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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation einer Vinylverbindung.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
effektiven Inhibierung der Polymerisation von (Meth)acrylsäure oder
Estern von (Meth)acrylsäure
während
ihrer Lagerung, ihres Transports und ihrer Herstellung.
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Vinylverbindungen wie z. B. (Meth)acrylsäure (d.
h. Acrylsäure
oder Methacrylsäure),
Ester von (Meth)acrylsäure
und Acrylnitril neigen aufgrund ihrer Vinylbindung zur natürlichen
Polymerisation durch Licht oder Wärme. Daher wurde vorgeschlagen,
verschiedene Polymerisationsinhibitoren einzusetzen, um die Polymerisation
von (Meth)acrylsäure
oder Estern von (Meth)acrylsäure
während
ihrer Lagerung, ihres Transports oder des Verfahrens ihrer Herstellung
zu inhibieren.
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Beispielsweise wurde die Verwendung
von Metochinon vorgeschlagen. Das japanische geprüfte Patent
mit der Veröffentlichungsnummer
4-14121 beschreibt ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation
von Vinylverbindungen unter Verwendung einer N-Oxylverbindung wie
z. B. Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinooxyl)sebacat.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben jedoch die Stabilität
einer Vinylverbindung während
der Lagerung oder des Transports nach der Zugabe der vorstehend
genannten N-Oxylverbindung
untersucht und gefunden, dass die Konzentration der N-Oxylverbindung
in Kontakt mit der Vinylverbindung nach und nach abnimmt, und dass
es schwierig ist, die Polymerisation von Vinylverbindungen für einen
längeren
Zeitraum zu verhindern.
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Bei dem Verfahren zur Herstellung
von Vinylverbindungen, insbesondere bei den Verfahren der Gewinnung,
Reinigung und Synthese von Vinylverbindungen, schreitet die Polymerisation
von Vinylverbindungen fort. Daher wurde vorgeschlagen, verschiedene
Polymerisationsinhibitoren zu verwenden, um die Polymerisation von
(Meth)acrylsäure
oder Estern von (Meth)acrylsäure
während
dieser Verfahren zu inhibieren.
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Beispielsweise beschreibt das japanische
geprüfte
Patent mit der Veröffentlichungsnummer
45-1054 ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation von Acrylsäure unter
Verwendung einer N-Oxylverbindung wie z. B. tert-Butylnitroxid und
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinooxyl
allein, was einen besseren Polymerisationsinhibierungseffekt ergibt,
als dies bei dem herkömmlich
bekannten Hydrochinon, Phenothiazin, Kupfer(II)-chlorid, usw., der
Fall ist.
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Das japanische geprüfte Patent
mit der Veröffentlichungsnummer
54-3853 beschreibt ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation
unter Verwendung von 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl oder 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinooxyl
in dem Verfahren der Herstellung von Methacrylsäure aus Methacrolein unter
Verwendung eines Sauerstoffenthaltenden Gases in einem organischen
Lösungsmittel.
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Das japanische geprüfte Patent
mit der Veröffentlichungsnummer
58-46496 beschreibt ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation
von (Meth)acrylsäure
oder Estern von Methacrylsäure
unter Verwendung von 3-Oxo-2,2,5,5-tetramethylpyrrolidinooxyl oder
4-Acetoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl.
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Das chinesische Patent CN 1052847A
beschreibt ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation von
Acrylsäure
und Estern von Acrylsäure
unter Verwendung von 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl allein oder
in Kombination mit Hydrochinon, wobei gezeigt wird, dass dabei die
Wirkung besser ist als bei der kombinierten Verwendung von Kupferdibutyldithiocarboxylat
und Hydrochinon.
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Das japanische ungeprüfte Patent
mit der Veröffentlichungsnummer
6-345681 beschreibt ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation
von Acrylsäure
und Estern von Acrylsäure
unter Verwendung von N-Oxylverbindungen wie z. B. 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinooxyl
und 4,4',4''-Tris(2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl)phosphit
in Kombination mit Phenolverbindungen wie z. B. Hydrochinon, und
einer Phenothiazinverbindung.
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Das japanische ungeprüfte Patent
mit der Veröffentlichungsnummer
9-316026 beschreibt ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation
von Acrylsäure
und Estern von Acrylsäure
während
ihrer Herstellung, insbesondere während des Destillationsverfahrens,
unter Verwendung einer N-Oxylverbindung in Kombination mit einer
Phosphorverbindung.
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Die EP-A-0 685 447 beschreibt ein
Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation von (Meth)-acrylsäure und
deren Estern unter Verwendung einer N-Oxylverbindung in Kombination
mit mindestens einer Verbindung, die aus Mangansalzverbindungen,
Kupfersalzverbindungen, 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinverbindungen und
Nitrosoverbindungen ausgewählt
ist. Die EP-A-0
620 206 beschreibt ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation
von (Meth)acryl säure
unter Verwendung eines Polymerisationsinhibitors, der aus einer
N-Oxylverbindung, einer Phenolverbindung und einer Phenothiazinverbindung
ausgewählt
ist.
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Bei der Verwendung von N-Oxylverbindungen
gemäß der herkömmlichen
Polymerisationsinhibierungstechnologie im Herstellungsverfahren,
um z. B. während
der Destillation von roher Acrylsäure eine Polymerisation zu
verhindern, wird eine N-Oxylverbindung in Acrylsäure gelöst und die Lösung wird
mittels einer Pumpe zu einer Destillationskolonne überführt.
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Die Erfinder haben gefunden, dass
die Überführung der
Lösung,
in der die N-Oxylverbindung in Acrylsäure gelöst ist, zu dem Destillationsturm
bei dem Gewinnungs-, dem Reinigungs- und dem Syntheseverfahren der Vinylverbindung,
wie es vorstehend erwähnt
worden ist, die Polymerisation der Vinylverbindung nicht ausreichend
inhibiert.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation einer Vinylverbindung
bereitzustellen, das die Probleme des Standes der Technik überwindet.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zur Stabilisierung und Inhibierung der
Polymerisation von Vinylverbindungen wie z. B. (Meth)acrylsäure und
Estern von (Meth)acrylsäure bereitzustellen,
das die Stabilisierung und Inhibierung der Polymerisation solcher
Vinylverbindungen während ihrer
Lagerung, ihres Transports und ihrer Herstellung in der Gegenwart
einer N-Oxylverbindung und einer spezifischen Menge Wasser sicher
gewährleistet.
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Gemäß eines Aspekts der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation
einer Vinylverbindung während
ihrer Lagerung und/oder ihres Transports bereitgestellt, das durch
das Koexistieren von
- (a) der Vinylverbindung,
- (b) einer wasserlöslichen
N-Oxylverbindung und
- (c) 0,01 bis 2 Gewichtsteilen Wasser bezüglich 100 Gewichtsteilen der
Vinylverbindung gekennzeichnet ist. Die Gegenwart der N-Oxylverbindung
kann die Polymerisation der Vinylverbindung effektiver inhibieren.
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Gemäß eines anderen Aspekts der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation
einer Vinylverbindung bereitgestellt, umfassend die Schritte
- (A) des Auflösens einer N-Oxylverbindung
in Wasser,
- (A1) wobei die Menge an Wasser 1 bis 1000 mal das Gewicht der
N-Oxylverbindung ist,
- (A2) die Menge an Wasser 0,0005 bis 10 Gewichtsteile pro 100
Gewichtsteile der Vinylverbindung ist, und
- (A3) die Menge der N-Oxylverbindung 0,0005 bis 0,1 Gewichtsteile
pro 100 Gewichtsteile der Vinylverbindung ist, und
- (B) des Zugebens der Lösung
zu einer Vinylverbindung in einem Verfahren des Gewinnens, Reinigens und/oder
Synthetisierens der Vinylverbindung. Auf diese Weise kann die Polymerisation
der Vinylverbindung effektiv inhibiert werden.
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Die Vinylverbindung weist eine Vinylbindung
auf, die dazu neigt, eine Polymerisation zu verursachen. Die N-Oxylverbindung
umfasst auch jegliche wasserlösliche
N-Oxylverbindungen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Inhibierung der Polymerisation von (Meth)acrylsäure und
Estern von (Meth)acrylsäure.
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Acrylsäureester umfassen Methylacrylat,
Ethylacrylat, Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat,
2-Hydroxypropylacrylat und dergleichen. Methacrylsäureester
umfassen Methylmethacrylat, Propylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
2-Hydroxypropylmethacrylat und dergleichen.
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Erfindungsgemäß sind beliebige wasserlösliche N-Oxylverbindungen
verwendbar. Es ist bevorzugt, 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinooxyle
der folgenden allgemeinen Formel (1) zu verwenden,
worin R
1 CHOH,
CHCH
2OH, CHCH
2CH
2OH, CHOCH
2OH, CHOCH
2CH
2OH, CHCOOH oder
C=O darstellt und R
2 H oder CH
2OH
darstellt.
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Die vorstehend genannten 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinooxyle
umfassen 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl,
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl, 4-Carboxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl
und dergleichen. Von diesen werden 4-Hydroxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidinooxyl,
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl und dergleichen bevorzugt
verwendet und 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl wird ganz besonders
bevorzugt verwendet. Diese N-Oxylverbindungen können einzeln verwendet werden
oder mindestens zwei dieser Verbindungen können kombiniert verwendet werden.
In diesem Fall kann das Mischungsverhältnis zweckmäßig ausgewählt werden.
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Insbesondere kann eine N-Oxylverbindung
vorzugsweise in einer Menge von 0,0005 Gewichtsteilen oder mehr,
mehr bevorzugt von 0,001 Gewichtsteilen oder mehr bezogen auf 100
Gewichtsteile einer Vinylverbindung zugesetzt werden, um ausreichende
Stabilisierungseffekte sicherzustellen. Andererseits verursacht die
Zugabe einer N-Oxylverbindung in einer zu großen Menge in einer hergestellten
Acrylsäure
eine zu starke Färbung.
Demgemäß kann die
Menge vorzugsweise auf eine Obergrenze von bis zu 0,1 Gewichtsteilen,
mehr bevorzugt auf bis zu 0,03 Gewichtsteile eingestellt werden.
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Die Zugabemenge des Wassers kann
gemäß der Löslichkeit
von Wasser in der Vinylverbindung eingestellt werden. Es kann jedoch
bevorzugt sein, 0,01 Gewichtsteile oder mehr Wasser bezogen auf
100 Gewichtsteile der Vinylverbindung zu lösen, mehr bevorzugt 0,02 Gewichtsteile
oder mehr und insbesondere 0,05 Gewichtsteile oder mehr. Um den
inhibierenden Effekt sicherzustellen, wird andererseits die obere
Grenzmenge des Wassers auf 2 Gewichtsteile eingestellt. Wenn die
Zugabemenge des Wassers weniger als 0,01 Gewichtsteile beträgt, dann
ist es schwierig, die Konzentration der N-Oxylverbindung auf einen
spezifischen Wert einzustellen, was zur Zersetzung der N-Oxylverbindung
und folglich zu einem unzureichenden Inhibierungseffekt führt. Während zu
viel Wasser deren Stabilisierungseffekt vermindert, da Wasser die
Polymerisation der Vinylverbindung fördert, sollte die zugesetzte
Menge an Wasser bis zu 2 Gewichtsteile betragen.
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Die Zugabe der N-Oxylverbindung und
von Wasser zu einer Vinylverbindung ist nicht auf eine feststehende
Abfolge beschränkt,
sondern sie kann je nach Wunsch verändert werden. Es kann jedoch
bevorzugt sein, dass eine N-Oxylverbindung zuerst in Wasser gelöst wird
und dann die wässrige
Lösung
der N-Oxylverbindung einer Vinylverbindung zugesetzt wird. Es ist
auch möglich,
eine N-Oxylverbindung einem Gemisch aus einer Vinylverbindung und
Wasser zuzusetzen. Auf diese Weise koexistieren drei Komponenten,
d. h. die N-Oxylverbindung,
die Vinylverbindung und Wasser. Es wird angenommen, dass diese Koexistenz
der drei Komponenten den Polymerisationsinhibierungseffekt ausübt.
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Die vorliegende Erfindung kann auf
Vinylverbindungen angewandt werden, die Verunreinigungen als Nebenprodukt
in dem Herstellungsverfahren oder Verunreinigungen enthält, die in
Ausgangsrohmaterialien einer Vinylverbindung enthaften sind. Für Acrylsäure, die
verschiedene Verunreinigungen enhält, wie z. B. Essigsäure, Aldehyde
wie z. B. Acrolein, kann der inhibierende Effekt erreicht werden.
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Ferner können zusätzlich zu dem erfindungsgemäßen Polymerisationsinhibitor
herkömmliche
Polymerisationsinhibitoren wie z. B. Phenothiazin, Metochinon, Kupferdialkyldithiocarbamat,
Manganacetat und p-Phenylendiamin verwendet werden.
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Aufgrund der Koexistenz einer N-Oxylverbindung
und einer spezifischen Wassermenge in einer Vinylverbindung kann
die Abnahme der Konzentration der N-Oxylverbindung für einen
längeren
Zeitraum unterdrückt
werden. Die Koexistenz einer N-Oxylverbindung und einer spezifischen
Wassermenge in einer Vinylverbindung verzögert die Zeit zum Starten einer
Polymerisation besser als die herkömmlichen Inhibitoren, wodurch
die Polymerisation einer Vinylverbindung bei der Lagerung oder dem
Transport effektiver inhibiert wird.
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Ferner wird ein Verfahren zur Inhibierung
der Polymerisation entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
während
der Herstellung einer Vinylverbindung detailliert erläutert.
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Eine Vinylverbindung wird in einem
Verfahren der Gewinnung, der Reinigung und der Synthese durch Auflösen einer
N-Oxylverbindung in Wasser und Zugeben der Lösung zu der Vinylverbindung
vor einer Polymerisation bewahrt.
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Herkömmlich wird Acrylsäure aus
einem Reaktionsgas, das durch eine zweistufige katalytische Oxidationsreaktion
von Propylen erhalten wird, durch das Verfahren des (1) Sammelns
einer Acrylsäure
in Form einer wässrigen
Lösung
durch In-Kontakt-Bringen eines Reaktionsmischgases, das Acrylsäure enthält, mit Wasser;
(2) Destillierens der wässrigen
Acrylsäurelösung in
Gegenwart eines azeotropen Lösungsmittels
und Gewinnens der rohen Acrylsäure;
und (3) Reinigens der rohen Acrylsäure hergestellt. Das Reinigungsverfahren
(3) umfasst die Destillation von sich abscheidenden Substanzen mit
niedrigen Siedepunkten, wie z. B. Essigsäure, die Destillation von sich
abscheidenden Substanzen mit niedrigen Siedepunkten, wie z. B. nicht-umgesetztes
Acrolein, und die Destillation von sich abscheidenden Substanzen
mit hohen Siedepunkten.
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Die vorliegende Erfindung ist auf
die Inhibierung der Polymerisation von Acrylsäure in einem beliebigen der
vorstehend genannten Verfahren anwendbar, d. h. auf das (1) Sammelverfahren,
(2) das Gewinnungsverfahren und (3) das Reinigungsverfahren.
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Die Zugabe einer wässrigen
Lösung
einer N-Oxylverbindung ist nicht auf eine bestimmte Art und Weise
beschränkt,
sondern kann in einer gewünschten
Weise durchgeführt
werden. Beispielsweise kann die wässrige Lösung der N-Oxylverbindung in
jedem Verfahren direkt in eine Vinylverbindung eingebracht werden.
Im Fall des Reinigungsverfahrens kann sie auch in eine Versorgungsleitung
oder eine Rückflussleitung
eingebracht werden.
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Eine wässrige Lösung einer N-Oxylverbindung
kann nur in dem Sammelverfahren (1) oder in jedem des Sammelverfahrens
(1), des Gewinnungsverfahrens (2) und des Reinigungsverfahrens (3)
(einschließlich verschiedener
Destillationen) zugesetzt werden. Es kann bevorzugt sein, die wässrige Lösung in
jedem Verfahren oder jeder Destillationsstufe zuzusetzen.
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Im Fall des Zusetzens der wässrigen
Lösung
in jedem Verfahren kann es bevorzugt sein, die Untergrenze der Zugabemenge
der N-Oxylverbindung in jedem Verfahren auf 0,0005 Gewichtsteile,
mehr bevorzugt auf 0,001 Gewichtsteile, insbesondere auf 0,002 Gewichtsteile
bezogen auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäure einzustellen. Die Obergrenze
wird in jedem Verfahren vorzugsweise auf 0,1 Gewichtsteile, mehr
bevorzugt auf 0,03 Gewichtsteile, insbesondere auf 0,02 Gewichtsteile
bezogen auf i 00 Gewichtsteile einer Vinylverbindung eingestellt.
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Wenn die Zugabemenge der N-Oxylverbindung
weniger als 0,0005 Gewichtsteile beträgt, dann kann der erforderliche
Polymerisationsinhibierungseffekt nicht erreicht werden. Insbesondere
dann, wenn die Betriebstemperatur mehr als 100°C beträgt, sinkt der Inhibierungseffekt
merklich ab. Wenn andererseits mehr als 0,1 Gewichtsteile einer
N-Oxylverbindung zugesetzt werden, neigt das Acrylsäureprodukt
dazu, gefärbt
zu werden.
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Die Menge an Wasser, in der eine
N-Oxylverbindung aufgelöst
wird, kann gemäß der Art
und der Menge einer verwendeten N-Oxylverbindung sowie der Art des
Verfahrens verändert
werden. Es kann jedoch bevorzugt sein, die Untergrenze in jedem
Verfahren auf 0,0005 Gewichtsteile, mehr bevorzugt auf 0,001 Gewichtsteile
und insbesondere auf 0,002 Gewichtsteile bezogen auf 100 Gewichtsteile
einer Vinylverbindung einzustellen. Wenn die Menge an Wasser mehr
als 10 Gewichtsteile beträgt,
sinkt andererseits die Reinheit des Acrylsäureprodukts in unerwünschter
Weise ab. Demgemäß kann die
Obergrenze für
das Wasser auf 10 Gewichtsteile, vorzugsweise auf 1 Gewichtsteil
und mehr bevorzugt auf 0,2 Gewichtsteile eingestellt werden.
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Die Konzentration einer N-Oxylverbindung
in einer wässrigen
Lösung
der N-Oxylverbindung kann gemäß der Art
der N-Oxylverbindung oder der zulässigen Menge an Wasser eingestellt werden.
Es kann jedoch bevorzugt sein, die Obergrenze auf etwa 80 Prozent
der Sättigungslöslichkeit
der N-Oxylverbindung in Wasser bei Normaltemperatur einzustellen,
um eine Ausfällung
der N-Oxylverbindung in einem Tank zu verhindern, in dem die wässrige Lösung der
N-Oxylverbindung gelagert wird. Andererseits hängt die Untergrenze der Konzentration
einer N-Oxylverbindung von der Menge der N-Oxylverbindung, die zugesetzt
werden soll, oder von der charakteristischen Leistung einer Zugabevorrichtung
ab. Es kann jedoch bevorzugt sein, die Untergrenze auf etwa 0,1
Gew.-% einzustellen.
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Der Effekt der erfindungsgemäßen Inhibierung
der Polymerisation einer Vinylverbindung in dem Herstellungsverfahren
wird nicht nur einfach deshalb erhalten, weil Wasser mit der N-Oxylverbindung in
jedem Verfahren oder in jedem Destillationsschritt koexistiert.
Erfindungsgemäß ist ungeachtet
der Gegenwart von Wasser in dem Herstellungsverfahren die Verwendung
von Wasser als Lösungsmittel
für die
N-Oxylverbindung, was bedeutet, dass die N-Oxylverbindung zuerst in Wasser gelöst und die
wässrige
Lösung
dann dem vorstehend beschriebenen Verfahren zugesetzt wird, die
signifikante Bedingung zur Ausübung
des Effekts der Inhibierung der Polymerisation einer Vinylverbindung
in dem Herstellungsverfahren.
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Beispielsweise wird in dem Sammelverfahren
(1) zum Sammeln einer Acrylsäure
Wasser eingebracht. In dem Gewinnungsverfahren (2) wird die wässrige Acrylsäurelösung eingebracht
und destilliert. Demgemäß liegt
Wasser an jeder Verfahrensstelle oder in jedem Verfahrensturm vor.
In dem Sammelverfahren (1) wird jedoch in einem Fall, bei dem eine
N-Oxylverbindung
in Form einer wässrigen
Lösung
zugegeben wird, die Polymerisation von Acrylsäure effektiver inhibiert als
in einem Fall, bei dem die N-Oxylverbindung in Form einer Acrylsäurelösung zugesetzt
wird (vgl. Beispiel 5 und Vergleichsbeispiel 2). Daraus ergibt sich,
dass die Zugabe einer N-Oxylverbindung in Form einer wässrigen
Lösung,
was einem endungsgemäßen Verfahren
entspricht, den Polymerisationsinhibierungseffekt einer N-Oxylverbindung verstärkt.
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Wie es vorstehend erwähnt worden
ist, liegt in dem Sammelverfahren (1) und dem Gewinnungsverfahren
(2) Wasser vor. Wasser wird jedoch in jedem Verfahren abgetrennt.
Demgemäß besteht
selbst dann kein Problem, wenn in diesen Verfahren Wasser in einer
relativ großen
Menge vorliegt. Im Gegenteil, bei der Destillationsstufe des Reinigungsverfahrens
(3) sollte die Wassermenge in dem spezifizierten Bereich gehalten
werden, um ein Absenken der Produktreinheit zu verhindern.
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Beispielsweise kann die Wassermenge
in dem Sammelverfahren (1) und dem Gewinnungsverfahren (2) 1 bis
1000 mal das Gewicht einer N-Oxylverbindung sein, und in dem Reini gungsverfahren
(3) kann die Wassermenge 1 bis 200 mal das Gewicht einer N-Oxylverbindung in
einer Destillationsstufe zur Abtrennung von Substanzen mit einem
niedrigen Siedepunkt sein und sie kann 1 bis 50 mal das Gewicht
in einer Destillationsstufe zur Abtrennung von Substanzen mit einem
hohen Siedepunkt sein.
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Erfindungsgemäß kann gleichzeitig molekularer
Sauerstoff verwendet werden, wodurch die Inhibierung der Polymerisation
einer Vinylverbindung verstärkt
wird. Als Mittel zur Zuführung
von molekularem Sauerstoff ist ein Einleiten möglich oder alternativ das Lösen von
molekularem Sauerstoff in einem Lösungsmittel und das Zugeben
der Lösung
zu einer Vinylverbindung. Beispielsweise kann in dem Reinigungsverfahren
(3) molekularer Sauerstoff vom Boden eines Abstreiferturms oder
eines Rückverdampfers
in Form eines Gases zugeführt
werden. Es kann bevorzugt sein, molekularen Sauerstoff in einer
Menge von 0,1 Volumenprozent oder mehr bezüglich der Menge der verdampften
Vinylverbindung zuzuführen.
Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass
dann, wenn die Menge geringer ist als 0,1 Volumenprozent, ein erheblicher
Effekt nicht erreichbar ist. Die Obergrenze des molekularen Sauerstoffs,
der zugeführt
werden soll, kann auf der Basis der Betriebsleistung der Destillationsausrüstung bestimmt
werden. Eine große
Zuführungsmenge
erfordert jedoch einen Umbau der Ausrüstung. Demgemäß kann es
bevorzugt sein, nicht mehr als 1,0 Volumenprozent molekularen Sauerstoff
zuzuführen.
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Zusätzlich zu Acrylsäure ist
die vorliegende Erfindung auch auf andere Vinylverbindungen anwendbar.
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Die Begriffe "Herstellung", "Gewinnung", "Reinigung" und "Synthetisieren" stehen für das Verfahren zur
Umsetzung einer Vinylverbindung und für die vorstehend genannten
Verfahren (1) bis (3). Ferner umfassen diese Begriffe eine Modifizierung
des vorstehend genannten Verfahrens und ein beliebiges zusätzliches
Destillationsverfahren zur Abtrennung einer Substanz mit einem spezifischen
Siedepunkt und dergleichen.
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Im Fall von Acrylsäure entsprechen
diese Begriffe jeweils einem Verfahren zur Oxidation von Propylen und
den Verfahren zur Gewinnung, Reinigung und Synthese von Acrylsäure. Im
Fall von Methacrylsäure
entsprechen diese Begriffe jeweils Verfahren zum Abtrennen, Sammeln
und Raffinieren von Methacrylsäure
von einem Reaktionsgas, das Methacrylsäure enthält, das durch eine katalytische
Gasphasenoxidation von Isobutylen erhalten worden ist. Im Fall von
(Meth)acrylsäureester
beziehen sich diese Begriffe zusätzlich
zu den vorstehend genannten Verfahren für (Meth)acrylsäure jeweils
auf die Verfahren des Veresterns und Reinigens.
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Die vorliegende Erfindung wird unter
Bezugnahme auf die nachstehenden Beispiele weiter beschrieben. Alle
ppm-Angaben sind auf das Gewicht bezogen.
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Beispiel 1
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Eine Lösung, in der Wasser in einer
Menge von 2,0 Gewichtsteilen bezogen auf 100 Gewichtsteile einer
zu behandelnden Acrylsäure
und 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl
(nachstehend als 4H-TEMPO abgekürzt)
in einer Menge von 0,03 Gewichtsteilen bezogen auf 100 Gewichtsteile
der Acrylsäure
in Acrylsäure
gelöst
worden sind, wurde bei Raumtemperatur in einer Probenflasche gelagert
und die Konzentration von 4H-TEMPO in der Acrylsäure wurde 30 min, 2 Stunden
und 10 Stunden nach dem Lösen
gemessen. Die Ergebnisse waren wie folgt. Selbst nach 10 Stunden
wurde keine Abnahme der Konzentration von 4H-TEMPO festgestellt.
Ursprüngliche
Menge: | 300
ppm |
Nach
30 min: | 300
ppm |
Nach
2 Stunden: | 300
ppm |
Nach
10 Stunden: | 300
ppm |
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Beispiel 2
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Die Konzentration von 4H-TEMPO in
Acrylsäure
wurde in einem Verfahren gemessen, das dem von Beispiel 1 ähnlich war,
jedoch war die zugesetzte Menge an Wasser 0,03 Gewichtsteile bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäure.
Die Ergebnisse sind wie folgt: Etwa 60% der ursprünglichen
Konzentration von 4H-TEMPO waren nach 2 Stunden noch vorhanden und
etwa 34% der ursprünglichen
Konzentration von 4H-TEMPO waren nach 10 Stunden noch vorhanden.
Ursprüngliche
Menge: | 300
ppm |
Nach
30 min: | 204
ppm |
Nach
2 Stunden: | 174
ppm |
Nach
10 Stunden: | 103
ppm |
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Beispiel 3
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Die Konzentration von 4H-TEMPO in
Acrylsäure
wurde in einem Verfahren gemessen, das dem von Beispiel 1 ähnlich war,
jedoch war die zugesetzte Menge an Wasser 0,1 Gewichtsteile bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäure.
Die Ergebnisse sind wie folgt: Etwa 80% der ursprünglichen
Konzentration von 4H-TEMPO waren nach 2 Stunden noch vorhanden und
etwa 60% der ursprünglichen
Konzentration von 4H-TEMPO waren nach 10 Stunden noch vorhanden.
Ursprüngliche
Menge: | 300
ppm |
Nach
30 min: | 275
ppm |
Nach
2 Stunden: | 243
ppm |
Nach
10 Stunden: | 180
ppm |
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Vergleichsbeispiel 1
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Die Konzentration von 4H-TEMPO in
Acrylsäure
wurde in einem Verfahren gemessen, das dem von Beispiel 1 ähnlich war,
jedoch war die zugesetzte Menge an Wasser 0,005 Gewichtsteile bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäure.
Die Ergebnisse sind wie folgt: Die Konzentration von 4H-TEMPO war
nach 2 Stunden auf ein Drittel vermindert und etwa 3 der ursprünglichen
Konzentration von 4H-TEMPO waren nach 10 Stunden noch vorhanden.
Ursprüngliche
Menge: | 300
ppm |
Nach
30 min: | 152
ppm |
Nach
2 Stunden: | 98
ppm |
Nach
10 Stunden: | 10
ppm |
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Aus dem Vergleich der Beispiele 1
bis 3 mit dem Vergleichsbeispiel 1 ist klar, dass dann, wenn eine spezifische
Menge an Wasser zusammen mit dem 4H-TEMPO zugesetzt wird, die Verminderung
der Konzentration von 4H-TEMPO im Zeitverlauf gesteuert und die
Acrylsäure
stabil aufrechterhalten werden kann.
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Beispiel 4
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5 ml einer Lösung, die Acrylsäure, Wasser
in der in der Tabelle 1 angegebenen Menge und 4H-TEMPO in einer
Menge von 0,0001 Gewichtsteilen bezogen auf 100 Gewichtsteile Acrylsäure enthielt,
wurde in ein Reagenzglas eingebracht und dieses wurde in ein Ölbad eingetaucht,
das bei 80°C
gehalten wurde, und die Zeit, die bis zum Anstieg der Viskosität vergan gen
war, wurde als Zeit für
den Start der Polymerisation gemessen. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle 1 angegeben.
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Anmerkung: Die zugesetzte Menge an
Wasser ist auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäure bezogen.
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Wie es aus der Tabelle 1 ersichtlich
ist, betrug bei Proben, bei denen die zugesetzte Menge an Wasser bis
zu 20 Gewichtsteile bezogen auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäure betrug,
d. h. bei den Proben Nr. 1 bis 4, die Zeit zum Starten der Polymerisation
25 Stunden oder mehr. Wenn jedoch mehr als 20 Gewichtsteile Wasser
zugesetzt wurden (Nr. 5 bis Nr. 9), betrug die Zeit zum Starten
der Polymerisation weniger als 20 Stunden. Bei Proben, denen bis
zu 5 Gewichtsteile Wasser zugesetzt worden sind, d. h. den Proben
1 und 2, betrug die Zeit zum Starten der Polymerisation mindestens
35 Stunden oder mehr, was zeigt, dass der Bereich zum Inhibieren
der Polymerisation von Acrylsäure
bei einer erhöhten
Temperatur effektiver ist.
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Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Polymerisationsinhibierungsverfahrens
kann die Induktionszeit länger
ausgedehnt werden, als dies vorher der Fall war, und die Polymerisation
kann effektiver inhibiert werden.
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Beispiel 5
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Der Effekt der Inhibierung der Polymerisation
in dem Sammelverfahren (1) wurde bestätigt.
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Propylen wurde einer Gasphasenoxidation
unter Verwendung eines Gases, das molekularen Sauerstoff enthielt,
in Gegenwart eines Oxidationskatalysators einer Gasphasenoxidation
unterworfen, wobei ein Reaktionsgemischgas erhalten wurde, das 0,68
kg/Stunde Acrylsäure,
0,02 kg/Stunde Essigsäure
und 0,45 kg/Stunde Wasser enthielt. Das Reaktionsgemischgas wurde
in einen Gassammelturm eingeführt,
in den Kaskaden-Miniringe (Innendurchmesser 14 mm) in einer Höhe von 6000
mm gepackt waren, ein Gasabblasrohr an der Spitze des Turms, ein
Reaktionsgemischgaszuführungsrohr
am unteren Teil des Turms und ein Turmboden-Flüssigkeitsextraktionsrohr am
Boden des Turms bereitgestellt waren, und der Vorgang des Sammelns des
Reaktionsgemischgases wurde unter Verwendung von Wasser als Absorptionsflüssigkeit
durchgeführt.
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Während
des Sammelverfahrens wurde eine wässrige 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyllösung als
Polymerisationsinhibitor verwendet und eine wässrige Lösung desselben wurde mit 0,02
kg/Stunde von der Spitze des Turms her eingeführt. Die Menge des verwendeten
Polymerisationsinhibitors betrug 0,003 Gewichtsteile bezogen auf
100 Gewichtsteile der Acrylsäure
und die Menge des eingesetzten Wassers betrug 2,9 Gewichtsteile
bezogen auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäure.
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Der Betrieb wurde mit einer Temperatur
an der Turmspitze von 63°C
und einer Turmbodentemperatur von 67°C durchgeführt und durch den Boden des
Turms wurden im stationären
Zustand 0,6 kg/Stunde einer wässrigen
Acrylsäurelösung erhalten.
Der Polymerisationsinhibierungseffekt wurde durch die Viskosität der Flüssigkeit,
die durch den Boden des Turms entnommen worden ist, und die Untersuchung
des überholten Turms
bestätigt.
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Der Betrieb wurde unter den vorstehend
genannten Bedingungen etwa 20 Tage kontinuierlich durchgeführt und
es lag stets ein stabiler Zustand vor. Ferner wurde keine Erzeugung
eines Polymers gefunden, wenn der Sammelturm nach dem Stoppen des
Betriebs untersucht wurde.
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Vergleichsbeispiel 2
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Der Sammelvorgang wurde auf die gleiche
Weise durchgeführt
wie im Beispiel 4, jedoch wurde als Polymerisationsinhibitor 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl
verwendet, das in Acrylsäure
gelöst
und zugesetzt wurde.
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7 Tage nach dem Beginn des Betriebs
wurde festgestellt, dass die Viskosität der Flüssigkeit, die durch den Boden
des Turms entnommen wurde, zunahm. Der Betrieb wurde gestoppt und
der Turm wurde überholt, wobei
eine Bildung des Polymers in dem Turm festgestellt wurde.
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Beispiel 6
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Der Polymerisationsinhibierungseffekt
in dem Gewinnungsverfahren (2) wurde bestätigt. Eine wässrige Acrylsäurelösung wurde
unter Verwendung eines gepackten Turms mit einem Auslassrohr, einem
Rückflussflüssigkeitszuführungsrohr
und einem Polymerisationsinhibitorlösungs-Zuführungsrohr an der Spitze des Turms,
einem Rohmaterialzuführungsrohr
in der Mitte des Turms und einem Kessel, einem Turmboden-Flüssigkeitsextraktionsrohr
und einem Sauerstoffzuführungsrohr
am Boden des Turms destilliert. Die wässrige Acrylsäurelösung war
eine wässrige
Acrylsäurelösung, die
30 Gew.-% Wasser enthielt und die durch In-Kontakt-Bringen von Wasser mit einem
Reaktionsgemischgas erhalten wurde, das durch eine katalytische
Gasphasenoxidation von Propylen erhalten worden ist. Die wässrige Acrylsäurelösung wurde
mit 100 ml/Stunde dem vorstehend genannten gepackten Turm zugeführt. Die
Destillation wurde unter Verwendung von Toluol als Rückflussflüssigkeit
unter den Bedingungen eines Drucks an der Turmspitze von 190 mm
Hg, einer Temperatur an der Turmspitze von 50°C und einer Turmbodentemperatur
von 100°C
durchgeführt.
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Eine gegebene Menge eines Polymerisationsinhibitors
wurde einem Lösungsmittel
zugesetzt und darin gelöst,
wie es in Tabelle 2 gezeigt ist, und anschließend wurde die erhaltene Polymerisationsinhibierungslösung von
der Spitze des Turms her in den gepackten Turm eingebracht und 0,3
Volumenprozent Sauerstoff bezogen auf die Menge des verdampften
Acrylsäuredampfs
wurden dem Boden des Turms zugeführt.
Die Menge des zugesetzten Polymerisationsinhibitors basierte auf
der Menge der dem gepackten Turm zugeführten Acrylsäure. Die
Zusammensetzung der Flüssigkeit,
die aus dem Boden des Turms im stationären Zustand entnommen wurde,
umfasste 97 Gew.-% Acrylsäure,
0,02 Gew.-% Wasser und 2,98 Gew.-% andere Stoffe. Als Rückflussflüssigkeit
wurde die destillierte Ölphase
rezykliert und verwendet. Nach 8-stündigem Betrieb wurde das Innere
des Turms durch 15-stündiges
Ansaugen mit einer Vakuumpumpe mit einem Minimaldruck von 5 × 10–4 Torr
von dem unteren Teil des Turms bei Raumtemperatur getrocknet und
das Gewicht des in dem Turm erzeugten Polymers wurde gemessen, um
den Polymerisationsinhibierungseffekt zu bewerten. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 2 angegeben.
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Die in der Tabelle 2 verwendeten
Abkürzungen
repräsentieren
die nachstehenden Verbindungen. Die gleichen Abkürzungen werden in den Tabellen
3, 4 und 5 vorgenommen.
4H-TEMPO: 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl.
4-Oxo-TEMPO:
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethylpiperidinooxyl.
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Wie es aus der Tabelle 2 ersichtlich
ist, inhibiert 4H-TEMPO, das in Wasser gelöst und zugesetzt worden ist
(Proben Nr. 1, 2 und 5) die Polymerisation von Acrylsäure effektiv,
da verglichen mit dem Fall, bei dem das Mittel in Toluol oder Acrylsäure gelöst und zugesetzt
wird, eine geringere Menge an Polymer erzeugt wird.
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Beispiel 7
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Eine Destillation einer wässrigen
Acrylsäurelösung wurde
in einem Verfahren durchgeführt,
das dem von Beispiel 6 entsprach, jedoch wurde als Rückflussflüssigkeit
Methylisobutylketon verwendet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
3 angegeben.
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Wie es aus der Tabelle 3 ersichtlich
ist, inhibiert 4H-TEMPO, das in Wasser gelöst und zugesetzt worden ist
(Proben Nr. 1, 2 und 5) die Polymerisation von Acrylsäure effektiv,
da verglichen mit dem Fall, bei dem das Mittel in Methylisobutylketon
oder Acrylsäure
gelöst
und zugesetzt wird, eine geringere Menge an Polymer erzeugt wird.
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Beispiel 8
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Eine Destillation einer wässrigen
Acrylsäurelösung wurde
in einem Verfahren durchgeführt,
das dem von Beispiel 6 entsprach, jedoch wurde als Rückflussflüssigkeit
ein Mischlösungsmittel
aus Methylisobutylketon und Toluol (gemischt in einem Verhältnis von
65 : 35, bezogen auf das Gewicht) verwendet. Die Ergebnisse sind
in der Tabelle 4 angegeben.
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Wie es aus der Tabelle 4 ersichtlich
ist, inhibiert 4H-TEMPO, das in Wasser gelöst und zugesetzt worden ist
(Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 5) die Polymerisation von Acrylsäure effektiv,
da verglichen mit dem Fall, bei dem das Mittel in dem Mischlösungsmittel
aus Methylisobutylketon und Toluol oder Acrylsäure gelöst und zugesetzt wird, eine
geringere Menge an Polymer erzeugt wird.
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Beispiel 9
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Eine Destillation einer wässrigen
Acrylsäurelösung wurde
in einem Verfahren durchgeführt,
das dem von Beispiel 6 entsprach, jedoch wurde als Rückflussflüssigkeit
ein Mischlösungsmittel
aus Methylmethacrylat und Toluol (gemischt in einem Verhältnis von
35 : 65, bezogen auf das Gewicht) verwendet. Die Ergebnisse sind
in der Tabelle 5 angegeben.
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Wie es aus der Tabelle 5 ersichtlich
ist, inhibiert 4H-TEMPO, das in Wasser gelöst und zugesetzt worden ist
(Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 5) die Polymerisation von Acrylsäure effektiv,
da verglichen mit dem Fall, bei dem das Mittel in dem Mischlösungsmittel
aus Methylmethacrylat und Toluol oder Acrylsäure gelöst und zugesetzt wird, eine
geringere Menge an Polymer erzeugt wird.
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Beispiel 10
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5 ml einer Lösung, die Acrylsäure, Wasser
in der in der Tabelle 6 angegebenen Menge und 4H-TEMPO in einer
Menge von 0,001 Gewichtsteilen bezogen auf 100 Gewichtsteile Acrylsäure enthielt,
wurde in ein Reagenzglas eingebracht und dieses wurde in ein Ölbad eingetaucht,
das bei 80°C
gehalten wurde, und die Zeit, die bis zum Anstieg der Viskosität vergangen
war, wurde als Zeit für
den Start der Polymerisation gemessen. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle 6 angegeben.
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Anmerkung: Die zugesetzte Menge an
Wasser ist auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäure bezogen.
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Wie es aus der Tabelle 6 ersichtlich
ist, betrug bei Proben, bei denen die zugesetzte Menge an Wasser bis
zu 20 Gewichtsteile bezogen auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäure betrug,
d. h. bei den Proben Nr. 1 bis 3, die Zeit zum Starten der Polymerisation
300 Stunden oder mehr. Wenn jedoch mehr als 20 Gewichtsteile Wasser
zugesetzt wurden (Nr. 4 und Nr. 5), betrug die Zeit zum Starten
der Polymerisation weniger als 150 Stunden. Bei Proben, denen bis
zu 5 Gewichtsteile Wasser zugesetzt worden sind, d. h. den Proben
Nr. 1 und 2, betrug die Zeit zum Starten der Polymerisation mindestens
400 Stunden oder mehr, was zeigt, dass der Bereich zum Inhibieren
der Polymerisation von Acrylsäure
bei einer erhöhten
Temperatur effektiver ist.
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Durch den Einsatz des endungsgemäßen Polymerisationsinhibierungsverfahrens
kann die Induktionszeit länger
ausgedehnt werden, als dies vorher der Fall war, und die Polymerisation
kann effektiver inhibiert werden.