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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft das Metallbandgießen. Spezielle
Anwendung findet sie auf das Metallbandgießen durch Stranggießen in einer
Doppelwalzen-Gießmaschine.
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In einer Doppelwalzen-Gießmaschine
wird schmelzflüssiges
Metall zwischen ein Paar gegenläufig
rotierende waagerechte Gießwalzen
geleitet, die so gekühlt
sind, daß Metallschalen
an den sich bewegenden Walzenflächen
erstarren und am Spalt zwischen ihnen zusammengeführt werden,
um ein erstarrtes Banderzeugnis herzustellen, das aus dem Spalt
zwischen den Walzen nach unten abgegeben wird. "Spalt" in seinem
Gebrauch hierin soll den allgemeinen Bereich bezeichnen, in dem
die Walzen einander am nächsten
sind. Das schmelzflüssige
Metall kann aus einer Pfanne in ein kleineres Gefäß oder eine
Folge kleinerer Gefäße gegossen
werden, aus dem oder denen es durch eine über dem Spalt liegende Metallabgabedüse so fließt, daß es in
den Spalt zwischen den Walzen geleitet wird, um so ein Gießbad aus
schmelzflüssigem
Metall zu bilden, das auf den Gießflächen der Walzen unmittelbar über dem
Spalt gehalten wird und sich über
die Länge
des Spalts erstreckt. Gewöhnlich
ist dieses Gießbad
zwischen Seitenplatten oder -dämmen
eingeschlossen, die in Gleiteingriff mit Endflächen der Walzen gehalten werden,
um die beiden Enden des Gießbads
gegen Ausfließen
einzudämmen,
obwohl alternative Einrichtungen, z. B. elektromagnetische Sperren, auch
vorgeschlagen wurden.
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Gießwalzen in einer Doppelwalzen-Gießmaschine
einzurichten und einzustellen ist ein erhebliches Problem. Die Walzen
müssen
genau eingerichtet werden, um eine geeignete Breite für den Spalt richtig
festzulegen, allgemein in der Größenordnung von
wenigen Millimetern, und es muß auch
eine gewisse Einrichtung vorhanden sein, durch die sich mindestens
eine der Walzen gegen eine Vorspannkraft nach außen bewegen kann, um Schwankungen der
Banddicke, besonders beim Anfahren, Rechnung zu tragen. Früher vorgeschlagene
Anordnungen verwendeten Walzenanordnungs- und Vorspanneinrichtungen,
die eine relative Gleitbewegung zwischen separaten Komponenten an
mehreren Stellen erfordern, die zu mehreren Reibungsbeanspruchungsquellen
führen,
was eine genaue Positionierung der Walzen und genaue Messung der
Walzenvorspannkräfte
stört.
Die Erfindung stellt ein neues Walzenvorspannsystem bereit, das
die Reibungsquellen im Betrieb minimiert.
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Die JP-A-05-261486 (Patent Abstracts
of Japan, Band 018, Nr. 023), auf der der Oberbegriff der beigefügten Ansprüche basiert,
beschreibt eine Doppelwalzen-Gießmaschine, bei der jede Walze
in einem Paar Hauptlagerkörper
angeordnet ist, die in einem Rahmen so gleitfähig geführt werden, daß eine Bewegung
der Walzen zueinanderunter dem Einfluß von Vorspanngeräten erfolgen
kann, die auf die Hauptlagerkörper
wirken, und Vorbelastungsfedern auf weitere Lagerkörper wirken,
um die Walzen auseinander zu drücken
und die Anfangswalzenpositionen einzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß bereitgestellt wird eine Vorrichtung
zum Stranggießen
von Metallband mit einem Paar paralleler Gießwalzen, die einen Spalt dazwischen
bilden; einer Metallabgabeeinrichtung, um schmelzflüssiges Metall
in den Spalt zwischen den Walzen abzugeben, um ein Gießbad aus
schmelzflüssigem
Metall zu bilden, das auf den Gießwalzen unmittelbar oberhalb
des Spalts abgestützt
wird; einer Badabsperreinrichtung, um das schmelzflüssige Metall
im Gießbad
gegen Auslaufen aus den Enden des Spalts abzusperren; und einer
Walzenantriebseinrichtung, um die Gießwalzen in gegenläufigen Drehrichtungen
anzutreiben, um ein erstarrtes Metallband zu erzeugen, das aus dem
Spalt nach unten abgegeben wird; wobei mindestens eine der Gießwalzen
auf einem Paar beweglicher Walzenträger angeordnet ist, die ermöglichen,
daß sich
eine Walze körperlich
zur anderen Walze und von ihr weg bewegen kann; und einem Paar Walzenvorspanneinheiten,
die auf jeweils einen des Paars beweglicher Walzenträger wirken,
um die eine Walze körperlich
nach innen zur anderen Walze vorzuspannen, dadurch gekennzeichnet,
daß jede
Walzenvorspanneinheit aufweist: eine Federgehäusetrommel; eine feste Trommelanordnung
benachbart zum jeweiligen Walzenträger; wobei die Trommel an der
festen Trommelanordnung zwischen einer eingefahrenen Position und einer
ausgefahrenen Position benachbart zum jeweiligen Walzenträger beweglich
ist; eine Druckfedereinrichtung, die innerhalb der Trommel untergebracht ist;
eine Schubübertragungsstruktur,
die in einem Ende der Trommel gleitend so angeordnet ist, daß die Federeinrichtung
an sie anstoßen
kann; eine Schubreaktionsstruktur, die im anderen Ende der Trommel
gleitend so angeordnet ist, daß die
Federeinrichtung an sie anstoßen
kann; eine Vorspannungseinstelleinrichtung, die an der Trommel so
angeordnet ist, daß sie
mit ihr beweglich ist, und so betreibbar ist, daß sie die Schubreaktionsstruktur
entlang der Trommel bewegt, um den Effektivabstand zwischen der
Schubübertragungsstruktur
und der Schubreaktionsstruktur innerhalb der Trommel zu ändern, um
dadurch den durch die Federeinrichtung ausgeübten Schub einzustellen; eine
lösbare
Spanneinrichtung, die so betreibbar ist, daß sie die Schubstruktur am
Walzenträger
verspannt, wenn sich die Trommel in ihrer ausgefahrenen Position
befindet; und wobei die Trommel in der ausgefahrenen Position feststellbar
ist, wobei die Spanneinrichtung in einem solchen Zustand ist, daß sie die
Schubübertragungsstruktur
am Walzenträger
verspannt, wodurch Schub von der Federeinrichtung zu diesem Walzenträger übertragen
wird, wobei die Trommel als feste Struktur wirkt, um die Reaktion
auf den Schub zu absorbieren, und die Trommel beim Lösen der Spanneinrichtung
in die eingefahrene Position beweglich ist, damit die Schubübertragungsstruktur vom
Walzenträger
weggezogen wird.
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Varianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind durch die beigefügten
Unteransprüchen 2 bis 11 näher definiert.
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In erfindungsgemäßen Vorrichtungen können beide
Gießwalzen
durch jeweilige Paare von Vorspannungseinheiten vorgespannt sein.
Alternativ kann eine der Walzen gegen seitliche körperliche
Bewegung festgehalten und es der anderen ermöglicht sein, sich gegen Federvorspannkräfte oder
erfindungsgemäße Vorspannkräfte seitlich
zu bewegen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Um die Erfindung vollständig verstehen
zu können,
wird im folgenden eine spezielle Ausführungsform anhand der beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben.
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1 ist
ein senkrechter Querschnitt durch eine erfindungsgemäß aufgebaute
Bandgießmaschine.
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2 ist
eine Vergrößerung eines
Teils von 1 und veranschaulicht
wichtige Komponenten der Gießmaschine.
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3 ist
ein Längsschnitt
durch wichtige Teile der Gießmaschine.
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4 ist
eine Endansicht der Gießmaschine;
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5, 6 und 7 zeigen die Gießmaschine in variierenden Zuständen beim
Gießen
und beim Entfernen des Walzenmoduls aus der Gießmaschine;
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8 ist
ein senkrechter Querschnitt durch eine Walzenvorspanneinheit, in
der eine Walzenvorspannfeder eingebaut ist; und
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9 ist
ein senkrechter Querschnitt durch eine Walzenvorspanneinheit, in
der ein Druckfluidstellglied eingebaut ist.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Die dargestellte Gießmaschine
weist einen Hauptmaschinenrahmen 11 auf, der vom Fabrikfußboden (nicht
gezeigt) nach oben steht und ein Gießwalzenmodul in Form einer
Kassette 13 abstützt,
die in eine Arbeitsposition in der Gießmaschine als Einheit bewegt
werden kann, sich aber leicht entfernen läßt, wenn die Walzen auszutauschen
sind. Die Kassette 13 trägt ein Paar parallele Gießwalzen 16,
denen schmelzflüssiges
Metall während
eines Gießvorgangs
aus einer Pfanne (nicht gezeigt) über eine Zwischenpfanne 17,
einen Verteiler 18 und eine Abgabedüse 19 zugeführt wird,
um ein Gießbad 30 zu
erzeugen. Die Gießwalzen 16 sind
wassergekühlt,
so daß Schalen
an den sich bewegenden Walzenflächen
erstarren und am Spalt zwischen ihnen zusammengeführt werden,
um ein erstarrtes Banderzeugnis 20 am Walzenauslaß herzustellen.
Dieses Erzeugnis kann zu einer Standardhaspel geführt werden.
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Die Gießwalzen 16 werden über Antriebswellen 41 durch
einen Elektromotor und ein Getriebe gegenläufig in Drehung versetzt, die
am Hauptmaschinenrahmen befestigt sind. Die Antriebswelle kann vom
Getriebe getrennt werden, wenn die Kassette zu entfernen ist. Die
Walzen 16 haben Kupferumfangswände, die mit einer Folge sich
längs erstreckender
und über
den Umfang beabstandeter Wasserkühldurchgänge ausgebildet
sind, denen Kühlwasser
durch die Walzenenden aus Wasserzufuhrleitungen in den Walzenantriebswellen 41 zugeführt wird,
die mit Wasserzufuhrschläuchen 42 über Drehstopfbuchsen 43 verbunden
sind. Normalerweise kann die Walze einen Durchmesser von etwa 500 mm
und eine Länge
bis zu 2000 mm haben, um Banderzeugnisse etwa in Walzenbreite herzustellen.
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Die Pfanne hat einen völlig herkömmlichen Aufbau
und wird auf einem Drehkarussel abgestützt, von wo aus sie über der
Zwischenpfanne 17 in Position gebracht werden kann, um
die Zwischenpfanne zu füllen.
Die Zwischenpfanne kann mit einem Absperrschieber 47 versehen
sein, der durch einen Servozylinder betätigt werden kann, damit schmelzflüssiges Metall
aus der Zwischenpfanne 17 durch den Schieber 47 und
ein feuerfestes Leitrohr 48 in den Verteiler 18 fließen kann.
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Der Verteiler 18 ist ebenfalls
herkömmlich aufgebaut.
Er ist als breite Schale aus einem feuerfesten Material gebildet,
z. B. Magnesiumoxid (MgO). Eine Seite des Verteilers 18 nimmt
schmelzflüssiges Metall
aus der Zwischenpfanne 17 auf, und die andere Seite des
Verteilers 18 ist mit einer Reihe längs beabstandeter Metallauslaßöffnungen 52 versehen. Der
untere Teil des Verteilers 18 trägt Befestigungsbügel 53 zum
Anordnen des Verteilers am Hauptgießmaschinenrahmen 11,
wenn die Kassette in ihrer Arbeitsposition eingebaut ist.
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Die Abgabedüse 19 ist als länglicher
Körper aus
einem feuerfesten Material hergestellt, z. B. Tonerdegraphit. Ihr
Unterteil ist verjüngt,
um nach innen und unten so zusammenzulaufen, daß er in den Spalt zwischen
den Gießwalzen 16 vorragen
kann. Ihr Oberteil ist mit nach außen vorstehenden Seitenflanschen 55 gebildet,
die auf einem Befestigungsbügel 60 sitzen,
der Teil des Hauptrahmens 11 ist.
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Die Düse 19 kann eine Folge
waagerecht beabstandeter, sich senkrecht erstreckender Strömungsdurchgänge haben,
um eine Metallabgabe mit geeignet geringer Geschwindigkeit über die
gesamte Breite der Walzen zu erzeugen und das schmelzflüssige Metall
in den Spalt zwischen den Walzen ohne direktes Auftreffen auf die
Walzenflächen
abzugeben, an denen die Anfangserstarrung erfolgt. Alternativ kann
die Düse
einen einzelnen kontinuierlichen Schlitzauslaß haben, um einen schmelzflüssigen Metallvorhang
mit langsamer Geschwindigkeit direkt in den Spalt zwischen den Walzen
abzugeben, und/oder sie kann in das schmelzflüssige Metallbad eingetaucht
sein.
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An den Enden der Walzen ist das Bad
durch ein Paar Seitenverschlußplatten 56 eingeschlossen, die
an abgestuften Enden 57 der Walzen gehalten werden, wenn
sich die Walzenkassette in ihrer Arbeitsposition befindet. Die Seitenverschlußplatten 56 sind
aus einem starken feuerfesten Material hergestellt, z. B. Bornitrid,
und haben ausgebogene Seitenkanten, um der Wölbung der abgestuften Enden
der Walzen zu entsprechen. Die Seitenplatten können in Plattenhaltern 82 angeordnet
sein, die durch Betätigung
eines Paars hydraulischer Zylindereinheiten 83 beweglich
sind, um die Seitenplatten in einen Eingriff mit den abgestuften
Enden der Gießwalzen
zu bringen und Endverschlüsse
für das
schmelzflüssige
Metallbad zu bilden, das auf den Gießwalzen bei einem Gießvorgang
erzeugt wird.
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Während
eines Gießvorgangs
wird der Absperrschieber 47 betätigt, damit sich schmelzflüssiges Metall
aus der Zwischenpfanne 17 in den Verteiler 18 und
durch die Metallabgabedüse 19 ergießen kann,
von der aus es auf die Gießwalzen
fließt.
Das Kopfende des Bandprodukts 20 wird durch Betätigung eines
Plattenbands 96 zu einer Klemmwalze und von dort aus zu
einer Haspelstation (nicht gezeigt) geleitet. Das Plattenband 96 hängt von
Drehbefestigungen 97 am Hauptrahmen herab und kann durch
Betätigung
einer hydraulischen Zylindereinheit (nicht gezeigt) zur Klemmwalze
geschwenkt werden, nachdem das saubere Kopfende gebildet wurde.
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Die entfernbare Walzenkassette 13 ist
so aufgebaut, daß die
Gießwalzen 13 eingerichtet
und der Spalt zwischen ihnen eingestellt werden kann, bevor die
Kassette in ihrer Position in der Gießmaschine eingebaut wird. Ist
die Kassette eingebaut, können
außerdem
zwei Paare von Walzenvorspanneinheiten
110, 111,
die am Hauptmaschinenrahmen 11 angeordnet sind, mit Walzenstützen an
der Kassette schnell verbunden werden, um Vorspannkräfte auszuüben, die
einer Trennung der Walzen entgegenwirken.
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Die Walzenkassette 13 weist
einen großen Rahmen 102 auf,
der die Walzen 16 und ein Oberteil 103 der feuerfesten
Einhausung zum Einschließen des
Gießbands
unter dem Spalt trägt.
Die Walzen sind auf Walzenstützen 104 angeordnet,
die Walzenendlager (nicht gezeigt) tragen, durch die die Walzen
zur Drehung um ihre Längsachse
parallel zueinander angeordnet sind. Die beiden Paare von Walzenstützen 104 sind
am Walzenkassettenrahmen 102 mit Hilfe von Achslagern 106 angeordnet,
wodurch sie seitlich zum Kassettenrahmen gleiten können, um
eine körperliche
Bewegung der Walzen aufeinander zu und voneinander weg zu vollführen, was eine
Trenn- und Schließbewegung
zwischen den beiden parallelen Walzen ermöglicht.
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Außerdem trägt der Walzenkassettenrahmen 102 zwei
einstellbare Anschlageinrichtungen 107, die unter den Walzen
um eine senkrechte Mittelebene zwischen den Walzen angeordnet sind
und zwischen den beiden Walzenstützenpaaren 104 liegen,
um als Anschläge
zu dienen, die eine Einwärtsbewegung
der beiden Walzenstützen
begrenzen und dadurch die Mindestbreite des Spalts zwischen den Walzen
festlegen. Wie später
erläutert
wird, sind die Walzenvorspanneinheiten 110, 111 so
betätigbar, daß sie die
Walzenstützen
nach innen an diese mittleren einstellbaren Anschlageinrichtungen
bewegen, aber eine federnde Auswärtsbewegung
einer der Walzen gegen eine voreingestellte Vorspannkraft ermöglichen.
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Jede einstellbare Anschlageinrichtung 107 hat
die Form einer Schnecken- oder Schraubwinde mit einem Körper 108,
der relativ zur senkrechten Mittelebene der Gießmaschine feststehend ist,
und zwei Enden 109, die bei Betätigung der Winde in Gegenrichtungen
gleich bewegt werden können,
um das Ausdehnen und Zusammenziehen der Winde zu ermöglichen
und die Breite des Spalts einzustellen, während ein gleicher Abstand
der Walzen von der senkrechten Mittellinie der Gießmaschine
gewahrt bleibt.
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Die Gießmaschine ist mit zwei Paaren
von Walzenvorspanneinheiten 110, 111 versehen,
wobei jeweils ein Paar mit den Stützen 104 jeder Walze 16 verbunden
ist. Die Walzenvorspanneinheiten 110 auf einer Seite der
Maschine sind erfindungsgemäß aufgebaut
und arbeiten dementsprechend. Diese Einheiten sind mit Vorspannschraubenfedern 112 ausgestattet,
um Vorspannkräfte
auf die jeweiligen Walzenstützen 104 auszuüben, während in
den Vorspanneinheiten 111 auf der anderen Seite der Maschine hydraulische
Stellglieder 113 eingebaut sind. Der nähere Aufbau der Vorspanneinheiten 110, 111 ist
in 8 und 9 gezeigt. Die Anordnung ist so, daß zwei getrennte
Betriebsarten vorgesehen sind. In der ersten Betriebsart sind die
Vorspanneinheiten 111 arretiert, um die jeweiligen Walzenträger 104 einer
Walze fest an den Mittelanschlägen
zu halten, und die andere Walze ist frei, sich gegen die Wirkung
der Vorspannfedern 112 der Einheiten 110 seitlich
zu bewegen. Diese Betriebsart nutzt erfindungsgemäße Vorrichtungen.
In der alternativen Betriebsart sind die Vorspanneinheiten 110 arretiert,
um die jeweiligen Stützen 104 der
anderen Walze fest an den Mittelanschlägen zu halten, und die hydraulischen
Stellglieder 113 der Vorspanneinheiten 111 werden
betätigt, um
für servogesteuerte
hydraulische Vorspannung der jeweiligen Walze zu sorgen. Zum Normalgießen ist
es möglich,
einfache Federvorspannung zu verwenden, aber zum Hochproduktivitätsgießen (mindestens
60 Meter je Minute) ist es am stärksten
erwünscht,
servogesteuerte Vorspannkräfte
zu haben.
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Der nähere Aufbau der Vorspanneinheiten 110 ist
in 8 gezeigt. Darstellungsgemäß weist
die Vorspanneinheit ein Federtrommelgehäuse 114 auf, das in
einem Außengehäuse 115 angeordnet
ist, welches am Hauptrahmen 116 der Gießmaschine durch Befestigungsbolzen 117 befestigt
ist.
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Das Federgehäuse 114 ist mit einem
Kolben 118 ausgebildet, der im Außengehäuse 115 läuft. Das
Federgehäuse 114 kann
abwechselnd in einer ausgefahrenen Position gemäß 8 und einer eingefahrenen Position durch
den Fluß von
Hydraulikfluid in den Zylinder 118 und aus ihm eingerichtet
werden. Das Außenende
des Federgehäuses 114 trägt eine
Schraubwinde 119, die durch einen Getriebemotor 120 betätigt wird
und so be treibbar ist, daß sie
die Position eines mit der Schraubwinde verbundenen Federreaktionskolbens 121 durch
eine Stange 130 einstellt.
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Das Innenende der Feder 112 wirkt
auf eine Schubübertragungsstruktur 122,
die mit der jeweiligen Walzenstütze 104 über eine
Kraftmeßdose 125 verbunden
ist. Anfangs ist die Schubstruktur in festen Eingriff mit der Walzenstütze durch
einen Verbinder 124 gezogen, der durch Betätigen eines
hydraulischen Zylinders 123 ausgefahren werden kann, wenn
die Vorspanneinheit getrennt werden soll.
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Ist die Vorspanneinheit 110 mit
ihrer jeweiligen Walzenstütze 104 verbunden,
wobei das Federgehäuse 114 in
seiner ausgefahrenen Position gemäß 8 eingestellt ist, so ist die Position
des Federgehäuses
und der Schraubwinde relativ zum Maschinenrahmen feststehend, und
die Position des Federreaktionskolbens 121 kann so eingerichtet
werden, daß er
den Effektivabstand zwischen den Federwiderlagern oder dem Reaktionskolben
und der Schubübertragungsstruktur 122 einstellt.
Dadurch läßt sich
das Zusammendrücken
der Feder 112 einstellen, um die Schubkraft zu variieren,
die auf die Schubübertragungsstruktur 122 und
die jeweilige Walzenstütze 104 ausgeübt wird.
Bei dieser Anordnung ist die einzige Relativbewegung beim Gießvorgang
die Bewegung der Walzenstütze 104 und
der Schubstruktur 122 als Einheit gegen die Vorspannfeder.
Somit sind die Feder und die Kraftmeßdose nur einer Reibungslastquelle
ausgesetzt, und die tatsächlich
auf die Walzenstütze
ausgeübte
Last kann durch die Kraftmeßdose
sehr genau gemessen werden. Da zudem die Vorspanneinheit so wirkt,
daß sie die
Walzenstütze 104 nach
innen gegen den Anschlag vorspannt, kann sie so eingestellt werden, daß sie die
Walzenstütze
mit einer erforderlichen Federvorspannkraft vorbelastet und daß diese
Vorspannkraft während
eines anschließend
Gießvorgangs
beibehalten wird.
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Der nähere Aufbau der Vorspanneinheiten 111 ist
in 9 gezeigt. Darstellungsgemäß ist das hydraulische
Stellglied 113 durch eine Außengehäusestruktur 131, die
am Maschinenrahmen durch Befestigungsbolzen 132 befestigt
ist, und eine Innenkolbenstruktur 133 gebildet, die Teil
einer Schubstruktur
134 bildet, welche auf die jeweilige
Walzenstütze 104 über eine
Kraftmeßdose 137 wirkt.
Anfangs ist die Schubstruktur in festen Eingriff mit der Walzenstütze durch
einen Verbinder 135 gezogen, der durch Betätigen einer
hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit 136 ausgefahren
werden kann, wenn die Schubstruktur von der Walzenstütze getrennt
werden soll. Das hydraulische Stellglied 113 kann so betätigt werden,
daß es
die Schubstruktur 134 zwischen ausgefahrenen und eingefahrenen
Zuständen
bewegt, und im ausgefahrenen Zustand einen Schub ausübt, der
direkt zum Walzenstützlager 104 über die
Kraftmeßdose 137 übertragen
wird. Wie bei den Federvorspanneinheiten 110 ist die einzige
Bewegung, die beim Gießen
auftritt, die Bewegung der Walzenstütze und der Schubstruktur als
Einheit relativ zum Rest der Vorspanneinheit. Dadurch brauchen das
hydraulische Stellglied und die Kraftmeßdose nur gegen eine Reibungslastquelle
zu wirken, und die durch die Einheit ausgeübte Vorspannkraft läßt sich
sehr genau steuern und messen. Wie bei den federbelasteten Vorspanneinheiten
ermöglicht
das direkte Einwärtsvorspannen
der Walzenstützen
gegen den festen Anschlag eine Vorbelastung der Walzenstützen mit
genau bemessenen Vorspannkräften,
bevor das Gießen
beginnt.
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Zum Normalgießen können die Vorspanneinheiten 111 arretiert
sein, um die jeweiligen Walzenstützen
fest an den Mittelanschlägen
zu halten, indem einfach Hochdruckfluid zu den Stellgliedern 113 geführt wird,
und die Federn 112 der Vorspanneinheiten 110 können die
notwendigen Vorspannkräfte
auf eine der Walzen erzeugen. Sollen alternativ die Vorspanneinheiten 111 zur
Bereitstellung servogesteuerter Vorspannkräfte dienen, werden die Einheiten 110 arretiert,
indem die Positionen der Federreaktionskolben 121 so eingestellt
werden, daß die
Federkräfte
auf einen Wert weit über
den Walzenvorspannkräften
erhöht
werden, die zum Normalgießen
erforderlich sind. Dann halten die Federn die jeweiligen Walzenträger fest
an den Mittelanschlägen
beim Normalgießen,
sorgen aber für
das Lösen
der Walze im Notfall, wenn übermäßige Walzentrennkräfte auftreten.
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Der Walzenkassettenrahmen 102 ruht
auf vier Rädern 141,
wodurch er bewegt werden kann, um ihn in die Arbeitsposition in
der Gießmaschine und
aus ihr heraus zu führen.
Beim Erreichen der Arbeitsposition wird der gesamte Rahmen durch
Betätigen
eines Hubwerks 143 mit hydraulischen Zylindereinheiten 144 angehoben
und dann durch Betätigen
waagerechter hydraulischer Zylindereinheiten 145 verspannt,
wodurch er in seiner Arbeitsposition festgespannt ist. Beim Anheben
des Kassettenrahmens durch Betätigen
des Hubwerks 143 sorgt ein Mittelzentrierstift für die genaue
Längslage
des Kassettenrahmens. Das Betätigen
der waagerechten Zylindereinheiten 145 verspannt den Kassettenrahmen an
Festanschlägen 146 am
Hauptmaschinenrahmen, wodurch er seitlich von den Walzen so genau
angeordnet ist, daß die
einstellbaren Anschlageinrichtungen 107 ordnungsgemäß auf der
senkrechten Mittelebene der Gießmaschine
liegen. Dies gewährleistet, daß die Walzen
in gleichem Abstand von der Mittelebene genau eingerichtet sind
und daß die
Abgabedüse 17 auch
genau unter dem Verteiler 18 am Hauptmaschinenrahmen 11 positioniert
ist.
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Die dargestellte Gießmaschine
wurde nur exemplarisch vorgeschlagen und könnte erheblich abgewandelt
sein. Zum Beispiel wäre
es möglich, Walzenvorspanneinheiten
vorzusehen, in denen sowohl Federn als auch hydraulische Stellglieder
eingebaut sind. Jedoch ist die Trennung der beiden Betätigungsarten ür den einfachen
Aufbau und die Flexibilität
des Betriebs bevorzugt. Für
die Erfindung ist auch nicht wesentlich, die Walzen und Anschläge an einem
entfernbaren Modul oder einer Kassette anzuordnen, und sie könnten direkt
am Hauptmaschinenrahmen angeordnet sein. Außerdem ist die mittlere einstellbare
Anschlageinrichtung für
die Erfindung nicht wesentlich, und es wäre möglich, Anschläge in den
Vorspanneinheiten selbst oder an einer anderen Stelle zu verwenden.
Ferner ist es für
die Erfindung nicht wesentlich, hydraulische Vorspanneinrichtungen
vorzusehen oder Vorspanneinrichtungen für beide Walzen vorzusehen.
Erfindungsgemäß wäre es möglich, eine
der Walzen durch eine beliebige Einrichtung festzuhalten und die
andere Walze durch erfindungsgemäße Vorrichtungen
vorzuspannen.
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Somit sollte deutlich sein, daß die Erfindung keineswegs
auf die Aufbaueinzelheiten der dargestellten Gießmaschine be schränkt ist
und daß zahlreiche
Abwandlungen und Abänderungen
in ihren Schutzumfang gemäß der Festlegung
durch die beigefügten
Ansprüche
fallen.