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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Produkt, um es zu ermöglichen,
Nahrungsstoffe verschiedener Arten zu lösen und zu dispergieren, um
eine Dispersion bereitzustellen, und die Erfindung befasst sich
im Besonderen mit solch einem Produkt, welches geeignet ist zum
Dispergieren von Nahrungsstoffen ausschließlich zur Analyse des Inhalts
des Nahrungsmittels.
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Mit "Nahrungsmittel" ist in diesem Zusammenhang
gemeint, alle Arten von Nahrungsmitteln für Menschen oder für Tiere,
wie die Milchprodukte Milch – Butter – Käse – kultivierte
Milchprodukte etc., andere Arten von essbaren Fettprodukten, Schokolade,
knochenfreies Fleisch, grätenfreier
Fisch, Mehl- und Getreideprodukte und die meisten anderen vorkommenden
festen Nahrungsmittel, wie vorbereitete Nahrung und Schnellgerichte,
Futtermittel für
Tiere wie Getreide, Fleisch, Fisch als Futterkonzentrat, Hundefutter
und Katzenfutter.
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Einige
verschiedene Verfahren sind bekannt durch welche der Inhalt des
Nahrungsmittels analysiert werden kann, speziell was den Gehalt
an Fetten, Proteinen, Kohlenhydraten, organischen Säuren, Wasser
und möglichen
anderen fremden Substanzen betrifft.
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Die
Analyse der Inhalte der verschiedenen Nahrungsmittel wird üblicherweise über analytische,
chemische Verfahren durchgeführt.
Für solche
Verfahren ist es notwendig eine umfangreiche Probenpräparation durchzuführen bevor
die eigentliche Komponente detektiert werden kann. Oft ist es notwendig,
dass die eigentliche Komponente von den anderen Komponenten verschiedenen
Behandlungsschritten folgend isoliert wird. Normalerweise muss in
der Analyse jede Komponente des Produkts separat analysiert werden.
Daher kann eine chemische Analyse eines Nahrungsmittelprodukts aus
mindestens fünf
verschiedenen Analyseschritten bestehen. Solche Verfahren sind zeitaufwendig
und sind daher kostspielig durchzuführen.
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In
der letzten Zeit sind verschiedene Arten von physikalisch-chemischen
Verfahren in die Nahrungsmittelindustrie eingeführt worden. Zum Beispiel werden
in der enzymatischen Nahrungsanalyse UV/VIS spektroskopische Verfahren
verwendet, bei denen die Reaktionen von spezifischen Enzymen zur
Quantifizierung von verschiedenen Substanzen, zum Beipsiel in dem
Nahrungsmittel, genutzt werden können.
In der enzymatischen Nahrungsanalyse, zum Beispiel in der Boehringer-Mannheim-Analyse,
ist es notwendig, dass feste und semi-feste Nahrungsmittelprodukte
homogenisiert und in geeigneten Lösungsmitteln dispergiert werden. Zum
Beispiel können
wasserlösliche
Komponenten in Wasser dispergiert werden. Die Lösungsmittel sollten vorzugsweise
klar und nahezu farblos sein, und daher müssen trübe und undurchsichtige Lösungen mit
verschiedenen Verfahren zum Entfernen der Farben und der Trübungen behandelt
werden. Fette werden gefiltert und Proteine werden mittels eines
Carrez-Reagenz' oder
einer anderen Präzipitationssubstanz
präzipitiert. Dieses
Verfahren wird hauptsächlich
zur Analyse von geringeren Komponenten in Nahrungsmitteln wie Harnstoff,
Milchsäure,
Glukose etc. verwendet.
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In
der Lebensmittelindustrie sind NIR (nahes Infrarot) spektroskopische
Verfahren immer beliebter geworden, aus dem Grund, dass diese Verfahren
schnelle Analyseantworten liefern, und dass sie zur Analyse von
festen Produkten mit einer sehr geringen Vorbehandlung des zu testenden
Produkts verwendet werden können.
Die Verfahren erfordern vergleichsweise große Bemühungen zur Aufrechterhaltung
der Kalibrierungen der Instrumente, und sie bieten keine Möglichkeit
der Analyse aller Komponenten in dem Nahrungsmittel mit großer Analysegenauigkeit.
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In
der Milchindustrie wurde seit den 1970ern MIR (mittleres Infrarot)
Spektroskopie zur Analyse von Milch verwendet. Heutzutage hat dieses
Verfahren eine Analysekapazität
von 500 Proben pro Stunde und ermöglicht es, die meisten nahrhaften
Substanzen in Milch mit sehr großer Analysegenauigkeit zu analysieren. Die
handelsüblichen
MIR-Instrumente sind lediglich in der Lage Flüssigkeiten zu analysieren.
Feste Nahrungsmittel müssen
daher gelöst
werden, um eine homogene Dispersion bereitzustellen, um ein Analysieren
mit diesem Verfahren zu ermöglichen.
Die Anwendungen die gegenwärtig
für die
Analyse von festen und semi-festen Nahrungsmitteln existieren, sind
im Allgemeinen kompliziert und erfordern einige manuelle Verfahrensschritte. Als
Lösungsmittel
wird dabei gemäß der Gebrauchsanleitung
des Instrumentenlieferanten (Foss Electric, 1988) 0.2M NaOH verwendet.
In einer der neuesten Gebrauchsanweisungen von MilkoScan FT 120,
Foss Electric Application Note Nr. 96, September 1996 für Hartkäse, ist
das Lösungsmittel
0.2M Natriumhydroxid mit 0.1% Triton X-100. Triton X-100 ist ein
nicht-ionisches Detergenz (Tensid) und ist eine Verbindung aus Polyethylenglykol
4-tert-Octophanylether. Natriumhydroxid ist in der Hinsicht unvorteilhaft,
dass das Fett zum Ausscheiden neigt, und es schwierig ist, eine
repräsentative
Probe zu extrahieren.
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In
einer anderen Gebrauchsanleitung, ausgegeben von einem anderen Instrumentenlieferanten
(Multispec LTD, UK) wird ein Verfahren zur Analyse von Käse beschrieben,
in dem 5 Tropfen eines Spülmittelkonzentrats
("Decon 90", UK) zu einem Teil
Käse und
5 Teilen von 0.1M NaOH ("Multispec", 1988) zugegeben werden.
Das Produkt "Decon
90" enthält 1-4 % Kaliumhydroxid
und < 2 % nicht-ionische
oder anionische Detergenzien (Tenside).
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Ein
Hauptziel der Erfindung ist es, ein Produkt vorzuschlagen, zum Dispergieren
von Nahrungsmitteln aller möglicher
Arten, um eine dauerhafte Dispersion bereitzustellen, die gut geeignet
ist für
eine quantitative Analyse des Inhalts der Nahrungsmittel sowohl
was die Inhaltsstoffe als auch die prozentualen Anteile davon betrifft,
durch verschiedene chemische und physikalische Verfahren. Der Inhalt
des dispergierenden Produkts ist derart, dass es so wirkt, dass
das Nahrungsmittel dispergiert wird, und dass das Lösungsmittel
gleichzeitig damit reinigende Eigenschaften hat. Dabei ist es nicht
notwendig, irgendwelche Spül-Prozeduren vorzusehen, selbst
dann nicht, wenn die präparierte
Lösung
zum Beispiel in spektroskopischen Vorrichtungen verwendet wird.
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Es
hat sich gezeigt, dass ein Produkt, das ein Gemisch aus einem Komplexbildner
und einem Alkali (Alkalisalz) in bestimmten Verhältnissen und gelöst in Wasser,
und derart zusammengesetzt, dass ein bestimmter pH-Wert in einer
Lösung
des erfindungsgemäßen Produkts
mit dem zu analysierenden Produkt erreicht wird, ein sehr aktives
Lösungsmittel
für alle
möglichen
Arten von Nahrungsmitteln ist.
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Gemäß der Erfindung,
die in Anspruch 1 definiert ist, ist das Produkt folglich ein Gemisch
aus einem Komplexbildner, besonders emulgierenden Salzen, und einem
Alkali (Alkalisalz) in einer Wasserlösung, in welchem der Komplexbildner
in einer Menge von 0.1-2.0 % der Lösung vorhanden sein kann, und
das Alkali 0.1-1.0 % der Lösung
beträgt.
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Als
Beispiele für
nützliche
Komplexbildner in dem erfindungsgemäßen Produkt können Natriumcitrat (Na3C6H5O7), Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4), Dinatriumhydrogenphosphat
(Na2HPO4), Natriumdihydrogenpyrophosphat
(Na2H2P2O7), Trinatriummonohydrogenpyrosphosphat (Na3HP2O7),
Tetranatriumpyrophosphat (Na4P2O7), Pentanatriumtriphosphat [alter Name:
Pentanatriumpolyphosphat] (Na5P3O10), Natriumhexametaphosphat (NaPO3)n, genannt werden,
die getrennt oder in Kombination miteinander verwendet werden können. In
der Lebensmittelindustrie werden die obigen Komplexbildner emulgierende
Salze genannt, und die Reinheit ist von guter Qualität. Es hat
sich als besonders geeignet erwiesen Polyphosphate zu verwenden, zum
Beispiel Natrium- oder
Kaliumphosphate wie Pentanatriumtriphosphat.
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Das
Alkali (Alkalisalz) im erfindungsgemäßen Produkt ist ein Metasilikat.
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Der
Komplexbildner und das Alkali (Alkalisalz) werden in einem Verhältnis von
ungefähr
2 Anteilen an Komplexbildner zu 1 Anteil an Alkali (Alkalisalz)
gemischt und werden in deionisiertem Wasser gelöst, so dass der pH-Wert zwischen
pH 10 und pH 13 beträgt.
Der Gehalt an Alkali (Alkalisalz) kann vorzugsweise variiert werden,
so dass der angestrebte pH-Wert
erreicht wird. Das in der erfindungsgemäßen Produktlösung zu
lösende
Nahrungsmittel hat einen gewissen puffernden Effekt, und daher sollte
der pH-Wert mit einer gewissen dahingehenden Überlegung angepasst werden.
Für bestmögliche Ergebnisse
sollte der pH-Wert
der Lösung aus
Komplexbildner und Alkali, in der das Nahrungsmittel gelöst ist,
derart sein, dass der pH-Wert in der durch die Lösung und das zu analysierende
Nahrungsmittel gebildeten Dispersion ungefähr 7-11 beträgt. Das
Wasser kann geringe Mengen oder Ionen enthalten, wenn das Wasser
hart ist, zum Beispiel Kalziumionen (Ca2+) und/oder
Magnesium (Mg2+).
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Die
Komponenten sind an sich bekannt und üblicherweise in Spülmittel,
in Maschinenwasch- und
in Reinigungsmitteln aber soweit bekannt ist hat niemand bisher
ein ähnliches
Produkt beschrieben, das gemäß der Erfindung
zur Analyse von Nahrungsmitteln verwendet werden kann. Wie oben
erwähnt,
ist es bekannt Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid + 5 Tropfen von
Decon 90® oder
0.1 % Triton X-100 zum Lösen
von Käse zur
späteren
Verwendung in der Analyse mittels Spektroskopie zu verwenden. In
der MIR-Spektroskopie zum Beispiel war es eine verbreitete Annahme,
dass mögliche
Zusätze
die Analyse nicht stören
dürfen.
Daher war es geeignet Natriumhydroxid zu verwenden, da das Hydroxid
in den meisten analytischen Verfahren, besonders der MIR-Spektroskopie,
sehr geringe Störung
aufweist. Durch moderne Computertechnologie ist es heutzutage sehr
leicht, solche eventuellen Störungen
direkt zu korrigieren. Komplexbildner wurden in der Herstellung
von Schmelzkäse
verwendet, und werden dadurch emulgierende Salze oder Schmelzsalze
genannt. Der Zweck dieses Prozesses bestand lediglich darin, dem
Schmelzkäse
die korrekte Konsistenz zu verleihen und wurde nicht für analytische
Zwecke angestrebt.
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Das
erfindungsgemäße Produkt,
das aus einer Kombination aus einem Komplexbildner und einem Alkali
(Alkalisalz) besteht, kann geliefert werden als fertiges Pulvergemisch
oder in konzentrierter Form und gemischt in geeigneten Verhältnissen.
Bei der Herstellung des Lösungsmittels
für das
Nahrungsmittel wird das gemischte Pulver in deionisiertem Wasser
gelöst,
zum Beispiel in einer Menge von kombiniertem Pulver von 0.1-4 %,
und der verbleibende Teil ist deionisiertes Wasser, oder Wasser
wird zu dem Konzentrat zugegeben, so dass die korrekte Endkonzentration
in der zu verwendenden Lösung
erreicht wird. Die Temperatur sollte um 40°C betragen sowohl wenn das Produktpulver
in Wasser gelöst
ist. Zu der präparierten
Produktlösung
wird das zu analysierende Produkt in einer Menge von 10 Gewichts%
an Nahrungsmittel zu 90 Gewichts% der Produktlösung zugegeben. Das Gemisch
wird in einer Mühle
eines geeigneten Typs fein gemahlen, wobei eine dauerhafte Dispersion
im Laufe von 20-300 Sekunden erreicht wird. Die Lösung wird
geschüttelt
und hat das Aussehen einer milchig-weißen Dispersion, die in Wirklichkeit
allgemein eine Kombination aus einer Dispersion und Mikropartikeln
darstellt. Der pH-Wert sollte, wie oben erwähnt, ungefähr 7-11 betragen.
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Die
Analyse der Dispersion wird, wie an sich bekannt, derart durchgeführt, dass
die Dispersion in eine IR-Spektroskopie-Analysevorrichtung eines
bekannten Typs eingebracht wird, wobei ein Analyseergebnis direkt
erhalten wird, welches die vorliegenden Komponenten des Nahrungsmittels
und die prozentualen Mengen davon präsentiert. Für Nahrungsmittel sind die üblicherweise
erwünschten
Informationen über
Fett, Proteine, Kohlenhydrate, organische Säuren wie Milchsäure, Essigsäure, Buttersäure, etc.,
und den Gehalt an Wasser in dem Produkt.
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BEISPIEL 1
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Zur
Analyse eines Nahrungsmittelprodukts, in diesem Fall Käse, wurden
eine große
Anzahl von Tests durchgeführt.
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Für die Analyse
von Käse
wurden 6 g eines Pentanatriumtriphosphat (Na5P3O10)-Pulvers mit
2.5 g eines Dinatriummetasilikat (Na2Si2O3)-Pulvers zu einer
Pulvercharge vermischt, geeignet um in deionisiertem Wasser mit
einem Gesamtvolumen von 1 Liter gelöst zu werden.
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Das
Produktpulver wurde in deionisiertem Wasser von 40°C mit einem
Endvolumen von 1 Liter gelöst. Der
pH-Wert der Produktlösung
betrug ungefähr
11.7. Zu dieser Produktlösung
wurden Teile verschiedener Arten von Hartkäse in einer Gewichtsmenge zugegeben,
die 10 Gewichts% und 90 Gewichts% der Produktlösung entspricht. Das Gemisch
aus Lösung
und Käse
wurde in eine Mühle
des Typs LOSMIXER (hergestellt von L O Sjaunja AB, Uppsala, Schweden)
eingebracht, die nach 40-90 Sekunden eine Milch-ähnliche Flüssigkeit in der Form einer
Dispersion präsentierte,
mit einem durch den Käse
gepufferten pH-Wert von 7-11. Die Dispersion die erhalten wurde,
die eigentlich mit irgendeinem chemischen oder physikalischen Verfahren
hätte analysiert
werden können,
wurde in diesem Fall durch Mittlere Infrarot (MIR) Transmissionsspektroskopie
des Typs DAIRYLAB (Multispec Ltd, York, UK) analysiert.
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Die
Genauigkeit der Analyse, angegeben als eine Standardabweichung (SA)
der Differenz zwischen MIR und dem chemischen offiziellen Referenzverfahren
gemäß IDF (Internationaler
Molkereiverband "International
Dairy Federation")
war sehr gut. In der folgenden Tabelle ist die Analysegenauigkeit
dargestellt. Tabelle
1
- 1) RSA = relative Standardabweichung (SA*100)/Mittelwert
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WEITERE BEISPIELE
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Auf
die gleiche wie oben beschriebene Art, und mit verschiedenen Verhältnissen
von Komplexbildner und Alkali sowie mit einem pH-Wert von zwischen
7 und 11 wurde Beispiel 1 bezogen auf Fisch, Fleisch, Fertignahrung,
Mehl- (orig: "flower") und Getreideprodukte
wiederholt.
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Vergleichende
chemische Analyse wurden zum Verifizieren der Ergebnisse die erhalten
wurden durchgeführt.
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Es
wurde gezeigt, dass das erfindungsgemäße Produkt, das aus verschiedenen
Teilen von Komplexbildner und Alkali besteht, insgesamt ungefähr 0.1-4
Gewichts% des Pulvergemisches, gelöst in Wasser, in der Lage war,
die verschiedenen Nahrungsmittel zu lösen, eine gleichförmige und
gleichmäßige Dispersion
bereitzustellen, gemahlen in einer Mühle von bekanntem Typ im Laufe
von 20-300 Sekunden.
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Die
Genauigkeit der Analyse war sehr gut und die Analyseergebnisse in
Form des Gehalts an Fett, Proteinen, Kohlenhydraten, organischen
Säuren,
Wasser und eventuell existierenden fremden Komponenten wurden schnell
und einfach erhalten, mit einer hohen Genauigkeit der Analyse durch
bekanntes Analysequipment.