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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung fällt
in das Gebiet der Hilfsstoffe und das Immunsystem stimulierender
Substanzen. Insbesondere betrifft die Erfindung neuartige Triterpensaponinlipophil-Konjugate.
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Verwandtes
Fachwissen
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Saponine
sind glycosidische Verbindungen, die als sekundäre Metaboliten produziert werden.
Sie finden sich verbreitet in höheren
Pflanzen und in einigen Meereswirbellosen der Gattung Echinodermata
(ApSiman et a., Stud. Org Chem. 17:273-286 (1984). Wegen ihrer antimicrobiellen
Wirkung bieten pflanzliche Saponine einen wirksamen chemischen Schutz
gegen Mikroorganismen, besonders Pilze (Price et al., CRC Crit. Rev.
Food Sci. Nutr. 26:27-135 (1987)). Saponine sind für die toxischen
Eigenschaften vieler Meereswirbellose verantwortlich (ApSimon et
al., Stud. Org. Chem. 17:273-286 (1984)). Die chemische Struktur
von Saponinen ergibt ein breites Spektrum pharmakologischer und
biologischer Wirkungen einschließlich einer bestimmten starken
immunologischen Wirksamkeit. Außerdem
haben Mitglieder dieser Gruppe von Verbindungen schäumende Eigenschaften
(ein identifizierendes Merkmal), oberflächenaktive Eigenschaften (die
für ihre
hämolytische
Wirkung verantwortlich sind), cholesterinbindende, fungizide, molluskizide,
kontrazeptive, wachstumsverzögernde,
schleimlösende,
entzündungshemmende,
analgetische, antivirale, kardiovaskuläre, enzymhemmende und antitumorige
Wirkungen (Hostettmann, K., et al., Methods Plant Biochem. 7:435-471
(1991); Lacaille-Dubois, M.A. & Wagner,
H., Phytomedicine 2:363-386 (1996); Price, K.R., et al., CRC Crit.
Rev. Sci. Nutr. 26:27-135 (1987)).
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Strukturell
bestehen Saponine aus Aglukon (Sapogenin), das an eine oder mehrere
Zuckerketten angehängt
ist. In einigen Fällen
kann Saponin mit organischen Säuren,
wie Essigsäure,
Malonsäure,
Angelikasäure
und anderen als Teil ihrer Struktur acyliert sein (Massios, G. & Lavaud, C. Stud.
Nat.Prod. Chem. 15:187-224 (1995)). Diese komplexen Strukturen haben
Molekulargewichte von 600 bis zu mehr als 2000 Dalton. Die asymmetrische
Verteilung ihrer hydrophoben (aglukonen) und hydrophilen (Zucker-)Komponenten verleiht
diesen Verbindungen einen amphipathischen Charakter, der im Wesentlichen
für ihre
waschmittelähnlichen
Eigenschaften verantwortlich ist. Folglich können Saponine mit der Cholesterinkomponente
von Tierzellmembranen interagieren, wobei sich Poren bilden, die
zu Membranzerstörung
und Zelltod führen
können,
wie bei Hämolyse
von Blutzellen.
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Saponine
können
entsprechend ihrer oben gezeigten aglukonen Zusammensetzung klassifiziert
werden:
- 1. Triterpenglykoside
- 2. Steroidglykoside
- 3. Steroidalkaloidglykoside
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Die
Steroidalkaloidglykoside oder Glykoalkaloide teilen viele physikalische
und biologische Eigenschaften mit den Steroidglykosiden, aber Alkaloidglykoside
werden normalerweise gesondert betrachtet, weil ihre Steroidstruktur
Stickstoff enthält.
Häufig
haben die Aglukone Methylsubstituenten, die zu Hydroxymethyl-, Aldehyd-
oder Carboxylgruppen oxidiert werden können; diese Komponenten können eine
Rolle bei einigen der biologischen Wirkungen der Saponine spielen.
Umfangreiche Studien der Saponine haben gezeigt, dass die Triterpen-Saponine
nicht nur am häufigsten
in der Natur vorkommen, sondern auch die mit den interessantesten
biologischen und pharmakologischen Eigenschaften sind.
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Saponine
haben eine oder mehrere lineare oder verzweigten Zuckerketten, die
an das Aglykon über eine
Glukosidische Äther-
oder Esterverbindung angeschlossen ist bzw. sind. In einigen Saponinen
wurde auch die Anwesenheit von acylierten Zuckern festgestellt.
Entsprechend der Anzahl der Zuckerketten, die dem Aglukon angehängt sind,
können
Saponine monodesmosidische Saponine (mit einer einzigen Zuckerkette) oder
bidesmosidische Saponine (mit zwei Zuckerketten) sein. In monodesmosidischen
Saponinen wird die Zuckerkette normalerweise von einer glycosidischen Ätherverbindung
an das C-3 des Aglukons angeschlossen. Zusätzlich zu der an C-3 angehängten Zuckerkette
haben bidesmosidische Saponine eine zweite Zuckerkette an C-28 (Triterpen-Saponine)
oder an C-26 (Steroid-Saponine) durch eine Etterverbindung angebunden.
Wegen der typischen Fähigkeit
von Estern werden bidesmosidische Saponine leicht in ihre monodesmosidischen Bilden
durch milde Hydrolyse umgewandelt (Hostettmann, K. et al., Methods
Plant Biochem. 7:435-471 (1991)) (2).
Anscheinend sind monodesmosidische Saponine signifikant in Pflanzen
biologisch aktiver als ihre bidesmosidischen Formen. Zum Beispiel
führt in
Hedera helix die enzymatische Transformation des bidesmosidischen
Hederasaponin C zu dessen monodesmosidischer Form (α-Hederin)
zu einem Produkt von hoher antibiotischer Aktivität (Wagner,
H. & Horhammer,
L., Pharmacognosy und Phvtochemistry, Springer-Verlag, Berlin (1971)).
Generell tendieren monodesmosidische Saponine auch dazu, hämolytischer
als bidesmosidische Saponine zu sein. Diese Eigenschaft scheint
gut mit ihrer antifungalen Wirkung zu konelieren. Vermutlich verändern Saponine
durch Interagieren mit membrangebundenen Sterolen von Pilzen die
Durchlässigkeit
von Zellmembranen, was zum Tod des Organismus führt (Price, K.R., et al., CRC
Crit. Rev. Food Sci. Nutr. 26:27-135 (1987)). Folglich scheint die
Auswahl der Wirte für
Pflanzenkrankheiten verursachende Pilze funktionell von deren Kapazität bestimmt
zu sein, enzymatisch die Saponine des Wirtsorganismus zu entgiften, (Bowyer,
P. et al., Science 267: 371-374 (1995)). Die acylierten Quillaja-Saponine
scheinen jedoch eine Ausnahme zu sein, da ihre monodesmosidischen
Formen signifikant weniger wirksame hämolytische Substanzen sind
als ihre acylierten und nicht-acylierten bidesmosidischen Formen,
(Pillion. D. J. et al., J. Pharm. Sci. 84; 1276-1279 (1996)). Bidesmosidische
Saponine dienen sehr wahrscheinlich als nützliche Formen für die Lagerung
und/oder den Transport dieser Verbindungen bis zu der Zeit, in der
die biologisch wirksamen monodesmosidischen Formen für die Verteidigung
der Pflanze gefordert sind (Hostettmann, K. et al., Methods Plant
Biochem. 7:435-471 (1991); Osbourn, A.E. et al., Adv. Exp. Med.
Biol, 404:547-555 (1996)). Im Gegensatz dazu können bidesmosidische Saponine
in Tieren starke biologische und pharmakologische Wirkungen haben,
die mit Aspekten der Pflanzenphysiologie absolut keinen Zusammenhang
haben.
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Saponin-Adjuvantia
aus der Borke des Ouillaja saponaria Molina-Baums (Quillaja-Saponine) sind chemisch
und immunologisch gut charakterisierte Produkte (Dalsgaard, K. Arch.
Gesamte Virusforsch. 44:243 (1974); Dalsgaard, K., Acta Vet. Scand.
19 (Suppl. 69): 1 (1978); Higuchi, R. et al., Phytochemistry 26:229 (1987);
ibid. 26:2357 (1987); ibid. 27:1168 (1988); Kensil, C. et al., J.
Intmunol. 146:431 (1991); Kensil et al., U.S. Patent No. 5,057,540
(1991); Kensil et al., Vaccines 92:35 (1992); Bomford, R. et al.,
Vaccine 10:572 (1992); und Kensil, C. et al., U.S. Patent No. 5,273,965
(1993)).
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Diese
Saponin-Adjuvantia sind eine Familie von eng verwandten O-acylierten
Triterpenglykosid-Strukturen. Sie haben ein Aglukon-Triterpen (Quillasäure), mit
verzweigten Zuckerketten an den Positionen 3 und 23 und eine an
Position 23 angeschlossene Aldehydgruppe. Ein einzigartiges Merkmal
der Quillaja-Saponine ist die Gegenwart von Acyloil-Acyl-Komponenten, die
an die C-3-Hydroxygruppe einer Fucopyranose durch eine Esterbindung
an Position 28 der Quillasäure
angeschlossen ist. Diese Acyl-Komponenten wurden als 3,5-Dihydroxy-6-methyloctan Säure, 3,5-Dihydroxy-6
methyloctan-Säure,
5-O-α-L-rhanmopyranosyl-(1-2)-α-L-arabinofuranosid
und 5-O-α-L-arabinofuranosid
identifiziert.
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Higuchi.
R. et al. (Phytochemistry 26:229 (1987); ibid 27:1168 (1988) und
Kensil C. et al., (U.S. Patent No. 5,057,540, ibid., Vaccine 92:35
(1992), und U.S. Patent No. 5,273,965 (1993)) haben nachgewiesen,
dass sich die 3-O-glycosidische Verbindung zwischen dem Fucosyl-Rest
und dem Acyloil-Acyl-Rest durch milde alkalische Hydrolyse aufspalten
lässt,
um Desacylsaponine zu ergeben. Diese Desacylsaponine aus Quillaja-Saponinen
sind hydrophiler als die Original-Saponine. Anscheinend führt Deacylierung
von Quillaja-Saponinen zu einem signifikanten Verlust von Adjuvanzwirkung,
was sich durch Antikörperproduktion
und CTI-Reaktion messen lässt
(Kensil et al., U.S. Patent No. 5,057,540, Spalte 22, Zeilen 35
bis 49; Kensil et al., Vaccines 92:35 (1992); und Kensil et al.,
U.S. Patent No. 5,.273,965, Spalte 7, Zeile 62).
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Quillaja-Saponine
wurden als eine Mischung aus etwa zwanzig strukturell eng miteinander
verwandten Triterpenoidglycosiden mit minimalen Unterschieden zwischen
ihnen erkannt (Higuchi, R. et al., Phytochemistry 26:229 (1987);
ibid, 26:2357 (1987); ibid., 27:1169 (1988); Kensil et al., U.S.
Patent No. 5,057,540 (1991); Kensil et al., Vaccines 92:35 (1992)),
was ihre Trennung schwierig macht. Ihre Triterpenoid-Gruppe trägt die Aldehyd-Gruppe,
die für
das Bewirken der T-Zellmmnunität verantwortlich
ist, während
ihre Kohlenhydratkomponenten die humorale Immunität auf ähnliche
Weise wie bestimmte Polysaccharide zu verbessern scheinen (vielleicht
durch Interagieren mit Lymphozytenrezeptoren) (Bohn J. und J. BeMiller,
Carbohydrate Polymers 28:3 (1995). Tatsächlich beschreibt die veröffentlichte
PCT-Anmeldung WO 90/03.184, dass Saponine mit ihrem zu Alkohol reduzierten
Triterpenoidaldehyd immer noch in der Lage sind, eine Antikörperreaktion
herbeizuführen.
Eine andere Komponente von Quillaja-Saponinen, die Acyloil- Acyl-Gruppen, scheint
gleichfalls eine Rolle bei der Adjuvanzwirkung zu spielen. Es gibt
auch Gründe
zu vermuten, dass ihre durch eine Normoterpen- Carbonsäure gebildete
Acyloil-Acyl-Komponente
teilweise für
einige der bei mehreren gereinigten Quillaja-Saponine beobachteten
toxischen Eigenschaften verantwortlich ist (Kensil, C. et al., J.
Immunol. 146:431 (1991)). Es wäre
daher von kommerziellem Interesse, modifizierte Quillaja-Saponine
zu entwickeln, die leichter zu reinigen, potentiell weniger toxisch
und chemisch stabiler sind und im Vergleich zu den Original-Saponinen gleiche
oder bessere Adjuvanzeigenschaften haben.
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Das
Immunsystem kann sowohl spezifische als auch unspezifische Immunität zeigen
(Klein, J., et al., Immunologie (2nd), Blackwell Science Inc., Boston
(1997)). Im Allgemeinen produzieren B- und T-Lymphozyten, die für ein gegebenes
Antigen spezifische Rezeptoren auf ihrer Zelloberfläche anzeigen,
spezifische Immunität.
Das Immunsystem kann auf verschiedene Antigene auf zwei Weisen antworten:
1) humoral vermittelte Immunität,
die B-Zellstimulierung und Produktion von Antikörpern oder Immunglobulinen
einschließt
[andere Zellen werden an der Erzeugung einer Antikörperreaktion
ebenfalls beteiligt, z.B. Antigen darstellende Zellen (APCs, einschließlich Makrophagen)
und Helfer-T-Zellen (Th1 und Th2)], und 2) zellvermittelte Immunität (CMI),
die im Allgemeinen T-Zellen einschließlich zytotoxische T-Lymphozyten
(CTLs) betrifft, obwohl auch andere Zellen an der Erzeugung einer
CTL-Reaktion beteiligt sind (z.B. Th1- und/oder Th2-Zellen und APCs). Unspezifische
Immunität
umfasst verschiedene Zellen und Mechanismen, wie Phagozytose (das
Verschlingen fremder Partikel oder Antigene) durch Makrophagen oder
Granulozyten und natürlicher
Killer-(NK)-Zellaktivität und
andere. Unspezifische Immunität
hängt von
evolutionär
weniger fortschrittlichem Mechanismen ab (z. B. Phagozytose, die
ein wichtiger Wirtsverteidigungsmechanismus ist) und zeigt nicht
das erworbene Wesen von Spezifität
und Gedächtnis,
Kennzeichen einer spezifischen Immunreaktion an. Unspezifische Immunität ist eher
den Wirbeltieren angeboren. Außerdem
interagieren Zellen, die an unspezifischer Immunität beteiligt sind,
wesentlich mit B- und T-Zellen, um eine immune Reaktion zu produzieren.
Die entscheidenden Unterschiede zwischen spezifischer und unspezifischer
Immunität
basieren auf B- und
T-Zellspezifität.
Diese Zellen erwerben ihre Reaktionsweise vorwiegend nach Aktivierung
mit einem spezifischen Antigen und haben Mechanismen, um Gedächtnis zu
zeigen, falls sie zukünftig
diesem spezifischen Antigen ausgesetzt werden. Als Ergebnis ist
Impfung (die Spezifität
und Gedächtnis
einschließt)
ein wirksames Protokoll zum Schutz gegen schädliche Krankheitserreger.
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Eine
kritische Komponente inaktivierter Impfstoffe, einschließlich Subunit-Vakzine,
ist ein Adjuvans. Adjuvantia sind nichtimmunogene Verbindungen,
die mit einem Antigen verabreicht (entweder gemischt mit oder vor
der Verabreichung des Antigens gegeben) die Immunreaktion auf dieses
besondere Antigen verbessert oder modifiziert. Auf diese Art sind
humoral und/oder zellulär
vermittelte Immunreaktionen wirksamer, wenn ein Antigen mit einem
Adjuvans verabreicht wird. Weiterhin kann das Adjuvans die Qualität der Immunreaktion
durch Beeinflussung der erzeugten Unterklassen (Isotypen) von Immunglobulinen
verändern
(IgGI, IgG2.IgG3. und IgG4 für
menschliches IgGs; IgG1, IgG2a, IgG2b und IgG3 für Mäuse-IgGs), gleichfalls auch ihre
Affinitäten.
Eine von Th1-Zellen in Mäusen
gesteuerte Reaktion induziert IgG1, IgG2a, IgG2b und in geringerem
Maße IgG3
und begünstigt
auch eine CMI-Reaktion auf ein Antigen. Wenn die IgG-Reaktion durch Zellen
des Typs Th2 gesteuert wird, verbessert sich vor Allem die Produktion
von IgGI und IgA.
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Zu
den Adjuvantia, die verwendet worden sind, um eine Immunreaktion
zu verbessern, gehören
Aluminiumverbindungen (alle generell als "Alaun" bezeichnet), Öl-in-Wasser-Emulsionen (die
oft andere Bestandteile enthalten), vollständiges Freund'sches Adjuvans (CFA,
eine Öl-in-Wasser- Emulsion,
die getrocknete, hitzegetötete
Tuberkulosebakterium-Organismen enthält) und Pertussis-Adjuvans
(eine salzige Suspension getöteter
Bordatella-pertussis-Organismen). Von diesen Adjuvantia wird generell
angenommen, dass ihr Aktionsmechanismus darauf beruht, ein Depot
von Antigen zu verursachen und eine langsame Freigabe von Antigen in
das Immunsystem zu erlauben und eine unspezifische Entzündung zu
erzeugen, von der angenommen wird, dass sie für ihre beobachtete Wirkung
verantwortlich ist (Cox J.C., et. al., Vaccine 15:248-256 (1997)). Bei
einigen Saponinen wurde gezeigt, dass sie verschiedene Arten Immunstimulationswirkungen
einschließlich
Adjuvanswirkung haben. Diese Wirkungen sind schon früher zusammengestellt
worden (Shibata, S., New Nat. Prod. Plant Pharmacol. Biol. Ther.
Act., Proc. Int. Congr. 1st, 177-198
(1977); Price, K.R., et al., CRC Crit. Rev. Food Sci. Nutr. 26:
27-135 (1987); Schöpke,
Th., & Hiller.
K., Pharmazie 45:313-342 (1990); Lacaille-Dubois, M.A. et al., Phylomedicine
2:363-386 (1996)).
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Die
veröffentlichte
PCT-Anmeldung WO 93/05789 beschreibt Konjugate, bei denen schwach-immunogene
Eiweiße
kovalent an gereinigte acylierte Ouillaja-Saponinfraktion über die
Carboxylgruppe der 3-O-Glukuronsäure
gebunden werden. Zusatz von freien Quillaja-Saponinen zu diesen
Konjugaten führte
eine höhere Immunreaktion
herbei, was darauf schließen
lässt,
dass 1. das kovalent beigefügte
Quillaja-Saponin als Verbindungsstelle für zusätzliche Saponinmoleküle dient
und 2., dass der Adjuvanseffekt von der Anzahl der Saponine abhängt, die
mit dem Eiweißantigen
verbunden sind.
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Die
veröffentlichte
PCT-Anmeldung WO 90/03184 beschreibt einen Immunostimulationskomplex
(ISCOM), der mindestens ein Lipid und mindestens ein Saponin aufweist
und gegebenenfalls Adjuvantia zusätzlich zu dem Saponin einschließen kann.
Von diesen Matrizen wird gelehrt, dass sie als immunomodulierende Wirk-
und Impfstoffe nützlich
sind. Das Lipid und das Saponin sind eher physikalisch miteinander
assoziiert als kovalent aneinander gebunden. Quil A (ein Quillaja-Saponin-Extrakt)
ist das bevorzugte Saponin. Die Literaturstelle lehrt außerdem,
dass es günstig
ist, (zusätzlich
zu Quil A) der ISCOM-Matrix Adjuvantia hinzuzufügen. Die Literaturstelle lehrt,
dass ein Adjuvans, dem geeignete hydrophobe Eigenschaften fehlen,
modifiziert werden kann, um einen hydrophoben Bereich für die Integration
in die ISCOM-Matrix
aufzuweisen.
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Bomford,
R. et al., Vaccine 10:572-577 (1992) lehrt, dass sich Lipide zur
ISCOM-Bildung mit einer Vielfalt von Saponinen mischen lassen. Die
Literaturstelle lehrt, dass Quillaja-Saponine, Gypsophila-Saponine
und Saponaria-Saponine die einzigen getesteten Saponine waren, die
Adjuvanswirkung zeigten.
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Es
bleibt ein Bedarf nach Adjuvantia, die eine verbesserte Adjuvanswirkung
und niedrigere Toxizität haben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf neuartige chemische Verbindungen gerichtet,
die hierin als Saponin-lipophile Konjugate Bezug bezeichnet werden,
bei denen
- (1) ein nicht-acyliertes oder deacyliertes
Triterpen-Saponin, das einen 3-O-Glukuronsäurerest
hat, kovalent gebunden ist an:
- (2) eine Verbindung, die einen lipophilen Bereich hat, wie Fettsäure, Fettsäureamin,
Phospholipid, Terpen, Polyäthylenglykol
und andere;
wobei (1) an (2) über das Carboxylkohlenstoffatom
am 3-O-Glukuronsäurerest
des Triterpen- Saponins gebunden ist.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auch auf pharmazeutische und
veterinärmedizinische
Gemische, die eines oder mehrere der Saponin-lipophile Konjugate
und ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Verdünnungsmittel,
Träger
oder Vehikel aufweisen. Diese Gemische können als Immunverstärker in
Tieren und Menschen verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf Impfstoffe gerichtet, die ein
oder mehrere Antigene und ein Saponin-lipophiles Konjugat aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch darauf gerichtet, die Verstärkung einer
Immunreaktion in Säugetieren
zu verbessern und umfasst die Verabreichung einer wirksamen Menge
an einem Saponin-lipophiles Konjugat, um die Immunreaktion von Säugetieren
auf ein Antigen oder mehrere Antigene zu verbessern.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf ein Impfverfahren gerichtet und
umfasst die Verabreichung einer oder mehrerer Antigene und eines
Saponin-lipophiles Konjugats.
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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1 illustriert typische chemische Strukturen
für Saponine,
die von Quillaja, Gypsophila und Saponaria abgeleitet sind.
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2 illustriert typische chemische Strukturen
für (a)
Saponin von Acanthophvllum squarrosum und (b) Lucyosid P.
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3 zeigt
den Vergleich der durch OVA allein bewirkten Anti-OVA IgG-Primärimmunreaktion
und der entsprechenden Reaktion in Gegenwart von Alaun, Quillaja-Saponin
und unterschiedlichen Dosen von desacyliertem Quillaja-Saponin und
von einem Quillaja-Saponin-lipophiles
Konjugat (GPI -0100), Beispiel 3 der vorliegenden Erfindung.
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4 zeigt
die typischen Endpunkttiter für
Immunisierung mit dem OVA-Antigen in der Gegenwart von Freund'schem vollständigen Adjuvans,
Quillaja-Saponin, Quillaja-Saponin-lipophiles Konjugat der vorliegenden
Erfindung, Alaun und OVA allein. Die durch die antigenspezifische
Antikörperbindung
bewirkte Absorption wurde als Funktion des Logarithmus der Serenverdünnung aufgezeichnet.
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5 zeigt
den Vergleich der protokollierten Endpunkttiter für die sekundäre Anti-OVA-IgG-Immunreaktion,
bewirkt durch OVA allein und in Gegenwart von Alaun, Quillaja-Saponin
und unterschiedlichen Dosen von Quillaja-Saponin-lipophiles Konjugat
(GPI -0100).
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6 zeigt
die Wirkungen von Alaun, Quillaja-Saponina und unterschiedlichen
Dosen von Quillaja-Saponin-lipophiles Konjugat auf die Produktion
von IgG-Isotypen (GPI -0100) der vorliegenden Erfindung. Die protokollierten
Endpunkttiter wurden unter Verwendung von Antikörpern bestimmt, die für jeden
Isotyp spezifisch sind.
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7 zeigt
den Vergleich der proliferativen Reaktionen in vitro, die durch
von Mäusen
isolierte zweimal immunisierte T-Lymphozyten herbeigeführt wurden,
mit OVA allein oder in Gegenwart von Alaun Quillaja-Saponin, unterschiedlichen
Dosen von desacyliertem Quillaja-Saponin
und Quillaja-Saponin-lipophiles Konjugat der vorliegenden Erfindung
(GPI -0100). Der Grad der Vorbehandlung wurde durch Stimulierung
der Spleenozyten entweder mit 2 oder 10 μg OVA und Messung der zunehmenden Änderungen
in der 3H-Thymidinintegration (Δ 3H-TdR-Integration,
c.p.m.) bestimmt.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung ist auf neuartige chemische Verbindungen,
auf die hierin als Saponin-lipophilkonjugate Bezug genommen wird,
gerichtet und weist auf
- (1) ein nicht-acyliertes
oder deacyliertes Triterpenesaponin, das einen 3-O-Gukuronäurerest
hat, kovalent gebunden an:
- (2) eine lipophile Komponente, zum Beispiel eine oder mehrere
Fettsäuren,
Fettsäureamine,
aliphatische Amine, aliphatische Alkohole, aliphatische Mercaptane,
Terpen oder Polyäthylenglykol;
wobei
(2) an (1) über
das am 3-O-Glucuronsäurerest
des Triterpen-Saponins vorhandene Carboxylkohlenstoffatom entweder
direkt oder durch eine geeignete Bindegruppe gebunden wird.
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Die
Anbindung einer lipophilen Komponente an die 3-O-Gucuronsäure eines
Saponins wie Quillaja desacylsaporiins, Silene jenisseenis, Willd'sche Desacylsaponine,
Lucyoside P. und Gypsophila Saponaria und Acanthophvlluin squarrosum
Saponine verbessern ihre Adjuvanswirkungen auf humorale und zellulär vermittelte
Immunität.
Außerdem
ergibt das Binden einer lipophilen Komponente an den 3-O-Glucuronsäurerest von
nicht-acyliertem oder deacyliertem Saponin ein Saponinanalog, das
leichter zu reinigen, weniger toxisch, chemisch stabiler ist und
gleiche oder bessere Adjuvanzeigenschaften als das Originalsaponin
besitzt.
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In
ihrer breitesten Ausführungsform
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein oder mehrere modifizierte
Saponine, wobei besagte modifizierte Saponine (a) eine Triterpenaglyconkernstruktur
(wie Quillasäure,
Gypsogenin und andere) mit verzweigten Zuckerketten, die an die
Positionen 3 und 28 gebunden sind, und eine gebundene oder an Position
4 angehängte
Aldehydgruppe haben, (b) entweder ursprünglich nicht-acyliert sind
oder die Entfernung einer Acyl- oder Acyloilgruppe erfordern, die
an ein Saccharid an der Position 28 des Triterpenaglycons gebunden
ist, und (c) eine lipophile Komponente haben, die kovalent entweder
direkt oder durch eine Bindungskomponente an die Karbonsäure von
Glucuronsäure
an der Position 3 des Triterpenaglycons gebunden ist.
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Die
hierin gebrauchten Ausdrücke "lipophile Komponente" und "ein Rest eines lipophilen
Moleküls" beziehen Sie sich
auf eine Komponente, die durch kovalente Interaktion einer geeigneten
funktionellen Gruppe von einer oder mehreren Verbindungen gebunden
ist, die nichtpolar sind oder einen nichtpolaren Bereich mit dem
3-O-glcA-Rest eines Saponins haben. Die lipophile Komponente kann
Teil einer amphipathischen Verbindung sein. Eine amphipathische
Verbindung ist eine Verbindung, deren Moleküle sowohl polare als auch nichtpolare
Bereiche enthalten. Oberflächenaktive
Substanzen sind Beispiele für
amphipathische Verbindungen. Oberflächenaktive Substanzen besitzen
normalerweise einen nichtpolaren Teil, der oft eine Alkyl-, Aryl-
oder Terpenstruktur ist. Außerdem
besitzt eine oberflächenaktive
Verbindung einen polaren Teil, der anionisch, kationisch, amphoterisch
oder nichtionisch sein kann. Beispiele für anionische Gruppen sind Carboxylat,
Phosphat, Sulfonat und Sulfat. Beispiele für kationische Domänen sind
Aminsalze und quarternäre
Ammoniumsalze. Amphoterische oberflächenaktive Substanzen besitzen
sowohl einen anionischen als auch einen kationischen Bereich. Nichtionische
Bereiche sind normalerweise Derivate einer fettsauren Carboxygruppe
und schließen
Saccharid- und Polyoxyethylenderivate ein.
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Eine
lipophile Komponente kann auch zwei oder mehr Verbindungen aufweisen,
die nichtpolare Bereiche besitzen, wobei jede der Verbindungen völlig an
eine Verbindungsgruppe gebunden ist, die wiederum kovalent an die
3-O-Glucuronsäure
gebunden ist.
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Mehrere
lipophilhaltige Verbindungen, wie aliphatische Amine und Alkohole,
Fettsäuren,
Polyäthylenglykol
und Terpene, können
dem 3-O-glcA-Rest von Deacyl-Saponinen und dem 3-O- glcA-Rest von nicht-acylierten
Saponinen zugesetzt werden. Das Lipophil kann eine aliphatische
oder eine zyklische Struktur sein, die gesättigt oder ungesättigt sein
kann. Zum Beispiels können
Fettsäuren,
Terpenoide, aliphatische Amine, aliphatische Alkohole, aliphatische
Mercaptane, Glykosylfettsäuren,
Glykolipide, Phospholipide und Mono- und Diacylglyserole kovalent
an nicht-acylierte
Saponine oder Desacylsaponine gebunden werden. Die Bindung kann über eine
funktionelle Gruppe an eine lipophile Komponente erfolgen, die kovalent
entweder mit der sauren Komponente der 3-Glucuronsauren Komponente
oder einer aktivierten Säurefunktionalität an dieser
Position reagiert. Alternativ kann ein bifunktionaler Linker verwendet
werden, um das Lipophil zum 3-O-glcA-Rest des Saponins zu konjugieren.
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Zu
den nützliche
Fettsäuren
gehören
C6-C24-Fettsäuren, vorzugsweise C7-C18-Fettsäuren. Beispiele für nützliche
Fettsäuren
sind gesättigte
Fettsäuren
wie Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure,
Arachinsäure,
Behensäure
und Lignocerinsäure,
sowie ungesättigte
Fettsäuren
wie Palmitoleinsäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure und
Arachidonsäure.
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Zu
den nützlichen
aliphatischen Aminen, aliphatischen Alkohole und aliphatischen Mercaptanen
gehören
Amine und Alkohole und Mercaptane (RSH), die eine geradkettige oder
verzweigte, gesättigte
oder ungesättigte
aliphatische Gruppe mit ungefähr
6 bis ungefähr
24 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 6 bis 20 Kohlenstoffatome, besser
6 bis 16 Kohlenstoffatome und am besten 8 bis 12 Kohlenstoffatome
haben. Zu den Beispielen für
nützliche
aliphatische Amine gehören
Oktylamin, Nonylamin, Decylamin, Dodecylamin, Hexadecylamin, Sphingosin
und Phytosphingosin. Zu den Beispielen für nützliche aliphatische Alkohole
gehören
Oktanol, Nonanol, Dekanol, Dodekanol, Hexadekanol, Chirnylalkohol
und Selachylalkohol.
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Zu
den nützlichen
Terpenoiden gehören
Retinol, Retinal, Bisabolol, Citral, Citronellal, Citronellol und Linalool.
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Zu
den nützlichen
Mono- und Diacylglycerinen gehören
Mono- und doppelt verestertes Glycerin, wobei die Acylgruppen 8
bis 20 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 8 bis 16 Kohlenstoffatome,
einschließen.
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Nützliche
Polyäthylenglykole
haben die Formel H-(O-CH2-CH2)nOH, wobei n, die Anzahl der Äthylenoxideinheiten,
von 4 bis 14 ist. Zu den Beispiele für nützliche Polyäthylenglykole
gehören
PEG 200 (n=4), PEG 400 (n =8-9) und PEG 600 (n=12-14).
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Nützliche
Polyäthylenglykol-Fettalkoholäther, bei
denen die Äthylenoxideinheiten
(n) zwischen 1 bis 8 sind und die Alkylgruppe von C6 bis
C18 ist.
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Eine
Seitenkette mit amphipathischen Merkmalen, d.h. asymmetrischer Verteilung
hydrophiler, und hydrophober Gruppen erleichtert (a) die Bildung
von Micellen wie auch eine Verbindung mit Antigenen und (b) die
Zugänglichkeit
des Triterpenaldehyds zu zellulären
Rezeptoren. Es ist auch möglich,
dass die Gegenwart einer negativ geladenen Carbonylgruppe in solch
einer Seitenkette zum Abweisen der Triterpengruppen beitragen kann
und ihnen auf diese Art einen größeren Grad
an Rotationsfreiheit erlaubt. Dieser letztere Faktor würde die
Zugänglichkeit
zellulärer
Rezeptoren zur iminebildende Carbonylgruppe steigern.
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Die
Desacylsaponine und Nicht-acylierten Saponine können direkt mit der lipophilen
Komponente oder über
eine Verbindungsgruppe verbunden werden. Mit dem Ausdruck "Verbindungsgruppe" sind ein oder mehrere
bifunktionale Moleküle
gemeint, die verwendet werden können,
um die Desacylsaponine, nicht-acylierte Saponine oder Mischungen
davon mit dem lipophilen Molekül
kovalent zu verbinden. Die Verknüpfungsgruppe schließt sich
kovalent an die Karbonsäuregruppe
der 3-O-Glucuronsäurekomponente
an der Triterpenkernstruktur und an eine geeignete funktionelle
Gruppe an, die sich am lipophilen Molekül befindet.
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Nicht
einschränkende
Beispiele für
Verknüpfungsgruppen,
die verwendet werden können,
um das Saponin und das lipophile Molekül zu verbinden, sind Alkylendiamine
(NH2-(CH2)n-NH2), wobei n von
2 bis 12 ist, Aminoalcohole (HO-(CH2)r-NH2), wobei r von
2 bis 12 ist, und Aminosäuren,
die gegebenenfalls carboxygeschützt
sind, Äthylen-
und Polyäthylenglykole
(H-(O-CH2-CH2)n-OH,
wobei n 1-4 ist), Aminomercaptane und Merceaptokarbonsäuren.
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Die
vorliegende Erfindung ist nützlich
bei jedem Saponin, das die oben genannten beschriebenen strukturellen
Anforderungen aus den hierin beschriebenen Gründen erfüllt. Der hierin verwendete
Ausdruck "nicht-acyliertes
Saponin" oder "Nichtacyl-Saponin" bezieht sich auf
ein Saponin, dem eine angeschlossene Acyl- oder Acyloilgruppe fehlt,
die an einen oligosacchariden Rest gebunden ist, der wiederum an
Position 28 des Triterpens gebunden ist.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "Deacylsaponin" oder "deacyliertes Saponin" bezieht sich auf
ein Saponin, das modifiziert worden ist, um eine Acyl- oder Acyloilgruppe
von einem oligosacchariden Rest zu entfernen, der selbst an Position
28 des Triterpens gebunden ist.
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Quillaja,
Gypsophila und Saponaria sind nützliche
Saponine, die alle verzweigte Triterpenaglycone mit einer an Position
4 angeschlossenen Aldehydgruppe verbunden oder an diese angeschlossen
sind, verzweigte Oligosaccharide, verknüpft durch eine Esterverbindung
in Position 28 und eine 3-O-Glucuronsäure (3-O-glcA), die in Quillaja
und Gypsophila an verzweigte Oligosaccharide gebunden ist. Saponine
von O. saponaria und S. jenisseenis schließen Acylkomponenten ein, wohingegen
Saponin von Gypsophila, Saponaria und Acanthophyllum keine Acyl-Komponenten
einschließen.
Jedes dieser nicht-acylierten oder deacylierten Saponine ist in
der vorliegenden Erfindung nützlich.
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Anderer
Triterpensaponine sind auch für
die Herstellung der Lipidconjugate geeignet, die der Gegenstand
dieser Anmeldung sind. Diese neuen Saponine haben strukturelle Merkmale ähnlich den
Saponinen von Quillaja saponaria Molina, Gypsophila sp. oder Saponaria
officinalis, d.h., sie haben einen Aldehyd- und einen Gluconursäurerest,
der mit ihren Aglyconen verbunden ist. Diese zusätzlichen Saponine sind das
Bidesmosid-Saponin, Squarrosid A, isoliert von Acanthophyllum squarrosum;
das Saponin-Lucyosid P und zwei acylierte Saponine, isoliert von
Silene jenisseensis Willd. Es folgt eine kurze Beschreibung dieser
Verbindungen.
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Squarroside
A ist ein Bidesmosid-Saponin, das zwei Oligosaccharidketten enthält, die
mit C-3 und C-28
seines Aglycongypsogenins verbunden ist. Ähnlich dem Gypsophila-Saponin
hat es eine mit C-4 des Aglycon verbundene Aldehydgruppe und einen
Glucuronsäurerest
an C-3. Außerdem
enthält
es einen acetylierten Fucoserest an C-28. Es wurde nachgewiesen,
dass Squarrosid A immunomodulierende Wirkung hat, wie durch einen
lymphoproliferativen Test in vitro gemessen wurde. Diese anscheinend
nicht spezifischen immunomodulierenden Wirkungen waren dosisabhängig: eine
abschwächende
Wirkung bei Konzentrationen im μg-Bereich
und eine anregende Wirkung im pg-Bereich.
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Lucyoside
P ist ein bidesmosidisches Saponin, das einen mit C-3 und C-28 verbundenen
Kohlehydratrest seiner Aglycon-Quillasäure und eine Aldehydgruppe
an C-4 hat. Lucyosid P hat einen Glucuronsäurerest an C-3.
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Zwei
acylierte Saponine wurden von Caryophyllacea Silene jenisseensis
isoliert. Diese Saponine haben an C-3 und C-28 ihrer Agylcon-Quillasäure gebundene
Kohlehydrate. Die mit C-3 und C-28 verbundenen Kohlehydratreste
sind Glucuronsäure
beziehungsweise Fucose. Der Fucoserest wird mit einer p-Methoxycinnamoylgruppe
acyliert, um Trans- und Cis-p-Methoxycinnamoyltritepenglycoside
zu ergeben. Obwohl diese Saponine eine Aldehydgruppe haben, haben
sie keine erkennbare immunstimulierende Wirkung, wie sich bei einer
chemiluminescenz-Granulocytenuntersuchung in vitro gezeigt hat.
Es ist jedoch möglich,
dass die p-Methoxycinnamoylkomponente
die Wirkung des reaktiven Sauerstoffs stört, der gebraucht wird, um
Chemiluminescenz zu erzeugen.
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Alle
zuvor beschriebenen Saponine sind zur Reinheit isoliert worden.
Die acylierten Saponine von Silene jenisseensis sind jedoch nur
als eine Mischung aus den cis- und den transisomeren Formen erhalten
worden. Ähnlich
dem Q. saponaria saponin werden diese acylierten Saponine von Silene
jenisseensis durch milde alkalische Hydrolyse mit ∼0,2 N KOH
1 Stunde bei Raumtemperatur deacyliert. Das deacylierte Saponin
wird dann durch eines der hierin beschriebenen Verfahren modifiziert,
um analoge Substanzen mit Immunstimulations- und Adjuvanswirkungen
zu ergeben.
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Eine
bevorzugte Gruppe von Verbindungen zum Gebrauch in der vorliegenden
Erfindung sind desacylierte Quillaja-Saponine, die an einer Lipophilkomponente über chemische
Reaktion mit der Carboxylgruppe der 3-O-Glucuronsäure konjugiert
waren.
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Somit
bezieht sich eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung auf Verbindungen der Formel II:
oder ein
pharmazeutisch akzeptables Salz davon; wobei
R' Glucose oder Wasserstoff
ist; R
2 ist Apiose oder Xylose, vorzugsweise
Apiose; X ist S, O, NH oder eine Verbindungsgruppe; und R
3 ist ein Rest eines Lipophilmoleküls.
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Bevorzugte
Werte von X schließen
O und NH ein. Außerdem
wird eine Anzahl bifunktionaler Verbindungsgruppen bevorzugt. Nützliche
Beispiele schließen
ein:
-NH-CH2-CH2-NH-,
-NH-CH(COOH)-CH2-NH-, -NH-CH2-CH(COOH)-NH-,-NH-CH2-CH2-CH2-NH-, -O-(CH2)r-NH-, -S-(CH2)r-NH-, -S-(CH2)r-C(O)-, -NH-CH2-C(O)-, -O-CH2-CH2-O-CH2-CH2-O-, -NH-NH-C(O)-CH2-,
-NH-C(CH3)2-C(O)-
und -NH-NH-C(O)-(CH2)r-C(O)-NH-N=,
wobei r in jedem Fall von 2-5 ist.
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Bevorzugte
R3-Gruppen schließen Reste von Fettsäuren, Terpenoiden,
aliphatischen Aminen, aliphatischen Alkoholen, aliphatischen Mercaptanen,
Polyäthylenglykolen,
Glycosylfettsäuren,
Mono- und Poly-C2-C4-Alkylenoxyderivate
von Fettsäuren
und Fettalkoholen, Glykolipiden, Phospholipiden und Mono-. Di- und
Triacylglyzerolen ein, die geeignet sind, kovalent an die 3-O-gIcA-Carbonylgruppe
oder an eine geeignete funktionelle Gruppe an einem bifunktionalen
Linker gebunden zu werden.
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Nützliche
Beispiele für
R3-Reste schließen Reste von Arachidonsäure, Caprylsäure, Retinal,
Decanal, Carprylaldehyd, Nonylamin, Nonanol, Dodecylamin, Dodecanol,
Octylglucopyranosid, Laurinsäure,
Laurylmercaptan, Sphingosin, Dihydrosphingosin, 4-Octylbenzaldehyd,
Vitamin A und Glucosamin-Ricinolsäurekonjugat ein.
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Gleichermaßen lassen
sich die Carbonsäurekomponente
der 3-Glucuronsäure
von Gypsophilia-, Saponaria- und Acanthophyllum-Saponin, das Saponin
Lucyoside P und deacyliertes Saponin von S. jenisseenis modifizieren,
um Konjugate zu liefern, wobei die Säure mit einem geeigneten Reagens
reagiert, um ein Amid- oder Esterverbindung zu einer lipophilen
Komponente entweder direkt oder über
einen geeigneten Linker, wie hierin eingehender beschrieben ist,
zu bilden. Die Glucuronsäure
wird dadurch in -C(O)-X-R3 umgewandelt, wobei
X und R3 wie oben definiert sind.
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Saponin-lipophile
Konjugate, die durch reagierende Gypsophilia- und Saponaria-Saponine
gebildet werden, lassen sich durch die Formeln III beziehungsweise
IV darstellen:
wobei
X und R
3 wie oben definiert sind.
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Milde
alkalische Hydrolyse der Quillaja-Saponinmischung führt zum
Aufbrechen der 28-O-Esterbindung
und zur Deacylierung des Saponins und erzeugt zwei Hauptprodukte,
die eng miteinander verwandt sind und sich in einem einzigen Glucopyranosylrest
unterscheiden (Higuchi, R. et al., Phytochemistry 26:229 (1987);
ibid., 26:2357 (1987); ibid., 27:1169 (1988); Kensil et al., U.S.
Patent No. 5,057,540 (1991); Kensil et al., Vaccines 92:35 (1992)).
Diese zwei HauptDesacylsaponine, die durch chromatographische Verfahren
getrennt werden können,
sind hydrophiler und haben weniger Adjuvanswirkung als die Muttersaponine.
Die Reduktion von über
zwanzig Quillajasaponinarten auf nur zwei Verbindungen bietet jedoch
eine praktikable Quelle an Ausgangsmaterialien für die Entwicklung und Produktion
semisynthetischer Adjuvantia.
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Bevorzugte
Ausgangsmaterialien schließen
desacylierte Quillaja-Saponine ein, dargestellt durch Formel I:
worin
R
1 Glucose oder Wasserstoff ist, und R
2 Apiose oder Xylose ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform lassen
sich zwei desacylierte Quillaja-Saponine, DS-1 und DS-2, unter Nutzung
der hierin beschriebenen Isolierungsverfahren isolieren und entweder
einzeln oder als Mischung verwenden. DS-1 bezieht sich auf eine Verbindung
der Formel I, wobei R
1 H und R
2 Apiose
oder Xylose ist. DS-2 bezieht sich auf eine Verbindung der Formel
I, wobei R
1 Glucose und R
2 Apiose
oder Xylose ist.
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Zwischen
60%-70% der gesamten desacylierten Quillaja-Saponine, die die DS-2-Fraktion
darstellen, haben einen Glucoserest an R1.
Die anderen 30% bis 40% der desacylierten Quillaja- Saponine (bei denen
das von QS-21- abgeleitete Produkt überwiegt), die DS-1 darstellen,
haben keine Glucosereste in ihrer Kohlehydratkomponente. Der zusätzliche
Glucoserest verleiht DS-2 höhere
Hydrophilie, das in der Umkehrphase HPLC früher als DS-1 eluiert. Die meisten
Quillaja-Saponine
haben Apiose an Position R2, außer einem
kleinen Teil von QS-21, der Xylose statt Apiose hat. Der Xyloseersatz
dürfte
sich hauptsächlich
in der Fraktion DS-1 finden. Bevorzugt wird, die ganze Mischung
aus DS-1 und DS-2 für
die Herstellung von Konjugaten zu verwenden.
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Weil
sich der 3-O-glcA-Rest in Quillaja-Saponinen ohne Veränderung
der Adjuvanswirkung modifizieren lässt, bietet diese Carboxylgruppe
eine einzigartige Stelle für
chemische Modifizierung der Desacylsaponine. Ohne an Theorie gebunden
sein zu wollen, ersetzt die Integration einer lipophilen oder amphiphilischen Kette
beim 3-O-glcA funktionell die aus Quillaja-Saponinen durch alkalische
Hydrolyse entfernte 28-O-Acylgruppe. Diese Modifikation ergibt Neo-Saponine
unterschiedlicher physikalisch-chemischer Eigenschaften und Adjuvanswirkung
die vergleichbar mit den ursprünglichen
Quillaja-Saponinen oder besser als diese sind. Diese Modifikation
kann auch für
nicht-acylierte Saponine von Gypsophila sp., Saponaria officinalis
und das Saponin-Squarrosid und Lucyosid P verwendet werden, um deren
Adjuvanswirkung auf die primäre
Immunreaktion zu verbessern.
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Die
Desacylsaponine und nicht-acylierten Saponine lassen sich mit dem
lipophilen oder amphiphilischen Molekül durch Herstellung eines aktiven
Glucuronsäureesters
mit anschließender
Reaktion des aktiven Esters mit einer nucleophilischen funktionellen
Gruppe am Linker oder lipophilen Molekül verbinden. Zu den Beispielen
für aktive
Ester, die sich bei der praktischen Anwendung der Erfindung verwenden
lassen, gehören N-Hydroxysuccinimid-
Glucuronat, Sulfo-N-Hydroxysuccinimid,
Hydroxybenzotriazol und p-Nitrophenol. Die aktiven Ester lassen
sich durch Reagieren der Carboxygruppe des Saponins mit einem Alkohol
in Gegenwart eines Dehydrierungsmittels, wie Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC), 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid (EDC) und 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidmethiodid
(EDCI) herstellen. Der Linker oder das lipophile/amphiphilische
Molekül
wird dann mit dem aktivierten Ester in wässriger Lösung gemischt, um das Konjugat
zu ergeben.
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Wo
eine Verknüpfungsgruppe
zwischen dem Saponin und dem lipophilen oder amphiphilischen Molekül gewünscht ist,
wird der aktive Ester des Saponin-Glucyronats wie oben beschrieben
hergestellt und in Reaktion mit der Verknüpfungsgruppe, z.B. 2-Aminoethanol,
einem Alkylendiamin, einer Aminosäure, wie Glycin, oder eine
carboxygeschützte
Aminosäure
wie Glycin-tert-butylester gebracht. Falls der Linker eine geschützte Carboxygruppe
enthält,
wird die Schutzgruppe entfernt, und der aktive Ester des Linkers
wird (wie oben beschrieben) hergestellt. Der aktive Ester wird dann
mit dem lipophilen Molekül
in Reaktion gebracht, um das Konjugat zu ergeben. Alternativ kann
das lipophile Molekül
mit Bernsteinanhydrid derivatisiert werden, um ein Lipophil-Succinatkonjugat
zu ergeben, das sich in Gegenwart von EDC oder EDCI mit einem Saponinlinker-Derivat
kondensieren lässt,
das eine freie Amino- oder Hydroxylgruppe am Linker hat.
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Es
ist auch möglich,
ein Saponinlinkerkonjugat herzustellen, der einen Linker mit einer
(von einem Alkylendiamin abgeleiteten) freien Aminogruppe aufweist,
und die freien Aminogruppen mit einem heterobifunktionalen Kreuzlinker,
wie Sulfosuccinimidyl 4-(N-Maleimidocyclohexan)-1-carboxylat querzuvernetzen,
der anschließend
mit den freien Sulfhydrylgruppen der lipophile Thiolverbindung reagieren
wird. Zu den Beispielen für
solche Linker gehören
Aminoalkohole wie 2-Aminoethanol und Diamine wie Ethylendiamin,
1,2-Propylendiamin, 1,5-Pentandiamin, 1,6-Hexandiamin und dergleichen. Das lipophile
Molekül
kann dann an den Linker gekoppelt werden, indem zuerst das succinierte
Derivat mit Bernsteinanhydrid gebildet wird, worauf eine Kondensierung
mit dem Saponin-Linkerkonjugat mit DCC, EDC oder EDCI folgt.
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Ein
zusätzlicher
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf eine Saponin-Analogsubstanz
gerichtet, bei der eine Biotinylgruppe dem 3-O-glcA eines deacylierten
Saponins oder eines nicht-acylierten
Saponins wie Gypsophila und Saponaria saponin hinzugefügt worden
ist. Die Einbindung einer Biotinylgruppe gestattet die Bindung von
Avidin oder Streptavidin, das mit einer feststellbaren Markierung
gekennzeichnet worden ist, z. B. einer radioaktiven, fluoreszierenden,
paramagnetischen oder sonstigen Markierung oder Meldegruppe. Die Markierung
dieser Verbindungen ermöglicht
ihre Feststellung in vivo oder in vitro zu diagnostischen Zwecken. Zum
Beispiel kann ein FACS-System für
die Feststellung und Bestimmung von T-Zellen mit Zelloberflächenrezeptoren
für das
Saponinanalogprodukt verwendet werden. Die Anwesenheit dieser Rezeptoren
zeigt an, welche Zellen potentiell durch Iminebildende Gruppen dazu
stimuliert werden konnten, eine Immunreaktion zu produzieren. Die
Bindung des markierten Avidins oder Streptavidins könnte entweder
vor oder nachdem sich das biotinylierte Saponinanalogprodukt an
die Zelloberflächenrezeptoren
gebunden hat erfolgen.
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Die
Konjugate der vorliegenden Erfindung sowie nützliche Ausgangsmaterialien
lassen sich entsprechend den folgenden Verfahren herstellen. Schemata,
auf die sich bezogen wird, befinden sich am Ende des Beschreibungsabschnitts
vor den Ansprüchen.
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Herstellung
von Ausgangsmaterialien
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Es
gibt zwei Verfahren, die auf milder alkalischer Hydrolyse basieren,
um das Ouillajadesacyl-Saponin herzustellen. Das erste von Higuchi,
R. et al. beschriebene Verfahren (Phytochemistry 26:229 (1987),
durch Bezugnahme vollständig
hierin eingebracht) beginnt mit einem alkoholischen Auszug durch
Quillaja-Rinde, und die beiden Desacylsaponinen (1 und 2) werden
durch chromatographische Verfahren getrennt (siehe Schema 1). Dieses
Verfahren erbringt schwache Ausbeuten für beide Produkte.
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Ein
zweites, von Kensil, C. et al. beschriebenes Verfahren (U.S. Patent
Nr. 5,057,540, durch Bezugnahme vollständig hierin eingebracht) beginnt
mit teilweise durch Ultrafiltration oder Gelchromatographie gereinigten
Quillaja-Saponinen (Dalsgaard. Arch. Gesamte Virusforsch, 44:243
(1974); Acta Vet. Scand. 19 (Suppl. 69): 1 (1978)). Die Desacyl-Saponine
1 (DS-1) und 2 (DS-2) werden durch chromatographische Verfahren
aufgelöst.
Dieses Verfahren erbringt gute Ausbeuten für beide Produkte.
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Ein
weiteres Schema für
die Gewinnung und Isolierung der Desacylsaponine 1 und 2 wird in
Schema 2 gezeigt.
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Die
Desacylsaponine 1 und 2 werden vor ihrer chemischen Modifizierung
getrennt. In einigen Fällen wäre es je
nach Toxizität,
Reproduzierbarkeit, Wirksamkeit und den potentiellen Steuerungsproblemen
möglich,
die modifizierte Mischung aus 1 und 2 als Adjuvanz zu verwenden.
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Deacyliertes
Saponin von einem S. jenisseensis-Saponin kann auch durch basische
Hydrolyse gebildet werden. Siehe Schema 3. Die Hydrolysereaktion
resultiert in der Entfernung einer trans-p-Methoxycinnamoylgruppe.
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Fettsäuredesalcylsaponin-Konjugate
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Fettsäuren sind
geeignet, den 3-O-glcA-Rest von Desacylsaponinen zu modifizieren.
Bestimmte ungesättigte
Fettsäuren
wie Arachidonsäure
haben eine Reihe von Doppelbindungen, die eine den Terpenoiden ähnliche
starre Struktur auferlegt, und werden bevorzugt. Zu anderen Beispielen
für bevorzugte
Fettsäuren
gehören
Caprylsäure,
Capronsäure,
Caprinsäure,
Linolsäure,
Palmitinsäure,
Ricinolsäure, Ölsäure, Palmitoleinsäure, Pelargonssäure, Laurinsäure und
Cicosapentansäure.
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Mit
Hilfe der Carbodiimid- oder der gemischten Anhydridverfahren lässt sich
ein Diamin an eine einzelne Monocarbonsäure mittels einer Amidbindung
koppeln, um ein Produkt mit einer freien Aminogruppe zu ergeben.
Diese -NH2-Gruppe wird dann an die -COOH-Gruppe
der 3-O-glcA-Desacylsaponine
unter Verwendung des Carbodiimidverfahrens gekoppelt. Das Endprodukt
ist ein Desacylsaponin mit einer an den 3-O-glcA-Rest hinzugefügten Fettsäure.
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Das
Folgende sind allgemeine Protokolle für die Bildung von Fettsäuredesacylsaponin-Konjugaten der vorliegenden
Erfindung.
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i. Bildung des Fettsäure-Aciddiaminprodukts
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Eine
Fettsäure
wie Capryl- oder Arachidonsäure
kann zu ihrem N-Hydrosuccinimid (NHS)-Ester durch Reaktion mit NHS und Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC) in einem Alkohol wie Äthanol,
Dimethylformamid (DMF) oder einem anderen geeigneten organischen
Lösungsmittel
aktiviert werden. Die bei Mischung im Dunklen bei 0 bis 4°C durchgeführte Reaktion
hat für
jedes Mol Fettsäure
ungefähr
ein Mol DCC und 1,5 bis 2,0 Mol NHS. Nach einer Reaktionszeit von
4-6 Stunden wird der ausgefällte
Dicyclohexylharnstoff durch Filtration entfernt, und das Filtrat
wird einem organischen Lösungsmittel
hinzugegeben, das ein Diamin in einem 5-10-fachen Mol-Überschuss zur Fettsäure enthält. Das
Diamin ist vorzugsweise Äthylendiamin
oder Propylendiamin. Die Reaktion wird bei Mischung im Dunklen bei
0 bis 4°C
weitere 8 Stunden weitergeführt.
Das Produkt, ein Diamin, das durch eine stabile Amidbindung an einen
einzigen Fettsäurerest
gekoppelt ist, lässt
sich von den anderen Reaktanten durch selektive Extraktion, Ausfällen und/oder
Chromatographie trennen.
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Ein
anderes Verfahren zur Herstellung eines Fettsäurediamins ist das gemischte
Anhydridverfahren: Arachidonsäure
und tri-n-Butylamin werden in Dioxan aufgelöst, wobei ungefähr 2 Mol
Amin für
jedes Mol Säure
eingesetzt werden. Der abgekühlten
Lösung
wird Isobutylchlorcarbonat (ein Mol pro Mol Fettsäure) unter Rühren zugegeben
und der Mischung 0,5 bis 1 Stunde Reaktionszeit gegeben. Die Mischung
wird ungeteilt Dioxan zugegeben, das einen 8 bis 10-fachen Überschuss
an Diamin enthält
und eine Reaktionszeit von 4 Stunden unter Rühren und Kühlen gegeben. Das Fettsäurediamin
lässt sich
extrahieren und durch Ausfällen und/oder
Chromatographie abtrennen. Die modifizierte Fettsäure wird
als Zusatz zu den Desacylsaponinen verwendet.
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ii. Addition des Fettsäurediaminprodukts
an Desacylsaponine:
-
Das
Carboxyl des 3-O-glcA Rests der Desacylsaponine wird durch das oben
beschriebene Carbodiimidverfahren aktiviert. Die in DMF, Dioxan
oder einem anderen polaren Lösungsmittel
durchgeführte
Reaktion hat für
jedes Mol Desacylsaponin 1 Mol DCC und 1,5 bis 2,0 Mol NHS. Die
Reaktion wird 4-6 Stunden in Dunkelheit bei 0 bis 4° C durchgeführt. Der
ausgefällte
Dicyclohexylharnstoff wird durch Filtrierung entfernt. Das Filtrat
wird einer DMF- oder Dioxanlösung
hinzugegeben, die das Fettsäurediaminprodukt
in einer annähernd gleichmolaren
Menge in Bezug auf die Desacylsaponine enthält; und danach wird der Mischung
erlaubt, ungefähr
8 Stunden bei 25° C
zu reagieren. Das Produkt, ein aus Desacylsaponin bestehendes Konjugat
mit einem Fettsäurerest,
der an den 3-O-glcA-Rest angeschlossen ist, wird durch Differentialextraktion,
Ausfällen und/oder
Chromatographie abgetrennt. Das isolierte Konjugat wird in Wasser
aufgelöst
und gefriergetrocknet.
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Terpenoid-Desacylsaponinkonjugat
-
Terpene
haben strukturelle Merkmale, die den Acyloilacylgruppen von Quillaja-Saponinen ähneln. Daher
sind Terpene und Verbindungen, die von Terpenen (Terpenoiden) abgeleitet
sind, geeignete lipophile Moleküle
zur Konjugierung an den 3-O-gIcA-Rest von Desacylsaponinen. Nützliche
Terpenoide schließen
eine funktionelle Gruppe ein, die zur Reaktion entweder mit dem
Desacylsaponin oder einem bifunktionellen Linker fähig ist.
Typische funktionelle Gruppen mit dieser Eigenschaft, die in Terpenoiden
gefunden worden sind, schließen
Alkohol-, Aldehyd- und Ketonfunktionsgruppen ein. Retinal, ein Vitamin
A-Aldehyd, das eine wichtige Rolle bei der Immunität spielt,
ist ein Beispiel für
eine solche Verbindung. Ein einzelnes Diaminmolekül wird an
eines von Retinal gekoppelt und ergibt ein Retinal mit einer freien
Aminogruppe. Dieses Produkt wird dem desacylierten Saponin mittels
Carbodiimidverfahren hinzugefügt.
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i) Bildung des Retinaldiaminprodukts
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Zu
einer methanolischen Lösung,
die Retinal und einen 10-fachen Überschuss
an Äthylendiamin
enthält,
wird in Methanol aufgelöstes
Natriumcyanoborhydrid zugegeben. Die Reaktionszeit beträgt etwa
8 Stunden, um die reversiblen Schiff'schen-Basen auf eine stabile Alkylaminbindung
zu reduzieren. Der pH-Wert wird nach Bedarf mittels einer organischen
Säure wie
Essigsäure
oder Trifluoressigsäure
eingestellt. Das Retianldiaminprodukt wird durch selektive Lösungsmittelextraktion,
Ausfällen
und/oder Kristallisation gewonnen.
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ii) Addition des Retinaldiaminprodukts
an Desacyl-Snponinen:
-
Das
Carboxyl des 3-O-glcA-Rests der Desacylsaponine wird durch das oben
beschriebene Carbodiimidverfahren aktiviert. Die in DMF, Dioxan
oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel
durchgeführte
Reaktion hat für
jedes Mol Desacylsaponin 1 Mol DCC und 1,5 bis 2,0 Mol NHS. Nach
4-6-stündiger
Reaktion in der Dunkelheit bei 0 bis 4° C wird der ausgefällte Dicyclohexylharnstoff
durch Filtrierung entfernt. Das Filtrat wird DMF oder Dioxan zugegeben,
das Retinaldiaminprodukt in einer äquimolaren Menge in Bezug auf
die Desacylsaponine enthält.
Die Reaktionszeit für
die Mischung beträgt
etwa 8 Stunden bei 25° C.
Das Produkt, ein Desacylsaponin, das einen Retinalrest enthält, der
zum 3-O-glcA-Rest addiert wird, wird durch Lösungsmittelextraktion, Ausfällen und/oder
Chromatographie abgetrennt. Das isolierte Neo-Saponin wird in Wasser aufgelöst und gefriergetrocknet.
-
Aliphatische
AminDesacylsaponinkonjugate
-
Aliphatische
Gruppen eines Amins lassen sich zu Quillaja-Desacylsaponine durch
Kopplung der Aminogruppe an das -COOH des 3-O-glcA-Rests unter Bildung
einer Amidbindung addieren. Das Carboxyl des 3-O-glcA-Rests der
Desacylsaponine wird durch das oben beschriebene Carbodiimidverfahren
aktiviert. Die in DMF, Dioxan oder einem anderem Lösungsmittel
durchgeführte
Reaktion hat für
jedes Mol Desacylsaponin etwa ein Mol DCC und 1,5 bis 2,0 Mol NHS.
Diese Mischung reagiert 4-6 Stunden in der Dunkelheit bei 0 bis 4° C und der
ausgefällte
Dicyclohexylharnstoff wird durch Filtrierung entfernt. Das Filtrat
wird einer DMF- oder Dioxanlösung
zugegeben, die aliphatisches Amin in einer äquimolaren Menge in Bezug auf
die Desacylsaponine enthält,
und ungefähr
8 Stunden bei 25° C
reagieren gelassen. Das Produkt, ein zu einer aliphatischen Kette über den
3-O-glcA-Rest des Desacylsaponins konjugiertes Desacylsaponin, wird
durch Differenzialextraktion, Ausfällen und/oder Chromatographie
abgetrennt. Das isolierte Konjugat wird in Wasser aufgelöst und gefriergetrocknet.
-
Glycosylfettsäure: Desacylsaponin-Konjugat
-
Eine
der Acyloilacy-Komponenten von Duillaja-Saponinen wird mit einem
Disaccharid verbunden, um die Struktur (5-O-α-L-Rhamnopyranosyl-(1-2)-α-L-arabinfuranosyl
-3,5-dihydroxy-6-
methyl-octanoyl]-3,5-dihydroxy-6-methyl-octanoyl] zu bilden. Diese
Struktur wird durch eine Esterbindung an die C3-Hydroxylgruppe des
Fucopyranosylrests gebunden (1). Damit
ist eine andere chemische Modifikation ein Konjugat, bei dem ein
glycosyliertes Lipophil an den 3-O-glcA Rest von Desacylsaponinen
angefügt
ist.
-
i. Herstellung von glycosylierter
Fettsäure:
-
Eine
Fettsäure,
die eine Alkoholgruppe, z. B. die ungesättigte Ricinolsäure enthält, wird
in trockenem Aceton aufgelöst
und mit in Aceton aufgelöstem
Tosylchlorid gemischt. Unter Rühren
der Reaktionsmischung wird Pyridin oder Triethylamin hinzugefügt, um das
freigesetzte HCl zu neutralisieren. Das Tosylchlorid wandelt die
Hydroxylgruppe in ein aktives Sulfonat um. Das Sulfonat wird von
den anderen Reaktanten durch Extraktion oder ein anderes adäquates Verfahren
getrennt. Das aktive Sulfonat wird mit Glucosamin in DMF oder einem
anderem geeigneten Lösungsmittel
bei pH-Wert 9,5 gemischt. Sulfonate sind gute Restgruppen, die nach Reaktion
mit der Aminogruppe des Glucosamins stabile Verbindungen zwischen
dem Amin und dem ursprünglich
-OH-Gruppe tragenden Kohlenstoff. Andere im Fachgebiet bekannte
gute Restgruppen können
durch Sulfonate ersetzt werden. Das Glucosamin-Ricinolsäure-Produkt
wird durch Extraktion, Ausfällen
oder andere Verfahren gewonnen. Dieses Produkt wird durch das Carbodiimidverfahren
aktiviert und mit einem Diamin auf eine äquivalent zur oben für die Bildung
von Fettsäurediaminprodukts
beschriebenen Weise zur Reaktion gebracht.
-
ii) Addition von Glucosamin-Ricinolsäureprodukt
an Desacylsaponinen:
-
Das
Glucosamin-Ricinolsäurekonjugat,
das eine freie Aminogruppe trägt,
die durch Reaktion mit einem Diamin mit Hilfe des Carbodiimidverfahrens
eingeführt
wird, wird mit dem Desacylsaponin erneut mit Hilfe der Carbodiimidreaktion
oder dem gemischten Anhydridverfahren – beide Verfahren sind oben
für die
Addition von Fettsäurediaminprodukt
zu Desacylsaponinen beschrieben – zur Reaktion gebracht. Das
resultierende Konjugat wird durch Extraktion, Ausfällen und/oder
Chromatographie gewonnen. Das Konjugat wird in Wasser aufgelöst und gefriergetrocknet.
Dieses Konjugat besteht aus kovalent an den 3-O-glcA-Rest des Desacylsaponin
gebundener Glucosamin-Ricinolsäure.
-
Synthese von Quillajasaponin-Analogprodukten
mit hydrophober/hydrophiler Seitenkette
-
Eine
Seitenkette mit amphipathischen Merkmalen, d.h. asymmetrischer Verteilung
hydrophiler und hydrophober Gruppen, erleichtert (a) die Bildung
von Micellen sowie eine Verbindung mit Antigenen und (b) die Zugänglichkeit
des Triterpenaldehyds zu zellulären
Rezeptoren. Es ist auch möglich,
dass die Gegenwart einer negativ geladenen Carboxylgruppe in solch
einer Seitenkette zum Abstoßen
der Triterpengruppe beitragen kann und diesen dadurch einen größeren Grad
an Rotationsfreiheit erlaubt. Dieser letzte Faktor würde die
Zugänglichkeit
zellulärer
Rezeptoren zur iminbildenden Carbonylgruppe steigern.
-
Synthese eines Saponin-Analogprodukts
mit einem geladenen hydrophob-hydrophilen Seitenarm
-
i. Reaktion von N-Octyl-monoxyethylen
mit Epichlorhydrin:
-
Zu
0,05 Mol (9,9 ml) N-Octyl-monooxyethylen, aufgelöst in 50 ml Dimethylformamid
(DMF) wird unter Rühren
1 Äquivalent
(0,05 Mol) mit Pentan gewaschenes NaH zugegeben, um ein Alkoxid
zu bilden. Unter Rühren
wird die Alkoxidlösung
zu 35 ml DMF plus 0,2 Mol (15,6 ml) Epichlorhydrin zugegeben. Die
Reaktion erfolgt bei < 60° C, gefolgt
von einer Reaktion durch TLC. Die Reaktion wird durch Zugabe von
250 ml Wasser beendet. Die wässrige
Lösung
wird 3-mal mit 90 ml Methylenchlorid extrahiert, jedes Mal, um das
aktivierte N-Octyl-monooxyethylen zu partitionieren. Die zusammengeführte organische
Lösungsmittelphase
wird über Magnesiumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
in einem Rotationsverdampfer entfernt. Der sirupartige Rückstand
ist das aktivierte Produkt (11). Die Reinheit ist durch TLC zu prüfen; erforderlichenfalls
durch Chromatographie auf Silicagel reinigen (siehe Schema 4).
-
ii) Addition von 2-Amino-3-mercaptopropionsäure (Cystein)
an n-Octyl-monooxyethylen:
-
Eine
frische Lösung
von epoxyliertem n-Octyl-monooxyethylen durch Auflösen des
sirupartigen Rückstands
(11) (< 0,05 Mol)
in 30 ml 0,2 M Kaliumphosphatpuffer, pH-Wert 7,8-8,4, in 50% DMF
bereiten. (11) wird in kleinen Aliquoten und unter Rühren zu
0,10 mol(12,10 gm) frisch in 60 ml des 0,2 M Kaliumphosphatpuffers, pH
7,8-8,4, aufgelöstem
L-Zystein in 50% DMF hinzugefügt.
Erforderlichenfalls wird der pH-Wert der Cysteinlösung entweder
mit 1 M KOH oder mit 1 M Phosphorsäure auf pH 7,8-8,4 eingestellt. Über Nacht
bei 35-40° C
unter mäßigem Rühren unter
Stickstoffatmosphäre
reagieren lassen. Durch Rotationsverdampfung konzentrieren und das
n-Octyl-monooxyethylen-Zysteinylderivat
(12) (Mol.-Gewicht 351,34) mit Toluol oder, falls löslich, mit
Chloroform extrahieren. Überschüssiges Cystein
und die anderen Salze sollten in der wässrigen Phase bleiben oder
im organischen Lösungsmittel
ausgefällt
werden. Die organische Phase filtrieren und den organischen Auszug
zweimal mit Wasser extrahieren, um alles Kaliumphosphat zu entfernen.
Die organische Phase über
Magnesiumsulfat trocknen. Falls überschüssiges Cystein
zu entfernen oder das Lösungsmittel
zu ändern
ist (z. B. von Toluol zu Chloroform) ist Chromatographie auf Silicagel
zu verwenden. Das Lösungsmittel durch
Rotationsverdampfung entfernen. Das Produkt (12) sollte ein sirupartiger
Rückstand
sein. Seine Reinheit ist durch TLC auf Silicagel oder HPLC gegen
(11) und Cystein zu prüfen
(siehe Schema 4).
-
iii) Aktivierung der Quillaja-Saponiglucuronsäure:
-
Zu
0,4 g (240 Mol) in 10 ml DMF/Pyridin (60:40 Vol./Vol.) aufgelösten desacylierten
Quillajasaponinen werden 480 μMol
(100 mg) Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) und 480 μmol (56 mg) N-Hydroxysuccinimid
(NHS) zugegeben. Das Gemisch unter Rühren über Nacht bei Raumtemperatur
reagieren lassen (vor Luftfeuchtigkeit schützen). Zusätzlich 50 mg DCC und 28 mg
NHS hinzugeben und eine weiter Stunde reagieren lassen. Die Reaktion
eine Stunde lang auf ∼0-4° C abkühlen und durch ein sehr feines
Glasfilter filtrieren, um das unlösliche DCC-Nebenprodukt Dicyclohexylharnstoff
zu entfernen. Pyridine in einem Rotationsverdampfer entfernen und
40 ml kaltes Ethylacetat (EtOAc) hinzufügen, um das DS-Saponin:NHS-Derivat
(13) auszufällen.
Nach 1-2 Stunden
in einem Gefrierapparat das ausgefällte Derivat durch Filtration
auf feinem Glasfilterpapier sammeln und das Produkt auf dem Filterpapier
mit zusätzlichem
EtOAc waschen.
-
Das
Produkt (13) kann unter Vakuum auf einem starkem Trocknungsmittel
gelagert werden (siehe Schema 5).
-
iv) Verbinden des aktivierten
DS-Saponins mit der hydrophob/hydrophilen Seitenkette:
-
Das
DS-Saponin:NHS-Derivat (13) (angenommen 100% Ausbeute ∼240 μMol) in ∼5 ml DMF/Pyridin (60:40
Vol./Vol.) auflösen.
Der Lösung
von (13) 0,20 g (∼0,5
Mol) des in 5 ml Pyridin aufgelösten
Derivats (12) hinzufügen,
um einen ∼2-fachen
molaren Überschuss über (13)
zu erhalten. Vor Feuchtigkeit schützen und 8-12 Stunden bei Raumtemperatur
reagieren lassen, um ein Saponin-Analogprodukt mit einer n-Octyl-monooxyethylencysteinyl-Seitenkette
(14) zu erhalten. Den Reaktionsfortschritt durch TLC unter Verwendung
von n-Butanol-Pyridin-Wasser im Verhältnis 3:2:1 als Lösungsmittel
und Jod oder Verkohlung als Nachweis. In einem Rotationsverdampfer
das Pyridin aus der Reaktionsmischung entfernen, ∼30 ml kaltes
EtOAc hinzufügen und
3-5 Stunden in einem Gefrierapparat einlagern um (14) auszufällen. Den
Niederschlag (14) durch Filtration auf feinem Filterglaspapier sammeln
und mit EtOAc waschen, um den Rückstand
(12) zu entfernen, der in EtOAc löslich sein sollte. Erforderlichenfalls
(14) durch Chromatography auf Kieselerdegel reinigen. Das Saponin-Analogprodukt
in Wasser auflösen
und gefriertrocknen. (14) durch HPLC analysieren und durch Massenspektrometrie
bestätigen
(siehe Schema 6).
-
Synthese von Saponin-Analogprodukt
mit einem ungeladenen hydrophob-hydrophilen Seitenarm
-
Die
Synthese eines Quillaja-Saponinanalogprodukt mit einem ungeladen
Seitenarm hat die Schritte (1) und (3) gemeinsam mit der oben beschriebenen
Synthese. Schritt (2) und (4) sind ziemlich gleichartig und werden
hier beschrieben.
-
Addition von Äthylendiamin
an n-Octyl-monooyethylen
-
Den
sirupartigen Rückstand
(11, gemäß Schritt
(i) oben hergestellt) (> 0,05
Mol) in 30 ml Acetonitril-0,2 N-Kaliumkarbonat auflösen. (11)
in kleinen Aliquoten und unter Rühren
zu 0,40 Mol (26,7 ml) in 60 ml 0,2 M-Piperazin-0.2.N-Kaliumkarbonat
aufgelöstem Äthylenediamin
hinzufügen.
Bei Raumtemperatur über
Nacht unter Rühren
reagieren lassen. Mit HCl neutralisieren, durch Rotationsverdampfung
konzentrieren und das N-Octyl-monooxyethylen-Äthylendiaminderivat
(15) (Mol.-Gew. 332,30) vorzugsweise in Chloroform, ansonsten in Toluol
auflösen.
(Das Äthylendiamin-HC
1 kann in organischen Lösungsmitteln
unlöslich
sein, besonders, wenn es hydriert ist. Sollte das Äthylendiamin-HC
1 in organischen Lösungsmitteln
unlöslich
sein, durch ein feines Glasfilter filtrieren und die organische
Phase mit Wasser extrahieren, um das restliche Äthylendiamin zu entfernen.
Die organische Phase durch Zugabe von trockenem Magnesiumsulfat
trocknen. Falls das Äthylendiamin
sich nicht durch Lösungsmittelextraktion
entfernen lässt
oder falls das Lösungsmittel
geändert
werden muss (z. B. von Toluol zu Chloroform), ist Chromatographie
auf Silicagel zu verwenden. Das Lösungsmittel in einem Rotationsverdampfer
entfernen. Das Produkt sollte ein sirupartiger Rückstand sein. Seine Reinheit durch
TLC oder HPLC gegen (11) und Äthylendiamin überprüfen (siehe
Schema 6).
-
Verbinden des aktivierten
DS-Saponins mit der hydrophoben/hydrophilen Seitenkette
-
Das
DS-Saponin:NHS-Derivat (13, entsprechend Schritt (iii) oben hergestellt)
(angenommen ist 100% Ausbeute ∼ 240 μmol) in ∼ 5 ml DMF/Pyridin
(60:40 Vol./Vol.) lösen.
Zu (13) 0,33 g (1 mMol) in 5 ml Pyridin aufgelöstem Derivat (15) hinzugeben,
um ein ∼ 4-fachen
molaren Überschuss
gegenüber
(13) zu erhalten. 8-12 Stunden bei Raumtemperatur (vor Feuchtigkeit
schützen)
reagieren lassen, um das Saponin-Analogprodukt mit einer N-Octyl-monooxyethylen-Äethylendiaminseitenkette (16)
zu erhalten. Den Fortschritt der Reaktion durch TLC oder HPLC prüfen. In
einem Rotationsevaporator das Pyridine aus der Reaktionsmischung
entfernen, ∼30
ml kaltes EtOAc hinzufügen
und 3-5 Stunden in einem Gefrierapparat einlagern, um (16) auszufällen. Den
Niederschlag (16) durch Filtrierung auf feinem Glasfilterpapier
auffangen und mit EtOAc waschen, um restliches (15) zu entfernen,
das in EtOAc löslich
sein sollte. Erforderlichenfalls (16) durch Chromatographie auf
Silicagel reinigen. Das Saponin-Analogprodukt in Wasser lösen und
gefriertrocknen. (16) durch HPLC analysieren und durch Massenspektrometrie
bestätigen
(siehe Schema 7).
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Allgemeines
-
Toluol
lässt sich
durch Rotationsverdampfung unter reduziertem Druck (bp760, 110,6° C) entfernen. DMF
lässt sich
durch Rotationsverdampfung unter reduziertem Druck (bp39 76° C, bp37 25° C)
entfernen.
-
Die
N-Octyl-monooxyethylenderivate von 2,3-Diaminopropionsäure und Äthylendiamin
sollten in verschiedenen organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen,
Ketonen und aromatischen Lösungsmittel
löslich,
aber in Petroläther
unlöslich
sein. Während
der Extraktion organischer Phasen mit Wasser können sich aufgrund der Detergenseigenschaften
der N- Octyl-monoethylenderivate
Emulsionen bilden. Diese Emulsionen lassen sich entweder durch Erwärmen der
Suspension oder Zentrifugieren aufbrechen.
-
Saponin-Analogprodukte
sollten in EtOAc, Alkoholen wie Äthanol
und Isopropanol und Aceton unlöslich
sein.
-
Addition von
Lipophilgruppen an verwandte Triterpensaponine
-
Wie
bereits aufgezeigt, haben die nicht-acylierten Triterpenoidsaponine
von Gypsophila und Saponaria eine signifikante Adjuvanswirkung auf
die sekundäre
Immunreaktion. Jedoch sind im Unterschied zu Quillaja-Saponinen
ihre Wirkungen auf die primäre
Immunreaktion geringer. Es wird daran gedacht, dass Addition einer
Fettsäurekomponente
an diese Saponine deren Adjuvanswirkung während der frühen primären Immunreaktion
verbessern wird. Es gibt jedoch starke Indizienbeweise für die vorgeschlagene
Rolle der Fettsäuregruppen
bei der einzigartigen Adjuvanswirkung von Quillaja-Saponinen durch
QS-7, eines dieser Saponine (Kensil, C. et al., J. Immunol. 146:431
(1991); Kensil et al., U.S. Patent No. 5,057,540 (1991)). Dieses
Saponin, das sehr hydrophil ist, hat (a) eine Retentionszeit vergleichbar
mit der von desacylierten Ouillaja-Saponinen und (b) fehlt eine Arabinose,
die der mit der Acyloilacyl-Komponente der Quillaja-Saponinen verbundene
Glycosylrest ist. Diese Merkmale lassen stark vermuten, dass QS-7
nicht-acyliert ist.
Dieses Saponin hat auch verschiedene Wirkungen von acylierten Quillaja-Saponinen:
QS-7 ist ungiftig, nichthämolytisch, ähnelt im
Verhalten den desacylierten Quillaja-Saponinen.
-
Während QS-7
die humorale Immunität
verbessert, unterscheiden sich seine Wirkungen auf Antikörperisotypprofil
von den bei QS-21 beobachteten. Diese Eigenschaften lassen vermuten,
dass die Acyloil-Komponente für
die einzigartige Adjuvanswirkung ebenso wie auch für die bei
den anderen Quillaja-Saponinen beobachtete Toxizität verantwortlich
ist. Somit wird erwartet, dass Addition einer geeigneten lipophilen
Komponente an nonacylierte Adjuvans-Saponine deren Adjuvanswirkungen
auf die humorale und zellulär
vermittelte Immunität
verbessert sowie die bei Quillaja-Saponinen beobachtete Toxizität limitiert.
Letzteres ist ein entscheidendes Erfordernis für die erfolgreiche Anwendung
dieser Adjuvantia in pädiatrischen
Impfstoffen.
-
Die
Adjuvans- und Immunstimulationseigenschaften einiger Saponine haben
anscheinend bestimmte strukturelle Erfordernisse, einschließlich (a)
ein Triterpenaglycon mit einer Aldehydgruppe, verbundenen mit oder
angeschlossen an Position 4; und (b) verzweigte Zuckerketten an
Position 3 und/oder 28 des Aglycons. Die Rolle der Triterpengruppe
könnte
darin bestehen, die Bindung an das Cholesterin in Zellmembranen
mit einer anschließenden
Beteiligung an der Aldehydgruppe zu erleichtern. Verzweigte Zuckerketten
scheinen wichtig für
die Stimulierung der humoralen Immunität zu sein, wie der Mangel an
Adjuvanswirkung bei durch Periodatoxidation modifizierten Quillaja-Saponinen
andeutet.
-
Es
ist postuliert worden, dass die Adjuvanswirkung von Quillaja-Saponinen
eine engen Saponin: Antigen-Verbindung erfordern kann und dass ihre
Acylgruppen diese Verbindung durch Verbesserung ihrer Hydrophobizität erleichtern.
Es ist ebenfalls gezeigt worden, dass eine Erhöhung der Anzahl der Quillaja-Saponinmoleküle, die
mit einem an ein Eiweiß konjugiertes
Saponin verbunden sind, zu einer verbesserten Adjuvanswirkung führt. Anscheinend
werden die Quillaja-Saponinmoleküle durch
hydrophobe Wechselwirkungen zwischen ihren Acylkomponenten zusammengehalten,
die eine micelleartige Struktur bilden. Vergleiche der Adjuvantizität von Quillajasaponinen
mit der vom nicht-acylierten Saponinen von Gypsophila oldhamiana
und Saponaria officinalis haben etwas ähnliche Wirkungen gezeigt.
Quillajasaponine bewirken jedoch eine viel höhere primäre Immunreaktion (Bomford,
R. et al., Vaccine 10:572 (1992)). Dieser Befund lässt vermuten,
dass die hydrophoben Acylkomponenten von Quillajasaponinen die spezifischen
Adjuvanseigenschaften ihrer Desacylsaponine verbessern.
-
Ein
Vergleich der Strukturen der Saponine von Quillaja, Gypsophila,
und Saponaria zeigt mehrere Ähnlichkeiten
(1). Alle haben Triterpenaglycone
mit einer Aldehydgruppe in Position 23, verzweigte Oligosaccharide,
die durch eine Esterbindung an Position 28 angeschlossen sind, und eine
3-O-Glucuronsäure (3-O-glcA),
die bei Quillaja und Gypsophila an verzweigte Oligosaccharide angeschlossen
ist. Jedoch sind Quillajasaponine die einzigen mit Acyloilacyl-Komponenten.
Struktur-/Funktionsuntersuchungen an Quillajasaponinen haben gezeigt,
dass die Gegenwart der 23-Aldehydgruppe,
die Integrität
der Oligosaccharidketten und die 28-O-Acylgruppen für volle
Adjuvanswirkung entscheidend sind. Der 3-O-glcA-Rest kann anscheinend ohne
Verlust an Adjuvanswirkung modifiziert werden. Tatsächlich ist
der 3-O-glcA-Glycosidrest ist verwendet worden, um Quillajasaponine
an Antigene zu konjugieren (Kensil, C. et al., Vaccines 92:35 (1992)).
Ein Vergleich der Adjuvansaktivitäten für diese Saponine zeigt, dass
Quillajasaponine eine signifikant bessere primäre Immunreaktion bewirken,
aber dass sie alle starke sekundäre
Immunreaktionen bewirken (Tabelle 1). Diese differenzielle Wirkung
lässt auf
eine größere Rolle
der Acyloilacylreste in Quillajasaponinen bei der primären Immunreaktion
schließen.
Die durch die Desacylsaponine von Quillaja bewirkte signifikant
niedrigere primäre Immunreaktion
im Vergleich zu der von den acylierten Quillajasaponinen bewirkten
primären
Immunreaktion unterstützt
diese vermutete Rolle.
-
-
Modifizierungen
der Saponine von Gypsophilas und Saponaria lassen sich auf ähnliche
Weise ausführen,
wie zuvor zu Quillaja-Desacylsaponinen beschrieben worden ist, unter
Nutzung des Carboxyls des 3-O-gtcA-Rests als Stelle für die Addition
neuer Komponenten an die Saponine. Diese Neo-Saponine mit einer
neuen lipophilen Komponente in ihren Strukturen sollten bessere
Adjuvanseigenschaften als die ursprünglichen Saponinmoleküle besitzen.
-
Andere
nicht-acylierte Triterpensaponine, wie Squarrosid A, Lucyosid P
und desacyliertes Saponin S. jenisseensis haben ebenfalls strukturelle
Erfordernisse für
Adjuvanswirkung und Immunstimulationseigenschaften. Zum Beispiel
wurde gezeigt, dass das Saponin Squarrosid A (2)
immunomodulatorische Wirkung hat, wie bei einem Lymphoproliferativtest
in vitro gemessen wurde. Mithin können diese Saponine durch Zusatz
von lipophilen Ketten zu ihrem 3-O-Glucuronsäurerest modifiziert werden,
um Neo-Saponine mit verbesserten Adjuvanseigenschaften zu erzeugen.
-
Immunadjuvantia
sind Verbindungen, die, wenn sie einer Person verabreicht oder in
vitro getestet werden, die Immunreaktion auf ein Antigen in einem
Subjekt steigern, dem das Antigen verabreicht wurde, oder bestimmte
Aktivitäten
von Zellen des Immunsystems verbessern. Einige Antigene sind schwach
immunogen, falls allein verabreicht, oder toxisch für ein Subjekt
in Konzentrationen, die nützliche
Immunreaktionen in einem Subjekt hervorrufen. Ein Immunadjuvans
kann die Immunreaktion des Subjekts auf das Antigen verbessern, indem
sie das Antigen immunogen stärker
macht. Die Adjuvanswirkung kann auch dazu führen, dass eine niedrigere
Antigendosis verabreicht werden kann, um eine nützliche Immunreaktion in einem
Subjekt zu erreichen.
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Immunadjuvantia
können
das Cytokin Netz durch Hochregulieren der Immunreaktion modifizieren oder "immunomodulieren". Mit dieser Immunomodulation
geht auch eine Auswahl einher, welche T-Zelle, Th1 oder Th2, diese
Immunreaktion trägt.
Th1-Reaktionen rufen komplementbindende Antikörper und Hypersensitivitätsreaktionen
mit starker Verzögerungstendenz
hervor, die mit IL-2, IL-12 und γ-Interferon
verknüpft
sind. Die Einleitung der CTL-Reaktion scheint mit einer TH1-Reaktion
verbunden zu sein. Th2-Reaktionen werden mit hohen Graden von IgE
und den Cytokinen IL-4, IL-5, IL-6 und IL-10 in Verbindung gebracht.
Die Aldehyd enthaltenden Saponine rufen eine starke Th1-Reaktion
hervor. Einige ihrer Analoga können
jedoch eine Th2-Reaktion herbeiführen.
-
Die
immunogen-induzierende Wirkung von Verbindungen und Mischungen der
vorliegende Erfindung lässt
sich durch eine Anzahl bekannter Verfahren bestimmen. Die Zunahme
von Antikörpertiter
gegen ein besonderes Antigen bei Verabreichung einer Komposition
der vorliegenden Erfindung kann genutzt werden, um immunogene Wirkung
zu messen. (Dalsgaard, K. Acta Veterinia Scandinavica 69:1-40 (1978)).
Ein Verfahren erfordert, CD-1 Mäusen
intradermal eine Testzusammensetzung zu injizieren, die ein oder
mehrere exogene Antigene enthält.
Seren wird zwei Wochen später
von den Mäusen
entnommen und durch ELISA auf Antiimmunogen-Antikörper getestet.
-
Zusammensetzungen
der Erfindung sind nützlich
als Impfstoffe, um bei Subjekten aktive Immunität gegen Antigene zu bewirken.
Jedes Tier, das im Rahmen der Subjekte die nützlichen Wirkungen der Mischungen der
vorliegenden Erfindung erfahren kann, kann behandelt werden. Als
Subjekte werden Säugetiere
und insbesondere Menschen bevorzugt.
-
Saponin-lipophile
Konjugate der vorliegenden Erfindung können als ein einziges Adjuvans
verwendet oder alternativ zusammen mit Nicht-Saponinadjuvantia verabreicht
werden. Solche Nicht-Saponinadjuvantia, die mit der vorliegenden
Erfindung nützlich
sind, schließen Öladjuvantia
(zum Beispiel Freund's
Complete and Incomplete), Liposome, Mineralsalze ein (zum Beispiel
AlK(SO4)2, AlNa(SO4)2 AlNH(SO4), Kieselerde, Alaun, Al(OH)3,
Ca3(PO4)2, Kaolin und Kohlenstoff), Polynucleotide
(zum Beispiel Poly-IC- und Poly-AU-Säuren), Polymere (zum Beispiel
nichtionische Blockpolymere, Polyphosphazene, Cyanoacrylate, Polymerase-(DL-Lactid-co-Glycosid) und
Andere und bestimmte natürliche
Substanzen (zum Beispiel Lipid A und dessen Derivate, Wachs D von
Mycobacteriuna tuberkulosis, sowie in Corynebacterium parvum, Bordetella
pertussis und Mitgliedern der Gattung Brucella gefundene Substanzen.
Rinderserumalbumin, Diphtherietoxoid, Wundstarrkrampf toxoid, Edestin,
Hämocyanin
der Schlüsselloch-Napfschnecke,
Pseudomonaltoxin A, Choleragenoid, Choleratoxin, Pertussistoxin.
Virusproteine und eukaryotische Proteine, wie Interferone, Interleukine
oder Tumornekrosefaktor. Solche Proteine lassen sich von natürlichen
oder rekombinanten Quellen nach den Fachleuten bekannten Verfahren
gewinnen. Werden sie von rekombinanten Quellen gewonnen, so kann
das Nicht-Saponinadjuvans ein Proteinfragment aufweisen, das wenigstens
den Immunostimulationsteil des Moleküls aufweist. Andere bekannte
immunostimulierende Makromoleküle,
die bei der praktischen Nutzung der Erfindung verwendet werden können, beinhalten,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Polysaccharide, tRNA, nichtmetabolisierbare synthetische
Polymere wie Polyvinylamin, Polymethacrylsäure, Polyvinylpyrrolidon, Mischpolycondensate
(mit relativ hohem Molekulargewicht) von 4',4-Diaminodiphenylmethan-3,3'-dicarbonsäure und
4-Nitro-2-aminobenzoesäure
(siehe Sela, M., Science 166:1365-1374 (1969)) oder Glycolipide,
Lipide oder Kohlehydrate.
-
Die
chemisch modifizierten Saponine der vorliegenden Erfindung zeigen
Adjuvanswirkungen, wenn sie über
ein breites Spektrum von Dosierungen verabreicht werden und ein
breites Spektrum von Verhältnissen zu
einem oder mehreren verabreichten bestimmten Antigenen.
-
Die
chemisch modifizierten Saponine lassen sich auch individuell verabreichen
oder können
anderen substantiell reinen Adjuvantia beigemengt werden, um eine
Verbesserung der Immunreaktion auf ein Antigen zu erreichen. Die
chemisch modifizierten Saponine können ein substantiell reines
modifiziertes Saponin sein oder die Form einer Mischung aus chemisch
modifizierten Saponinen haben.
-
Das
Saponin-lipophiles Konjugat der vorliegenden Erfindung kann verwendet
werden, um die Immunreaktion auf ein oder mehrere Antigene zu verbessern.
Typische Antigene, die für
die Immunreaktion auslösenden
Mischungen der vorliegenden Erfindung geeignet sind, schließen Antigene
ein, die von einem der folgenden Krankheitserreger abgeleitet sind:
Viren, wie Influenza, Katzenleukämievirus,
Katzenimmunschwächevirus,
HIV1, HIV-2, Tollwut; Masern, Hepatitis B oder Maul- und Klauenseuche;
Bakterien, wie Anthrax, Diphtherie, Lyme-Krankheit oder Tuberkulose;
oder Protozoen wie Babeosis bovis oder Plasmodium. Antigen können Proteine,
Peptides, Polysaccharide oder Mischungen davon sein. Die Proteine
und Peptide können von
einer natürlichen
Quelle gereinigt, mittels einer Festkörperphasensynthese synthetisch
hergestellt oder durch rekombinante Genetik gewonnen werden. Das
Antigen kann ein Proteinfragment aufweisen, das eine oder mehrere
immunogene Regionen des Moleküls
aufweist.
-
Die
Saponinkonjugate der vorliegenden Erfindung lassen sich nutzen,
um die Immunreaktion gegen durch die Verwendung von DNA-Impfstoffen
produzierte Antigene zu verbessern. Die DNA-Sequenzen in diesen Impfstoffen, die
für das
Antigen verschlüsseln,
können
entweder "nackt" oder in einem Liefersystem
wie Liposomen enthalten sein. Typische Impfstoffe, die diesen Ansatz
verwenden, sind Virusimpfstoffe gegen Influenza, Herpes, Cytomegalovirus,
HIV-1, HTLV-1, FIV, Krebsimpfstoffe und Parasitenimpfstoffe. Das
Saponinkonjugat lässt
sich zusammen mit der DNA oder zu einem früheren und/oder späteren Zeitpunkt
als zur DNA-Verabreichung verabreichen.
-
Krebszellen
haben oft unverwechselbare Antigene auf ihren Oberflächen, wie
verkürzten
epidermalen Wachstumsfaktor, folatbindendes Protein, Epithelmuzine,
Melanoferrin, karzinoembryonales Antigen, prostataspezifisches Membranantigen,
HER2-neu, die Kandidaten für
den Einsatz in therapeutischen Krebsimpfstoffen sind. Weil Tumorantigene
normale Bestandteile des Körpers
oder mit normalen Körperbestandteilen
verwandt sind, schafft es das Immunsystem oft nicht, eine wirksame
Immunreaktion gegen solche Antigene zu entwickeln, um die Tumorzellen
zu zerstören.
Um eine solche Reaktion zu erreichen, lassen sich Quillajasaponin
und Saponin-lipophile Konjugate nutzen. Aldehyd enthaltende Triterpenoidsaponinadjuvantia
wirken durch Reagieren mit Aminogruppen des auf bestimmten T-Zellen
präsenten
Rezeptorproteins/der Rezeptorproteine und Bildung von Schiff'schen Basen. Im Ergebnis
dieser Reaktion wird exogenen Proteinen erlaubt, auf den Weg zur
Verarbeitung endogener Antigene zu gelangen, der zur Produktion
von cytolytischen oder cytotoxischen T-Zellen (CTL) führt. Diese
einzigartige Adjuvanswirkung bewirkt die Produktion antigenspezifischer
CTL, die solche Tumorzellen suchen und zerstören und die auf ihrer Oberfläche das/die
für die
Immunisierung genutzte(n) Tumorantigen/Tumorantigene tragen. Die
Saponinkonjugate der vorliegenden Erfindungsdose lassen sich auch
mit Kohlehydrattumorantigenen, wie Gangliosiden, dem Thomsen-Friedenreich-(T)-Antigen
und anderen verwenden.
-
Die
Saponinkonjugate der vorliegenden Erfindung können auch allein verabreicht
werden, um das Immunsystem für
Behandlung von chronischen Infektionskrankheiten, besonders bei
immungeschwächten
Patienten, zu stärken.
Beispiele für
Infektionskrankheiten, bei denen Konjugate der vorliegenden Erfindung
zur therapeutischen oder prophylaktischen Behandlung eingesetzt
werden können,
sind im U.S.-Patent Nr. 5,508,310 beschrieben. Stärkung des
Immunsystems durch Saponinkonjugate kann auch als vorbeugende Maßnahme nützlich sein,
um die Risiken einer nosokomialen und/oder postoperativen Infektion
einzuschränken.
-
Die
Verabreichung der im Verfahren der vorliegenden Erfindung nützlichen
Verbindungen kann parenteral, intravenös, intramuskulär, subcutan,
intranasal oder auf jegliche sonstige geeignete Weise erfolgen.
Die verabreichte Dosis kann vom Alter, Gewicht, gegebenenfalls der
Art der gleichzeitig erfolgenden Behandlung und der Art des verabreichten
Antigens abhängig
gemacht werden. Generell können
die Saponin-/Antigenkonjugate über
ein breites Spektrum von Dosierungen und ein breites Spektrum von
Verhältnissen
zum verabreichten Antigen verabreicht werden. Der Anfangsdosis kann
nach einem Zeitraum von etwa vier Wochen eine Auffrischungs-Dosis folgen, um
die immunogene Reaktion zu verbessern. Es können auch weitere Auffrischungs-Dosen verabreicht
werden.
-
Das
Saponin-lipophiles Konjugat der vorliegenden Erfindung lässt sich
in solchen Formen wie Kapseln, flüssigen Lösungen, Emulsionen, Suspensionen
oder Elixieren für
die orale Verabreichung oder sterilen flüssigen Formen wie Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen verwenden. Jeder inaktive Träger wird
vorzugsweise verwendet, wie Salzlösung oder phosphatgepufferte
Salzlösung
oder jeglicher Träger,
in dem die im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten Verbindungen
geeignete Löslichkeitseigenschaften
für den
Gebrauch in den Verfahren für
die vorliegende Erfindung haben.
-
Die
lipophilen Saponinkonjugate der vorliegenden Erfindung können gemeinschaftlich
mit Liposomen eingesetzt werden, wobei das Saponin in einer oder
beiden der molekularen Doppelschicht des Liposoms sein kann und
lose mit Lipidsubstanz in einem Liposompräparat verbunden (wobei die
Konjugate nicht innerhalb einer molekularen Doppelschicht, sondern
anderweitig mit Lipiden verbunden sind), in einigen Fällen innerhalb der
molekularen Doppelschichten der Liposome eingeschlossen. Siehe zum
Beispiel U.S.-Patent Nr. 4,235,87,7 Fullerton.
-
Die
Erfindung sieht auch eine Zusammenstellung für die Immunisierung eines Individuums
vor, das einen in Abteilungen gegliederten Träger aufweist, um eng eingeschlossen
darin einen oder mehrere Behältnismittel
aufzunehmen, wobei ein erster Behälter ein Saponin-lipophiles
Konjugat der Erfindung enthält.
Die Zusammenstellung kann auch mindestens ein anderes Behältnismittel
einschließen,
das ein Saponinadjuvans oder ein anderes wie hierin beschriebenes
Adjuvans enthält.
-
Addition der
Biotinylgruppe an verwandte Triterpensaponine
-
Wie
bereits aufgezeigt, sind biotinylierte Saponinanaloga nützliche
Reagenzien für
den Nachweis und die Bestimmung, welche Zellen des Immunsystems
Rezeptoren haben, die in der Lage sind, mit iminbildenden Saponinen
zu reagieren. Diese Saponine (wie die von Quillaja, Gypsophila und
Saponaria) ersetzen den kostimulierenden Ligand B7.1, der auf APCs
ausgedrückt
ist und mit dem CD28-Rezeptor auf T-Zellen reagiert. Auf Costimulation
mit B7.1 oder einem iminbildenden Saponinadjuvans werden T-Zellen
aktiviert, um antigenspezifische CTL zu bilden. Die Verwendung dieser
markierten Saponinanalogprodukte erlaubt die Bestimmung des Fortschritts
des Immunreaktionprozesses durch qualitative oder quantitative Messung
der Gegenwart von T-Zellen,
die Zelloberflächenrezeptoren
haben, die in der Lage sind, desacylierte oder nicht-acylierte Saponine zu
binden.
-
Die
folgenden Beispiele illustrieren, jedoch ohne einzuschränken, das
Verfahren und die Mischungen der vorliegenden Erfindung. Andere
geeignete Modifikationen und Adaptationen der Vielfalt von Bedingungen und
Parametern, die unter normalen Umständen auftreten und die für Fachleute
offensichtlich sind, sind innerhalb des Geists und Umfangs der Erfindung.
-
Beispiel 1
-
Herstellung von Quillaja-Desacylsaponinen
(4)
-
Die
erforderlichen Triterpen-Saponin-Ausgangsstoffe können von
handelsüblichen
Präparaten
von Quillaja saponaria Molina-Saponinen erhalten werden, die acyliert
sind. Beispielsweise können
zwei Arten handelsüblicher
Präparate
verwendet werden:
- a. Quillaja-Saponine (technische
Güte, von
Fisher Scientific bezogen) enthalten ca. 25% (Gew./Gew.) Saponine
und 75% (Gew./Gew.) wasserlöslicher
Verunreinigungen, d.h. Oligosaccharide, Tannine usw.; und
- b. Dialysierte Quillaja-Saponine oder Quil A (bezogen von Accurate
Chemicals oder Sigma Chemicals Co.) sind zu > 80% (Gew./Gew.) Saponine mit in Methanol
unlöslicher
Verunreinigung/bzw. unlöslichen
Verunreinigungen.
-
Quillaja-Saponine
technischer Güte
können
weiter wie folgt gereinigt werden:
- A. Das technische
Saponinpräparat
(1) wird in Wasser in einer Konzentration von 20-25 % (Gew./Vol.)
gelöst.
Der pH-Wert wird mit 1N Essigsäure
auf etwa 4 eingestellt, um eine trübe Lösung zu erhalten. Die trübe Lösung wird
in einen Standard-Dialysebeutel gegeben und 24 Stunden lang gegen
3-4 Wechsel von 25-50 Volumenteilen des Wassers dialysiert. Während der
Dialyse wird das Wasser aller 4-8 Stunden gewechselt. Das Dialysat
wird dann gefriergetrocknet, so dass ein weißfarbenes Präparat entsteht.
Nach der Dialyse enthält
das Saponinpräparat
(2) einen verunreinigenden Stoff (möglicherweise Pigmente oder
Tannine), der in Methanol unlöslich
ist. Ausbeutee:± 25%
des Anfangsgewichts des technischen Saponinpräparats, was etwa 95% (Gew./Gew.)
der Originalsaponine darstellt.
- B. Ein Gramm des trockenen Saponinpräparats (2) wird mit 50 ml Methanol
20-25 Minuten lang bei 60° C extrahiert.
Die Suspension wird filtriert und das ungelöste Material mit 30 ml Methanol
20-25 Minuten bei 60° C
erneut extrahiert. Die klaren Methanol-Filtrate werden zusammengefasst
und mit einem Rotorverdampfer eingetrocknet. Das methanolextrahierte
Saponinpräparat
(3) ist frei von methanolunlöslichen
Verunreinigungen. Die Ausbeuten betragen bis zu 70% des Präparates
(2).
-
Die
Acylgruppen der Quillaja-Saponine werden durch milde alkalische
Hydrolyse entfernt, um vier deutliche voneinander verschiedene Desacylsaponine
(zwei davon sind Isomere) plus 3,5- Dihydroxy-6-methyloctanoidsäure und
3,5-Dihydroxy-6-methyloctanoidsäure
5-O-α-L-Rhamnopyranosyl-(1→2)-α-arabinofuranosid.
Beispielsweise sind die folgenden alkalischen Hydrolysemethoden
bei der Herstellung dieser desacylierten Saponine nützlich (4).
- (i) Methanolextrahierte Saponine (3) (60 mg/ml)
werden 1 Stunde lang mit 6% Na2CO3 in 50% Methanol gekocht, und das Reaktionsgemisch
wird mit Dowex 50W-X8 H' (einem
synthetischen, stark sauren Kationenaustauscher, einem sulfonierten
Polystyrol-divinylbenzolharz) und anschließend filtriert. Das Filtrat
wird mit einem Rotorverdampfer konzentriert und nach Ethylacetat
und Wasser getrennt. Die wässrige
Phase enthält
den größten Teil
der Desacylsaponine, während
die organische EtOAc-Phase die meisten der Octanoidsäuren enthalten
wird. Das EtOAc wird von der wässrigen
Phase durch Hinzufügen
von Stickstoffgas oder durch Einsatz eines Rotorverdampfers getrennt.
Die wässrige
Desacylsaponin-Lösung
(4) wird gefriergetrocknet.
- (ii) Methanolextrahierte Saponine (3. 0,1 g) werden in 3 ml
90%-igem n-Propanol erneut suspendiert. Diese Suspension/Lösung wird
durch Hinzufügen
von 5N NaOH-Vorratslösung
auf 0.5N NaOH eingestellt und 2 Stunden lang bei Raumtemperatur
(20-25° C)
gemischt. Die Suspension wird 5 Minuten bei 50 × g zentrifügiert, um einen leicht gefärbten Flüssigkeitsüberstand,
der verworfen wird, sowie einen bräunlichen, körnigen Niederschlag zu erhalten.
Der Niederschlag wird dreimal gewaschen, indem er mit 3 ml 90%igem n-Propanol
erneut suspendiert und bei 50 × g
zentrifugiert wird. Das entstehende Desacylsaponin-Pellet (4) wird
in 3 ml Wasser gelöst
und gefriergetrocknet.
-
Alternativ
können
die mit Methanol extrahierten Saponine (3) in Wasser gelöst werden,
um eine Lösung
zu bilden, die 20 mg/ml Saponine enthält und die Lösung wird
auf eine endgültige
Konzentration von 0,15M Triethylamin, pH-Wert 12, eingestellt. Nach
einer Stunde bei 40-50° C
wird die alkalische Hydrolyse durch Hinzufügen von Essigsäure beendet,
bis ein pH-Wert von 7,0 erreicht ist. Das Reaktionsgemisch wird mit
Ethylacetat extrahiert, um Triethylamine und einige Hydrolyseprodukte
zu entfernen. Die Desacylsaponine (4) sollten in der Wasserphase
verbleiben. Ein anderes Verfahren ist das Auflösen (3) (10mg/ml) in konzentriertem
Ammoniak, wobei die Lösung
5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt
wird und das Ammoniak unter einem Stickstoffstrom entfernt wird.
Die wässrige
Phase wird mit 80 ml Ethylacetat extrahiert und die organische Phase
verworfen. Die wässrige
Phase, welche die Desacylsaponine enthält, wird gefrostet und gefriergetrocknet.
-
Beispiel 2
-
Reinigung der Saponine
von Gypsophyla sp.
-
Eine
5%-ige Lösung
von Roh-Gypsophylasaponin in 10 mM Essigsäure wird in einem Dialysebeutel dialysiert,
der ein Molekulargewichttrennschärfe
von ∼ 2.000
Dalton gegen 20 Volumenteile von 10 mM Essigsäure bei 4° C hat. Die Essigsäurelösung wird
zweimal alle 4 Stunden gewechselt. (Dieser Schritt entfernt Polysaccharide
und einige Verunreinigungen von niedrigem Molekulargewicht.) Die
dialysierte Lösung
wird in einem Rotorverdampfer konzentriert und gefriergetrocknet.
Ein Gramm des dialysierten Gypsophylasaponins wird zweimal jeweils
24 Stunden mit 50 ml reinem Methanol (MeOH) bei Raumtemperatur extrahiert
und filtriert. Falls es ungelösten
Stoff gibt, ist einmal zusätzlich
mit 50 ml MeOH: Wasser (40/60) bei Raumtemperatur zu extrahieren
und anschließend
zu filtrieren, um unlösliche
Bestandteile zu entfernen. Die Filtrate werden vermischt und bei
40° C in
einem Rotorverdampfer konzentriert, um einen sirupartigen Saponinextrakt
(1) zu erhalten. Der Extrakt wird in Wasser gelöst, um eine 5%ige Saponinlösung zu
erhalten, und diese Lösung
wird anschließend
zweimal mit 0,5 Volumenteilen Ethylacetat extrahiert. Die wässrige Phase
wird einer Chromatographie auf Fractogel TSK HW-40 F unterzogen,
wobei mit einem Gradienten von 0 bis 50 % (Vol./Vol.) MeOH in Wasser
mit 0,05 M Na2CO3 eluiert
wird. Unter Verwendung von n-Butanol:Essigsäure:Wasser (4/1/5) als Lösungsmittel
werden die Proben von TLC auf Silicagel analysiert, und das Saponin
wird durch die Liebermann-Burkhard-Reaktion sichtbar gemacht. Alternativ
kann das Saponin aus (1) durch Hinzufügen von 5 Volumenteilen Ethylacetat
ausgefällt
erreicht und durch Silicagel-Chromatographie unter Verwendung von
Chloroform:MeOH:Wasser (64:40:8) als Lösungsmittel fraktioniert werden.
Analoga von Gypsophyla-Saponinen können mit Hilfe der für desacylierte
Quillaja-Saponine entwickelten Verfahren hergestellt werden.
-
Beispiel 3
-
Addition aliphatischer
Amine über
die Carboxyl-Gruppe der Glucuronsäure
-
Ein
C6-C20 aliphatisches
Amin, vorzugsweise ein C9-oder C12 aliphatisches Amin, kann dem Carboxyl des
Glucuronsäurerests
der Desacylsaponine (4) hinzugefügt
werden, um konjugierte Desacylsaponine unter Verwendung des Carbodiimidverfahrens
zu erhalten. Entweder DCC (Dicyclohexylcarbodiimid) oder wasserlösliches
EDC (1-Ethyl-3-(3-dimethylaminpropyl) carbodiimid, mit oder ohne
NHS (N-Hydroxysuccinimid) oder wasserlösliches Sulfo-NHS können verwendet
werden. Die Reaktion erfolgt in einem organischen Lösungsmittel,
wie Dioxan, DMF (Dimethylformamid), THF (Tetrahydrofuran), DMSO
(Dimethylsulfoxid), Alkoholen und Pyridin, allein oder in wasserfreien
oder wasserhaltigen Gemischen. Das Vorhandensein von Wasser wird durch
die wasserlöslichen
Eigenschaften des Ouillaja-Desacylsaponins vorgegeben, das in 50%igem
Methanol, 50%igem n-Propanol, wässrigem
DMSO und DMF löslich
sein kann, ebenso in wasserfreiem THF oder Dioxan und anderen Lösungsmitteln
mit ähnlichen
Eigenschaften.
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(i) Ein-Schritt-Verfahren
-
- (a) Zu 100 mg (60 μMol) Desacylsaponin (4), gelöst in 1
ml 50%igem n-Propanol, wird 1 ml einer 0,6M Dodecylaminlösung (600μMol) in 50%igem
n-Propanol hinzugefügt.
Dann wird der pH-Wert mit 3N Phosphorsäure zwischen pH 5 und 7 eingestellt.
600 μMol
trockenes EDC (95 mg) wird in die entstandenen Lösung eingerührt und 6 bis 8 Stunden bei
0 bis 10° C
gemischt. Zusätzliche
300μMol
EDC werden hinzugefügt, und
das Gemisch wird über
Nacht bei 0 bis 10° C
zur Reaktion gebracht. Die Reaktion kann durch Entfernen der freien
aliphatischen Amine mit einem Harz nach Art von Dowex 50 gestoppt
werden (das Harz kann auch den Acyl-Harnstoff aus dem EDC entfernen).
Das Harz wird durch Filtrierung entfernt. Das Filtrat, welches das
konjugierte Desacylsaponin (5) enthält, wird zum Ausfällen mit
5 Volumsanteilen n-Propanol gemischt. Der Niederschlag wird aufgenommen,
in Wasser gelöst,
dialysiert und gefriergetrocknet.
- (b) Falls die Desacyl-Saponine in wasserfreiem Pyridin allein
oder mit wasserfreiem THF löslich
sind, erfolgt die Reaktion mit DCC. 100 mg von (4) (60 μMol) werden
in Pyridin und/oder THF gelöst,
wobei mindestens 1 ml und höchstens
5 ml verwendet werden. 1ml einer 0,3M Dodecylaminlösung (300μMol) in Pyridin und/oder
THF wird danach dem Reaktionsgemisch zugegeben, anschließend 300μMol trockenes
DCC. Das Gemisch wird über
Nacht bei 0 bis 10° C
unter Rühren
zur Reaktion gebracht. Während
der Reaktion bildet sich unlöslicher
Dicyclohexylharnstoff; dieser wird durch Zentrifugieren entfernt.
Die überstehende Flüssigkeit,
die das konjugierte Desacylsaponin (5) enthält, wird zum Ausfällen mit
10 Volumsteilen EtOAc verdünnt.
Das EtOAc, das die freien aliphatischen Amine, das restliche DCC
und das Pyridin und/oder THF enthält, wird verworfen. Der Niederschlag
wird mit EtOAc gewaschen, in Wasser gelöst und vor dem Entfernen des
EtOAc mit EtOAc erneut extrahiert und anschließend gefriergetrocknet.
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(ii) Zwei-Schritt-Verfahren
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- (a) Zu 100 mg (60 μMol) Desacylsaponin (4), gelöst in 1
ml 50%igem n-Propanol, werden 0,2 ml einer 0,6M Dodecylaminlösung (120 μMol) in 50%igem
n-Propanol hinzugefügt.
Der pH-Wert des Gemischs wird mit 3N Phosphorsäure auf pH 5-7 eingestellt
(Carboxylsäuren
sind zu vermeiden). 120 μMol
trockenes EDC (10 mg) und 120 μMol
Sulfo-NHS (26 mg) werden dem Reaktionsgemisch unter Rühren hinzugefügt, und das
Gesamte über
Nacht bei 0 bis 10°C
reagieren gelassen. Fünf
Volumsteile n-Propanol werden hinzugefügt, um die konjugierten Desacyl-Saponine
(5) auszufällen.
Der Niederschlag wird aufgenommen, in Wasser gelöst, dialysiert und gefriergetrocknet.
- (b) Falls Desacylsaponine in wasserfreien Pyridinen allein oder
mit wasserfreiem THF gemischt löslich
sind, kann die Reaktion mit DCC erfolgen. 100 mg von (4) (60 μMol) werden
in Pyridin und/oder THF gelöst,
dabei sollen mindestens 1ml und höchstens 5ml Lösungsmittel
verwendet werden. 0,4 ml einer 0,3M Dodecylaminlösung (120 μMol) in Pyridin und/oder THF
werden der Desacylsaponin-Lösung
hinzugefügt,
gefolgt von 120 μMol
trockenem DCC und 120 μMol
trockenem NHS. Das Gemisch wird über
Nacht unter Rühren bei
0° C bis
10° C zur
Reaktion gebracht. Dabei bildet sich unlöslicher Dicyclohexylharnstoff,
der durch Zentrifugieren entfernt wird. Der Überstand, der die konjugierten
Desacyl-Saponine (5) enthält,
wird zum Ausfällen
und Entfernen der freien Alkyl-Amine, restlichem DCC und NHS mit
10 Volumsteilen EtOAc verdünnt. Der
Niederschlag wird in Wasser gelöst
und mit EtOAc extrahiert, bevor er mit einem Rotorverdampfer konzentriert
und anschließend
gefriergetrocknet wird. Die Modifikation wird durch das Massespektrum
bestätigt.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist das Addieren einer oder mehrerer hydrophober Ketten
an die Carboxyl-Gruppe des 3-0-Glucuronsäurerests des desacylierten
oder nicht-acylierten Saponins. Diese Addition mehrerer lipophiler
Ketten kann mit Hilfe verschiedener chemischer Herangehensweisen
einschließlich
der wie folgt beschriebenen erfolgen. Vorzugsweise wird ein Molekül, das zwei
oder drei lipophile Seitenketten besitzt, kovalent an 3-O-Glucuronsäure angelagert,
entweder direkt oder mittels eines bifunktionalen Linkers.
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Beispiel 4
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Addition von
Phosphatidylethanolamin- dipalmitoyl an Desacyl-Saponin
-
Zu
0,35 g (210 mMol) Desacylsaponin (4), gelöst bei Raumtemperatur in 3
ml wasserfreiem DMF/Pyridin (60:40 Vol./Vol.), werden 280 mMol Phosphatidylethanolamin-Fettsäurederivat
(Dipalmtoyl, Distearoyl und andere) in DMF Pyridin hinzugefügt. Zu diesem
Reaktionsgemisch werden unter Rühren
400-600 mMol trockenes DCC (0,08-0,125 g) und 400 mMol trockenes
NHS (0,05 g) hinzugefügt
und 12-16 Stunden bei Raumtemperatur reagieren gelassen. Das Reaktionsgemisch
wird eine Stunde auf 4° C
abgekühlt
und filtriert, um unlöslichen
Dicyclohexylharnstoff, ein Nebenprodukt des DCC, zu entfernen. Zum
Filtrat, das die konjugierten Desacylsaponine enthält, werden
10 Volumsteile kaltes Äthanol
hinzugefügt,
um das konjugierte Desacylsaponin auszufällen und restliches DCC, NHS
sowie das Phosphatidylethanolamin-Fettsäurederivat zu entfernen. Nach
2 bis 4 Stunden bei 4 ° C
wird das ausgefällte
Saponinkonjugat durch Filtrierung aufgefangen. Der Niederschlag
wird auf Filterpapier mit 10-20 ml Ethylacetat gewaschen. Das ausgefällte Saponinkonjugat wird
in 10 ml Wasser gelöst
und diese Lösung
wird dann mit 1 Volumenteil Ethylacetat extrahiert. Das Ethylacetat
wird von der wässrigen
Lösung
mittels Rotorverdampfer getrennt und die Probe anschließend gefriergetrocknet.
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Beispiel 5
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Addition von L -2,4-Diaminobutylsäure-Dimyristoyl
an Desacylsaponin
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Zu
0,63 g (2,5 mMol) Myritoylchlorid, gelöst in 25 ml Acetonitril, werden
2,10 g (11 mMol) 2,4-Diaminobutyl-dihydrochlorid plus 2,00 g Kaliumcarbonat
hinzugefügt.
Das Gemisch reagiert unter Rühren
12-16 Stunden bei 65° C.
Das Reaktionsgemisch wird danach unter reduziertem Druck getrocknet,
der Rückstand wird
in Ethylacetat aufgelöst,
mit Wasser extrahiert und erneut mit Magnesiumsulfat gesättigtem
Wasser extrahiert. Die organische Phase wird über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet. Das Magnesiumsulfat wird durch Filtration entfernt.
Das Filtrat wird unter reduziertem Druck aufgelöst und die Reinheit der Verbindung
durch Silicagel TLC überprüft. Erforderlichenfalls
wird das Dimyristoylderivat durch Chromatographie auf Silicagel
gereinigt.
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Zu
0,40 g (240 mMol) bei Raumtemperatur in 5 ml wasserfreien DMF/Pyridin
(60:40 Vol./Vol.) aufgelöstem
Desacylsaponin (4) werden 2 ml DMF/Pryidin hinzugefügt, die
0,23 g Dimyristoylderivat enthalten. Danach werden 480-720 mMol
trockenes DCC (0,10-0,15 g) und 480 mMol trockenes NHS (0,06 g)
unter Rühren hinzugefügt, danach
wird das Gemisch bei Raumtemperatur 12-16 Stunden reagieren gelassen.
Das Reaktionsgemisch wird eine Stunde bei 4° C abgekühlt und filtriert, um unlöslichen
Dicyclohexylharnstoff, ein Nebenprodukt des DCC, zu entfernen. Zum
Filtrat, welches die konjugierten Desacylsaponine enthält, werden
10 Volumenteile kaltes Äthanol
hinzugefügte,
um die konjugierten Desacylsaponine auszufällen und restliches DCC, NHS
und freie Dimyristoyl-Derivate zu entfernen. Nach 2-4 Stunden bei
0-4 ° C
wird das ausgefällte
Saponinkonjugat durch Filtrierung gesammelt. Der Niederschlag wird
auf Filterpapier mit 20-30 ml Ethylacetat gewaschen. Das ausgefällte Saponinkonjugat
wird in 20 ml Wasser aufgelöst
und die Lösung
mit 1 Volumenteilen Ethylacetat extrahiert. Das Ethylacetat wird
von der wässrigen
Lösung
mittels Rotorverdampfer entfernt und gefriergetrocknet. Die Reinheit
der Probe wird mittels Silicagel-TLC geprüft. Erforderlichenfalls kann
das konjugierte Desacylsaponin durch Chromatographie auf Silicagel
gereinigt werden.
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Beispiel 6
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Addition von
Zitronensäure-Tripalmitoyl
an Desacylsaponin
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0,50
g (2,5 mMol) in 20 ml Acetonitril oder Pyridin aufgelöster Zitronensäure wird
unter Rühren
3,60 g (15 mMol) 1-Hexadecylamin hinzugeben. Dieser Lösung wird
35 mMol trockenes DCC (7,20 g) und 35 mMol NHS (4,00 g) hinzugefügt und über Nacht
bei Raumtemperatur reagieren gelassen. Die Reaktionsmischung wird
eine Stunde lang auf 4° C
abgekühlt
und filtriert, um den unlöslichen
Dicyclohexylharnstoff zu entfernen. Das Lösungsmittel wird mittels Rotorverdampfer
unter vermindertem Druck entfernen. Der trockene Rückstand wird
in Alkohol aufgelöst,
und das restliche Alkylamin wird mit einem stark sauren Harz (Dowex
50) entfernt. Die Reinheit des Produkts wird mit Silicagel-TLC überprüft. Erforderlichenfalls
wird das Produkt durch Chromatographie auf Kieselgel gereinigt.
Das Zitronensäure-Tripalmitoylderivat
(1,87 g, 2 mMol) wird in 20 ml Acetonitril aufgelöst, 2,5
mMol 1,1'-Carbonyldiimidazol
(CDI) (0,40 g) wird hinzugefügt
und das Gemisch über
4 Stunden unter wasserfreien Bedingungen bei Raumtemperatur reagieren
gelassen. Dann wird ein fünffacher Überschuss
an Äthylendiamin
(10 mMol ∼ 0,65
ml) dem Reaktionsgemisch hinzugefügt und dieses weitere 2-3 Stunden
bei Raumtemperatur reagieren gelassen. Danach wird 10% Wasser hinzugefügt, um restliches
CDI zu zerstören,
und das Lösungsmittel
wird unter vermindertem Druck entfernt. Die Reaktionsprodukte werden in
einem geeigneten Lösungsmittel,
z.B. Methanol oder Chloroform, aufgelöst und mittels Silicagel-Chromatographie gereinigt.
Fraktionen, die aminiertes Zitronensäure-Tripalmitoylderivat (M.
W. 1019.7) enthalten, werden zusammengeführt, und das Lösungsmittel
wird unter reduziertem Druck entfernt.
-
Das
desacylierte Saponinkonjugat wird durch Reaktion von 1 mol Desacylsaponin
mit 1,5 mol aminiertem Zitronensäure-Tripalmitoylderivat
in Pyridin/DMF (40:60 Vol./Vol.) mittels des oben beschriebenen DCC/NHS-Verfahrens
hergestellt. Nach der Filtration zwecks Entfernung des unlöslichen
Dicyclohexylharnstoffs wird das konjugierte Saponin mit Ethylacetat
ausgefällt,
erneut in Wasser aufgelöst
und gefriergetrocknet.
-
Beispiel 7
-
Herstellung
von Saponin-Analoga mit steroider oder triterpenoider Komponente
-
Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf lineare hydrophobe Ketten als
lipophile Komponente beschränkt.
So können
auch nichtaromatische, aromatische zyklische und heterozyklische
Verbindungen sowie Triterpenoide und Steroide als lipophile Komponente
verwendet werden. Als Beispiel wird hier die Herstellung eines Steroidderivats
beschrieben. Zu 2 mMol Desoxycholsäure (0,79 g) in 10 ml Pyridin
werden unter Rühren 10
mMol(0,67 ml) Ethylenediamin, und danach 4 mMol trockenes DCC (0,82
g) und 4 mMol NHS (0,50 g) hinzugeben. Das Gemisch wird über Nacht
bei 25° C
zur Reaktion gebracht. Dann wird die Reaktion abgekühlt, das
unlösliche
DCC-Nebenprodukt
filtriert und das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Die Produkte werden in wenig Chloroformmethanol
oder einem ähnlichen
Lösungsmittel
(3:2 Vol./Vol.) aufgelöst,
und das aminierte Produkt wird durch Chromotographie auf Siliciagel
vom Ethylenediamin getrennt. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem
Druck entfernt.
-
Das
desacylierte Saponinkonjugat wird durch Reaktion von 1 Mol Desacylsaponin
mit 2 Mol des aminiertem Deoxycholsäurederivats mittels des oben
beschriebenen DCC/NHS-Verfahrens hergestellt. Das konjugierte Saponin
wird mit Alkohol ausgefällt,
in Wasser erneut aufgelöst
und gefriergetrocknet.
-
Beispiel 8
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Testen auf Adjuvanswirkung
unter Verwendung von Ovalbumin (OVA) als Antigen
-
Die
Adjuvanswirkung lässt
sich durch Zunahme des antigenspezifischen Antikörpertiters infolge der Addition
eines potentiellen Adjuvans in der Immunisierungsformulierung beurteilen.
Erhöhte
Titer sind das Ergebnis einer erhöhten Konzentration von Antikörpern und/oder
einer Zunahme der Antigen-/Antikörperaffinität. Adjuvanswirkungen
von Saponin wurden schon früher
durch Titererhöhung
neutralisierender Antikörpern
zu Impfstoffen gegen Maul- und Klauenseuche bei Meerschweinen (Dalsgaard,
K., Archiv für
die gesamte Virusforschung 44:243-254 (91974)), Titererhöhung von
ausgefällten
Antikörpern
zu BSA (gemessen durch radiale Immundiffusion) bei Meerschweinen,
die mit BSA-/Saponinmischungen geimpft wurden (Dalsgaard, K., Acta Veterinaria
Scandinavica 69,1-40 (1978)), sowie durch Titererhöhung von
Antikörpern
gegen Hämocyanin
der Schlüsselloch-Napfschnecke
(KLH) (gemessen durch ELISA) bei Mäusen, die mit KLH/Saponin immunisiert wurden
(Scort et al. Im. Archs. Allergie appl. Immun. 77:409-412 (1985))
gemessen.
-
Die
Beurteilung der Adjuvanswirkung lässt sich durch Zunahme in anti-OVA-Antikörper nach
erfolgter Immunisierung mit OVA/Saponinen, OVA/desacylierten Saponinen
oder OVA/Saponin-Analoga im Vergleich zu Immunisierung mit OVA in
Abwesenheit von Saponin bestimmen. Die Adjuvansaktivität in der
Saponinkonjugatfraktion wird folgendermaßen gemessen: CD2F1-Mäuse (8-10
Wochen alt) werden mit folgender Mischung intradermal immunisiert:
20 μg OVA
(Sigma) und Adjuvans der vorliegenden Erfindung oder Quillaja-Saponin
(Dosen zwischen von 10 und 2500 μg)
oder Quillaja-Saponin (in einer Dosis von 10 μg) in 200 μl PBS. Die beiden Immunisierungen
erfolgen in einem Abstand von zwei Wochen. Versuchsmäusen wird
entweder PBS oder PBS mit OVA sowie 200 μg Aluminiumhydroxid injiziert.
Die Sera werden zwei Wochen nach der Immunisierung entnommen. Anti-OVA-Antikörper wird
durch ELISA bestimmt: Immulon II-Platten werden über Nacht bei 4° C mit 100 μg einer OVA-Lösung (10
mg/ml in PBS) in Reihen A,C, E und G bestrichen. Die Platten werden
zweimal mit PBS gewaschen. Unspezifische Bindung wird durch Inkubation
für 1,5
Std. bei 37° C
mit 100 μl
Verdünner
(2% Kaseinsäurehydrolysat
(Oxoid. Massevolumenanteile) in PBS pro Vertiefung in allen Vertiefungen
verhindert. Die Platten werden viermal mit 0,05% Tween 20-Tensid
in destilliertem Wasser gewaschen. Die Seren in Verdünnungen
von 1:20, 1:100, 1:500, 1:2500, 1:12.500, 1:62.500, 1:312.500 und 1:1.562.500
werden in Reihen A+B, C+D, E+F bzw. G+H (100μl/Vertiefung) 1 Std. bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Platten werden wie oben beschrieben gewaschen. Boehringer
Mannheim Meerrettich-Peroxidasekonjugat-Ziegen-Antimaus-Antikörper (1/5000
in 5% OVA in Verdünnungsmittel)
wird 30 Minuten bei Raumtemperatur (100 μl pro Vertiefung, alle Vertiefungen)
inkubiert. Die Platten werden wie oben beschrieben waschen. Der
Umfang der Peroxidasereaktion bestimmt sich durch die Reaktion mit
2,2'-Azido-bis(3-ethylbenzthiazolin)-6-sulfonat (30-minütige Reaktion
bei Raumtemperatur, Absorptionsmaß gemessen bei 450 nm) oder mit
3,3', 5,5'-Tetramethylbenzidin
(10-minütige
Reaktion von unspezifischer Antikörperbindung zur totalen Antikörperbindung
wird durch Subtraktion des Absorptionsmaßes der Antigen-Negativ-Vertiefung vom Absorptionsmaß der Antigen-Positiv-Vertiefungen
pro Seraverdünnung
beseitigt. Das während
der primären
Immunreaktion produzierte IgG wird durch Interpolieren der ermittelten
Absorptionswerte mit einer 1:20 Serumverdünnung in einer Kalibrierungskurve
bestimmt. Die Kalibrierungskurve wird mittels der bekannten Anzahl
eines Anti-OVA-IgG-Monoclonalen Antikörpers, der simultan mit den
Proben der Immunseren verarbeitet wird, erstellt. Die sekundäre Anti-OVA-IgG-Immunreaktion
wird folgendermaßen
anhand der Endpunkttiter ermittelt: Das Absorptionsmaß aufgrund
der antigenspezifischen Bindung wird als Funktion des Logarithmus
der Serumverdünnung
graphisch dargestellt, und der Endpunkttiter wird anhand der Serumverdünnung geschätzt und
ergibt einen Absorptionsmaß von
0,25). Endpunkttiter von 3,6 oder weniger werden mit Seren aus Immunisierungen ohne
Adjuvans, Endpunkttiter nahe 5,0 oder höher als 5,0 mit anderen Adjuvantia
erreicht. Dialysierte Ouillaja Saponaria-Molinasaponine erhöhen die
Titer bei einer Adjuvansdosis von 10μg um fast das Doppelte, verglichen
mit OVA in PBS. Die Hauptimmunreaktion aus Immunisierungen mit OVA
plus desacylierten Quillajasaponinen erbringt niedrigere IgG-Werte
als solche, die durch OVA in PBS bewirkt werden.
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Ein
wie in Beispiel 3 beschrieben hergestelltes Konjugat wurde auf Adjuvanswirkung
bei Dosen von 10, 50 und 250 μg
getestet. Die Konjugate zeigten eine gute, dosisabhängige Adjuvanswirkung
bei der Produktion von Anti-OVA-IgG während der primären und
sekundären
Immunreaktion (3, 4, 5, 6).
Dieses Konjugat ergibt Endpunkttiter, die denen des Quillaja-Saponins nahekommen,
d.h. 4,70 bis 5,85. Im Gegensatz zu Quillajasaponinen stimuliert
dieses Konjugat vorzugsweise die Produktion von IgG1. Im getesteten
Dosierungsbereich von 10 bis 250 μg
wurden keine negativen Nebenwirkungen beobachtet.
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Beispiel 9
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Testen der Adjuvanzswirkung
an T-Zellen-Immunität
mit OVA als Antigen
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In
vielen viralen Impfstoffen, vor allem in Krebsimpfstoffen sollte
das mit den Proteinantigenen verwendete Adjuvans eine starke spezifische
zellulärvermittelte
Immunität
(CMI) oder T-Zellen-Immunreaktion unter Produktion zytotoxischer
T-Lymphozyten (CTL) bewirken. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind Quillajasaponine die
einzigen Adjuvantia, die in der Lage sind, eine T-Zellenimmunität zu bewirken
(Newman et al., J. Immuno. 148:2357 (1992)). Die anderen Adjuvantia
einschließlich
Muramyldipeptiden, Glucanen, Immunmodulatoren wie IL-2 und andere
bewirken lediglich eine humorale Immunreaktion gegen exogene Proteine
(Cod, J.C. und Coulter, A.R., Vaccine 15:248 (1997)), was für Impfstoffe
gegen Krebs und einige Viruserkrankungen von nur geringem Wert sein
würde.
Die Desacylierung von Quillajasaponinen ergibt ungiftige Stoffe,
jedoch ohne Adjuvanswirkung, wie die Messung von Antikörperproduktion
ergibt (Kensil et al Vaccines 92:35 (1992)), und CTL-Reaktion (Kensil
et al., in Saponins Used in Traditional and Modern Medicine; Kamasaki,
K.,Waller, G.R., Eds. Plenum, N.Y. in Druck). Aufgrund ihrer Stimulierung
der humoralen Immunität
und der T-Zellenimmunität sowie
dank ihrer geringen Toxizität
sind die semisynthetischen Analoga oder lipophilen Saponinkonjugate
der vorliegenden Erfindung für
die Herstellung viraler Impfstoffe oder Impfstoffe gegen Krebs geeignet.
Die T-Zellenimmunität,
die durch diese Adjuvantia stimuliert wird, lässt sich in vitro mittels (i)
Blast-Transformation,
die die Wachstumsreaktion der sensibilisierten T-Zellen zu Antigenen
misst, oder (ii) durch Messung der Verbesserung des CTL-Primings
gegen ein Proteinantigen bestimmen.
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Die
Adjuvanswirkung auf T-Zellenimmunität wird durch Bestimmung des
Zellwachstums entsprechend dem folgenden Protokoll gemessen. Sechs
bis acht Wochen alte weibliche C57BL/6-Mäuse
werden zweifach subcutan mit der folgenden Formulierung immunisiert:
20 μg OVA
(Sigma) und ein Adjuvans der vorliegenden Erfindung oder desacylierte
Quillaja-Saponine (in Dosen von 10-250 μg) oder Quillaja-Saponin (in
einer Dosis von 10 μg)
in 200μg
PBS. Die beiden Immunisierungen werden im Abstand von zwei Wochen
gegeben. Den Versuchsmäusen
wird entweder PBS oder OVA plus 200μg Aluminiumhydroxid injiziert.
Zwei Wochen nach der zweiten Immunisierung wird die Milz entfernt
und mittels Extrudieren durch ein Nylonnetz zerkleinert. Die Zellen
werden in RPMI 1640-Medium mit 10% hitzeinaktiviertem Kalbsfötusserum,
100 μg/ml
Streptomycin, 100 μg/ml
Penicillin, 10 μg/ml
Gentamycin, 2 mM L-Glutamin und 2 × 10-5 M 2-Mercaptoethanol gewaschen und resuspendiert.
Zwei × 105 Milzzellen werden in 100 μl Volumenteilen
auf Mikrotiterplatten-Vertiefungen verteilt und in dreifacher Ausführung mit
jedem Medium allein kultiviert (zur Nutzung als Hintergrundinformation), 3μg/ml Concavalin
A, 2μg/ml
OVA oder 10 μg/ml
OVA. Nach 72 Stunden in der Kultur werden die Zellen 16 Stunden
lang mit 1 μCi
tritiummarkiertem Thymidin (3H-Thymidin,
Amersham International) pulsiert und dann mit einem halbautomatischem
Skatron (Sterling, VA) geerntet. Die in die zelluläre DNA eingebaute
Summe an Markierung wird mittels Zählung durch Flüssigszintillation
bestimmt. Das Zellwachstum wird ausgedrückt durch das Differential
(Δ cpm)
in 3H-Thymidin, das zwischen die Milzzellen
inkorporiert und jeweils mit 2 oder 10 μg OVA in vitro stimuliert wird.
Wie von der 3H-Thymidin-Inkorporation in Gegenwart von OVA bestimmt
wurde, zeigen die T-Lymphozyten von mit OVA plus Quillaja-Saponin
immunisierten Mäusen
ein signifikant höheres Wachstum
als bei Versuchen mit Alaun beobachtet werden konnte. T-Zellen von
Mäusen
die mit OVA und verschiedenen Dosen desacylierter Quillaja-Saponine
immunisiert wurden, zeigten eine Wachstumsreaktion, die niedriger
war als die mit Alaun beobachtete. T-Lymphozyten von Mäusen, die
mit OVA plus 50 oder 250 μg Saponinkonjugat
immunisiert wurden, zeigten in vitro eine Wachstumsreaktion (Δ c.p.m.),
was gleich oder beträchtlich
höher war
als das mit Quillaja-Saponinen (7) beobachtete
Wachstum.
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Beispiel 10
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Addition von
Biotin an die Carboxylgruppe der Glucuronsäure
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Ein
C2-C6-aliphatisches
Diamin wird der Carboxylgruppe des Glucuronsäurerests der Saponine von Gypsophila,
Saponaria oder den desacylierten Quillaja-Saponinen unter Anwendung
des in Beispiel 2 beschriebenen Carbodiimid-Verfahrens hinzugefügt. Die
Addition der Biotingruppe wird durch die Bindung eines aktiven Esterderivats
(S-NHS) von Biotin (Pierce) an die freie Aminogruppe des C2-C6-aliphatischen
Diaminderivats des Saponins erreicht.
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Beispiel 11
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Testen der
Bindung biotinylierter Saponine an T-Zellen
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Lymphoblaste,
weiße
Blutzellen oder kultivierte Zellen, werden in PBS bei 37° C mit biotinyliertem
Saponin mit oder ohne Na-Cyanoborhydrid inkubiert. Nach der Inkubation
werden die Zellen mit BSA-haltigem PBS gewaschen und durch Zentrifugieren
aufgefangen. Zu den gewaschenen und resuspendierten Zellen wird ein
FITC-konjugiertes Avidin oder Strepavidin (xx mg/ml) addiert und
das Gemisch xx Minuten bei xx ° C
inkubiert. Die Zellen werden mit PBS gewaschen, das 10% Kalbsfötusserum
enthält.
Die Proben werden durch Fluoreszenzmikroskopie oder Fließzytometrie
analysiert. Mit biotinylierten Saponinen ohne Cyanoborohydrid inkubierte
Zellen werden als Hintergrundmaß verwendet.
In Gegenwart von Cyanoborohydrid inkubierte Zellen liefern ein Maß an T-Zellen
mit CD28-Zelloberflächenrezeptoren,
die in der Lage sind, iminbildende Saponine (einschließlich biotinylierte
Saponine) zu binden. Diese Zellen sind empfänglich für Kostimulation durch B7.1 und
mithin für
Aktivierung.
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Schema
2 Herstellung
von desacylierten Quillaja-Saponinen
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Schema
4 Synthese
der hydrophob-hydrophilen Seitenkette
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Schema
5 Aktivierung
von Glucuronsäure
in DS-Quillajasaponin
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Schema
6 Addition
der hydrophob-hydrophilen Seitenkette an DS-Saponin
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Schema
7 Synthese
der hydrophob-hydrophilen Seitenkette
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Schema
8 Addition
der hydrophob-hydrophilen Seitenkette an DS-Saponin