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Diese
Erfindung betrifft Bindeharze und insbesondere die Verwendung von
erneuerbaren Ressourcen bei oder als Ersatzstoffe(n) für Harze,
die auf Formaldehyd basieren.
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Die
Holzproduktindustrie ist bei der Herstellung der notwendigen Bindemittel
noch nahezu vollständig von
Chemikalien abhängig,
welche sich von Erdöl
und Naturgas ableiten. Die Anwendung von Bindemitteln ermöglicht die
Verwendung von kleineren Bäumen,
Holzschnitzeln, Fasern und Mahlrückständen zur
Herstellung von verschiedenen Produkten, welche die Bedürfnisse
des Verbrauchers befriedigen. Da die Qualität des geernteten Nutzholzes
aufgrund der schrumpfenden Landmasse des kommerziellen Waldes abnimmt,
wird die Zukunft der Holzverwendung sogar eine höhere Abhängigkeit von Bindemitteln erfordern,
um die eingeschränkten
Nutzholzressourcen in benötigte
Produkte umzuwandeln. Im Hinblick auf die Umweltbelastungen, welche
durch fossile Brennstoffe und Chemikalien verursacht werden, und
ihr von Natur aus anfälliger
und eingeschränkter
Vorrat haben sich die Anstrengungen zur Identifizierung von anderen
verfügbaren
Ressourcen für
Binderohmaterialien in den letzten Jahrzehnten erhöht. Erneuerbare
Ressourcen sind die vielversprechensten auf diesem Gebiet und viel
Forschung und Entwicklung wurde diesem Bereich gewidmet.
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Harze,
die auf Formaldehyd basieren, (Harnstoff-Formaldehyd (UF, engl. „urea-formaldehyde"), Phenol-Formaldehyd
(PF), Melamin-Formaldehyd (MF), Melamin-Harnstoff-Formaldehyd (MUF),
Resorcinol-Formaldehyd (RF), Tannin-Formaldehyd (TF) und Gemische
davon) werden am gewöhnlichsten
bei der Herstellung von Holzverbundpaneelen angewendet. Die Komponenten
dieser Harze leiten sich hauptsächlich von Öl und/oder
Naturgas ab. Es ist das Ziel der vorliegenden Anwendung wirksame
Harzersatzstoffe bereit zu stellen, die sich von natürlichen
Produkten, wie erneuerbarer Waldbiomasse und Landwirtschaftsrückständen, ableiten.
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Zahlreiche
Untersuchungen wurden auf die Rolle der Produkte von natürlichem
Ursprung bei der Bereitstellung von alternativen Rohsubstraten für Holzklebstoffe
ausgerichtet. Chen, C.M., „Gluability
of Copolymer Resins Having Higher Replacement of Phenol by Southern
Pine Foliage Extracts for Flakeboards and Composite Panels", Holzforschung,
1993, 47 (1), 72 – 75, "State of the Art
Report: Adhesives from Renewable Resources", Holzforschung und Holzverwertung,
1996, 4, 58 – 60, "A Hulluva Switch:
Inventor Finds Value in Peanut Hulls", The University of Georgia, Research
Reporter, 12 – 13,
berichteten, dass Extrakte von Erdnussschalen, Pekannussmark oder
Kiefernrinde und -laub für
ein Ersetzen von bis zu 80 % des Phenols, welches für Phenol/Formaldehyd-Harze
verwendet wird, verwendet werden kann. Das Extraktionsverfahren
bezog mehrere Stufen ein und war zeitaufwändig.
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Es
wurden auch Anstrengungen unternommen, um das Öl zu verwenden, welches durch
Pyrolyse von Biomasse erhalten wurde, oder seine Phenolfraktion,
um Phenol bei der Herstellung von Phenol/Formaldehyd-Harzen zu ersetzen,
Gallivan, R.M., Matschei, P.K., „Fractionation of Oil obtained
by Pyrolysis of Lignocellulosic Materials to recover a Phenolic
Fraction for use in making Phenol-Formaldehyde Resins", US Pat. Nr. 4,
209, 647, 1980; Diebold, J., Power, A., „Engineering Aspects of the
Vortex Pyrolysis Reactor to Produce Primary Pyrolysis Oil Vapors
for Use in Resins and Adhesives",
Research in Thermochemical Biomass Conversion, Bridgwater, A.V.,
Kuester, J.L., Elsevier Applied Science, London, 1988, 609 – 628; Chum,
H.L., Diebold, J.P., Scahill, J.W., Johnson, D.K., Black, S., Schroeder,
H.A., Kreibich, R.E., „Biomass
Pyrolysis Oil Feedstocks for Phenolic Adhesives", Adhesives from Renewable Resources,
R. Hemingway und A. Conner, Herausg., ACS Symp. Reihe, Nr. 385,
1989, 135 – 151;
Chum, H.L., Black, S.K., "Process
for Fractionating Fast-Pyrolysis Oils, and Products derived therefrom", US Pat. Nr. 4,942,269,
1990; Chum, H.L., et al., "Inexpensive
Phenol Replacements from Biomass",
Energy from Biomass and Wastes XV, Hrsg. Klass, D.L., 1991, 531
bis 540. Es wurde von Ersatzlevels von bis zu 75 % berichtet, jedoch
die niedrige Menge von in dem Öl
vorhandenen Phenolverbindungen macht einen Fraktionierungsschritt
notwendig, der die Produktendkosten erhöht.
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Die
von dem Papierverarbeitungsverfahren erhaltene Ablauge, die hauptsächlich die
Abbauprodukte von Lignin enthält,
war der Gegenstand einer großen
Anzahl von Untersuchungen, welche sich auf ihre Anwendbarkeit auf
Klebstoffsysteme, die auf Formaldehyd basieren (hauptsächlich PF-Klebstoffe),
bezogen, Forss, K.J., Fuhrmann, A., „Finnish Plywood, Particleboard,
And Fibreboard Made With a Lignin-Base Adhesive", Forest Prod. J., 1979, 29 (7), 36 – 43; Doering,
G.A., Harbor, G., "Lignin
Modified Phenol-Formaldehyde Resins", U.S. Pat. Nr. 5,202,403;
Chen, C.M., „Gluability
of Kraft Lignin Copolymer Resins on Bonding Southern Pine Plywood", Holzforschung,
1995, 49 (2), 153 – 157;
Senyo, W.C., Creamer, A.W., Wu, C.F., Lora, J.H., „The Use
of Organosolv Lignin to Reduce Press Vent Formaldehyde Emissions
in the Manufacture of Wood Composites", Forest Prod. J., 1996, 46 (6), 73 – 77. Verschiedene
Ersatzszenarien wurden getestet, dennoch konnte die niedrige Reaktivität dieser
Lauge ihre Verwendung ohne einen Einschluss von zusätzlichen
Modifizierungsschritten nicht rechtfertigen.
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Bei
der Verwendung dieser Materialien wurden einzelne Produkte verwendet
und es wurden Versuche unternommen durch Modifizierung des Materials
die Leistung zu verbessern, normalerweise durch den Versuch den
Phenolgehalt zu erhöhen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Phenol/Aldehyd-Harzsystem bereitgestellt, in
welchem ein signifikanter Anteil der in einem solchen Harz konventionell
eingesetzten Phenolkomponente durch ein aus zumindest zwei natürlichen
verschiedenen Phenolmaterialien bestehendes Gemisch ersetzt wird.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Bildung von Verbundmaterialien
bereit, in welchem ein Anteil der Phenol/Aldehyd-Harzkomponente
durch ein Phenol/Aldehyd-Harzsystem der Erfindung ersetzt wird.
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Ein
Vorteil der Erfindung ist, dass sie eine Erniedrigung der Harztoxizität durch
eine Verwendung der natürlichen
Ersatzstoffe, welche nun statt der von toxischem Erdöl abgeleiteten
Phenolprodukte spezifiziert sind, ermöglicht. Folglich stellt das
Phenol/Aldehyd-Harzsystem der Erfindung einen Vorteil bereit, der
darin besteht, dass es einen Ersatz von konventionellen Phenolmaterialien
ermöglicht,
obwohl die Eigenschaften des Harzsystems jenen, welche durch normale
Phenolmaterialien erreicht werden, nicht überlegen sind.
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Die
Phenol/Aldehyd-Harzsysteme, die gemäß dieser Erfindung modifiziert
werden können,
sind jene, welche bei der Herstellung von Bindemitteln und Klebstoffen
konventionell sind. Der Ausdruck „Bindemittel" wird allgemein verwendet,
um Klebstoffmaterialien einzuschließen.
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Das
gewöhnlichste
dieser Harze ist natürlich
Phenol/Formaldehyd, aber Phenol kann durch andere Materialien innerhalb
des allgemeinen Ausdrucks Phenol ersetzt werden, zum Beispiel mit
Cresol oder Resorcinol, bis zu dem Ausmaß, der auf dem Fachgebiet von
Phenol/Aldehyd-Harz
konventionell ist und Formaldehyd kann durch bestimmte andere Aldehyde
ersetzt werden, obwohl dies auf dem Fachgebiet nicht so gewöhnlich ist.
Der Fachmann bei der Verwendung von Phenol/Aldehyd-Harzen wird die
verfügbaren
Alternativen und Kombinationen sehr gut kennen. Die Wahl der Phenole
und Aldehyde wird normalerweise mit den Typen der für das Binden
der Verbundprodukte verwendeten Harze in Beziehung stehen, aber
die Erfindung ist auch auf Phenol/Aldehyd-Harze anwendbar, welche
bei anderen Bindungs- und Klebstofffunktionen verwendet werden.
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Jedes
der natürlichen
Phenolmaterialien, welches für
ein teilweises Ersetzen der Phenolkomponente des konventionellen
Phenol/Aldehyd-Harzes verwendet wird, wird sich von einer natürlichen
Quelle ableiten. Der Unterschied zwischen diesen Materialien kann
aus der Natur der Quelle oder aus einer Variation bei der Behandlung
der selben natürlichen
Quelle erwachsen, so dass Materialien mit verschiedenen Eigenschaften, zum
Beispiel die Natur der Phenolverbindungen oder ihr Verhältnis, bereitgestellt
werden. Jedes der Materialien wird jedoch einen signifikanten Gehalt
an Phenolkomponenten aufweisen. Der Phenolgehalt kann freie Phenole
oder Phenolgruppierungen in Molekülen, welche einen Teil des
Materials bilden, umfassen. Phenolgehalt bedeutet die Gegenwart
von einer oder mehreren Komponenten (z.B. Polymerkomponenten) von
Phenolstrukturen in der Molekülstruktur,
d.h. Hydroxysubstituierte aromatische Gruppierungen oder Molekülgruppierungen,
welche die charakteristischen Eigenschaften von Phenolen zeigen.
Phenol kann vorhanden sein, aber normalerweise ist die Komponente
eine Verbindung mit einer Phenolgruppierung. Da sich die natürlichen Materialien,
welche bei der Bildung der Kombinationen der Erfindung verwendet
werden, oft von Lignin ableiten, werden ein natürliches Polymer, welches Phenolgruppen
in der Struktur enthält,
Extrakte oder Modifizierungen solcher Materialien Phenolgehalt enthalten.
Das Material kann ein natürliches
Material sein, das sich von einer Pflanze ableitet, oder ein Nebenprodukt
der Verarbeitung eines natürlichen
Materials. Der Phenolgehalt kann der normale Gehalt oder ein erhöhter Gehalt
sein. Eine Erhöhung
des Phenolgehalts kann über verschiedene
Behandlungen, zum Beispiel Extraktion oder Pyrolyse, von natürlichen
Materialien, insbesondere Ligninen, erreicht werden.
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So
kann jede Komponente des Systems ein durch Pyrolyse der Biomasse
hergestelltes Öl
sein oder eine Ablauge, die von einem Papierherstellungsverfahren
erhalten wird oder von einem anderen Herstellungsverfahren, das
auf natürliche
Materialien angewendet wird, welche Phenolenthaltende Komponenten
enthalten. So können
Extraktionsprodukte von Waldbiomasse oder Landwirtschaftsrückständen, einschließlich Reste
von tropischen Spezies, verwendet werden.
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Obwohl
die Erfindung auf zumindest zwei verschiedene natürliche Phenolmaterialien
ausgerichtet ist, könnten
mehr als zwei Materialien vorhanden sein, wobei jedes Material ein
Gemisch von zwei oder mehr Materialien umfassen könnte. Eine
sehr geeignete Komponente wäre
ein natürliches
Produkt, das einen signifikanten und großen Anteil an Phenolmaterial
enthält,
zum Beispiel bestimmte Nussschalenöle, insbesondere die aus Cashewnussschalen
Flüssigkeit.
Eine Anzahl von natürlichen
Produktmaterialien und Nebenprodukten ist bekannt, die signifikante
Gehalte von Phenolkomponenten enthalten. Wie vorstehend erwähnt, können diese
zum Beispiel Lignine sein.
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Es
ist überraschend,
festzustellen, dass durch ein Kombinieren von zumindest zwei verschiedenen
natürlichen
Materialien, welche einen Anteil von Phenolkomponenten enthalten,
die resultierende Kombination eine synergistische Wirkung zeigt
und Ersatzlevel von bis zu 80 % der Phenolkomponente eines Standardharzes,
das auf Formaldehyd basiert, ermöglicht
werden. Von einem anderen Standpunkt aus beruht die Erfindung deshalb
auf der Kombination von zumindest zwei verschiedenen natürlichen
Materialien, wobei beide Materialien Phenolverbindungen als einen
Ersatzstoff für
die Phenolkomponente eines Phenol/Aldehyd-Harzes enthalten. Es ist überraschend,
festzustellen, dass die einfache Kombination von Phenolmaterialien
eine Verbesserung ergab, die größer war,
als durch die bloße
Zunahme des Gehalts an Phenolkomponenten erwartet worden wäre. Es ist überraschend,
festzustellen, dass eine Kombination von natürlichen Phenolmaterialien eine
Verbesserung ergibt, die größer ist,
als durch die Veränderung,
insbesondere jedwede Erhöhung beim
Gehalt der Phenolkomponente, erwartet worden wäre.
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Die
verschiedenen Phenolkomponenten können einfach gemischt werden,
wenn es gewünscht
ist, sie zu verwenden, oder sie können Bedingungen ausgesetzt
werden, die Wechselwirkungen zwischen den Komponenten verursachen.
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Die
Ersatzzusammensetzung kann bei der Synthese der Harze zum Binden
des Verbundendmaterials verwendet werden oder kann bei der aktuellen
Herstellung von Verbundpaneelprodukten verwendet werden. Obwohl
die Erfindung in erster Linie die Bildung von Verbundmaterialien
unter Verwendung von Bindemitteln, welche mit solchen Kombinationen
hergestellt werden, betrifft, wurden für andere Binde- oder Klebstoffsysteme,
die Harze verwenden, welche auf Formaldehyd basieren, insbesondere
Phenol/Formaldehyd-Harze, Verbesserungen gefunden.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können in Kombination mit anderen
natürlichen
Materialien, wie Tannin, verwendet werden, um ein vollständig natürliches
Harzprodukt zu erhalten.
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Die
Menge der verwendeten Phenolgehaltmaterialien kann über Zugeben
von steigenden Mengen von einem Phenolmaterial zu einem verschiedenen
Material bestimmt werden, bis zu dem Punkt, bei dem eine bestimmte
Verbesserung bei den Bindungseigenschaften oder dem Klebevermögen festgestellt
wird, insbesondere bei einem gehärteten
Verbundendmaterial. Ein Erhöhen
des Gehalts von einem Phenolmaterial über einen bestimmten Anteil
ist nicht vorteilhaft, da das erhaltene Binden oder Klebevermögen nicht
wesentlich vorteilhaft gegenüber
der Verwendung von normalen Phenolmaterialien, welche bei solchen
Harzen verwendet werden, sein wird. Mit anderen Worten, die Menge
von jedem zugegebenem Phenolmaterial wird durch den Anstieg bei
der synergistischen Wirkung, verglichen mit einer einfachen Zugabe
von einem Phenolmaterial zu Harzen, bestimmt. Die zugegebenen Mengen
können
deshalb in einfacher Weise durch einen Fachmann bestimmt werden.
So kann ein Zugeben von einem Material ein Ersetzen von Phenol bis
zu einem bestimmten Prozentsatz des Gewichts ermöglichen und darüber hinaus
wird eine Verschlechterung der Eigenschaften der Verbundprodukte
beobachtet wird. Es ist überraschend,
festzustellen, dass die Kombination von mehreren natürlichen
Derivaten mit Phenolcharakter ein Ersetzen von Phenol von bis zu
80 % ohne eine Beeinträchtigung der
Verbundeigenschaften ermöglicht.
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Die
Formaldehyd- und/oder natürlichen
Harze der vorliegenden Erfindung können bei der Herstellung von
Verbundpaneelprodukten, wie Spanplatte, Faserplatte [Faserplatte
mittlerer Dichte (MDF, engl. „medium density
fibreboard"), Faserplatte
hoher Dichte (HDF, engl. „high density
fibreboard")], orientiert
strukturierte Spanplatte (OSB, engl. „oriented strand board") und Sperrholz,
angewendet werden.
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Es
ist auch die Aufgabe der Erfindung, Kombinationen der offenbarten
Ersatzstoffe mit Formaldehyd- und/oder natürlichen Harzen, wie Tanninharzen,
und anderen Bindemitteln, wie Diphenylmethandiisocyanat-Polymer
(PMDI, engl. „polymeric
diphenyl-methane diisocyanate")
zu verwenden.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne ihren Bereich
oder ihre Anwendung einzuschränken.
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Die
Vergleichsbeispiele 1 bis 3 veranschaulichen die Zugabe eines einzelnen
natürlichen
Phenolmaterials. Beispiel 1 veranschaulicht weiterhin die Gemische
von natürlichen
Phenolmaterialien gemäß der Erfindung.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Eine
Reihe von Phenol/Formaldehyd-Harzen wurde synthetisiert, unter Verwendung
von 0, 10, 20 und 40 % Ersatz des in der Formel benötigten Phenols
mit der über
die Pyrolyse von Holzresten erhaltenen Flüssigkeit. Die Harze wurden
darauffolgend mit Holzschnitzeln gemischt, welche dann zu Matten
geformt und heiß-gepresst
wurden, um die Herstellung von Spanplatten mit 16 mm im Labormaßstab zu
ermöglichen.
Der verwendete Harzlevel betrug 12 % w/w, basierend auf den Holzschnitzeln,
und es wurden 2 % K
2CO
3 w/w,
basierend auf den Harzfeststoffen, angewendet, um die Harzpolymerisationsreaktion
zu katalysieren. Die Presstemperatur und -zeit waren 200°C bzw. 14
s/mm, während
der spezielle Pressdruck 35 kg/cm
2 betrug.
Die Zieldichte der Platte war 700 kg/m
3.
Drei Platten wurden in jedem Fall durch Wiederholung des Versuchs
hergestellt und ihre Eigenschaften wurden darauffolgend bestimmt.
Die Mittelwerte der Platteneigenschaften sind nachstehend aufgeführt:
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Die
Emission von Formaldehyd (HCHO) wurde unter Verwendung des Perforator-Verfahrens
bestimmt.
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Wie
aus dem vorstehenden Test ersichtlich ist, werden die Platteneigenschaften
durch Ersetzen von 10 % von Phenol mit Pyrolyseflüssigkeit
verbessert. Bei einem Ersatz von 20 % sind die Platteneigenschaften akzeptabel,
jedoch werden sie negativ beeinflusst, wenn eine größere Menge
an Phenol ersetzt wird.
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VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Eine
Reihe von Phenol/Formaldehyd-Harzen wurde synthetisiert, unter Verwendung
von 0, 10 und 20 % Ersatz des in der Formel benötigten Phenols mit der aus
Cashewnussschalen hergestellten Flüssigkeit (CNSL, engl. „cashew
nut shell liquid").
Die Harze wurden darauffolgend mit Holzschnitzeln gemischt, welche dann
zu Matten geformt und heiß-gepresst
wurden, um die Herstellung von Spanplatten mit 16 mm im Labormaßstab zu
ermöglichen.
Die Plattenherstellungsbedingungen waren die gleichen wie vorstehend.
Die Mittelwerte der Platteneigenschaften sind nachstehend aufgeführt:
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Bei
diesem Test werden die Platteneigenschaften auch bei einem Ersatz
von 10 % an Phenol mit CNSL verbessert, aber es ist offensichtlich,
dass Ersatzlevels von größer als
20 % eine nachteilige Wirkung auf die Platteneigenschaften haben.
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VERGLEICHSBEISPIEL 3
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Eine
Reihe von Phenol/Formaldehyd-Harzen wurde synthetisiert, unter Verwendung
von 0, 5, 10 und 20 % Ersatz des in der Formel benötigten Phenols
mit der Ablauge, die aus dem Alkaliaufschluss von Holzmaterial erhalten
wurde. Die Harze wurden darauffolgend bei der Herstellung von Spanplatten
mit 16 mm im Labormaßstab
angewendet. Die Plattenherstellungsbedingungen waren die gleichen
wie vorstehend. Die Mittelwerte der Platteneigenschaften sind nachstehend
aufgeführt:
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Die
vorstehenden Ergebnisse zeigen, dass sogar bei 20 % Ersatz von Phenol
mit über
Alkaliaufschluss hergestellter Flüssigkeit die Platteneigenschaften
verschlechtert werden.
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BEISPIEL 1
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Eine
Reihe von Phenol/Formaldehyd-Harzen wurde synthetisiert, unter Verwendung
von 0, 20 und 40 % Ersatz des in der Formel benötigten Phenols mit Pyrolyseflüssigkeit
(PL, engl. „pyrolysis
liquid") und 40
% Ersatz von Phenol mit einem Gemisch von PL und CNSL sowie mit
einem Gemisch von PL, CNSL und Ablauge vom Alkaliaufschluss (SL,
engl. „spent
liquor"). Die Harze
wurden darauffolgend bei der Herstellung von Spanplatten mit 16
mm im Labormaßstab
angewendet. Die Plattenherstellungsbedingungen waren die gleichen
wie vorstehend. Die Mittelwerte der Platteneigenschaften sind nachstehend
aufgeführt:
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Die
Ergebnisse dieses Tests zeigen deutlich, dass die Kombination von
zumindest zwei natürlichen Derivaten
einen höheren
Level an Phenolersatz mit optimalen Platteneigenschaften, verglichen
mit einzelnen angewendeten Ersatzstoffen, bereitstellt.
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BEISPIEL 2
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Eine
Reihe von Phenol/Formaldehyd-Harzen wurde synthetisiert, unter Verwendung
von 0 und 50 % Ersatz des in der Formel benötigten Phenols mit einem Gemisch
von Pyrolyseflüssigkeit
(PL) und CNSL sowohl mit einem Gemisch von PL, CNSL und Ablauge
vom Alkaliaufschluss (SL). Die Harze wurden darauffolgend bei der
Herstellung von Spanplatten mit 16 mm im Labormaßstab angewendet. Die Plattenherstellungsbedingungen
waren die gleichen wie vorstehend. Die Mittelwerte der Platteneigenschaften
sind nachstehend aufgeführt:
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Die
vorstehenden Ergebnisse bestätigen
alle früheren
Befunde, da die Kombination von drei verschiedenen natürlichen
Derivaten einen hohen Ersatzlevel für Phenol mit optimalen Platteneigenschaften
bereitstellt.
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BEISPIEL 3
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Ein
Phenol/Formaldehyd-Harz wurde synthetisiert, unter Verwendung von
40 % Ersatz des in der Formel benötigten Phenols mit einem Gemisch
von Pyrolyseflüssigkeit,
CNSL und Ablauge vom Alkaliaufschluss. Das Harz wurde zudem bei
der Herstellung einer orientiert strukturierten Spanplatte (OSB)
mit 16 mm im Labormaßstab,
verglichen mit einem Standardphenolharz, angewendet. Der verwendete
Harzlevel betrug 6,5 % w/w, basierend auf den Holzsträngen, und
es wurden 2 % K
2CO
3 w/w,
basierend auf den Harzfeststoffen, angewendet, um die Harzpolymerisationsreaktion
zu katalysieren. Eine Mobilcer730-Wachsemulsion (60 %) wurde auch
in einer Menge von 1 % w/w, basierend auf den Holzsträngen, angewendet.
Die Presstemperatur und -zeit waren 200°C bzw. 16 s/mm. Die Zieldichte
der Platte war 660 kg/m
3. Drei Platten wurden
in jedem Fall durch Wiederholung des Versuchs hergestellt und ihre
Eigenschaften wurden darauffolgend bestimmt. Die Mittelwerte der
Platteneigenschaften sind nachstehend aufgeführt:
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Im
Falle von OSB-Herstellung stellt das Phenolharz, welches über Ersetzen
von 40 % von Phenol mit einem Gemisch von PL, CNSL und SL hergestellt
wurde, Platten mit Eigenschaften, die mit denen des Standardharzes
vergleichbar sind, bereit.
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BEISPIEL 4
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Phenol/Formaldehyd-Harze
wurden synthetisiert, unter Verwendung von 0 und 50 % Ersatz des
in der Formel benötigten
Phenols mit einem Gemisch von Pyrolyseflüssigkeit (PL) und CNSL sowie
mit einem Gemisch von PL, CNSL und Ablauge vom Alkaliaufschluss
(SL). Die Harze wurden zudem bei der Herstellung von Sperrholzplatten
im Labormaßstab
angewendet. Dreischicht-Verbundwerke wurden aus Furniermaterialien
(engl. „ocume
veneers") hergestellt,
die vor der Herstellung von Sperrholz auf eine Feuchtigkeit von
5 bis 7 % getrocknet wurden. Der Klebefaktor betrug 150 g/m
2 und die Menge des notwendigen Klebegemisches
zum Bedecken von jeder Seite des mittleren Furniers wurde basierend
auf den Maßen
von jedem besonderen Furnier und der Klebegemischkonzentration berechnet.
Die Verbundwerke wurden vor dem Heißpressen einem kalten Vorpressen
bei 20°C
und 10 kg/cm
2 für 10 min ausgesetzt. Das Heißpressen
fand bei 150°C
statt und die Presszeit war 3 min bei 18 kg/cm
2.
Die erhaltenen Verbundplatten wurden in Stücke mit einer Größe von 20 × 10 cm
geschnitten. Drei Stücke
von jeder Platte wurden in siedendes Wasser für 24, 48, 72 bzw. 96 Stunden
getaucht und dann dem Messertest unterzogen. Der Prozentsatz von
Holzschaden, der nach dem Messertest gefunden wurde, ist nachstehend
aufgeführt:
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Es
wurde gefunden, dass die Eigenschaften von Sperrholz, das mit einem
Phenolharz hergestellt wurde, bei welchem ein Level von 50 % durch
ein Gemisch von natürlichen
Derivaten ersetzt wurde (Phenolersatz), gleich jenen der Kontrolle
waren. Dies zeigt, dass unter Verwendung von hohen Proportionen
von natürlichen
Materialien Eigenschaften erreicht werden können, welche mit jenen von
normalen Phenol/Formaldehyd-Harzen vergleichbar sind.