-
Im
Stand der Technik sind zwei verschiedene Wege zur Verstärkung der
Immunantwort gegen neoplastische Zellen eingeschlagen worden. Ein
Weg nutzt die Zugabe von Cytokinen wie Interleukin-2 (IL-2) oder die
Transfektion von Tumorzellen und/oder Immunzellen mit Genen, die
für Cytokine
wie IL-2 oder andere die Immunantwort verstärkende Proteine codierend sind,
wie die Transfektion von Tumorzellen mit Lymphotactin oder die ähnliche
Transfektion von T-Lymphocyten mit dem Ligand CD-40.
-
Der
zweite Weg nutzt die Hemmung von immunsuppressiven Molekülen zur
Verstärkung
der Immunantwort des Körpers
auf Tumorzellen. Somit wird in J. NEUROSURG. 78 (1993) 944-51, Jachimaczak
et al. (1993) und WO 94/25588, Schlingensiepen et al. (1994) die
Verwendung von Antisense-Oligonucleotiden
gelehrt, die auf TGF-β abzielen,
um eine tumorinduzierte Immunsuppression zu reversieren.
-
Mehrere
Dokumente des Standes der Technik lehren, dass eine Kombination
dieser beiden Wege entweder nicht effektiv oder gegenüber der
Verwendung eines der beiden, allein angewandten Weges nicht vorteilhaft
ist.
-
Somit
wird in CANCER BIOTHER. 8(2), 1993, 159 – 170, Gridley et al., sowie
CANCER BIOTHER. 9(4), 1994, 317 – 327, Mao et al., jeweils
gelehrt, dass eine Kombination aus einem antitransformierenden Wachstumsfaktor-β-Antikörper mit
IL-2 keine signifikanten Antitumorwirkungen verursacht.
-
Weiterhin
wird in PROC. NATL. ACAD. SCI 93, (1996), 2909-2414, Fakhrai et
al. gelehrt, dass eine Kombination aus einer Transfektion mit Antisense-Sequenzen kodierenden
Genen zur Transformation des Wachstumsfaktors β (TGF-β) TGF-β mRNA mit der Transfektion von
IL-2 in Tumorzellen die Immunantwort gegen den Tumor im Vergleich
zur Transfektion mit TGF-β-Antisense allein
nicht verstärkt.
-
Im
Gegensatz dazu sind überraschenderweise
bestimmte Kombinationen von Stimulatoren und Inhibitoren wirksamer
als einer der Wege allein.
-
WO-A-96/02143
offenbart ein Verfahren zur Behandlung von Krebs unter Verwendung
von Krebszellen, die dahingehend genetisch modifiziert sind, dass
sie die Expression eines Immunosuppressivums, z.B. TGF-β, hemmen
und ein immunstimulatorisches Mittel exprimieren.
-
Die
vorliegende Erfindung offenbart ein Medikament, umfassend eine Kombination
aus
- – wenigstens
einem Inhibitor der Wirkung einer eine Immunantwort negativ beeinflussenden
Substanz, wobei die Substanz aus der aus TGF-β und dessen Rezeptoren, VEGF
und dessen Rezeptoren, Interleukin 10 (IL-10) und dessen Rezeptoren,
PGE2 und dessen Rezeptoren bestehenden Gruppe
ausgewählt
ist, wobei der Inhibitor eine Molmasse von weniger als 100 kDa hat,
- – wobei
der Inhibitor ein Oligonucleotid ist und
- – wenigstens
ein eine Immunantwort positiv beeinflussender Stimulator.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
hemmt der Inhibitor die Synthese oder Funktion von Molekülen, die
die Immunantwort unterdrücken
oder hinunterregulieren oder negativ beeinflussen. Das Oligonucleotid kann
als Antisense-Nucleotid
oder als Ribozym dienen.
-
Vorzugsweise
beeinflusst der Stimulator die Immunantwort positiv, indem er die
Präsentation
von Antigenen erhöht
und/oder die Proliferation und/oder Funktion von Immunzellen verbessert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
verbessert der Stimulator die Synthese oder Funktion von Molekülen, die
die Immunantwort stimulieren, verbessern, hinaufregulieren und/oder
positiv regulieren. Insbesondere stimuliert und/oder verbessert
der Stimulator die Synthese und/oder Funktion von Faktoren wie GM-CSF, SCF,
CSF, IFN-γ,
den FLT-3-Liganden sowie monocytenchemotaktischen Proteinen (MCP-1),
Interleukin-2, Interleukin-4, Interleukin-12 und/oder Interleukin-18
oder ist eines der genannten Interleukine oder ist aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus Viren, viralen Antigenen, in Tumorzellen oder Pathogenen,
aber nicht in normalen Zellen exprimierten Antigenen, organspezifischen
Antigenen, die in betroffenen Organen, die für den Organismus nicht wesentlich
sind, z.B. Prostata-, Eierstock-, Brust-, melaminerzeugenden Zellen
exprimiert werden, besteht.
-
Die
Stimulatoren sind vorzugsweise ausgewählt aus
- a)
Chemokinen einschließlich
Lymphotactin und/oder Immunzellen anziehenden Substanzen und/oder
- b) Viren und/oder Teilen von Viren einschließlich Retroviren, Adenoviren,
Papillomaviren, Epstein-Barr-Viren, nichtpathogenen Viren einschließlich dem
Virus der nichtklassischen Geflügelpest
(Newcastle-Disease-Virus),
dem Kuhpockenvirus und/oder
- c) autologen und/oder heterologen MHC-Molekülen und/oder
- d) Molekülen,
die an der Antigenprozessierung beteiligt sind, und/oder
- e) Molekülen,
die an der Antigenpräsentation
beteiligt sind, und/oder
- f) Molekülen,
die an der Vermittlung von Immunzellen-Wirkungen beteiligt sind,
und/oder
- g) Molekülen,
die an der Vermittlung von cytotoxischen Wirkungen von Immunzellen
beteiligt sind, und/oder
- h) Molekülen,
die am Antigen-Transport beteiligt sind, und/oder
- i) costimulierenden Molekülen,
- j) Peptiden, die die Erkennung durch Immunzellen und/oder cytotoxische
Wirkungen von Immunzellen verbessern,
- k) denjenigen Peptiden, die eine oder mehrere Aminosäuren enthalten,
die zwischen einem Protein in der Zielzelle und den anderen Zellen
innerhalb eines Organismus unterscheiden,
- l) den Peptiden nach j), wobei es sich um Folgendes handelt:
- – Peptide,
die eine oder mehrere Mutationen und/oder Aminosäuresubstitutionen des Ras-Protein-Aminos enthalten,
und/oder
- – Peptide,
die eine oder mehrere Mutationen und/oder Aminosäuresubstitutionen des Proteins
p53 enthalten, und/oder
- – Peptide,
die eine oder mehrere Mutationen und/oder Aminosäuresubstitutionen des EGF-Rezeptor-Proteins
enthalten, und/oder
- – Peptide,
die eine oder mehrere Mutationen und/oder Aminosäuresubstitutionen von Fusionspeptiden und/oder
Fusionsproteinen enthalten, und/oder
- – Peptide,
die eine oder mehrere Mutationen und/oder Aminosäuresubstitutionen und/oder
durch Gen-Umordnungen und/oder Gen-Translokationen verursachte Aminosäuresubstitutionen
enthalten und/oder
- – Peptide,
die eine oder mehrere Mutationen und/oder Aminosäuresubstitutionen des Retinoblastom-Proteins
enthalten, und/oder
- – Peptide,
die eine oder mehrere Mutationen und/oder Aminosäuresubstitutionen von Proteinen
enthalten, die von Onkogenen und/oder Proto-Onkogenen kodiert werden,
und/oder
- – Peptide,
die eine oder mehrere Mutationen und/oder Aminosäuresubstitutionen von Proteinen
enthalten, die von Anti-Onkogenen
und/oder Tumorsuppressionsgenen codiert werden, und/oder
- – Peptide,
die von Proteinen stammen, die sich in der Zielzelle um eine oder
mehr als eine Aminosäure
von den Proteinen unterscheiden, die von anderen Zellen im selben
Organismus exprimiert werden, und/oder
- – Peptide,
die von viralen Antigenen stammen und/oder von viralen Nucleinsäuren codiert
werden und/oder
- – Peptide,
die von Proteinen stammen, die in einem erkrankten Organ, aber nicht
im Nervensystem, dem Muskel, dem Blutbildungssystem oder anderen
für das Überleben
wesentlichen Organen exprimiert werden. Erkrankte Organe sind z.B.
die Prostata, der Eierstock, die Brust, melaminerzeugende Zellen
und dergleichen.
- m) Tumorzellenextrakten und/oder Tumorzellenlysaten und/oder
Zusatzstoffen,
- n) Fusionszellen von dendritischen und Tumorzellen.
-
Bei
diesen Fusionszellen handelt es sich um Hybridomzellen, die aus
einer Mischung von dendritischen Zellen und Tumorzellen stammen.
Dendritische Zellen werden beispielsweise durch eine Behandlung von
PBMC mit GM-CSF und IL-4 oder einer Mischung aus GM-CSF, IL-4 und
IFN-γ oder
dem FLT-3-Liganden erzeugt.
Eine Verschmelzung von dendritischen Zellen mit Tumorzellen kann
z.B. unter Verwendung von PEG (Polyethylenglycol) oder eine Elektrofusion
bewirkt werden.
-
Überraschenderweise
verbesserte eine Behandlung von PBMC mit VEGF-Oligonucleotiden die Anzahl und/oder
Wirksamkeit von dendritischen Zellen.
-
Beim
Inhibitor handelt es sich um ein Oligonucleotid. Vorzugsweise sind
die Oligonucleotide von 1 im Medikament
der vorliegenden Erfindung brauchbar.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
macht die Erfindung Oligonucleotide mit einer der in den 1–2 bis 1–4 angegebenen
Sequenzen verfügbar.
-
Auch
Oligonucleotide mit 1 bis 10 zusätzlichen
Nucleotiden am 5'-
oder 3'-Ende sind Teil der
Erfindung.
-
Für eine Transfektion
verwendete Oligonucleotid-Sequenzen sind gewöhnlich viel längere Sequenzen als
diejenigen, die für
Antisense-Oligonucleotide verwendet werden, deren Länge gewöhnlich nicht
30 Basen übersteigt
und die als kurze einsträngige
Sequenzen angewandt werden und nicht in ein Vektorsystem integriert
sind.
-
Weil
transfizierte Sequenzen gewöhnlich
viel länger
als Oligonucleotide sind, wäre,
wenn bei der Antisense-Technik eine Kreuzhemmung von verschiedenen
Elementen einer Proteinfamilie aufträte, eine solche Kreuzhemmung
anderer mRNA als der Ziel-mRNA mit transfizierten Antisense-Sequenzen
im Vergleich zu Oligonucleotiden viel wahrscheinlicher. In Cell
Growth Differ, Band 6(12), Februar 1995, S. 1635 – 1642,
F. Huang et al., wird jedoch gelehrt, dass "nur der Transfektant K6 39 bzw. 33%
der Konzentrationen der TGF-beta1-mRNA und des aktiven sezernierten
TGF-beta1-Proteins der parentalen Linie aufwies. K6 wies keine Änderung
der Expression von TGF beta2 auf, und die Expression von TGF beta3
wurde weder in der parentalen noch in der Transfektions-Zelllinie
nachgewiesen." Daher
war es überraschend,
gemäß dieser
Erfindung Oligonucleotide zu finden, die dazu fähig waren, die Expression sowohl
von TGF-β1 als auch TGF-β2, z.B. TGF-β1-14, TGF-β1-15, TGF-β-17-c-2260, TGF-β-123-2262,
TGF-β-23-2268, TGF-β2-4, TGF-β2-14, TGF-β2-15, TGF-β2-9, TGF-β2-14/1, TGF-β2-14/2, TGF-β1-136, signifikant
zu vermindern. Weiterhin wurden überraschenderweise
Oligonucleotide konstruiert, die dazu fähig waren, die Expression sowohl
von TGF-β2 als auch von TGF-β3 signifikant
zu reduzieren.
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Überraschenderweise
wurden sogar Oligonucleotide gefunden, die dazu fähig waren,
die Expression von TGF-β2 sowie von TGF-β1 und
TGF-β3, z.B. b1-N17, b1-N14, b1-N24, TGF-β2-9, TGF-β2-14, TGF-β-2-15, TGF-β-17-c-2260,
TGF-β-12-9/20-2261, TGF-β-123-2262,
TGF-β-12-9/22-2263,
TGF-β-23-2268, TGF-β1-98-11, TGF-β1-98-23,
TGF-β3-98-7,
TGF-β3-98-10,
TGF-β-1-rwk-5,
TGF-β-3-rwk-2, TGF-β-1-rwk-5, TGF-β-3-rwk-9,
TGF-β-3-rwk-23,
TGF-β1-3,
TGF-β1-10, signifikant zu
reduzieren.
-
Somit
sind Oligonucleotide, die gegen die Expression von wenigstens zwei
der Wachstumsfaktoren TGF-β1, TGF-β2 und/oder TGF-β3 wirksam
sind, auch Teil der Erfindung.
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Diese
Befunde waren auch mit Hinblick auf die Tatsache überraschend,
dass ein Sequenzvergleich zwischen den mRNA von TGF-β2,
TGF-β1 und TGF-β3 zeigte, dass keine einzige Sequenz mit
einer Länge
von 20 Basen gefunden werden konnte, die innerhalb der drei verschiedenen
mRNA identisch wäre.
Sogar wenn eine solche hypothetische Sequenz wirklich existieren
würde,
wäre die
Hemmung aller drei mRNA durch eine solche hypothetische Consensus-Sequenz
extrem unwahrscheinlich, weil im Fachgebiet wohlbe kannt ist, dass nur
eine kleine Minderheit von zu einer bestimmten mRNA komplementären Antisense-Sequenzen
tatsächlich eine
so genannte Antisense-Wirkung ausübt, d.h, die Expression des
betreffenden Proteins hemmt.
-
Die
endotheliale Synthese des Monocyten-chemotaktischen Proteins-1 (MCP-1) ist sowohl unter
physiologischen als auch entzündlichen
Bedingungen mit der Regulierung der Monocyten-Rekrutierung für extravasculäre Pools
in Zusammenhang gebracht worden.
-
MCP-1-Antisense-Oligonucleotide
konnten die Monocyten-Infiltration modulieren und waren somit entzündungshemmend.
-
Diese
Antisense-Oligonucleotide sind zur Behandlung von Entzündungskrankheiten,
z.B. Asthma, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Diabetes, Glomerulonephritis,
dem akuten Atemnotsyndrom und der Bildung von arteriosklerotischen
Plättchen,
brauchbar.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weisen die Oligonucleotide und/oder Ribozyme und/oder
Nucleinsäuren
an den Basen, den Zuckern und/oder den Phosphatresten der Oligonucleotide
Modifikationen auf.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weisen die Oligonucleotide und/oder Ribozyme und/oder
Nucleinsäuren
Modifikationen auf, wobei die Modifikationen Phosphorthioat- (S-ODN-)Internucleotidbindungen
und/oder Methylphosphonat-Internucleotidbindungen und/oder Phosphoramidatbindungen
und/oder Peptidbindungen und/oder 2'-O-Derivate wie 2'-O-Methyl- oder 2'-O-Methoxyethoxy-Modifikationen des
Zuckers und/oder Modifikationen der Basen sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Oligonucleotide und/oder Ribozyme und/oder
Nucleinsäuren
mit Folsäure,
Hormonen, Steroidhormonen wie Östrogen,
Progesteron, Corticosteroiden, Mineralocorticoiden, Peptiden, Proteoglykanen,
Glycolipiden, Phospholipiden, Polyethylenimin oder andere Polykationen
und Derivaten davon gekoppelt oder damit vermischt.
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Weiterhin
macht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von
hyperproliferativen Krankheiten, Neoplasmen oder Infektionskrankheiten
durch die Verabreichung eines Medikaments der Erfindung an bedürftige Patienten
verfügbar.
Das Verfahren ist zur Behandlung von Leukämie, des Nicht-Hodgkin-Lymphoms,
des Hodgkin-Lymphoms, des Bronchialkarzinoms, des Ösophaguskarzinoms,
des Kolorektal-Karzinoms, von Magenkarzinomen, Intestinaltumoren,
Lebertumoren, Gallenblasen- und Gallengangkarzinomen, Pankreaskarzinomen,
Analkarzinomen, Brustkrebs, Ovarialkarzinomen, Zervixkarzinomen,
Endometriumkarzinomen, Prostatakarzinomen, Harnblasenkarzinomen,
malignen Melanomen, Gehirntumoren und/oder Sarkomen besonders geeignet.
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Die
erforderlichen Dosen des Medikaments der vorliegenden Erfindung
hängen
von der Krankheit und der Schwere der Krankheit ab. Obwohl höhere Gehalte
wirksamer sind, haben sie oft einen höheren Grad an Nebeneffekten.
Geeignete Dosen sind so ausgewählt,
dass Konzentrationen der Oligonucleotide im Bereich von 0,1 bis
10 μmol/l
und Konzentrationen der Cytokine im Patientenblut im Bereich von
10 bis 1000 U/ml erhalten werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Inhibitor der Wirkung einer eine Immunantwort
negativ beeinflussenden Substanz auf einen Tumor oder eine andere
pathologisch betroffene Stelle oder ein anderes pathologisch betroffenes
Organ lokal aufgetragen, und der eine Immunantwort positiv beeinflussende
Stimulator wird systemisch aufgetragen (z.B. i.v. oder s.c. oder
oral).
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Inhibitor der Wirkung einer eine Immunantwort
negativ beeinflussenden Substanz systemisch (z.B. i.v. oder s.c.
oder oral) auf den Tumor aufgetra gen, und der eine Immunantwort
positiv beeinflussende Stimulator wird auf einen Tumor oder eine
andere pathologisch betroffene Stelle oder ein anderes pathologisch
betroffenes Organ lokal aufgetragen. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wird der Inhibitor der Wirkung einer eine Immunantwort
negativ beeinflussenden Substanz systemisch (z.B. i.v. oder s.c.
oder oral) auf den Tumor aufgetragen, und der eine Immunantwort
positiv beeinflussende Stimulator wird systemisch (z.B. i.v. oder
s.c. oder oral) aufgetragen.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Inhibitor der Wirkung einer eine Immunantwort
negativ beeinflussenden Substanz auf einen Tumor oder eine andere
pathologisch betroffene Stelle oder ein anderes pathologisch betroffenes
Organ lokal aufgetragen, und der eine Immunantwort positiv beeinflussende
Stimulator wird auf einen Tumor oder eine andere pathologisch betroffene
Stelle oder ein anderes pathologisch betroffenes Organ lokal aufgetragen.
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1 veranschaulicht in der vorliegenden
Erfindung brauchbare Oligonucleotide.
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2A veranschaulicht die Wirkungen von Oligonucleotiden
(Endkonzentration 5 μM)
auf die Sekretion von TGF-β2
in Gliomazellen in 10 % MEM-Dulbecco-Medium
(3-tägige
Inkubation mit Oligonucleotiden).
-
2B veranschaulicht die Wirkungen von Oligonucleotiden
(Endkonzentration 5 μM)
auf die Sekretion von TGF-β1
in PBMC in 10 % FCS RPMI 1640-Medium
(3-tägige
Inkubation mit Oligonucleotiden).
-
3A veranschaulicht die Wirkungen von Oligonucleotiden
(Endkonzentration 5 μM)
auf die Sekretion von TGF-β1
in PBMC in 10 % FCS RPMI 1640-Medium
(3-tägige
Inkubation mit Oligonucleotiden).
-
3B veranschaulicht die Wirkungen von Oligonucleotiden
(Endkonzentration 5 μM)
auf die Sekretion von TGF-β2
in Gliomazellen in 10 % FCS RPMI 1640-Medium (3-tägige Inkubation
mit Oligonucleotiden).
-
4A veranschaulicht die TGF-β1-Konzentration
(ELISA) in Gliomazellen (3-tägige Inkubation
mit Oligonucleotiden).
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4B veranschaulicht die TGF-β2-Konzentration
(ELISA) in Gliomazellen (3-tägige Inkubation
mit Oligonucleotiden).
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5 veranschaulicht
die Lyse von Tumorzellen: LAK-Cytotoxizität, Verhältnis Gliomazellen/PBMC: 1:20.
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6A veranschaulicht dendritische Zellen,
die aus PBMC erzeugt sind (% der Kontrolle). Cytokine: GM-CSF (400
U/ml) + IL-4 (300 U/ml).
-
6B veranschaulicht die Lyse von Tumorzellen:
Wirkungen von 5 μM
VEGF-Antisense-Oligonucleotiden
auf die LAK-Cytotoxizität.
Das Verhältnis
Tumorzellen/DC/PBMC betrug 1:5:20.
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7A veranschaulicht die Wirkungen von Oligonucleotiden
(Endkonzentration 5 μM)
auf die Sekretion von TGF-β1
in PMBC in 10 % FCS-RPMI-1640-Medium
(3-tägige
Inkubation mit Oligonucleotiden).
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7B veranschaulicht die Wirkungen von Oligonucleotiden
(Endkonzentration 5 μM)
auf die Sekretion von TGF-β2
in Tumorzellen in 10 % FCS-RPMI-1640-Medium
(3-tägige
Inkubation mit Oligonucleotiden).
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8 veranschaulicht
die Lyse von Tumorzellen: Wirkungen von Oligonucleotiden auf die
LAK-Cytotoxizität.
Das Verhältnis
Tumorzellen/PBMC betrug 1:20.
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Beispiele
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Herstellung von PBMC-
und Tumorzellen
-
Periphäre einkernige
Blutzellen (PBMC) wurden durch eine standardmäßige Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation
aus dem venösen
Blut gesunder Spender isoliert. Kurzgefasst wurde mit Heparin versetztes Blut
mit gleichen Volumina an komplettem Medium (CM:RMPI-1640-Medium,
unterstützt
durch 10 Vol.-% fötales
Kalbserum und 1 mM L-Glutamin) vermischt und schichtweise auf einem
Ficoll-Hypaque-Gradienten (Pharmacia, Uppsala, Schweden) angeordnet.
Nach einer für
30 min bei Raumtemperatur und 400 g erfolgenden Zentrifugation wurden
PBMC-Banden an der Plasma-Ficoll-Grenzfläche isoliert, drei Mal gewaschen
und in komplettem Medium wieder suspendiert. Die Lebensfähigkeit
der Zelle, bestimmt durch Trypanblau-Ausschluss, betrug mehr als
97 %.
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Humane
Gliomazellen wurden aus Tumorproben von Patienten mit anaplastischem
Astrozytom (WHO-Grad III) oder aus einem Glioblastom (WHO-Grad IV)
erstellt.
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Messung der Zellvermehrung
-
Für PBMC-Vermehrungsassays
(Einarbeitung von 3H-Thymidin und Zellzählung) wurden frisch isolierte
PBMC für
72 h in Platten mit 96 Näpfen
mit runden Böden
(Nunc, Copenhagen, Dänemark)
mit einer Endkonzentration von 105 Zellen/Napf
(100 μl
CM) kultiviert. Zur Bestimmung der Zellzahl wurden die Zellen mit einem
Hämacytometer
gezählt.
Die Lebensfähigkeit
der Zellen wurde mittels Trypanblau-Färbung bestimmt. Behandelte
und unbehandelte Zellen wiesen nach einem 72-stündigen Wachstum in vitro (mit
oder ohne S-ODN) eine Lebensfähigkeit
von 95 – 100
% auf.
-
Für die Tumorwachstumsexperimente
wurden Platten mit 96 Näpfen
mit ebenem Boden (Numc, Dänemark)
mit 104/100 μl Gliomazellen beimpft, und die
Zellen wurden mit Cytokinen und/oder Oligonucleotiden inkubiert.
Die DNA-Syntheserate wurde mittels eines standardmäßigen 3H-Thymidin-Einarbeitungsassays
gemessen, und die Bestimmung der Zellzahl wurde gemäß der obigen
Beschreibung durchgeführt.
-
Quantifizierung des Proteins
TGF-β1 in
Kultur-Überständen durch
eine enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmung (ELISA)
-
Das
Kulturmedium wurde nach 3 Tagen geerntet, durch Zentrifugation von
Zellkomponenten gereinigt, filtriert und bis zur Weiterverarbeitung
bei –70°C aufbewahrt.
Die Konzentrationen von TGF-β1
und TGF-β2 wurden
nach der Ansäuerung
der Überstände mittels
TGF-β1-
und TGF-β2-ELISA
(R&D Systems,
Minneapolis, USA) gemäß der Empfehlungen
des Herstellers zweifach gemessen.
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Die 1 – 4 und 7 veranschaulichen
die Wirkung der Oligonucleotide auf die Sekretion von TGF-β in Zellen.
Die Konzentration von TGF-β ist
als optische Dichte angegeben. Je höher die optische Dichte ist,
desto höher
ist die Konzentration des TGF-β.
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Die 1A und 1B veranschaulichen
die Wirkung der Oligonucleotide auf die Sekretion von TGF-β. Kontrolloligonucleotide
(GAA GGA ATT ACC ACT TTC) haben keine Wirkung, während die in den Figuren aufgeführten Oligonucleotide
die Sekretion von TGF-β vermindern.
Die Oligonucleotide in 1 sind gegen TGF-β1 wirksamer.
-
2 veranschaulicht
weitere Oligonucleotide und deren Wirkungen auf die Sekretion von
TGF-β. TGF-β-14 ist gegen
die Sekretion von TGF-β1
und -β2
besonders wirksam.
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3 veranschaulicht
weitere Oligonucleotide, die gegen die Sekretion von TGF-β1 und -β2 wirksam sind.
Diese Oligonucleotide sind gegen TGF-β2 wirksamer, sind aber auch
gegen TGF-β1
wirksam.
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8 veranschaulicht
eine supraadditive Wirkung auf die Cytotoxizität von Tumorzellen durch eine Kombination
von 2 μM
jeweils eines TGF-β1-
und eines TGF-β2-Antisense-Oligonucleotids
im Vergleich zu einer einzigen 5-μM-Dosis eines der Oligonucleotide.
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CARE-LASS (Calceinfreisetzungsassay)
zur Messung der cytotoxischen PBMC-Aktivität
-
Ein
standardmäßiger Calceinfreisetzungsassay
(CARE-LA55-Assay) zur Bestimmung der cytotoxischen Aktivität von PBMC
wurde gemäß der Beschreibung
von R. Lichtenfels, W. E. Biddison, H. Schulz, A. B. Vogt und R.
Martin, (ARE-LASS (calcein-release assay), an improved fluorescence-based
test system to measure cytotoxic lymphocyte activity, J. Immunol.
Meth., 172:227 – 239,
1994, angewandt.
-
Ziel- und
Effektorzellen
-
Am
Tag des Assays wurde malignes Glioma geerntet, zwei Mal in 5 % FCS/PBS
gewaschen und mit Calcein-AM (Molecular Probes, USA) für 30 min
bei 37°C
inkubiert. Markierte Zielzellen wurden zwei Mal in 5 % FCS/PBS gewaschen,
auf 100 000/ml eingestellt und auf Miktotiterplatten mit 96 Näpfen mit
U-Form (Nunc, Dänemark)
mit einem Endvolumen von 100 μl/Napf
ausplattiert.
-
PBMC
wurde mit 5 % FCS/PBS gewaschen und auf eine Endkonzentration von
1 – 10
Millionen Zellen/ml eingestellt.
-
Zellen
wurden mit Cytokinen und Oligodeoxynucleotiden gemäß der Beschreibung
in den einzelnen Experimenten behandelt.
-
Assay
-
Zur
Messung der CTL-Aktivität
wurden Effektorzellen auf Miktotiterplatten mit 96 Näpfen mit
U-Form mit Ziel:Effektor-Verhältnissen
von 1:10 bis 1:100 ausplattiert. Zur Messung der spontanen Freisetzung
und der gesamten Freisetzung von Calcein wurden die Näpfe mit
200 μl 5
% FCS/PBS bzw. 200 μl
Lysepuffer (50 mM Natriumborat, 0,1 % Triton, pH-Wert 9,0) vorbeladen.
Nach einem Inkubieren der Platte für 4 h bei 37°C in einem
Inkubator wurden 100 μl Überstände in neue
Näpfe überführt und
unter Verwendung eines automatischen Fluoreszenzscanners (Titertek
Fluoroskan II, Deutschland) vermessen. Sowohl für die Anregung als auch für die Emission
wurden die Filtereinstellungen 2 gewählt (ex 2 – 485 nm, em 2 – 538 nm).
Der Prozentwert der Cytotoxizität
wurde mittels der folgenden Gleichung bestimmt:
-
In
einem Satz Experimente wurden Gliomazellen, dendritische Zellen
(DC) und PBMC gemeinsam kultiviert. In diesen Experimenten wurden
DC unter Verwendung der Cytokine GM-CSF und IL4 aus PBMC erzeugt.
Zellen wurden weiterhin mit erfindungsgemäßen Antisense-VEGF-Oligonucleotiden
oder – als
Kontrollexperimente – ohne
Oligonucleotide behandelt. Tumorzellen wurden auch mit den Cytokinen
GM-CSF und IL4 mit oder ohne Oligonucleotide behandelt.
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PBMC
wurden nur mit erfindungsgemäßen Oligonucleotiden,
aber nicht mit den Cytokinen GM-CSF und IL4 behandelt. Oligonucleotide
wurden, sofern in den Beschreibungen in den Figuren nichts anderes
aufgeführt
ist, mit einer Konzentration von 5 μM verwendet.
-
Der
CARS-LASS (Calceinfreisetzungsassay) wurde zur Messung der cytotoxischen
PBMC-Aktivität verwendet.
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In
einem Satz Experimente wurden Gliomazellen und PBMC zusammen entweder
mit einem einzigen Oligonucleotid oder mit einer Kombination von
Oligonucleotiden behandelt. Die einzelnen Oligonucleotide wurden
in einer Konzentration von 5 μM
zugegeben. Beim Kombinationsexperiment wurde jedes Oligonucleotid mit
einer Konzentration von 2 μm
vorgegeben. Sowohl PBMC- als auch Tumorzellen wurden getrennt für 72 h mit
dem Oligonucleotid (den Oligonucleotiden) inkubiert.
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Der
CARE-LASS (Calceinfreisetzungsassay) wurde zur Messung der cytotoxischen
PBMC-Aktivität verwendet.