RSS
des CCCH der betreffenden aktiven Zelle aus. Die Messung kann zum
Beispiel über
einen Rahmen oder über
einen Teil eines Rahmens wie beispielsweise einen Zeitschlitz hinweg
ausgeführt
werden.
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Das
resultierende empfangene Signalstärkemaß RSSi für jede der aktiven Zellen (hierbei
ist i die Nummer der Zelle in dem aktiven Satz) wird von der Signalstärkemesssektion 281 der
Best-Server-Selektionssektion 282 zugeführt, die die RSS-Maße für die verschiedenen
aktiven Zellen vergleicht und bestimmt, welche der aktiven Zellen
gegenwärtig
die am besten dienende Zelle, d. h. die Best-Server-Zelle ist.
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Die
Identität
IDBS der bestimmten Best-Server-Zelle wird
dann durch die Best-Server-Selektionssektion 282 der Mitteilungssektion 283 zugeführt. Die
Mitteilungssektion 283 formuliert eine Aufwärtsstreckensteuermitteilung
zum Senden durch den Sendeabschnitt 26 in der Mobilstation 20 an
die gegenwärtige
Best-Server-Zelle. Diese Aufwärtsstreckensteuermitteilung
kann bei Bedarf codiert und/oder verschachtelt werden, um die Datenübertragungsintegrität zu verbessern.
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Als
vorteilhaft wird empfunden, dass die Selektion des Best-Servers
nicht auf einem RSS-Maß basieren
muss. Alternativ würde
es möglich
sein, die Selektion auf irgendeinem anderen Maß basieren zu lassen, wie beispielsweise
dem Signal-Stör-Verhältnis (SIR)
von jeder aktiven Zelle, oder auf einer Kombination von verschiedenen
Maßen
(z. B. RSS und SIR).
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Es
würde auch
möglich
sein, wenn die Signalstärkemesssektion 281 einen
Speicherabschnitt enthält,
der es ihr ermöglicht,
einen vergangenen Verlauf der RSS- (und/oder SIR-)-Maße für die verschiedenen
BTSs in dem aktiven Satz zu speichern. In diesem Fall könnte die
Best-Server-Selektionssektion 282 eine intelligentere Beschlussfassung
in Bezug auf die Best-Server-Selektion anwenden, um unerwünschte Effekte,
die durch temporäre
Empfangserscheinungen oder andere Probleme verursacht werden, die
durch zu häufiges
Wechseln herbeigeführt
werden, der BTS-Selektion zu vermeiden
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Wenn
eine neue Best-Server-Zelle durch die Best-Server-Selektionssektion 282 selektiert
wird, sucht der Verwaltungsabschnitt der Liste der aktiven Zellen 284 aus
dem Speicherabschnitt der Liste der aktiven Zellen 285 die
Verbindungsaufbauinformationen heraus, die für die neue Best-Server-Zelle
gelten, wie sie früher
zu der Zeit des Verbindungsaufbaus empfangen wurden. Dadurch kann
die Mobilstation die Aufwärtsstrecken-
und Abwärtsstreckenkanäle zur Kommunikation
mit der neuen Best-Server-Zelle sehr schnell aktivieren, ohne dass eine
Kanalverhandlung etc. nötig
ist.
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9 ist
ein Blockdiagramm, das Teile einer BTS 30 zur Verwendung
in einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung zeigt. Die BTS 30 ist speziell zum
Empfangen und Verarbeiten der Verbindungsaufbauinformationen von
Schritt 2 der Prozedur von 6 und der
Aufwärtsstreckensteuermitteilung
UCM ausgelegt, die durch die MS 20 bei den Schritten 5, 7 und 9 der
Prozedur von 6 gesendet wird.
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Ein
Antennenelement 32 ist (z. B. über einen Duplexer – nicht
gezeigt) mit einem Empfangsabschnitt 34 und einem Sendeabschnitt 36 verbunden. Ein
Softübergabesteuerabschnitt 38 empfängt Aufwärtsstreckensignale
US von dem Empfangsabschnitt 34 und leitet die empfangenen
Aufwärtsstreckensignale
US (oder davon abgeleitete Signale) an das Festnetz 5 zur Übertragung
zu dem BSC weiter. Der Softübergabesteuerabschnitt 38 empfängt auch Abwärtsstreckensignale
DS von dem BSC und leitet die empfangenen Abwärtsstreckensignale DS (oder davon
abgeleitete Signale) selektiv an den Sendeabschnitt 36 zur Übertragung
zu Mobilstationen in dem durch die BTS 30 versorgten Zellenbereich
weiter.
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10 zeigt
ein Beispiel für
die Struktur des Softübergabesteuerabschnittes 38 in 9.
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Der
Softübergabesteuerabschnitt 38 umfasst eine
Weiterleitungssteuersektion 381 mit einem Abwärtsstreckenabschnitt 382 und
einem Aufwärtsstreckenabschnitt 383,
eine Verbindungsaufbauinformationsverarbeitungssektion 384,
eine Verbindungsaufbauinformationsspeichersektion 385,
eine Aufwärtsstreckensteuermitteilungsverarbeitungssektion 386, eine
Best-Server-Vergleichssektion 387, eine Steuersektion des
aktiven/inaktiven Status 388 und eine Meldesektion des
neuen Best-Servers 389.
-
Wie
zuvor beschrieben, ist beim Aufbau einer Verbindung nicht nur die
gegenwärtig
dienende Zelle (Zelle A) an dem Verbindungsaufbauprozess beteiligt,
sondern auch jede Nachbarzelle in dem vorbestimmten aktiven Satz
von Zellen (Zelle B). Falls somit die BTS 30 die BTS von
solch einer Nachbarzelle ist, empfängt bei Schritt 2 der
Prozedur von 6 die Verbindungsaufbauinformationsverarbeitungssektion 384 der
BTS von dem BSC Verbindungsaufbauinformationen für die Verbindung, die gerade
aufgebaut wird. Die Verbindungsaufbauinformationen könnten in
diesem Stadium in der inaktiven BTS zu Funkbetriebsmittelsteuerzwecken
und anderen statistischen Zwecken verwendet werden, wobei sie sonst
aber einfach in der Verbindungsaufbauinformationsspeichersektion 385 für eine mögliche spätere Verwendung
gespeichert werden.
-
Im
Anschluss an das Speichern der Verbindungsaufbauinformationen versetzt
die Steuersektion des aktiven/inaktiven Status 388 die
BTS in den inaktiven Zustand. In diesem Zustand sind der Mobilstation
in der BTS keine Sende- oder Empfangsbetriebsmittel zugeordnet.
-
Falls
die BTS 30 die BTS der gegenwärtig dienenden Zelle ist, bewirkt
bei Schritt 3 der Prozedur von 6, wenn
eine Verbindung aufgebaut wird (Zelle A), die Verbindungsaufbauinformationsverarbeitungssektion 384,
dass die Liste der aktiven Zellen und die zugeordneten Parameter,
die von dem BSC empfangen werden, über die Weiterleitungssteuersektion 381 an
den Sendeabschnitt 36 zum Senden an die Mobilstation weitergeleitet
werden.
-
Wenn
die BTS 30 in dem aktiven Zustand ist, überwacht die Aufwärtsstreckensteuermitteilungsverarbeitungssektion 386 den
Rückwärts-DCCH
von der Mobilstation und detektiert, wenn eine Aufwärtsstreckensteuermitteilung
UCM darin enthalten ist. Wenn solch eine UCM detektiert wird, verarbeitet
die Aufwärtsstreckensteuermitteilungsverarbeitungssektion
die Mitteilung, um daraus die Identität IDBS der Best-Server-Zelle
abzuleiten, die durch die Mobilstation identifiziert wird. Die Best-Server-Identität IDBS wird mit der BTS-eigenen ID verglichen. Die Resultate
des Vergleichs werden zu der Steuersektion des aktiven/inaktiven
Status 388 übertragen.
-
In
der Steuersektion des aktiven/inaktiven Status 388 wird
die Umschaltung zwischen den aktiven und inaktiven Zuständen wie
folgt ausgeführt. Falls
die BTS in dem aktiven Zustand ist und die abgeleitete IDBS nicht mit der BTS-eigenen ID übereinstimmt, bestimmt die
Steuersektion des aktiven/inaktiven Status 388, dass durch
die Mobilstation eine neue Best-Server-Zelle selektiert worden ist.
In diesem Fall schaltet sie die BTS in den inaktiven Zustand um
und wendet ein Steuersignal auf die Meldesektion des neuen Best-Servers 389 an,
die eine Mitteilung des neuen Servers (NSM) an den BSC sendet, wodurch
dem BSC die Identität
IDBS der neuen Best-Server-Zelle mitgeteilt
wird.
-
Falls
andererseits die BTS 30 in dem inaktiven Zustand ist, wird
ihr Empfangsabschnitt 34 nicht mit der Mobilstation kommunizieren,
und so wird in diesem Fall die Steuersektion des aktiven/inaktiven Status 388 durch
eine Mitteilung des aktiven Zustands ASM informiert, die durch den
BSC zugeführt wird,
dass sie in den aktiven Zustand eintreten soll. In diesem Fall werden
die Abwärtsstrecken-
und Aufwärtsstreckenabschnitte 382 und 383 der
BTS aktiviert, um Aufwärtsstrecken-
und Abwärtsstreckensignale
zwischen dem BSC und der betreffenden MS weiterzuleiten.
-
Als
nächstes
wird ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme
auf die 11 und 12 beschrieben.
-
Fast
alle existierenden und vorgeschlagenen künftigen Zellularmobilkommunikationsnetze
arbeiten nach dem Prinzip, dass sich eine Mobilstation durch das
Netz bewegen kann, während
eine Verbindung mit einer Endanwendung beibehalten wird. Dies bedeutet,
dass eine Mobilstation von Zeit zu Zeit eine Übergabe von einer Zelle zu
einer anderen Zelle ausführen
muss. Dies führt
gewöhnlich
zu einem Wechsel des Kommunikations-"Kanals" zwischen der Mobilstation und dem Netz.
Dieser Wechsel hat sich im Laufe der Zeit erforderlich gemacht,
da zwischen Nachbarzellen eine wiederholte Verwendung der Frequenz
erforderlich war. Somit musste eine Mobilübergabe zwischen zwei Zellen
ihre Sende- und/oder Empfangsträgerfrequenz
wechseln; diese Trägerfrequenz
definierte effektiv den Kommunikationskanal. Mit der Entstehung
von neuen Zellularnetzen, die auf der Spread-Spectrum-Modulation
basieren, wie zum Beispiel IS95 und W-CDMA, ist jedoch eine wiederholte
Verwendung der Frequenz nicht mehr erforderlich, und alle Zellen
arbeiten mit derselben Trägerfrequenz. Jedoch
führt auch
in solchen Systemen die Übergabe
zwischen zwei Nachbarzellen dennoch dazu, dass die Mobilstation
ihren Kommunikationskanal wechselt, der jetzt in Form von einem
oder mehreren Codes definiert ist.
-
Die
Notwendigkeit zum Wechseln der Kanäle, wenn eine Übergabe
ausgeführt
wird, erfordert oft eine beachtliche Signalisierung in der Schnittstelle, verursacht
Latenz und verringert die Zuverlässigkeit des
Netzes.
-
11 zeigt
ein Zwei-Zellen-Zellularnetz. In diesem Netz sind die Kommunikationskanäle, die
in jeder Zelle verwendet werden, der betreffenden Zelle zugeordnet
und als Eigentum jener Zelle definiert. Der Kommunikationskanal
für die
Zelle kann definiert sein in Form von:
einer Trägerfrequenz
in analogen Systemen;
einer Trägerfrequenz und einem Zeitschlitz
in GSM-Systemen;
einem Satz von Trägerfrequenzen, einem Zeitschlitz und
einer Sprungsequenz in GSM-Systemen mit Frequenzspringen; und
einem
Kanalisierungs-, Spreading- oder Verscrambelungscode (oder einer
Kombination dieser Codes) in einem Direct-Spreading-Codemultiplex-Vielfachzugriffs-(DS-CDMA)-System.
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Abgesehen
von den obigen Typen von Kanaldefinitionen kann ein Kanal als zweckmäßige Kombination
von Frequenz, Zeit, Code und anderen Parametern definiert sein,
die sich zwischen verschiedenen Vielfachzugriff-Nutzern unterscheiden können.
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Bei
einer Softübergabeoperation
in dem Netz von 11 müssen die Zellen A und B denselben
Kommunikationskanal in der Aufwärtsstreckenrichtung
gemeinsam nutzen, da die Mobilstation MS normalerweise nur auf einem
Kommunikationskanal senden kann. Dieser gemeinsam genutzte Kanal
ist auch das Eigentum von einer der Zellen (A oder B), wobei die andere
Zelle auf den Kanal nur momentan zugreifen darf. In der Abwärtsstreckenrichtung
verwendet jede Zelle einen verschiedenen Kommunikationskanal zum
Senden derselben Informationen, und die Mobilstation decodiert jeden
Kanal individuell.
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12 zeigt
ein Zellularnetz, in dem jeder Mobilstation, die in dem Netz aktiv
ist, ihr eigener individueller Kommunikationskanal zugeordnet ist. Dies
bedeutet, dass der Kanal jetzt Eigentum der Mobilstation ist und überall in
dem Netz in jeder gegebenen Zelle verwendet werden kann. Der Kanal
kann zu der Zeit eines Verbindungsaufbaus zugeordnet werden (und
mit jeder, oder jeder nahegelegenen, BTS des Netzes zu jener Zeit
verbunden sein) und wird sich im Allgemeinen während der Dauer der Verbindung
nicht ändern,
ungeachtet dessen, mit wie viel verschiedenen Zellen die Mobilstation
kommuniziert. Während
einer Übergabeoperation
weist das Netz die neuen dienenden Basisstationen an, den Kommunikationskanal
zu verwenden, der der Mobilstation zugeteilt ist. Durch das Netz
brauchen keine Informationen an die neuen dienenden Basisstationen
gesendet zu werden, um den Kommunikationskanal zu identifizieren,
der zur Kommunikation mit der Mobilstation zu verwenden ist, da
diese Informationen allen BTSs aus dem Verbindungsaufbauprozess
bekannt sind.
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Gelegentlich
kann es erforderlich sein, dass der Kanal, der einer besonderen
Mobilstation zugeteilt ist, im Laufe einer Verbindung gewechselt
wird, da zum Beispiel ihr ursprünglicher
Kanal in einer besonderen Zelle bereits verwendet wird. In diesem
Fall müsste
das Netz alle BTSs von dem gewechselten Kanal in Kenntnis setzen.
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Zum
Beispiel soll eine Situation angenommen werden, in der eine Mobilstation
in der Zelle B den Kanal 1 (Spreading-Code 1) und den Verscrambelungscode
1 in der Abwärtsstre ckenrichtung
verwendet. Eine andere Mobilstation, die anfangs in Zelle A ist,
verwendet den Kanal 1 (Spreading-Code 1), aber den Verscrambelungscode
2 (Codesatz [1, 2]). Wenn sich jene andere Mobilstation in eine
Softübergaberegion
zwischen den Zellen A und B begibt, verwendet die BTS in der Zelle
B den Kanal 1 und den Verscrambelungscode 2, um damit zu kommunizieren;
aber dies bedeutet, dass zwischen den Codesätzen der zwei Mobilstationen,
die den Spreading-Code 1 in der Zelle B verwenden, eine gewisse
Kreuzkorrelation auftritt, wodurch eine Interferenz durch Mehrfachverwendung
herbeigeführt
wird. Aus diesem Grund wird angesichts der existierenden Verwendung
des Codesatzes [1,1] in der Zelle B, nachdem sich die Mobilstation
in die Zelle B begibt und die Softübergabe vollendet ist, eine
sogenannte "intrazellulare" Übergabe ausgeführt, um
den Kanal jener Mobilstation auf den Codesatz [2,1] zu verändern, um wieder
eine Orthogonalität
zwischen den Codesätzen
herzustellen, die den zwei Mobilstationen zugeteilt sind.
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Die
Zuteilung eines spezifischen Kanals zu der Mobilstation zur Verwendung
im gesamten Netz kann auch bei der Softübergabe zur Anwendung kommen,
wenn nur ein Paar von Aufwärtsstrecken- und
Abwärtsstreckenkanälen zur
gleichzeitigen Kommunikation mit mehreren BTSs erforderlich ist.
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Die
Zuteilung eines spezifischen Satzes von Codes zu einer Mobilstation
ist in dem vorgeschlagenen europäischen
Breitband-CDMA-System (UTRA), das mehrere Verscrambelungscodes hat,
die pro Zelle definiert sind (Zelle mit Mehrfachidentität), ohne weiteres
möglich.
Diese Verscrambelungscodes können
mit Kanalisierungscodes des Orthogonal-Variable-Spreading-Factor-(OVSF)-Baums
gepaart werden, um einen großen
Bereich von verfügbaren Codesätzen zur
Verwendung in Pikozellen und Mikrozellen zu ergeben.
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In
dem Fall, wenn der Kanal/die Kanäle
zur Zeit eines Verbindungsaufbaus zugeordnet wird/werden, kann/können der
zugeteilte Kanal/die zugeteilten Kanäle möglicherweise nur für einen
Teil der Verbindungsdauer verwendet werden, und dann kann ein Umschalten
auf einen anderen Kanal/andere Kanäle erfolgen, um die Verbindung
fortzusetzen. Dadurch kann eine Verbindung in einer Mikro-/Pikozellenschicht
des Netzes begonnen und in der Makrozellenschicht des Netzes fortgesetzt
werden.
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Ähnlich können in
dem Fall, wenn eine normale Übergabe
(oder Softübergabe)
zum Einsatz kommt, die zugeteilten Kanäle beibehalten werden, während mehrere
Zellen durchquert werden und die Verbindung fortgesetzt wird (d.
h., ein Szenario, bei dem eine Verbindung in der Makrozellenschicht
des Netzes begonnen und dann an eine Mikro-/Pikozellenschicht übergeben
wird).
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Statt
die Verbindung in der Mikro-/Pikozellenschicht zu beenden, ist es
weiterhin möglich,
dass die Verbindung wieder an die Makrozellenschicht übergeben
wird, bevor die Verbindung abgeschlossen wird. Auf diese Weise können während einer
Verbindung mehrere Sprünge
zwischen Schichten auftreten.