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Bereich der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Waschen und Sterilisieren einer Bierzuleitung, das
in einer Bierzuleitungsanlage zum Liefern von Fassbier in einem
Bierfass zu einem Bierschankhahn oder einer Bierleitung einer Bierzapfanlage
eingesetzt wird.
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Stand der
Technik
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1 zeigt
eine Bierzuleitungsanlage zum Liefern von Fassbier von einem Bierfass
zu einem Hahn, die allgemein in großen Gastwirtschaften und Bierhallen
installiert ist.
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In der Anlage von 1 enthält ein Kühlschrank/-kasten 200 zum
Kühlen
von Fassbier auf gewünschte
Temperaturen ein Fassbierfass 201. Ein Auslass 211 des
Bierfasses 201 ist mit einem Verbinder 202 versehen,
der einen Einlass für
CO2-Gas 221 hat. Ein Bierschankhahn 203 ist
in der Halle oder der Küche
angeordnet und über
eine Bierleitung 10 (z. B. Vinylschlauch) mit dem Verbinder 202 am
Bierfass 201 verbunden. Ferner ist ein CO2-Zylinder 204 mit
dem CO2-Gas-Einlass 221 am Verbinder 202 verbunden,
sodass das im Bierfass 201 gelagerte Fassbier unter Gasdruck
zum Hahn 203 gefördert
wird. Durch Betätigen
des Hahns 203 wird das Bier in einen Krug oder dergleichen
eingeschenkt.
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Zum Zweck der Vereinfachung wird
in 1 eine einzelne Bierleitung
abgebildet, die sich von einem Bierfass erstreckt. In der tatsächlichen
Bierzuleitungsanlage sind einem Bierfass eine Reihe von Leitungen
zugeteilt.
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In jüngerer Zeit werden Bierzapfanlagen
zum Kühlen
von Fassbier auf gewünschte
Temperaturen in relativ kleinen Restaurants usw. eingesetzt. Eine
typische Bierzapfanlage umfasst einen Kühler, einen Kapillarkühlschlauch
und einen Bierschankhahn. Unter dem Gasdruck aus einem CO2-Zylinder wird Bier vom Fass in den Kapillarkühlschlauch
gefördert,
wo das Bier gekühlt
wird.
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In den Bierleitungen zum Ausschenken
von Fassbier wird die Innenwand mit Biergeläger oder -trub (das/der hauptsächlich aus
Eiweißen
besteht), Bakterien/Mikroorganismen usw. verunreinigt. Biergeläger verschlechtern
den Geschmack des Biers, und die Vermehrung von Bakterien und Mikroorganismen
ist unhygienisch. Die Bierleitungen müssen deshalb regelmäßig gereinigt
werden. Es ist aber unmöglich,
das aus einer Masse von Eiweißen
und Bakterien/Mikroorganismen zusammengesetzte Geläger einfach
durch Spülen
der Bierleitung mit Leitungswasser ausreichend auszuwaschen.
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Konventionell wird das Reinigen einer
Bierleitung durchgeführt,
während
die Gastwirtschaften usw. geschlossen sind. Der Reinigungsvorgang
umfasst das Abziehen des Biers aus der Bierleitung, Füllen der
Leitung mit einer Reinigungsmateriallösung (Waschlösung), die
hauptsächlich
aus Natriumhydroxid (Ätznatron) oder
Kaliumhydroxid (Ätzkali)
besteht, und ferner unterchlorigsaures Natrium (Natriumhypochlorit)
umfasst, Abziehen der Waschlösung
aus dem Rohr nach einer vorbestimmten Zeit (z. B. 15 Minuten bis
8 Stunden) und Auswaschen der Leitung mit Leitungswasser. Das Einfüllen und
Abziehen der Reinigungslösung
kann vor dem Waschschritt wiederholt werden. Wenn die Reinigungslösung hauptsächlich aus Ätznatron
oder Ätzkali
besteht, aber kein unterchlorigsaures Natrium enthält, wird
die Sterilisierung durch Einführen
einer wässrigen
Lösung
aus unterchlorigsaurem Natrium (wirksame Chlorkonzentration: 200
bis 500 ppm) in die Leitung bewirkt, nachdem die Leitung mit Hilfe
der Reinigungslösung
ausgewaschen wurde. Die wässrige
Lösung
aus unterchlorigsaurem Natrium hat eine bakterizide Wirkung. Die
Bierleitung einer Bierzapfanlage wird auf ähnliche Weise gereinigt.
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Dieser Reinigungsvorgang weist aber
wegen der Reinigungslösung,
deren Hauptbestandteile giftige Chemikalien wie Ätznatron und Ätzkali sind,
einige Mängel
auf. Einerseits muss der Waschschritt vorsichtig und vollständig ausgeführt werden,
damit kein Ätznatron
oder andere giftige Chemikalien in der Bierleitung zurückbleiben,
und derartiges Auswaschen dauert eine beträchtliche Zeit.
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Außerdem werden die Reinigungsmaterialien,
die hauptsächlich Ätznatron
usw. umfassen, allgemein in der Form einer plattenartigen oder kugelförmigen Tablette
oder eines flüssigen
Konzentrats verkauft. Die Reinigungslösung muss daher in einem Behälter vorbereitet
werden, indem die Tablette in Wasser aufgelöst oder das flüssige Konzentrat
mit Wasser verdünnt
wird. Für
einen Arbeiter besteht die Gefahr einer Verletzung durch physischen
Kontakt mit einer hoch konzentrierten giftigen Lösung. Weil die giftigen Chemikalien
wie Ätznatron
in der gebrauchten Reinigungslösung
verbleiben, kann die Reinigungslösung
darüber
hinaus nicht unbehandelt gelassen werden. Die Bierschanklokale müssen die
benutzte Reinigungslösung
selbst behandeln und in die Kanalisation ablassen oder sie müssen Abwasseraufbereitungsspezialisten
mit der ordnungsgemäßen Entsorgung
beauftragen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein einfaches und ungefährliches Verfahren zum Waschen
und Sterilisieren einer Bierzuleitung, die in einem Bierfass gelagertes
Fassbier zu einem Schankhahn liefert, oder einer Bierleitung einer
Bierzapfanlage bereitzustellen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst das Verfahren zum Waschen und Sterilisieren einer Bierzuleitung
einen Waschschritt des Einführens
von starkem alkalischem elektrolysiertem Wasser in die Bierzuleitung
und einen Sterilisierungsschritt des Einführens von starkem saurem elektrolysiertem
Wasser in die Bierleitung, wobei beide Wässer mit Hilfe eines Erzeugers
von elektrolysiertem Funktionswasser produziert werden.
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Der hierin eingesetzte Funktionswassererzeuger
ist eine bekannte Vorrichtung, die eine Elektrolysezelle mit einer
Anode, einer Kathode und einer zwischen diesen Elektroden bereitgestellten
Scheidewand umfasst. Die Elektrolysezelle enthält eine wässrige Elektrolyselösung, die
aus aufgelösten
Elektrolyten besteht, wie z. B. Natriumchlorid (NaCl). Die wässrige Elektrolyselösung wird
durch Anlegen einer Gleichspannung an die Anode und die Kathode
elektrolysiert, wodurch ein starkes alkalisches elektrolysiertes
Wasser und ein starkes saures elektrolysiertes Wasser erzeugt wird.
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Dieser Erzeuger von elektrolysiertem
Funktionswasser erzeugt starkes alkalisches elektrolysiertes Wasser
mit einer Wasserstoffionenkonzentration (pH) von 11,0 bis 12,5 und
einem Oxidationsreduktionspotenzial (ORP) von –650 mV oder weniger und starkes
saures elektrolysiertes Wasser, das eine Wasserstoffionenkonzentration
(pH) von 1,5 bis 3,0 und ein Oxidationsreduktionspotenzial (ORP)
von +1100 mV oder mehr hat und hypochlorige Säure mit einer wirksamen Chlorkonzentration
von 10 bis 50 ppm enthält.
Es ist zu beachten, dass das Oxidationsreduktionspotenzial die Oxidierbarkeit
oder Reduktionsfähigkeit
der Lösung
darstellt.
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Das Verfahren zum Waschen/Sterilisieren
einer Bierzuleitung der vorliegenden Erfindung gewährleistet
die einfache und effektive Beseitigung von an der Innenseite der
Bierleitung abgesetztem Biergeläger
sowie die Vernichtung von Bakterien und Mikroorganismen.
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Im Besonderen elektrolysiert der
Erzeuger für
elektrolysiertes Funktionswasser die wässrige Elektrolyselösung, die
aufgelöste
Elektrolyten, wie z. B. Natriumchlorid (NaCl), enthält, um starkes
alkalisches elektrolysiertes Wasser und starkes saures elektrolysiertes
Wasser zu ergeben. Ersteres enthält
eine Spur von Natriumhydroxid (NaOH) und Hydroxidionen (OH–),
die Biergeläger
mit einer Seife ähnlichen
Wirkung auflösen. Letzeres
enthält
eine Spur hypochloriger Säure
(10 bis 50 ppm), deren bakterizide Wirkung Bakterien und Mikroorganismen
vernichten kann.
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In dem starken alkalischen elektrolysierten
Wasser zum Auswaschen ist der NaOH-Gehalt so begrenzt, dass physischer Kontakt
mit dem Wasser für
den Menschen ungefährlich
ist.
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Die in dem starken sauren elektrolysierten
Wasser zum Sterilisieren enthaltene hypochlorige Säure zersetzt
sich und verschwindet, nachdem sie eine gewisse Zeit lang an der
Luft gelassen wird, oder bei Kontakt mit einem organischen Stoff
sofort, um das Wasser dadurch ungefährlich zu machen. Außerdem kann
die Reduktion des starken alkalischen Waschwassers durch Zugeben
des starken sauren Wassers beschleunigt werden, wodurch die Wässer neutralisiert
werden, um so ungefährlich
wie das Wasser vor der Elektrolyse zu sein. Das starke alkalische
elektrolysierte Wasser und das starke saure Wasser, das zum Waschen
und Sterilisieren verwendet wird, kann somit ohne besondere Behandlung
in die Kanalisation oder dergleichen abgelassen werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung
werden das starke alkalische elektrolysierte Wasser und das starke
saure elektrolysierte Wasser unmittelbar nach dem Erzeugen jedes
Wassers in dem Erzeuger für
elektrolysiertes Funktionswasser in die Bierleitung eingeleitet.
Die Gründe
hierfür
werden unten genannt.
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Erstens, mit Bezug auf das starke
alkalische elektrolysierte Wasser, weist das im Erzeuger für elektrolysiertes
Funktionswasser erzeugte Wasser eine höhere Auflösungseigenschaft für Eiweiße auf als Ätznatron des
gleichen pH-Wertes. Grund dafür
ist vermutlich die Korrelation zwischen dem pH-Wert und dem Oxidationsreduktionspotenzial
(ORP), das im Fall des starken alkalischen elektrolysierten Wassers
nicht höher
als –650
mV ist. Trotzdem ist das starke alkalische elektrolysierte Wasser
sehr unstabil und oxidationsanfällig
(d. h. der absolute Wert des ORP geht meist zurück). Daher ist es für die effiziente
Auflösung
von Biergeläger
(Eiweiße)
vorteilhaft, starkes alkalisches elektrolysiertes Wasser mit einem
größeren absoluten
ORP-Wert zu verwenden, nämlich
unmittelbar nachdem es erzeugt wird.
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Zweitens, wie oben erwähnt, hat
das im Erzeuger für elektrolysiertes
Funktionswasser erzeugte starke saure elektrolysierte Wasser eine
Wasserstoffionenkonzentration (pH) von 1,5 bis 3,0 und ein Oxidationsreduktionspotenzial
(ORP) von +1100 mV oder mehr und das Wasser enthält bakterizide hypochlorige
Säure. Die
Kombination dieser Faktoren ermöglicht
eine hohe Sterilisierungswirkung. Mit der Zeit nimmt aber der absolute
ORP-Wert ab und die Konzentration hypochloriger Säure geht
zurück.
Dementsprechend wird für
eine höhere
Sterilisierungswirkung vorzugsweise das frischstmögliche starke
saure elektrolysierte Wasser verwendet.
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In der obigen Beschreibung wird jedes
elektrolysierte Wasser direkt aus dem Erzeuger für elektrolysiertes Funktionswasser
in die Bierleitung eingeleitet. Alternativ können das starke alkalische
elektrolysierte Wasser und das starke saure elektrolysierte Wasser
vorübergehend
in separaten Behältern
auf Vorrat gehalten werden, aus dem jedes Wasser in die Bierleitung
eingespeist wird.
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Spezifische Arten der Wasch-/Sterilisierbehandlung
weisen ein Verfahren auf; das das Durchströmenlassen von starkem alkalischem
oder starkem saurem elektrolysiertem Wasser mit einer vorbestimmten
Geschwindigkeit (z. B. 1,0 bis 2,0 l/min) durch die Bierleitung
umfasst, und ein Verfahren, das die folgenden Schritte umfasst:
Einfüllen
von starkem alkalischem -elektrolysiertem Wasser in die Bierleitung,
Abziehen des alkalischen Wassers aus der Leitung nach einer vorbestimmten
Zeit (z. B. 5 bis 30 Minuten) und danach Zuführen von starkem saurem elektrolysiertem
Wasser.
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Ferner kann das Verfahren zum Waschen/Sterilisieren
einer Bierzuleitung der vorliegenden Erfindung einen Klärschritt
zum Entfernen von in der Bierleitung verbleibendem starkem saurem
Wasser aufweisen. Der Klärschritt
kann zum Beispiel durch Auswaschen des Bierleitungsinneren mit Leitungswasser
oder durch Spülen
der Bierleitung mit Kohlendioxidgas (CO2-Gas)
als Zusatzschritt nach dem Sterilisierungsschritt des Einführens von
starkem saurem elektrolysiertem Wasser aus dem Wassererzeuger in
die Bierleitung durchgeführt werden.
Im Besonderen ist es nach dem Sterilisierungsschritt des Einführens von
starkem saurem elektrolysiertem Wasser aus dem Erzeuger für elektrolysiertes
Funktionswasser in die Bierleitung zum Entfernen des starken sauren
elektrolysierten Wassers effektiver, die Bierleitung mit CO2-Gas zu spülen und dann ihr Inneres mit
Leitungswasser auszuwaschen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Fassbierzuleitungsanlage.
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2 ist
eine schematische Darstellung eines Erzeugers von elektrolysiertem
Funktionswasser, der in dem Verfahren zum Waschen/Sterilisieren
einer Bierzuleitung der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird.
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3 bis 6 illustrieren die Abläufe einer
bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens zum Waschen/Sterilisieren
einer Bierzuleitung der vorliegenden Erfindung.
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7 illustriert
eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens zum Waschen/Sterilisieren
einer Bierzuleitung der vorliegenden Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSGESTALTUNGEN
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Zuerst wird ein Erzeuger von elektrolysiertem
Funktionswasser beschrieben, der in dem Verfahren zum Waschen/Sterilisieren
einer Bierzuleitung der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird.
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Ein Erzeuger von elektrolysiertem
Funktionswasser 1, Bezug nehmend auf 2, hat eine Elektrolysezelle 2,
die eine wässrige
Elektrolyselösung
mit einer Spur von Natriumchlorid enthält. Die Elektrolysezelle 2 ist
mit einem Paar einander gegenüberliegender
Elektroden 3, 4 bestückt und von einer Scheidewand 5,
die in der Mitte der Elektroden 3, 4 angeordnet
ist, in zwei Kammern 31, 41 unterteilt. Von der Oberseite
der Kammern 31, 41 erstrecken sich Auslassleitungen 7, 8 auf
verbindbare Weise, wobei die äußeren Enden
der Leitungen 7, 8 Auslässe 71, 81 für elektrolysiertes
Wasser bilden.
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Eine Lösungszuleitung 6 ist
unter der Elektrolysezelle verlegt. Das obere Ende der Lösungszuleitung 6 verzweigt
sich in zwei Lösungskanäle 61, 62,
die mit dem Boden der Kammer 31 bzw. der Kammer 41 kommunizieren.
Das andere Ende der Lösungszuleitung 6 bildet
einen Wassereinlass 60 zum Einspeisen von Leitungswasser.
Die Lösungszuleitung 6 nimmt
in ihrem mittleren Teil eine NaCl-Zuleitung 63 zum Aufnehmen
einer Natriumchloridlösung
(Salzwasser) in das Leitungswasser auf. Die NaCl-Zuleitung 63 ist über eine
Pumpe 64 mit einem Behälter 9 verbunden,
der mit einer Natriumchloridlösung
in einer Konzentration von 20% oder mit einer gesättigten
Salzlösung
gefüllt
ist.
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In dem obigen Aufbau ist jede der
Elektroden 3, 4 eine unlösliche (korrosionsbeständige) Elektrode, wie
z. B. ein mit einem Metall der Platingruppe, einschließlich Platin
und Indium, beschichtetes Titansubstrat. Als die Scheidewand 5 kann
eine neutrale poröse
Membran, die durch Beschichten einer Polyesterbasis mit einem Fluormaterial
(z. B. Polyvinylidenfluorid) hergestellt wurde, oder ein chloriertes
Polyethylen oder eine Kationen-Austauschermembran genutzt werden.
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Im Betrieb des Erzeugers von elektrolysiertem
Funktionswasser 1 von 2 wird
die Elektrolysezelle 2 mit einer wässrigen Elektrolyselösung (Natriumchloridanteil:
0,05 bis 0,1 Gewichtsprozent) gefüllt, indem Leitungswasser vom
Wassereinlass 60 zugeführt
wird und eine geregelte Menge der Natriumchloridlösung zum Leitungswasser
zugegeben wird. Dann wird eine Gleichspannung an ein Paar Elektroden 3, 4 angelegt,
sodass die Elektrode 4 zur Anode gepolt wird. Dadurch wird
die wässrige
Elektrolyselösung
elektrolysiert, um die Wanderung positiver Ionen (z. B. Na+, H+) aus der anodischen
Kammer 41 zur kathodischen Kammer 31 sowie die
Wanderung negativer Ionen (z. B. Cl–,
OH–)
aus der kathodischen Kammer 31 zur anodischen Kammer 41 zu
bewirken. Als Folge dessen wird in der kathodischen Kammer 31,
wo H+-Ionen an der Kathode entladen werden,
um Wasserstoffgas zu bilden, und der Verbrauch von H+-Ionen eine relative
Zunahme der OH–-Ionen verursacht, starkes
alkalisches elektrolysiertes Wasser erzeugt. Dagegen wird in der
anodischen Kammer 41, wo OH–-Ionen
an der Anode entladen werden, um Sauerstoffgas zu bilden, und der
Verbrauch von OH–-Ionen eine relative Zunahme von H+-Ionen verursacht, starkes saures elektrolysiertes
Wasser erzeugt. Außerdem werden
in der anodischen Kammer 41 Cl–Ionen
an der Anode entladen, um Chlorgas zu bilden, das sich in Wasser
auflöst
und hypochlorige Säure
ergibt. In der Elektrolysezelle 2 werden das starke alkalische
elektrolysierte Wasser und das starke saure elektrolysierte Wasser
von dem Zustrom einer frischen wässrigen
Elektrolyselösung
aufwärts
getragen und fließen
durch die Auslassleitungen 7 bzw. 8 hinaus. Auf
diese Weise kann der Erzeuger von elektrolysiertem Funktionswasser 1 dieser
Ausgestaltung kontinuierlich starkes alkalisches elektrolysiertes
Wasser und starkes saures elektrolysiertes Wasser erzeugen.
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Außerdem wird, wenn eine Gleichspannung
umgekehrter Polarität
an die Elektroden 3, 4 angelegt wird, die Kammer 31 auf
der Seite der Elektrode 3 anodisch, um starkes saures elektrolysiertes
Wasser zu erzeugen, während
die Kammer 41 auf der Seite der Elektrode 4 kathodisch
wird, um starkes alkalisches elektrolysiertes Wasser zu erzeugen.
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Als Erzeuger von elektrolysiertem
Funktionswasser kann ECO AQUA CLEAN JDS-101 (Handelsname, hergestellt
von JYONAN ELECTRIC INDUSTRIAL CO., LTD) der folgenden Spezifikation
verwendet werden.
Starkes
alkalisches elektrolysiertes Wasser
Erzeugungsrate: | 1,0 ± 0,1 l/min |
pH-Wert: | 11,0
bis 11,7 |
ORP: | –800 mV
oder weniger |
Starkes
saures elektrolysiertes Wasser
Erzeugungsrate: | 1,0 ± 0,1 l/min |
pH-Wert: | 2,3
bis 2,7 |
ORP: | +1100
mV oder mehr |
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Im Folgenden wird eine Ausgestaltung
des Verfahrens zum Waschen und Sterilisieren einer Bierzuleitung
unter Bezugnahme auf die angefügten
Zeichnungen beschrieben.
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Eine Wasserleitung 11, Bezug
nehmend auf 3, ist mit
dem Wassereinlass 60 des Erzeugers für elektrolysiertes Funktionswasser 1 verbunden.
Die Wasserleitung 11 ist mit einem Druckminderventil 12 und einem
Vorfilter 13 ausgestattet.
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Der Wassererzeuger 1 ist
in der Nähe
eines Bierfasses 201 (in 1 gezeigt)
angeordnet und der Auslass 71 des Wassererzeugers 1 ist
durch einen Vinylschlauch 14 mit einem Einlass 222 eines
Verbinders 202 verbunden, der mit Bezug auf das Bierfass 201 abnehmbar
ist. Ein Hahn 203 an der Spitze der Bierleitung 10 wird
offen gehalten. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird der Wassererzeuger 1 gestartet.
Die an die Elektroden 3, 4 angelegte Gleichspannung
hat eine Polarität,
die die Elektrode 4 anodisch macht. Als Folge dessen wird
aus dem Auslass 71, der zu dem Verbinder 202 führt, starkes
alkalisches elektrolysiertes Wasser abgelassen und fließt mit einer
Fließgeschwindigkeit
von 1,0 l/min durch die Bierleitung 10. Dieser Fluss von alkalischem
Wasser wäscht
das in der Bierleitung 10 abgelagerte Geläger weg.
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Gleichzeitig wird aus einem anderen
Auslass 81 starkes saures elektrolysiertes Wasser abgelassen. Dieses
saure Wasser, das momentan unnötig
ist, wird mit einem Vinylschlauch oder dergleichen in einen Eimer 205 geleitet
und dort gesammelt.
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Nach 3 bis 5 Minuten des obigen Waschvorgangs
wird die Polarität
der an die Elektroden 3, 4 angelegten Gleichspannung
umgekehrt, sodass starkes saures elektrolysiertes Wasser mit einer
Fließgeschwindigkeit
von 1,0 l/min in die Bierleitung 10 fließt, wie
in 4 gezeigt wird. Dieses
starke saure elektrolysierte Wasser kann in der Bierleitung 10 existierende
Bakterien oder Mikroorganismen vernichten. Es heißt, dass
die Bakterienpopulation in der Bierleitung 10 gewöhnlich ungefähr 105 bis 107 pro Milliliter
beträgt.
Nachdem starkes saures elektrolysiertes Wasser mit einem pH-Wert
von 2,3 bis 2,7 und einem ORP von +1100 mV oder mehr eine Minute
lang mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1,0 l/min durch die Bierleitung 10 fließen durfte,
ist die Bakterienpopulation auf 0 vermindert. Während des Sterilisierungsschrittes
ist das gleichzeitig produzierte starke alkalische Wasser unnötig und
wird in den Eimer 205 geleitet. Das starke alkalische Wasser
neutralisiert das gesammelte starke saure Wasser, sodass der Eimerinhalt
zu ungefährlichem
Wasser reduziert wird. Desgleichen kann das starke alkalische Wasser
und das starke saure Wasser, das aus dem Hahn 203 abgelassen wird,
zum Neutralisieren in einem Eimer 207 gesammelt werden.
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Nach Abschluss der Sterilisierung
mit starkem saurem Wasser wird der Verbinder 202 vom Wassererzeuger 1 abgetrennt
und stattdessen über
einen Vinylschlauch 15 mit einem Kohlendioxidzylinder verbunden, wie
in 5 gezeigt. Die Bierleitung 10 wird
mit Kohlendioxidgas (CO2-Gas) gespült, um Reste
des starken sauren Wassers vollständig zu entfernen. Danach wird
Leitungswasser durch die Bierleitung 10 fließen gelassen,
um ihr Inneres auszuwaschen. Das Leitungswasser kann zugeführt werden,
indem der Verbinder 202 an eine Wasserleitung 16 angeschlossen
wird, wie in 6 gezeigt,
oder einfach durch Deaktivieren des Wassererzeugers 1 in
dem in 3 illustrierten
Anschlusszustand. Mit dieser Behandlung ist der Wasch-/Sterilisiervorgang
der Bierleitung 10 abgeschlossen.
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Übrigens
wird der in der obigen Ausgestaltung verwendete Wassererzeuger 1 durch
Wechseln der Polarität
der an die Elektroden 3, 4 angelegten Gleichspannung
betrieben. Ein zusätzlicher
Vorteil dieses Betriebssystems ist, dass der Wassererzeuger 1 Calcium-
(Ca) und Magnesium-(Mg-)ablagerungen oder -präzipitate, die aus dem Leitungswasser
stammen und an den Elektroden 3, 4 in der Elektrolysezelle
abgelagert werden, automatisch entfernt (elektrolysiert). Auf Grund
der Fähigkeit
zur Selbstentfernung von Ablagerungen kann die Reinigung der Elektroden 3, 4 wegfallen.
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In der obigen Ausgestaltung dauert
die Waschzeit (in der starkes alkalisches elektrolysiertes Wasser durch
die Bierleitung 10 fließt) 3 bis 5 Minuten, während die
Sterilisierungszeit (in der starkes saures elektrolysiertes Wasser
durch die Bierleitung 10 fließt) 1 Minute. Die Waschzeit
und die Sterilisierungszeit sind nicht wie oben begrenzt, sondern
können
gemäß der Länge der
Bierleitung 10 und dem Grad ihrer Verschmutzung abgewogen
eingestellt werden.
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Nach dem Sterilisieren der Bierleitung 10 führt die
obige Ausgestaltung einen Klärschritt
für saures Wasser
durch, der das Spülen
der Bierleitung 10 mit CO2-Gas
und ihr Auswaschen mit Leitungswasser umfasst. In Wirklichkeit ist
eine dieser Behandlungen ausreichend. Wenn der Innenzustand der
Bierleitung 10 nach dem Sterilisierungsschritt akzeptabel
ist, können
die Spül-/Waschbehandlungen
durch einen Vorgang ersetzt werden, bei dem als letzter Schritt
des Wasch-/Sterilisierverfahrens Bier in die Bierleitung 10 eingespeist wird,
die noch Reste von starkem saurem elektrolysiertem Wasser enthält, und
der erste Bierfluss weggeworfen wird.
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Die Beschreibung betrifft jetzt eine
weitere Ausgestaltung des Verfahrens zum Waschen/Sterilisieren einer
Bierleitung der vorliegenden Erfindung.
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Zunächst wird der Verbinder 202 in
der in 3 gezeigten weise
mit dem Wassererzeuger 1 verbunden. Während ein Hahn 203 an
der Spitze der Bierleitung 10 offen gehalten wird, wird
der Wassererzeuger 1 betrieben, um starkes alkalisches
elektrolysiertes Wasser in die Bierleitung 10 einzuspeisen.
Wenn das starke alkalische Wasser aus dem Hahn 203 zu fließen beginnt,
wird der Wassererzeuger 1 abgestellt und der Hahn 203 geschlossen,
wodurch die Bierleitung 10 mit dem starken alkalischen
Wasser befüllt
wird. Nachdem dieser Zustand eine Zeit lang beibehalten wird (z.
B. ungefähr
5 Minuten), schwillt das an der Bierleitung 10 abgelagerte
Geläger
und löst
sich leicht ab.
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Danach wird der Wassererzeuger 1,
wobei der Hahn 203 am Ende der Bierleitung 10 wieder geöffnet ist,
wieder gestartet, um eine Gleichspannung umgekehrter Polarität an die
Elektroden 3, 4 anzulegen. Starkes saures elektrolysiertes
Wasser wird 5 Minuten lang in die Bierleitung 10 eingeleitet.
Durch das einfließende starke
saure Wasser wird das starke alkalische Wasser, mit dem die Bierleitung 10 befüllt ist,
zusammen mit dem Biergeläger
zum Hahn 203 hinausgespült,
während
das durch die Bierleitung 10 fließende starke saure Wasser die
Bakterien und Mikroorganismen in ihr tötet.
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Den Wasch-/Sterilisierungsschritten
folgt der Klärschritt,
wie in den 5 und 6 gezeigt, der das Spülen der
Bierleitung 10 mit CO2-Gas und
ihr Auswaschen mit Leitungswasser umfasst.
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Außerdem kann die Bierleitung
10, nachdem das in die Bierleitung 10 gefüllte starke
alkalische Wasser abgezogen worden ist, für eine effektive Sterilisierung
eine vorbestimmte Zeit (z. B. 1 bis 5 Minuten) lang mit dem starken
sauren Wasser befüllt
gelassen werden.
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In den obigen Ausgestaltungen werden
das starke alkalische Wasser und das starke saure Wasser direkt
vom Wassererzeuger 1 zur Bierleitung 10 geleitet.
Alternativ kann, wie in 7 gezeigt,
das starke alkalische elektrolysierte Wasser und das starke saure
alkalische Wasser, die im Wassererzeuger 1 erzeugt werden,
vorübergehend
in separaten Behältern 101 bzw. 102 aufbewahrt
werden, aus denen das betreffende Wasser über Pumpen 111, 122 und
Vinylschläuche
112, 121 zu
einer Bierleitung gefördert
wird.
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Das starke alkalische elektrolysierte
Wasser und das starke saure elektrolysierte Wasser kann auf die gleiche
Weise aus den Behältern 101, 102 in
die Bierleitung gespeist werden wie in den obigen beiden Ausgestaltungen.
Das starke alkalische Wasser und das starke saure Wasser darf nämlich mit
einer vorbestimmten Fließgeschwindigkeit
für den
Wasch-/Sterilisiervorgang
durch die Bierleitung fließen.
Sonst wird das starke alkalische Wasser für eine vorbestimmte Zeit in
der Bierleitung befüllt
gelassen und, nachdem das alkalische Wasser abgezogen worden ist,
wird das starke saure Wasser in die Bierleitung eingeleitet.
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Die obigen Ausgestaltungen betreffen
das Waschen und Sterilisieren der Bierleitung, die in der in 1 gezeigten Fassbierzuleitungsanlage
vorgesehen ist. Der Umfang der vorliegenden Erfindung darf aber nie
auf die obigen Ausgestaltungen begrenzt werden. Die vorliegende
Erfindung gilt ferner für
das Waschen und Sterilisieren der Leitung einer Bierzapfanlage.
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Die Ausgestaltungen in dieser Spezifikation
behandeln zwar das Waschen und Sterilisieren einer Bierleitung,
das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann aber auch für Anwendungen
mit Bezug auf verschiedene Leitungen, einschließlich Automaten für Getränke, Kaffee
usw. und Nassdekatiermasehinen modifiziert werden.