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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung einer
porösen
anorganischen Matrix als Bioreaktorträger.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Verwendung
eines porösen anorganischen
Oxidmaterials, das im Wesentlich keine Makroporen aufweist, als
Bioreaktorträger
zum Immobilisieren lebender Zellen, d, h. Bakterien und anderen
Mikroorganismen, zum Katalysieren verschiedener biochemischer Reaktionen
in einem industriellen Umfeld, insbesondere zur biologischen Behandlung
wässriger
Abfallströme.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Bioreaktorträger-Biokatalysator-Verbundkörper mit
einem Mikroorganismus, der auf einem porösen anorganischen Oxidträger getragen
wird, und ein Bioreaktorsystem, das einen derartigen Verbundkörper verwendet.
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Hintergrund
der Erfindung
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Bioreaktortechnologie
mit immobilisierten Zellen liefert ein kostengünstiges Mittel zur Behandlung
existierender Umweltabfallprobleme, wie verunreinigtem Grundwasser,
oder zur Beseitigung von Verunreinigungen am Punkt ihrer Entstehung.
Diese Technologie beinhaltet allgemein die Kolonialisierung eines
spezialisierten Mikroorganismus auf anorganischen Bioträgern als
fixierte Filme und die Nutzung dieser kolonialisierten Oberflächen in
steuerbaren Reaktionsgefäflen
oder Bioreaktoren.
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Geeignete
Bioträger
für die
Immobilisierung von Mikroorganismen sollten idealerweise nicht toxisch
sein und eine raue unregelmäßige Oberfläche bereitstellen.
Die Matrix sollte hydrophil (23) und porös (17) sein. Es ist von anderen
gezeigt wor den, dass diese Eigenschaften die Anhaftung und Proliferation
von Mikroorganismen fördern.
Die Porosität
eines Bioträgers
hat sich jedoch als besonders wichtig bei der Immobilisierung von
Mikroorganismen herausgestellt, wobei als vorrangiger Faktor der
Porositätsgrad
und die Porengröße gefunden
wurden. In diesem Zusammenhang ist aus der Literatur bekannt, dass
für die
Immobilisierung von Mikroorganismen geeignete Bioträger eine
große
Fraktion von Makroporen mit einem Durchmesser gleich oder größer als
die Größe des Mikroorganismus
enthalten sollten.
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Die
DE-OS-28 39 580 offenbart eine Reihe poröser Trägermaterialien zur Immobilisierung
von Mikroorganismen, bei denen 70% oder mehr ihrer Poren mindestens
so groß wie
die kleinste Dimension des Mikroorganismus sind, jedoch kleiner
als das 4-bis 5-fache
der größten Dimension
(bei Hefezellen oder Bakterien).
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Die
US-A-5 096 814 offenbart einen porösen anorganischen Träger, der
zum Immobilisieren lebender Zellen (Mikroorganismus- und Tierzellen)
zur Reinigung von Abwasser oder zur biotechnologischen Produktion
von essentiellen Nahrungsfaktoren oder pharmakologischen Substanzen
brauchbar ist. Die porösen
Trägerkörper wurden
als typischerweise ein offenes Porenvolumen von 35% bis 85% aufweisend
beschrieben, wobei 20% bis 80 auf Makroporen mit einem Durchmesser
von 20 bis 500 μm
zurückzuführen sind.
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Die
US-A-5 395 808 lehrt ebenfalls poröse anorganische Trägerkörper, die
zur Verwendung als Träger
für lebende
Zellen geeignet sind, wie Bakterien. Die Körper haben einen signifikant
großen
durchschnittlichen Porendurchmesser von etwa 0,5 bis 100 μm (d. h.
5000 bis 1.000.000 Å)
und ein Gesamtporenvolumen von etwa 0,1 bis 1,0 cm3/g.
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Ferner
beschreibt die US-A-5 403 799 einen störungsbeständigen, makroporösen, anorganischen Träger mit
einem relativ großen
durchschnittlichen Porendurchmesser von 0,5 bis 100 μm. Es wird
vorgeschlagen, dass die großen
Poren erhöhte
Raten der Gasdiffusion liefern, um die Katalyseraten zu erhöhen. Die
großen
Poren ermöglichen
auch das Trägern
großer
katalytischer Spezies darauf, insbesondere wenn lebende Zellen als
Teil des Katalysators verwendet werden.
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Große Poren
wurden bisher aus zwei Gründen
als unverzichtbar in Bioträgern
angesehen, um lebende Zellen adäquat
zu immobilisieren. Erstens nimmt die Rate der Gasdiffusion in Poren
mit zunehmendem Porendurchmesser zu. Wenn Diffusion innerhalb des
Teilchens die Rate der katalysierten Reaktion begrenzt, wurde daher
angenommen, dass die Verwendung eines Bioträgers mit großen Poren
die Rate der Produktbildung erhöht.
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Zweitens
ermöglichen
große
Poren in dem Bioträgerkörper lebenden
Mikroorganismenzellen, z. B. Bakterien, von den Poren des Trägerkörpers aufgenommen
zu werden. Bakterien sind in der Regel groß, mit Dimensionen in der Größenordnung
von 1 μm
oder größer, und
somit wurde vermutet, dass sie nicht in die kleineren Poren passen.
Die Anwesenheit der Bakterien in den Poren wurde daher als notwendig
angesehen, um große
Bakterienpopulationen (infolge zusätzlicher Oberfläche, die
für die
Koloniebildung zur Verfügung
stand) zu fördern.
Je größer die Konzentration
der Bakterien, d. h. der lebenden Zellen, um so größer die
katalytische Aktivität
der immobilisierten Biomasse. Es wurde ferner angenommen, dass Bakterien
in den Poren des Bioträgers
zum Schutz der Mikroorganismen vor vorübergehenden Störungen in
dem externen Medium erforderlich waren, wegen der langsamen Diffusionsraten
in die Poren.
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Poröse anorganische
Träger
mit großer
Porengröße leiden
an zahlreichen Nachteilen. Hierzu gehört die Schwierigkeit, die Porengröße auf einen spezifizierten
Bereich maßzuschneidern,
die Notwendigkeit zugesetzter Ausbrennmittel, um die gewünschte Porosität einzuführen, schlechte
physikalische Integrität
oder Dimensionsstabilität,
Probleme und Kosten bei der Verarbeitung und begrenzte Formen und
Größen der
Körper.
Es besteht somit ein Bedarf an porösen, anorganischen Trägern zum
Immobilisieren lebender Zellen, d. h. Bakterien und anderen Mikroorganismen,
wobei die Träger
vergleichbare oder größere Bioaktivität liefern,
die bisher auf anorganische Bioträger mit einem großen Makroporenvolumen
zurückgeführt wurde,
während
sie unter keinem der damit verbundenen Nachteile leiden.
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Es
ist demnach eine Aufgabe dieser Erfindung, die genannten Probleme
zu lindern oder zu beseitigen, indem ein Träger zum Immobilisieren lebender
Zellen bereitgestellt wird, der die Vorteile der leichten Verarbeitung,
preisgünstigen
Produktion und guten physikalischen Integrität bietet.
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Es
ist auch eine Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren zur Verwendung
eines porösen,
anorganischen Trägers
als Trägermaterial
zum Immobilisieren lebender Zellen zur Verfügung zu stellen, wobei der
Träger
ein niedriges Porenvolumen im Makroporenbereich enthält.
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Es
ist ferner eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Verwenden
eines porösen,
nicht-makroporösen,
anorganischen Trägers
in einem Bioreaktor als Träger
für lebende
Mikroorganismen zu liefern.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines porösen,
nicht-makroporösen,
anorganischen Träger/Biokatalysator-Verbunds,
der in einem Bioreaktorsystem brauchbar ist.
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Es
ist auch eine Aufgabe der Erfindung, ein Bioreaktorsystem zu liefern,
das einen derartigen Träger-Biokatalysator-Verbund
verwendet.
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Andere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung und den angefügten Ansprüchen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist unerwarteterweise gefunden worden, dass poröse, anorganische Oxidmaterialien,
die im Wesentlichen kein Porenvolumen im Makroporenbereich aufweisen,
d. h. 80 nm (800 Å)
oder größer, effektiv
als Trägermaterial
zum Immobilisieren lebender Zellen einschließlich Bakterien und anderer
Mikroorganismen verwendet werden können. Das poröse, nicht-makroporöse, anorganische
Oxidmaterial zeigt, wenn es mit einem erwünschten Mikroorganismus kolonialisiert
ist, unerwarteterweise eine hohe Produktivität als Biokatalysator, die mit
der kommerzieller Trägermaterialien
vergleichbar ist, die ausreichend große Makroporen enthalten, um
die Mikroorganismen zu beherbergen. Das poröse, nicht-makroporöse, anorganische
Oxidmaterial bietet leichte Herstellung, verbesserte physikalische
Integrität
und niedrigere Produktkosten, als typischerweise mit kommerziellen
makroporenhaltigen Trägern
erreichbar sind.
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Das
erfindungsgemäße poröse, nicht-makroporöse, anorganische
Trägermaterial
ist aus einer Vielzahl anorganischer Oxidteilchen zusammengesetzt
und lässt
sich so anpassen, dass es beständig gegenüber sauren
und basischen Störungen
sowie Spitzen der Konzentration mikrobieller Toxine ist.
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Der
poröse
Trägerkörper aus
anorganischem Oxid umfasst eine Vielzahl anorganischer Oxidteilchen
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,01 bis 20 μm, wobei
der Trägerkörper ein Gesamtporenvolumen
von 0,05 bis 1,0 cm3/g aufweist, einen durchschnittlichen
Porendurchmesser von 5 bis 70 nm aufweist und 10% oder weniger des Porenvolumens
im Bereich von 80 nm oder größer aufweist,
wobei der Trägerkörper hergestellt
wird, indem (1) eine Mischung von anorganischen Oxidteilchen mit
einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,01 bis 20 μm in einem
flüssigen
Medium hergestellt wird, (ii) die Mischung zu einem geformten Körper geformt
wird und (3) der geformte Körper
getrocknet und calciniert wird, um einen Trägerkörper aus anorganischem Oxid
zu bilden.
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Die
Erfindung umfasst gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ein Verfahren zum Verwenden des porösen, nicht-makroporösen anorganischen
Oxidmaterials als Träger
in einem Bioreaktor zur Biobehandlung wässriger Abwasserverunreinigungen.
Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung umfasst einen Verbundkörper, der den porösen, nicht-makroporösen, anorganischen
Oxidträger
und einen auf dem Träger
fixierten Mikroorganismus umfasst. Es wird auch ein Bioreaktorsystem
offenbart, das ein Bioreaktorgefäß und den
Träger-Biokatalysator-Verbund
in dem Bioreaktorgefäß umfasst.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Die
Figur zeigt einen graphischen Vergleich der Produktivität von zwei
erfindungsgemäßen porösen, nicht-makroporösen Trägern mit
einem handelsüblichen makroporösen Träger, um Nitrate unter Verwendung
der auf den Trägern
immobilisierten Bakterien, Paraccocus denitrificans, zu reduzieren.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Der
erfindungsgemäße poröse Träger wird hergestellt,
indem eine Mischung von anorganischen Oxidteilchen und einem oder
mehreren optionalen Bestandteilen in einem flüssigen Medium, vorzugsweise
Wasser, hergestellt wird. Die Mischung wird durch ein geeignetes
Verfahren zu den porösen
Trägerkörpern geformt.
Die Körper
werden danach getrocknet und calciniert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
der poröse
Trägerkörper der
Erfindung geformt, indem die wässrige
Mischung der anorganischen Oxidteilchen und irgendwelcher optionalen
Bestandteile extrudiert wird. Die in der Mischung zu verwendende
Menge der anorganischen Oxidteilchen liegt im Bereich von etwa 40
bis 90% und vorzugsweise etwa 60 bis 80% des Gesamtgewichts der
zur Bildung des porösen
Trägerkörpers verwendeten
Mischung vor der Zugabe irgendwelcher optionalen Bestandteile. Anorganische
Oxidteilchen, die zur Herstellung der Mischung verwendet werden,
haben typischerweise einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser
im Bereich von 0,01 bis 20 μm.
Der durchschnittliche Teilchendurchmesser beträgt vorzugsweise 0,1 bis 10 μm.
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Andere
brauchbare Verfahren zum Formen von Körpern schließen unter
anderem Pelletieren, Zusammenballen und Granulieren ein. Die Körper werden,
nachdem sie geformt worden sind, getrocknet und calciniert. Trocknen
ermöglicht
die Entfernung irgendwelcher verdampfbaren Flüssigkeiten aus den Körpern vor
ihrem Gebrauch und führt
zu verbesserter Bruchfestigkeit der physikalischen Integrität. Obwohl
irgendeine effektive Trocknungstemperatur verwendet werden kann,
liegen bevorzugte Temperaturen im Bereich von Raumtemperatur bis etwa
200°C. Geeignete
Calcinierungstemperaturen hängen
von der durch die Calcinierungsstufe zu bewirkenden Funktion und
den Bedingungen ab, denen die Körper
ausgesetzt sein werden. Geeignete Temperaturen für die vollständige Verbrennung
irgendwelcher organischer Materialien in den Körpern nach dem Formen liegen
typischerweise im Bereich von 400°C
bis 700°C.
Um den Körpern
größere Festigkeit zu
verleihen, ist eine Temperatur erforderlich, die zu mindestens einigem
Sintern oder Verglasen des Tons und anderer Bestandteile führt. Zu
diesem Zweck sollten Temperaturen von mehr als etwa 300°C geeignet
sein.
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Der
erfindungsgemäße poröse, nicht-makroporöse Träger hat
einen durchschnittlichen Porendurchmesser von 5 bis 70 nm (50 bis
700 Å),
vorzugsweise 20 bis 50 nm (200 bis 500 Å), obwohl die genaue Auswahl
des Porendurchmessers von der Anwendung abhängen wird. Das Gesamtporenvolumen
des Bioträgers
variiert auch mit der vorgesehenen Anwendung, liegt im Allgemeinen
jedoch im Bereich von etwa 0, 05 bis 1,0 cm3/g.
Der erfindungsgemäße Träger hat
im Wesentlichen kein Porenvolumen im Bereich von 80 nm (800 Å) oder
größer. Das heißt, dass
nur 10% oder weniger der Poren in dem Träger einen Porendurchmesser
von 80 nm (800 Å) oder
größer haben.
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Die
Körpergröße und Form
des porösen
Trägers
werden durch die Umstände
des Gebrauchs diktiert. Typische Formen schließen Kugeln, Zylinder, Ringe,
Waben und geformte Monolithe ein. Typische geformte Produkte haben
einen Durchmesser von mindestens 250 μm. Bevorzugte Kombinationen
von Größe und Form
sind Kugeln oder Zylinder mit bis zu 1 cm für Wirbelbetten; Kugeln, Zylinder
oder Ringe von 1 mm bis 5 cm für
Festbetten und quadratische Monolithe bis zu 1 m Länge für Anwendungen
mit hoher Raumgeschwindigkeit.
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Um
die Zerstörung
der Körper
während
des Transports oder Gebrauchs zu verhindern, sollten diese vernünftige mechanische
Festigkeiten haben. Für
Körper
mit Dimensionen von etwa 3 mm entsprechen Bruchfestigkeiten von
mehr als etwa 5 lb, gemessen mit einer Testmaschine wie dem Pfizer
Härtetester
Modell TM141-33, hergestellt von Charles Pfizer and Co., Inc., 630
Flushing Avenue, Brooklyn, New York, USA, diesen Anforderungen.
Die porösen Körper werden
zwischen zwei parallelen Platten der Maschine angeordnet, und die
Platten werden durch Handdruck langsam zusammengebracht. Die Menge der
Kraft, die zum Zerbrechen der Teilchen erforderlich ist, wird auf
einer Zeigerskala registriert, die in lbf kalibriert ist. Eine ausreichende
Zahl (beispielsweise 50) der Teilchen wird zerbro chen, um eine statistisch aussagekräftige Abschätzung für die Gesamtpopulation
zu erhalten. Der Durchschnitt wird aus den individuellen Ergebnissen
berechnet. In belastenden Anwendungen sind möglicherweise höhere Bruchfestigkeiten
erwünscht.
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Anorganische
Oxidteilchen, die typischerweise zur Bildung der erfindungsgemäßen Träger verwendet
werden, schließen
typischerweise Tonteilchen ein. Mit Ton ist irgendeiner aus der
Klasse von natürlichen
oder synthetischen hydratisierten Aluminiumsilikaten mit einer allgemeinen
Zusammensetzung (Al2O3)n(SiO2)m·xH2O, gemeint, obwohl auch andere Elemente
vorhanden sein können.
Diese Aluminiumsilikate können
amorph oder kristallin in zwei Dimensionen mit niedriger Ionenaustauschkapazität sein.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der Ton ein natürlicher
Ton, wie Kaolin oder Bentonit. Die in dem Trägerkörper vorhandene Tonmenge liegt im
Bereich von 0 bis 100%, vorzugsweise 10 bis 100% und am meisten
bevorzugt 70 bis 100%.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird dem porösen
Träger
Zeolith zugesetzt. Zeolith kann dem Träger zugefügt werden, um mehrere Funktionen auszuüben. Das
Puffern von wässrigen
oder anderen flüssigen
Strömen,
die mit dem fertigen Katalysator in Kontakt kommen, ist hiervon
vorrangig. Zeolithe haben in der Regel hohe Kationenaustauschkapazitäten und
enthalten eine Vielfalt von Kationen (Metallionen und Protonen)
in ihren Austauschstellen bei neutralem pH-Wert. Bei Kontakt mit
einer Säurequelle
nimmt der Zeolith in einem Katalysatorbett Protonen auf und setzt
andere Kationen frei, wodurch Änderungen
der Acidität
des Mediums Widerstand entgegengesetzt wird. Ein analoger Prozess,
z. B. Austausch von Natriumionen in den Zeolithen hinein unter Freisetzung
von Protonen bei Einwirkung von Alkali, sollte auch dazu beitragen,
Ausreißer
zu hohen pH-Werten zu verhindern.
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Zeolithe
sind, wie von D. W. Breck und R. A. Anderson in Kirk-Othmer: Encyclopedia
of Chemical Technology, Band 15, 3. Auflage gelehrt wird, kristalline
Aluminiumsilikat-Molekularsiebe, die Elemente der Gruppe IA und
IIA umfassen. Chemisch werden sie durch die empirische Formel M2/nO·Al2O3·ySiO2·wH2O dargestellt, wobei y 2 oder größer ist,
n die Wertigkeit der Kationen ist und w das in den Hohlräumen des
Zeolithen enthaltene Wasser darstellt. Zeolithgerüststrukturen
sind aus verbundenen AlO4- und SiO4-Tetraedern gebildet, die Kanäle oder
miteinander verbundene Hohlräume
bilden, die von Kationen und Wassermolekülen besetzt werden. Die Kationen
sind mobil und gehen üblicherweise
Ionenaustausch ein. Zu bevorzugten Zeolithen zur erfindungsgemäßen Verwendung
gehören
Zeolithe der Typen Y, X und A, sind jedoch nicht auf diese eingeschränkt, wie
in der Technik wohl bekannt ist. Es liegt jedoch innerhalb des Bereichs
der Erfindung, irgendeinen Zeolithen zu verwenden.
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Zeolithe
können
ferner als Sorbentien wirken und so unerwünschte Komponenten aus dem
Strom entfernen, der in Kontakt mit dem Katalysator kommt. Zu solchen
Komponenten können
Wasser aus einem Gasstrom (entfernt durch Adsorption oder Absorption)
oder Schwermetallionen aus einem wässrigen Strom (entfernt durch
Ionenaustausch) gehören.
Die Zeolithe können
schließlich
als Katalysatoren wirken, beispielsweise katalytisches Wirbelschichtcracken oder
andere säurekatalysierte
Reaktionen katalysieren, ohne dass mit anderen Katalysatorspezies
imprägniert
oder beladen werden muss.
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Es
ist klar, dass andere Materialien ähnliche Vorteile wie jene der
Zeolithe beitragen können,
die Verwendung derartiger Materialien liegt innerhalb des Bereichs
dieser Erfindung. Hierzu gehören
anorganische Feststoffe mit Ionenaustausch- oder Sorptionsfähigkeiten. Die Ionenaustauschkapazitäten von Zirkoniumphosphaten
sind beispielsweise wohl bekannt, und so können sie hier verwendet werden.
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Zeolith
wird dem Träger
durch Zugabe zu der anorganischen Oxidmischung vor der Bildung des Trägerkörpers zugefügt. Die
zu verwendende Zeolithmenge kann in Abhängigkeit von der zu verleihenden
Funktion und der relativen Kosten der verwendeten Bestandteile über einen
weiten Bereich variieren. Die in dem Trägerkörper vorhandene Zeolithmenge liegt
im Bereich von typischerweise 0 bis 100%, vorzugsweise etwa 0,5
bis 50% und am meisten bevorzugt etwa 1 bis 30%.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung wird dem porösen,
nicht-makroporösen Träger Aktivkohle
als optionaler Bestandteil zugefügt. Dem
Träger
kann Aktivkohle durch Zugabe der Aktivkohle zu der anorganischen
Oxidmischung zusammen mit anderen optionalen Bestandteilen vor dem Formen
der Mischung zu dem Trägerkörper zugefügt werden.
Alternativ können
eine oder mehrere organische Verbindungen, die durch Verkohlen in
Aktivkohle überführt werden
können,
der Mischung zusammen mit anderen optionalen Bestandteile zugesetzt werden,
und die Mischung wird zu dem gewünschten Trägerkörper geformt.
Der Träger
wird dann calciniert, um die organischen Verbindungen in Aktivkohle zu überführen. Die
in dem erfindungsgemäßen porösen Träger vorhandene
Menge an Aktivkohle ist 0% bis etwa 30%, vorzugsweise etwa 3 bis
10% des Gesamtgewichts des porösen
Trägers.
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Andere
optionale Bestandteile in der Mischung, die zur Herstellung der
erfindungsgemäßen porösen Bioträgerkörper verwendet
werden sollen, sind Bindemittel, Extrusions- oder Formungshilfsmittel,
Ausbrennmittel und Flüssigkeiten,
typischerweise Wasser. Bindemittel tragen dazu bei, die Körper zusammenzuhalten,
und beinhalten typischerweise Metallsalze, Oxide und Hydroxide und
ihre Vorläufer und
Reaktionsprodukte, wobei die Wahl derselben von dem Ton und anderen
Komponenten abhängt, die
in den Körpern
vorhanden sind. Bevorzugte Bindemittel zur Verwendung mit Teilchen
auf Kaolinbasis sind Silicium dioxid, Kieselsäure, Aluminiumoxid und peptisiertes
Aluminiumoxid. Die zu verwendende Menge der Bindemittel liegt im
Bereich von 0 bis etwa 50% und vorzugsweise 0 bis etwa 20% des Gesamtgewichts
der zur Bildung der porösen
Trägerkörper verwendeten
Mischung vor der Zugabe irgendwelcher optionalen Flüssigkeiten.
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Extrusions-
und Formungshilfsmittel tragen, wo sie verwendet werden, zur Erleichterung
des zum Formen der porösen
Körper
verwendeten Verfahrens bei und können
ihre Grünfestigkeit
vor der Calcinierung verbessern. Zu typischen Hilfsmitteln gehören Tenside.
Ein bevorzugtes Extrusionshilfsmittel ist Methylcellulose. Die zu
verwendende Menge der optionalen Extrusionshilfsmittel kann im Bereich
von 0 bis zu etwa 20% und vorzugsweise bis zu etwa 5% des Gesamtgewichts
der zur Bildung des porösen
Trägerkörpers verwendeten
Mischung vor der Zugabe irgendwelcher optionalen Flüssigkeiten
liegen.
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Ausbrennmittel
können,
wo sie verwendet werden, den porösen
Körpern
erhöhte
Porosität
oder Poren mit anderer Größe verleihen.
Zu typischen Ausbrennmitteln gehören
Kohle und verschiedene natürliche
und künstliche
Polymere, wie Stärke
und Methylcellulose. Die zu verwendende Menge der optionalen Ausbrennmittel
liegt im Bereich von 0 bis zu etwa 20% und vorzugsweise bis zu etwa
5% des Gesamtgewichts der zur Bildung des porösen Trägerkörpers verwendeten Mischung
vor der Zugabe irgendwelcher optionalen Flüssigkeiten.
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Schließlich wird
ein flüssiges
Medium verwendet, um das Formen der Körper zu unterstützen. Es
kann auch die Porosität
erhöhen,
indem beim Verdampfen Hohlräume
in den Körpern
zurückgelassen werden.
Die bevorzugte Flüssigkeit
ist Wasser, obwohl unter einigen Umständen auch nicht-wässrige Flüssigkeiten
brauchbar sein können.
Wenn beispielsweise die hohe Oberflächenspannung von Wasser beim
Verdampfen zu Zusammenfallen der Poren führt, können organische Flüssigkeiten
mit niedrigerer Oberflächenspannung,
wie Aceton, dazu beitragen, einen Verlust an Porosität zu verhindern. Die
zu verwendende Menge an optionaler Flüssigkeit liegt im Bereich von
0 bis etwa 75% des Gesamtgewichts der verwendeten Bestandteile.
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Bakterien
und andere Mikroorganismen, die auf porösem, nichtmakroporösem Bioträger immobilisiert
sind, haben viele verschiedene Verwendungen. Hierzu gehört die Biobehandlung
wässriger
Abfallströme
und die Biofiltration von Gasen. Andere Anwendungen schließen die
bioorganische Synthese von Fein- und Gebrauchschemikalien und irgendeine andere
Anwendung ein, für
die Bakterien geeignet sind. Der Träger-Biokatalysator-Verbund
hat eine auf dem Träger
immobilisierte, katalytisch wirksame Menge an Mikroorganismen.
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Zu
Beispielen für
geeignete Mikroorganismen gehören
Bakterien der folgenden Arten: Pseudomonas, Acinetobacter, Mycobacterium,
Corynebacterium, Arthrobacterium, Bacillius, Flavorbacterium, Nocardia,
Achromobacterium, Alcaligenes, Vibrio, Azotobacter, Beijerinckia,
Xanthomonas, Nitrosomonas, Nitrobacter, Methylosinus, Methylococcus, Actinomycetes
und Methylobacter. Zu weiteren Mikroorganismen gehören Mitglieder
der Pilze, Hefen, Algen und Protozoen.
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Der
Träger-Biokatalysator-Verbund
kann zur Biobehandlung eines wässrigen
Abfallstroms oder verunreinigten Dampfes als Packmaterialien für Bioreaktoren
verwendet werden. Mikroorganismen mit speziellen metabolischen Fähigkeiten
können
zum Kolonialisieren oder Anhaften an dem porösen Träger verwendet werden und so
als Biokatalysator für die
Dekontaminierung von Abfallströmen
dienen. Die poröse
Packung des Bioreaktors erhöht
die Gesamtoberfläche
für hohe
mikrobielle Zelldichten, die zu chemischen Abbauraten führen, die
viel höher
als diejenigen konventioneller Abfallbehandlungssysteme sind. Der
Bioreaktor liefert ein Mittel zur Steuerung von Bedingungen, die den
mikrobiellen Abbau von Zielverbindungen begünstigen. Parameter wie pH-Wert,
Oxygenierung, Nährstoffkonzentrationen, Temperatur,
Salzgehalt, Elektronendonoren und cometabolische Substrate können beispielsweise
gesteuert werden. Der Bioreaktor kann unter anaeroben und aeroben
Bedingungen betrieben werden. Der Abfallstrom kann in die Basis
des Reaktors eintreten, so dass der Fluss aufwärtsgerichtet ist, oder kann
oben in den Bioreaktor eintreten, und der Abfallstrom kann abwärtsgerichtet
sein. Der Bioreaktor kann somit als Festfilmsystem mit Aufwärtsströmung oder
Abwärtsströmung funktionieren,
oder alternativ kann das System als Wirbelbettreaktor funktionieren.
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Nährstoffe
und Gase werden in das System eingebracht, um das Wachstum der Mikroorganismen
zu unterstützen
und somit die Zerstörung
der Verunreinigung zu katalysieren. Abfallströme, die von erfindungsgemäßen Mikroorganismen
abgebaut werden können,
schließen
Aromaten, Kohlenwasserstoffe, halogenierte organische Verbindungen,
phenolische Verbindungen, Alkohole, Ketone, Carbonsäuren, Ammoniak,
Nitrate, stickstoffhaltige organische Verbindungen, Aldehyde, Ether,
Ester, Organoschwefelverbindungen, Organophosphorverbindungen und
Mischungen davon ein.
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Der
erfindungsgemäße Träger-Biokatalysator
mit einer mikrobiellen Kolonialisierung ist, wenn er zur Behandlung
wässriger
Abfallströme
oder kontaminierter Dämpfe
verwendet wird, vorzugsweise so angepasst, dass er Verfahrensstörungen wie
Säurestörungen,
Basenstörungen
und Nährstoffeinschränkung widersteht.
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Die
folgenden Beispiele dienen lediglich veranschaulichenden Zwecken
und schränken
die Erfindung oder die daran angefügten Ansprüche nicht ein.
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Beispiel 1
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2175
g Kaolin-Ton (Natka Clay, Grace Davison), 290 g Bentonit-Ton (HP-20, American
Colloid), 435 g USY-Zeolith (VF USY, Grace Davison) wurden in einem
18,9 L (5 gal) Sigma-Mischer trocken gemischt. Während des Mischens wurden 650
g Wasser zugesetzt und das Mischen wurde 5 Minuten lang fortgesetzt.
Danach wurden 7,3 g Methylcellulose (Methocel, Dow) zugefügt und anschließend weitere 500
g Wasser. Die resultierende Paste wurde, nachdem sie gleichförmig war,
in 0,635 cm (1/4'') Pellets extrudiert
und über
Nacht bei 100°C
getrocknet. Die Pellets wurden dann 2 Stunden lang bei 600°C calciniert.
Bruchfestigkeit = 238,56 kPa (34,6 psi), Oberfläche = 158 m2/g,
Hg-Porosimetrie (Vtot = 0, 381 cm3/cm3, Vmac = > 100 nm (1000 Å) = 0,
008 cm3/cm3), durchschnittlicher
Porendurchmesser = 40 nm (400 Å).
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Beispiel 2
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2175
g Kaolin-Ton (Natka Clay, Grace Davison), 290 g Bentonit-Ton (HP-20, American
Colloid), 435 g USY-Zeolith (VF USY, Grace Davison) wurden in einem
18,9 L (5 gal) Sigma-Mischer trocken gemischt. Während des Mischens wurden 1050
g Wasser zugefügt
und die Mischung wurde gemischt, bis sie gleichförmig war. Die resultierende
Paste wurde zu sechsspeichigen 0,953 cm (3/8'')
Minilith-Pellets (Wagenräder)
extrudiert und 8 Stunden lang bei 80°C getrocknet. Die Pellets wurden
dann 2 Stunden lang bei 800°C
calciniert. Bruchfestigkeit = 119,3 kPa (17,3 psi) (entlang der
Speiche), Oberfläche
= 129 m2/g, Hg-Porosimetrie (Vtot =
0, 414 cm3/cm3,
Vmac = > 100
nm (1000 Å)
= 0,016 cm3/cm3),
durchschnittlicher Porendurchmesser = 40 nm (400 Å).
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Beispiel 3
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2175g
Kaolin-Ton (Natka Clay, Grace Davison), 290 g Bentonit-Ton (HP-20, American
Colloid), 435 g USY-Zeolith (VF USY, Grace Davison) wurden in einem
18,9 L (5 gal) Sigma-Mischer troc ken gemischt. Während des Mischens wurden 1150g
Wasser zugesetzt und das Mischen wurde 20 Minuten lang fortgesetzt.
134,4 g Aktivkohle (0,59-2,38 mm, 8-30 mesh, Calgon) wurden danach
zugefügt,
gefolgt von weiteren 50 g Wasser. Die resultierende Paste wurde,
nachdem sie gleichförmig
war, zu 0,635 cm (1/4'') extrudiert und
6 Stunden lang bei 80°C
getrocknet. Die Pellets wurden dann 1 Stunde lang bei 350°C calciniert.
Bruchfestigkeit = 112,5 kPa (16,32 psi), Oberfläche = 186 m2/g,
Hg-Porosimetrie
(Vtot = 0,442 cm3/cm3, Vmac = > 100 nm (1000 Å) = 0,031 cm3/cm3), durchschnittlicher
Porendurchmesser = 35 nm (350 Å).
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Beispiel 4
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Laborbioreaktorstudien
wurden mit nicht-makroporösem
Material durchgeführt,
das in den Beispielen 1 und 2 beschrieben wurde (Pellets und Minilithe).
Diese Materialien wurden mit handelsüblichem Grace Davison Typ Z
makroporösem
Träger
wie in der US-A-5 403 799, Beispiel 1, beschrieben (Vtot = 0,519
cm3/cm3, Vmac (> 100
nm (1000 Å)
= 0, 315 cm3/cm3)
bei der Denitrifizierung eines wässrigen
Abfallstroms verglichen. Alle drei Träger wurden aus derselben Bakterienquelle
inokuliert, um Paraccocus denitrificans auf der Oberfläche der
Träger
zu immobilisieren. Der Graph der Figur zeigt Nitratreduktion gegen
Hydro-Verweilzeit
(HRT) für
die drei Träger. Die
beiden erfindungsgemäßen nicht-makroporösen Träger zeigten
gleiche oder bessere Produktivität
für die
Reduktion von Nitraten, verglichen mit dem handelsüblichen
makroporösen
Träger.