DE69916343T2 - Turbomaschine mit konzentrischen Wellen, die beim Bruch eine Bremswirkung auf einander ausüben - Google Patents
Turbomaschine mit konzentrischen Wellen, die beim Bruch eine Bremswirkung auf einander ausüben Download PDFInfo
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Description
- Diese Erfindung betrifft eine Turbomaschine mit zwei konzentrischen Wellen, die sich bei Beschädigung wechselseitig bremsen.
- Ein konkretes Beispiel einer solchen Situation kann anhand
1 erläutert werden, in der ein heute sehr weit verbreitetes Modell eines Flugzeugmotors dargestellt ist. Der Motor umfasst einen Rotor1 , den ein Stator2 umgibt, und eine Hauptströmungsbahn3 mit ringförmigem Querschnitt trennt sie voneinander. In der Hauptströmungsbahn3 sitzen Schaufelstufen, die abwechselnd mit dem Rotor und mit dem Stator fest verbunden sind, um die Gase zu beschleunigen und zu komprimieren, bevor Energie genutzt wird, die sie freisetzen, indem sie sich nach der Verbrennung des Brennstoffs ausdehnen: Hier findet man von vorn nach hinten die Schaufeln eines Niederdruckkompressors4 , die Schaufeln eines Hochdruckkompressors5 , eine Brennkammer6 , die Schaufeln einer Hochdruckturbine7 und die Schaufeln einer Niederdruckturbine8 . Der Rotor1 besteht in Wirklichkeit aus zwei Teilen: ein Hochdruckrotorkörper9 trägt die beweglichen Schaufeln des Hochdruckkompressors5 und der Hochdruckturbine7 , und ein Niederdruckrotorkörper10 trägt die beweglichen Schaufeln des Niederdruckkompressors4 und der Niederdruckturbine8 . Zudem weisen der Hochdruckrotorkörper9 und der Niederdruckrotorkörper10 eine Hochdruckwelle11 bzw. eine Niederdruckwelle12 auf, durch die sie mittels Lager, die mit dem Stator2 verbunden sind, gehalten werden können: von vorn nach hinten sind zu sehen ein vorderes Lager13 für die Niederdruckwelle12 , ein vorderes Lager14 für die Hochdruckwelle11 , ein hinteres Lager15 für die Hochdruckwelle11 und ein hinteres Lager16 für die Niederdruckwelle12 . diese Lager enthalten als aktives Element ein oder zwei Kugellager oder Wälzlager, die es ermöglichen, dass die Wellen11 und12 sich mit großer Geschwindigkeit und unabhängig voneinander drehen; die Wellen11 und12 sind konzentrisch zueinander und sind völlig voneinander getrennt, es ist jedoch zu bemerken, dass sie nur durch ein kleines Spiel über einen ziemlich langen Annäherungsbereich17 getrennt sind, der sich im wesentlichen im Bereich vor dem vorderen Lager14 der Hochdruckwelle11 befindet. - Viele moderne Motoren haben ein hohes Verdichtungsverhältnis und ein hohes Nebenstromverhältnis der Verbrennungsgase. Sie sind dann mit einer zusätzlichen Strömungsbahn
18 versehen, die die Hauptströmungsbahn3 umgibt, und deren durchströmende Luft sich mit den Verbrennungsgasen hinter der Niederdruckturbine8 vermischt. Die durch diese zusätzliche Strömungsbahn18 strömende Luft wird durch die Schaufeln eines Gebläses19 beschleunigt, das fest mit dem Niederdruckrotorkörper10 verbunden ist und sich vor dem Niederdruckkompressor4 erstreckt. Die Schaufeln des Gebläses19 haben einen sehr großen Durchmesser und eine entsprechende Masseträgheit. Außerdem sind sie am meisten einer Bruchgefahr ausgesetzt, wenn ein Fremdkörper wie z. B. ein Vogel durch einen unglücklichen Zufall in dem Motor landet. - Sobald eine Schaufel des Gebläses
19 gebrochen ist, tritt an dem Niederdruckrotorkörper10 eine starke Unwucht auf, wodurch dieser sehr starken Vibrationskräften ausgesetzt wird, die über das vordere Lager13 zur Niederdruckwelle12 und zum Stator2 übertragen werden. Schäden, die durch diese sehr hohen Kräfte erzeugt werden, können sich im gesamten Motor fortsetzen. Deswegen ist manchmal vorgesehen, dass das vordere Lager13 der Niederdruckwelle 12 im Falle einer solchen Beschädigung schmelzbar wäre, d. h. dass es bricht oder auf irgendeine andere Weise nachgibt. Im Stand der Technik sind mehrere Arten solcher brechender Lager bekannt, beispielsweise in den amerikanischen Patenten 5417501 und 5433584 oder in der Schrift GB-A-2 046 365; sie weisen im Allgemeinen eine Sollbruchstelle am Stator2 in der Nähe des vorderen Lagers13 auf, die das vordere Lager13 von dem Übrigen des Stators2 trennt; dabei handelt es sich im Allgemeinen um einen Abschnitt des Ausbaus des Stators2 mit geringer Dicke oder um Verbindungsbolzen mit kleinem Durchmesser, deren Gewindeschaft einen Einschnitt aufweisen kann. Die Sollbruchstelle ist so berechnet, dass sie reißt oder bricht, wenn die Unwucht auftritt, so dass sich das vordere Lager13 von dem Stator2 trennt und die Niederdruckwelle12 nicht mehr hält, so dass diese dann um das hintere Lager16 schwenkend frei oszillieren kann, ohne weiterhin starke Kräfte auf den Stator2 auszuüben. Die Pilot, der eine Meldung über die Beschädigung erhält, stoppt inzwischen den Motor, so dass die Wellen11 und12 langsamer werden und nach und nach anhalten können. Man kann hoffen, dass die spätere Reparatur des Motors sich auf das Auswechseln der beschädigten Gebläseschaufeln und des gebrochenen Lagers beschränkt. - Zusätzliche und viel schwerwiegendere Beschädigungen aber können durch das Schwenken der Niederdruckwelle
12 um das hintere Lager16 verursacht werden, wenn die Wellen11 und12 sich in dem Annäherungsbereich17 berühren, wie in2 gezeigt, da sich dann durch die Reibung, die bei den sehr unterschiedlichen und sehr hohen Drehgeschwindigkeiten (z. B. 4500 U/min und 17000 U/min ) dieser beiden Wellen11 und12 entsteht, eine beträchtliche Erhitzung ergibt. Die auf einen Kontaktbereich21 mit geringer Winkelausdehnung auf dem Umfang der Wellen konzentrierte Wärmeableitung wäre so stark, dass die langsamere Welle, nämlich die Niederdruckwelle12 , an dieser Stelle beschädigt werden könnte, in einen metallurgischen Zustand übergehen könnte, in dem sie weniger widerstandsfähig wäre, oder sogar brechen oder durch Reibungsschweißen an der Hochdruckwelle11 festfressen könnte. - Es ergäbe sich also die Gefahr eines Bruchs der Niederdruckwelle und der Verlust des Gebläses oder zumindest die Notwendigkeit, die Niederdruckwelle
12 bei der Reparatur auszuwechseln. Sogar die Hochdruckwelle11 kann auf diese Weise beschädigt werden, selbst wenn sie auf Grund ihrer größeren Drehgeschwindigkeit, durch die sie sich an dem Kontaktbereich21 vorbei bewegt und die Erhitzung auf ihren Umfang verteilen kann, weniger gefährdet erscheint. - Diese Erfindung hat zur Aufgabe, diese Gefahren der Beschädigung durch Reibung in dem Annäherungsbereich
17 der Wellen11 und12 zu vermeiden. Sie besteht darin, dass, wie in3 gezeigt wird, die langsamere Welle – hier die Niederdruckwelle12 -auf ihrer Außenseite, die der rascher drehenden Hochdruckwelle11 zugewandt ist, in ihrem Annäherungsbereich17 , mit einer Beschichtung22 mit geringer Wärmeleitfähigkeit überzogen ist. Außerdem muss die Beschichtung22 gut durch Schleifen oder ähnliche Verfahren bearbeitet werden können, oder mit anderen Worten: sie muss geeignet sein, eine große Energie zu absorbieren, wenn ein mechanisches Teil auf ihr reibt. Diese Eigenschaft steht im Gegensatz zu der der Werkstoffe, aus denen normale Lager bestehen, die einen sehr niedrigen Reibungskoeffizienten besitzen müssen, um Reibungen zu minimieren und die auf ihnen reibenden Teile nicht zu verlangsamen. Ein solches Lager, das dazu vorgesehen ist, eine Welle mit Unwucht zu halten, ohne sie zu verlangsamen, ist in der SchriftUS 3 880 479 A beschrieben. - Geeignete Zusammensetzungen oder Werkstoffe für diese Beschichtung sind Zirkonerde, ytterhaltige Zirkonerde, Aluminiumoxid, Boride und Karbide. In der Schrift
US 4 269 903 A ist eine Legierung beschrieben, die aus solchen Stoffen gebildet ist, aber zur Anwendung für Labyrinthdichtungen zwischen einem Stator und Rotorschaufelspitzen gedacht ist, um dort Gaslecks zu reduzieren. Diese Beschichtungen nennt man „abriebfähig", da man an ihnen die Eigenschaft schätzt, dass sie weich sind und dadurch beim Einfahren von den Schaufelspitzen leicht und schnell in die passende Form geschliffen werden können, wonach sie dann ihre Form unverändert beibehalten und keine mechanische Wirkung mehr ausüben, insbesondere keine Reibung. - Wenn die Wellen
11 und12 auf Grund einer Beschädigung, die das vordere Lager13 zerstört hat, aneinander reiben, dann erfolgt dieses Reiben zwischen der Hochdruckwelle11 und der Beschichtung22 . Da letztere schlecht Wärme leitet, wird die Niederdruckwelle 12 kaum erhitzt; und das mühelose Abschleifen der Beschichtung22 trägt dazu bei, dass sich die Geschwindigkeiten der Wellen11 und12 rasch aneinander angleichen und so das Erhitzen beendet wird. Die Wellen11 und12 verbinden sich also schnell fest miteinander, nachdem der Pilot, der eine Meldung über die Beschädigung erhalten hat, den Motor ausgeschaltet hat, und sie werden dann gemeinsam langsamer, bis sie vollständig zum Stillstand kommen, ohne weitere Schäden zu bewirken. Die Schäden, die letztendlich durch die Reibung entstehen, beschränken sich auf eine Beschädigung der Beschichtung22 bzw. der Hochdruckwelle11 . Die Niederdruckwelle12 , die den Halt des Gebläses gewährleistet und das Sicherheitsteil darstellt, bleibt intakt. - Eine Sollbruchstelle des Stators
2 nahe bei dem vorderen Lager13 ist mit der Bezugszahl23 dargestellt. Es handelt sich um eine verjüngte Stelle des Stators2 . - Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Turbomaschine mit einer inneren Niederdruckwelle
12 und einer äußeren Hochdruckwelle11 , die konzentrisch zueinander sind und sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehen, wobei infolge eines Schadens eine Unwucht an der Niederdruckwelle12 auftreten kann, wobei die Niederdruckwelle von einem Lager in einem nahe bei der Unwucht befindlichen Bereich gehalten wird, das bricht, wenn die Unwucht auftritt, sowie von einem Lager16 , das weiter von der Unwucht entfernt ist und standhält, wobei die Turbomaschine dadurch gekennzeichnet ist, dass die Niederdruckwelle12 in einem von dem standhaltenden Lager entfernten Bereich17 , und zwar auf einer Fläche, die der Hochdruckwelle11 zugewandt ist und sich im wesentlichen gerade vor einem vorderen Lager14 der Hochdruckwelle11 befindet, mit einer Beschichtung22 überzogen ist, die durch Schleifen o. ä. bearbeitet werden kann und eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist. - Es folgt die Liste der Figuren, anhand derer diese Erfindung erläutert wurde, die selbstverständlich auch in anderen Varianten konkret ausgeführt werden kann.
-
1 zeigt in einer Längsschnittansicht eine Turbomaschine, in die die Erfindung eingebaut ist, -
2 zeigt den Fall einer Beschädigung, und -
3 zeigt in einer Vergrößerung von1 den Bereich, in dem die Erfindung eingebaut ist.
Claims (2)
- Turbomaschine mit einer inneren Niederdruckwelle (
12 ) und einer äußeren Hochdruckwelle (11 ), die konzentrisch zueinander sind und sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehen, wobei infolge eines Schadens an der Niederdruckwelle (12 ) eine Unwucht auftreten kann, wobei die Niederdruckwelle von einem Lager gehalten wird, das bricht, wenn die Unwucht in einem nahe bei dem Lager befindlichen Bereich auftritt, sowie von einem Lager (16 ), das weiter von der Unwucht entfernt standhält, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederdruckwelle (12 ) in einem von dem standhaltenden Lager entfernten Bereich (17 ), und zwar auf einer Fläche, die der Hochdruckwelle (11 ) zugewandt ist und sich im wesentlichen gerade vor einem vorderen Lager (14 ) der Hochdruckwelle (11 ) befindet, mit einer Beschichtung (22 ) überzogen ist, die durch Schleifen o. ä. bearbeitet werden kann und eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung eine Zusammensetzung hat, die unter Zirkonerde, ytterhaltiger Zirkonerde, Aluminiumoxid, den Boriden und den Karbiden gewählt wird.
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