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Die Erfindung betrifft eine Teilnehmerkarte, eine
Teilnehmeranschlusseinheit und eine Vermittlungszentrale, die es
ermöglichen,
so genannte Internet-Rahmen zu konzentrieren, d. h. Rahmen, die nach
dem so genannten Punkt-zu-Punkt-Übertragungsprotokoll
und dem Internetprotokoll gebildet sind.
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Zahlreiche Internetbenutzer verwenden
das öffentliche
Telefonnetz, um auf ihren Serviceprovider zuzugreifen. Die Kommunikationen,
die Daten zwischen einem Internet-Serviceprovider und einem Teilnehmerendgerät über ein
herkömmliches
Telefonnetz befördern,
dauern länger
als die herkömmlichen
Telefonkommunikationen. Die Übertragung
dieser Daten erfolgt jedoch in Salven, die durch lange Perioden
der Inaktivität
getrennt sind.
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Es ist bekannt, dass in einem analogen
Telefonnetz ein Teilnehmerendgerät
Internet-Rahmen mit Hilfe eines Modems, das sich in der Nähe dieses Endgeräts befindet,
und eines anderen Modems sendet und empfängt, das sich in der Nähe eines
Servers befindet, der einen Zugangspunkt zu einem Datenübertragungsnetz
darstellt.
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Ein besonderer Typ von Modem, als ATM/ADSL
(Asynchronous Transfer Mode/Asymetrical Digital Subscriber Loop)
bezeichnet, ermöglicht die Übertragung
von Internet-Rahmen mit hoher Rate in Richtung vom Teilnehmerendgerät zum Netz auf
einer analogen Leitung in einem Frequenzband oberhalb des Telefonbandes.
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In einem dienstintegrierenden digitalen
Netz (ISDN) besteht die Zugangsbasis eines Teilnehmers aus:
- – zwei
B-Kanälen
mit einer Rate von 64 kb/s;
- – und
einem D-Kanal mit einer Rate von 16 kb/s, der zur Datenübertragung
vorgesehen ist.
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Jedes ISDN-Teilnehmerendgerät ist mit
einer lokalen Vermittlungszentrale über eine Anschlusseinheit verbunden,
die um einen bestimmten Abstand von der Vermittlungszentrale entfernt
sein kann. In der Teilnehmeranschlusseinheit bildet eine bestimmte
Zahl von Teilnehmerkarten die Schnittstelle zu den Teilnehmerleitungen.
Wenn ein Teilnehmer den D-Kanal verwendet, um in herkömmlicher
Weise Daten zu übertragen,
ist bekannt, diese Daten an der Teilnehmerkarte mit Hilfe einer
als HDLC-Controller bezeichneten Karte zu konzentrieren, die das
herkömmliche
HDLC-Protokoll verwendet, dann die konzentrierten Datenrahmen zu
vermitteln, um sie zu einer Übergangsbrücke für den Zugang
zu einem Datenrahmenvermittler zu befördern.
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Wenn ein Teilnehmer einen D-Kanal
zum Übertragen
von Internet-Rahmen verwendet, ist es bekannt, diese Rahmen von
denen zu trennen, die der Signalisierung dienen, und diese Rahmen
dann in der lokalen Vermittlungseinheit unverändert zu routen, um sie zu
einem Zugangsknoten eines Datenübertragungsnetzes
zu befördern.
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Wenn ein Teilnehmer einen B-Kanal
oder beide B-Kanäle
zum Übertragen
von Internet-Rahmen verwendet, ist es bekannt, diese Rahmen in unveränderter
Form in der lokalen Vermittlungseinheit zu routen, um sie zu einem
Zugangsknoten zu einem Datenübertragungsnetz
zu befördern.
Dieser Zugangsknoten liegt entfernt. Er befindet sich jenseits von
der lokalen Vermittlungseinheit oder auch jenseits von einem oder
mehreren Transitknoten.
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Im Falle eines ISDN-Netzes belegt
eine Kommunikation mit einem Internet-Serviceprovider wenigstens
einen B-Kanal mit einer Rate von 64 kb/s, wohingegen die Datenübertragung
vom In ternet-Serviceprovider zum Teilnehmerendgerät eine mittlere Rate
in der Größenordnung
5 kb/s hat.
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Eine solche Vorrichtung und eine
solche Vermittlungszentrale sind z. B. aus dem Dokument
EP 0 661 900 A bekannt.
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Unabhängig vom zwischen dem Teilnehmerendgerät und dem
Internet-Serviceprovider verwendeten Typ der Übertragung sind die Ressourcen
des Telefonnetzes dann unvollständig
genutzt. Andererseits nimmt der Internetverkehr schnell zu. Die
Telefonnetze laufen daher Gefahr, durch den Internetverkehr verstopft
zu werden.
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Ziel der Erfindung ist, eine Lösung vorzuschlagen,
die einfach und preiswert in zukünftigen oder
bereits existierenden Vermittlungszentralen anwendbar ist.
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Ein erster Gegenstand der Erfindung
ist eine digitale Teilnehmerkarte für ein Fernmeldenetz mit dienstintegrierenden
digitalen Vermittlern und Datenvermittlern, mit:
- – ersten
Mitteln zum Konzentrieren, auf Datenverbindungen zu n × 64 kb/s,
von Internet-Rahmen, die von einer Mehrzahl von digitalen Teilnehmerleitungen
kommen, vor ihrer Weiterleitung zu einem Datenvermittler;
- – und
zweiten Mitteln zum Empfangen eines von einer Rufverarbeitungsschaltung
gelieferten Befehls und zum Steuern der ersten Mittel, so dass die
Internet-Rahmen konzentriert und in einer virtuellen Schaltung übertragen
werden, die sie zu einem Datenvermittler befördert, wenn diese zweiten Mittel
einen solchen Befehl empfangen;
dadurch gekennzeichnet,
dass sie außerdem
eine Backplane-Busschnittstellenschaltung
vom Typ mit Trägererkennung
und Kollisionsauflösung
umfasst, die an die ersten Mittel gekoppelt ist und an einen Bus
gekoppelt ist, der eine Mehrzahl von Teilnehmerkarten verbindet.
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Die so gekennzeichnete Teilnehmerkarte
bewirkt eine erste Konzentration der Internet-Rahmen, die von einem
digitalen Teilnehmerendgerät
kommen, so nah wie möglich
an dem Teilnehmerendgerät.
Sie ermöglich
somit eine effizientere Nutzung der Ressourcen der Anschlusseinheit,
an der sich diese Karte befindet, und aller dahinter liegenden Ressourcen.
Diese Lösung
ist besonders vorteilhaft, wenn sie auf digitale Teilnehmeranschlusskarten
angewendet wird, die bereits existieren und die Mittel zum Konzentrieren
von Rahmen für
die D-Kanäle
aufweisen, weil es genügt,
die Steuermittel dieser Konzentrationsmittel zu verändern. Diese
Veränderung
besteht häufig
in der Praxis in der Veränderung
des in einem elektrisch umprogrammierbaren Speicher gespeicherten
Programms.
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Ein zweiter Gegenstand der Erfindung
ist eine Teilnehmeranschlusseinheit für ein Fernmeldenetz, das digitale
dienstintegrierende Vermittler und Datenvermittler umfasst, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass es wenigstens eine erfindungsgemäße digitale
Teilnehmerkarte umfasst.
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Die so gekennzeichnete Anschlusseinheit
ist preiswert, weil es genügt,
die Teilnehmerkarten auszutauschen. Sie bewirkt eine erste Konzentration
der von digitalen Teilnehmerleitungen kommenden Internet-Rahmen.
Wenn sie außerdem
andere Konzentrationsmittel umfasst, ermöglicht sie eine zweite Konzentration
der von einer Mehrzahl von digitalen Teilnehmerleitungen kommenden
Internet-Rahmen.
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Ein dritter Gegenstand der Erfindung
ist eine Teilnehmeranschlusseinheit, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass sie Konzentrationsmittel zum Konzentrieren der von einer
Mehrzahl von analogen Teilnehmerleitungen kommenden Internet-Rahmen
umfasst.
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Die so gekennzeichnete Anschlusseinheit ermöglicht die
Realisierung einer ersten Konzentration der von analogen Teilnehmerleitungen
kommenden Internet-Rahmen.
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Ein vierter Gegenstand der Erfindung
ist eine Vermittlungszentrale, die vorgesehen ist, um an wenigstens
eine erfindungsgemäße Anschlusseinheit angeschlossen
zu werden, und die Rufverarbeitungsmittel umfasst, und die dadurch
gekennzeichnet ist, dass ihre Rufverarbeitungsmittel Mittel zum Steuern
der Mittel zur Kompression der Internet-Rahmen umfassen, die sich
auf den erfindungsgemäßen digitalen
Teilnehmerkarten befinden.
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Die so gekennzeichnete Vermittlungszentrale
ist preiswert zu realisieren, weil es genügt, das Rufverarbeitungsprogramm
einer herkömmlichen ISDN-Vermittlungszentrale
zu verändern.
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Die so gekennzeichneten Vermittlungszentralen
und Anschlusseinheiten ermöglichen
es, den Internetverkehr aus dem Telefonnetz so nah wie möglich an
der Teilnehmerkarte zu extrahieren, um die Ressourcen des Telefonnetzes
einzusparen. Die Erfindung ist besser verständlich und andere Merkmale
werden deutlicher anhand der nachfolgenden Beschreibung und der
beigefügten
Figuren:
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1 zeigt
das Übersichtsschema
eines ersten Beispiels einer Vermittlungszentrale und einer Teilnehmeranschlusseinheit
gemäß der Erfindung.
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2 zeigt
das Übersichtsschema
eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Teilnehmerkarte.
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3 zeigt
das Übersichtsschema
eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer Vermittlungszentrale und einer Teilnehmerverbindungseinheit
gemäß der Erfindung.
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Das erste Ausführungsbeispiel einer Vermittlungszentrale
und einer Teilnehmeranschlusseinheit, das in 1 dargestellt ist, umfasst:
- – eine
Teilnehmeranschlusseinheit SU mit Ein/Ausgängen, die
mit Teilnehmerendgeräten S0,
,..., S128 jeweils über
Teilnehmerleitungen L0, ..., L128 verbunden ist;
- – eine
lokale Vermittlungszentrale LEC, die sich in einer bestimmten
Entfernung von der Teilnehmeranschlusseinheit SU befinden kann und
mit dieser über
Zeitmultiplexverbindungen verbunden ist; diese LEC-Zentrale umfasst
eine Rufverarbeitungseinheit CP, die im wesentlichen aus
einem ein Programm ausführenden
Prozessor besteht, und diese LEC-Zentrale ist außerdem mit einem herkömmlichen
Fernmeldenetz PSTN und einem rahmenorientierten Datenübertragungsnetz
FRN verbunden.
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Die Teilnehmeranschlusseinheit SU
umfasst:
- – eine
Mehrzahl von Teilnehmerkarten, unter denen es analoge Karten wie
etwa die Karte ASCO und digitale Karten wie etwa die Karten ISC1,
..., ISC16 gibt; wobei jede Teilnehmerkarte mit acht Teilnehmerendgeräten gleicher
Art verbunden ist;
- – zwei
Busschnittstellenschaltungen IP1 und IP2;
- – eine
Verbindungsmatrix CM.
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Zum Beispiel ist das analoge Teilnehmerendgerät mit der
Teilnehmerkarte ASCO über
eine Leitung L0 verbunden. Die Karte ASCO codiert in digitaler
Form die vom Endgerät
S0 kommenden analogen Signale, die ein Sprachsignal oder ein von
einem Modem analogisiertes digitales Signal darstellen können. In
entgegengesetzter Übertragungsrichtung
decodiert und analogisiert sie ein vom Netz PSTN oder vom Netz FRN
kommendes digitales Signal. Ein Ein/Ausgang der Karte ASCO ist mit
einem Ein/Ausgang der Matrix CM verbunden. Letztere konzentriert den
von den Teilnehmerendgeräten
kommenden Verkehr und überträgt ihn an
die lokale vermittlungszentrale LEC.
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Die digitalen Teilnehmerkarten ISC1,
..., ISC16 sind untereinander identisch und in Gruppen zu acht zusammengefasst.
Die Karten ISC1, ..., ISC8 sind mit einem Bus B1 und einem
Bus B2 verbunden, die zu der Busschnittstellenschaltung
IP1 führen.
Die Schaltung IP1 bildet die Schnittstelle zwischen dem Bus B1 und
einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung M1 einerseits und zwischen dem Bus B2 und
einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung M3 andererseits. Bei dem
in der 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel wird
jeder der zwei Busse B1 und B2 für die Übertragung
von Rahmen von Daten und Abtastwerten von Sprachsignalen genutzt;
die Schaltung IP1 ist mit dem Datenübertragungsnetz FRN über die
Verbindungsmatrix CM und die lokale Vermittlungszentrale LEC verbunden.
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Die Verbindung M1 verbindet
die Schaltung IP1 mit der Vermittlungsmatrix CM.
Es handelt sich um eine synchrone Zeitmultiplexverbindung mit hoher
Rate (N × 64
kb/s), die für
Datenrahmen vorgesehen ist. Die Verbindung M3 verbindet
die Schaltung IP1 mit der Verbindungsmatrix CM.
Es handelt sich um eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung mit einer Rate von
2 Mb/s, die für
Sprach-Abtastwerte vorgesehen ist.
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Die Tatsache, dass die Verbindung M1 über die
Verbindungsmatrix CM und die lokale Vermittlungszentrale LEC geführt ist,
hat zwei Vorteile:
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- – man
kann 30 - N Schaltungen am Bus B1 für die Übertragung von Sprachabtastwerten
verwenden;
- – man
kann die Datenverbindungen zu n × 64 kb/s auf die zum Datenübertragungsnetz
FRN führende
Verbindung M1 mit 2 Mb/s multiplexen.
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Bei Ausführungsvarianten ist die Schaltung IP1 direkt
mit dem Datenübertragungsnetz
oder nur über
die lokale Vermittlungszentrale LEC oder nur über die Verbindungsmatrix CM verbunden.
In dem Fall, wo die Schaltung IP direkt mit dem Datenübertragungsnetz
FRN verbunden ist, dienen die Busse B1 und B2 jeweils zur Übertragung
von Daten bzw. zur Übertragung
von Sprachabtastwerten.
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Die Karten ISC8, ..., ISC16 sind
mit einem Bus B3 und einem Bus B4 verbunden, die
synchrone passive Busse analog zu den Bussen B1 und B2 sind,
und die zu der Busschnittstellenschaltung IP2 führen. Die
Schaltung IP2 ist mit der Verbindungsmatrix CM über Verbindungen M2 und M4 verbunden, die
jeweils analog zu den Verbindungen M1 und M3 sind.
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Zum Beispiel ist das digitale Teilnehmerendgerät S1 mit
der Teilnehmerkarte ISCl über
eine Leitung L1 verbunden.
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2 zeigt
als Beispiel das Übersichtsschema
der Teilnehmerkarte ISC1. Sie umfasst:
- – eine Leitungscodier-/Decodierschaltung
für auf den
B-Kanälen von
Teilnehmerleitungen übertragenen
Signale (z. B. 2B1Q-Codierung) und zur Fernversorgung von acht digitalen
Teilnehmerendgeräten;
diese Schaltung 1 hat erste Ein/Ausgänge, die jeweils mit acht Teilnehmerleitungen verbunden
sind, wobei nur die Leitung L1 dargestellt ist;
- – eine
Busarbitrierschaltung 3, die mit einem zur Karte externen
Bus vom Typ mit Kollisionserfassung und Konfliktauflösung (CSMA-CR)
verbunden ist;
- – eine
Busarbitrierschaltung 7, die mit einem zur Karte externen
Bus B1 vom Typ CSMA-CR verbunden ist;
- – eine
als HDLC-Controller bezeichnete Schaltung 4, die das herkömmliche,
als HDLC (High Level Data Link Control) bezeichnete Protokoll auf wenigstens
32 Kanälen
anwendet;
- – einen
Mikroprozessor 5;
- – einen
Speicher 6 vom EPROM-Typ, der das vom Prozessor 5 ausgeführte Programm
speichert;
- – eine
Vermittlungsmatrix 2 mit Ein/Ausgängen, die jeweils mit dem zweiten
Ein/Ausgang der Codier/Decodier- und Fernversorgungsschaltung und
mit Ein/Ausgängen
der Arbitrierschaltungen 3 und 7 verbunden ist;
- – einen
karteninternen Bus B3, der Ein/Ausgänge der Matrix 2,
des HDLC-Controllers 4, des Mikroprozessors 5 und
des Speichers 6 verbindet
- – und
einen karteninternen Bus B4, der einen Ein/Ausgang der
Matrix 2 mit einem Ein/Ausgang des HDLC-Controllers 4 verbindet;
dieser Bus B4 überträgt Daten
zu und von den 32 HDLC-Kanälen durch einen Zeitmultiplex
mit 32 Zeitintervallen in jeder Richtung.
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Die HDLC-Controllerschaltung 4 ist
eine monolithische integrierte Schaltung, die im Handel verfügbar ist.
An einer mit acht Teilnehmerleitungen verbundenen Teilnehmerkarte
werden zwei HDLC-Kanäle
für interne
Signalisierungsfunktionen der Vermittlungszentrale LEC und der Teilnehmeranschlusseinheit
SU verwendet; acht HDLC-Kanäle
sind jeweils den acht D-Kanälen
zugeteilt, die von den acht mit der Karte verbundenen Teilnehmerleitungen
verwendet werden; und zweiundzwanzig sind im Fall einer herkömmlichen
Anwendung der Teilnehmerkarten verfügbar.
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Erfindungsgemäß werden diese freien HDLC-Kanäle für die Konzentration
von Internet-Rahmen verwendet. Es ist nicht erforderlich, für diese
Anwendung Material zur Karte hinzuzufügen. Der Prozessor 5 führt ein
Programm aus, das es ihm ermög licht,
Befehle zu empfangen, die von der Rufverarbeitungsschaltung CP über herkömmliche und
nicht dargestellte Signalisierungsleitungen kommen. Das von dem
Prozessor 5 ausgeführte
Programm ist so angepasst, dass es die HDLC-Controllerschaltung 4 zum
Komponieren von Internet-Rahmen steuern kann, wenn die Rufverarbeitungsschaltung
CP dazu den Befehl gibt. Der Umfang der Erfindung ist nicht auf
den Fall beschränkt,
wo die Rufverarbeitungsschaltung in der lokalen Vermittlungszentrale
angebracht ist. Die Betriebsweise wäre analog, wenn sie sich an
der Anschlusseinheit befände.
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Wenn ein Teilnehmerendgerät, z. B.
S1, die Etablierung einer Kommunikation mit einem Internet-Serviceprovider
verlangt, würde
diese Anforderung von der Rufverarbeitungsschaltung CP des lokalen
Vermittlers LEC anhand von zwei Kriterien erfasst:
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- – die
Rufnummer entspricht einem Internet-Serviceprovider.
- – das
Feld „Trägereigungsinformationselement" (Bearer Capability
Information Element) der vom Teilnehmerendgerät kommenden SETUP-Nachricht
bezeichnet eine Datenkommunikation, die den Internet-Protokollstapel
verwendet.
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Die Rufverarbeitungsschaltung CP
der lokalen Vermittlungszentrale LEC verlangt dann vom Prozessor 5 der
Teilnehmerkarte ISCl, die Vermittlungsmatrix 2 anzusteuern,
um den für
diesen Ruf verwendeten B-Kanal mit einem der verfügbaren HDLC-Kanäle des HDLC-Controllers 4 zu
verbinden. Andererseits liefert sie ihm einen Datenverbindungsindikator für den Anruf
der gerade etabliert wird.
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Wenn ein Internet-Rahmen von der
Teilnehmerleitung L1 ankommt, bereitet der HDLC-Controller 4 einen
Internet-Rahmen nach einem Rahmenweiterleitungsprotokoll, z. B.
dem LAPF-Protokoll vor (es könnte
auch das LAPD-Protokoll verwendet werden). Andererseits ist ein
D-Kanal ständig
mit einem der HDLC-Kanäle
der HDLC-Controllerschaltung 4 verbunden, um in herkömmlicher
Weise die mit den Anrufen verbundene Signalisierung zu transportieren.
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Die Rufverarbeitungsschaltung CP
teilt jedem Anruf bei einem Internet-Serviceprovider eine virtuelle
Schaltung zu. Jeder Internet-Rahmen wird also in einer virtuellen
Schaltung übertragen,
die einem Internet-Serviceprovider entspricht.
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Wenn die Controllerschaltung 4 mit
der Vorbereitung eines LAPF-Rahmens aus den von einer Teilnehmerleitung
gelieferten Internet-Rahmen fertig ist, trägt der Prozessor 5 diesen
Rahmen in eine Warteschlange ein, wobei jeweils eine Warteschlange
für jeden
B-Kanal vorgesehen ist. Die Controllerschaltung 4 liest
diese LAPF-Rahmen nach einer rotierenden Priorität und trägt sie in eine Ausgangswarteschlange
zu einem voretablierten Datenkanal (im semipermanenten Modus) ein,
der durch die Verkettung von N von dem Bus B1 getragenen 64 kb/s-Schaltungen
gebildet ist, um sie über
die Verbindung M1 mit hoher Rate zu übertragen. Der rotierende Prioritätsmechanismus
gibt allen Teilnehmerkarten gleiche Chancen zum Zugriff auf den
Bus B1.
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Die so konzentrierten Internet-Rahmen
werden über
die Schnittstellenschaltung IP1 an eine gemultiplexte Verbindung
M1 angelegt. Die Verbindung M1 überträgt sie an
einen Zugangsschalter des Datenübertragungsnetzes
FRN. Die Leitungen M1 und M2 sind semipermanente gemultiplexte Übertragungsleitungen
mit jeweils einer anhand einer statistischen Untersuchung des Verkehrs
ausgewählten, hohen
Datenrate. Die Verbindung M1 ist z. B. gemeinsam für die Übertragung
von Internet-Rahmen, die
von den verschiedenen Teilnehmerleitungen L1, ..., L64 kommen. Die
Internet-Rahmen werden statistisch gemultiplext. Der Verkehr der
Internet-Rahmen wird so an jeder Teilnehmerkarte konzentriert. Es
gibt keine dauerhafte zugewiesene physikalische Schaltung in der
Anschlusseinheit SU und der Vermittlungszentrale LEC für jedes
mit einem Internet-Serviceprovider verbundene Teilnehmerendgerät. So wird eine
Unterausnutzung von deren Ressourcen vermieden.
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Für
die Übertragungsrichtung
vom Teilnehmerendgerät
zum Datenübertragungsnetz
FRN realisiert der Controller 4 eine Kapselung der Rahmen
der B-Kanäle.
Die Kapselung kann von zwei Typen sein, je nach Datenverbindungsschnittstelle,
die als Zugang zum Datenübertragungsnetz
und als Zugang zum Netzzugangsserver des Internet-Serviceproviders
genutzt werden:
- – direkte Kapselung in für die Rahmenweiterleitung
geeigneten Rahmen: Die Controllerschaltung 4 empfängt Rahmen
nach dem Punkt-zu-Punkt-Protokoll (PPP) und kapselt diese Rahmen
in Rahmen nach dem ZAPF-Protokoll, gemäß der Empfehlung ITU-TQ.922
und dem Dokument IETF rfc1973. So wird für jeden Anruf bei einem Internet-Serviceprovider
eine temporäre virtuelle
Schaltung hergestellt. Die Weiterleitungssignalisierungsprozedur
wird für
diese vermittelten virtuellen Schaltungen gemäß der Empfehlung ITU-TQ.933
durchgeführt.
- – Kapselung
in einem Rahmenweiterleitungstunnel durch Multiplexen der Sitzungen
des PPP-Protokolls: Jeder Anruf bei einem Internet-Serviceprovider
führt zur
Erzeugung einer Sitzung nach dem PPP-Protokoll zwischen dem Teilnehmerendgerät und seinem
Serviceprovider, wenn eine physikalische oder logische Verbindung
zwischen ihnen hergestellt wird. Die Kapselung besteht anschließend darin,
in einer gleichen virtuellen Schaltung Pakete nach dem Punkt-zu-Punkt-Protokoll
zu multiplexen, die verschiedene Kommunikationen mit einem gleichen Internet-Serviceprovider
betreffen. So wird eine semipermanente virtuelle Schaltung auf der
Datenverbindung mit N × 64
kb/s erzeugt, die zu einem Internet-Serviceprovider führt. In
dieser semipermanenten virtuellen Schaltung wird so ein Tunnel erzeugt,
um die Multiplexierung der verschiedenen Kommunikationen nach dem PPP-Protokoll
zu unterstützen,
die einen gleichen Internet-Serviceprovider betreffen. Ein Rufidentifikator
ist jedem Anruf bei einem Internet-Serviceprovider zugeteilt, und
dieser Identifikator wird im Header des Kapselungsrahmens platziert,
um die Identifizierung der nach dem PPP-Protokoll übertragenen
Pakete zu ermöglichen.
Das als „Tunnelschicht 2" (Layer 2 Tunnelling
Protocol oder L2TP) bezeichnete Protokoll, das dabei ist, eine de-facto-Norm
beim IETF zu werden, ist ein Beispiel für ein Kommunikationsprotokoll,
das zwischen den Internet-Serviceprovidern und der HDLC-Controllerschaltung,
die die Internet-Rahmen
konzentriert, brauchbar ist.
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Für
die Übertragungsrichtung
von Teilnehmerendgerät
zum Datenübertragungsnetz
FRN überträgt die Controllerschaltung 4 die
ZAPF-Rahmen, ohne sie zu verändern.
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Die von einem B- oder D-Kanal gelieferten Rahmen
nach dem PPP-Protokoll werden einer virtuellen Rahmenweiterleitungsverbindung
zugewiesen, die auf einer Datenverbindung mit hoher Rate wie M1 oder M2 etabliert
ist, um an das für
die Datenübertragung
vorgesehene Netz FRN übertragen
zu werden. Die in dem Datenübertragungsnetz
FRN verwendete Datenverbindungsschnittstelle ist eine Schnittstelle vom
Typ Netz-Teilnehmer für
die Rahmenweiterleitung nach der Empfehlung ITU-T X36 oder nach
der Implementierungsvereinbarung FRF.4 des Frame Re-lay Forums.
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Für
die Übertragungsrichtung
von der Vermittlungszentrale LEC zu den B-Kanälen eines Teilnehmerendgeräts bewirkt
der Controller 4 eine Entkapselung. Die ZAPF-konformen
Rahmen, die von einer Teilnehmerkarte wie etwa der Karte ISC1 empfangen
werden, werden von der Empfängerkarte
mit Hilfe einer Identifikationsvorrichtung erkannt, die herkömmlicherweise
im HDLC- Controller 4 vorgesehen ist.
Diese Identifikationsvorrichtung liest ein Adressfeld, das im Header
jedes ZAPF-Rahmens enthalten ist.
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Für
die Übertragungsrichtung
von der Vermittlungszentrale LEC zu den D-Kanälen eines Teilnehmerendgeräts überträgt der HDLC-Controller 4 die
LAPF-Rahmen, indem er sie an die D-Kanäle
der Teilnehmerendgeräte
gemäß dem Verbindungsidentifikator
für digitale
Datenverbindungen (DLCI: Data Link Connection Identifier) verteilt,
der sich am Anfang des Rahmens befindet. Jeder Rahmen wird von einer
semipermanenten virtuellen Verbindung übertragen.
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3 zeigt
das Übersichtsschema
eines zweiten Beispiels einer Vermittlungszentrale und einer Teilnehmeranschlusseinheit
gemäß der Erfindung.
Die Mittel, die denen des ersten Beispiels ähnlich sind, tragen jeweils
die gleichen Bezugszeichen. Dieses zweite Beispiel unterscheidet
sich vom ersten durch die Tatsache, dass die Datenverbindungen mit N × 64 kb/s,
die von den Hochratenleitungen M1 und M2 getragen
sind, nicht durch das Datenübertragungsnetz
FRN terminiert sind, sondern durch eine Konzentrationsschaltung
FHC, die eine zusätzliche Konzentrationsstufe
für die
Internet-Rahmen bildet, die sich in Höhe der Teilnehmeranschlusseinheit
SU befindet. Die von den Leitungen M1 und M2 getragenen
Hochratenverbindungen sowie andere analoge Verbindungen, die von
anderen, nicht dargestellten Gruppen von Teilnehmerkarten kommen,
sind jeweils mit Ein/Ausgängen
der FHC-Schaltung über
die Vermittlungsmatrix CM verbunden. Ein Ein/Ausgang der FHC-Schaltung
ist über
die Matrix CM mit einem Ein/Ausgang der lokalen Vermittlungszentrale
LEC verbinden, die diesen Ausgang mit dem Datenübertragungsnetz FRN verbindet.
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Bei den zwei vorhergehenden Beispielen werden
die Kommunikationen zwischen den analogen Teilnehmerendgeräten (mit
Modem) und den Zugangspunkten der Internet-Serviceprovider in herkömmlicher
Weise, d. h. wie Sprachschaltungen, verwaltet.