-
TECHNISCHER HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
1. TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
Erfindung betrifft Vorrichtungen und Verfahren für die Festphasenpolymerisation
von Polyamidflocken, die sich zur Verwendung bei der Herstellung
der technischen Filamente mit hoher relativer Viskosität (RV) eignen,
wie z. B. zur Verwendung in Papiermaschinenfilzen, und Verfahren
zur Herstellung der Filamente.
-
2. BESCHREIBUNG DER VERWANDTEN
TECHNIK
-
Technische
Polyamidfilamente werden unter anderem in Reifenkords, Airbags,
Netzen, Seilen, Förderbandgewebe,
Filzen, Filtern, Angelschnüren
und technischem Gewebe und Zeltbahnen eingesetzt. Bei der Verwendung
als Stapelfasern für
Papiermaschinenfilze müssen
die Filamente im allgemeinen gute Chemikalienbeständigkeit
und im allgemeinen gute Verschleißfestigkeit aufweisen (z. B.
Abriebfestigkeit, Stoßfestigkeit und
Biegeermüdungsbeständigkeit).
Derartige Filze werden oft oxidierenden wäßrigen Lösumgen ausgesetzt, welche die
Nutzlebensdauer des Filzes stark verkürzen können.
-
Polyamiden
werden oft Stabilisatoren zur Erhöhung der Chemikalienbeständigkeit
zugesetzt. Der Stabilisatoranteil, der eingebracht werden kann,
ist jedoch wegen der übermäßigen Schaumbildung
begrenzt, die während
der Polymerisation bei Zugabe von Stabilisatoren in Autoklaven oder
Durchlaufpolymerisatoren (CPs) auftritt.
-
Außerdem ist
das Spinnen von Filamenten wünschenswert,
die eine hohe relative Viskosität
(RV) aufweisen, um die Chemikalienbeständigkeit und die Abrieb-, Stoß- und Dauerbiegefestigkeit
zu verbessern. In der Vergangenheit, als Polyamidflocken als Polyamidmaterial
für solche
Filamente eingesetzt wurden, war es jedoch oft schwierig, wenn nicht
unmöglich,
den gewünschten
hohen RV-Wert zu erreichen und dabei die Polymerqualität beizubehalten,
Z. B. einen niedrigen Vernetzungs- und/oder Verzweigungsgrad.
-
Eine
Möglichkeit,
den RV-Wert zu erhöhen,
ist die Erhöhung
des Katalysatoranteils während
der Polymerisation in einem Autoklaven, Durchlaufpolymerisator (CP)
oder an anderer Stelle in dem Prozeß, aber dies führt zu Problemen
mit dem Prozeß und/oder
dem Produkt. Zum Beispiel können
bei der Zugabe von Katalysatoren in großen Mengen ähnliche Schwierigkeiten auftreten,
wie sie bei Stabilisatoren anzutreffen sind. Ferner können große Katalysatormengen
im Autoklaven zu einer starken Verstopfung des Einspritzblocks und zu
Komplikationen bei der zeitlichen Steuerung des Einspritzens während der
Autoklavenzyklen führen.
Große Katalysatormengen,
die in Durchlaufpolymerisatoren injiziert werden, stellen wegen
der hohen Wasserbelastungsgrade strenge Anforderungen an die Leistungsfähigkeit
der Anlage.
-
In
US-A-5 236 652 offenbart
Kidder ein derartiges Verfahren zur Herstellung von Polyamidfasern
zur Verwendung als Stapelfasern für Papiermaschinenfilz. Dieses
Verfahren weist auf: (i) Vermischen von Polyamidflocken in der Schmelze
mit einem Polyamidzusatzkonzentrat, das aus Polyamidflocken und
einem Zusatzstoff besteht, der aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Stabilisatoren, Katalysatoren und deren Gemischen besteht,
und (ii) Extrudieren des in der Schmelze hergestellten Gemischs
aus einer Spinndüse,
um die Filamente mit höherem
RV-Wert zu formen. Verfahren, bei denen den Polyamidflocken Katalysatorkonzentrat
zugesetzt wird, wie das Verfahren nach Kidder, erfordern eine spezielle
Eintragvorrichtung zum Zudosieren des Konzentrats zu den Flocken,
wodurch die Betriebskosten eines solchen Verfahrens wesentlich erhöht werden. Ferner
führt die
Zugabe hoher Katalysatorkonzentrationen zu dem Polyamid oft zu Schwierigkeiten
bei der Verfahrens- und/oder Produktkontrolle. Vernetzung und/oder
Verzweigung der Faser eine höhere
Empfindlichkeit gegen chemische Einwirkung sind Belastungen bei
der Verwendung hoher Katalysatorkonzentrationen in Polyamiden.
-
Eine
weitere Möglichkeit
zur Erhöhung
der relativen Viskosität
(RV) ist die Festphasenpolymerisation (SPP) des Polymers. In
US-A-5 234 644 offenbaren
Schütze
et al. ein Festphasenpolymerisationsverfahren nach dem Spinnen zur
Herstellung von Polyamidfasern mit hohem RV-Wert zur Verwendung
in Papiermaschinenbahnen. In diesem Fall erfordert das Festphasenpolymerisationsverfabren
nach dem Spinnen im Gegensatz zu älteren Stapelfaserherstellungsprozessen
einen zusätzlichen
Schritt nach dem Spinnen der Fesern mit einer speziellen Verarbeitungseinrichtung
zur Erhöhung
des RV-Werts der Fasern. Diese Spezialeinrichtung erhöht die Kosten
für den
Hersteller beträchtlich,
und der zusätzliche
Schritt nach dem Spinnen erfordert zusätzliche Zeit für die Herstellung
der Filamente. Außerdem
ist die Kontrolle der gleichmäßigen Fasereigenschaften
schwieriger, wenn der Festphasenpolymerisationsschritt nach dem
Spinnen im Chargenbetrieb ausgeführt
wird. Ein phosphorhaltiger Katalysator in Kombination mit einem
sauerstofffreien Gas, das durch einen niedrigen Taupunkt charakterisiert
ist, kann auch eingesetzt werden, um die relative Viskosität und das
Molekulargewicht eines Polyamidpolymers zu erhöhen, wie in
WO 98/23666 offenbart wird. Aus dieser
Kombination leiten sich betriebliche und kommerzielle Vorteile ab.
Das in
WO 98/23666 offenbarte
System weist doppelte Trockenmittelbetten auf, die aber nicht hintereinandergeschaltet
sind. Statt dessen ist nur ein Bett prozeßgekoppelt, während das
andere regeneriert wird. Daher hat dieses System gewisse betriebliche
Nachteile.
-
Es
gibt daher einen seit dringenden Bedarf an Filamenten mit Polyamid
von höherer
relativer Viskosität als
derjenigen der früher
hergestellten Filamente sowie an Vorrichtungen und Verfahren zur
Herstellung der Filamente für
technische Anwendungen, wie z. B. die Herstellung von Papiermaschinenfilzen,
ohne verfahrenstechnische und Produktprobleme, wie z. B. die oben
beschriebenen.
-
Diese
und weitere Aufgaben der Erfindung werden aus der nachstehenden
Beschreibung ersichtlich.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Das
Verfahren der Erfindung liefert ein Filament zur Verwendung in Papiermaschinenfilzen,
wobei das Filament aufweist:
ein synthetisches schmelzgesponnenes
Polyamid-Polymer;
eine auf Ameisensäure bezogene relative Viskosität von mindestens
140;
eine Fadenstärke
von 2 bis 80 den (2,2 bis 89 dtex);
eine Zugfestigkeit von
4,5 g/den bis 7,0 g/den (4,0 cN/dtex bis 6,2 cN/dtex),
wobei
die prozentuale Restzugfestigkeit
- (i) nach
72-stündigem
Eintauchen bei 80°C
in eine wäßrige Lösung von
1000 ppm NaOCl größer oder gleich
50% ist,
- (ii) nach 72-stündigem
Eintauchen bei 80°C
in eine wäßrige Lösung von
3% Wasserstoffperoxid größer oder
gleich 50% ist,
- (iii) nach 72-stündigem
Erhitzen auf 130°C
größer oder
gleich 75% ist.
-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Festphasenpolymerisation
von Polymerflocken mit einem innerhalb der Flocken dispergierten
Polyamidierungskatalysator und einer auf Ameisensäure bezogenen
relativen Viskosität
von 40 bis 60 durch Inkontaktbringen der Flocken mit einem im wesentlichen
sauerstofffreien Inertgas, wobei die Vorrichtung aufweist:
eine
Festphasenpolymerisationseinrichtung zum Erhöhen der relativen Viskosität der Flocken,
wobei die Einrichtung aufweist:
einen Behälter mit einem Flockeneinlaß zur Aufnahme
der Flocken, einem Flockenauslaß zum
Entfernen der Flocken nach der Festphasenpolymerisation, einem Gaseinlaß zur Aufnahme
des Gases und einem Gasauslaß zum
Austragen des Gases; und
ein Gassystem zum Umwälzen des
Gases durch Zwischenräume
zwischen den Flocken im Behälter,
wobei das Gassystem aufweist:
ein Filter zum Abtrennen und
Entfernen von Staub und/oder Polymerfeingut aus dem Gas,
ein
Gasgebläse
zum Umwälzen
des Gases,
einen Heizkörper
zum Erhitzen des Gases, und
eine erste Rohrleitung, die den
Gasauslaß,
das Filter, das Gebläse,
den Heizkörper
und den Gaseinlaß nacheinander
in Reihe miteinander verbindet; und
ein in Reihe geschaltetes
regeneratives Trocknungssystem mit doppeltem Trockenmittelbett,
das zwischen dem Gebläse
und dem Gaseinlaß parallel
zur ersten Rohrleitung geschaltet ist, wobei das Trocknungssystem zur
Absenkung der Taupunkttemperatur zumindest eines Teils des umlaufenden
Gases dient, so daß die
Taupunkttemperatur des Gases am Gaseinlaß nicht mehr als 20°C beträgt,
wodurch
eine Festphasenpolymerisation der Flocken auftritt und deren auf
Ameisensäure
bezogene relative Viskosität
erhöht,
während
das Gas 4 Stunden bis 24 Stunden bei einer Temperatur von 120°C bis 200°C durch Zwischenräume zwischen
den Flocken im Behälter
umgewälzt
wird und dadurch mit diesen in Kontakt kommt, wonach Flocken mit
einer auf Ameisensäure
bezogenen relativen Viskosität
von mindestens 90 aus dem Flockenauslaß entnommen werden können.
-
Die
Erfindung richtet sich außerdem
auf ein Verfahren zur Festphasenpolymerisation von Polyamid-Polymerflocken
mit einem innerhalb der Flocken dispergierten Polyamidierungskatalysator
und einer auf Ameisensäure
bezogenen relativen Viskosität
von 40 bis 60 unter Verwendung eines im wesentlichen sauerstofffreien
Inertgases, mit den folgenden Schritten:
Zuführen der
Polyamidflocken in einen Festphasenpolymerisationsbehälter;
Abtrennen
und Entfernen von Staub und/oder Polymerfeingut aus dem Gas;
Trocknen
zumindest eines Teils des Gases mit einem in Reihe geschalteten
regenerativen Trocknungssystem mit doppeltem Trockenmittelbett,
so daß das
in den Behälter
eintretende Gas einen Taupunkt von nicht mehr als etwa 20°C aufweist;
Erhitzen
des Gases auf eine Temperatur von 120°C bis 200°C;
Umwälzen des gefilterten, getrockneten,
erhitzten Gases durch Zwischenräume
zwischen den Flocken im Behälter
während
4 bis 24 Stunden; und
Entnahme der Flocken mit einer auf Ameisensäure bezogenen
relativen Viskosität
von mindestens 90.
-
Die
Erfindung richtet sich ferner auf ein Verfahren zur Schmelzphasenpolymerisation
von Polymer für die
Herstellung von Filamenten zum Gebrauch bei der Herstellung von
Stapelfasern für
Papiermaschinenfilze, mit den folgenden Schritten:
Zuführung von
Polyamidflocken bei einer Temperatur von 120°C bis 180°C in einen nicht entgasten Schmelzextruder,
wobei die Flocken, die durch das Festphasenpolymerisationsverfahren
geliefert werden, aufweisen:
ein synthetisches schmelzspinnfähiges Polyamid-Polymer,
eine
auf Ameisensäure
bezogene relative Viskosität
von 90 bis 120, und
einen innerhalb der Flocken dispergierten
Polyamidierungskatalysator;
Schmelzen der Flocken im Schmelzextruder
und Extrudieren des geschmolzenen Polymers aus einem Auslaß des Schmelzextruders
in eine Transferleitung, wobei die Temperatur des geschmolzenen
Polymers in der Transferleitung innerhalb eines Abstands von 5 Fuß (1,5 m)
vom Auslaß des
Schmelzextruders 290°C
bis 300°C
beträgt;
Fördern des
geschmolzenen Polymers durch die Transferleitung zu mindestens einer
Spinndüse
mindestens einer Spinnmaschine, so daß die Temperatur in der Transferleitung
innerhalb eines Abstands von 5 Fuß (1,5 m) von der mindestens
einen Spinndüse
292°C bis
305°C beträgt, bei
einer Verweilzeit im Schmelzextruder und in der Transferleitung
von 3 bis 15 Minuten; und
Spinnen des geschmolzenen Polymers
durch die mindestens eine Spinndüse
und Formen mehrerer Filamente mit einer auf Ameisensäure bezogenen
relativen Viskosität
von mindestens 140.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Die
Erfindung wird besser verständlich
aus der nachstehenden ausführlichen
Beschreibung in Verbindung mit beigefügten Zeichnungen, die nachstehend
beschrieben werden.
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung für die Festphasenpolymerisation
von Polymerflocken.
-
2 zeigt
eine schematische Darstellung eines in Reihe geschalteten regenerativen
Trocknungssystems mit doppeltem Trockenmittelbett, das für den Betrieb
in einer ersten Betriebsart eingerichtet ist.
-
3 zeigt
eine schematische Darstellung des in Reihe geschalteten regenerativen
Trocknungssystems mit doppeltem Trockenmittelbett, das für den Betrieb
in einer zweiten Betriebsart eingerichtet ist.
-
4 zeigt
eine schematische Darstellung eines Teils des Faserherstellungsverfahrens,
in dem Flocken einem nicht entgasten Schmelzextruder zugeführt, geschmolzen
und in eine Transferleitung extrudiert, durch die Transferleitung
zu mindestens einer Spinndüse
gefördert,
zu Filamenten gesponnen, zu Spinnkabeln vereinigt und in einen Speicherbehälter abgelegt
werden.
-
5 zeigt
eine schematische Darstellung eines Teils eines Faserherstellungsverfahrens,
in dem Spinnkabel aus mehreren Speicherbehältern entnommen, zu einem Spinnkabelband
vereinigt, gestreckt, gekräuselt
und geschnitten werden, um gekräuselte
Stapelfasern zu formen.
-
6 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung eines
hierin beschriebenen Faserabriebtests.
-
7 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung eines
hierin beschriebenen Faserbiegeermüdungstests.
-
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM(EN)
-
In
der gesamten nachstehenden ausführlichen
Beschreibung beziehen sich in allen Figuren der Zeichnungen gleiche
Bezugszeichen auf gleiche Elemente.
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren um technische Filamente mit hoher
relativer Viskosität
(RV), wie z. B. zur Verwendung in Papiermaschinenfilzen und anderen
Stapelfaseranwendungen zu Tiefem. Die Erfindung betrifft ferner
Vorrichtungen und Verfahren zur Festphasenpolymerisation (SPP) von
Polyamidflocken, die sich beispielsweise zur Verwendung beim Umschmelzen
und anschließenden
Spinnen der technischen Filamente mit hoher relativer Viskosität eignen.
Für die
hier angegebenen Zwecke bedeutet der Begriff "Festphasenpolymerisation" oder "SPP" eine Erhöhung der
relativen Viskosität
des Polymers im festen Zustand. Außerdem wird die Erhöhung der
relativen Viskosität
des Polymers hierin als gleichbedeutend der Erhöhung des Molekulargewichts
des Polymers angesehen. Die Erfindung betrifft außerdem Verfahren
zur Schmelzphasenpolymerisation (MPP) von geschmolzenem Polymer
zur Herstellung der Filamente. Für
die hier angegebenen Zwecke bedeutet der Begriff "Schmelzphasenpolymerisation" oder "MPP" eine Erhöhung der
relativen Viskosität
(oder des Molekulargewichts) von Polymer im flüssigen Zustand..
-
TECHNISCHE FILAMENTE MIT HOHER
RELATIVER VISKOSITÄT
-
Technische
Filamente mit hoher relativer Viskosität, die durch das Verfahren
der Erfindung geliefert werden, weisen auf: ein synthetisches schmelzgesponnenes
Polyamidpolymer; eine auf Ameisensäure bezogene relative Viskosität von mindestens
etwa 140; eine Fadenstärke
von etwa 2 bis etwa 80 den (etwa 2,2 bis etwa 89 dtex) und eine
Zugfestigkeit von etwa 4,0 g/den bis etwa 7,0 g/den (etwa 3,5 cN/dtex
bis etwa 6,2 cN/dtex). Ferner ist die prozentuale Restzugfestigkeit
der Filamente (i) nach 72-stündigem Eintauchen
bei 80°C
in eine wäßrige Lösung von
1000 ppm NaOCl größer oder
gleich etwa 50%, (ii) nach 72-stündigem
Eintauchen bei 80°C
in eine wäßrige Lösung von
3% Wasserstoffperoxid größer oder
gleich etwa 50%, oder (iii) nach 72-stündigem Erhitzen auf 130°C größer oder
gleich etwa 75%.
-
Für die hier
angegebenen Zwecke bedeutet der Begriff "technisches Filament" ein Filament mit einer auf Ameisensäure bezogenen
relativen Viskosität
von mindestens etwa 70; einer Fadenstärke von mindestens etwa 2 den
(etwa 2,2 dtex) und einer Zugfestigkeit von etwa 4,0 g/den bis etwa
11,0 g/den (etwa 3,5 cN/dtex bis etwa 9,7 cN/dtex).
-
Polymer,
das sich zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung eignet, besteht
aus spelzspinnfähigem
oder schmelzgesponnenem Polymer. Zu den Polymeren können Polyamid-Homopolymere, -Copolymere und
deren Gemische gehören,
die überwiegend
aliphatisch sind; d. h. weniger als 85% der Amidbindungen des Polymers
sind an zwei aromatische Ringe gebunden. Allgemein verwendete Polyamidpolymere,
wie z. B. Poly(hexamethylenadipamid), d. h. Nylon 6,6, und Poly(ecaproamid),
d. h. Nylon 6, und deren Copolymere und Gemische können erfindungsgemäß eingesetzt
werden. Andere vorteilhaft einsetzbare Polyamidpolymere sind Nylon
12, Nylon 4,6, Nylon 6,10, Nylon 6,12, Nylon 12,12 und deren Copolymere
und Gemische. Typisch für
Polyamide und Copolyamide, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden können,
sind diejenigen, die in den US-Patentschriften
US-A-5 077 124 ,
5 106 946 und
5 139 729 beschrieben werden (jeweils
erteilt an Cofer et al.), sowie die Polyamidpolymergemische, die
von Gutmann et al. in Chemical Fibers International (S. 418–420, Bd.
46, Dezember 1996, offenbart wurden.
-
Die
Filamente können
einen oder mehrere Polyamidierungskatalysatoren enthalten. Polyamidierungskatalysatoren,
die sich zur Verwendung in einem Festphasenpolymerisationsverfahren
(SPP-Verfahren) und/oder einem (Um-)Schmelzphasenpolymerisationsverfahren
(MPP-Verfahren) eignen, die bei der Herstellung der Filamente ausgeführt werden
können,
sind unter anderem diejenigen, die von Curatolo et al.,
US-A-4 568 736 ,
beschrieben werden, wie z. B. phosphorige Säure; Phosphonsäure; alkyl- und arylsubstituierte
Phosphonsäuren;
hypophosphorige Säure;
alkyl-, aryl- und alkyl/aryl-substituierte Phosphinsäuren; Phosphorsäure sowie
die alkyl-, aryl- und alkyl/aryl-substituierten Ester, Metallsalze,
Ammoniumsalze und Ammoniumalkylsalze dieser verschiedenen phosphorhaltigen
Sauren. Beispiele geeigneter Katalysatoren sind unter anderem X(CH
2)
nPO
3R
2, wobei X unter 2-Pyridyl, -NH
2,
NHR' und N(R')
2 ausgewählt wird,
mit n = 2 bis 5, wobei R und R' unabhängig voneinander
H oder Alkyl sind; 2-Aminoethylphosphonsäure, Kaliumtolylphosphinat
oder Phenylphosphinsäure.
Bevorzugte Katalysatoren sind unter anderem 2-(2'-Pyridyl)ethylphosphinsäure und
Metallhypophosphitsalze, zu denen Natrium- und Mangan(II)hypophosphit
gehören.
Vorteilhaft kann die Zugabe einer Base sein, wie Z. B. eines Alkalimetallbicarbonats,
wobei der Katalysator den thermischen Abbau minimiert, wie in Buzinkai
et al.
US-A-5 116 919 beschrieben.
-
Eine
wirksame Menge des einen oder der mehreren Katalysatoren wird in
den Filamenten dispergiert. Im allgemeinen wird der Katalysator
in einem Anteil von etwa 0,2 Mol bis etwa 5 Mol pro Million Gramm
(mpmg) Polyamid (typischerweise etwa 5 ppm bis 155 ppm, bezogen
auf Polyamid) zugesetzt und ist daher in diesem Anteil vorhanden.
Vorzugsweise wird der Katalysator in einem Anteil von etwa 0,4 Mol
bis etwa 0,8 Mol pro Million Gramm (mpmg) Polyamid (etwa 10 ppm
bis 20 ppm, bezogen auf Polyamid) zugesetzt. Dieser Bereich ergibt
technisch brauchbare Festphasenpolymerisations- und/oder Umschmelzphasenpolymerisationsgeschwindigkeiten
unter den Bedingungen der vorliegenden Erfindung, während schädliche Wirkungen
minimiert werden, die auftreten können, wenn ein Katalysator
in höheren
Konzentrationen eingesetzt wird, zum Beispiel ein Anstieg des Verdichtungsdrucks
beim anschließenden
Spinnen.
-
Zur
effektiven Festphasenpolymerisation ist es notwendig, daß der Katalysator
in den Polyamidflocken dispergiert wird. Ein besonders brauchbares
Verfahren zur Zugabe des Polyamidierungskatalysators ist die Bereitstellung
des Katalysators in einer Lösung
von Polymerbestandteilen, in der die Polymerisation eingeleitet wird,
beispielsweise durch Zugabe einer Salzlösung, wie Z. B. der Hexamethylen-Diammoniumadipatlösung, die
zur Herstellung von Nylon 6,6 verwendet wird.
-
Die
Filamente können
wahlweise gebräuchliche
kleinere Mengen Zusatzstoffe enthalten, wie z. B. Weichmacher, Mattierungsmittel,
Pigmente, Farbstoffe, Lichtstabilisatoren, Wärme- und/oder Oxidationsstabilisatoren,
Antistatika zur Verminderung der statischen Aufladung, Zusätze zur
Modifikation der Farbbarkeit, Mittel zur Modifikation der Oberflächenspannung
usw.
-
Die
Filamente weisen eine auf Ameisensäure bezogene relative Viskosität von etwa
140 auf. (Diese läßt sich
in ein zahlengemitteltes Molekulargewicht von mindestens etwa 25000
umrechnen.) Stärker
bevorzugt weisen die Filamente eine auf Ameisensäure bezogene relative Viskosität von etwa
140 bis etwa 190 auf. Am stärksten
bevorzugt weisen die Filamente eine auf Ameisensäure bezogene relative Viskosität von etwa 145
bis etwa 170 auf. Der Begriff "auf
Ameisensäure
bezogene relative Viskosität" von Polyamiden,
wie er hier gebraucht wird, bezieht sich auf das Verhältnis von
Lösungs-
und Lösungsmittelviskositäten, gemessen
in einem Kapillarviskosimeter bei 25°C. Das Lösungsmittel ist Ameisensäure, die
10 Gew.-% Wasser enthält.
Die Lösung
besteht aus 8,4 Gew.-% in dem Lösungsmittel
gelöstem
Polyamidpolymer. Dieser Test basiert auf dem ASTM-Standardtestverfahren
D 789. Vorzugsweise werden die auf Ameisensäure bezogenen relativen Viskositäten an gesponnenen
Filamenten vor dem Strecken bestimmt und können als auf Ameisensäure bezogene relative
Spinnfaserviskositäten
bezeichnet werden. Die relativen Viskositäten von Polyamidfilamenten
können beim
Strecken mit den hierin beschriebenen Streckverhältnissen um etwa 3% bis etwa
7% abnehmen, aber die relativen Viskositäten der gestreckten Filamente
bleiben im wesentlichen die gleichen wie die relativen Viskositäten der
Spinnfasern. Die Bestimmung der auf Ameisensäure bezogenen relativen Viskosität eines
gesponnenen Filaments ist genauer als die Bestimmung der auf Ameisensäure bezogenen
relativen Viskosität eines
gestreckten Filaments. An sich werden für die hierin beschriebenen
Zwecke die Spinnfaser-RV-Werte angegeben und als angemessener Schätzwert der
relativen Viskositäten
von gestreckten Fasern angesehen. Die mit der vorliegenden Erfindung
erzielbaren relativen Viskositäten
der Filamente übersteigen
die Werte, die bei Verfahren nach dem Stand der Technik möglich sind.
-
Die
Filamente haben im gestreckten Zustand eine Fadenstärke von
etwa 2 bis etwa 80 den pro Filament (dpf) (etwa 2,2 bis etwa 89
dtex pro Filament). Diese Fadenstärken werden vorzugsweise nach
dem ASTM-Standardtestverfahren D 1577 gemessen.
-
Die
Filamente haben im gestreckten Zustand eine Zugfestigkeit von etwa
4,0 g/den bis etwa 7,0 g/den (etwa 3,5 cN/dtex bis etwa 6,2 cN/dtex).
Vorzugsweise haben die Filamente eine Zugfestigkeit von etwa 4,5 g/den
bis etwa 6,5 g/den (etwa 4,0 cN/dtex bis etwa 5,7 cN/dtex). Ferner
ist die prozentuale Restzugfestigkeit der Filamente (i) nach 72-stündigem Eintauchen
bei 80°C
in eine wäßrige Lösung von
1000 ppm NaOCl größer oder
gleich 50%, (ii) nach 72-stündigem
Eintauchen bei 80°C
in eine wäßrige Lösung von
3% Wasserstoffperoxid größer oder
gleich 50% oder (iii) nach 72-stündigem
Erhitzen auf 130°C
größer oder
gleich 75%. Stärker bevorzugt
weisen die Filamente eine prozentuale Restzugfestigkeit auf, die
nach 72-stündigem
Eintauchen bei 80°C
in eine wäßrige Lösung von
1000 ppm NaOCl größer oder
gleich 50% ist. Am stärksten
bevorzugt haben die Filamente eine prozentuale Restzugfestigkeit,
die (i) nach 72-stündigem
Eintauchen bei 80°C
in eine wäßrige Lösung von
1000 ppm NaOCl größer oder
gleich 50% ist, (ii) nach 72-stündigem
Eintauchen bei 80°C
in eine wäßrige Lösung von
3% Wasserstoffperoxid größer oder
gleich 50% ist und (iii) nach 72-stündigem Erhitzen auf 130°C größer oder
gleich 75% ist.
-
Für die hierin
beschriebenen Zwecke ist der Begriff "Filament" als ein relativ flexibler, makroskopisch homogener
Körper
mit hohem Verhältnis
der Länge
zur Breite quer über
die zu seiner Länge
senkrechte Querschnittsfläche
definiert. Der Filamentquerschnitt kann eine beliebige Form aufweisen,
ist aber typischerweise rund. Der Begriff "Faser" wird hier austauschbar mit dem Begriff "Filament" benutzt.
-
Die
Filamente können
eine beliebige Länge
aufweisen. Die Filamente können
zu Stapelfasern mit einer Länge
von etwa 1,5 bis etwa 5 Zoll (etwa 3,8 cm bis etwa 12,7 cm) geschnitten
werden.
-
Die
Stapelfaser kann gerade (d. h. nicht gekräuselt) sein oder mit einer
Kräuselfrequenz
(oder Biegewiederholungsfrequenz) von etwa 3,5 bis etwa 18 Kräuselungen
pro Zoll (etwa 1,4 bis etwa 7,1 Kräuselungen pro cm) gekräuselt werden.
-
VORRICHTUNGEN UND VERFAHREN
FÜR FESTPHASENPOLYMERISATION
VON POLYMERFLOCKEN
-
Die
Erfindung betrifft eine Festphasenpolymerisationsvorrichtung 10 und
ein Festphasenpolymerisationsverfahren für die Festphasenpolymerisation
von Flocken aus dem Polymer, das sich zur Verwendung bei der Herstellung
der Filamente eignet.
-
Die
Polymerflocken können
unter Anwendung von dem Fachmann bekannten diskontinuierlichen oder kontinuierlichen
Polymerisationsverfahren hergestellt, pelletiert und dann in die
Festphasenpolymerisationsvorrichtung 10 eingetragen werden.
Wie in 1 dargestellt, wird nach einem typischen Beispiel
ein(e) Polyamidsalzgemisch/-lösung
in einem Salzspeicherbehälter 2 gespeichert.
Das Salzgemisch/die Lösung
wird aus dem Speicherbehälter 2 in
einen Polymerisator 4 eingespeist, wie z. B. einen Durchlaufpolymerisator
oder Chargenautoklaven. Die gewünschten,
oben erwähnten
Zusatzstoffe zuzüglich
mindestens eines der früher
erwähnten
Polyamidierungskatalysatoren können
gleichzeitig mit dem (der) Salzgemisch/-lösung oder getrennt zugesetzt
werden. Im Polymerisator 4 wird das (die) Salzgemisch/-lösung unter
Druck in einer dem Fachmann bekannten, im wesentlichen sauerstofffreien
Inertgasatmosphäre
erhitzt. Das (die) Salzgemisch/-lösung wird zu geschmolzenem
Polymer polymerisiert, das aus dem Polymerisator 4 extrudiert
wird, beispielsweise in Strangform. Der extrudierte Polymerstrang
wird zu einem festen Polymerstrang abgekühlt und einem Granulator 6 zugeführt, der
das Polymer zu Flocken zerschneidet, gießt oder granuliert.
-
Weitere
Begriffe, die zur Bezeichnung dieser "Flocken" benutzt werden, sind unter anderem
Pellets und Granulate. Die meisten herkömmlichen Formen und Größen der
Flocken eignen sich zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung.
Eine typische Form und Größe ist eine
Kissenform mit Abmessungen von etwa 3/8 Zoll (9,5 mm) × 3/8 Zoll
(9,5 mm) × 0,1
Zoll (0,25 mm). Als Alternative sind Flocken in Form von geraden Kreiszylindern
mit Abmessungen von etwa 90 Mil × 90 Mil (2,3 mm × 2,3 mm)
zweckdienlich. Daher dürfte
erkennbar sein, daß das
Polyamid in anderen Teilchenformen als Flocken geformt und in die
Festphasenpolymerisationsvorrichtung 10 eingespeist werden
kann, und daß alle
derartigen Teilchenformen dem erfindungsgemäßen verbesserten Festphasenpolymerisationsverfahren
zugänglich
sind.
-
Die
Polymerflocken weisen einen oder mehrere von den früher erwähnten Polyamidierungskatalysatoren
auf, die in den Flocken dispergiert sind. Die Flocken weisen eine
auf Ameisensäure
bezogene relative Viskosität
von etwa 40 bis etwa 60 auf. (Diese läßt sich in ein Zahlengemitteltes
Molekulargewicht im Bereich von etwa 10000 bis etwa 14000 umrechnen.)
Stärker
bevorzugt haben die Flocken eine auf Ameisensäure bezogene relative Viskosität von etwa
40 bis etwa 50. Am stärksten
bevorzugt haben die Flocken eine auf Ameisensäure bezogene relative Viskosität von etwa
45 bis etwa 50. Ferner können
die Flocken variable Anteile an absorbiertem Wasser enthalten.
-
Die
Festphasenpolymerisationsvorichtung 10 weist eine Festphasenpolymerisationseinheit 12 und
ein in Reihe geschaltetes regeneratives Trocknungssystem 14 mit
doppeltem Trockenmittelbett auf. Die Festphasenpolymerisationseinheit 12 weist
einen Festphasenpolymerisationsbehälter 16 und ein Gassystem 18 auf.
-
Der
Festphasenpolymerisationsbehälter 16,
dem Fachmann sonst als Flockenkonditioniervorrichtung bekannt, weist
auf: einen Flockeneinlaß 20 zur
Aufnahme der Flocken, einen Flockenauslaß 22 zur Entnahme der
Flocken nach der Festphasenpolymerisation im Festphasenpolymerisationsbehälter 16,
einen Gaseinlaß 24 zur
Aufnahme von umlaufendem Gas und einen Gasauslaß 26 zum Ablassen
des Gases. Der Flockeneinlaß 20 befindet
sich am oberen Ende des Festphasenpolymerisationsbehälters 16.
Der Flockenauslaß 22 befindet
sich am Boden des Festphasenpolymerisationsbehälters 16. Der Gaseinlaß 24 befindet
sich in Bodennähe
des Festphasenpolymerisationsbehälters 16.
Dagegen befindet der Gasauslaß 26 in
der Nähe
des oberen Endes des Festphasenpolymerisationsbehälters 16.
Die Flocken können
chargenweise oder kontinuierlich in den Flockeneinlaß 20 der
Festphasenpolymerisationsvorrichtung 10 eingetragen werden.
Die Flocken können
mit Raumtemperatur oder vorgewärmt
in die Festphasenpolymerisationsvorrichtung 10 eingebracht
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Festphasenpolymerisationsbehälter 16 bis
zu etwa 15000 lb (6800 kg) Flocken enthalten.
-
Das
Gassystem 18 dient zum Umwälzen von im wesentlichen sauerstofffreiem
Inertgas, wie z. B. Stickstoff, Argon oder Helium, in den Gaseinlaß 24,
durch Zwischenräume
zwischen den Flocken im Festphasenpolymerisationsbehälter 16,
wodurch es mit den Flocken in Kontakt kommt, und dann aus dem Gasauslaß 26.
Auf diese Weise zirkuliert das Gas aufwärts durch den Festphasenpolymerisationsbehälter 16 im
Gegenstrom zur Flockenströmungsrichtung,
wenn bei dem Verfahren ständig
Flocken in den Flockeneinlaß 20 eingetragen
und Flocken aus dem Flockenauslaß 22 des Festphasenpolymerisationsbehälters 16 ausgetragen werden.
Das bevorzugte Gas ist Stickstoff. Es können auch Atmosphären eingesetzt
werden, die andere Gase enthalten, zum Beispiel Stickstoff mit niedrigen
Kohlendioxidanteilen. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff "im wesentlichen sauerstofffreies" Gas ein Gas, das
höchstens
etwa 5000 ppm Sauerstoff enthält,
wenn es für
den Einsatz bei Temperaturen in der Größenordnung von 120°C vorgesehen ist,
bis hinab zu einem Gehalt von höchstens
etwa 500 ppm Sauerstoff für
Anwendungen in der Nähe
von 200°C
und einem Gehalt von nur wenigen hundert ppm Sauerstoff für bestimmte
Anwendungen, die hochempfindlich gegen Oxidation sind.
-
Das
Gassystem 18 weist auf: ein Filter 28 zum Abscheiden
und Entfernen von Staub und/oder Polymerfeingut aus dem Gas, ein
Gasgebläse 30 zum
Umwälzen
des Gases, einen Erhitzer 32 zum Erhitzen des Gases und
eine erste Rohrleitung 34, die hintereinander und der Reihe
nach den Gasauslaß 26,
das Filter 28, das Gebläse 30,
den Erhitzer 32 und den Gaseinlaß 24 miteinander verbindet.
-
Das
Filter 28 entfernt Feinstaub, der im allgemeinen flüchtige Oligomere
aufweist, die aus den Flocken entfernt und danach mit der Abkühlung des
Gases ausgefällt
worden sind. Ein geeignetes Filter 28 ist ein Teilchenzyklonabscheider,
der umlaufendes Gas auf eine Platte auftreffen läßt, wodurch Feststoffe abgeschieden werden,
wie z. B. von Robert H. Perry und Cecil H. Chilton in Chemical Engineer's Handbook, 5. Aufl.,
S. 20–81 bis
20–87,
McGraw-Hill Book Company, NY, NY, veröffentlicht 1973, beschrieben.
Alternativ sind Filter von Nennsiebgröße von 40 μm oder weniger ausreichend,
um das feinkörnige
Pulver zu entfernen, das in dem Prozeß entstehen kann. Vorzugsweise
werden die flüchtigen
Oligomere entfernt, bevor das Gas durch Trockenmittelschichten des
Trocknungssystems 14 fließt, da sie während der
Regenerierung des Trockenmittels eine Brandgefahr darstellen können.
-
Vorzugsweise
ist das Gebläse 30 so
angepaßt,
daß es
eine im wesentlichen konstante Gasmenge pro Zeiteinheit durch den
Festphasenpolymerisationsbehälter 16 pumpt
und dabei den Gasdruck im Trocknungssystem 14 auf etwa
2 psig bis etwa 10 psig (etwa 14 kPa bis etwa 70 kPa) hält, um Gasdurchfluß und Überdruck
im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 aufrechtzuerhalten.
Das Gebläse 30 kann
das umlaufende Gas um mehrere Grad Celsius oder mehr aufheizen,
je nach Fabrikat und Modell des eingesetzten Gebläses 30.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gebläse 30 so
angepaßt,
daß es
Gas durch den Festphasenpolymerisationsbehälter 16 mit einer
Geschwindigkeit von etwa 800 bis etwa 1800 Kubikfuß unter
Normalbedingungen (etwa 23 m3/min bis etwa
51 m3/min) umwälzt. Der Gasdurchfluß wird niedrig
genug gehalten, um eine Fluidisation der Flocken auszuschließen.
-
Der
Erhitzer 32 ist so angepaßt, daß er das Gas im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 auf
eine Temperatur von etwa 120°C
bis etwa 200°C,
vorzugsweise von etwa 145°C
bis etwa 190°C,
und besonders bevorzugt auf etwa 150°C bis etwa 180°C erhitzt.
Das Gas wird im allgemeinen erhitzt, um die Wärmeenergie zum Erhitzen der
Flocken bereitzustellen. Am Gaseinlaß 24 erfordern Temperaturen
unterhalb etwa 120°C eine
zu lange Verweildauer der Flocken im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 und/oder
die Verwendung von unerwünscht
großen
Festphasenpolymerisationsbehältern.
Höhere
Gaseinlaßtemperaturen
als 200°C können zur
thermischen Zersetzung und Agglomeration der Flocken führen. Die
Temperatur des im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 vorhandenen
Gases bis zum Gasauslaß 26 kann
bei oder unterhalb 100°C
liegen und erfordert eine Wiedererwärmung durch den Erhitzer 32 vor
dem Wiedereintritt in den Festphasenpolymerisationsbehälter 16.
-
Das
in Reihe geschaltete regenerative Trocknungssystem 14 mit
doppeltem Trockenmittelbett ist parallel zur ersten Rohrleitung 34 zwischen
dem Gebläse 30 und
dem Gaseinlaß 24 geschaltet.
Das Trocknungssystem 14 dient zum Trocknen des umlaufenden
Gases und erhöht
den Wasserentzug aus den Flocken im Festphasenpolymerisationsbehälter 16.
Der Wasserentzug steuert seinerseits die Kondensationsreaktion der Polyamidflocken
zu einer höheren
relativen Viskosität.
Auf diese Weise dient das Trocknungssystem 14 zum Trocknen
und zur Erniedrigung der Taupunkttemperatur zumindest eines Teils
des umlaufenden Gases, so daß die
Taupunkttemperatur des Gases am Gaseinlaß 24 nicht höher als
etwa 20°C
ist. Stärker
bevorzugt beträgt die
Taupunkttemperatur des Gases am Gaseinlaß 24 etwa –20°C bis etwa
20°C. Am
stärksten
bevorzugt beträgt
die Taupunkttemperatur des Gases am Gaseinlaß 24 etwa 5°C bis etwa
20°C. Die
Taupunkttemperatur des Gases, das durch den Gasauslaß 26 aus
dem Festphasenpolymerisationsbehälter 16 austritt,
kann über 30°C liegen
und erfordert eine Trocknung. Der Anteil des Gases, der durch das
Trocknungssystem 14 geleitet wird, kann bis zu 100% des
gesamten Gasstroms betragen, der durch den Festphasenpolymerisationsbehälter 16 umgewälzt wird.
Wenn jedoch weniger als 100% des gesamten Gasstroms durch das Trocknungssystem 14 umgeleitet
werden, dann kann die Taupunkttemperatur am Gaseinlaß 24 mit
einem Trocknungssystem von niedrigerer Kapazität, das daher weniger teuer
ist, genauer gesteuert werden. Ferner ergibt die Einstellung des zu
trocknenden Gasanteils eine Feinmengenregelung zur Auswahl und Steuerung
der relativen Viskosität
der aus dem Festphasenpolymerisationsbehälter 16 entfernten
Flocken. Derartige Einstellungen bieten ein nützliches Mittel zur Herstellung
von Flocken mit einheitlicher relativer Viskosität. Daher beträgt der durch
das Trocknungssystem 14 geleitete Gasanteil stärker bevorzugt
etwa 50% bis etwa 100% des gesamten, durch den Festphasenpolymerisationsbehälter 16 ungewälzten Gasstroms.
Am stärksten
bevorzugt beträgt
der durch das Trocknungssystem 14 geleitete Gasanteil etwa
70% bis etwa 90% des gesamten, durch den Festphasenpolymerisationsbehälter 16 umgewälzten Gasstroms.
-
Vorzugsweise
wird das Trocknungssystem 14 parallel zur ersten Rohrleitung 34 und
zwischen das Gebläse 30 und
den Erhitzer 32 geschaltet. In der ersten Rohrleitung 34 kann
ein Regelventil 36 zwischen dem Gebläse 30 und dem Erhitzer 32 angeschlossen
werden. Dann kann das Trocknungssystem 14 parallel zu dem
Regelventil 36 geschaltet werden.
-
Das
Trocknungssystem 14 weist auf: ein wahlfreies erstes Ventil 38,
einen wahlfreien Gasdurchflußmesser 40,
ein wahlfreies zweites Ventil 42, einen in Reihe geschalteten
regenerativen Trockner 50 mit doppeltem Trockenmittelbett,
ein wahlfreies drittes Ventil 52, ein wahlfreies viertes
Ventil 54 und ein zweite Rohrleitung 56, die ihrerseits
die erste Rohrleitung 34 (vorzugsweise zwischen dem Gebläse 30 und
dem Regelventil 36), das wahlfreie erste Ventil 38,
den wahlfreien Gasdurchflußmesser 40,
das wahlfreie zweite Ventil 42, den in Reihe geschalteten
regenerativen Trockner 50 mit doppeltem Trockenmittelbett,
das wahlfreie dritte Ventil 52, das wahlfreie vierte Ventil 54 und
die erste Rohrleitung 34 (vorzugsweise zwischen dem Regelventil 36 und
dem Erhitzer 32) miteinander verbindet. Das erste und das
vierte Ventil 38, 54 sind nützlich, wenn man das Trocknungssystem 14 für Wartungsarbeiten
abtrennen möchte.
An sich können
das erste und das vierte Ventil 38, 54 beispielsweise
handbetätigte
Drosselventile sein, die zum Gebrauch entweder in voll geöffneter oder
voll geschlossener Stellung konstruiert sind. Das zweite und das
dritte Ventil 42, 52 sind nützlich, wenn man den Trockner 50 zur
Wartung oder zum Austausch des Trockners 50 vom übrigen Trocknungssystem 14 abtrennen
möchte.
Das zweite und das dritte Ventil 42, 52 können beispielsweise
handbetätigte
Trennventile sein.
-
2 zeigt
eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
des in Reihe geschalteten regenerativen Trockners 50 mit
doppeltem Trockenmittelbett, der auf Betrieb in einer ersten Betriebsart eingestellt
ist. Der Trockner 50 weist auf: eine erste Gasleitung 61,
eine zweite Gasleitung 62, eine dritte Gasleitung 63,
eine vierte Gasleitung 64, eine fünfte Gasleitung 65,
eine sechste Gasleitung 66 und eine siebte Gasleitung 67.
Die erste, zweite, dritte und vierte Gasleitung 61–64 enthalten
jeweils ein erstes Magnetventil 71–74 und ein zweites
Magnetventil 81–84.
Die fünfte
Leitung 65 verbindet eine erste Verbindungsstelle 90 der ersten
Leitung 61 und der zweiten Leitung 62 und eine
zweite Verbindungsstelle 92 der dritten Leitung 63 und der
vierten Leitung 64. Ein erstes Trockenmittelbett 94 ist
in der fünften
Leitung 65 angeschlossen. Die sechste Leitung 66 verbindet
eine zweite Verbindungsstelle 96 der ersten Leitung 61 und
der zweiten Leitung 62 und eine zweite Verbindungsstelle 98 der
dritten Leitung 63 und der vierten Leitung 64 miteinander.
Ein zweites Trockenmittelbett 100 ist in der sechsten Leitung 66 angeschlossen.
Die siebte Leitung 67 verbindet ihrerseits die dritte Leitung 63 zwischen
ihrem ersten Magnetventil 73 und ihrem zweiten Magnetventil 83,
einen Kühlkondensator 102,
ein Flüssigkeitsfilter 104 und
die vierte Leitung 64 zwischen ihrem ersten Magnetventil 74 und
ihrem zweiten Magnetventil 84. An den Kondensator 102 und
das Flüssigkeitsfilter 104 sind
Abflußleitungen 106 angeschlossen,
um Flüssigkeit
abfließen
zu lassen. Ein Ventil 108 kann so angeordnet werden, daß die Abflußleitungen 106 vorübergehend
geschlossen werden, wenn dies gewünscht wird. Ein Ende 106 der zweiten
Rohleitung 56 wird an die zweite Leitung 62 zwischen
ihrem ersten Magnetventil 72 und ihrem zweiten Magnetventil 82 angeschlossen.
Ein anderes Ende 108 der zweiten Rohleitung 56 wird
an die erste Leitung 61 zwischen ihrem ersten Magnetventil 71 und
ihrem zweiten Magnetventil 81 angeschlossen. Nach dem Anschluß des Endes 108 der
zweiten Rohrleitung 56 an die erste Leitung 61 wird
die zweite Rohleitung 56 der Reihe nach an ein wahlfreies
Taupunkttemperaturmeßgerät 110 zur
Messung der Gasfeuchtigkeit, ein wahlfreies Teilchenfilter 112 und
dann an das zweite wahlfreie Trennventil 52 angeschlossen.
Die erste Gasleitung 61 ist an den Verbindungsstellen 90 und 96 parallel
zur zweiten Gasleitung 62 geschaltet. Die dritte Gasleitung 63 ist
an den Verbindungsstellen 92 und 98 parallel zur
vierten Gasleitung 64 geschaltet.
-
In
der in 2 dargestellten ersten Betriebsart wird das Regelventil 36,
wenn notwendig, so eingestellt, daß zumindest ein Teil des gesamten
Umlaufgases durch das Ventil 38 der zweiten Rohleitung
56 zum Trockner 50 fließt. Ferner sind in der ersten
Betriebsart alle ersten Magnetventile 71–74 offen
und alle zweiten Magnetventile 81–84 geschlossen. In
dieser Betriebsart pumpt das Gebläse 30 der Reihe nach
Gas durch die zweite Rohleitung 56, das erste Magnetventil 72 in
der zweiten Leitung 62, das erste Trockenmittelbett 94,
das erste Magnetventil 73 in der dritten Leitung 63,
den Kondensator 102, das Flüssigkeitsfilter 104,
das erste Magnetventil 74 in der vierten Leitung 64,
das zweite Trockenmittelbett 100, das erste Magnetventil 71 in
der ersten Leitung 61, das wahlfreie Taupunkttemperaturmeßgerät 110 und
die übrige
zweite Rohleitung 56 zurück zur ersten Rohleitung 34.
Auf diese Weise werden in der ersten Betriebsart das erste Trockenmittelbett 94 und das
zweite Trockenmittelbett 100 für einen Betrieb in Reihenschaltung
geschaltet. Mit anderen Worten, beide Betten 94, 100 sind
insofern gleichzeitig angeschlossen, als die Restwärme des
umlaufenden Gases beim Durchgang des heißen Gases durch das erste Trockenmittelbett 94 das
erste Trockenmittelbett 94 trocknet und dadurch regeneriert,
während
das zweite Trockenmittelbett 100 das Gas trocknet, das
bereits durch den Kondensator 102, der das Gas abkühlt und
abtrennt und Flüssigkeit
aus dem Gas entfernt, weitgehend getrocknet worden ist. Das Flüssigkeitsfilter 104 entfernt
kleine restliche Flüssigkeitströpfchen aus
dem Gas. Das bereits regenerierte zweite Trockenmittelbett 100 absorbiert
Flüssigkeit
und entfernt noch mehr Flüssigkeit
aus dem Gas, indem es dessen Taupunkttemperatur auf einen so tiefen
Wert wie –40°C absenkt.
-
Wenn
nach einer festgesetzten Zeitspanne das erste Trockenmittelbett 94 durch
die Wärme
des Gases getrocknet und das zweite Trockenmittelbett 100 gesättigt wird
oder auf andere Weise wegen der von ihm absorbierten Flüssigkeit
regeneriert werden muß,
dann veranlaßt
eine Bedienungsperson oder ein automatischer Regler (nicht dargestellt)
das Schließen
der ersten Magnetventile 71–74 und das Öffnen der
zweiten Magnetventile 81–84. Diese zweite
Betriebsart ist in 3 dargestellt. In dieser Betriebsart
pumpt das Gebläse 30 Gas
der Reihe nach durch die zweite Rohrleitung 56, das zweite
Magnetventil 82 in der zweiten Leitung 62, das
zweite Trockenmittelbett 100, das zweite Magnetventil 83 in
der dritten Leitung 63, den Kondensator 102, das
Flüssigkeitsfilter 104,
das zweite Magnetventil 84 in der vierten Leitung 64,
das erste Trockenmittelbett 94, das zweite Magnetventil 81 in
der ersten Leitung 61, das wahlfreie Taupunkttemperaturmeßgerät 110 und
die restliche zweite Rohrleitung 56 zurück zur ersten Rohrleitung 34.
Auf diese Weise werden auch in der zweiten Betriebsart das erste
Trockenmittelbett 94 und das zweite Trockenmittelbett 100 hintereinander
geschaltet, aber in einer Gasdurchflußrichtung, die derjenigen in
der ersten Betriebsart entgegengesetzt ist. In der zweiten Betriebsart
wird durch die Restwärme
des umlaufenden Gases das zweite Trockenmittelbett 100 beim
Durchgang des heißen
Gases durch das zweite Trockenmittelbett 100 getrocknet
und dadurch regeneriert. Der Kondensator 102 trocknet das
Gas, indem er es abkühlt
und trennt und Flüssigkeit
aus dem Gas entfernt. Das Flüssigkeitsfilter 104 entfernt
kleine restliche Flüssigkeitströpfchen aus
dem Gas. In der zweiten Betriebsart absorbiert das bereits in der
ersten Betriebsart regenerierte erste Trockenmittelbett 94 Flüssigkeit
und entfernt noch mehr Flüssigkeit
aus dem Gas.
-
Durch
die Nutzung der Restwärme
des umlaufenden Gases zur Regenerierung eines der Trockenmittelbetten 94, 100,
während
das andere gerade zum Trocknen des Gases genutzt wird, entfällt die
Notwendigkeit, ein Bett abzutrennen, um es mit separaten Geräten zu regenerieren,
wie z. B. mit einem Filter, einem Gebläse und einem Erhitzer. Als
Ergebnis spart die vorliegende Erfindung Kosten und Ressourcen gegenüber derartigen
Offline-Systemen.
-
Das
erste Trockenmittelbett 94 und das zweite Trockenmittelbett 100 enthalten
ein absorbierendes Molekularsieb, wie z. B. Natriumalumosilicat,
Kaliumnatriumalumosilicat und Calciumnatriumalumosilicat oder dergleichen,
um das Gas auf die erforderlichen Taupunkttemperaturen zu trocknen.
Bevorzugte Trockenmittel werden im allgemeinen durch Erhitzen auf
mindestens etwa 100°C
im Verlauf von etwa 20 Minuten oder mehr regeneriert, was bei der
vorliegenden Erfindung durch die Wärme bewerkstelligt wird, die
durch den Erhitzer 32 und möglicherweise durch das Gebläse 30 erzeugt
wird. Ein für
den Einsatz im Trocknungssystem 14 geeigneter Trockner 50 ist
der Sahara Dryer, Modell-Nummer SP-1800, im Handel erhältlich von
Henderson Engineering Company, Sandwich, Illinois. Dieser Sahara
Dryer hat eine Kapazität
von etwa 1000 Kubikfuß/min (28
m3/min). Wenn eine größere Kapazität gewünscht wird,
kann ein Trockner mit größerer Kapazität eingesetzt
werden, oder zwei oder mehrere Sahara Dryer, Modell-Nummer SP-1800,
können
innerhalb des Trocknungssystems 14 parallel geschaltet
werden.
-
Der
durch das Trocknungssystem 14 fließende Gasanteil fließt weiter
durch die zweite Rohrleitung 56 und wird in der ersten
Rohrleitung 34 mit etwa umlaufendem Gas vereinigt, das
nicht durch das Trocknungssystem 14 geleitet wurde.
-
Wie
wieder aus 1 ersichtlich, kann die Festphasenpolymerisationsvorrichtung 10 wahlweise
ein Taupunkttemperaturmeßgerät 120 aufweisen,
das zur Messung der Taupunkttemperatur des vereinigten Gasstroms
in der ersten Rohrleitung 34 in Strömungsrichtung hinter dem Trocknungssystem 14 an
die erste Rohrleitung 34 angeschlossen ist. Das Taupunkttemperaturmeßgerät 120 kann
in Strömungsrichtung
hinter dem Trocknungssystem 14 an die erste Rohrleitung 34 angeschlossen
werden, entweder vor (wie in 1 dargestellt)
oder hinter dem Erhitzer 120. In einem wie im anderen Fall
sollte das Taupunkttemperaturmeßgerät 120 dicht
genug am Gaseinlaß 24 angeordnet
werden, um eine Messung der Temperatur am Gaseinlaß 24 zu
liefern.
-
Die
Festphasenpolymerisationsvorrichtung 10 ist so angepaßt, daß im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 eine
Festphasenpolymerisation der Flocken auftritt, welche die auf Ameisensäure bezogene
relative Viskosität
der Flocken erhöht,
während
das Gas gefiltert, getrocknet, erhitzt und bei einer Temperatur
von etwa 120°C
bis etwa 200°C
etwa 4 Stunden bis etwa 24 Stunden lang durch die Zwischenräume zwischen
den Flocken im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 umgewälzt wird
und dadurch mit den Flocken in Kontakt kommt, wonach aus dem Flockenauslaß 22 Flocken
mit einer auf Ameisensäure
bezogenen relativen Viskosität
von mindestens etwa 90 entnommen werden können. Stärker bevorzugt beträgt die Verweildauer
der Flocken im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 etwa 5 Stunden
bis etwa 15 Stunden, am stärksten
bevorzugt etwa 7 Stunden bis etwa 12 Stunden. Vorzugsweise geht
das Trocknen der Flocken im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 während der
gesamten Verweildauer weiter. Stärker
bevorzugt weisen die aus dem Flockenauslaß 22 entnommenen Flocken
eine auf Ameisensäure
bezogene relative Viskosität
von etwa 90 bis etwa 120 auf, am stärksten bevorzugt von etwa 95
bis etwa 105.
-
Das
Festphasenpolymerisationsverfahren weist die folgenden Schritte
auf. Erstens werden die Flocken in den Festphasenpolymerisationsbehälter 16 eingespeist.
Zweitens werden Staub und/oder Polymerfeingut durch das Filter 28 abgetrennt
und aus dem Gas entfernt. Drittens wird zumindest ein Anteil des
Gases mit dem hintereinander geschalteten regenerativen Trocknungssystem 14 mit
doppeltem Trockenmittelbett getrocknet, so daß das in den Festphasenpolymerisationsbehälter 16 eintretende
Gas eine Taupunkttemperatur von nicht mehr als 20°C aufweist.
Viertens wird das Gas durch den Erhitzer 32 auf eine Temperatur
von etwa 120°C
bis etwa 200°C
erhitzt. Fünftens
wird das gefilterte, getrocknete, erhitzte Gas durch das Gebläse 30 etwa
4 bis 24 Stunden durch Zwischenräume
zwischen den Flocken im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 umgewälzt. Sechstens
werden die Flocken mit einer auf Ameisensäure bezogenen relativen Viskosität von mindestens
etwa 90 aus dem Flockenauslaß 22 des
Festphasenpolymerisationsbehälters 16 entnommen.
-
Die
Flocken mit einer auf Ameisensäure
bezogenen relativen Viskosität
von mindestens etwa 90 können
mit der gleichen Geschwindigkeit aus dem Flockenauslaß 22 entnommen
werden, mit der Flocken in den Flockeneinlaß 20 eingespeist werden,
um das Flockenvolumen im Festphasenpolymerisationsbehälter 16 im wesentlichen
konstant zu halten.
-
ERFAHREN ZUR SCHMELZPHASENPOLYMERISATION
VON GESCHMOLZENEM POLYMER
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein Schmelzphasenpolymerisationsverfahren
für die
Schmelzphasenpolymerisation von geschmolzenem Polymer zur Herstellung
der Filamente. Das Schmelzphasenpolymerisationsverfahren weist die
folgenden Schritte auf.
-
Wie
in den 1 und 4 dargestellt, kann die Festphasenpolymerisationsvorrichtung 10 wahlweise mit
einer Flockenzuführeinrichtung 130 gekoppelt
werden, die ihrerseits so gekoppelt ist, daß sie die Polyamidpolymerflocken
mit einer Temperatur von etwa 120°C
bis etwa 180°C
in einen nicht entgasten Schmelzextruder 132 einspeist.
Die Flockenzuführeinrichtung 130 kann
z. B. eine Schwerkraftzuführungs- oder Volumendosiereinrichtung
sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Zuführeinrichtung 130 eine
dosierte Flockenmenge im Bereich von etwa 1400 lb/h bis etwa 1900
lb/h (635 kg/h bis etwa 862 kg/h) in den Schmelzextruder 132 eintragen.
Die in den Schmelzextruder 132 eingetragenen Polyamidflocken
weisen eine auf Ameisensäure bezogene
relative Viskosität
von etwa 90 bis etwa 120 und einen innerhalb der Flocken dispergierten
Polyamidierungskatalysator auf. Vorzugsweise haben die Flocken eine
auf Ameisensäure
bezogene relative Viskosität
von etwa 95 bis etwa 105. In den Schmelzextruder 132 können Stabilisatoren
oder andere Zusatzstoffe zugesetzt werden. Wasser kann im Schmelzextruder 132 zur
genauen Steuerung der relativen Viskosität in den entstehenden Filamenten
zugesetzt werden. Aus der Festphasenpolymerisationseinheit 10 entnommene Flocken
werden in den Schmelzextruder 130 zugeführt. Der Schmelzextruder kann
ein Einschnecken-Schmelzextruder sein, aber vorzugsweise wird ein
Doppelschnecken-Schmelzextruder verwendet. Ein geeigneter Doppelschnecken-Schmelzextruder
ist in der Schmelzextrudereinheit, Modell-Nummer ZSK 120, enthalten,
im Handel erhältlich
von Krupp, Werner und Pfliederer Corporation, Ramsey, New Jersey.
-
Die
Flocken werden in dem Schmelzextruder 132 geschmolzen,
und das geschmolzene Polymer wird aus einem Auslaß 134 des
Schmelzextruders 132 in eine Transferleitung 136 extrudiert.
Eine Motoreinheit 138 dreht eine oder mehrere Schneckenvorrichtungen
im Schmelzextruder 132, wodurch sich wegen der mechanischen
Arbeit der Schnecke(n) die Temperatur des Polymers erhöht. Wie
dem Fachmann bekannt, erhalten Zubehörvorrichtungen, zu denen Isolier-
und/oder Heizelemente gehören,
Temperaturzonen entlang dem Schmelzextruder 132 aufrecht
und lassen ausreichend Wärme
zum Schmelzen, aber nicht zum Überhitzen des
Polymers durch. Diese Zubehörvorrichtungen
sind Teil der oben erwähnten
Schmelzextrudereinheit, die im Handel von Krupp, Werner und Pfliederer
Corporation, Ramsey, New Jersey, beziehbar ist. Ferner erfährt das
Polymer eine Schmelzphasenpolymerisation im Schmelzextruder 132 und
der Transferleitung 136, welche die Temperatur des Polymers
erhöht.
Als solche beträgt
die Temperatur des geschmolzenen Polymers in der Transferleitung 136 an
einem Punkt P1 im Abstand von etwa 5 Fuß (1,5 m) vom Auslaß 134 des
Schmelzextruders 132 etwa 290°C bis etwa 300°C, vorzugsweise
etwa 291°C
bis etwa 297°C.
Ein Temperatursensor 140 kann am Punkt P1 an die Transferleitung 136 angeschlossen
werden, um diese Temperatur zu messen.
-
Das
extrudierte geschmolzene Polymer wird, beispielsweise durch eine
Förderpumpe 142,
durch die Transferleitung 136 zu mindestens einer Spinndüse 151, 152 mindestens
einer Spinnmaschine gefördert.
Die Transferleitung 136 schließt eine Röhre 144 und ein Verteilerstück 146 ein.
Die Röhre 136 verbindet
den Schmelzextruder 132 mit dem Verteilerstück 146.
Das Verteilerstück 146 stellt
den Anschluß an
jede der Spinndüsen 151, 152 her.
Die Temperatur in der Transferleitung 136 (oder genauer
gesagt, im Verteilerstück 146 der Transferleitung 136)
an Punkten P2, P2' innerhalb
eines Abstands von 5 Fuß (1,5
m) von den Spinndüsen 151, 152 beträgt etwa
292°C bis
etwa 305°C,
vorzugsweise etwa 294°C
bis etwa 303°C.
Zusätzliche
Temperaturfühler 148, 150 können an
den Punkten P2 und P2' an
das Verteilerstück 146 angeschlossen
werden, um die Temperaturen an diesen Punkten zu messen. Ein weiterer
Temperaturfühler 154 kann
am Punkt P3 zwischen der Förderpumpe 142 und
dem Verteilerstück 146 an
die Transferleitung 163 angeschlossen werden, um eine zusätzliche
Temperaturmessung zu erhalten. Die Verweildauer des geschmolzenen
Polymers im Schmelzextruder 132 und der Transferleitung 136 beträgt etwa
3 bis etwa 15 Minuten, vorzugsweise etwa 3 bis etwa 10 Minuten.
-
Dosierpumpen 161, 162 pressen
das geschmolzene Polymer vom Verteilerstück 146 durch Spinnfilterpakete 164, 166 und
dann durch die Spinndüsen 151, 152,
die jeweils eine Vielzahl von durch die Spinndüse 151, 152 durchgehenden
Kapillaren aufweisen, wodurch das geschmolzene Polymer durch die
Kapillaren zu einer Vielzahl von Filamenten 170 gesponnen
wird, die eine auf Ameisensäure
bezogene relative Viskosität der
Spinnfaser von mindestens etwa 140, vorzugsweise etwa 140 bis etwa
190, und am stärksten
bevorzugt etwa 145 bis etwa 170 aufweisen.
-
Vorzugsweise
wird das geschmolzene Polymer durch eine Vielzahl der Spinndüsen 151, 152 versponnen,
wobei jede Spinndüse 151, 152 mehrere
Filamente 170 bildet.
-
Die
Filamente 170 aus jeder Spinndüse 151, 152 werden
typischerweise durch einen Luftstrom (in 4 durch
Pfeile dargestellt) quer zur Länge
der Filamente 170 abgeschreckt, durch eine Bündelungseinrichtung 172 zusammengeführt, mit
einem Spinn-Schmierzusatz beschichtet und zu einem endlosen Spinnkabel 176 zusammengefaßt. Die
Kabel 176 werden durch Zuführwalzen 178 und wahlweise
eine oder mehrere Richtungsänderungswalzen 180 gelenkt.
Die Kabel 176 können
zu einem größeren kombinierten
endlosen Spinnkabel 182 zusammengeführt werden, das in einen Speicherbehälter 184 gefördert wird,
der vom Fachmann als "Kanne" bezeichnet wird.
-
Wie
aus 5 erkennbar, können
die Kabel 182 durch eine Zuführwalze 186 aus mehreren
Kannen 184 entnommen werden. Die Kabel 182 können durch
Vorrichtungen wie z. B. Drahtschleifen 188 und/oder eine
Leiterführung 190 gelenkt
werden, die typischerweise eingesetzt wird, um Kabel 182 bis
zu einem gewünschten
Punkt auf Abstand zu halten. Die Kabel 182 können zu
einem endlosen Spinnkabelband 192 vereinigt werden, wie
z. B. im Punkt C in 5. Dann kann das endlose Spinnkabelband 192 durch
Kontakt mit einer Streckwalze 194 gestreckt werden, die
schneller rotiert als die Zuführwalze 186.
Das endlose Spinnkabelband 192 kann nach einem bekannten
Verfahren auf das 2,5- bis 4,0-fache gestreckt werden, um eine gestreckte
Fadenstärke
pro Filament (dpf) im Bereich von etwa 2 bis etwa 80 den pro Filament
(etwa 2,2 dtex/f bis etwa 89 dtex/f) bereitzustellen. Das endlose
Spinnkabelband 192 kann typischerweise 20 bis 200000 Endlosfäden aufweisen.
Wenn aus Platzgründen
erforderlich, können
eine oder mehrere Richtungsänderungswalzen 196 das
Kabelband 192 umlenken. Dann kann das endlose Spinnkabelband 192 durch
eine Kräuselvorrichtung 198 gekräuselt werden,
beispielsweise durch Pressen des endlosen Spinnkabelbands 192 in
eine Stauchkammer. Dann kann das gekräuselte, gestreckte endlose
Spinnkabelband durch eine Fadenschere 200 geschnitten werden
und ergibt die oben beschriebenen Stapelfasem 202.
-
TESTVERFAHREN
-
In
den nachstehenden Beispielen wurden die folgenden Testverfahren
angewandt.
-
Relative
Viskosität
(RV) von Nylons bezeichnet das Verhältnis von Lösungsmittel- oder Lösungsviskositäten, die
bei 25°C
in einem Kapillarviskosimeter gemessen werden (ASTM D 789). Das
Lösungsmittel
ist Ameisensäure,
die 10 Gew.-% Wasser enthält.
Die Lösung
besteht aus 8,4 Gew.-% Polymer, aufgelöst in dem Lösungsmittel.
-
Denier
(ASTM D 1577) ist die längenbezogene
Masse einer Faser, ausgedrückt
als Gewicht in Gramm von 9000 Meter Faser. Das Denier wird mit einem
Vibroskop von Textechno, München,
Deutschland, gemessen. Denier, multipliziert mit (10/9) ist gleich
Dezitex (dtex).
-
Denier-,
Zugfestigkeits-, Faserabrieb- und Faserdauerbiegefestigkeitstests,
die an Stapelfaserproben ausgeführt
werden, erfolgen bei normalen Temperatur- und Luftfeuchtebedingungen,
die durch die ASTM-Methodik vorgeschrieben werden. Präzise gesagt,
bedeuten Normalbedingungen eine Temperatur von 70 ± 2°F (21 ± 1°C) und eine
relative Luftfeuchte von 65% ± 2%.
-
Zugfestigkeit
(ASTM D 3822) ist die maximale oder Bruchfestigkeit einer Faser,
ausgedrückt
als Kraft pro Querschnittsflächeneinheit.
Die Zugfestigkeit wird an einem Instron, Modell 1130, beziehbar
von Instron, Canton, Massachusetts, gemessen und in Gramm pro Denier
(g/dtex) angegeben.
-
Bei
allen Tests, die zur Vorhersage des Faserverhaltens in Druckmaschinenfilzen
ausgeführt
wurden (d. h. bei den Faserabriebtests, den Faserdauerbiegefestigkeitstests
und den Chemikalieneinwirkungstests) wird der Spinnzusatz auf den
Fasern vor den Tests entfernt, indem die Fasern in heißem Wasser
mit einem Reinigungsmittel gescheuert werden.
-
Ein
Faserabriebtest, der schematisch in 6 dargestellt
ist, wurde entwickelt, um den Widerstand von Stapelfasern 602 gegen
Abrieb zu vergleichen, wenn die Fasern 602 an einem Metalldraht 604 abgescheuert
werden. Eine Stapelfaserprobe 602 wird an einem Stab 606 angebunden
oder auf andere Weise befestigt, wobei ein Ende des Stabes 606 so
auf einer festen Unterlage 608 montiert ist, daß sich die
Stapelfasern 602 im Kontakt mit dem Draht 604 befinden.
Der Draht 604 hat einen Durchmesser von 0,004 Zoll (0,01
mm) und besteht aus Edelstahl. Die Faserprobe 602 wird
so montiert, daß ein
Ablenkwinkel θ der
Faserprobe 602 aus einer zum Draht senkrechten Linie 7° beträgt und von
einer Faserprobe 602 zur anderen übereinstimmend ist. Das an
dem Stab 606 befestigte Ende der Faserprobe 602 wird
in Vertikalschwingungen zwischen den Punkten A und B versetzt. Eine
Zugspannung von etwa 0,6 g/den (0,07 g/dtex) wird aufrechterhalten,
indem am anderen Ende der Faserprobe 602 ein Gewicht 610 aufgehängt wird.
Während
das am Stab 606 befestigte Ende der Faserprobe 602 in
Schwingung versetzt wird, wird ein kleiner Abschnitt der Faserprobe 602 (mit
einer Länge
von 0,035 Zoll oder 0,89 mm), der sich im Kontakt mit dem Draht 604 befindet,
mit niedriger Frequenz quer über
den Draht 604 hin und her bewegt. Die niedrige Frequenz
minimiert den Temperatureinfluß auf
den Test. Die Faserprobe 602 wird abgescheuert, bis sie
reißt,
und die Anzahl der Zyklen bis zum Reißen wird automatisch registriert.
Bin Zyklus ist eine Hin- und Her-Bewegung der Faserprobe 602 im
Kontakt mit dem Draht 604. Zehn Fasern pro Probe werden
getestet, und eine mittlere Zykluszahl bis zum Reißen der
zehn getesteten Fasern in der Probe wird angegeben.
-
Bei
dem in 7 dargestellten Faserdauerbiegefestigkeitstest
wird eine Faser 702 wiederholt in einem Halbkreis 704 von
180° über einen
ortsfesten Wolframdraht 706 von 0,003 Zoll (0,08 mm) Durchmesser gebogen.
Ein Ende der Faser 702 wird mit einer Klammer (nicht dargestellt)
oder auf andere Weise an einem Stab 708 auf einem Prüfstand (nicht
dargestellt) befestigt. Die Faser 702 wird dann vertikal
aufgehängt,
so daß sie
den Draht auf einer dem Halbkreis 704 entgegengesetzten
Seite des Drahtes berührt.
Das andere Ende des Faser 702 wird durch Anbringen eines
Gewichts 710 und freies Aufhängen der Faser 702 gespannt.
Typischerweise wird für
Nylonfasern eine Zugspannung von 0,6 g/den (0,7 g/dtex) benutzt.
Um die erhöhte
Festigkeit der Fasern mit hohem Molekulargewicht zu berücksichtigen,
wurde die Zugspannung auf 0,9 g/den (1,0 g/dtex) erhöht. Dadurch
verkürzt
sich die Testdauer auf eine angemessene Zeitspanne. Sobald der Test
beginnt, wird der Stab 708 so hin und her bewegt, daß die Fasern
entlang dem Halbkreisbogen von 180° gebogen werden. Die Frequenz
dieser Bewegung ist hoch. Für
einen Test werden insgesamt 21 Fasern montiert. Nachdem 11 Fasern
ausgefallen (gerissen) sind, wird der Test automatisch gestoppt.
Der Test wird für
jede Probe dreimal durchgeführt,
und der Mittelwert der drei Tests wird aufgezeichnet und als Medianwert
der Zykluszahl bis zum Reißen
angegeben. Zur Beurteilung der Fasern wird ein Medianwert benutzt,
da die Erfahrung zeigt, daß für eine gegebene
Probe ein kleiner Prozentsatz der Fasern eine extrem hohe Zykluszahl überdauen kann.
Diese wenigen Fasern können
den Durchschnittswert asymmetrisch machen und verlängern außerdem die
Testdauer in übertriebenem
Maße.
-
Bei
Chemikalieneinwirkungstests werden Stapelfaserproben wäßrigen Lösungen von
3% Wasserstoffperoxid und 1000 ppm Natriumhypochlorit ausgesetzt.
Wasserstoffperoxid und Natriumhypochlorid simulieren die stark oxidierenden
Medien unter typischen Papierherstellungsbedingungen. Diese Testkonzentrationen sind
jedoch viel höher,
als sie typischerweise in einer Papiermaschine auftreten würden. Diese
höheren
Konzentrationen vergrößern Differenzen
in der Festigkeitsretention der Fasern. Stapelfaserproben werden
72 Stunden lang exponiert Die Temperatur wird mit Hilfe eines Heißwasserbades
auf 80°C
gehalten. Nach 72 Stunden werden die Fasern mit Umgebungsluft getrocknet.
Die Wärmeeinwirkungstests
werden ausgeführt, indem
kleine Faserproben in einem Ofen 72 Stunden lang einer Temperatur
von 130°C
ausgesetzt werden. Die Temperatur von 130°C ist erheblich höher als
die Werte, denen die Faser in einer typischen Papiermaschine ausgesetzt
wäre. Im
Falle der Chemikalien- und Wärmeeinwirkungstests
werden an den exponierten Fasern Denier-(dtex-) und Instron-Tests
ausgeführt
(wie oben beschrieben), um die Beständigkeit gegen diese harten
Bedingungen zu prüfen.
Die Zugfestigkeit der exponierten Fasern wird mit nicht exponierten
Fasern verglichen, die aus dem gleichen Posten entnommen werden.
-
BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung wird jetzt anhand der folgenden konkreten
Beispiele erläutert.
Alle Teile und Prozentsätze
sind Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozent, wenn nicht anders angegeben.
Beispiele, die nach dem bzw. den erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden,
werden durch Nummern bezeichnet. Kontroll- oder Vergleichsbeispiele
werden durch Buchstaben bezeichnet.
-
BEISPIEL 1
-
In
diesem Beispiel wurde eine Stapelfaser mit einer auf Ameisensäure bezogenen
relativen Spinnfaserviskosität
von 147 hergestellt.
-
Polymerflocken
wurden in einen Festphasenpolymerisationsbehälter 16 einer Festphasenpolymerisationsvorrichtung
wie der in 1 dargestellten eingebracht.
Das Flockenpolymer war Nylon 6,6-Homopolymer (Polyhexamethylenadipamid),
das einen Polyamidierungskatalysator (d. h. Mangan(II)hypophosphit,
bezogen von der Occidental Chemical Company mit Büros in Niagara
Falls, New York) in einer Gewichtskonzentration von 16 ppm und einen
Stabilisator (d. h. IRGANOXTM 1098, bezogen
von Ciba-Geigy mit Büros
in Hawthome, New York) in einer Konzentration von 0,3 Gew.-% enthielt.
Die in den Festphasenpolymerisationsbehälter 16 eingebrachten
Flocken hatten eine auf Ameisensäure
bezogene relative Viskosität
von 48. Bin in Reihe geschaltetes regeneratives Trocknungssystem
mit doppeltem Trockenmittelbett wurde parallel zu einem aktivierten
Magnetregelventil 36 zwischen das Gebläse 30 und das Taupunktmeßgerät 120 des
Gassystems 12 geschaltet, wie in den 2 und 3 dargestellt.
Der Trockner 50 war ein Sahara Dryer, Modell-Nummer SP-1800,
im Handel erhältlich
von Henderson Engineering Company, Sandwich, Illinois. Das durch
das Gassystem 12 umgewälzte
Gas war Stickstoff. Das regenerative Umlaufgas-Trocknungssystem 14 mit
doppeltem Trockenmittelbett wurde eingesetzt, um die relative Viskosität der Polymerflocken
zu erhöhen.
Der Druck des Gases in dem Trocknungssystem 14 betrug 5
psig (35 kPa). Die durch das Gerät 110 gemessene
Taupunkttemperatur des aus dem Trocknersystem 14 austretenden
Gases war niedriger als 0°C.
Aus einem Flockenauslaß 22 des
Festphasenpolymerisationsbehälters 16 wurden
Flocken mit höherer
relativer Viskosität
entnommen, die dann einem nicht entgasten Doppelschnecken-Schmelzextruder 132 zugeführt wurden,
in dem die Flocken geschmolzen und zu geschmolzenem Polymer in eine
Transferleitung 132 extrudiert, zu einem Verteiler 146 gepumpt
und in eine Vielzahl von Spinndüsen 151, 152 dosiert
und dann zu Filamenten gesponnen wurden, wie in 4 dargestellt.
Die Verweildauer des Polymers in dem Schmelzextruder 132 und
der Transferleitung 136 betrug etwa 5 Minuten. Die Filamente
wurden zu einem endlosen Spinnkabel zusammengeführt. Mehrere endlose Spinnkabel
wurden zu einem endlosen Spinnkabelband zusammengeführt und
dann gestreckt. Das gestreckte Band 170 wurde gekräuselt und
zu Stapelfasern 202 mit einer auf Ameisensäure bezogenen
relativen Spinnfaserviskosität
von 147 geschnitten. Die erzeugten Stapelfasern 202 hatten
eine Fadenstärke
von etwa 15 Denier (16,7 Dezitex) pro Filament. Andere Verfahrensbedingungen,
die zum Erreichen dieses hohen Molekulargewichts angewandt wurden,
sind in Tabelle 1 dargestellt.
-
Hier
liegt die Temperatur des trockenen Gases am Gaseinlaß
24 zum
Festphasenpolymerisationsbehälter
16 am
oberen Ende des bevorzugten Bereichs. Diese höhere Konditionierumgstemperatur
steuert die Polymertemperatur gleichfalls zum oberen Ende ihres
bevorzugten Bereichs. Es wird immer noch eine sehr gut geeignete
Faser mit hoher relativer Viskosität erzeugt. In diesem Fall wurde
das Gastrocknungssystem
14 benutzt, um eine gleichmäßige Faser
mit hoher relativer Viskosität
zu erzeugen. TABELLE 1
Bedinung/Eigenschaft | regenerativer
Trockner ein | regenerativer
Trockner aus |
Beispiel | A | B | C | D | E | 1 | 2 | 3 | 4 |
Spinnfaser-RV-Wert | 87 | 109 | 116 | 137 | 111 | 147 | 161 | 169 | 161 |
Umlaufgastemperatur
am Gaseinlaß | 185 | 189 | 189 | 193 | 188 | 180 | 155 | 175 | 175 |
Polymer-Temperatur
innerhalb von 5 Fuß (1,5
m) vom Extruderauslaß | 291 | 291 | 290 | 296 | 291 | 297 | 296 | 291 | 291 |
Polymertemperatur
in Transferleitung | 292 | 292 | 291 | 297 | 292 | 298 | 297 | 292 | 291 |
Polymertemperatur
im Verteilerstück
innerhalb von 5 Fuß (1,5
m) von der Spinndüse | 296 | 296 | 295 | 302 | 296 | 303 | 302 | 296 | 296 |
Polymerdurchsatz
(lb/h)# | 1870 | 1870 | 1870 | 1660 | 1870 | 1660 | 1460 | 1460 | 1460 |
Taupunkttemperatur
des kombinierten Gases | 43* | 43* | 43* | 43* | 43 | 17* | 11* | 11* | 11 |
Ventilschließgrad in
% des automat. Ventils in der Hauptgasleitung | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% | 60% | 71% | 73% | 71% |
RV-Wert
der in den Festphasenpolymerisationsbehälter eingefüllten Flocken | 48 | 48 | 48 | 48 | 47 | 48 | 49 | 47 | 47 |
RV-Wert
der Polymerflocken am Auslaß des
Festphasenpolymerisationsbehälters | *** | 102** | 104** | 118 | 102 | *** | 98** | 99** | 99 |
-
Alle
Temperaturen sind in °C
angegeben; Taupunkttemperaturen sind in °C angegeben. Zahlenwerte der
relativen Viskosität
sind auf Ameisensäure
bezogene RV-Werte.
- #1 lb = 0,454
kg
- *Berechneter Wert, basierend auf einem
Modell der Festphasenpolymerisationsbedingungen, und Meßwert, der
ohne das Trocknungssystem im Bereich von 35–45°C und mit dem Trocknungssystem
im Bereich von 10–20°C erwartet
wird.
- **Berechnet aus dem Modell der Festphasenpolymerisationsbedingungen,
und Meßwert
unter ähnlichen
Bedingungen.
- ***Daten nicht verfügbar.
-
VERGLEICHSBEISPIEL A
-
Dieses
Vergleichsbeispiel demonstriert die hervorragende Abriebfestigkeit
und Dauerbiegefestigkeit der Filamente gemäß Beispiel 1 im Vergleich zu
Filamenten mit niedrigerer relativer Viskosität, die im wesentlichen die
gleichen sind wie diejenigen, die Anfang der 90er Jahre kommerziell
zur Herstellung von Papiermaschinenfilzen eingesetzt wurden.
-
Das
Verfahren gemäß Beispiel
1 wurde unter Verwendung der gleichen Anlage ausgeführt, wobei
aber das Trocknungssystem nicht verwendet wurde. Mit anderen Worten,
das Regelventil 36 war voll geöffnet, und die handbetätigten Ventile 38, 54 waren
vollständig
geschlossen. Von Beispiel 1 abweichende Verfahrensbedingungen sind
in Tabelle 1 dargestellt. Die erzeugte Stapelfaser hatte eine auf
Ameisensäure
bezogene relative Spinnfaserviskosität von 87. Diese Faser ist im
wesentlichen die gleiche wie ein Standardprodukt, das Anfang der
90er Jahre von E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Delaware,
kommerziell vertrieben und von Käufern
zur Herstellung von Papiermaschinenfilzen eingesetzt wurde.
-
Tabelle
2 enthält
Daten zum Faserabrieb und zur Dauerbiegefestigkeit für die im
Beispiel 1 erzeugten erfindungsgemäßen Stapelfasern mit einer
relativen Viskosität
von 147 im Vergleich zu den in Vergleichsbeispiel A erzeugten Stapelfasern
mit einer relativen Viskosität
von 87. Diese Daten veranschaulichen die Bedeutung von Fasern mit
hoher relativer Viskosität
für die
Verschleißfestigkeit,
gemessen durch Faserabrieb- und Dauerbiegefestigkeitstests. Die
Faser gemäß Beispiel
1 (relative Viskosität
147) zeigt eine hervorragende Festigkeitsretention, gemessen durch
eine erhebliche Zunahme der Zyklen bis zum Bruch in beiden Tests.
-
TABELLE
2
Beispiel | RV-Wert | Denier* | Abriebfestigkeit, mittlere
Zykluszahl bis zum Bruch | Dauerbiegefestigkeit,
Medianwert der Zykluszahl bis zum Bruch |
| pro Filament | | |
A | 87 | 14,4 | 471 | 61.794 |
1 | 174 | 14,8 | 617 | 87.791 |
- *Denier × (10/9)
= Dezitex
-
BEISPIEL 2
-
In
diesem Beispiel der Erfindung wurde eine Stapelfaser mit einer auf
Ameisensäure
bezogenen relativen Spinnfaserviskosität von 161 erzeugt.
-
Das
Verfahren gemäß Beispiel
1 wurde unter Verwendung der gleichen Anlage ausgeführt, mit
Ausnahme der folgenden Punkte. Die Gaseinlaßtemperatur wurde auf 25°C abgesenkt.
Ein größerer Anteil
des Umlaufgases wurde durch das Trocknungssystem geleitet. Das geschmolzene
Polymer hatte in der Transferleitung eine niedrigere Temperatur.
Von Beispiel 1 abweichende Verfahrensbedingungen sind in Tabelle
1 dargestellt. Die erzeugte Stapelfaser hatte eine auf Ameisensäure bezogene
relative Viskosität
von 161, die erheblich hoher ist als bei der in Beispiel 1 erzeugten
Faser mit einer relativen Viskosität von 147.
-
VERGLEICHSBEISPIEL B
-
Dieses
Vergleichsbeispiel demonstriert, daß Filamente mit hoher relativer
Viskosität
hervorragende chemische und thermische Beständigkeit im Vergleich zu Filamenten
mit niedrigerer relativer Viskosität bieten, die gegenwärtig kommerziell
vertrieben und bei der Herstellung von Papiermaschinenfilzen eingesetzt
werden.
-
Das
Verfahren gemäß Vergleichsbeispiel
A wurde unter Verwendung der gleichen Anlage ausgeführt, außer daß die Gaseinlaßtemperatur
1°C höher war.
Die Verfahrensbedingungen sind in Tabelle 1 dargestellt. Die erzeugte
Stapelfaser hatte eine auf Ameisensäure bezogene relative Spinnfaserviskosität von 109,
die viel höher
ist als bei der im Vergleichsbeispiel A erzeugten Faser mit einer
relativen Viskosität
von 87. Diese Faser wird gegenwärtig
von E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Delaware,
kommerziell vertrieben und von Käufern
für die
Herstellung von Papiermaschinenfilzen eingesetzt.
-
Tabelle
3 zeigt Daten zur chemischen und thermischen Beständigkeit
von Fasern gemäß Beispiel
2 mit einer relativen Viskosität
von 161 im Vergleich zu Fasern gemäß den Vergleichsbeispielen
A und B, die mit niedrigeren relativen Viskositäten hergestellt wurden. Diese
Daten beweisen die Bedeutung von Fasern mit hoher relativer Viskosität für die Beständigkeit
gegen oxidierende Medien und hohe Temperatur. Die Faser mit einer
relativen Viskosität
von 161 gemäß Beispiel
2 zeigt eine hervorragende Festigkeitsretention im Vergleich zu
den Fasern gemäß den Vergleichsbeispielen
A und B, gemessen durch die Restzugfestigkeit. TABELLE
3
Beispiel | RV-Wert | Denier**/Fil. | X | Y | Z | W |
A | 87 | 14,4 | 5,30 | 39%
(2,09) | 42%
(2,25) | 5%
(2,93) |
B | 109 | 15,0 | 5,87 | 43%
(2,54) | 48%
(2,81) | 71%
(4,18) |
2 | 161 | 14,7 | 5,60 | 61%
(3,40) | 56%
(3,16) | 84%
(4,68) |
- X = Zugfestigkeit von nicht exponierten
Fasern in Gramm pro Denier
- Y = Einwirkung* von 1000 ppm NaOCl; Restzugfestigkeit in Prozent & (gemessen in
Gramm pro Denier)
- Z = Einwirkung* von 3% H2O2;
Restzugfestigkeit in Prozent & (gemessen
in Gramm pro Denier) W = 130°C; Restzugfestigkeit
in Prozent & (gemessen
in Gramm pro Denier)
- *72 Stunden bei 80°C
- **Denier × 10/9 = Dezitex
-
BEISPIELE 3 UND 4
-
Diese
Beispiele der Erfindung variieren die Taupunkttemperatur des Trocknungsgases
und demonstrieren daher den Einfluß der niedrigen Taupunkttemperatur
des Trocknungsgases auf die relative Viskosität der erzeugten Faser und auf
die Polymertemperatur in der Transferleitung vor dem Spinnen.
-
Konkret
zeigen sie, daß bei
Verwendung einer Kombination von Umlaufgastemperaturen, Taupunkttemperaturen
und Polymertemperaturen über
die gesamte Transferleitung, die niedriger sind als die in Beispiel 1
verwendeten, Filamente mit höherer
relativer Viskosität
als die in Beispiel 1 erzeugten produziert werden können.
-
Das
Verfahren gemäß Beispiel
1 wurde unter Verwendung der gleichen Anlage ausgeführt, wobei
aber vom Beispiel 1 abweichende Verfahrensbedingungen in Tabelle
1 dargestellt sind. Die in Beispiel 3 erzeugte Stapelfaser hatte
eine auf Ameisensäure
bezogene relative Spinnfaserviskosität von 169, und die in Beispiel 4
erzeugte Stapelfaser hatte eine auf Ameisensäure bezogene relative Spinnfaserviskosität von 161.
-
VERGLEICHSBEISPIELE C, D UND E
-
In
den Beispielen C und E wurden unter typischen Verfahrensbedingungen
ohne Trocknungssystem Filamente erzeugt, die im wesentlichen die
gleichen waren wie Filamente, die gegenwärtig für den Einsatz bei der Herstellung
von Papiermaschinenfilzen verkauft werden, aber die Spinnfäden weisen
eine auf Ameisensäure
bezogene relative Spinnfaserviskosität auf, die wesentlich niedriger
ist als diejenige gemäß der vorliegenden
Erfindung. Beispiel D war ein Versuch, die relative Viskosität der Spinnfäden soweit
wie möglich
zu erhöhen,
wobei die gleiche Vorrichtung wie in Beispiel C genutzt wurde, aber
immer noch kein Trocknungssystem verwendet wurde. Obwohl Beispiel
D eine Erhöhung
der relativen Spinnfaserviskosität
zeigt, hatten die Fasern gemäß Beispiel
D eine niedrigere relative Spinnfaserviskosität als die erfindungsgemäßen Fasern,
mit einer damit verbundenen unerwünschten Erhöhung der Polymertemperatur
in der gesamten Transferleitung. Diese Temperaturerhöhung in
der gesamten Transferleitung verstärkt die Zersetzung des Polymers
vor dem Spinnen.
-
Das
Verfahren von Vergleichsbeispiel A wurde unter Verwendung der gleichen
Anlage ausgeführt,
wobei aber vom Vergleichsbeispiel A abweichende Verfahrensbedingungen
in Tabelle 1 dargestellt sind.
-
Die
im Vergleichsbeispiel C erzeugte Stapelfaser hatte eine auf Ameisensäure bezogene
relative Spinnfaserviskosität
von 116; die in Beispiel D erzeugte Stapelfaser hatte eine auf Ameisensäure bezogene relative
Spinnfaserviskosität
von 137; und die in Vergleichsbeispiel E erzeugte Stapelfaser hatte
eine auf Ameisensäure
bezogene relative Spinnfaserviskosität von 111.
-
In
Tabelle 4 werden Verfahren und Erzeugnisparameter der Vergleichsbeispiele
C, D und E mit Verfahren und Erzeugnisparametem der Erfindungsbeispiele
3 und 4 verglichen. Die Beispiele 3 und 4 zeigen, daß eine Erhöhung der
relativen Faserviskosität
(des Molekulargewichts) auf über
160 und bis zu 169 unter Anwendung einer Trocknungsgastemperatur
möglich
ist, die um 13 bis 18°C
niedriger ist als für
die Vergleichsbeispiele C, D und E. Die Erhöhung der relativen Faserviskosität (des Molekulargewichts)
in den Beispielen 3 und 4 liegt über
dem Wert, der ohne das regenerative Trocknungssystem möglich ist,
wie durch die Vergleichsbeispiele C, D und E gezeigt wird. Eine
hohe relative Viskosität
wird hauptsächlich
durch Erhöhen
der Temperatur des Trocknungsgases im Festphasenpolymerisationsbehälter erzielt.
Mit der Erhöhung
der Trocknungsgastemperatur steigt auch die Temperatur in der Polymertransferleitung.
Dieser Anstieg der Polymertemperatur in der Transferleitung begrenzt
die Höhe
der erzielbaren relativen Viskosität, so daß weitere Anstiege der Trocknungsgastemperatur
nicht zu einer höheren
relativen Viskosität
der Fasern führen.
Im allgemeinen werden Polyamid-Polymerisationsreaktionen durch den
Feuchtegehalt in der Schmelze sowie durch thermische Zersetzung
beschränkt.
Diese Beispiele zeigen, daß Polymertemperaturen
von über
305°C zu
erheblichen Verlusten der relativen Viskosität (des Molekulargewichts) der
Fasern führen,
die größtenteils
in der Polymertransferleitung auftreten. Diese hohen Polymertemperaturen
vermindern die Stabilität
des Verfahrens und führen
zu einer erhöhten
Veränderlichkeit
der relativen Viskosität
der Fasern.
-
Von
Bedeutung und höchst überraschend
ist, daß die
niedrige Trocknungstemperatur einen Verlauf des Schmelzprozesses
ohne wesentliche Zunahmen der Polymertemperatur in der Transferleitung
ermöglicht. Die
erhöhte
Polymerisation im Festphasenpolymerisationsbehälter zusammen mit der Fähigkeit,
die niedrigere Polymertemperatur von 292°C zu halten, bietet die Fähigkeit
zur Erzeugung von Fasern mit dem sehr hohen Molekulargewicht. Im
allgemeinen ist das Polymer mit hoher relativer Viskosität (hohem
Molekulargewicht) schwerer zu pumpen und erfordert eine gewisse Änderung
des Polymerdurchsatzes, um die angestrebte Fadenstärke beizubehalten. TABELLE
4
Beispiel | I | II | III | IV | V | VI |
C | 48 | 189 | 0 | 291 | 116 | 1870 |
D | 48 | 193 | 0 | 297 | 137 | 1870 |
E | 47 | 188 | 0 | 292 | 111 | 1870 |
3 | 47 | 175 | 73 | 292 | 169 | 1460 |
4 | 47 | 175 | 71 | 291 | 161 | 1460 |
- I = relative Viskosität (RV) von Flocken nach dem
Ameisensäure-Verfahren
- II = Gaseinlaßtemperatur
am Festphasenpolymerisationsbehälter
in °C
- III = automatische Ventilschließung in Prozent für Nebenströmung zum
- regenerativen Trocknungssystem
- IV = Polymertemperatur in der Transferleitung, °C
- V = auf Ameisensäure
bezogene relative Spinnfaserviskosität
- VI = Durchsatz der Förderpumpe
zur Polymertransferleitung in lb/h (1 lb = 0,454 kg)
-
Ferner
wird gezeigt, daß die
Faserzugfestigkeit und die Gleichmäßigkeit der Zugfestigkeit durch
einen Anstieg der relativen Viskosität (des Molekulargewichts) auf
mindestens etwa 140 nicht negativ beeinflußt werden. Diese Tatsache wird
durch Vergleich der Veränderlichkeit
der Zugfestigkeit für
Beispiel 3 gegenüber
Vergleichsbeispiel C demonstriert. Wie in Tabelle 5 dargestellt,
weist die durch Standardabweichung und Variationskoeffizienten für beide
Beispiele gemessene Veränderlichkeit
der Zugfestigkeit ähnliche
Werte auf. TABELLE
5
Beispiel | Faser-RV-Wert | mittlere
Zugfestigkeit | Standardabweichung
der Zugfestigkeit | Variationskoeffizient |
C | 116 | 5,18 | 0,54 | 10,4% |
3 | 169 | 5,35 | 0,42 | 7,9% |
-
In
jedem Fall wurden 50 Filamente gemessen. Die Zugfestigkeit wird
in Gramm pro Denier angegeben.