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Es
gibt einen großen
Markt für
angestrichenes Aluminiumblech, sowohl für die Verwendung in der Architektur
als auch für
die Verwendung bei Kfz. Es gibt ebenso einen großen Markt für lackiertes Aluminiumblech
für die
Verwendung als Dosenmaterial. In allen diesen Anwendungen ist die
Adhäsion
der organischen Beschichtung (typischerweise Anstrich, Lack oder
Kleber) an das Aluminiummetall möglicherweise
nicht ausreichend. Unterschiedliche Oberflächenvorbehandlungen wurden
vorgeschlagen und werden in großem
Umfang verwendet, um eine derartige Adhäsion zu verbessern:
- – Ein
anodischer Oxidfilm wird auf der Aluminiumoberfläche ausgebildet. Insbesondere
wenn in einem Elektrolyten auf Phosphorsäurebasis anoOberfläche des
anodischen disiert wird, kann die äußere Oxidfilms extrem rauh
sein, Fasern oder Whisker eingeschlossen, um so einen ausgezeichneten
mechanischen Schlüssel
für die
anschließend
aufgebrachten organischen Schichten zu bilden.
- – Adhäsionsförderer sind
eine Materialklasse, die zur Verbesserung der Adhäsion organischer
Beschichtungen auf ein darunter liegendes Metallsubstrat verwendet
wurden. Ein Beispiel ist Polyacrylsäure. Eine Chrom-Fluorid-Phosphat-Vorbehandlung
wurde unter dem Handelsnamen Accomet C erfolgreich vermarktet. Andere ähnliche
Behandlungen enthalten Fluoridanteile und andere Übergangsmetalle.
Solche Vorbehandlungen können
als Adhäsionsförderer wirken
und ebenso Korrosionsbeständigkeit
bieten.
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Adhäsionsförderer wurden
im allgemeinen auf das blanke Metall aufgebracht. Diese Erfindung
basiert auf der Idee, daß zusätzlich Vorteile
erzielt werden können,
wenn derartige Adhäsionsförderer auf
eine Aluminiummetalloberfläche
aufgebracht werden, die nicht blank ist.
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So
stellt die Erfindung ein Aluminiumwerkstück zur Verfügung mit einem anodischen Oxidfilm
auf seiner Oberfläche
und einer Beschichtung, die im wesentlichen aus mindestens einem
Adhäsionsförderer gemäß Anspruch
1 besteht.
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Ein
Werkstück
ist ein Gegenstand unbestimmter Größe und Form. Während die
Erfindung Anwendung finden kann im Zusammenhang mit Extrudaten und
anderen Werkstücken
ist sie von grundlegendem Interesse im Zusammenhang mit Aluminiumblech,
entweder kontinuierlichem Blech in Form einer Rolle oder geschnittenem
Blech, welches entweder flach ist oder in geformte Komponenten ausgebildet
wurde, z. B. für
die Verwendung in der Architektur, bei Kfz oder als Dosenmaterial.
Abhängig
von der beabsichtigten Anwendung können entweder eine Oberfläche oder
beide Oberflächen
des Blechs den künstlich
aufgebrachten Aluminiumoxid- oder -hydroxidfilm und die Beschichtung
aufweisen.
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Die
Bezeichnung "Aluminium" wird hierin verwendet,
um sowohl das Reinmetall als auch Legierungen einzuschließen, in
denen Al eine Hauptkomponente ist. Bevorzugt sind Legierungen der
2000, 3000, 5000 und 6000 Serien des Registers der Aluminium Association
Inc.
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Der
Oxidfilm ist ein anodischer Oxidfilm, der z. B. durch Anodisieren
des Metallwerkstücks
in einem sauren Elektrolyten gebildet wird. Bevorzugte Elektrolyte
sind Schwefelsäure
und insbesondere Phosphoroxysäuren,
einschließlich
Phosphorsäure.
Die Bedingungen bei der Anodisierung können nach im Fachgebiet wohlbekannten
Kriterien ausgewählt
werden und so ein anodischer Oxidfilm mit einer rauhen äußeren Oberfläche erzeugt
werden. Der künstlich
aufgebrachte Aluminiumoxid- oder -hydroxidfilm muß dick genug
sein, um Abriebfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit zu bieten; jedoch
nicht so dick, daß er
eine Tendenz zum Abblättern
oder Zerbrechen besitzt, wenn ein Werkstück, das den Film trägt, in Form
gebracht wird; und in einem nachstehend diskutierten bevorzugten
erfindungsgemäßen Aspekt
nicht so dick, daß die
Beschichtung einen solchen elektrischen Widerstand bekommt, daß Punktschweißen unmöglich ist.
Bevorzugte Dicken liegen im Bereich 10 bis 200 nm, besonders 15
bis 150 nm, ganz besonders 15 bis 50 nm.
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Adhäsionsförderer sind
bekannt und werden verwendet, um die Festigkeit der Verklebung zu
erhöhen oder
häufiger,
um die Umweltbeständigkeit
der Grenzfläche
Substratoberfläche/Kleber
gegenüber
der Einwirkung von Feuchtigkeit zu erhöhen. Adhäsionsförderer wurden von P. E. Cassidy
et al. in Ind. Eng. Chem. Prod. Res. Development Bd. 11, Nr. 2 (1972),
S. 170–7
und von A. J. Kinlock in J. Mat. Sci., 15 (1980), S. 2141–66 auf
S. 2159 beschrieben. Kommerzielle Vorbehandlungen (Adhäsionsförderer)
schließen
Alodine NR1453, Alodine NR2010, Zirkondioxid/Polyacrylsäure, Accomet
C und Safeguard 6000 ein, die Ti, Zr, Cr, Mn, Si, F, Polyacrylsäure und
substituierte Styrole enthalten.
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Ein
Adhäsionsförderer kann
eine Vorbehandlung sein, die einen oder mehrere Anteile von Cr,
Mn, Mo, Si, Ti, Zr enthält.
Diese Anteile sind vorzugsweise anorganisch in dem Sinn, daß sie keine
Metall-Kohlenstoff (oder Si-C) Bindungen enthalten, obwohl sie zusammen
mit organischen Polymeren verwendet werden können. Der Adhäsionsförderer kann
ebenso Fluoridanteile oder andere Säureanteile enthalten. Sie können bequem
zur Verfügung
gestellt werden, indem Fluorzirkonsäure H2ZrF6 oder ein lösliches Fluorzirkonatsalz in Wasser
aufgelöst
werden; alternativ kann eine entsprechende Säure oder ein Salz von Cr, Mn,
Mo, Si oder Ti verwendet werden. Cr ist aufgrund seiner Giftigkeit
und der Abwasserprobleme vorzugsweise abwesend. Fluorzirkonat (oder
ein anderer Fluorkomplex) liegt vorzugsweise in einer Konzentration
von 0,1 bis 200 g/l, insbesondere von 10 bis 100 g/l einer Formulierung
zur Aufbringung auf ein Aluminiumwerkstück vor.
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Im
Fall von Cr und Mn tritt wahrscheinlich einige Auflösung eines
anodischen Oxidfilms und eine Reduktion des Cr oder Mn durch Al
von einer höheren
zu einer niedrigeren Oxidationsstufe auf. Im Fall der Formulierungen
auf Ti- oder Zr-Basis liegen keine zu ändernden Oxidationsstufen vor.
Es wird vermutet, daß die Fluorwasserstoffsäure den
anodischen Oxidfilm angreifen kann und eine lokale pH-Veränderung
verursacht, was zur Bildung eines Vorbehandlung/Al2O3-Gels, gefolgt von der weiteren Abscheidung
der Vorbehandlung führt.
Diese Vorbehandlungen können
in Form von Nichtspülungs-Lösungen aufgebracht
werden.
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Diese
Vorbehandlungsformulierungen auf Basis von Fluorid und Übergangsmetallen
können
ebenso ein organisches Polymer, wie Polyacrylsäure oder Polyvinylpyrrolidon
enthalten. Ob ein solches Polymer vorliegt oder nicht, die Vorbehandlungsbeschichtung
wird vorzugsweise in einem Auftragsgewicht von 2 bis 500 mg/m2, z. B. 5 bis 100 mg/m2,
insbesondere 10 bis 60 mg/m2 aufgebracht.
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Andere
mögliche
Adhäsionsförderer schließen Siloxane,
Polyvinylphenole, Polyacrylsäuren
und ihre Salze und Ester, sowie Polyacrylsäure/Zirkondioxid-Mischungen
ein. Diese Adhäsionsförderer liegen
vorzugsweise in einem Auftragsgewicht von 5 bis 500 mg/m2, vorzugsweise 10 bis 500 mg/m2 vor.
während
Adhäsionsförderer wirksam
sind, um die Oberflächeneigenschaften
der erfindungsgemäßen Aluminiumwerkstücke zu verbessern,
wird überraschend
gefunden, daß niedrigere
Konzentrationen manchmal effektiver sind als höhere Konzentrationen.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
eines Aluminiumwerkstücks
bereit, welches die Vorreinigung einer Oberfläche des Werkstücks, die
Anodisierung des Werkstücks zur
Bildung eines anodischen Oxidfilms auf der Oberfläche, die
Aufbringung einer Beschichtung eines Adhäsionsförderers gemäß Anspruch 10 auf den anodischen Oxidfilm
und vorzugsweise das Aufbringen einer organischen Schicht auf die
Beschichtung des Adhäsionsförderers
umfaßt.
Die Anodisierung kann in weniger als 60 Sek., z. B. weniger als
10 Sek. erreicht werden und wird vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt. Der
Adhäsionsförderer wird
vorzugsweise entweder als Nichtspülungs-Beschichtung, z. B. als
eine Zusammensetzung, die im wesentlichen aus dem Adhäsionsförderer in
einem flüchtigen
Bindemittel besteht, das von der Oberfläche des Werkstücks verdampft
und dabei einen Film des Adhäsionsförderers
zurückläßt, ohne
die Notwendigkeit zum Spülen
aufgebracht. Oder eine Umwandlungsbeschichtungs-Zusammensetzung
kann verwendet werden, die mit dem Substrat, z. B. der künstlichen
Oxidschicht, chemisch reagiert und so einen Film des Adhäsionsförderers
bildet, der durch Spülen
nicht entfernt wird.
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In
einer Ausführungsform
wird ein poröser
anodischer Oxidfilm einer Dicke von vorzugsweise 50 bis 200 nm ausgebildet.
Wenn Polyacrylsäure
oder andere Adhäsionsförderer oben
auf den porösen
Film aufgebracht werden, füllen
diese im allgemeinen die Poren und bilden auf ihnen eine kontinuierliche
Schicht. Diese Ausführungsform
hat eine überraschend
gute Korrosionsbeständigkeit
und ist ganz besonders geeignet als angestrichenes Blech für die Verwendung
in der Architektur.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird eine Barriereschicht aus einem anodischen Oxidfilm mit einer Dicke
von vorzugsweise 20 bis 50 nm ausgebildet. Eine Vorbehandlung, z.
B. NR1453 (Adhäsionsförderer), wird
darauf aufgebracht; manchmal wird gefunden, daß der anodische Film nach der
Aufbringungen der Vorbehandlung dünner ist, er verschwindet jedoch
niemals vollständig.
Ein Anstrichfilm, z. B. eine leitfähige Anstrichgrundierung, kann über der
Vorbehandlung aufgebracht werden, wobei dieser Anstrichfilm so dünn sein kann,
daß er
das Elektroschweißen
erlaubt. Ein Blech gemäß dieser
Ausführungsform
kann überraschend gute
Formungseigenschaften aufweisen und ist ganz besonders geeignet
für die
Verwendung bei Kfz, wo die aus dem Blech geformten Komponenten durch
Kleben mit anderen Komponenten verbunden werden. Aus dem Blech gebildete
Komponenten und Aufbauten, die durch adhäsives Aneinanderfügen der
Komponenten gebildet werden, können
auf einer elektrophoretischen oder elektrostatischen Anstrichlinie
angestrichen werden. Grundiertes Aluminiumblech wird für die Verwendung
bei Kfz, wo die Gegenwart der Grundierung dem Blech verbesserte
Formungseigenschaften verleiht, in großem Umfang verkauft.
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Das
Aluminiumblech oder andere Werkstücke gemäß der Erfindung trägt auf seiner
Oberfläche
eine Kompositbeschichtung, die aus einem anodischen Aluminiumoxidfilm
und einer Beschichtung besteht, die aus einem Adhäsionsförderer,
der auf dem Film aufliegt oder die an die äußere Oberfläche des Films angrenzenden
Poren ausfüllt,
besteht. Es wird gefunden, daß die
Kompositbeschichtung die Adhäsion
einer aufgebrachten organischen Beschichtung, wie Anstrich, Lack,
Firnis, Email oder Kleber, an das Werkstück verbessert. In einem anderen
Aspekt stellt die Erfindung ein Aluminiumwerkstück zur Verfügung, wo Anstrich, Lack, Firnis, Email
oder Kleber vorliegen und auf dem künstlich aufgebrachten Aluminiumoxid-
oder -hydroxidfilm und der Beschichtung des Adhäsionsförderers liegen.
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Beispiel 1
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Bleche
von AA6061, 1,2 mm dick, und von AA5182, 1,15 mm dick, wurden in
200 g/l Phosphorsäure bei
90°C für 3 Sekunden
bei 3 kA/m2 elektrolytisch gereinigt. Die
Hälfte
dieser Bleche wurde in Phosphorsäure anodisiert
und so ein Film mit einer typischen Dicke von 15 bis 50 nm hergestellt.
Die Behandlungsbedingungen waren:
Phosphorsäure 200 g/l
Temp: 65°C
Zeit:
0,5 Sek.
Sprühspülung in
30 bis 50 g/l Phosphorsäure,
dann entionisiertes Wasser
Trocknen: 120°C für 2 Min.
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Nach
dem Spülen
und Trocknen wurden die blanken und anodisierten Bleche mit Ti,
das Nichtspülungs-Vorbehandlung
Alodine NR1453 enthielt, bis zu einem Beschichtungsgewicht von 5
bis 15 mg/m2, bezogen auf das Gewicht von
Ti, beschichtet. Alodine NR1453 enthält F, Zr und Ti und zusätzlich liegt
ein Polymer vor (ein Poly(hydroxyphenyl)styrolderivat).
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Vergleichsproben
wurden hergestellt, indem eine Cr-haltige Nichtspülungs-Behandlung,
Accomet C, in herkömmlicher
Menge aufgebracht wurde. Nach dem Trocknen wurden die Bleche auf
einer Seite mit elektrisch leitfähigem
Anstrich auf Epoxybasis Bonazinc 2004 (enthält Al-Pigment) oder Bonazinc
2000 (enthält Al/Zn-Pigmente)
beschichtet. Die Beschichtungsdicke war etwa 7 ± 2 μm.
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Formbarkeitstests
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Die
Formbarkeit wurde mit Hilfe eines Erichsen-Kuppeltests BS 3855 gemessen,
der so angeordnet war, daß der
Anstrichfilm auf der konvexen Seite der Kuppel bei zweiachsigem
Zug um 20% ausgedehnt wurde. Dies entspricht einer Höhe der Aufwölbung von
8 mm. Die durch die Kuppel deformierte Beschichtungsfläche wurde
gekreuzt schraffiert. Die Stanzseite des Blechs wurde geschmiert.
Die Adhäsion
im Bereich der Kuppel wurde mit Hilfe des BS 3900 Tests, Teil 2,
unter Verwendung eines Klebebands bestimmt. Die Bewertung war wie
beim BS 3900 Test, Teil 2, in dem das beste Resultat 0 und das schlechteste
5 ist.
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Die
Resultate sind in Tabelle 1 angegeben, woraus sich folgendes ergibt:
- 1. In Abwesenheit eines anodisierten Films
war das NR1453 schlechter als Accomet C. Das Leistungsverhalten
verbesserte sich allgemein, wenn das Auftragsgewicht verringert
wurde.
- 2. In Gegenwart eines anodisierten Films ergab das NR1453 vergleichbare
oder bessere Resultate als Accomet C.
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Tests der
Verklebung
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Wie
oben beschrieben hergestellte Bleche wurden durch Kleben miteinander
verbunden und mit einem T-Abziehtest überprüft. 25 mm breite Streifen wurden übereinander
gelegt und mit einem Epoxykleber XD4600 miteinander verbunden, wobei
die beschichtete Seite zum Kleber hin gerichtet war. Die übereinander liegende
Verbindung wurde dann mit einer Bewegungsgeschwindigkeit von 20
mm/min des Querbalkens auseinander gezogen.
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Bei
der anfänglichen
Anwendung der Last zum Auseinanderziehen stieg die Last bis zu einem
Maximalwert an und fiel dann auf ein konstantes Niveau ab, wenn
die Verbindung sich zu trennen begann. Die konstante Last wird bestimmt
und muß 7
N/mm der Breite einer Verbindung übersteigen und der Bruchmechanismus
im Kleber kohäsiv
sein.
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Alle
mit dem NR1453 waren gleich oder überstiegen 7 N/mm, wenn sie
auf einen vorbehandelten anodischen Film aufgebracht wurden und
alle versagten durch Kohäsionsversagen
innerhalb des Klebers.
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Tabelle
1
Bewertung der Grundierung für Kfz – Phase II
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Beispiel 2
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Die
Bedingungen von Beispiel 1 wurden reproduziert, wobei eine Fertigungslinie
verwendet wurde, die eine elektrolytische Ätzung und eine Anodisierung
unter Bildung einer etwa 20 nm dicken Barriereschicht, auf welche
die Vorbehandlung durch Walzbeschichten mit 60 m/min aufgebracht
wurde, umfaßt.
Erichsen-Testaufwölbungen
mit einer Höhe
von 8 mm wurden erzeugt. Die Resultate sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
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Auf
beiden Legierungen verbesserte die Gegenwart eines Barrierefilms
unter der Vorbehandlung das Leistungsverhalten.
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Beispiel 3
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Proben
von AA6016 T4 in Form von Rollen, 1,2 mm dick, wurden mit einer
Geschwindigkeit von 26 m/min durch einen elektrolytischen Reinigungs-
und Anodisierungsbereich einer Fertigungslinie geführt. Die Linie
enthielt drei Bäder,
die jeweils 200 g/l Phosphorsäure
mit weniger als 5 g/l gelöstem
Aluminium enthielten und wurde unter den nachstehenden Bedingungen
betrieben.
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Auf
die vorbehandelten Rollen wurde ein Adhäsionsförderer Alodine NR1453 (Henkel,
enthält
Fluortitanat, Fluorzirkonat und Poly(hydroxyphenyl)styrolderivat)
mit einer Rate von 10 mg/m2 aufgebracht.
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Auf
die resultierenden Rollen wurde eine Beschichtung einer elektrisch
leitfähigen
Anstrichgrundierung auf Epoxybasis Bonazinc 2004 (enthält Al-Pigment)
mit einer Beschichtungsdicke von etwa 7 μm aufgebracht. Proben des grundierten
Blechs wurden den in Beispiel 1 beschriebenen Formbarkeitstests
und Tests der Verklebung unterzogen.
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Proben,
die nur gereinigt worden waren, ergaben beim Erichsen-Kuppeltest
ein Ergebnis von 2. Proben, die gereinigt und anodisiert worden
waren, ergaben beim Erichsen-Kuppeltest ein Ergebnis von 0, eine wesentliche
Verbesserung.
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Proben,
die nur gereinigt worden waren und solche, die gereinigt und anodisiert
worden waren, wurden dem T-Abziehtest unterzogen. Alle Proben bestanden
den Test, denn das Versagen der Verbindung war in allen Fällen im
Kleber und nicht an der Grenzfläche
Kleber/Metall.
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Diese
Arbeit wurde mit anderen Vorbehandlungen (Adhäsionsförderern) wie gezeigt wiederholt.
- – NR2010
(Henkel, Fluortitanat) mit etwa 5 mg/m2
- – NR778
(Henkel, Fluorzirkonat) mit etwa 10 mg/m2
- – Ammoniumzirkoniumcarbonat/Polyacrylsäure-Reaktionsprodukt
mit etwa 10 mg/m2
- – Accomet
C (Albright & Wilson,
CR- und Si-Anteile)
- – Safeguard
6000 (Sanchem, Permanganat)
- – PT2
(Alcan, Si-Anteile)
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Die
Erichsen-Kuppelergebnisse (nicht im Detail wiedergegeben) für die gereinigten
sowie anodisierten Proben waren allesamt zufriedenstellend (3 oder
weniger) und alle gleich oder besser als für die nur gereinigten Proben.
In T-Abziehtests waren im wesentlichen alle Defekte klar innerhalb
der Kleberschicht, was anzeigte, daß die Verklebung zufriedenstellend
war.
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Beispiel 4
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Aluminiumblech,
das für
die Verwendung als Verschlußmaterial
für Dosen
vorgesehen war, wurde in Schwefelsäure auf einer kommerziellen
Fertigungslinie, die bei 90 m/min betrieben wurde, anodisiert. Ein
Teil des anodisierten Blechs wurde dann mit Polyacrylsäure (MW
60000 PAA) behandelt. Die Platten wurden dann mit zwei weißen externen
Polyester-Emails plus Aufdruck-Klarlacken unter Verwendung normaler
kommerzieller Praxis stabbeschichtet. 60 mm tief gezogene Ummantelungen
wurden aus den lackierten Platten, die mit Castoröl geschmiert
waren, hergestellt, erneut gemäß normaler
kommerzieller Praxis. Die folgenden Lack-Adhäsionstests wurden durchgeführt.
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Auslauftest
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An
der Verschlußbasis
wurde ein kleiner Becher um den Mantelumfang herum ausgedehnt. Die
relativen Lackauslaufeigenschaften für jedes experimentelle Substrat
wurden bewertet durch Vergleich mit Musterstandards und auf einer
Skala von 0 bis 4 eingestuft, wobei der höchste Wert die schlechteste
Beschichtungsadhäsion
angibt.
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Adhäsionsverlust
bei gekreuzter Schraffur
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An
der Verschlußbasis,
wo die Beschichtung die stärkste
Deformation erfahren hatte, wurden unter Verwendung eines Metallanreißers Gitterlinien durch
den Lack in die Platte geritzt. Die Adhäsion des Lacks wurde bewertet
durch feste Aufbringung eines Klebebands auf die Gitterlinien, gefolgt
von der schnellen Entfernung, und der prozentuale Adhäsionsverlust
des Films wurde abgeschätzt
und das Leistungsverhalten auf einer Skala von 0 bis 4 eingestuft.
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Adhäsion nach dem Autoklavieren
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Die
Verschlüsse
wurden für
30 Minuten in einem Autoklaven in Wasser eingetaucht, das bei 120°C gehalten
wurde, und die Adhäsionseigenschaften
des Lacks wurden bewertet.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben. Es ist zu sehen, daß PAA das
Leistungsverhalten der Beschichtung verbesserte.
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Tabelle
3
Lack-Adhäsionseigenschaften
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Beispiel 5
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Zwei
Legierungen wurden bei dieser Arbeit verwendet, nämlich AA3005,
welches 0,4 mm dick war, und AA5754, welches 0,95 mm dick war. Platten
jeder Legierung wurden durch Behandlung mit Phosphorsäure für 3 Sekunden
bei 90°C
vorgereinigt. Sie wurden dann in Phosphorsäure bei 65°C unter Verwendung eines Stroms
von 3 A anodisiert. In einigen Fällen
erhielten die anodisierten Oberflächen ferner eine Behandlung
mit Adhäsionsförderern:
- – Accomet
C, eine kommerzielle Nichtspülungs-Behandlung
auf Basis von 6-wertigem Chrom, die Fluorid- und Phosphat-Anteile
enthält
- – Mischung
aus Zirkoniumoxid und Polyacrylsäure,
1 : 1 nach Gewicht
- – Polyacrylsäure alleine.
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Die
vorbehandelten Einzelproben wurden dann angestrichen und gemäß DIN50021-ESS
einem Säuresalzspray
ausgesetzt. Die in Tabelle 4 unten dargestellten Resultate sind
auf einer Skala von 0 bis 5 angegeben, wobei 0 ausgezeichnet, 1
und 2 annehmbar, 3 grenzwertig und 4 und 5 unakzeptabel sind. Die
Legierung war hier AA3005. Anstrich A war ein Einschicht-Polyester.
Anstrich B war ein Zweischicht-Polyestersystem. Tabelle
4
- x
- = Test unterbrochen
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Die
Dicken der anodischen Filme wurden aus TEM-Aufnahmen bestimmt. Die
verwendeten Anodisierungsparameter und die resultierenden Dicken
der Vorbehandlung sind in der nachstehenden Tabelle 5 zusammengefaßt.
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Beispiel 6
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Platten
derselben Legierungen wie in Beispiel 5 verwendet wurden vorgereinigt
und dann für
3 Sekunden in Phosphorsäure
bei 65°C
unter Verwendung eines Anodisierungsstroms von 3 A anodisiert. Die
Zeit des Anodisierungsverfahrens wurde so variiert, daß entweder
eine 30 nm Barrierschicht oder ein 100 nm vollständig filamentierter anodischer
Film hergestellt wurde. Einige anodisierte Platten wurden zusätzlich mit
Polyacrylsäure (PAA)-
oder Henkel Poly(hydroxyphenyl)styrolderivat (PHS)-Lösungen bei
zwei unterschiedlichen Konzentrationen für die Schleuderbeschichtung
behandelt. Die behandelten Platten wurden mit einer Basisbeschichtung
und einem Klarlack angestrichen, gehärtet und Essigsäuresalzspray-Tests
(DIN 50021) ausgesetzt. Die Experimente werden in der folgenden
Tabelle 6 zusammengefaßt
und die Resultate sind in Tabelle 7 angegeben. Die Befunde können zusammengefaßt werden:
- 1. Anodisierungs-Vorbehandlungen mit Phosphorsäure ergaben
einen schlechten Essigsäuresalzspray-Test
unabhängig
von der Struktur des anodischen Films.
- 2. Das Leistungsverhalten beim Essigsäuresalzspray-Test der Anodisierungs-Vorbehandlung
mit Phosphorsäure
wurde durch anschließende
Behandlung mit PAA- oder PHS-Lösungen
signifikant verbessert. Eine 2% PAA schleuderbeschichtete Anwendung
ergab das beste Leistungsverhalten insgesamt und zwar ohne jegliche
Defekte.
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Beispiel 7
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0,76
mm dicke Platten aus AA5754 H42 wurden in Phosphorsäure für 3 Sekunden
bei 90°C
elektrolytisch gereinigt und dann (in einigen Fällen) unter unterschiedlichen
Bedingungen, wie in der unteren Tabelle 8 gezeigt, anodisiert. Die
behandelten Platten wurden mit einem Adhäsionsförderer schleuderbeschichtet,
wie angegeben:
- – Accomet C (Albright & Wilson, Cr- und
Si-Anteile)
- – PAA
(Polyacrylsäure)
- – PSSA
Polystyrolsulfonsäure-Co-Maleinsäure
- – PHS
Henkel, Poly(hydroxyphenyl)styrolderivat
- – Alodine
NR1453N (Henkel, Zr-, Ti-Anteile plus PHS)
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Die
beschichteten Platten wurden angestrichen (Wulf PVDF-1 2923-40 +
Becker PK 16-40) und dem Säuresalzspray
gemäß DIN 50021-ESS
ausgesetzt. Die Tabelle 9 unten zeigt die Resultate.
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