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Technischer
Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine adenovirale Kurzschaft-Fiber,
ein rekombinantes Virus, welches eine Kurzschaft-Fiber umfasst,
einen Vektor, der ein adenovirales Kurzschaft-Fiber-Gen umfasst,
und ein Verfahren zur Zielsteuerung der Anheftung eines rekombinanten
Kurzschaft-Adenovirus an eine Zelle, um so den Eintritt des rekombinanten
Kurzschaft-Adenovirus in die Zelle zu bewirken.
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Hintergrund
der Erfindung
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Adenoviren
gehören
zur Familie der Adenoviridae, die in zwei Genera unterteilt ist,
nämlich
Mastadenovirus und Aviadenovirus (Horwitz, Shenk und Murphy, einzeln,
In: Virology, 3rd ed., Fields et al., eds., pp. 2149–2171, 2111–2148 bzw.
15–57
(Raven Press, New York (1996)). Humane Adenoviren sind in sechs
Untergruppen klassifiziert, nämlich
A bis F, basierend auf Hämagglutinationsmustern
von Erythrocyten von diversen Tierspezies, und sind weiter aufgeteilt
in über
49 Serotypen (Horwitz et al., supra; und Schnurr et al., Intervirol.,
36, 79–83
(1993)).
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Adenoviren
sind nichtumhüllte
regelmäßige Ikosaeder
mit einem Durchmesser von ca. 65 bis 80 nm. Das adenovirale Capsid
umfasst 252 Capsomere; davon sind 240 Hexone und 12 Pentone. Die
Hexone und Pentone leiten sich von drei verschiedenen viralen Polypeptiden
ab (Maizel et al., Virology, 36, 115–125 (1968); Weber et al.,
Virology, 76, 709–724
(1977)). Das Hexon umfasst drei identische Polypeptide von jeweils
967 Aminosäuren,
nämlich
Polypeptid II (Roberts et al., Science, 232, 1148–1151 (1986)).
Das Penton umfasst eine Pentonbasis, die dem Capsid einen Anheftungspunkt
bereitstellt, und ein trimeres Fiber-Protein, welches nichtkovalent
an die Pentonbasis gebunden ist und von derselben hervorragt.
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Die
Pentonbasis selbst ist ein ringförmiger
Komplex, umfassend fünf
identische Proteinuntereinheiten von Polypeptid III (571 Aminosäuren) (Boudin
et al., Virology, 92, 125–138
(1979)). Die Pentonbasis-Sequenz ist konserviert zwischen den verschiedenen
Serotypen von Adenovirus, die sequenziert worden sind (Neumann et
al., Gene, 69, 153–157
(1988)).
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Das
Fiber-Protein umfasst drei identische Proteinuntereinheiten von
Polypeptid IV (582 Aminosäuren) und
umfasst einen Schwanz, einen Schaft und ein Knob (Devaux et al.,
J. Molec. Biol., 215, 567–588
(1990)). Der Fiber-Schaft umfasst 15 Aminosäure-Repeats, von denen man
annimmt, dass sie zwei alternierende β-Stränge und β-Biegungen bilden (Green et
al., EMBO J., 2, 1357–1365
(1983)). Die Gesamtlänge
des Fiber-Schaftes und die Zahl von 15 Aminosäure-Repeats variiert zwischen
adenoviralen Serotypen. So ist zum Beispiel der Ad2-Fiber-Schaft
37 nm lang und umfasst 22 Repeats, während die Ad3-Fiber 11 nm lang
ist und 6 Repeats umfasst. Die Sequenzierung von über zehn
Fiber-Proteinen von verschiedenen adenoviralen Serotypen hat eine
größere Sequenzdiversität gezeigt
als die zwischen anderen adenoviralen Proteinen beobachtete. So
zeigen beispielsweise die Knob-Regionen der Fiber-Proteine von den
eng verwandten Serotypen Ad2 und Ad5 nur 63% Ähnlichkeit auf der Aminosäure-Ebene
(Chroboczek et al., Virology, 186, 280–285 (1992)), während ihre
Pentonbasis-Sequenzen zu 99% identisch sind. Jedoch binden die Ad2-
und Ad5-Fiber-Proteine wahrscheinlich beide an den gleichen zellulären Rezeptor,
da sie ihre Bindung gegenseitig kreuzblockieren. Im Gegensatz dazu
sind Ad2- und Ad3-Fibern nur zu 20% identisch (Signas et al., J.
Virol., 53, 672–678
(1985)) und binden an unterschiedliche Rezeptoren (Defer et al.,
J. Virol., 64(8), 3661–3673
(1990)). Die Fibern von Ad2 und Ad3 sind heterolog exprimiert und
strukturell analysiert worden (Albiges-Rizo et al., J. Biol. Chem., 266,
3961–3967
(1991) und Novelli et al., Virology, 185, 365–376 (1991)).
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Im
adenoviralen Capsid liegen ferner andere Proteine vor, nämlich die
Proteine IX, VI und IIIa. Von diesen Proteinen wird angenommen,
dass sie das virale Capsid stabilisieren (Stewart et al., Cell,
67, 145–154 (1991);
Stewart et al., EMBO J., 12(7), 2589–2599 (1993).
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Von
einem Adenovirus, nämlich
Serotyp 2 (Ad2), ist gezeigt worden, dass es die Fiber und die Pentonbasis
nutzt, um mit distinkten zellulären
Rezeptoren zu interagieren, um an eine Zelle anzuheften und diese effizient
zu infizieren (Wickham et al., Cell, 73, 309–319 (1993)). Als Erstes verwendet
das Virus eine in dem Fiber-Knob lokalisierte Rezeptorbindungsdomäne (Henry
et al., J. Virol., 68(8), 5239–5246
(1994)), um an einen bisher noch unidentifizierten Zelloberflächenrezeptor
anzuheften (Phillipson et al., J. Virol., 2, 1064–1075 (1968);
Wickham et al., Cell, 73, 309–319
(1993); Svensson et al., J. Virol., 38, 70–81 (1981); Hennache et al., Biochem.
J., 166, 237–247
(1977); Defer et al. (1990), supra; und DiGuilmi et al., Virus Res.,
38, 71–81
(1995)). Dann, nach der viralen Anheftung, bindet die Pentonbasis
an ein spezifisches Mitglied einer Familie von heterodimeren Zelloberflächenrezeptoren,
die Integrine genannt werden. Bei den Serotypen Ad2 und Ad5, welche die
Langschaft-Fibern besitzen, ist die Pentonbasis nicht signifikant
in die virale Anheftung an Wirtszellen involviert (Wickham et al.
(1993), supra).
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Die
Spezifität,
mit der eine adenovirale Pentonbasis an ein Integrin bindet, ist
eine Funktion der gepaarten α-
und β-Untereinheiten
des Integrins. So bindet beispielsweise die Ad2-Pentonbasis an die
Integrine αvβ3 und αvβ5 (Wickham et al. (1993), supra; Nemerow
et al., In: Biology of Vitronectins and their Receptors, Preissner
et al. (eds.), pp. 177–184
(Elsevier Science Publishers (1993)); und Varga et al., J. Virol.,
65, 6061–6070
(1991)). Einige Integrine, z.B. die αv-Integrine,
liegen auf der Oberfläche
von nahezu allen Zellen vor, ausgenommen unstimulierte hämatopoetische
Zellen (Gladson et al., In: Integrins, Y. Takada (ed.), pp. 83–99 (CRC
Press, Boca Raton, FL (1994)), während
andere Integrine eine engere Gewebeverteilung aufweisen. Im Besonderen
liegen β2-Integrine nur auf Leukocyten wie Neutrophile
und Makrophagen vor, α4-Integrine liegen nur auf Lymphocyten und
Fibroblasten vor und das αIIbβ3-Integrin liegt nur auf Plättchen und
Megakaryocyten vor. Das Integrin-Untereinheit-Komplement einer Zelle
limitiert daher in gewissem Sinne die Infizierbarkeit dieser Zelle
durch verschiedene Serotypen von Adenovirus.
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Die
meisten Integrine erkennen kurze lineare Aminosäurestrecken in einem Liganden,
z.B. das Tripeptid RGD (d.h. Arg Gly Asp), welches in der Mehrzahl
der extrazellulären
Matrixliganden gefunden wird. Das Integrin αIIbβ3 bindet
Fibrinogen über
die Aminosäuresequenz
KQAGD (d.h. Lys Gln Ala Gly Asp; SEQ ID Nr. 1) (Kloczewiak et al.,
Biochemistry, 23, 1767–1774
(1984)), und α4β1 bindet Fibronectin über die Core-Sequenz EILDV
(d.h. Glu Ile Leu Asp Val; SEQ ID Nr. 2) (Komoriya et al., J. Biol.
Chem., 266, 15075–15079
(1991)). Ferner hat sich ein weiteres Strukturmotiv, NPXY (d.h.
Asn Pro Xaa Tyr; SEQ ID Nr. 3), welches in den β-Untereinheiten von αv-haltigen
Integrinen vorliegt, als wichtig für die Integrin-vermittelte
Internalisierung erwiesen (Suzuki et al., PNAS (USA, 87, 5354 (1990)).
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Es
erscheint, dass das RGD-Tripeptid ebenfalls an der Interaktion der
adenoviralen Pentonbasis mit αv-Integrinen beteiligt ist. Exogen hinzugefügte RGD-Peptide blockieren
die Bindung der Pentonbasis an Zellen (Wickham et al. (1993), supra),
und Adenoviren mit Punktmutationen in der RGD-Sequenz der Pentonbasis sind
in ihrer Fähigkeit,
Zellen zu infizieren, eingeschränkt
(Bai et al., J. Virol., 67, 5198–5205 (1993)).
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Die
RGD-Tripeptid-Sequenz liegt in den hypervariablen Regionen der Pentonbasen
von Ad2 und Ad5 (beides Angehörige
der Untergruppe C) vor, die in der Region der RGD-Tripeptid-Sequenz
identisch sind. Die Sekundärstrukturanalyse
der hypervariablen Regionen der RGD-haltigen Pentonbasen von Ad2,
Ad5 und Ad12 (Untergruppe A) sagt vorher, dass in jedem Fall das
RGD-Motiv von α-Helices
flankiert ist, von denen man annimmt, dass sie die Spikes bilden,
die in cryo-elektronenmikroskopischen(Cryo-EM-)Bildern der Ad2-Pentonbasis
zu sehen sind (Stewart et al., EMBO J., 12(7), 2589–2599 (1993)).
Ferner liegt das RGD-Tripeptid in der Pentonbasis von Ad3 (Untergruppe
B, die Rhesus affenerythrocyten stark hämagglutiniert, nicht jedoch
Rattenerythrocyten) und Ad4 (Untergruppe E) vor.
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Sobald
sich Ad2 oder Ad5 über
seine Fiber an eine Zelle anheftet, durchläuft es Rezeptor-vermittelte Internalisierung
in clathrinumhüllte
endocytische Vesikel durch Pentonbasis-Bindung an Integrine. Die
Pentonbasis von Ad2 oder Ad5 (Untergruppe C) ist nicht signifikant
in die virale Anheftung an die Wirtszelle involviert (Wickham et
al. (1993), supra), vermutlich wegen der Länge ihrer Fiber-Schäfte (37
nm), die ein primäres
Anheftungsereignis an αv-Integrine sterisch blockieren kann. Schließlich werden
die viralen Partikel zu dem Kernporenkomplex der Zelle transportiert,
wo das virale Genom in den Kern eintritt und dadurch die Infektion
initiiert.
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Die
Fähigkeit
von Adenovirus zum effizienten Zelleintritt hat den Adenovirusvermittelten
zielgesteuerten Transfer eines oder mehrerer rekombinanter Gene
in erkrankte Zellen oder Gewebe, die der Behandlung bedürfen, ermöglicht.
In der Tat werden adenovirale Vektoren vor anderen, allgemein üblich für die Gentherapie
eingesetzten Vektoren (z.B. retrovirale Vektoren) bevorzugt, weil
adenovirale Vektoren in hohen Titern hergestellt werden können (z.B.
bis zu ca. 1013 Viruspartikel/ml) und weil
sie Gene effizient sowohl in nichtreplizierende wie auch in replizierende
Zellen transferieren (siehe z.B. Review von Crystal, Science, 270,
404–410 (1995)).
Adenovirale Vektoren sind angesichts ihres normalen Tropismus für das respiratorische
Epithel besonders bevorzugt für
die somatische Gentherapie der Lunge.
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Weitere
Vorteile, die mit der Verwendung von Adenoviren als Vektoren für die Gentherapie
einhergehen, umfassen: (1) die seltene Beobachtung von Rekombination;
(2) das Fehlen einer ostensiblen Korrelation zwischen humaner Malignität und adenoviraler
Infektion, trotz des üblichen
Auftretens einer Infektion; (3) das adenovirale Genom (welches aus
linearer doppelsträngiger
DNA besteht) kann so manipuliert werden, dass es bis zu ca. 7,5
kb an exogener DNA trägt,
und längere
DNA-Sequenzen können
potenziell in eine Zelle eingetragen werden, z.B. durch Anheftung
an das adenovirale Capsid (Curie) et al., Human Gene Therapy, 3, 147–154 (1992));
(4) es ist unwahrscheinlich, dass ein Adenovirus mit der normalen
Zellfunktion interferiert, da der Vektor die Expression seiner codierten
Sequenzen in einer epichromosalen Weise steuert; und (5) lebendes
Adenovirus wird als Humanvakzin schon seit vielen Jahren sicher
verwendet.
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Ein
Nachteil der Verwendung von Adenovirus in der Gentherapie liegt
jedoch darin, dass alle die Zellen, die Rezeptoren für die adenovirale
Fiber und die Pentonbasis umfassen – und nicht nur die Zellen,
die einer therapeutischen Behandlung bedürfen – das Adenovirus und damit
das bzw. die Gene, die verabreicht werden, internalisieren. Ferner
sind Zellen, denen der Fiber-Rezeptor oder der Pentonbasis-Rezeptor,
z.B. Integrin, fehlt, im adenoviral vermittelten Gen-Delivery beeinträchtigt (Silver
et al., Virology, 165, 377–387
(1988); Horvath et al., J. Virol., 62, 341–345 (1988); und Huang et al.,
J. Virol., 69, 2257–2263
(1995)). Ähnlich
werden andere Zellen, denen ein adenoviraler Fiber-Rezeptor zu fehlen
scheint, mit einer sehr geringen Effizienz, wenn überhaupt,
durch Adenovirus transduziert (Curie) et al., (1992), supra; Cotten
et al., PNAS (USA, 87, 4033–4037
(1990); Watte) et al., Leukemia, 10, 171–174 (1996)). Es würde also
eine wesentliche Verbesserung gegenüber der heutigen Technologie
bedeuten, wenn man den adenoviralen Eintritt auf spezifische Zellen beschränken und/oder
das der Adenovirus-vermittelten Gentherapie zugängliche Zellrepertoire erweitern könnte. Ein
derartiges, wirklich "zielgesteuertes" adenovirales Gen-Delivery
könnte
ferner potenziell die Menge an adenoviralem Vektor vermindern, die
erforderlich ist, um Genexpression in den gezielt angesteuerten
Zellen zu erhalten, und könnte
damit potenziell Nebenwirkungen und Komplikationen verringern, die
mit einer erhöhten
Adenovirusdosis verbunden sind.
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Im
Bemühen,
eine gezielte Zellansteuerung zu erreichen, ist Adenovirus im Wesentlichen
verwendet worden als ein endosomolytisches Agens beim Transfer in
eine Zelle von Plasmid-DNA, welche ein Markergen enthält und komplexiert
und kondensiert ist mit Polylysin, das kovalent verknüpft ist
mit einem Zellbindungsliganden, z.B. Transferrin (Cotten et al.,
PNAS (USA, 89, 6094–6098
(1992); und Curie) et al., PNAS (USA), 88, 8850–8854 (1991)). Es wurde demonstriert,
dass eine Kopplung des Transferrin-Polylysin/DNA-Komplexes und Adenovirus
(z.B. mittels eines Adenovirus-gerichteten Antikörpers, mit Transglutaminase
oder über
eine Biotin/Streptavidin-Brücke)
den Gen transfer wesentlich verbessert (Wagner et al., PNAS (USA,
89, 6099–6103 (1992)).
Diese Ansätze
sind jedoch nicht ganz erstrebenswert, weil sie die Ligation des
Liganden, z.B. Transferrin, mit Polylysin und die Vorausherstellung
des Transferrin-Polylysin/DNA-Komplexes verlangen. Ferner könnten die
mit Adenovirus gebildeten Komplexe durch Bindung an zelluläre adenovirale
Rezeptoren oder an Transferrin-Rezeptoren endocytosiert werden.
Ferner ist Polylysin selbst zur Bindung an Zellen befähigt und interferiert
dadurch mit der Spezifität
dieses Ansatzes.
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Um
eine derartige nichtspezifische Bindung des Adenovirus zu umgehen,
ist die adenovirale Fiber modifiziert worden durch Inkorporation
von Sequenzen für
einen Liganden zu einem Zelloberflächenrezeptor oder von Sequenzen,
die die Bindung an einen bispezifischen Antikörper erlauben (d.h. ein Molekül, das an
einem Ende Spezifität
für die
Fiber aufweist und am anderen Ende Spezifität für einen Zelloberflächenrezeptor
aufweist) (internationale Patentanmeldung PCT Nr. WO 95/26412 (die
Anmeldung Nr. WO 95/26412); Watkins et al., "Targeting Adenovirus-Mediated Gene Delivery
with Recombinant Antibodies",
Abst. No. 336). In beiden Fällen
sind die typischen Fiber/Zelloberflächenrezeptor-Interaktionen
aufgehoben und das Adenovirus wird mittels seiner Fiber auf einen
neuen Zelloberflächenrezeptor
umdirigiert. Einige Nachteile, die mit dem Ansatz der Anmeldung
Nr. WO 95/26412 verbunden sind, der eine Modifikation der Fiber
verlangt, liegen darin, dass derartige Fiber-Modifikationen unterschiedliche Zelllinien
(d.h. Zelllinien, die den Rezeptor aufweisen, auf den das modifizierte
Virus nun zielgesteuert ist) zum Propagieren des Virus und/oder
unterschiedliche Mittel des Zell-Delivery (z.B. liposomenvermitteltes
Delivery) zur intrazellulären
Einführung
von Adenovirus notwendig machen können. Ferner erscheinen die
Ansätze
von Watkins et al. und der Anmeldung Nr. WO 95/26412 auf den Einsatz
der adenoviralen Fiber bei der gezielten Zellansteuerung begrenzt.
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Ein
weiterer Ansatz des zielgesteuerten Gen-Delivery beinhaltet die
Verabreichung eines Zielsteuerungselementes, gekoppelt an ein erstes
Molekül
eines Hochaffinitätsbindungspaares,
wobei das Zielsteuerungselement zur spezifischen Bindung an einen
selektierten Zelltyp befähigt
ist (internationale Patentanmeldung PCT Nr. WO 95/31566). Sodann
wird ein Gen-Delivery-Vehikel, gekoppelt an ein zweites Molekül des Hochaffinitätsbindungspaares,
verabreicht, wobei das zweite Molekül zur spezifischen Bindung
an das erste Molekül
befähigt
ist, so dass das Gen-Delivery-Vehikel auf den selektierten Zelltyp
zielgesteuert wird. Die sequentielle Verabreichung der verschiedenen
Komponenten wird vermutlich durchgeführt, um Agglomeration der Vektorpartikel
zu vermeiden, z.B. in Fällen,
wo das Zielsteuerungselement multivalent ist für die Domäne, die den Vektor erkennt,
was die Transduktionseffizienz vermindern würde. Eine derartige sequentielle
Verabreichung ist jedoch nachteilig, weil sie die Internalisierung
des Zielsteuerungselementes erlaubt, bevor es mit dem Vektor komplexieren
kann. Ferner entfernt die Internalisierung des vorausgehend verabreichten
Zielsteuerungselementes den Rezeptor von der Zelloberfläche, was
eine effiziente Zielsteuerung des komplexierten Zielsteuerungselementes
und Vektors verhindert und ferner potenziell zu einer Beeinträchtigung
der durch die Rezeptoren kontrollierten Zellprozesse führt. Ferner
würde eine
derartige vorzeitige Internalisierung die Verwendung von relativ
hohen Zielsteuerungselement-Levels verlangen.
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Die
vorliegende Erfindung sucht zahlreiche der Probleme der im Vorstehenden
erwähnten
Ansätze
der rekombinanten adenoviralen Gentherapie zu überwinden. Demnach liegt eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Verfahrens
zur Zielsteuerung der Anheftung eines Adenovirus an eine Zelle für den Zelleintritt
sowie eines rekombinanten Adenovirus, Vektoren und anderer Komponenten
zur Durchführung
des Verfahrens. Diese und andere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden
Erfindung sowie weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben sich aus
der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine adenovirale Kurzschaft-Fiber wie
hierin definiert, ein rekombinantes Adenovirus, welches eine Kurzschaft-Fiber
umfasst, ein rekombinantes Baculovirus, welches ein adenovirales
Kurzschaft-Fiber-Gen
umfasst, einen Vektor, insbesondere einen viralen Transfervektor,
vorzugsweise einen adenoviralen Transfervektor, oder einen prokaryotischen
oder eukaryotischen Expressionsvektor, der ein adenovirales Kurzschaft-Fiber-Gen umfasst, und
ein Verfahren zur Zielsteuerung der Anheftung eines re kombinanten
Kurzschaft-Adenovirus an eine Zelle, um einen Eintritt des rekombinanten
Kurzschaft-Adenovirus in die Zelle zu bewirken, bereit. Das Verfahren
vermindert den Level oder die Effizienz der Bindung der adenoviralen
Fiber an ihren Zelloberflächenrezeptor
und erhöht
die Bindung der adenoviralen Pentonbasis an ihren Zelloberflächenrezeptor,
wodurch die Spezifität
der Bindung des Adenovirus an eine gegebene Zelle erhöht wird.
Alternativ ermöglicht
das Verfahren die Zielsteuerung des Adenovirus auf einen gewünschten
Zelloberflächenrezeptor
durch die Einführung
einer nichtnativen Aminosäuresequenz
in die Pentonbasis oder in das Fiber-Knob. Die nichtnative Aminosäuresequenz
kann so sein, dass sie eine direkte oder indirekte Bindung, d.h.
mittels eines bispezifischen oder multispezifischen Bindungsagens,
des Adenovirus an den gewünschten
Zelloberflächenrezeptor
ermöglicht.
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Das
rekombinante Adenovirus umfasst bevorzugt ferner ein nichtnatives
Gen, welches in einer Zelle exprimiert werden kann, an die das rekombinante
Adenovirus anheftet oder durch die das rekombinante Adenovirus internalisiert
wird, und optional eine nichtnative Aminosäuresequenz zusätzlich zu
oder anstelle einer nativen Pentonbasis- oder Fiber-Knob-Aminosäuresequenz.
Die nichtnative Aminosäuresequenz
verhindert nicht den Zusammenbau des Adenovirus, kann eine bispezifische
oder multispezifische Proteinbindungssequenz, z.B. eine Antikörperbindungsstelle,
oder eine Zellrezeptorbindungssequenz sein und kann in einer exponierten
Schleife des Fiber-Knobs oder am C-Terminus des Fiber-Knobs als
C-terminale Verlängerung
lokalisiert sein. Die Kurzschaft-Fiber umfasst einen Schwanz, einen
Schaft, der nicht mehr als 12 β-Repeats,
bevorzugt 6 bis 12 β-Repeats,
umfasst, und ein Knob. Der Schaft der Kurzschaft-Fiber und das Knob
können
vom gleichen oder von unterschiedlichen Serotypen sein. Der Schaft
der Kurzschaft-Fiber kann ein Teil eines Schafts sein, z.B. derjenige
Teil, der in einer natürlich
vorkommenden adenoviralen Fiber dem Schwanz benachbart liegt (z.B.
3 bis 6 β-Repeats
eines Schaftes, die benachbart zu dem Schwanz liegen). Das Verfahren zur
Zielsteuerung der Anheftung eines Adenovirus an eine Zelle zum Zelleintritt
umfasst das Inkontaktbringen der Zelle mit dem oben beschriebenen
rekombinanten Adenovirus, so dass der Eintritt des Adenovirus in
die Zelle bewirkt wird. Wenn das rekombinante Adenovirus eine nichtnative
Aminosäuresequenz umfasst,
die eine bispezifische oder multispezifische Proteinbindungssequenz
ist, z.B. eine Antikörperbindungsstelle,
wird anfänglich
das rekombinante Adenovirus mit dem bispezifischen oder multispezifischen
Bindungsagens in Kontakt gebracht, welches umfasst: (i) eine erste
Komponente, die selektiv die bispezifische bzw. multispezifische Proteinbindungssequenz
des Adenovirus bindet, und (ii) eine zweite Komponente, die selektiv
eine Zelloberflächen-Bindungsstelle
auf der Zelle bindet, um so einen Komplex aus dem Adenovirus und
dem bispezifischen oder multispezifischen Bindungsagens, z.B. dem
Antikörper,
zu bilden. Sodann wird die Zelle mit dem Komplex in Kontakt gebracht,
so dass der Eintritt des Adenovirus in die Zelle bewirkt wird.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1A ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem Ad2
(% Kontrolle) gegen die Fiber-Konzentration (μg/ml) in Gegenwart von kompetierender
unmarkierter Fiber 2 (
)
und unmarkierter Fiber 5 (•)
aufgetragen ist.
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1B ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem Ad5
(% Kontrolle) gegen die Fiber-Konzentration (μg/ml) in Gegenwart von kompetierender
unmarkierter Fiber 2 (
)
und unmarkierter Fiber 5 (•)
aufgetragen ist.
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2A ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem Ad2
(% Kontrolle) gegen die Fiber-Knob-Konzentration (μg/ml) in
Gegenwart von kompetierendem unmarkiertem Fiber-3-Knob (F3K) (
),
Fiber-5-Knob (F5K) (•)
und Fiber-9-Knob (F9K) (✦) aufgetragen ist.
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2B ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem Ad3
(% Kontrolle) gegen die Fiber-Knob-Konzentration (μg/ml) in
Gegenwart von kompetierendem unmarkiertem F3K (
),
F5K (•)
und F9K (✦) aufgetragen ist.
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2C ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem Ad9
(% Kontrolle) gegen die Fiber-Knob-Konzentration (μg/ml) in
Gegenwart von kompetierendem unmarkiertem F3K (
),
F5K (•)
und F9K (✦) aufgetragen ist.
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3A ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem F5K
(% Kontrolle) gegen die Fiber-Konzentration (μg/ml) in Gegenwart von kompetierendem
unmarkiertem F3K (
),
F5K (•)
und F9K (✦) aufgetragen ist.
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3B ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem F9K
(% Kontrolle) gegen die Fiber-Konzentration (μg/ml) in Gegenwart von kompetierendem
unmarkiertem F3K (
),
F5K (•)
und F9K (✦) aufgetragen ist.
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4A ist
ein Balkendiagramm, in dem die Bindung von markiertem Ad2 (% Kontrolle)
gegen die Kontrolle (CTRL), F5K, den monoklonalen Antikörper (mAb)
L230, Pentonbasis (PB) und PB plus F5K aufgetragen ist.
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4B ist
ein Balkendiagramm, in dem die Bindung von markiertem Ad9 (% Kontrolle)
gegen CTRL, F9K, L230, Pentonbasis (PB) und PB plus F9K aufgetragen
ist.
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5A ist
ein Balkendiagramm, in dem die Ad2-Infektivität (FFU/106 Zellen)
gegen CTRL, F5K, F9K, PB und PB plus F5K für ein in Duplikat ausgeführtes Experiment
mit Anti-PB-Antikörper
aufgetragen ist.
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5B ist
ein Balkendiagramm, in dem die Ad9-Infektivität (FFU/106 Zellen)
gegen CTRL, F5K, F9K, PB und PB plus F5K für ein in Duplikat ausgeführtes Experiment
mit Anti-PB-Antikörper
aufgetragen ist.
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6A ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem Ad2
(% Kontrolle) gegen CTRL, F5K, PB und F5K plus PB für CS-1 aufgetragen
ist. Die gezeigten Ergebnisse sind der Mittelwert von drei Proben
und auf die Kontrolle bei 100 standardisiert. Die Standardabweichung
vom Mittelwert betrug 10% oder weniger für alle Proben.
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6B ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem Ad2
(% Kontrolle) gegen CTRL, F5K, PB und F5K plus PB für CS-1-αvβ5 aufgetragen
ist. Die gezeigten Ergebnisse sind der Mittelwert von drei Proben
und auf die Kontrolle bei 100 standardisiert. Die Standardabweichung
vom Mittelwert betrug 10% oder weniger für alle Proben.
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6C ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem Ad9
(% Kontrolle) gegen CTRL, F9K, PB und F9K plus PB für CS-1 aufgetragen
ist. Die gezeigten Ergebnisse sind der Mittelwert von drei Proben
und auf die Kontrolle bei 100 standardisiert. Die Standardabweichung
vom Mittelwert betrug 10% oder weniger für alle Proben.
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6D ist
eine graphische Darstellung, in der die Bindung von markiertem Ad9
(% Kontrolle) gegen CTRL, F9K, PB und F9K plus PB für CS-1-αvβ5 aufgetragen
ist. Die gezeigten Ergebnisse sind der Mittelwert von drei Proben
und auf die Kontrolle bei 100 standardisiert. Die Standardabweichung
vom Mittelwert betrug 10% oder weniger für alle Proben.
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7 ist
eine Karte des Plasmids p193 F5F9K-Short.
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8 ist
ein Balkendiagramm der Alkalische-Phosphatase-Expression (RLU) gegen
Kontrolle, Fiber, PB und Fiber plus PB.
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9 ist
ein Balkendiagramm der Alkalische-Phosphatase-Expression (RLU) gegen
Kontrolle und die Kompetitoren Penton und "Mock" für AdSe.F5F9Kshort
(
)
und AdSe (☐).
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Für alle Figuren
zeigen Fehlerbalken die Standardabweichung. Für die 1A–4B sind
die Werte Mittelwerte von Triplikaten.
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Detailbeschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung basiert zumindest teilweise auf der Entdeckung,
dass distinkte Untergruppen von Adenovirus-Serotypen, die deutlich
unterschiedliche Tropismen zeigen, den gleichen zellulären Fiber-Rezeptor
erkennen, wenn auch mit deutlich unterschiedlichen Bindungscharakteristika.
So erkennen z.B. die der Untergruppe C angehörenden Viren Ad2 und Ad5 den
gleichen zellulären
Fiber-Rezeptor wie das der Untergruppe D angehörende Virus Ad9. Das zur Untergruppe
B gehörende
Virus Ad3 jedoch erkennt einen Rezeptor, der distinkt ist von dem
von den Serotypen Ad2, Ad5 und Ad9 erkannten Rezeptor. Ad2 und Ad9 zeigen
allerdings deutlich unterschiedliche Bindungscharakteristika. Es
erscheint, dass dieser Unterschied in den Bindungscharakteristika
zwischen Ad2 und Ad9 aus der direkten Bindung von Ad9 an Zellen
via αv-Integrine resultiert. Anders als bei Ad2
wurde bei Ad9 die Bindung an viele Zelllinien nicht aufgehoben durch
die Kompetition mit dem Fiber-9-Knob (F9K). Die Ad9-Bindung an Fiber-Rezeptor-defiziente
Zellen, die αv-Integrine exprimieren, wurde jedoch durch
einen monoklonalen Antikörper
zu αv-Integrinen blockiert. Im Gegensatz dazu
wurde die Ad9-Bindung an αv-Integrin-defiziente
Zellen, die den Fiber-Rezeptor exprimieren, durch F9K blockiert. Ähnlich resultierte
die Transfektion einer αvβ5-Integrin-defizienten Zelllinie mit einem
Plasmid, welches die β5-Integrin-Untereinheit exprimiert, in einer αvβ5-Integrin-Expression
und in einer Ad9-Bindung, die nicht signifikant durch F9K blockiert
wurde, die aber mit einer Kombination von F9K und Pentonbasis blockiert wurde.
Diese Resultate weisen darauf hin, dass die kürzere Länge von Fiber 9, die – als Mitglied
der Untergruppe D – im
Bereich von 12–13
nm liegt, relativ zu Fiber 2, die zusammen mit Fiber 5 ein Mitglied
der Untergruppe C ist und eine Länge
von 37 nm aufweist, eine Fiber-unabhängige Bindung von Ad9-Pentonbasis
an αv-Integrine erlaubt. Die kürzere Schaftlänge der
Ad9-Fiber ist ferner korreliert mit einer verminderten Effizienz der
Fibervermittelten Bindung an gewisse Zellen, z.B. HepG2-Leberzellen.
Der Unterschied in der Fiber-Länge erklärt ferner
die deutlich unterschiedlichen Gewebetropismen und Bindungscharakteristika
der verschiedenen adenoviralen Serotypen. Die vorliegende Erfindung
stellt die Mittel bereit zur Ausnutzung unterschiedlicher Fiber-Längen zur
gezielten Ansteuerung von Zellen mit Adenovirus durch das Hinzufügen einer
nichtnativen Bindungssequenz zu der Pentonbasis oder dem Fiber-Knob,
entweder direkt oder indirekt, d.h. über eine bispezifische oder
multispezifische Bindungssequenz, und/oder zur Erhöhung der
Spezifität
der Bindung von Adenovirus an eine gegebene Zelle durch Vermindern
des Levels oder der Effizienz der Bindung der Fiber an ihren zellulären Rezeptor
und Erhöhen
des Levels der Bindung der Pentonbasis an ihren zellulären Rezeptor.
Die vorliegende Erfindung stellt also u.a. eine adenovirale Kurzschaft-Fiber
wie hierin definiert, ein rekombinantes Adenovirus, welches eine
derartige Kurzschaft-Fiber umfasst, und ein Verfahren zur Zielsteuerung
der Anheftung eines rekombinanten Kurzschaft-Adenovirus an eine
Zelle, um einen Eintritt des rekombinanten Kurzschaft-Adenovirus
in die Zelle zu bewirken, bereit.
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Ein
adenovirales Kurzschaft-Fiber-Protein gemäß vorliegender Erfindung kann
durch seine biochemischen Eigenschaften charakterisiert werden.
Beispielsweise bindet ein adenovirales Kurzschaft-Fiber-Protein, welches
bis auf die Länge
des Schaftes mit einem Wildtyp-Fiber-Protein identisch ist, effizient
an seinen kognaten Fiber-Rezeptor, wenn das Kurzschaft-Fiber-Protein
von einem Virus getrennt ist. Wird es aber in ein Wildtyp-Virus
(z.B. Ad5) inkorporiert, so bindet es nicht effizient an einen adenoviralen
Fiber-Rezeptor und dirigiert daher nicht wesentlich die Bindung
dieses Virus in Zellen, für
die es Affinität
aufweist. Ferner wird die Aufnahme eines nur Kurzschaft-Fiber-Proteine
aufweisenden rekombinanten Adenovirus in eine besondere Zelle nicht
wesentlich inhibiert durch einen großen Überschuss (z.B. sättigender
oder tausendfacher molarer Überschuss
an freiem Protein gegenüber
viral gebundenem Protein) an Kurzschaft-Fiber-Protein desselben Typs
(natürlich
nur, wenn die Kurzschaft-Fiber nicht weiter modifiziert ist, so
dass sie eine nichtnative Aminosäuresequenz
umfasst (z.B. eine in einer rekombinanten Pentonbasis enthaltene
nichtnative Aminosäuresequenz),
die spezifisch ist für
einen Rezeptor oder eine bispezifische Bindungsstelle und dieses
rekombinante Virus bindet). In diesem Fall bedeutet "nicht wesentlich
inhibiert", dass
die virale Aufnahme um nicht mehr als 50%, bevorzugt nicht mehr
als 10%, noch mehr bevorzugt um nicht mehr als 5%, vermindert ist.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung ist ein "Adenovirus" ein beliebiges Virus aus der Familie
der Adenoviridae und ist wünschenswerterweise
vom Genus Mastadenovirus (z.B. Adenoviren der Säugetiere) oder Aviadenovirus
(z.B. Adenoviren der Vögel).
Das Adenovirus kann beliebigen Serotyps sein. Adenovirale Stocks,
die als Quelle für
Adenovirus oder adenovirales Coat-Protein, z.B. Fiber und/oder Pentonbasis,
eingesetzt werden können,
können
aus den adenoviralen Serotypen 1 bis 47 amplifiziert werden, die
derzeit von der American Type Culture Collection (ATCC, Rockville,
MD) verfügbar
sind, oder aus einem beliebigen anderen, von einer beliebigen anderen
Quelle erhältlichen
Adenovirus-Serotyp. Beispielsweise kann das Adenovirus von einem
Serotyp der Untergruppe A (z.B. Serotypen 12, 18, 31), der Untergruppe
B (z.B. Serotypen 3, 7, 11, 14, 16, 21, 34, 35), der Untergruppe
C (z.B. Serotypen 1, 2, 5, 6), der Untergruppe D (z.B. Serotypen
8, 9, 10, 13, 15, 17, 19, 20, 22–30, 32, 33, 36–39, 42–47), der
Untergruppe E (Serotyp 4), der Untergruppe F (Serotyp 40, 41) oder
von einem beliebigen anderen adenoviralen Serotyp sein. Bevorzugt
ist es jedoch, wenn ein Adenovirus vom Serotyp Ad2, Ad5 oder Ad9
ist. Am meisten bevorzugt ist es, wenn ein Adenovirus aus der Gruppe C
kommt (insbesondere Serotyp Ad2 und Ad5), was bedeutet, dass neutralisierende
Antikörper,
die für
andere (von Gruppe C verschiedene) Serotypen spezifisch sind, das
Adenovirus nicht neutralisieren. Serotypen der Untergruppe B sind
am wenigsten bevorzugt. Wünschenswerterweise
umfasst ein Adenovirus Coat-Proteine (z.B. Pentonbasis, Hexon und/oder
Fiber) vom gleichen Serotyp. Ebenso bevorzugt ist es jedoch, wenn
das Coat-Protein, z.B. die Pentonbasis oder die Fiber, chimär ist (wie
hierin näher
definiert) in dem Sinne, dass es ganz oder teilweise von einem anderen
Serotyp ist.
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Vorzugsweise
ist das Adenovirus replikationskompetent. Alternativ und vorzugsweise
umfasst das Adenovirus ein Genom mit mindestens einer Modifikation
darin, optimalerweise mit einer Modifikation, die das Virus replikationsdefizient
macht. Die Modifikation des adenoviralen Genoms umfasst, ohne jedoch
hierauf begrenzt zu sein, die Deletion eines DNA-Segmentes, das
Hinzufügen
eines DNA-Segments, die Umlagerung eines DNA-Segmentes, das Austauschen
eines DNA-Segments oder die Einführung
einer DNA-Läsion.
Ein DNA-Segment
kann so klein sein wie ein einziges Nucleotid oder so groß wie 36
Kilobasenpaare (d.h. die ungefähre
Größe des adenoviralen
Genoms) oder 38 Kilobasenpaare, was die maximale Menge darstellt,
die in ein adenovirales Virion verpackt werden kann (d.h. ca. 38
kb). Bevorzugte Modifikationen des adenoviralen Genoms umfassen
Modifikationen, welche den Fiber-Schaft, das Fiber-Knob und die
Pentonbasis beeinflussen. Ein Adenovirus kann ebenso bevorzugt ein
Kointegrat sein, d.h. eine Ligation von adenoviralen genomischen
Sequenzen mit anderen Sequenzen; z.B. anderen Virus-, Phagen- oder
Plasmidsequenzen.
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Rekombinantes
Adenovirus
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein rekombinantes Adenovirus bereit,
umfassend (a) eine Kurzschaft-Fiber, (b) ein nichtnatives Gen, welches
in einer Zelle exprimiert werden kann, an die das rekombinante Adenovirus
anheftet oder durch die das rekombinante Adenovirus internalisiert
wird, und optional eine nichtnative Aminosäuresequenz zusätzlich zu
oder anstelle einer nativen Pentonbasis- oder Fiber-Knob-Aminosäuresequenz,
wobei die nichtnative Aminosäuresequenz
den Zusammenbau von adenoviralen Partikeln nicht verhindert.
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Unter
der Bezeichnung "Kurzschaft-Fiber" ist eine Fiber gemeint,
deren Schaft kürzer
ist als der in dem entsprechenden natürlich vorkommenden, d.h. Wildtyp-Adenovirus
vorliegende Schaft. Die Kurzschaft-Fiber umfasst einen Schwanz,
einen Schaft und ein Knob. Der Schaft sollte hinreichend kürzer sein
als der Wildtyp-Schaft für
das entsprechende Adenovirus, so dass der Level oder die Effizienz
der Bindung der Fiber an ihren Zelloberflächenrezeptor vermindert und
die Bindung der Pentonbasis an ihren Zelloberflächenrezeptor erhöht und dadurch
die Spezifität
der Bindung des Adenovirus an eine gegebene Zelle erhöht wird.
Beispielsweise sollte ein Schaft kürzer sein als der in Ad2 oder
Ad5 vorliegende Schaft. Der Schaft kann verkürzt werden durch Ersetzen einer
längeren
Fiber durch eine kürzere
Fiber, die von einem unterschiedlichen Serotyp sein kann. Wenn ein
Schaft durch Ersetzen der ganzen Fiber (oder des Fiberschaftes und
Knobs) verkürzt
wird, ist es bevorzugt, wenn eine Fiber der Untergruppe C, z.B.
Ad2 oder Ad5, durch eine Fiber der Untergruppe D, z.B. Ad9, ersetzt
wird. Diesbezüglich
können
Fiber-Schaft und Knob vom gleichen Serotyp sein, oder der Schaft
kann von einem Serotyp und das Knob von einem anderen Serotyp sein.
Am wenigsten bevorzugt ist jedoch eine Fiber der Untergruppe B,
weil die Fiber trotz ihrer kurzen Länge immer noch stark an ihren
Zelloberflächenrezeptor
bindet. Eine Fiber der Untergruppe B könnte jedoch verwendet werden,
wenn z.B. ihr Knob in den Ad9-Serotyp geändert würde. Bevorzugt wird der Schaft
jedoch verkürzt
durch Deletion eines Teils des Schaftes, vorzugsweise distal des
Schwanzes. Zusätzlich
oder als Alternative kann das Knob von einem anderen Serotyp als
der Schaft sein. Es kann also eine verkürzte Ad2- oder Ad5-Fiber verwendet
werden, oder es kann eine Ad9-Fiber verwendet werden. Ferner kann
ein verkürzter
Ad2- oder Ad5-Fiber-Schaft
mit einem Ad9-Knob verwendet werden, oder ein Ad9-Fiber-Schaft kann
mit einem Ad2- oder Ad5-Knob verwendet werden. Erfindungsgemäß umfasst
der Schaft nicht mehr als 12 β-Repeats,
bevorzugt 6 bis 12 β-Repeats.
Der Schaft der Kurzschaft-Fiber kann ein Teil eines Schaftes sein,
z.B. der Teil des Schaftes, der in der Fiber des entsprechenden
natürlich
vor kommenden Adenovirus dem Schwanz benachbart ist. Die Kurzschaft-Fiber
kann chimär
sein. Ferner kann die Kurzschaft-Fiber ein αv-Integrin über eine
nichtnative Sequenz binden.
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Unter
der Bezeichnung "nichtnatives
Gen" ist ein beliebiges
Gen gemeint, welches in dem entsprechenden natürlich vorkommenden (d.h. Wildtyp-)Adenovirus
nicht vorkommt. Das nichtnative Gen kann ein beliebiges Gen sein
und ist wünschenswerterweise
ein therapeutisches Gen oder ein Reporter-Gen, das vorzugsweise
in einer Zelle exprimiert werden kann, in die das Adenovirus eingetreten
ist. Ein therapeutisches Gen kann ein Gen sein, das seine Wirkung
auf RNA- oder Proteinebene ausübt.
Beispielsweise kann ein von einem therapeutischen Gen codiertes
Protein bei der Behandlung einer Erbkrankheit eingesetzt werden;
ein Beispiel ist die Verwendung einer den Transmembran-Leitfähigkeitsregulator
der cystischen Fibrose codierenden cDNA bei der Behandlung der cystischen
Fibrose. Alternativ kann das von dem therapeutischen Gen codierte
Protein seinen therapeutischen Effekt dadurch ausüben, dass
es den Zelltod hervorruft. So kann z.B. die Expression des Proteins
selbst zum Zelltod führen,
wie bei der Expression von Diphterietoxin A, oder die Expression
des Proteins kann Zellen selektiv sensitiv für gewisse Arzneimittel machen;
so macht z.B. die Expression des Thymidinkinase-Gens aus Herpes
simplex (HSV) Zellen sensitiv für
antivirale Verbindungen wie Acyclovir, Gancyclovir und FIAU (1-(2-Desoxy-2-fluoro-β-D-arabinofuranosil)-5-iodouracil).
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Ferner
kann das therapeutische Gen seine Wirkung auf der RNA-Ebene ausüben, z.B.
durch Codieren einer "Antisense-Message" oder eines Ribozyms,
eines Proteins, das das Spleißen
oder die 3'-Prozessierung (z.B.
Polyadenylierung) beeinflusst, oder eines Proteins, das den Expressionslevel
eines anderen Gens innerhalb der Zelle beeinflusst (d.h. wobei Genexpression
breit, als alle Schritte von der Transkriptionsinitiation bis zur
Produktion eines prozessierten Proteins umfassend betrachtet wird),
eventuell u.a. durch Vermittlung einer veränderten mRNA-Akkumulationsrate,
einer Veränderung
des mRNA-Transports und/oder einer Veränderung in der posttranskriptionalen
Regulation. Die Verwendung des Ausdrucks "therapeutisches Gen" soll also diese und alle anderen Ausführungsformen
dessen umfassen, was allgemein als Gentherapie bezeichnet wird, wie
dem Fachmann bekannt.
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Unter
der Bezeichnung "nichtnative
Aminosäuresequenz" ist eine beliebige
Aminosäuresequenz
gemeint, die in der Pentonbasis oder dem Fiber-Knob eines gegebenen
Adenovirus nicht vorkommt und die in die Fiber oder Pentonbasis
dieses Adenovirus auf der Genexpressionsebene eingeführt wird. "Nichtnative Aminosäuresequenz" umfasst eine Aminosäuresequenz
von einem adenoviralen Serotyp, der von dem Serotyp des Adenovirus
mit der Kurzschaft-Fiber
verschieden ist, insbesondere von dem Serotyp des Fiber-Schaftes
oder Knobs oder der Pentonbasis des Adenovirus mit der Kurzschaft-Fiber.
Vorzugsweise verleiht die nichtnative Aminosäuresequenz der Pentonbasis
oder dem Knob der Kurzschaft-Fiber die Fähigkeit, direkt oder indirekt über ein
bispezifisches oder multispezifisches Bindungsagens, z.B. über einen
Antikörper
oder ein Fragment hiervon, an einen Zielrezeptor oder eine Klasse
von Zielrezeptoren, vorzugsweise einen zellspezifischen oder gewebespezifischen
Rezeptor, zu binden. Vorzugsweise wird die nichtnative Aminosäuresequenz
in die Pentonbasis eingeführt.
Wird die nichtnative Aminosäuresequenz
jedoch in das Fiber-Knob eingeführt,
so wird sie bevorzugt in eine exponierte Schleife oder am C-Terminus
des Fiber-Knobs eingeführt.
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Unter
der Bezeichnung "Rezeptor" ist ein Protein,
Kohlenhydrat, Lipid oder anderes Molekül oder Gruppe gemeint, die
an der Oberfläche
einer Zelle vorliegt, einschließlich
membrangebundener und löslicher Proteine.
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Ein "bispezifisches Bindungsagens" gemäß vorliegender
Erfindung ist ein Bindungsagens mit Spezifität für mindestens zwei Moleküle (d.h.
es können
mehr als zwei Moleküle
und das Agens damit multispezifisch sein). Ein bispezifisches Bindungsagens
kann eine beliebige Kombination von einem Antikörper und/oder einer Anheftungssequenz
sein, wie hierin weiter beschrieben. Ein derartiges bispezifisches
(multispezifisches) Bindungsagens umfasst bevorzugt: (i) eine erste
Komponente, die selektiv die bispezifische (multispezifische) Proteinbindungssequenz
des Adenovirus bindet, und (ii) eine zweite Komponente, die selektiv
eine gewünschte
Zelloberflächen-Bindungsstelle
bindet, z.B. die besondere Zelloberflächen-Bindungsstelle, die auf
der Zelle vorliegt, mit der das Adenovirus in Kontakt gebracht wird.
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Eine "Komponente" (d.h. eine erste
oder eine zweite Komponente) bedeutet ein beliebiges Molekül, welches
(z.B. kovalent oder nichtkovalent) mit der bispezifischen oder multispezifischen
Proteinbindungsstelle auf der Pentonbasis oder dem Fiber-Knob oder
einer besonderen Zelloberflächen-Bindungsstelle
interagieren kann. Optimalerweise sind die erste und die zweite
Komponente des bispezifischen Bindungsagens auf gewisse Weise miteinander
verknüpft,
z.B. durch eine kovalente Interaktion (z.B. chemische Bindung und/oder
Fusion mit zwei oder mehr Proteindomänen) oder durch eine nichtkovalente
Interaktion. Eine Komponente ist bevorzugt ein Antikörper (z.B.
ein polyklonaler, monoklonaler, bispezifischer und/oder "Single-Chain"-Antikörper) und/oder
eine Anheftungssequenz (wie etwa ein Ligand für eine Zelloberflächen-Bindungsstelle).
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Eine
Komponente, die eine Anheftungssequenz ist, ist bevorzugt ein Ligand
(z.B. für
eine Zelloberflächen-Bindungsstelle,
wie ein Rezeptor). Die Gegenwart eines Liganden für eine Zelloberflächen-Bindungsstelle
in dem bispezifischen (multispezifischen) Bindungsagens (z.B. optimalerweise
in der zweiten Komponente) stellt die Zielsteuerung von Adenovirus
auf Zellen bereit, die auf ihren Oberflächen diese spezifische Bindungsstelle
für den
Liganden aufweisen. Beispiele für
bevorzugte Bindungsstellen und ihre entsprechenden Liganden oder
Anheftungssequenzen umfassen, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein:
CR2-Rezeptor, der die Aminosäurerest-Anheftungssequenzen
EDPGFFNVE (d.h. Glu Asp Pro Gly Phe Phe Asn Val Glu; SEQ ID Nr. 4)
und EPGKQLYNVE (d.h. Glu Pro Gly Lys Gln Leu Tyr Asn Val Glu; SEQ
ID Nr. 5) bindet; CD4-Rezeptor, der die V3-Schleife von HIV gp120
erkennt; Transferrin-Rezeptor und seinen Liganden; "Low-Density"-Lipoprotein-Rezeptor
und seinen Liganden; den ICAM-1-Rezeptor auf Epithel- und Endothelzellen
der Lunge und seinen Liganden; und Asialoglykoproteine, die deglykosylierte
Proteinliganden erkennen. Ferner umfassen weitere Liganden und deren
Bindungsstellen bevorzugt (ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein)
Integrine, die lineare Aminosäurestrecken
erkennen, z.B. die Tripeptide RGD (d.h. Arg Gly Asp) und LDV (d.h.
Leu Asp Val), die Sequenz KQAGD (d.h. Lys Gln Ala Gly Asp; SEQ ID
Nr. 1) und die Sequenz EILDV (d.h. Glu Ile Leu Asp Val; SEQ ID Nr.
2) sowie Polylysin- (d.h. Lys Lys Lys Lys Lys; SEQ ID Nr. 6, wobei
die Sequenz ein- bis zehnmal vorliegen kann) und Polyarginin-Sequenzen
(d.h. Arg Arg Arg Arg Arg; SEQ ID Nr. 7, wobei die Sequenz ein- bis
zehnmal vorliegen kann). Das Inserieren von multiplen Lysinen und/oder
Argininen stellt die Erkennung von Heparin und DNA bereit.
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Eine
Komponente, die ein Antikörper
ist, z.B. gerichtet gegen eine besondere Zelloberflächen-Bindungsstelle
oder ein Epitop, welches auf einer chimären oder Wildtyp-Pentonbasis
oder Fiber-Knob vorliegt, kann in das bispezifische Bindungsagens
inkorporiert sein, bevorzugt in die erste Komponente. Ein derartiger Antikörper umfasst,
ohne jedoch hierauf begrenzt zu sein, Immunoglobulinmoleküle und immunologisch
aktive Teile hiervon, z.B. Teile, die ein Paratop (d.h. eine Antigen-Bindungsstelle)
enthalten, so dass der Antikörper z.B.
intakte Immunoglobulinmoleküle
oder Teile hiervon, wie sie auf dem Fachgebiet als Fab, Fab', F(ab')2 und F(v)
bekannt sind, umfasst. Der Antikörper
kann z.B. Folgendes sein: ein monoklonaler Antikörper, ein polyklonaler Antikörper, ein "Single-Chain"-Antikörper (der
z.B. ferner einen Liganden oder eine Anheftungssequenz zusätzlich zu
einem Paratop umfassen kann) und ein bispezifischer Antikörper (der
an sich selbst z.B. ein bispezifisches Molekül sein kann mit einem Paratop,
das auf ein Epitop einer Wildtyp- oder chimären Pentonbasis oder Fiber-Knob
gerichtet ist, und einem anderen Paratop, das auf ein Epitop einer
Zelloberflächen-Bindungsstelle
gerichtet ist).
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Bevorzugte
Antikörper
in Einklang mit der Erfindung sind diejenigen, die gegen eine Zelloberflächen-Bindungsstelle
gerichtet sind, insbesondere die im Vorstehenden erwähnten, und
diejenigen, die gegen eine Bindungsdomäne gerichtet sind, welche ein
Epitop konstituiert, das in einer Wildtyp- (d.h. nativen) oder chimären Pentonbasis
oder Fiber-Knob vorliegt. Optimalerweise ist ein Antikörper also
gegen den CR2-Rezeptor, den CD4-Rezeptor, den Transferrin-Rezeptor, den "Low-Density"-Lipoprotein-Rezeptor,
den ICAM-1-Rezeptor, Asialoglykoproteine und ein beliebiges der
Integrine gerichtet. Ebenso bevorzugt ist ein Antikörper gegen
eine exponierte Region einer Pentonbasis oder eines Fiber-Knobs
gerichtet (exponierte Schleife oder C-Terminus), z.B. eine Region,
die von dem Capsid-Protein nach außen vorsteht und konformativ
zugänglich ist
zum Binden an einen bispezifischen Antikörper. Weiter bevorzugte Antikörper beiderlei
Typs (d.h. gerichtet gegen eine Zelloberflächen-Bindungs stelle oder ein
Epitop einer Wildtyp- oder chimären
Pentonbasis oder Fiber-Knob),
umfassen also, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein: den monoklonalen
L230-Antikörper,
der gegen αv-Integrine gerichtet ist; den monoklonalen
M2-Antikörper,
der gegen das FLAG-Octapeptid DYKDDDDK (d.h. Asp Tyr Lys Asp Asp
Asp Asp Lys; SEQ ID Nr. 8) gerichtet ist; den bispezifischen L230:FLAG-Antikörper, der
die monoklonalen Antikörper
L230 und M2 inkorporiert; den bispezifischen OKT3:FLAG-Antikörper, der
einen monoklonalen FLAG-Antikörper
inkorporiert, der mit einem gegen den CD3-T-Zell-Rezeptor gerichteten
Antikörper
verknüpft
ist; den bispezifischen ICAM:FLAG-Antikörper, der einen monoklonalen
FLAG-Antikörper
inkorporiert, der mit einem gegen den ICAM-1-Rezeptor gerichteten
Antikörper
verknüpft
ist; den P1F6-Antikörper,
der gegen das Integrin αvβ5 gerichtet ist; den monoklonalen 1B1.3.2.-Antikörper, der
gegen die αv-Untereinheit
von αv-Integrinen gerichtet ist; und den monoklonalen 12CA5-Antikörper, der
gegen das Hämagglutinin-Peptid
gerichtet ist.
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Der
Antikörper
kann nach einer beliebigen geeigneten Technik hergestellt werden,
z.B. nach konventionellen Techniken zur Herstellung monoklonaler,
polyklonaler, "Single-Chain"- und bispezifischen
Antikörpern,
sowie aktuelleren DNA-Rekombinationstechniken, die dem Fachmann
bekannt sind. Beispielsweise können
insbesondere gegen Adenovirus gerichtete Antikörper hergestellt werden wie
z.B. in US-Patent Nr. 4 487 829 beschrieben. Chimäre Moleküle mit einer
Ligandenkomponente, die mit einer konstanten Immunoglobulin-Region
verknüpft
ist, und andere Immunokonjugate, z.B. bispezifische Antikörper, können hergestellt
werden wie z.B. beschrieben in den US-Patenten Nr. 4 816 567, Nr.
5 349 053, Nr. 5 332 567 und Nr. 5 443 953 und in den internationalen
Patentanmeldungen PCT Nr. WO 90/14424, WO 91/05805, WO 91/05871,
WO 92/02553 und WO 95/16037; Cook et al., J. Immunol. Methods, 171,
227–237
(1994); und Spooner et al., Human Pathol., 25, 606–614 (1994).
Im Besonderen können
bispezifische Antikörper
durch vielfältige
Mittel hergestellt werden, z.B. durch chemische Techniken (siehe
z.B. Kranz et al., PNAS (USA), 78, 5807 (1981)), beispielsweise
Disulfid-Spaltungsreformation von ganzen IgG oder, vorzugsweise,
F(ab')2-Fragmenten;
Fusionen von mehr als einem Klon zur Bildung von Polyomas, die Immuno globuline
mit mehr als einer Spezifität
produzieren (siehe z.B. US-Patent Nr. 4 474 893; Segal et al., In:
Current Protocols in Immunology, Coligan et al. (eds.), Vol. 1,
2.13.1–2.13.16
(John Wiley & Sons,
Inc. (1995)); oder durch genetisches Engineering (siehe z.B. US-Patent
Nr. 4 816 567 und die internationale Patentanmeldung PCT Nr. WO
90/14424).
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Eine
Komponente, z.B. ein Antikörper
und/oder eine Anheftungssequenz, welche ein bispezifisches Molekül umfasst, "bindet selektiv" eine Bindungsdomäne einer
adenoviralen Pentonbasis oder Fiber-Knobs und/oder eine Zelloberflächen-Bindungsstelle,
wenn sie mit einer größeren Affinität mit dieser
Bindungsdomäne
und/oder Zelloberflächen-Bindungsstelle
interagiert oder wenn sie spezifischer ist oder eine größere Spezifität aufweist
für diese
Bindungsdomäne
und/oder Zelloberflächen-Bindungsstelle,
verglichen mit anderen Bindungsdomänen und/oder Zelloberflächen-Bindungsstellen.
Die Ausdrücke "Spezifität aufweisen
für" und "spezifisch sein für" beziehen sich auf
den Grad der Selektivität,
die ein Peptid oder Protein zeigt in Bezug auf die Zahl und Arten
von Reaktanden, mit denen das Protein interagiert, und die Raten
und das Ausmaß dieser Reaktionen,
den Grad der Selektivität,
die ein Antikörper
zeigt in Bezug auf die Zahl und Arten von Antigenen, mit denen der
Antikörper
kombiniert, und die Raten und das Ausmaß dieser Reaktionen oder auf
die Art und den Grad der Permeabilität für Substanzen, die durch ein
Zelloberflächen-Bindungsprotein durch
die Membran hindurch transportiert werden. Der Ausdruck "bindet selektiv" im vorliegenden
Kontext bedeutet hinreichende Bindung, um für das erfindungsgemäße Verfahren
geeignet zu sein. Wie auf dem Fachgebiet bekannt, hängt die
geeignete selektive Bindung, beispielsweise an einen Rezeptor, sowohl
von der Bindungsaffinität
als auch von der Ligandenkonzentration ab, die in der Nachbarschaft
des Rezeptors erzielbar sind. Somit sind niedrigere als die für natürlich vorkommende
kompetierende Liganden gefundenen Bindungsaffinitäten geeignet,
solange die zu behandelnden Zellen oder Gewebe ausreichende Konzentrationen
an zugegebenem Liganden tolerieren können, um beispielsweise für die Bindung
an einen Zelloberflächenrezeptor
zu kompetieren.
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Eine "bispezifische oder
multispezifische Proteinbindungssequenz" ist eine Region auf der Pentonbasis
oder dem Fiber-Knob (exponierte Schleife oder C-Terminus), mit der
eine Komponente interagiert. Diese Interaktion kann eine kovalente
oder eine nichtkovalente Interaktion sein. Eine bispezifische oder
multispezifische Proteinbindungssequenz kann ein Epitop umfassen
(d.h. eine antigene Determinante oder der Teil eines Antigens, der
mit einem Antikörper
in einer Antigen-Antikörper-Reaktion
kombiniert). Ebenso bevorzugt ist eine bispezifische oder multispezifische
Proteinbindungssequenz eine Peptidsequenz oder Proteindomäne, die
in der Lage ist, eine Zelloberflächen-Bindungsstelle
zu erkennen. Sie ist ebenso bevorzugt eine "Koppler"-Proteinsequenz, die dazu verwendet
wird, andere Proteine an das Fiber-Knob oder die Pentonbasis zu
koppeln. Ein Beispiel hierfür
ist eine Sequenz, wie im Stand der Technik beschrieben, die eine
Biotin-Avidin(-Streptavidin)-Bindung vermittelt (z.B. wie beschrieben
von Saggio et al., Biochem. J., 293, 613–616 (1993); Alon, Eur. J.
Immunol., 23, 893–898
(1993); Miller et al., Biochem. J., 278, 573–585 (1991)) und als Anheftungsstelle
für Avidin-
und Biotin-konjugierte Proteine dient.
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Vorzugsweise
umfasst eine bispezifische oder multispezifische Proteinbindungsdomäne also
eine der im Vorstehenden erwähnten
Anheftungssequenzen, z.B. EDPGFFNVE (d.h. Glu Asp Pro Gly Phe Phe
Asn Val Glu; SEQ ID Nr. 4) und EPGKQLYNVE (d.h. Glu Pro Gly Lys
Gln Leu Tyr Asn Val Glu; SEQ ID Nr. 5), die von dem CR2-Rezeptor
erkannt werden; die V3-Schleife von HIV gp120, die von dem CD4-Rezeptor
erkannt wird; den Liganden Transferrin, der von dem Transferrin-Rezeptor
erkannt wird; den Liganden für
den "Low-Density"-Lipoprotein-Rezeptor;
den Liganden für
den ICAM-1-Rezeptor auf Epithel- und Endothelzellen der Lunge; deglykosylierte
Proteinliganden, die von Asialoglykoprotein erkannt werden; lineare
Aminosäurestrecken,
die von Integrinen erkannt werden, z.B. die Tripeptide RGD (d.h.
Arg Gly Asp) und LDV (d.h. Leu Asp Val), die Sequenz KQAGD (d.h.
Lys Gln Ala Gly Asp; SEQ ID Nr. 1) und die Sequenz EILDV (d.h. Glu
Ile Leu Asp Val; SEQ ID Nr. 2) sowie Polylysin- (d.h. Lys Lys Lys
Lys Lys; SEQ ID Nr. 6, wobei die Sequenz ein- bis zehnmal vorliegen
kann) und Polyarginin-Sequenzen (d.h. Arg Arg Arg Arg Arg; SEQ ID
Nr. 7, wobei die Sequenz ein- bis zehnmal vorliegen kann), die die
Erkennung von Heparin und DNA bereitstellen.
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Ebenso
bevorzugt umfasst eine bispezifische oder multispezifische Proteinbindungsdomäne ein Epitop
für: den
monoklonalen M2-Antikörper,
der gegen das FLAG-Octapeptid DYKDDDDK (d.h. Asp Tyr Lys Asp Asp
Asp Asp Lys; SEQ ID Nr. 8) gerichtet ist; den bispezifischen L230:FLAG-Antikörper, der
die monoklonalen Antikörper
L230 und M2 inkorporiert; den bispezifischen OKT3:FLAG-Antikörper, der
einen monoklonalen FLAG-Antikörper
inkorporiert, der mit einem gegen den CD3-T-Zell-Rezeptor gerichteten
Antikörper
verknüpft ist;
den bispezifischen ICAM:FLAG-Antikörper, der einen monoklonalen
FLAG-Antikörper
inkorporiert, der mit einem gegen den ICAM-1-Rezeptor gerichteten
Antikörper
verknüpft
ist; oder den monoklonalen 12CA5-Antikörper, der gegen das Hämagglutinin-Peptid
gerichtet ist. Die Bindungsdomäne
kann zum Teil einen Teil der Wildtyp-Sequenz und zum Teil einen
Teil der Nicht-Wildtyp-Sequenz
umfassen. Ähnlich
ist es nicht unbedingt notwendig, dass die (nativen und/oder nichtnativen)
Sequenzen, welche die Bindungssequenz umfassen, in der Kette von
Aminosäuren,
welche das Protein umfassen, benachbart sind. Anders ausgedrückt: die
Bindungssequenz kann hergestellt werden durch die besondere Konformation
des Proteins, z.B. durch Falten des Proteins in einer Weise, dass
benachbarte und/oder nichtbenachbarte Sequenzen in Proximität zueinander
gebracht werden.
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Vektoren
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Das
rekombinante Adenovirus, welches eine Kurzschaft-Fiber umfasst,
und das rekombinante Adenovirus, welches zusätzlich ein oder mehrere nichtnative
Gene umfasst, die in einer besonderen Zelle exprimiert werden können, können hergestellt
werden durch die Verwendung eines viralen Transfervektors, bevorzugt
eines adenoviralen Transfervektors gemäß vorliegender Erfindung. Der
virale Transfervektor, vorzugsweise ein adenoviraler Transfervektor,
umfasst eine Gensequenz, die eine Kurzschaft-Fiber wie hierin definiert
codiert. Die Kurzschaft-Fiber-Gensequenz umfasst ein Gen für eine kürzere Fiber
(verglichen mit dem Wildtyp) oder – bevorzugt – einen
Teil eines Fiber-Gens. Die Fiber-Gensequenz umfasst einen Teil eines
Fiber-Gens, der nicht mehr als 12 β-Repeats, vorzugsweise 6 bis
12 β-Repeats,
codiert. Bevorzugt ist der den Schaft codierende Teil des Fiber-Gens
derjenige Teil des Fiber-Gens, der die β-Repeats benachbart zum Schwanz
der Fiber in einem natürlich
vorkommenden, d.h. Wildtyp-Adenovirus codiert.
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Die
Erfindung stellt also ferner einen Vektor bereit, umfassend eine
Gensequenz, die eine Kurzschaft-Fiber wie hierin definiert codiert.
Ein "Vektor" ist ein Vehikel
für den
Gentransfer, wie dieser Terminus vom Fachmann verstanden wird. Die
erfindungsgemäßen Vektoren
umfassen, ohne jedoch hierauf begrenzt zu sein, Plasmide, Phagen
und Viren. Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßer Vektor ein adenoviraler
Vektor. Ein Beispiel für
einen bevorzugten Vektor ist AdSe.F5F9Kshort. Die erfindungsgemäßen Vektoren
sind nicht auf diejenigen begrenzt, die für das erfindungsgemäße Verfahren
Verwendung finden können,
sondern umfassen auch Intermediärtyp-Vektoren
(z.B. "Transfervektoren"), die bei der Konstruktion
von Gentransfervektoren eingesetzt werden können. Beispiele für derartige
Transfervektoren sind in den nachfolgenden Beispielen gegeben. Bevorzugt
umfasst der Vektor ferner ein nichtnatives Gen wie im Vorstehenden
beschrieben.
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Bezüglich eines
adenoviralen Vektors (insbesondere eines replikationsdefizienten
adenoviralen Vektors) kann ein derartiger Vektor vollständige Capside
(d.h. umfassend ein virales Genom, z.B. ein adenovirales Genom)
oder leere Capside (d.h. worin ein virales Genom fehlt oder degradiert
wurde, z.B. durch physikalische oder chemische Mittel) umfassen.
Bevorzugt umfasst der virale Vektor vollständige Capside, d.h. als Mittel
zum Tragen eines oder mehrerer nichtnativer Gene. Alternativ wird
bevorzugt ein nichtnatives Gen wie oben definiert in eine Zelle
an der Außenseite
des adenoviralen Capsids eingetragen. Nach den gleichen Grundsätzen – da Verfahren
zum Transferieren von Viren, Plasmiden und Phagen in Form ihrer
Nucleinsäuresequenzen (d.h.
RNA oder DNA) zur Verfügung
stehen – kann
ein Vektor in ähnlicher
Weise RNA oder DNA umfassen, in Abwesenheit eines assoziierten Proteins
wie Capsidprotein und in Abwesenheit eines Hülllipids. Ähnlich – da Liposome einen Zelleintritt
durch Fusion mit Zellmembranen bewirken – kann ein Vektor Liposome
mit konstitutiven Nucleinsäuren,
welche das Coat-Protein codieren, umfassen. Derartige Liposome sind
kommerziell erhältlich,
z.B. von Life Technologies, Bethesda, MD, und können gemäß den Empfehlungen des Herstellers
verwendet werden. Ferner kann ein Liposom verwendet werden, um Gen-Delivery
zu bewirken. Das lösliche
chimäre
Coat-Protein (wie mittels hierin beschriebener Verfahren hergestellt)
kann den Liposomen nach der Herstellung der Liposomen gemäß den Empfehlungen
des Herstellers oder während
der Herstellung der Liposomen zugegeben werden.
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Ein
erfindungsgemäßer Vektor
kann zusätzliche
Sequenzen und Mutationen umfassen, z.B. innerhalb der adenoviralen
Kurzschaft-Fiber, wie z.B. des Knob- und/oder Pentonbasis-Proteins
und/oder nichtnativer Gensequenzen. Im Besonderen umfasst ein erfindungsgemäßer Vektor
ferner bevorzugt eine Nucleinsäure umfassend
ein nichtnatives Gen wie oben definiert, welches eine ganz oder
teilweise synthetisch hergestellte codierende oder andere genetische
Sequenz oder eine genomische oder komplementäre DNA-(cDNA-)Sequenz umfassen
kann und in der Form von DNA oder RNA bereitgestellt werden kann.
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Eine
rekombinante adenovirale Kurzschaft-Fiber-Gensequenz kann in einen
oder von einem adenoviralen Vektor von bzw. in Baculovirus oder
einen geeigneten prokaryotischen oder eukaryotischen Expressionsvektor überführt werden
zur Expression von mRNA und Proteinproduktion und zur Evaluierung
von Rezeptor- oder Proteinspezifität und -avidität, Trimerisierungspotenzial,
Pentonbasis-Bindung und anderer biochemischer Charakteristika. Im
Besonderen kann das Verfahren der Proteinproduktion in Baculovirus
verwendet werden wie von Wickham et al. (1995), supra, beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt also ferner rekombinante baculovirale
und prokaryotische und eukaryotische Plasmide und Expressionsvektoren
bereit, umfassend eine Gensequenz, die eine Kurzschaft-Fiber wie
hierin definiert codiert, welche ebenfalls "Transfervektoren" sind wie hierin definiert. Die Kurzschaft-Fiber-Gensequenz
kann eine nichtnative Sequenz zusätzlich zu oder anstelle einer
nativen Aminosäuresequenz umfassen,
wodurch die resultierende chimäre
Kurzschaft-Fiber dazu befähigt
wird, an einen gewünschten
Zelloberflächenrezeptor
direkt oder indirekt, d.h. über
ein bispezifisches oder multispezifisches Bindungsagens, zu binden.
Durch Überführen des
chimären
Gens von einem adenoviralen Vektor, PCR-Produkt oder dem Klonierungsvektor
in Baculovirus oder einen prokaryotischen oder eukaryotischen Expressi onsvektor
ist eine hohe Proteinexpression erzielbar (wobei ca. 5–50% des
Gesamtproteins von der chimären
Fiber stammen).
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Ein
erfindungsgemäßer Vektor
kann ferner entweder innerhalb, anstelle oder außerhalb der Codierungssequenz
der Gensequenz, welche eine Kurzschaft-Fiber wie hierin beschrieben codiert,
zusätzliche
Sequenzen umfassen, die z.B. die Fähigkeit eines Kurzschaft-Fiber-Proteins
zum Trimerisieren beeinflussen. Eine Sequenz, welche die Fähigkeit
zum Trimerisieren beeinflusst, ist eine Sequenz, die die Trimerisierung
einer chimären
Kurzschaft-Fiber im Kontext der vorliegenden Erfindung ermöglicht.
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Bezüglich der
Herstellung von erfindungsgemäßen Vektoren
(einschließlich
rekombinanter adenoviraler Vektoren und Transfervektoren) können Transfervektoren
unter Verwendung von molekularen und genetischen Standardtechniken,
wie sie dem Fachmann bekannt sind, konstruiert werden. Vektoren,
welche Virionen und Viruspartikel umfassen (z.B. rekombinante adenovirale
Vektoren) können
mittels viraler Vektoren in den geeigneten Zelllinien hergestellt
werden. Ähnlich
können
Partikel, welche die Fiberchimäre
enthalten, in Standardzelllinien hergestellt werden, z.B. solchen,
wie sie derzeit für
adenovirale Vektoren verwendet werden. Diese resultierenden Partikel
können
dann über
die Pentonbasis, die eine nichtnative Aminosäuresequenz wie hierin definiert
umfassen kann, oder über
die Fiber, deren Knob eine nichtnative Aminosäuresequenz wie hierin definiert
umfassen kann, auf spezifische Zellen zielgesteuert werden. Die
Zielsteuerung kann direkt oder indirekt sein, z.B. über ein
bispezifisches oder multispezifisches Bindungsagens wie ein Antikörper oder
ein Fragment hiervon.
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Adenovirale
Kurzschaft-Fiber
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Die
vorliegende Erfindung stellt also ferner eine adenovirale Kurzschaft-Fiber
bereit. Wünschenswerterweise
ist die adenovirale Kurzschaft-Fiber von einer adenoviralen Wildtyp-Fiber
(oder ihrer codierenden Nucleinsäuresequenz)
abgeleitet, z.B. durch Ersetzen einer längeren Fiber oder eines längeren Schaftes
und Knobs durch eine kürzere
Fiber oder einen kürzeren
Schaft und Knob oder, vorzugsweise, durch Deletion eines Teils des
Schaftes einer adenoviralen Wildtyp-Fiber, vorzugsweise distal in
Bezug auf den Schwanz. Zusätzlich oder als
Alternative kann das Knob vom gleichen Serotyp oder von einem anderen
Serotyp als der Schaft sein. Obschon ein beliebiger Serotyp von
Adenovirus als Fiber-Quelle (d.h. als Quelle für DNA zur Herstellung des Proteins
durch Rekombinationsmittel oder als Quelle für das Protein selbst) verwendet
werden kann, wird ein Serotyp der Untergruppe C, wie Ad2 oder Ad5,
oder D, wie Ad9, bevorzugt, wobei ein Serotyp der Untergruppe B
am wenigsten bevorzugt ist. Der Durchschnittsfachmann ist mit den
Mitteln der Proteinherstellung gut vertraut.
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Die
erfindungsgemäße Kurzschaft-Fiber
ist kürzer
als die von Ad2 oder Ad5 und umfasst nicht mehr als 12 β-Repeats,
typisch mindestens 6 β-Repeats
(z.B. sechs bis 12 β-Repeats).
Idealerweise werden diese Repeats aus der Region des Fiber-Schaftes
erhalten, die in einem natürlich
vorkommenden Adenovirus benachbart zu dem Schwanz liegt. Die Kurzschaft-Fiber
kann ferner den Zusatz einer Aminosäuresequenz zu dem Wildtyp-Protein
oder den Austausch einer Aminosäuresequenz
in dem Protein umfassen. Ein derartiger Zusatz oder Austausch wird
bevorzugt so durchgeführt,
dass die chimäre
Kurzschaft-Fiber eine bispezifische oder multispezifische Proteinbindungssequenz
(d.h. eine Anheftungssequenz oder ein Epitop für einen Antikörper, wie
bereits beschrieben) oder eine Zellrezeptor-Bindungssequenz, z.B.
eine Sequenz zum Binden an ein Integrin, in dem Fiber-Knob umfasst.
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Wünschenswerterweise
konstituiert die bispezifische oder multispezifische Proteinbindungssequenz (wie
oben definiert) in einem chimären
Kurzschaft-Fiber-Protein
einen Zusatz zu dem Wildtyp-Protein oder einen Austausch in dem
Protein von einer Aminosäuresequenz
zwischen ca. 1 und ca. 250 Aminosäuren, mehr bevorzugt zwischen
ca. 1 und ca. 150 Aminosäuren
und optimalerweise zwischen ca. 1 und ca. 50 Aminosäuren des
Fiber-Knobs. Alternativ umfasst die adenovirale Pentonbasis eine
bispezifische oder multispezifische Proteinbindungssequenz wie oben
definiert, die die Bindung an ein besonderes Molekül bewirkt,
welches das entsprechende natürlich
vorkommende (d.h. Wildtyp) adenovirale Pentonbasis-Protein nicht
bindet. Alternativ und vorzugsweise umfasst die chimäre adenovirale
Pentonbasis oder Fiber-Knob eine nichtnative Aminosäuresequenz,
die ein Molekül
bindet, z.B. einen Zellre zeptor, der von einer natürlich vorkommenden
(d.h. Wildtyp-)Pentonbasis bzw. Fiber-Knob nicht gebunden wird.
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Dementsprechend
können
die erfindungsgemäßen Proteine
(und Peptide) nach einer beliebigen aus einer Reihe von konventionellen
Techniken hergestellt werden. Beispielsweise kann im Falle von rekombinanten
Peptiden ein DNA-Fragment,
welches ein gewünschtes
Peptid codiert, mittels wohlbekannter molekulargenetischer Techniken
(siehe z.B. Maniatis et al., Molecular Clonina: A Laboratory Manual,
2nd ed. (Cold Spring Harbor Laboratory, 1989)) in einen geeigneten
Vektor subkloniert werden. Das Fragment kann transkribiert und das
Peptid anschließend
in vitro translatiert werden. Ferner können kommerziell erhältliche
Kits verwendet werden (wie sie z.B. von Clontech, Palo Alto, CA;
Amersham Life Sciences, Inc., Arlington Heights, IL; InVitrogen,
San Diego, CA, u.a. hergestellt werden). Optional kann die Polymerase-Kettenreaktion
bei der Manipulation von Nucleinsäuren verwendet werden.
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Veränderungen
der nativen Aminosäuresequenz,
um variante Peptide herzustellen, können durch vielfältige Mittel,
die dem Fachmann bekannt sind, durchgeführt werden. Ein variantes Peptid
ist ein Peptid, das zu einem anderen angegebenen Peptid im Wesentlichen
homolog ist, aber eine Aminosäuresequenz
aufweist, die sich von jenem Peptid unterscheidet. Der Grad der
Homologie (d.h. Prozent Identität)
kann z.B. bestimmt werden durch einen Vergleich von Sequenzinformationen
mittels eines auf einen solchen Vergleich optimierten Computerprogramms
(z.B. mit dem GAP-Computerprogramm, Version 6.0 oder höher, beschrieben
von Devereux et al. (Nucleic Acids Res., 12, 387 (1984)), das von
der University of Wisconsin Genetics Computer Group (UWGCG) frei
zur Verfügung
gestellt wird).
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Die
Aktivität
der varianten Proteine und/oder Peptide kann z.B. abgeschätzt werden
durch Untersuchung der Transduktionsfähigkeit oder Zellbindungsfähigkeit,
vermittelt durch eine chimäre
Pentonbasis oder einen chimären
Knob, in Kombination mit einem Kurzschaft-Fiber-Protein, oder unter
Verwendung anderer Methoden, die dem Fachmann bekannt sind.
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Bezüglich Aminosäureresten,
die nicht identisch sind zwischen dem varianten Protein (Peptid)
und dem Referenzprotein (-peptid), umfassen die varianten Proteine
(Peptide) bevorzugt konservative Aminosäuresubstitutionen, d.h. derart,
dass eine gegebene Aminosäure
mit einer anderen Aminosäure
von ähnlicher Größe, Ladungsdichte,
Hydrophobie/Hydrophilie und/oder Konfiguration substituiert wird
(z.B. Val für
Phe). Die varianten ortsspezifischen Mutationen können eingeführt werden
durch Ligieren eines synthetisierten, die modifizierte Stelle umfassenden
Oligonucleotids in einen Expressionsvektor. Alternativ können Oligonucleotid-gerichtete
ortsspezifische Mutageneseverfahren verwendet werden, wie sie z.B.
in Walder et al., Gene, 42, 133 (1986); Bauer et al., Gene, 37,
73 (1985); Craik, Biotechniques, 12–19 (January 1995); und den
US-Patenten Nr. 4 518 584 und Nr. 4 737 462 offenbart sind.
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Ein
beliebiger geeigneter Expressionsvektor (wie z.B. beschrieben von
Pouwels et al., Cloning Vectors: A Laboratory Manual (Elsevier,
NY: 1985)) und korrespondierender geeigneter Wirt können zur
Herstellung von rekombinanten Peptiden verwendet werden. Expressionswirte
umfassen, ohne jedoch hierauf begrenzt zu sein, bakterielle Spezies
innerhalb der Genera Escherichia, Bacillus, Pseudomonas, Salmonella, Säugetier-
oder Insektenwirtszellsysteme, einschließlich baculoviraler Systeme
(wie z.B. beschrieben von Luckow et al., Bio/Technology, 6, 47 (1988)),
und etablierte Zelllinien, z.B. die Zelllinien COS-7, C127, 3T3, CHO,
HeLa, BHK und dergleichen. Ein besonders bevorzugtes Expressionssystem
zur Herstellung von erfindungsgemäßen chimären Proteinen (Peptiden) ist
das baculovirale Expressionssystem (wie z.B. von Wickham et al.
(1995), supra, beschrieben), wobei Tn 5B1-4-Insektenzellen aus Trichoplusia
ni oder andere geeignete Insektenzellen verwendet werden, um hohe
Levels an rekombinanten Proteinen herzustellen. Dem Durchschnittsfachmann
ist natürlich
bewusst, dass die Wahl des Expressionswirtes Auswirkungen auf die
Art des hergestellten Peptids hat. So differiert z.B. die Glykosylierung
von Peptiden, die in Hefe- oder Säugetierzellen (z.B. COS-7-Zellen)
hergestellt werden, von derjenigen von Peptiden, die in bakteriellen
Zellen, z.B. Escherichia coli, hergestellt werden.
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Alternativ
können
die erfindungsgemäßen Peptide
(einschließlich
der varianten Peptide) mittels Standard-Peptidsynthesetechniken
synthetisiert werden, die dem Fachmann wohlbekannt sind (wie z.B.
zusammenfassend darstellt von Bodanszky, Principles of Peptide Synthesis,
(Springer-Verlag, Heidel berg: 1984)). Im Besonderen können die
Peptide synthetisiert werden nach dem Verfahren der Festphasensynthese
(siehe z.B. Merrifield, J. Am. Chem. Soc., 85, 2149–54 (1963);
Barany et al., Int. J. Peptide Protein Res., 30, 705–739 (1987);
und US-Patent Nr. 5 424 398). Falls gewünscht, kann dies unter Verwendung
eines Peptidsyntheseautomaten durchgeführt werden. Die Entfernung
der Aminosäureschutzgruppe
t-Butyloxycarbonyl (t-BOC) oder 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl (Fmoc)
und Trennung der Peptide von dem Harz kann z.B. durch Säurebehandlung
bei verminderter Temperatur durchgeführt werden. Die peptidhaltige
Mischung kann dann z.B. mit Dimethylether extrahiert werden, um
organische Nichtpeptid-Verbindungen zu entfernen, und die synthetisierten Peptide
können
aus dem Harzpulver extrahiert werden (z.B. mit ca. 25% w/v Essigsäure). Nach
der Synthese des Peptids kann optional eine weitere Reinigung (z.B.
mittels Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC)) durchgeführt
werden, um unvollständige
Peptide oder freie Aminosäuren
zu eliminieren. An den synthetisierten Peptiden kann eine Aminosäure- und/oder HPLC-Analyse
durchgeführt
werden, um die Identität
der Peptide zu validieren.
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Falls
gewünscht,
können
die erfindungsgemäßen Peptide
oder Proteine (einschließlich
der varianten Peptide oder Proteine) modifiziert werden, z.B. durch
Glykosylierung, Amidierung, Carboxylierung oder Phosphorylierung,
oder durch die Erzeugung von Säureadditionssalzen,
Amiden, Estern, insbesondere C-terminalen Estern, und N-Acyl-Derivaten
der erfindungsgemäßen Peptide.
Die Peptide können
ferner modifiziert werden, um Peptid-Derivate zu erzeugen durch
Bildung kovalenter oder nichtkovalenter Komplexe mit anderen Gruppen.
Kovalent gebundene Komplexe können
hergestellt werden durch Verknüpfen
der chemischen Gruppen mit funktionellen Gruppen an den Seitenketten
von Aminosäuren,
welche die Peptide umfassen, oder am N- oder C-Terminus. Derartige
Modifikationen können
z.B. besonders geeignet sein bei der Konstruktion bispezifischer
Moleküle
mit einem Liganden zu einem Zelloberflächenrezeptor, der an einen
Antikörper
geheftet ist. Weitere Modifikationen sind für den Durchschnittsfachmann
erkennbar.
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Verschiedene
charakteristische harameter des interessierenden Kurzschaft-Fiber-Proteins können abgeschätzt werden.
Spezifität
und Affinität
des Rezep tors oder andere Protein/Kurzschaft-Fiber-Interaktionen können durch
Scatchard-Analyse abgeschätzt
werden, wie bereits von Wickham et al (1993), supra, für Wildtyp-Pentonbasis-Protein
gezeigt. Die Rezeptorspezifität
kann ferner abgeschätzt
werden mittels Antikörpern und
Peptiden, die spezifisch sind für
den gezielt angesteuerten Rezeptor, um die Kurzschaft-Fiber-Bindung
an Zellen zu blockieren, unter Verwendung konventioneller Methoden.
Die Kurzschaft-Fiber-Bindung an Pentonbasis-Protein kann abgeschätzt werden
durch ihre Fähigkeit
zur Präzipitation
von radioaktiv markiertem Pentonbasis-Protein bei Kopplung an Protein-A-umhüllte Beads über einen
Antikörper
zu dem Kurzschaft-Fiber-Protein.
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Virale
Anheftung, Eintritt und Genexpression können anfänglich evaluiert werden durch
die Verwendung des adenoviralen Vektors enthaltend das interessierende
Insert, um ein rekombinantes Virus herzustellen, welches das Kurzschaft-Fiber-Protein
exprimiert, und ein Marker-Gen, z.B. β-Galactosidase. β-Galactosidase-Expression
in Zellen, die mit das β-Galactosidase-Gen
(Ad-LacZ) enthaltendem Adenovirus infiziert sind, kann bereits zwei
Stunden nach Zugabe von Ad-Gluc zu Zellen detektiert werden. Dieses
Verfahren stellt eine rasche und effiziente Analyse des Zelleintritts
des rekombinanten Virus und der Genexpression bereit und kann vom
Durchschnittsfachmann mittels konventioneller Techniken leicht durchgeführt werden.
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Verfahren zur Zielsteuerung
der Anheftung eines Adenovirus an eine Zelle
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein Verfahren bereit zur Zielsteuerung
der Anheftung eines Adenovirus an eine Zelle zum Zelleintritt. Das
Verfahren umfasst das Inkontaktbringen der Zelle mit einem rekombinanten
Adenovirus wie oben beschrieben, derart, dass der Eintritt des Adenovirus
in die Zelle bewirkt wird.
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Unter
der Bezeichnung "Zielsteuerung" ist die präferenzielle
Einführung
in eine bestimmte Zelle gegenüber
einer anderen Zelle gemeint. Erfindungsgemäß kann eine Zelle eine beliebige
Zelle sein und ist bevorzugt eine eukaryotische Zelle. Bevorzugt
stammt die eukaryotische Zelle von einer vielzelligen Spezies (z.B.
im Gegensatz zu einer einzelligen Hefezelle); noch mehr bevorzugt
ist sie eine Säugetier-,
z.B. eine menschliche Zelle. Wünschenswerterweise
ist eine solche eukaryotische Zelle eine Zelle, in der ein Adenovirus
für eine
Zeitspanne (d.h. typisch für
eine beliebige Zeit bis hin zu ca. 2 Monaten, potenziell sogar noch
länger)
nach Eintritt in die Zelle existieren kann. Optimalerweise wird
naszierende RNA von dem adenoviralen Genom transkribiert, welches
bevorzugt ein nichtnatives Gen umfasst, das durch das Adenovirus
in die Zelle eingetragen wird, wie hierin näher beschrieben.
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Eine
Zelle kann als eine einzige Entität vorliegen oder sie kann Teil
einer größeren Zellsammlung
sein. Eine solche "größere Zellsammlung" kann z.B. umfassen:
eine Zellkultur (gemischt oder rein), ein Gewebe (z.B. das Epithelgewebe
oder ein anderes Gewebe), ein Organ (z.B. Herz, Lunge, Leber, Gallenblase,
Harnblase, Auge und andere Organe), ein Organsystem (z.B. das Zirkulationssystem,
das Respirationssystem, das gastrointestinale System, das Harnsystem,
das Nervensystem, das Haut- und Hautanhangsystem oder ein anderes
Organsystem), oder ein Organismus (z.B. ein Vogel, Säugetier
oder dergleichen). Bevorzugt sind die gezielt angesteuerten Organe/Gewebe/Zellen
ausgewählt
aus dem Zirkulationssystem (z.B. inklusive, jedoch nicht beschränkt auf
Herz, Blutgefäße und Blut),
dem Respirationssystem (z.B. Nase, Pharynx, Larynx, Trachea, Bronchien,
Bronchiolien, Lunge und dergleichen), dem gastrointestinalen System
(z.B. inklusive Mund, Pharynx, Ösophagus,
Magen, Darm, Speicheldrüsen,
Pankreas, Leber, Gallenblase u.a.), dem Harnsystem (z.B. Nieren,
Ureter, Harnblase, Urethra und dergleichen), dem Nervensystem (z.B.
inklusive, jedoch nicht beschränkt
auf Gehirn und Rückenmark
und spezielle Sinnesorgane, z.B. das Auge) und dem Haut- und Hautanhangsystem
(z.B. die Haut). Noch mehr bevorzugt sind die gezielt angesteuerten
Zellen ausgewählt
aus der Gruppe, welche aus Herz-, Blutgefäß-, Lungen-, Leber-, Gallenblasen-,
Harnblasen- und Augenzellen besteht.
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Im
Besonderen unterscheidet sich eine Zelle, auf die ein rekombinantes
Adenovirus zielgesteuert ist, von einer anderen, nicht gezielt angesteuerten
Zelle darin, dass die so gezielt angesteuerte Zelle eine besondere
Zelloberflächen-Bindungsstelle umfasst.
Unter dem Ausdruck "besondere
Zelloberflächen-Bindungsstelle" ist eine beliebige
auf der Oberfläche
einer Zelle vorliegende Stelle (d.h. ein Molekül oder eine Kombination von
Molekülen)
gemeint, mit der das Adenovirus interagieren kann, um an die Zelle
anzuheften und dadurch den Zelleintritt zu fördern. Eine besondere Zelloberflächen-Bindungsstelle
umfasst daher einen Zelloberflächenrezeptor
und ist bevorzugt ein Protein (inklusive eines modifizierten Proteins),
ein Kohlenhydrat, ein Glykoprotein, ein Proteoglykan, ein Lipid,
ein Muzinmolekül
oder Mukoprotein und dergleichen. Beispiele für potenzielle Zelloberflächen-Bindungsstellen
umfassen, ohne jedoch hierauf begrenzt zu sein: Heparin- und Chondroitinsulfat-Gruppen,
welche auf Glykosaminoglykanen vorkommen; Sialinsäuregruppen,
welche auf Muzinen, Glykoproteinen und Gangliosiden vorkommen; Haupthistokompatibilitätskomplex
I-(MHC I)-Glykoproteine; die üblichen
Kohlenhydratmoleküle,
die in Membranglykoproteinen vorkommen, einschließlich Mannose,
N-Acetylgalactosamin, N-Acetylglucosamin, Fukose und Galaktose;
Glykoproteine, z.B. ICAM-1, VCAM, E-Selektin, P-Selektin, L-Selektin
und Integrinmoleküle;
und tumorspezifische Antigene, welche auf Krebszellen vorliegen,
z.B. MUC-1-tumorspezifische
Epitope. Jedoch ist das vorliegende Verfahren zur Zielsteuerung eines
Adenovirus auf eine Zelle nicht begrenzt auf einen spezifischen
Mechanismus der zellulären
Interaktion (d.h. Interaktion mit einer gegebenen Zelloberflächen-Bindungsstelle)
und soll nicht so verstanden werden.
-
Wenn
das Verfahren zur Zielsteuerung der Anheftung eines der oben beschriebenen
rekombinanten Adenoviren die Verwendung eines bispezifischen oder
multispezifischen Bindungsagens involviert, so umfasst das Verfahren
(a) Inkontaktbringen des Adenovirus mit einem bispezifischen oder
multispezifischen Bindungsagens umfassend: (i) eine erste Komponente,
die selektiv die bispezifische bzw. multispezifische Proteinbindungssequenz
des Adenovirus (z.B. die Antikörper-Bindungsstelle)
bindet, und (ii) eine zweite Komponente, die selektiv eine Zelloberflächen-Bindungsstelle
auf der Zelle bindet, um so einen Komplex aus dem Adenovirus und
dem bispezifischen oder multispezifischen Bindungsagens, z.B. einem
Antikörper,
zu bilden; und (b) Inkontaktbringen der Zelle mit dem Komplex aus
(a), so dass der Eintritt des Adenovirus in die Zelle bewirkt wird.
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Zur
Optimierung der Fähigkeit
des Adenovirus zum Zelleintritt durch das erfindungsgemäße Verfahren wird
das Verfahren bevorzugt durchgeführt
in Abwesenheit von neutralisierenden Antikörpern, die gegen das besondere
Adenovirus, welches intrazellulär
eingeführt
wird, gerichtet sind. In Abwesenheit sol cher Antikörper besteht
keine Möglichkeit,
dass das Adenovirus durch den Antikörper gebunden und damit an
einer Bindung an die Zelle und/oder einen Eintritt in die Zelle
gehindert wird. Für
den Durchschnittsfachmann ist es leicht möglich, auf die Anwesenheit
solcher neutralisierender Antikörper
zu testen. In dem Falle, dass die Anwesenheit solcher neutralisierender
Antikörper
ein Hindernis für
das intrazelluläre
Delivery eines Adenovirus bedeutet, kann ein anderer adenoviraler
Vektor, z.B. ein adenoviraler Vektor anderen Serotyps (Crompton
et al., J. Gen. Virol., 75, 133–139
(1994)), oder ein anderer adenoviraler Vektor, dem das Epitop fehlt,
gegen das der Antikörper
gerichtet ist, verwendet werden.
-
Ein "Komplex" aus dem Adenovirus
und dem bispezifischen (multispezifischen) Molekül ist eine beliebige Interaktion,
z.B. kovalent oder nichtkovalent, zwischen dem Adenovirus und dem
bispezifischen (multispezifischen) Molekül, vorzugsweise eine nichtkovalente
Interaktion. Ein solches "Inkontaktbringen" kann durchgeführt werden
durch beliebige Mittel, wie sie dem Fachmann bekannt und hierin
beschrieben sind, durch die die scheinbare Berührung oder gegenseitige Berührung des
Adenovirus und des bispezifischen (multispezifischen) Moleküls oder
der Zelle und des Komplexes aus dem Adenovirus und dem bispezifischen
(multispezifischen) Molekül
bewirkt werden kann. Beispielsweise kann das Inkontaktbringen des
Adenovirus und des bispezifischen (multispezifischen) Moleküls durchgeführt werden
durch Mischen dieser Elemente in einem kleinen Volumen der gleichen
Lösung.
Optional können
die Elemente ferner kovalent verbunden werden, z.B. durch dem Fachmann
bekannte chemische Mittel oder andere Mittel, oder sie können – vorzugsweise – mittels nichtkovalenter
Interaktionen (z.B. ionische Bindungen, Wasserstoffbindungen, Van-der-Waals-Kräfte und/oder
nichtpolare Interaktionen) verknüpft
werden. Im Vergleich dazu müssen
die Zelle und der Komplex nicht unbedingt in einem kleinen Volumen
in Kontakt gebracht werden, z.B. in Fällen, wo der Komplex einem Wirt
(z.B. einem Menschen) verabreicht wird und der Komplex mit dem Blutstrom
zu der Zelle wandert, an die er selektiv bindet und eintritt. Das
Inkontaktbringen des Adenovirus mit einem bispezifischen (multispezifischen)
Molekül
wird vorzugsweise durchgeführt,
bevor die Zelle mit dem Komplex aus dem Adenovirus und dem bispezifischen
(multispezifi schen) Molekül
in Kontakt gebracht wird. Der Ausdruck "bevor" bedeutet eine beliebige Zeitspanne
vor dem Inkontaktbringen der Zelle, die ausreichend ist, um zu gewährleisten,
dass ein Komplex aus dem Adenovirus und dem bispezifischen Molekül gebildet
wird, bevor der Komplex mit der Zelle in Kontakt gebracht wird,
d.h. eine Zeitspanne, die von ca. 5 Minuten bis ca. 5 Jahre reichen
kann (oder ungefähr
so lange wie die maximale Zeitspanne, über die ein Komplex aus einem
Adenovirus und einem bispezifischen Molekül in gebrauchsfähiger Form
stabil erhalten bleiben kann, z.B. lyophilisiert oder in der Gegenwart von
cryoprotektiven Agenzien bei –80°C).
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Es
gibt mehrere bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens gemäß vorliegender
Erfindung. Beispielsweise wird bevorzugt das Verfahren ausgeführt, bei
dem das Adenovirus ein nichtnatives Gen umfasst, wie hierin beschrieben.
Ebenso bevorzugt wird das Verfahren ausgeführt, bei dem die Zelle, die
eine besondere Zelloberflächen-Bindungsstelle
umfasst, eine Zelle ist, an die das entsprechende Wildtyp-Adenovirus
typisch nicht bindet (d.h. transduziert oder infiziert) oder mit
einer ersichtlich niedrigen Effizienz bindet. Ebenso bevorzugt ist
es jedoch, das Verfahren so auszuführen, dass das Adenovirus in
eine beliebige Zelle eingeführt wird,
selbst in eine Zelle, an die das Wildtyp-Adenovirus mit relativ
hoher Effizienz bindet und eintritt (z.B. Epithelzellen).
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Das
Verfahren kann so ausgeführt
werden, dass das bispezifische Molekül ein bispezifischer Antikörper ist,
umfassend (a) einen ersten Antikörper,
der selektiv an eine bispezifische Proteinbindungssequenz des Fiber-Knobs
oder der Pentonbasis bindet, und (b) einen zweiten Antikörper, der
selektiv die Zelloberflächen-Bindungsstelle
bindet, die auf der Oberfläche
der Zelle vorliegt, mit der das Adenovirus in Kontakt gebracht wird,
um so den Zelleintritt des Adenovirus zu bewirken. Dieses Verfahren
wird optional so ausgeführt, dass
ein Adenovirus verwendet wird, welches eine Wildtyp- oder eine chimäre adenovirale
Pentonbasis umfasst, wie hierin näher beschrieben. Die chimäre adenovirale
Pentonbasis umfasst vorzugsweise eine nichtnative Aminosäuresequenz,
die eine Bindungsdomäne
ist, welche die Bindung an ein besonderes Molekül bewirkt, das die adenovirale
Wildtyp-Pentonbasis nicht bindet. Die Bindungsdomäne der chimären adenoviralen Pentonbasis
(wie die Bindungsdomäne
der adenoviralen Wildtyp-Pentonbasis) umfasst vorzugsweise ein Epitop
für den
ersten Antikörper.
Bevorzugt umfasst das Epitop des chimären adenoviralen Pentonbasis-Proteins eine
Sequenz, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, welche besteht aus SEQ ID Nr. 8 (d.h. DYKDDDDK
oder Asp Tyr Lys Asp Asp Asp Asp Lys), SEQ ID Nr. 9 (d.h. TSEAAAHAIRGDTYADYKDDDDKGSS
oder Thr Ser Glu Ala Ala Ala His Ala Ile Arg Gly Asp Thr Tyr Ala
Asp Tyr Lys Asp Asp Asp Asp Lys Gly Ser Ser), SEQ ID Nr. 10 (d.h.
TSEAAAHAIRGDTYPYDVPDYAGSS oder Thr Ser Glu Ala Ala Ala His Ala Ile
Arg Gly Asp Thr Tyr Pro Tyr Asp Val Pro Asp Tyr Ala Gly Ser Ser)
und SEQ ID Nr. 11 (d.h. YPYDVPDYA oder Tyr Pro Tyr Asp Val Pro Asp
Tyr Ala) oder Ableitungen dieser Sequenzen (d.h. umfassend Deletionen
und/oder Mutationen), die von den monoklonalen Antikörpern M2
oder 12CA5 oder von anderen Antikörpern, die gegen die FLAG-
oder Hämaglutinin-Peptide
gerichtet sind, erkannt werden (US-Patentanmeldung Serial No. 08/634
060).
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Ebenso
bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt,
bei dem ferner umfasst ist, die Bindung der Fiber des Adenovirus,
das zur Anheftung an eine Zelle zielgesteuert wird, aufzuheben (d.h.
zu verhindern). Im Besonderen wird vorzugsweise die Bindung der
adenoviralen Fiber an eine Zelloberflächen-Bindungsstelle, durch
die das Adenovirus einen Zelleintritt bewirken kann, aufgehoben.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
ist jegliche Interaktion der Fiber mit ihrem Zelloberflächenrezeptor
im Wesentlichen eliminiert, wodurch ausgeschlossen wird, dass irgendeine
dieser Interaktionen mit der Fähigkeit
der Pentonbasis zur Zielsteuerung der Zellbindung/Zelleintritt auf
einen besonderen Zelloberflächenrezeptor
interferiert. Der Teil des Fiber-Knobs,
der Affinität
zu dem adenoviralen Rezeptor einer Zielzelle aufweist, wird zur
Interaktion mit diesem Rezeptor unfähig gemacht durch Kürzen des
Schaftes des adenoviralen Fiber-Proteins. Jedoch behält das Fiber-Protein
die Funktionen bei, die für
die virale Viabilität
kritisch sind, z.B. Trimerisierungspotenzial. Das Kurzschaft-Fiber-Protein
gemäß vorliegender
Erfindung ist also bevorzugt in der Lage zu trimerisieren, und sofern
es nicht weiter spezifisch modifiziert ist, um eine Bindung an einen
adenoviralen Rezeptor zu verhindern, ist es in der Lage, mit Wildtyp-Viren
zu kompetieren, die ein ansonsten identisches Volllängeschaft-Fiber-Protein
zum Binden an den adenoviralen Rezeptor umfassen. Die Bindung eines
Adenovirus an eine Zelle ist ein stochasti scher Prozess. Daher kann
die Kurzschaft-Fiber einen kleinen Teil der Bindung an die Zielzellen
vermitteln. Jedoch wird die Kurzschaft-Fiber-Bindung an Zielzellen
in Adenoviren beträchtlich verringert,
bevorzugt um mindestens 90%, noch bevorzugter um mindestens 95%.
Bei vielen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
ist es wünschenswerterweise
die Adenovirus-Pentonbasis, die die Zellbindung/Zelleintritt steuert.
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Dieses
Verfahren wird bevorzugt ausgeführt,
wobei das Adenovirus eine chimäre
oder eine Wildtyp-Pentonbasis wie oben beschrieben umfasst, wie
hierin noch näher
beschrieben. Beispielsweise wird wünschenswerterweise die Bindung
aufgehoben durch Inkontaktbringen des Adenovirus mit einem Antikörper, der selektiv
an ein Epitop der adenoviralen Wildtyp-Fiber bindet. Bevorzugt bindet
dieser Antikörper
(oder ein anderes Agens) in einer Weise, dass die Interaktion der
adenoviralen Fiber mit ihrem Rezeptor verhindert wird. Noch mehr
bevorzugt ist der Antikörper
ein funktionsblockierender Antikörper.
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Alternativ
und bevorzugt umfasst das in dem Verfahren verwendete Adenovirus
(welches eine chimäre oder
eine Wildtyp-Pentonbasis umfasst) ferner eine chimäre adenovirale
Fiber. Optional wird die Bindung der chimären adenoviralen Fiber im Wesentlichen
aufgehoben durch Inkontaktbringen des Adenovirus mit einem Antikörper oder
einem anderen Agens, das selektiv ein Epitop der chimären adenoviralen
Fiber bindet. Wünschenswerterweise
bindet dieser Antikörper
(oder andere Agens) in einer Weise, dass die Interaktion der adenoviralen
Fiber mit ihrem Rezeptor verhindert wird.
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Das
Kurzschaft-Adenovirus kann ferner wünschenswerterweise ein chimäres adenovirales
Fiber-Knob umfassen, welches dadurch charakterisiert ist, dass es
natürlicherweise
unfähig
ist, an eine Zelle zu binden, an die das entsprechende adenovirale
Wildtyp-Fiber-Knob binden kann. Zum Beispiel kann das adenovirale
Fiber-Knob eine nichtnative Aminosäuresequenz umfassen, die eine
Bindungsdomäne
für einen
unterschiedlichen Zellrezeptor ist und/oder das Fiber-Knob kann
von einem Serotyp sein, der von dem Serotyp des Schaftes verschieden
ist. Der Wechsel von Fiber-Proteinen, um ein Kurzschaft-Adenovirus zu bilden,
ist ferner vorteilhaft, weil die kürzere Länge des in dem Verfahren verwendeten
chimären
Fiber-Proteins vorzugsweise bispezifischen Antikörpern, die an die Pentonbasis
komplexiert sind, die Interaktion der chimären Fiber (z.B. der Ad9-Fiber)
mit dem adenoviralen Fiber-Rezeptor sterisch zu hindern erlaubt.
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Bei
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren zum Einführen eines
Adenovirus in eine Zelle, die eine besondere Zelloberflächen-Bindungsstelle
umfasst, bevorzugt ausgeführt
unter Verwendung der erfindungsgemäßen rekombinanten adenoviralen
Vektoren wie hierin beschrieben.
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Beispielhafte
Verwendungen
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Ein
Vektor gemäß vorliegender
Erfindung kann in vitro verwendet werden. Ein solcher Vektor kann
als Forschungswerkzeug beim Studium der adenoviralen Anheftung und
Infektion von Zellen und in einem Verfahren zum Testen der Bindungsstelle-Liganden-Interaktion
verwendet werden. Ähnlich
kann ein adenoviraler Vektor, insbesondere ein adenoviraler Vektor,
der ein adenovirales Kurzschaft-Fiber-Gen umfasst, in vivo verwendet
werden.
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Im
Besonderen können
rekombinante Adenoviren gemäß vorliegender
Erfindung verwendet werden zur Behandlung einer Reihe von Erkrankungen
durch das Delivery von korrektiver DNA, d.h. DNA, die eine Funktion
codiert, die entweder fehlt oder beeinträchtigt ist, oder eines diskreten "Killing"-Agens, z.B. DNA,
die ein Cytotoxin codiert, welches z.B. nur intrazellulär aktiv
ist, oder DNA, welche z.B. Ribozyme oder Antisense-Moleküle codiert,
in gezielt angesteuerte Zellen. Dementsprechend soll die Verwendung
des Ausdrucks "nichtnatives
adenovirales Gen" (z.B.
als ein "therapeutisches
Agens" codierend)
diese und andere Ausführungsformen
dessen umfassen, was allgemein als Gentherapie bezeichnet wird,
wie dem Fachmann bekannt. Erkrankungen, die Kandidaten für eine derartige
Behandlung sind, umfassen beispielsweise Krebs, z.B. Melanom und
Gliom, cystische Fibrose, genetische Störungen und pathogene Infektionen,
einschließlich
HIV-Infektion.
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So
kann beispielsweise ein rekombinantes Adenovirus mit einer Kurzschaft-Fiber, das von αvβ3-Rezeptoren
erkannt wird, zur Behandlung von Melanom und Gliom verwendet werden,
und ein rekombinantes Adenovirus, welches von α3β1-Rezeptoren
erkannt wird und das Transmembran-Regulator-Gen der cystischen Fibrose
(CFTR-Gen) exprimiert, kann zur Behandlung von cystischer Fibrose
verwendet werden durch Delivery in die Epithelzellen der Lunge.
Ferner können
verschiedene blutbezogene Erkrankungen behandelt werden durch die
Verwendung von einem rekombinanten Adenovirus, welches von αmβ2-Rezeptoren erkannt
wird, um gezielt Neutrophile und Makrophagen anzusteuern, einem
rekombinanten Adenovirus, welches von α4β1-Rezeptoren
erkannt wird, um gezielt Lymphocyten anzusteuern, einem rekombinanten
Adenovirus, welches von αIIbβ3-Rezeptoren erkannt wird, um gezielt Plättchen und
Megakaryocyten anzusteuern, und einem rekombinanten Adenovirus,
welches von αvβ3-Integrinen erkannt wird, um gezielt Endothelzellen
anzusteuern, die zur Angiogenese fähig sind.
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Die αv-Integrine
sind gewebespezifische Rezeptoren, die für die zielgesteuerte Gentherapie
geeignet sind. Die αv-Integrin-Expression wird in der Mehrzahl
der Melanome (Albelda et al., Cancer Res., 50, 6757–6764 (1990))
und Glioblastome (Gladson et al., J. Clin. Invest., 88, 1924 (1991))
aktiviert. Die Zielsteuerung eines therapeutischen Adenovirus auf
die αv-Integrine auf diesen Zellen erlaubt z.B.
das Delivery eines toxischen Gens bei gleichzeitiger Vermeidung
des Gen-Delivery in gesundes umliegendes Gewebe. Ferner wird das αvβ3-Integrin
auf proliferierenden Endothelzellen exprimiert (Brooks et al, Science,
264, 569–571 (1994);
Brooks et al., Cell, 79, 1157–1165
(1994)). Die gezielte Ansteuerung des αvβ3-Rezeptors
auf diesen Zellen kann nützlich
sein, um ihre Proliferation zu verhindern, z.B. bei der Verminderung
des Tumorwachstums oder in der Behandlung von Netzhauterkrankungen,
oder zur Förderung
weiterer Vaskularisierung, z.B. der Förderung der Revaskularisierung
von ischämischem
Gewebe.
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Ferner
können
andere Zellen, z.B. solche Zellen, die Adenovirus typisch nicht
infiziert, mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens gezielt angesteuert
werden, z.B. durch Zielsteuerung der Anheftung des Adenovirus an
Zellrezeptoren auf diesen Zellen oder durch Erhöhen der Eintrittseffizienz
(d.h. Spezifität)
für diese Zellen.
Dies kann durch vielfältige
Mittel durchgeführt
werden, vorzugs weise durch die Verwendung eines bispezifischen oder
multispezifischen Bindungsagens, z.B. durch einen Antikörper, der
ein Adenovirus an einen besonderen Zellrezeptor anheftet.
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Weitere
Anwendungen des Verfahrens und der Komponenten der vorliegenden
Erfindung sind für
den Fachmann erkennbar.
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Mittel der
Verabreichung
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Die
Vektoren gemäß vorliegender
Erfindung können
verwendet werden, um in vitro oder in vivo mit Zellen in Kontakt
gebracht zu werden. Erfindungsgemäß bedeutet "Inkontaktbringen" beliebige Mittel, mit denen der Zelleintritt
eines Vektors bewirkt wird; das Verfahren ist nicht von besonderen
Mitteln der Einführung
abhängig
und soll nicht so verstanden werden. Mittel der Einführung sind
dem Fachmann wohlbekannt und sind ferner beispielhaft hierin erläutert.
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Demnach
kann die Einführung
z.B. in vitro (z.B. in einem ex vivo-Verfahren der Gentherapie oder
in Gewebekulturstudien) oder in vivo durch Elektroporation, Transformation,
Transduktion, Konjugation oder "Triparental
Mating", (Ko-)Transfektion,
(Ko-)Infektion, Membranfusion mit kationischen Lipiden, Hochgeschwindigkeitsbombardement
mit DNA-umhüllten
Mikroprojektilen, Inkubation mit Calcium-Phosphat-DNA-Präzipitat, direkte
Mikroinjektion in Einzelzellen und dergleichen bewirkt werden. Ähnlich können die
Vektoren mittels kationischer Lipide, z.B. Liposome, eingeführt werden.
Solche Liposome sind kommerziell erhältlich (z.B. Lipofectin®,
LipofectamineTM und dergleichen von Life
Technologies, Gibco BRL, Gaithersburg, MD). Ferner können Liposome
mit erhöhter
Transferkapazität
und/oder verminderter Toxizität
in vivo (siehe z.B. die internationale Patentanmeldung PCT Nr. WO
95/21259) für
vorliegende Erfindung verwendet werden. Ferner stehen andere Methoden
zur Verfügung
und sind dem Fachmann bekannt.
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Für den Fachmann
ist erkennbar, dass geeignete Verfahren zur Verabreichung eines
Vektors (insbesondere eines adenoviralen Vektors) gemäß vorliegender
Erfindung an ein Tier zum Zwecke der Gentherapie (siehe z.B. Rosenfeld
et al., Science, 252, 431–434
(1991); Jaffe et al., Clin. Res., 39(2), 302A (1991); Rosenfeld
et al., Clin. Res., 39(2), 311A (1991); Berkner, BioTechniques,
6, 616–629
(1988)), Chemotherapie und Impfung zur Verfügung stehen und dass man zwar
mehr als eine Route zur Verabreichung verwenden kann, dass aber
die eine Route eine unmittelbarere und effektivere Reaktion bereitstellen
kann als die andere Route. Pharmazeutisch zulässige Exzipienten sind dem
Fachmann ebenfalls wohlbekannt und sind leicht verfügbar. Die
Wahl des Exzipienten wird zum Teil bestimmt durch das besondere
Verfahren, welches zur Verabreichung des Vektors verwendet wird.
Dementsprechend gibt es eine breite Vielfalt an geeigneten Formulierungen
zur Verwendung im Kontext der vorliegenden Erfindung. Die folgenden
Verfahren und Exzipienten sind rein exemplarisch und in keiner Weise
limitierend.
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Zur
oralen Verabreichung geeignete Formulierungen können bestehen aus: (a) flüssigen Lösungen, z.B.
aus einer wirksamen Menge der Verbindung, gelöst in Verdünnungsmitteln wie Wasser, Kochsalzlösung oder
Orangensaft; (b) Kapseln, Sachets oder Tabletten, die jeweils eine
vorgegebene Menge der Aktivsubstanz als Feststoffe oder Granulen
enthalten; (c) Suspensionen in einer geeigneten Flüssigkeit;
und (d) geeignete Emulsionen. Tablettenformen können eine oder mehrere der
folgenden Komponenten umfassen: Lactose, Mannitol, Maisstärke, Kartoffelstärke, mikrokristalline
Cellulose, Acacia, Gelatine, kolloidales Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium,
Talkum, Magnesiumstearat, Stearinsäure und andere Exzipienten,
Farbmittel, Verdünnungsmittel,
Puffer, Feuchthaltemittel, Konservierungsmittel, Geschmackstoffe
und pharmakologisch kompatible Exzipienten. Pastillenformen können die
Aktivsubstanz in einem Geschmackstoff umfassen, üblicherweise Saccharose und
Acacia oder Tragant, sowie Pastillen, welche die Aktivsubstanz in
einer inerten Grundlage, z.B. Gelatine und Glycerin, Emulsionen,
Gelen und dergleichen umfassen, die neben der Aktivsubstanz solche
Exzipienten enthalten, wie sie auf dem Fachgebiet bekannt sind.
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Ein
Vektor gemäß vorliegender
Erfindung kann – für sich allein
oder in Kombination mit anderen geeigneten Komponenten – zu Aerosol-Formulierungen
verarbeitet werden, welche durch Inhalation zu verabreichen sind.
Diese Aerosol-Formulierungen können
in zulässige
Drucktreibmittel eingebracht werden, z.B. Dichlordifluormethan,
Propan, Stickstoff und dergleichen. Sie können ferner als Arzneimittel
für drucklose
Zubereitungen, z.B. in Nebulisatoren oder Zerstäubern, formuliert werden.
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Zur
parenteralen Verabreichung geeignete Formulierungen umfassen wässrige und
nichtwässrige
isotonische, sterile Injektionslösungen,
welche Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Substanzen, welche
die Formulierung auf Isotonie mit dem Blut des vorgesehenen Empfängers einstellen,
enthalten können,
sowie wässrige
und nichtwässrige
sterile Suspensionen, welche Suspensionsmittel, Lösungsvermittler, Verdickungsmittel,
Stabilisatoren und Konservierungsmittel umfassen können. Die
Formulierungen können
in versiegelten Einzeldosis- oder Mehrdosenbehältnissen, z.B. Ampullen und
Vials, dargeboten werden und können
in gefriergetrocknetem (lyophilisiertem) Zustand gelagert werden,
wobei nur die Zugabe des sterilen flüssigen Exzipienten wie Wasser
für Injektionen
unmittelbar vor Gebrauch erforderlich ist. Extemporane Injektionslösungen und
Suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granulen und Tabletten der zuvor beschriebenen
Art hergestellt werden.
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Ferner
kann ein Vektor gemäß vorliegender
Erfindung zu Suppositorien verarbeitet werden durch Mischen mit
einer Vielfalt von Grundlagen, z.B. mit emulgierenden Grundlagen
oder wasserlöslichen
Grundlagen.
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Zur
vaginalen Verabreichung geeignete Formulierungen können als
Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schaumpräparate oder Sprayformulierungen
dargeboten werden, welche neben der Aktivsubstanz solche Träger enthalten,
wie sie auf dem Fachgebiet als geeignet bekannt sind.
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Die
einem Tier, insbesondere einem Menschen verabreichte Dosis im Kontext
der vorliegenden Erfindung variiert je nach dem interessierenden
Gen, der verwendeten Zusammensetzung, der Verabreichungsmethode
und dem jeweils behandelten Ort und Organismus. Bevorzugt wird jedoch
eine Dosis korrespondierend zu einer wirksamen Menge eines Vektors
(z.B. eines erfindungsgemäßen adenoviralen
Vektors) verwendet. Eine "wirksame
Menge" bedeutet
eine Menge, die ausreichend ist, um in einem Wirt den gewünschten
Effekt zu erzeugen, der unter Verwendung mehrerer Endpunkte überwacht
werden kann, wie dem Fachmann bekannt. Ein gewünschter Effekt ist z.B. der
Nucleinsäuretransfer
in eine Wirtszelle. Ein derartiger Transfer kann durch vielfältige Mittel überwacht
werden, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf einen therapeutischen Effekt (z.B. Milderung eines mit der behandelten
Erkrankung, Zustand, Störung
oder Syndrom assoziierten Symptoms), oder weiteren Nachweis des
transferierten Gens oder Codierungssequenz oder deren Expression in
dem Wirt (z.B. mittels Polymerase-Kettenreaktion, Northern- oder Southern-Hybridisierungen
oder Transkriptionsassays, um die Nucleinsäure in Wirtszellen zu detektieren,
oder mittels Immunoblot-Analyse, antikörpervermittelter Detektion
oder partikularisierten Assays zum Detektieren von Protein oder
Polypeptid, das von der transferierten Nucleinsäure codiert oder in Level oder
Funktion infolge eines solchen Transfers beeinflusst wird). Diese
beschriebenen Verfahren sind keineswegs allumfassend, und für den Durchschnittsfachmann
sind weitere Verfahren, den Bedürfnissen
der spezifischen Anwendung angepasst, erkennbar.
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Um
den effektiven Transfer der Vektoren gemäß vorliegender Erfindung zu
gewährleisten,
ist es allgemein bevorzugt, wenn ca. 1 bis ca. 5 000 Kopien des
erfindungsgemäßen adenoviralen
Vektors pro zu kontaktierende Zelle verwendet werden, basierend
auf einer ungefähren
Zahl von zu kontaktierenden Zellen in Hinsicht auf die gegebene
Verabreichungsroute, und es ist noch mehr bevorzugt, wenn ca. 3
bis 300 pfu in jede Zelle eintreten. Dies ist jedoch nur eine allgemeine
Richtlinie, die keinesfalls die Verwendung größerer oder kleinerer Mengen
ausschließt,
wie dies für
eine besondere Anwendung in vitro oder in vivo gerechtfertigt sein mag.
Beispielsweise können
die tatsächliche
Dosis und der Plan variieren in Abhängigkeit davon, ob die Zusammensetzung
in Kombination mit anderen pharmazeutischen Zusammensetzungen verabreicht
wird, oder in Abhängigkeit
von interindividuellen Unterschieden in Bezug auf Pharmakokinetik,
Arzneimitteldisposition und Metabolismus. Ähnlich können die Mengen in in vitro-Anwendungen
variieren in Abhängigkeit
von dem besonderen Zelltyp, der gezielt angesteuert wird, oder den
Mitteln, durch die der Vektor transferiert wird. Für den Fachmann
ist es leicht möglich,
die notwendigen Anpassungen gemäß den Erfordernissen
der besonderen Situation vorzunehmen.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung, ohne ihren Bereich in irgendeiner Weise begrenzen zu
wollen.
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Bezüglich der folgenden Beispiele
gilt:
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Alle
DNA-Manipulationen wurden gemäß Standardprotokollen
durchgeführt
(Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology, Greene
Publishing Assocs./Wiley-Interscience, New York (1989)).
-
Die
Proteinanalyse mittels SDS-PAGE und Western-Blotting wurde ebenfalls
gemäß veröffentlichten Protokollen
durchgeführt
(Ausubel et al., supra; und Laemmli, Nature, 227, 680–685 (1970)).
-
Ad2,
Ad3, Ad5 und Ad9 wurden als Stocks von der ATCC (Rockville, MD)
erhalten und auf A549- oder HeLa-Zellen in Dulbeccos Minimal Essential
Medium (DMEM; Gibco BRL, Gaithersburg, MD) mit Zusatz von in 5%
fötalem
Kälberserum
(FCS) passagiert.
-
Die
Zelllinien HepG2, Hs 700T, A172, 0118 und Tera 2 wurden von ATCC
erhalten und wurden in DMEM mit Zusatz von 5% FCS gehalten.
-
Die
Zelllinien Ramos und Y79 wurden ebenfalls von der ATCC erhalten
und wurden in RPMI (Gibco BRL) mit Zusatz von 5% FCS gehalten.
-
Humane
glatte Aortenmuskelzellen (HASMS) wurden von Cell Systems Corp.
(Kirklans, WA) bezogen und in MCDB (Gibco BRL) mit 5% FCS gehalten.
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Humane
Melanom-ACA19-Zellen waren eine Gabe von John Hilkens (Netherlands
Cancer Institute, Amsterdam) und wurden in DMEM mit 5% FCS gehalten.
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Hamster-Melanom-CS-1-Zellen
waren eine Gabe von Caroline Damsky (Schools of Dentistry and Medicine,
UCSF, San Francisco, CA).
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Das β5-Integrin-Untereinheit-Gen
wurde von Sarah Bodary (Genentech Inc., South San Francisco, CA)
erhalten.
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Die
CS-1-Zellen und Ableitungen hiervon wurden in DMEM mit 5% FCS gehalten.
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3H-Methylthymidin-markierte Adenoviren wurden
erhalten durch Infizieren von A549-Monolayern (ca. 12 Millionen
Zellen/Kolben) bei einer Multiplizität der Infektion (moi) von 5.
24 Stunden nach Infektion (Postinfektion; pi) wurden 0,5 mCi von 3H-Methylthymidin in einem Volumen von 10
ml hinzugegeben. Nach Inkubieren über Nacht in diesem geringen
Volumen wurden 15 ml Medium hinzugegeben und die Zellen 55–96 h pi geerntet.
Die Zellen wurden dann pelletiert, zweimal gewaschen und in DMEM
mit 10 mM Tris, pH = 8,0 resuspendiert. Das Virus wurde aus den
Zellen durch drei Gefrier-Tau-Zyklen freigesetzt und das Zelldebris
durch Zentrifugation entfernt. Der Überstand wurde auf einen CsCl-Gradienten
geschichtet und für
5 h bei 22 500 U/min zentrifugiert. Die Virusbande wurde gesammelt
und über
Nacht gegen 10 mM Tris, pH = 8,0, 150 mM NaCl, 10 mM MgCl2 und 10% Glycerol dialysiert. Das Dialysat
wurde aliquotiert und bis zur weiteren Verwendung bei –80°C gelagert.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung und Reinigung von adenoviralen
Proteinen.
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Die
Fiber-Sequenzen von Ad3 (GenBank-Accession Nr. M12411; Signaes et
al (1985), supra), Ad5 (GenBank-Accession Nr. M18369; Chroboczek
et al. (1992), supra; und Chroboczek et al., Virol., 161, 549–554 (1987))
und Ad9 (GenBank-Accession Nr. X74659) wurden verwendet zum Design
von Primern zur Amplifizierung von Fiber-Knobs aus der adenoviralen
genomischen DNA. Die Primer wurden so entworfen, dass sie eine BamHI-Stelle
auf dem Sense-Primer
und eine KpnI-Stelle auf dem Antisense-Primer umfassen, um das Klonieren
des PCR-Produktes nach Verdau mit den geeigneten Restriktionsenzymen
zu erleichtern. Die Sense-Primer wurden für eine Hybridisierung entworfen,
derart, dass nach Amplifikation das Produkt das letzte Repeat des
Schaftes von jedem Ziel-Fiber-Gen, den konservierten Schaft-Knob-Übergang
TLWT (Stouten et al., J. Molec. Biol., 226, 1073–1084 (1992); SEQ ID Nr. 4)
und das rezeptorerkennende Knob (Henry et al. (1994), supra; Louis
et al., J. Virol., 68, 4104–4106
(1994); und Stevenson et al., J. Virol., 69, 2850–2857 (1995))
umfasste. PCR-Reaktionen wurden durchgeführt mittels Ultma DNA-Polymerase
(Perkin Elmer, Foster City, CA) und einem Standard-PCR-Protokoll.
Die Produkte wurden dann als BamHI/KpnI-Fragmente in den bakteriellen Ex pressionsvektor
pQE32 (Qiagen Inc., Chatsworth, CA) kloniert. Die DNA-Sequenz der
Fiber-Knobs wurde mittels eines automatischen 373-DNA-Sequenzers
(Applied Biosystems, Foster City, CA) bestimmt, und es wurden keine
Sequenz-Unterschiede im Vergleich mit den in der Genbank-Datenbasis
angegebenen Originalsequenzen gefunden.
-
Der
pQE32-Vektor wurde dann mit den Restriktionsenzymen EcoRI und KpnI
geschnitten, um das komplette Insert freizusetzen, das dann in den
baculoviralen Transfervektor pAcSG2 (Pharmingen, San Diego, CA)
kloniert wurde. Rekombinante Baculoviren, welche die Ad3-, Ad5-
oder Ad9-Fiber-Knob-Konstrukte enthielten, wurden gemäß Standardprotokollen
isoliert und amplifiziert (O'Reilly
et al., Baculovirus expression vectors: a laboratory manual, W.
H. Freeman & Co.,
Salt Lake City, Utah (1992)). Rekombinante Ad2-, Ad3-, Ad5- und
Ad9-Fibern wurden hergestellt und gereinigt, wie bereits beschrieben
(Wickham et al. (1993), supra). Ad3-, Ad5- und Ad9-Knob-Proteine
(F3K, F5K bzw. F9K) wurden in hohen Ausbeuten in Tn 5B1-4-Insektenzellen
(Invitrogen, San Diego, CA) produziert und ließen sich mittels Ni2+-NTA-Agarosesäulen nach Angaben des Herstellers
(Qiagen) leicht bis zur Homogenität reinigen. Eine Proteingelanalyse
zeigte Banden, die bei den erwarteten Größen von 24,1 kDA für F3K, 23,5
kDA für
F5K und 24,3 kDA für
F9K wanderten. Die Western-Blot-Analyse
zeigte, dass sowohl F5K als auch F9K mit einem gegen das Fiber 2-Protein
gerichteten polyklonalen Kaninchen-Antikörper kreuzreagierte, F3K dagegen
nicht. 35S-markierte Ad3-, Ad5- und Ad9-Fiber-Knobs
wurden hergestellt wie bereits beschrieben (Wickham et al., (1993),
supra).
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Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel demonstriert die Kreuzkompetition von Ad2, Ad5 und Ad9
für den
gleichen zellulären Fiber-Rezeptor
auf A549-Zellen.
-
Ungefähr 1 × 106 A549-Zellen in 250 μl Dulbeccos phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS; Gibco BRL) mit 3 mM MgCl2 und 1 mM
CaCl2 (PBS++) wurden
für 1 h
bei 4°C
mit steigenden Zahlen an viralen Partikeln in Eppendorf-Röhrchen vorinkubiert, die zuvor
mit 5% Rinderserumalbumin (BSA) in PBS++ beschichtet worden
waren. Rekombinante Fiber-Knobs wurden zu den Zellsuspensionen bei
Endkonzentrationen von 10 μg/ml
zugegeben und die Suspensionen dann bei 37°C für 1 h inkubiert und anschließend für 15 min
bei 4°C abgekühlt. Markiertes
Virus oder markiertes Fiber-Protein (1–3 × 104 cpm)
wurde dann zu den Zellsuspensionen hinzugegeben, die bei 4°C für eine weitere
Stunde inkubiert wurden. Nach der Inkubation wurden die Zellen pelletiert,
das Inokulum wurde entfernt und das Pellet zweimal mit kalter PBS++ gewaschen. Das Pellet wurde in 100 μl PBS++ resuspendiert, zu einer Szintillationsflüssigkeit
hinzugegeben und in einem Beckman-Szintillationszähler direkt
gezählt.
-
Steigende
Mengen an rekombinanter Volllänge-Fiber
2 und -Fiber 5 inhibierten vergleichsweise die Bindung von sowohl
Ad2 als auch Ad5, wie in den
1A bzw.
1B gezeigt.
Die
1A und
1B sind graphische
Darstellungen, in denen die Bindung von markiertem Ad2 bzw. von
markiertem Ad5 (% Kontrolle) über
der Fiber-Konzentration (μg/ml)
in Gegenwart von kompetierender unmarkierter Fiber 2 (
)
und unmarkierter Fiber 5 (•)
aufgetragen ist. In beiden Fällen
trat Sättigung
der Rezeptorstellen mit einer maximalen Inhibition der markierten
viralen Bindung von 95% zwischen den Endkonzentrationen 0,1 und
0,3 μg/ml
auf. Somit trat Fiber-vermittelte homotypische (gleicher Serotyp)
und heterotypische (gleiche Untergruppe) Kreuzkompetition zwischen
den Serotpyen Ad2 und Ad5 auf, was darauf hindeutete, dass die Ad2-
und die Ad5-Fiber den gleichen Rezeptor erkannten. Dies deutete
ferner darauf hin, dass die Fibern austauschbar als Kompetitoren
in viralen Ad2- und Ad5-Bindungsstudien verwendet werden können.
-
Die
Kreuzkompetition zwischen Serotypen von verschiedenen Untergruppen
d.h. Ad2 (Untergruppe C), Ad3 (Untergruppe B) und Ad9 (Untergruppe
D), wurde mittels rezeptorerkennender rekombinanter Fiber-Knobs
anstelle der vollständigen
Fiber-Proteine als Kompetitoren untersucht. His-tagged F3K, F5K
und F9K wurden hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben.
-
Die
Vorinkubation von A549-Zellen mit steigenden Mengen an F3K, F5K
oder F9K führte
zu einer dosisabhängigen
Inhibition der Bindung von markiertem Ad2 mit F5K und F9K, nicht
aber mit F3K, wie in
2A gezeigt, die eine graphische
Darstellung ist, in der die Bindung von markiertem Ad2 (% Kontrolle) über der
Fiber-Knob-Konzentration (μg/ml)
in Gegenwart von kompetierendem unmarkiertem F3K (
),
F5K (•)
und F9K (✦) aufgetragen ist. Bei einer Konzentration von
1 μg/ml
waren mehr als 90% der Ad2-Bindung inhibiert. Diese Experimente
deuteten darauf hin, dass das F9K-Protein für die gleiche Rezeptorstelle
kompetierte wie das F5K-Protein. Das F3K-Protein, welches in diesem
Bindungsexperiment als Kontrolle verwendet wurde, hatte keinen Effekt
auf die Ad2-Bindung.
-
Die
Vorinkubation von A549-Zellen mit steigenden Mengen an F3K, F5K
oder F9K mit anschließender Inkubation
mit markiertem Ad3 zeigte, dass nur das homologe Fiber-Knob einen
maximalen inhibitorischen Effekt von 85% auf die Ad3-Bindung bei
den getesteten Höchstdosen
hatte, wie in
2B gezeigt, die eine graphische
Darstellung ist, in der die Bindung von markiertem Ad3 (% Kontrolle) über der
Fiber-Knob-Konzentration (μg/ml)
in Gegenwart von kompetierendem unmarkiertem F3K (
),
F5K (•)
und F9K (✦) aufgetragen ist. Die weitere Vorinkubation
von Zellen mit einer Kombination aus F3K und Pentonbasis-Protein
oder dem monoklonalen Antikörper
L230, der gegen α
v-Integrine
gerichtet ist (Weinacker et al., J. Biol. Chem., 269, 6940–6948 (1994)),
führte
zur vollständigen
Inhibition der Ad3-Bindung. Weder F5K noch F9K hatten einen Effekt
auf die Ad3-Bindung. Diese Ergebnisse bestätigten, dass Ad3 einen anderen
als den Ad2/Ad5-Rezeptor erkannte, und zeigten ferner, dass Ad3
seine Pentonbasis nutzen kann, um direkt mit α
v-Integrinen
zu interagieren.
-
Die
Vorinkubation von A549-Zellen mit steigenden Mengen an F3K, F5K
oder F9K mit anschließender Inkubation
mit markiertem Ad9 zeigte, dass die letzteren beiden Knobs bei der
verwendeten Höchstkonzentration
einen maximalen inhibitorischen Effekt von 20% auf die virale Bindung
hatten, wie in
2C gezeigt, die eine graphische
Darstellung ist, in der die Bindung von markiertem Ad9 (% Kontrolle) über der
Fiber-Knob-Konzentration (μg/ml)
in Gegenwart von kompetierendem unmarkiertem F3K (
),
F5K (•)
und F9K (✦) aufgetragen ist. In der Tat wurde in Kompetitionsexperimenten
mit den beiden Epithelzelllinien A549 und Hs 700T unter Verwendung
von Endkonzentrationen bis zu 25 μg/ml
keine weitere Inhibition beobachtet. Diese Ergebnisse deuten darauf
hin, dass Ad9 durch Nutzung eines Fiber-unabhängigen Mechanismus an A549- und
Hs 700T-Zellen anheften kann.
-
Direkte
Protein-Protein-Kompetitionsexperimente für den Fiber-Rezeptor auf A549-Zellen
wurden mit 355-markiertem F5K und unmarkiertem F5K oder F9K und
vice versa erstellt, um zu bestimmen, ob die Inhibition der Ad2-Bindung
auf die Kompetition für
den Ad2/Ad5-Fiber-Rezeptor zurückzuführen war
oder nicht. Beide Kompetitoren kompetierten für die Bindungsstellen von markiertem
F5K mit identischer Affinität,
wie in
3A gezeigt, die eine graphische
Darstellung ist, in der die Bindung von markiertem F5K (% Kontrolle) über der
Fiber-Konzentration (μg/ml)
in Gegenwart von kompetierendem unmarkiertem F3K (
),
F5K (•)
und F9K (✦) aufgetragen ist. Vollständige Kompetition der Bindung
von markiertem F5K trat auf bei Vorinkubation der Zellen mit zwischen
300 ng/ml und 1 μg/ml
an unmarkiertem F5K oder F9K. Mit markiertem F9K kompetierten die
unmarkierten Kompetitoren ebenfalls in ähnlicher Weise, wie in
3B gezeigt,
die eine graphische Darstellung ist, in der die Bindung von markiertem
F9K (% Kontrolle) über
der Fiber-Konzentration (μg/ml)
in Gegenwart von kompetierendem unmarkiertem F3K (
),
F5K (•)
und F9K (✦) aufgetragen ist.
-
Ferner
resultierte in Virus/Virus-Kompetitionsexperimenten die Vorinkubation
von A549-Zellen mit steigenden Zahlen an unmarkierten Ad9-Virionen
pro Zelle in einer dosisabhängigen
Verminderung der Bindung von markierten Ad2-Virionen. Die Virus/Virus-,
Fiber/Virus- und Fiber/Fiber-Kreuzkompetitionsdaten geben allesamt
starke Hinweise darauf, dass F5K und F9K den gleichen oder ähnliche
Rezeptoren erkennen.
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass Ad2 und Ad9 über das Pentonbasis-Protein
direkt an αv-Integrine binden.
-
Hs700T-Zellen
wurden vorinkubiert mit F5K oder F9K (bei einer Endkonzentration
von 2 μg/ml),
welches die Ad2- bzw. Ad9-Fiber-Bindung inhibiert, dem mAb L230
(bei einer Endkonzentration von 50 μg/ml), der die direkte Penton/αv-Integrin-Interaktion
funktionell blockiert, der Ad2-Pentonbasis oder der Ad2-Pentonbasis mit
dem entsprechenden Fiber-Knob. Als nächstes wurden 1–3 × 104 cpm markiertes Ad2 oder Ad9 hinzugegeben
und die Mischung für
1 h bei 4°C
inkubiert. Die Zellen wurden pelletiert und zweimal mit kaltem PBS++ gewaschen. Der zellassoziierten cpm-Wert
wurde sodann in einem Szintillationszähler bestimmt (prozentuale Bindung
= zellgebundene Counts der Eingangsdosis/präzise cpm der Eingangsdosis).
Die Bestimmung des gebundenen Virus zeigte, dass die Ad2-Bindung
durch F5K um mehr als 95% inhibiert wurde, wie in 4A gezeigt,
die ein Balkendiagramm der Bindung von markiertem Ad2 (% Kontrolle) über CTRL,
F5K, L230, PB und PB plus F5K darstellt (Standardabweichung vom
Mittelwert ≤ 7%).
Die Vorinkubation der Zellen mit sättigenden Mengen an L230 oder
Ad2-Pentonbasis hatte keinen Effekt auf die Ad2-Bindung. Eine Kombination von
Pentonbasis mit F5K zeigte keinen additiven inhibitorischen Effekt
auf die Ad2-Bindung, was bestätigte, dass
nur Fiber die anfängliche
Ad2-Bindung an Hs 700T-Zellen und andere Epithelzelllinien, wie
A549, vermittelt, wie in Tabelle I gezeigt.
-
-
Die
Bindung von Ad9 war blockiert um 20–25% durch F9K, um 46% durch
L230, um 57% durch Ad2-Pentonbasis und um 77% durch Ad2-Pentonbasis
kombiniert mit F9K, wie in 4B gezeigt,
die ein Balkendiagramm der Bindung von markiertem Ad9 (% Kontrolle) über CTRL,
F9K, L230, PB und PB plus F9K darstellt. Diese Ergebnisse bestätigten,
dass Ad9 unabhängig
von Fiber-Rezeptor-Interaktionen an Zellen binden konnte durch Nutzung
eines Mechanismus wie die direkte Interaktion von Pentonbasis mit αv-Integrinen,
von der hier gezeigt wurde, dass sie eine vorherrschende Rolle spielt
in der Ad9-Anheftung und -Bindung an Hs 700T-Zellen und andere Epithelzelllinien,
z.B. die Linie A549, wie die obige Tabelle I zeigt. Diese Resultate schließen jedoch
die Möglichkeit
nicht aus, dass andere als Fiber- oder Pentonbasis-Proteine eine kleinere Rolle
in der viralen Anheftung und Bindung an die Zelloberfläche spielen.
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass lösliches
Fiber-Protein die zelluläre
Infektion durch Ad9 nicht blockiert.
-
Es
wurden ca. 106 Hs 700T-Zellen pro Vertiefung
ausgesät
und anheften gelassen. Das Medium (DMEM plus 10% FCS) wurde entfernt
und die Zellen zweimal mit PBS++ gewaschen.
Das Fiber-5- und das Fiber-9-Knob und die Ad2-Pentonbasis wurden
dann zu den Vertiefungen hinzugegeben bei Endkonzentrationen von
10, 10 bzw. 50 μg/ml
in DMEM ohne FCS, und die Zellen wurden für 2 h bei 4°C inkubiert. Das Virus wurde
zugesetzt bei vorab bestimmten Verdünnungen, um statistisch zuverlässige Foci-Zahlen
zu erzeugen, und die Zellen wurden weitere 1,5 h in der Kälte inkubiert.
Das Inokulum wurde entfernt und die Vertiefungen zweimal mit kaltem
DMEM ohne FCS gewaschen. Es wurden 2 ml DMEM mit 10% FCS hinzugegeben
und die Zellen für
24–48
h inkubiert. Die adenovirale Infektion wurde quantifiziert wie von
Wickham et al. (1993), supra, beschrieben, mit den folgenden Modifikationen.
Kurz gefasst wurden Zell-Monolayer mit 2% Paraformaldehyd in PBS
für 20
min fixiert, gefolgt von zweifachem Waschen mit PBS und 5minütiger Inkubation
mit 0,2% Triton X-100. Die Zellen wurden zweimal mit 0,5% Fischgelatine
(Sigma, St. Louis, MO) in PBS gewaschen und dann mit der gleichen
Lö sung
für 1 h
blockiert. Primäre
Antikörper,
die gegen das adenovirale DNA-Bindungsprotein und
das Hexon-Protein (beide bereitgestellt von Douglas Brough, GenVec,
Inc.) oder das Pentobasis-Protein (bereitgestellt von Glen Nemerow,
The Scripps Institute) gerichtet waren, wurden in Verdünnungen
von 1:100 bis 1:250 in PBS mit 0,5% Fischgelatine verwendet und
für 1 h
inkubiert. Die Zellen wurden dreimal gewaschen und über Nacht
mit einer 1:100-Verdünnung
von FITC-konjugiertem Ziege-anti-Kaninchen-Antikörper (Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN) in PBS mit 0,5% Fischgelatine inkubiert. Nach
dreifachem Waschen wurde 1 ml PBS über die angefärbten Zellen
gegeben und die Foci mittels eines Nikon Diaphot 200-Fluoreszenz-Mikroskops
gezählt.
-
Der
Effekt der Kompetitoren auf die Infektion von Hs 700T-Zellen durch
unmarkiertes Ad2 und Ad9 wurde analysiert unter Verwendung von Antikörpern, die
Proteine detektieren, welche spezifisch sind sowohl für die frühe Phase
(α-DNA-Bindungsprotein)
als auch für
die späte
Phase (α-Hexon
und α-Pentonbasis)
des adenoviralen Infektionszyklus. Die Analyse der Ad2-Infektion
mit den drei beschriebenen Antikörpern
zeigte vollständige
Aufhebung durch Vorinkubation der Zellen mit beiden Fiber-Knobs,
wie in 5A gezeigt, die ein Balkendiagramm
darstellt, in dem die Ad2-Infektivität (FFU/106 Zellen) über CTRL,
F5K, F9K, PB und PB plus F5K aufgetragen ist für ein in Duplikat durchgeführtes Experiment
mit Anti-PB-Antikörper.
Kein Effekt wurde beobachtet für
Vorinkubation mit sättigenden
Mengen an Ad2-Pentonbasis-Protein.
-
Die
Analyse der Ad9-Infektion mit den drei beschriebenen Antikörpern zeigte
keinen signifikanten inhibitorischen Effekt für F5K. Ähnlich resultierte die Vorinkubation
der Zellen mit F9K in nur eine marginale, aber statistisch insignifikante
Inhibition der Infektivität,
wie in 5B gezeigt, die ein Balkendiagramm
darstellt, in dem die Ad9-Infektivität (FFU/106 Zellen) über CTRL,
F5K, F9K, PB und PB plus F5K für
ein in Duplikat durchgeführtes
Experiment mit Anti-PB-Antikörper
aufgetragen ist. Die Vorinkubation mit sättigenden Mengen an Ad2-Pentonbasis
resultierte jedoch in einer 45%igen Verminderung der Zahl der gebildeten
Foci. Diese Resultate zeigen, dass die Ad9-Infektion eine direkte
Interaktion der Pentonbasis mit den αv-Integrinen
involviert. Die Tat sache, dass eine Kompetition mit einer Kombination
von Pentonbasis und Fiber die Infektivität nicht weiter vermindert,
deutet darauf hin, dass Ad9-Penton mit anderen Zellrezeptoren interagieren
kann.
-
Beispiel 5
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass Ad9 direkt an αv-Integrine
binden kann.
-
Die
Ad2- und Ad9-Bindung wurde weiter analysiert mittels eines Panels
von humanen Zelllinien, die unterschiedliche Fiber-Rezeptor-Levels
zeigen und αv-Integrine
exprimieren oder ihrer ermangeln (siehe Tabelle I). Zwei Zelllinien,
Hepatokarzinom-abgeleitete HepG2 und Hs 700T, banden Ad2 bei Levels
zwischen 5 und 10% der Eingangsdosis des eingesetzten markierten
Ad2-Virus. Diese Levels fielen um mehr als 90%, wenn die Zellen
mit sättigenden
Mengen an F5K vorinkubiert wurden, was zeigt, dass die Bindung von
Ad2 Fiberabhängig
und spezifisch ist. Kein Effekt wurde für L230 beobachtet, was darauf
hindeutet, dass die Pentonbasis keine merkliche Rolle in der Ad2-Bindung
spielt. Die Ad9-Bindung an HepG2 wurde durch F9K nicht inhibiert,
durch L230 jedoch um 25%. Die Ad9-Bindung an Hs 700T wurde durch
F9K um 25% inhibiert. Ca. 45% der Ad9-Bindung an Hs 700T involvierten
eine Interaktion mit den αv-Integrinen. Die Bindung von Ad2 an A172,
U118 MG, ACA19 und HASMC, die alle niedrige Levels an Ad2-Fiber-Rezeptor
zeigen, war gering. Die Ad9-Bindung an diese Zelllinien wurde durch
Vorinkubation mit F9K-Protein nicht signifikant vermindert und involvierte
daher in der Hauptsache direkte Penton/αv-Integrin-Interaktionen,
wie durch den Abfall der prozentualen Bindung nach Vorinkubation
der Zellen mit dem mAb L230 bestätigt
wurde. Ad9 band an Ramos und Y79, die beide wenig oder gar keine αv-Integrine
exprimieren, bei niedrigen Levels. Ca. 60–80% des gebundenen Virus schienen
an diese Zellen über
die Fiber zu binden, wie durch die nach Vorinkubation mit F9K-Protein erhaltene
prozentuale Bindung nachgewiesen wurde. Weder Ramos noch Y79 zeigten
einen Effekt auf die Bindung durch Vorinkubation mit L230. Ad9 band
ferner an Tera 2, die αv-Integrine aufweist und extrem hohe Levels
an Fiber-Rezeptor exprimiert (wie durch die Bindungsdaten für Ad2 nachgewiesen),
in der Hauptsache über
die Fiber, trotz der Anwesenheit der αv-Integrine,
was die Fiber-Zellrezeptordichte widerspiegeln kann. Die Vorin kubation
von Tera 2-Zellen mit L230 hatte keinen Effekt auf die Ad9-Bindung.
Die Fiber-vermittelte Bindung von Ad9 an HepG2, Ramos, Y79 und Tera
2 war um etwa das 6- bis 9fache niedriger als die von Ad2. Diese
Resultate deuten darauf hin, dass adenovirale Vektoren mit verkürzten Fiber-Schäften eine
höhere
Zielsteuerungs-Spezifität
aufweisen durch Verminderung des Levels an Fiber-Rezeptor-vermittelter
Bindung.
-
Analysiert
wurde ferner die Bindung von Ad2 und Ad9 an die Hamster-Melanomzelllinie
CS-1, der funktionelle αv-Integrine fehlen. Eine Million Zellen wurden
mit 2 μg/ml
des geeigneten Fiber-Knobs, 50 μg/ml Ad2-Pentonbasis
oder einer Kombination von beidem vorinkubiert und für 1 h bei
4 C inkubiert. Eine subsättigende
Menge an markiertem Virus wurde hinzugegeben und die Inkubation
eine weitere Stunde fortgesetzt. Die Zellen wurden dann pelletiert,
zweimal mit kaltem PBS++ gewaschen und in
einem Szintillationszähler
gezählt.
Ad2 band erwartungsgemäß an CS-1
wie in den 6A und 6B gezeigt,
die graphische Darstellungen sind, in denen die Bindung von markiertem
Ad2 (% Kontrolle) über
CTRL, F5K, PB und F5K plus PB für CS-1
bzw. CS-1-αvβ5 aufgetragen ist. Ad2 band CS-1 gut, und
eine Vorinkubation mit F5K resultierte in einer 90%igen Kompetition.
Die Pentonbasis war nicht in die Bindung involviert. Die Transfektion
von CS-1-Zellen mit αvβ5-Integrin hatte keinen Effekt auf die Ad2-Bindung.
-
Ad9
band an CS-1 wie in den 6C und 6D gezeigt,
die graphische Darstellungen sind, in denen die Bindung von markiertem
Ad9 (% Kontrolle) über
CTRL, F9K, PB und F9K plus PB für
CS-1 bzw. CS-1-αvβ5 aufgetragen ist. Ad9 band CS-1 bei einem
um das ca. 5fache niedrigeren Level als Ad2, und die Vorinkubation mit
F9K resultierte in 65%iger Kompetition. Es wurde kein signifikanter
Effekt für
Vorinkubation mit Pentonbasis beobachtet. Anders als bei Ad2 veränderte die
Transfektion von CS-1-Zellen mit αvβ5-Integrin die Bindungseigenschaften von
Ad9 jedoch dramatisch. Während
die Gesamtbindung von Ad9 um einen Faktor von 2 anstieg, ließ die Vorinkubation
mit F9K die Kompetition auf 25% sinken, die Vorinkubation mit Pentonbasis
resultierte in einer Inhibition von 40% und die Vorinkubation mit
F9K und Pentonbasis er höhte
die Inhibition auf 65%. Die Transfektion von CS-1-Zellen mit αvβ3-Integrin
hatte einen ähnlich,
aber weniger ausgeprägten
Effekt.
-
Das
Versagen von F9K, die Ad9-Bindung an viele Zelllinien zu blockieren,
korreliert mit der Fähigkeit von
Ad9 – im
Gegensatz zu Ad2 – via αv-Integrine
Fiber-unabhängig
an Zellen zu binden. Daher können αv-Integrine
als zweite Anheftungsstellen für
Ad9-Virus fungieren, was erklärt,
warum lösliche
Fiber die Anheftung von Ad9 an viele Zelllinien nicht blockiert.
Die Vorinkubation von Hs 700T-Zellen mit sättigenden Mengen an Pentonbasis
und F9K, die 77% der Ad9-Bindung blockiert, zeigt, dass Virus-Zell-Interaktionen,
die von Fiber-Rezeptor- und Penton-Integrin-Interaktionen verschieden
sind, eine Rolle spielen können
und in der Tat wenigstens teilweise diese Interaktionen ersetzen
können,
wie für
die FFU-Analyse von Ad9-Infektion in Hs 700T-Zellen gezeigt, siehe 5B.
Die Interaktion von Pentonbasis mit zellulären Integrinen, die von αv-Integrinen
verschieden sind, und die Interaktion von Hexon mit Zelloberflächenproteinen
können
erklären,
warum Ad9 augenscheinlich an Zellen binden und in diese eintreten
kann durch Nutzung eines Fiber- und αv-Integrin-unabhängigen Mechanismus.
-
Anders
als bei Ad9 hob die Vorinkubation von A549-Zellen mit sättigenden
Mengen des funktionsneutralisierenden mAb L230 und F3K die Bindung
von markiertem Ad3 vollständig
auf, obwohl Ad3 eine kurze Fiber (10–11 nm) wie Ad9 (12–13 nm)
aufweist. Bis zu 15% der für
markiertes Ad3 beobachteten Bindung resultierten daher aus der direkten
Interaktion des Virus mit αv-Integrinen.
Es erscheint also, dass Ad3, obschon es eine Fiber-Länge aufweist,
die vergleichbar ist mit der von Ad9, in der Hauptsache mit seinem
Fiber-Rezeptor interagiert, der leichter verfügbar sein muss als der durch
die Ad2/5/9-Fibern
erkannte Fiber-Rezeptor.
-
Beispiel 6
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion des viralen Kurzschaft-Vektors
AdSEAP.F5F9Kshort.
-
Das
Transferplasmid p193 NS 83–100
wurde konstruiert durch Klonieren des NdeI-SalI-Fragmentes von Ad5,
welches sich über
die Karteneinheiten-Re gion 83–100
des Ad5-Genoms erstreckt, in das Plasmid pNEB193 (New England Biolabs,
Beverly, MA). Das NdeI-MunI-Fragment wurde durch ein synthetisches
Oligonucleotid ersetzt, umfassend eine BamHI-Stelle, die von einer
5'-NdeI-Stelle und
einer 3'-MunI-Stelle
flankiert war, um das Klonieren zu erleichtern. Das doppelsträngige synthetische
Oligonucleotid-Fragment wurde aus den überlappenden synthetischen
einzelsträngigen
Sense- und Antisense-Oligonucleotiden TATGGAGGAT CCAATAAAGA ATCGTTTGTG TTATGTTTCA ACGTGTTTAT
TTTTC (SEQ ID Nr. 12) und AATTGAAAAA TAAACACGTT GAAACATAAC ACAAACGATT
CTTTATTGGA TCCTCCA (SEQ ID
Nr. 13) erzeugt. Die Enden der überlappenden
Oligomeren wurden so erzeugt, dass Überhänge entstehen, die kompatibel
sind für
eine direkte Klonierung in die NdeI- und MunI-Stellen. Dem resultierenden
Vektor p193NS(ΔF)
fehlte die komplette Codierungssequenz für das Fiber-Gen, er enthielt
aber die gesamte adenovirale E4-Codierungssequenz. In dem Plasmid
war das Polyadenylierungssignal, fett dargestellt in den Sequenzen
SEQ ID Nr. 14 und Nr. 15, die in dem synthetischen NdeI/MunI-Oligonucleotid
enthalten sind, beibehalten und ferner eine neue BamHI-Restriktionsschnittstelle
inkorporiert, die in den Sequenzen SEQ ID Nr. 14 und Nr. 15 unterstrichen
dargestellt ist.
-
Das
Transfer-Plasmid p193(F5*), welches ein mutiertes Fiber-Gen mit
einer BamHI-Stelle zwischen dem letzten Fiber-Protein-Codon und
dem Fiber-Protein-Stopcodon enthält,
wurde aus p193NS(ΔF)
konstruiert. Das mutierte Fiber-Gen wurde in das Fiber-minus-p193NS(ΔF)-Plasmid
inkorporiert mittels synthetischer Sense- und Antisense-Oligonucleotid-Primer,
um das Fiber-Gen durch Polymerase-Kettenreaktion zu amplifizieren,
während
eine modifizierte, auf das letzte Codon des Fiber-Gens folgende
BamHI-Stelle inkorporiert wurde, um das mutante Fiber-Gen zu erzeugen.
Diese BamHI-Stelle diente ferner dazu, für die Aminsäuren Glycin und Serin zu codieren.
Die eingesetzten Primer zur Amplifizierung von der NdeI-Stelle zu
den C-terminalen Codierungsregionen des Fiber-Gens aus der genomischen
DNA von Ad5 waren der Antisense-Primer TCCCCCCGGG TCTAGATTAG GATCCTTCTT GGGCAATGTA TGA
(Stopstelle fett; BamHI-Stelle unterstrichen; SEQ ID Nr. 14) und
der Sense-Primer CGTGTATCCA TATGACACAG
A (NdeI-Stelle unterstrichen; SEQ ID Nr. 15). Das PCR-Produkt wurde
dann mit NdeI und BamHI geschnitten und in die NdeI/BamHI-Stellen
von p193N5(ΔF)
kloniert.
-
Das
Plasmid p193F5F9K-short wurde aus p193F5* konstruiert. Die Oligonucleotid-Primer
GGACTAGTAG CATTTAATAA AAAAGAAGAT AAGCGC (SEQ ID Nr. 16) und CCGGATCCTC
ATTCTTGGGC GATATAGG (SEQ ID Nr. 17) wurden verwendet zur Amplifizierung
der Ad9-Sequenz, die das letzte Schaft-Repeat und den Knob aus dem
Fiber-Gen codiert. Das PCR-Produkt wurde dann mittels Standardtechniken
gereinigt und dann mit den Restriktionsenzymen NheI und BamHI verdaut,
was das Klonieren des PCR-Produktes in die NheI/BamHI-Region des
p193(F5*)-Transferplasmids erlaubte.
-
Das
Transferplasmid p193 F5F9Kshort, welches die essenzielle E4-Region
von Adenovirus enthält, wurde
mit SalI geschnitten und in 293-Zellen transfiziert, die 1 h zuvor
mit dem adenoviralen Vektor AdSE.E4.Gus infiziert worden waren,
dem die E4-Region fehlt und der ohne die E4-Gene in 293-Zellen nicht
replizieren kann. Erst wenn die AdSE.E4Gus-DNA mit der p193 F5F9K
short-Plasmid-DNA
rekombiniert, um die E4-Gene zu erhalten, wird der Vektor zur Replikation
in 293-Zellen befähigt.
Während
dieser Rekombination nimmt der neu gebildete Vektor ferner die in
den Plasmiden codierten Fiber-Mutationen auf. Lebensfähiges rekombinantes
E4+-Adenovirus, welches die F5F9Kshort-Fiber-Chimäre enthält, wurde dann durch Plaquebildung
der transfizierten Zelllysate 5 Tage nach Transfektion isoliert.
Der resultierende Vektor Ad5E.F5F9Kshort wurde mittels virologischer
Standardtechniken unter Verwendung von zwei aufeinanderfolgenden
Plaquebildungsrunden auf 293-Zellen isoliert und gereinigt. Durch
PCR und Restriktionsanalyse der viralen DNA wurde verifiziert, dass
der Vektor das richtige Insert enthielt. Oligonucleotid-Primer, die auf beiden
Seiten des Fiber-Gens "primen", zeigten, dass das
PCR-Produkt die
richtige Größe für ein verkürztes chimäres Fiber-Gen hatte.
Die Restriktionsanalyse der Vektor-DNA zeigte, dass der neue Vektor
die richtigen Restriktionsschnittstellen enthielt, die singulär sind für das Ad9-Fiber-Knob.
Dementsprechend codiert das p193 F5F9K-short-Plasmid, von dem eine
Karte in 7 gezeigt ist, ein chimäres Fiber-Protein
mit einem kurzen Schaft, bestehend aus den ersten acht β-Repeats,
d.h. 1–8,
aus Ad5-Fiber und dem letzten β-Repeat
aus Ad9-Fiber, so dass sich insgesamt 9 Schaft-Repeat-Ein heiten
ergeben. Anders ausgedrückt:
das Ad5-Fiber-Gen wurde von der NheI-Restriktionsschnittestelle von Ad5-Fiber
bis zum Ende der Codierungssequenz für Ad5-Fiber deletiert, und
die deletierte Sequenz wurde durch die Ad9-Fiber-Sequenz ersetzt, die das Knob und das
letzte Schaft-Repeat codiert.
-
Beispiel 7
-
Dieses
Beispiel demonstriert die Spezifität von Alkalische-Phosphatase-Gen-Delivery in 293-Zellen durch
AdSE.F5F9Kshort.
-
293-Zellen
wurden in einer Suspension in 0,3 ml DMEM, enthaltend 3 μg/ml Ad9-Fiber,
50 μg/ml
Pentonbasis, eine Kombination von Fiber und Pentonbasis oder keinen
Kompetitor, für
45 min bei 37°C
inkubiert. Sodann wurde jeder Probe die gleiche Menge an AdSE.F5F9Kshort
zugegeben, und die Proben wurden für 60 min bei 37°C inkubiert.
Die Zellen wurden dann dreimal gewaschen und bei 37°C einen Tag
lang kultiviert. Das Medium wurde sodann mittels eines Alkalische-Phosphatase-Kits
nach Herstellerangaben auf Sekretorische-Alkalische-Phosphatase-Aktivität getestet.
Die Resultate sind in 8 gezeigt, die ein Balkendiagramm darstellt,
in dem die Alkalische-Phosphatase-Expression (RLU) über der Kontrolle, Fiber, PB
und Fiber plus PB aufgetragen ist. Die Konzentrationen an rekombinantem
Fiber-Protein, welche 95–99%
des Gen-Delivery durch adenovirale Vektoren, welche ein Langschaft-Fiber-Protein
enthalten, blockieren, hatten nur einen marginalen Effekt auf das
Gen-Delivery durch AdSE.F5F9Kshort. Pentonbasis aber, mit nur einem
marginalen Effekt auf das Gen-Delivery durch Langschaft-Ad5-Vektoren,
verminderte das Delivery durch AdSE.F5F9Kshort um über 95%.
Diese Resultate demonstrieren, dass die Pentonbasis das Gen-Delivery
in Zellen durch AdSe.F5F9Kshort steuert, während das Fiber-Protein das
Gen-Delivery in Zellen durch Langschaft-Ad2- und -Ad5-Vektoren steuert.
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Beispiel 8
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Dieses
Beispiel vergleicht das Gen-Delivery in glatte Muskelzellen durch
AdSE (mit langem Schaft) und AdSE.F5F9Kshort (mit kurzem Schaft).
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Humane
glatte Darmmuskelzellen, die nur wenig, wenn überhaupt, funktionellen Fiber-Rezeptor
für Ad2,
Ad5 oder Ad9 exprimieren, wurden in 24-Ver tiefungen-Platten 1 Tag
vor dem Experiment plattiert. Die Zellen wurden dann in 0,3 ml DMEM
mit oder ohne 50 μg/ml
Pentonbasis-Protein für
1 h bei 37°C
inkubiert. Sodann wurde AdSE oder AdSE.F5F9Kshort zu den Zellen
hinzugegeben und die Zellen bei Raumtemperatur für 1 h hin- und herbewegt. Die
Zellen wurden sodann dreimal gewaschen und bei 37°C einen Tag
lang kultiviert. Das Medium wurde sodann mittels eines Alkalische-Phosphatase-Kits
nach Herstellerangaben auf Sekretorische-Alkalische-Phosphatase-Aktivität getestet.
Die Resultate sind in
9 gezeigt, die ein Balkendiagramm darstellt,
in dem die Alkalische-Phosphatase-Expression (RLU) über der
Kontrolle und den Kompetitoren Penton und "Mock" für AdSe.F5F9Kshort
(
)
und AdSe (☐) aufgetragen ist. Diese Resultate demonstrieren,
dass AdSE.F5F9Kshort effizienter ist als AdSE im Hinblick auf das
Gen-Delivery in gewisse Zelltypen. Ferner – angesichts der Tatsache,
dass Pentonbasis die Transduktion der Zellen blockierte – zeigen
diese Resultate, dass die Pentonbasis von AdSE.F5F9Kshort Bindung
und Transduktion vermittelt.
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Alle
hierin angeführten
Referenzen werden hiermit durch Bezug in den vorliegenden Text aufgenommen
in dem gleichen Umfang, als wenn für jede Referenz einzeln und
spezifisch angegeben worden wäre, dass
sie durch Bezug und in ihrer Gesamtheit in den vorliegenden Text
aufgenommen wird.
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Die
Erfindung wurde mit Betonung auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben; für den Durchschnittsfachmann
ist erkennbar, dass die bevorzugten Ausführungsformen variiert werden
können.
Die Erfindung kann auch anders als spezifisch hierin beschrieben
umgesetzt werden.
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