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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Abbildungselemente,
wie beispielsweise fotografische, elektrofotografische und thermische
Elemente und insbesondere Abbildungselemente, die elektrisch leitende
Schichten enthalten.
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Seit
vielen Jahren ist man in der fotografischen Technik mit der Bildung
und Entladung von elektrostatischer Ladung während der Herstellung und Verwendung
von fotografischem Film und Papier konfrontiert. Die Ansammlung
von Ladungen auf den Oberflächen
von Filmen oder Papieren führt
dazu, dass Staub angezogen wird, was wiederum physische Defekte
verursachen kann. Die Entladung angesammelter Ladung während oder
nach dem Aufbringen der sensibilisierten Emulsionsschichten kann
zu unregelmäßigen Schleiermustern oder
Statikmarkierungen in der Emulsion führen. Die Schwere der Statikprobleme
hat sich durch die höhere Empfindlichkeit
neuer Emulsionen, die schnelleren Beschichtungsmaschinen und die
höhere
Trocknungseffizienz nach dem Beschichten deutlich verstärkt. Die
während
des Beschichtungsprozesses erzeugte Ladung stammt vorwiegend von
der Neigung von Bahnen aus Polymerfolie mit hoher dielektrischer
Konstante, sich während
des Auf- und Abwickelns (Abwickelstatik), während des Transports durch
die Beschichtungsmaschinen (Transportstatik) und während der
der Beschichtung nachfolgenden Vorgänge, wie dem Schneiden und Aufwickeln,
aufzuladen. Die statische Aufladung kann sich auch während der
Verwendung des konfektionierten fotografischen Produkts bilden.
In einer Automatikkamera kann das Ab- und Aufspulen der Filmrolle
in der Filmpatrone insbesondere bei niedriger relativer Luftfeuchtigkeit
zu einer statischen Aufladung führen.
Die automatische Filmverarbeitung mit hoher Geschwindigkeit kann
ebenfalls zur Erzeugung statischer Ladungen führen. Planfilme sind besonders
gegenüber
statischer Aufladung bei der Entnahme aus der lichtdichten Verpackung
empfindlich (z. B. Röntgenfilme).
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Es
ist allgemein bekannt, dass sich elektrostatische Ladung wirksam
durch Einbringen einer oder mehrerer elektrisch leitender Antistatikschichten
in die Filmstruktur ableiten lässt.
Antistatikschichten können auf
einer oder beiden Seiten des Filmträgers als Substratschichten
entweder unter oder gegenüber
den lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschichten aufgebracht
werden. Die Antistatikschicht kann alternativ als eine Außenschicht
entweder über
den Emulsionsschichten oder auf der Seite des Filmträgers aufgetragen werden,
die den Emulsionsschichten gegenüber
liegt, oder auf beiden Seiten. Für
einige Anwendungen lässt sich
das Antistatikmittel in die Emulsionsschichten einbringen. Alternativ
hierzu kann das Antistatikmittel auch direkt in den Filmträger selbst
eingebracht werden.
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Eine
große
Vielzahl elektrisch leitender Materialien lässt sich in Antistatikschichten
einbringen, um einen großen
Bereich an Leitfähigkeiten
zu erzeugen. Die meisten traditionell für fotografische Anwendungen verwendeten
Antistatikschichten setzen Ionenleiter ein. In Ionenleitern wird
elektrische Ladung durch die Massendiffusion geladener Teilchen
durch ein Elektrolyt übertragen.
Elektrische Leiter enthaltende Antistatikschichten sind in der Technik
beschrieben worden. Weil die Leitfähigkeit elektrischer Leiter
vorwiegend von der Elektronenmobilität statt von der Ionenmobilität abhängt, ist
deren sichtbare elektrische Leitfähigkeit von der relativen Luftfeuchtigkeit unabhängig und
wird durch die Umgebungstemperatur nur leicht beeinflusst. In der Technik
sind Antistatikschichten beschrieben worden, die verschiedene konjugierte
Polymere, leitende Kohlenstoffpartikel oder halbleitende, anorganische
Partikel enthalten.
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Leitfähige Schichten,
die körnige,
nennkugelförmige,
feine Partikel aus kristallinen, halbleitenden Metalloxiden zur
Verwendung in verschiedenen Arten von Abbildungselementen enthalten,
sind bereits beschrieben worden. In der Technik sind zahlreiche
binäre
Metalloxide beschrieben worden, die mit entsprechenden Heteroatomen
dotiert sind, um somit ausreichend leitfähig zu sein, um in Antistatikschichten
für fotografische und
elektrofotografische Elemente Verwendung zu finden, wie beispielsweise:
US-A-4,275,103; 4,416,963; 4,495,276; 4,394,441; 4,418,141; 4,431,764;
4,495,276; 4,571,361; 4,999,276; 5,122,445; 5,294,525; 5,382,499
und 5,459,021. Nach den Ansprüchen
geeignete binäre,
leitfähige
Metalloxide sind u. a.: Zinkoxid, Titaniumdioxid, Zinnoxid, Aluminiumoxid,
Indiumoxid, Siliciumdioxid, Zirconiumdioxid, Bariumoxid, Molybdäntrioxid,
Wolframtrioxid und Vanadiumpentoxid. Bevorzugte leitende, körnige Metalloxidpartikel
sind u. a. Sb-dotiertes Zinnoxid, Al-dotiertes Zinnoxid und Nb-dotiertes
Titandioxid. Weitere bevorzugte, leitende, ternäre Metalloxide, wie Zinkantimonat
und Indiumantimonat, werden in US-A-5,368,995 beschrieben.
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Antistatikschichten,
die andere elektrisch leitende, metallhaltige, anorganische Partikel
enthalten, die keine Oxide sind, u. a. Metallboride, Carbide, Nitride
und Silicide, dispergiert in einem wasserlöslichen Polymer oder in einem
lösemittellöslichen
Harz als Bindemittel, werden im japanischen Kokai Nr. 04-055,492
beschrieben. Konkrete Beispiele bevorzugter, leitender Metallpartikel,
die keine Oxide sind, sind u. a. TiB2, ZrB2, NbB2, TaB2, CrB2, MoB, WB,
LaB6, ZrN, TiN, TiC, WC, TiSi2,
MoSi2 und WSi2.
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Die
Verwendung "faserartiger" oder "fibrilärer" leitender Materialien
in Abbildungselementen wurde bereits in der Technik beschrieben.
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Eine
leitende Stütz-
oder Substratschicht für
fotografische Silberhalogenidfilme, die durch Beschichten einer
wässrigen
Dispersion aus einem kolloidalen Gel von "amorphem" Vanadiumpentoxid, vorzugsweise silberdotiertem
Vanadiumpentoxid, auf einem Filmträger herstellbar ist, wird in
U5-A-4,203,769 und 5,439,785 beschrieben. Kolloidales Vanadiumpentoxidgel
besteht aus verhakten, leitenden, mikroskopischen Fäserchen oder
Bändchen,
die 0,005–0,01 μm breit,
0,001 μm
dick und 0,1–1 μm lang sind.
Leitende Schichten, die kolloidales Vanadiumpentoxid enthalten,
weisen einen niedrigen spezifischen Schichtwiderstand bei sehr geringen
Trockengewichtsaufträgen,
niedrige optische Verluste und eine exzellente Haftung auf dem Träger auf.
Da sich jedoch kolloidales Vanadiumpentoxid in Entwicklerlösung während der
Nassverarbeitung löst,
muss es durch eine undurchlässige,
hydrophobe Sperrschicht geschützt
werden, wie in US-A-5,006,451,
5,284,714 und 5,366,855 beschrieben. Bei Verwendung mit einer leitenden
Substratschicht muss diese Sperrschicht mit einer Vermittlerschicht
bedeckt werden, um die Haftung auf einer hydrophilen Deckschicht
zu ermöglichen.
Alternativ hierzu ist ein filmbildendes Sulfopolyesterlatex oder
ein Polyesterionomerbindemittel mit kolloidalem Vanadiumpentoxid
in der leitenden Schicht kombinierbar, um die Verschlechterung während der
Nassverarbeitung zu minimieren, wie in US-A-5,427,835 und 5,360,706
beschrieben.
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Leitende
Substrat- und Stützschichten
für fotografische
Silberhalogenidfilme, die "kurzfasrige", "nadelförmige" oder "fasrige", leitende Materialien
enthalten, werden in US-A-5,122,445 und 4,999,276, in der europäischen Anmeldung
Nr. 404,091 und in den japanischen Kokai Nr. 04-27937, 04-29134,
und 04-97339 beschrieben. Ein solches Beispiel ist ein fasriges,
nicht leitendes TiO2 Partikel, das mit einer
Schicht aus leitenden, feinen Metalloxidpartikeln beschichtet ist,
wie im japanischen Kokai Nr. 59-006235 beschrieben. Die in diesem
Kokai beschriebenen, bevorzugten leitenden Faserpartikel weisen
eine mittlere Länge
von ≤ 25 μm, einen
Durchmesser von ≤ 0,5 μm und ein
Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser von ≥ 3
auf.
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Weitere
fotografische Filme, in denen leitende K2Ti6O13 Fasern in der
Substrat-, Stütz-
oder Schutzschicht mit einem Trockenauftrag von 0,1–10 g/m2 eingebracht sind, werden im japanischen
Kokai Nr. 63-98656 beschrieben. Ein Laserabtastfilm, der leitende
K2Ti6O13 Fasern
von 0,05–1 μm Durchmesser
und 1–25 μm Länge enthält, die
in der Emulsionsschicht dispergiert sind, werden im japanischen
Kokai Nr. 63-287849 beschrieben.
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Ein
fotografischer Silberhalogenidfilm, der eine leitende Stütz- oder
Substratschicht mit TiO2 Faserpartikeln
umfasst, die mit einer dünnen
Schicht aus leitenden, antimondotierten SnO2 Partikeln
und einer transparenten Magnetaufzeichnungsschicht beschichtet sind,
wird in einem Vergleichsbeispiel in US-A-5,459,021 beschrieben.
Die mittlere Größe der leitenden
Faserpartikel betrug 0,2 μm
im Durchmesser und 2,9 μm
in der Länge.
Die Faserpartikel wiesen zudem eine Kristallitgröße von 22,3 nm auf. Derartige
leitende Faserpartikel sind kommerziell von Ishihara Sangyo Kaisha
unter der Handelsbezeichnung "FT-2000" erhältlich.
Laut Beschreibung, weisen Leitschichten, die diese Faserpartikel
enthalten, jedoch feine Risse auf und bewirken eine verminderte
Leitfähigkeit,
erhöhte
Schleierbildung und verminderte Haftung im Vergleich zu ähnlichen
Schichten, die körnige,
leitende Zinnoxidpartikel enthalten.
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Die
Anforderungen an Antistatikschichten in fotografischen Silberhalogenidfilmen
sind aufgrund der strengen optischen Anforderungen besonders hoch.
Auch andere Arten von Abbildungselementen, wie fotografische Papiere
und thermische Abbildungselemente, bedürfen häufig der Verwendung einer Antistatikschicht,
aber diese Abbildungselemente unterliegen im Allgemeinen weniger
strengen Anforderungen.
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Elektrisch
leitende Schichten sind in Abbildungselementen auch für Zwecke
bekannt, die nicht dem Schutz gegen statische Aufladung dienen.
In der elektrostatografischen Bebilderung ist beispielsweise die
Verwendung von Abbildungselementen bekannt, die einen Träger umfassen,
eine elektrisch leitende Schicht, die als Elektrode dient, und eine
fotoleitende Schicht, die als Bilderzeugungsschicht dient. Elektrisch
leitende Mittel, die als Antistatikmittel in fotografischen Silberhalogenid-Abbildungselementen
dienen, werden oft in der Elektrodenschicht elektrostatografischer
Abbildungselemente verwendet.
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Leitende
Schichten für
elektrostatische Reprofilme mit leitenden, fasrigen Metalloxiden
werden in US-A-5,116,666 sowie im japanischen Kokai Nr. 63-60452
beschrieben. Die leitenden, fasrigen Materialien sind kommerziell
von Otsuka Chemical unter der Handelsbezeichnung Dentall WK200B
erhältlich.
Die Faserpartikel bestehen aus einer dünnen, leitenden, Sb-dotierten
Zinnoxidschicht, die auf der Oberfläche eines nicht leitenden K2Ti6O13 Kernpartikels
abgelagert ist. Ein elektrostatisches Aufzeichnungspapier mit einer
leitenden Schicht aus leitenden K2Ti6O13 Fasern wird
im japanischen Kokai Nr. 02-307551 ebenfalls beschrieben.
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Leitende
Schichten für
fotografische Papiere, die nadelförmige TiO2 Partikel
oder K2Ti6O13 Fasern enthalten und mit leitenden, Sb-dotierten
Partikeln beschichtet sind, werden in der europäischen Patentanmeldung Nr.
616,252 sowie im japanischen Kokai Nr. 01-262537 beschrieben.
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Thermomedien
mit leitenden Schichten, die fasrige, leitende Metalloxidpartikel
von 0,3 μm
Durchmesser und 10 μm
Länge enthalten,
werden im japanischen Kokai Nr. 07-295146 beschrieben. Thermografische Medien,
die mit leitenden ZnO, Si3N4 oder
K2Ti6O13 Fasern
beschichtet sind, werden in WO Nr. 91-05668 beschrieben.
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Ein
elektrofotografischer Träger,
der stabförmige,
leitende ZnO Partikel enthält,
wird in WO Nr. 94-25966 beschrieben.
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Wie
zuvor erwähnt,
ist der Stand der Technik in Bezug auf elektrisch leitende Schichten
für Abbildungselemente
umfangreich, und es ist eine sehr große Vielzahl elektrisch leitender
Materialien beschrieben worden. Dennoch besteht in der Technik ein
dringender Bedarf nach verbesserten, elektrisch leitenden Schichten,
die in einer Vielzahl von Abbildungselementen verwendbar sind, die
sich zu vertretbaren Kosten herstellen lassen, die gegenüber Änderungen
der relativen Luftfeuchtigkeit beständig sind, die haltbar und
abriebfest sind, die keine nachteiligen sensitometrischen oder fotografischen
Effekte aufweisen und die im Wesentlichen in Lösungen unlöslich sind, mit denen das Abbildungselement
in Kontakt kommt, etwa die für
fotografische Silberhalogenidfilme verwendeten Verarbeitungslösungen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, verbesserte
elektrisch leitende Schichten bereitzustellen, die die unterschiedlichen
Anforderungen von Abbildungselementen besser erfüllen, insbesondere von fotografischen
Silberhalogenidfilmen, als die nach dem Stand der Technik, auf den
sich die vorliegende Erfindung bezieht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Abbildungselement zur Verwendung
in einem bilderzeugenden Prozess, wobei das Abbildungselement einen
Träger,
eine bilderzeugende Schicht und eine elektrisch leitende Schicht
umfasst, wobei die elektrisch leitende Schicht eine Dispersion in
einem filmbildenden Bindemittel von nadelkristallförmigen,
kristallinen, einphasigen, leitenden, metallhaltigen Partikeln ist,
wobei die Partikel einen Querschnitt von kleiner als 0,05 μm und eine
Länge von
kleiner als 1 μm
und ein Seitenverhältnis
von größer oder
gleich 5 : 1 aufweisen, worin die elektrisch leitenden Partikel
2 bis 70 Vol.-% der elektrisch leitenden Schicht umfassen.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 eine
Kurve zur Darstellung des Verhältnisses
zwischen dem spezifischen elektrischen Schichtwiderstand (SER) und
dem Trockenauftrags-Gesamtgewicht für verschiedene leitende Schichten.
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2 eine
Kurve zur Darstellung des Verhältnisses
zwischen dem spezifischen elektrischen Schichtwiderstand und dem
Trockenauftrags-Gesamtgewicht für
verschiedene leitende Schichten.
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3 eine
Kurve zur Darstellung des Verhältnisses
zwischen dem spezifischen elektrischen Schichtwiderstand und dem
Trockenauftrags-Gesamtgewicht für
verschiedene leitende Schichten.
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4 eine
Kurve zur Darstellung des Verhältnisses
zwischen den optischen Verlusteigenschaften und dem Trockenauftrags-Gesamtgewicht
für verschiedene
leitende Schichten.
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5 eine
Kurve zur Darstellung des Verhältnisses
zwischen dem spezifischen elektrischen Schichtwiderstand und den
Gew.-%-Werten von leitenden Partikeln in verschiedenen leitenden
Schichten.
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung und deren Aufgaben, Vorteile und Merkmale wird
auf die folgende detaillierte Beschreibung und auf die anhängenden
Ansprüche
in Verbindung mit den zuvor genannten Zeichnungen verwiesen.
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Die
erfindungsgemäßen Abbildungselemente
können
viele unterschiedliche Ausprägungen
aufweisen, je nach vorgesehener Verwendung. Derartige Elemente umfassen
beispielsweise fotografische, elektrostatografische, fotothermografische,
Migrations-, elektrothermografische, dielektrische Aufzeichnungs-
und Thermo-Farbstofftransfer-Abbildungselemente.
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Fotografische
Elemente, die mit einer erfindungsgemäßen Antistatikschicht versehen
werden können, können sich
in Struktur und Zusammensetzung erheblich voneinander unterscheiden.
Sie können
sich beispielsweise erheblich in Bezug auf die Art des Trägers, die
Anzahl und Zusammensetzung der bilderzeugenden Schichten und die
Anzahl und Art der Zusatzschichten unter scheiden, die in diesen
Elementen vorhanden sind. Die fotografischen Elemente können insbesondere
Standbildfilme, Laufbildfilme, Röntgenfilme,
reprografische Filme, Papierprints oder Mikroplanfilme sein. Es
können
Schwarzweißelemente,
Farbelemente zur Verwendung in einem Negativ-Positiv-Prozess oder
Farbelemente zur Verwendung in einem Umkehrprozess sein. Es ist
zudem vorgesehen, die erfindungsgemäße Antistatikschicht in Kleinformatfilmen
zu verwenden, wie in der Forschungsveröffentlichung "Research Disclosure", Position 36230
(Juni 1994) beschrieben.
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Fotografische
Elemente können
eine Vielzahl von verschiedenen Trägern umfassen. Typische Träger sind
u. a. Cellulosenitratfilm, Celluloseacetatfilm, Poly(vinylacetal)film,
Polystyrolfilm, Poly(ethylenterephthalat)film, Poly(ethylennaphthalat)film
und Copolymere davon, Polycarbonatfilm, Glasplatten, Metallplatten,
reflektierende Träger,
wie Papier, polymerbeschichtetes Papier usw. Die bilderzeugende
Schicht oder Schichten des Elements umfassen typischerweise ein
strahlungsempfindliches Mittel, z. B. Silberhalogenid, das in einem hydrophilen,
wasserdurchlässigen
Colloid dispergiert ist. Geeignete hydrophile Kolloide umfassen
sowohl natürlich
vorkommende Stoffe, wie Proteine, beispielsweise Gelatine, Gelatinederivate,
Cellulosederivate, Polysaccharide, wie Dextran, Gummiarabicum, Stärkederivate
usw.; und synthetische Polymerstoffe, wie wasserlösliche Polyvinylverbindungen,
etwa Poly(vinylpyrrolidon), Acrylamidpolymere usw. Ein besonders
geeignetes Beispiel einer bilderzeugenden Schicht ist eine Gelatine-Silberhalogenidemulsionsschicht.
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In
der Elektrostatographie wird ein Bild, das aus einem Muster eines
elektrostatischen Potenzials (auch als elektrostatisches Latentbild
bezeichnet) besteht, durch eines von beliebigen, verschiedenen Verfahren,
auf einer isolierenden Oberfläche
ausgebildet. Das elektrostatische Latentbild kann auch elektrofotografisch
ausgebildet werden (d. h. durch bildweise, strahlungsinduzierte
Entladung eines gleichmäßigen Potenzials,
das zuvor auf einer Oberfläche
eines elektrofotografischen Elements ausgebildet worden ist, das
mindestens eine fotoleitfähige
Schicht und ein elektrisch leitendes Substrat umfasst), oder es
kann durch dielektrische Aufzeichnung ausgebildet werden (d. h.
durch direkte elektrische Ausbildung eines Musters eines elektrostatischen
Potenzials auf einer Oberfläche
eines dielektrischen Materials). Das elektrostatische Latentbild
wird dann zu einem Tonerbild entwickelt, indem das Latentbild mit
einem elektrografischen Entwickler in Kontakt gebracht wird (falls
gewünscht,
kann das Latentbild auch vor der Entwicklung auf eine andere Oberfläche übertragen
werden). Das resultierende Tonerbild lässt sich dann auf der Oberfläche durch
Anwendung von Wärme und/oder
Druck oder anderen bekannten Verfahren fixieren (je nach Art der
Oberfläche
und des Tonerbildes), oder es kann durch bekannte Mittel auf eine
andere Oberfläche übertragen
werden, auf der es dann in ähnlicher
Weise fixiert wird.
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In
vielen elektrostatografischen Bebilderungsverfahren ist die Oberfläche, auf
die das Tonerbild schließlich übertragen
und fixiert werden soll, die Oberfläche eines Bogens Normalpapier
oder, wenn das Bild im Durchlicht betrachtet werden soll (z. B.
durch Projektion in einem Overhead-Projektor), die Oberfläche eines transparenten
Filmbogens.
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In
elektrostatografischen Elementen kann die elektrisch leitende Schicht
eine getrennte Schicht sein, ein Teil der Trägerschicht oder die Trägerschicht
selbst. Es gibt viele Arten von leitenden Schichten, die in der Technik
der Elektrostatografie bekannt sind, von denen die gängigen nachfolgend
aufgeführt
werden:
- (a) metallische Laminate, wie ein Aluminium-Papierlaminat,
- (b) Metallplatten, z. B. Aluminium, Kupfer, Zink, Messing usw.,
- (c) Metallfolien, wie Aluminiumfolie, Zinkfolie usw.,
- (d) aufgedampfte Metallschichten, wie Silber, Aluminium, Nickel
usw.,
- (e) in Harzen dispergierte Halbleiter, wie Poly(ethylenterephthalat),
wie in US-A-3,245,833 beschrieben,
- (f) elektrisch leitende Salze, wie die in US-A-3,007,801 und
US-A-3,267,807 beschriebenen.
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Die
leitenden Schichten (d), (e) und (f) können transparent sein und sind
dort verwendbar, wo transparente Elemente benötigt werden, wie z. B. in Prozessen,
in denen das Element von der Rückseite
und nicht von der Vorderseite her belichtet wird, oder in denen
das Element als ein transparentes Element verwendet werden soll.
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Thermisch
verarbeitbare Abbildungselemente, einschließlich Filme und Papiere, zur
Erzeugung von Bildern durch thermische Prozesse sind bekannt. Diese
Elemente umfassen thermografische Elemente, in denen ein Bild durch
bildweises Erwärmen
des Elements ausgebildet wird. Derartige Elemente werden beispielsweise
in der Forschungsveröffentlichung "Research Disclosure", Juni 1978, Artikel
17029; US-A-3,457,075; US-A-3,933,508 und US-A-3,080,254 beschrieben.
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Fotothermografische
Elemente umfassen typischerweise eine bilderzeugende Oxidations-Reduktionskombination,
die ein organisches Silbersalzoxidationsmittel enthält, vorzugsweise
ein Sil bersalz einer langkettigen Fettsäure. Derartige organische Silbersalzoxidationsmittel
sind gegenüber
Schwärzung
bei Lichteinfall beständig.
Bevorzugte organische Silbersalzoxidationsmittel sind Silbersalze
von langkettigen Fettsäuren mit
10 bis 30 Kohlenstoffatomen. Beispiele geeigneter organischer Silberoxidationsmittel
sind Silberbehenat, Silberstearat, Silberoleat, Silberlaurat, Silberhydroxystearat,
Silbercaprat, Silbermyristat und Silberpalmitat. Kombinationen organischer
Silbersalzoxidationsmittel sind ebenfalls verwendbar. Beispiele
geeigneter Silbersalzoxidationsmittel, die keine Silbersalze von
langkettigen Fettsäuren
sind, umfassen beispielsweise Silberbenzoat und Silberbenzotriazol.
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Fotothermografische
Elemente umfassen zudem eine lichtempfindliche Komponente, die im
Wesentlichen aus einer fotografischen Silberhalogenidschicht besteht.
Man geht davon aus, dass das Latentbildsilber aus dem fotografischen
Silberhalogenid in fotothermografischen Materialien bei der Verarbeitung
für die
Kombination aus der bilderzeugenden Oxidation/Reduktion als Katalysator
dient. Eine bevorzugte Konzentration von fotografischem Silberhalogenid
liegt im Bereich von 0,01 bis 10 Mol fotografisches Silberhalogenid
pro Mol organisches Silbersalzoxidationsmittel, wie z. B. je Mol
Silberbehenat, in dem fotothermografischen Element. Falls gewünscht, sind
auch andere lichtempfindliche Silbersalze in Kombination mit dem
fotografischen Silberhalogenid verwendbar. Bevorzugte fotografische
Silberhalogenide sind Silberchlorid, Silberbromid, Silberbromiodid,
Silberchlorbromiodid und Mischungen dieser Silberhalogenide. Sehr
feine fotografische Silberhalogenide sind besonders geeignet.
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Migrationsbebilderungsprozesse
umfassen typischerweise die Anordnung von Partikeln auf einem erweichbaren
Medium. Das Medium, das fest und bei Raumtemperatur undurchlässig ist,
wird typischerweise mit Wärme
oder Lösemitteln
erweicht, um eine Partikelmigration in einem bildweisen Muster zu
ermöglichen.
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Wie
in R. W. Gundlach, "Xeroprinting
Master with Improved Contrast Potential", Xerox Disclosure Journal, Band 14,
Nr. 4, Juli/August 1984, Seite 205–06, ist Migrationsbebilderung
verwendbar, um ein Vorlagenelement für xerografischen Druck herzustellen.
In diesem Prozess wird eine einzelne Schicht aus lichtempfindlichen
Partikeln auf der Oberfläche
einer Schicht eines Polymermaterials angeordnet, das in Kontakt
mit einer leitenden Schicht ist. Nach dem Laden wird das Element
einer bildweisen Belichtung unterzogen, die das Polymermaterial
erweicht und an den weichen Stellen (d. h. den Bildbereichen) eine
Migration von Partikeln bewirkt. Wenn das Element nachfolgend geladen
und belichtet wird, können
die Bildbereiche (aber nicht die bildfreien Bereiche) geladen, entwickelt
und auf Papier übertragen
werden.
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Eine
andere Art der Migrationsbebilderungstechnik, die von Tam in US-A-4,536,457,
von Ng in US-A-4,536,458 und von Tam et al in US-A-4,883,731 beschrieben
wird, nutzt ein festes Migrationsbebilderungselement, das aus einem
Substrat und einer Schicht aus erweichbarem Material besteht, wobei
eine Schicht eines lichtempfindlichen Markierungsmaterials auf oder
in Nähe
der Oberfläche
der erweichbaren Schicht abgelagert ist. Ein Latentbild wird erzeugt,
indem das Element elektrisch geladen und dann in einem bildweisen
Lichtmuster belichtet wird, um ausgewählte Teile der Schicht des
Markierungsmaterials zu entladen. Die gesamte erweichbare Schicht
wird dann durch Beaufschlagen des Markierungsmaterials mit Wärme oder
einem Lösemittel
oder beidem durchlässig
gemacht. Die Teile des Markierungsmaterials, die eine Differenzrestladung
durch Lichtbelich tung behalten, migrieren dann durch elektrostatische
Kraft in die erweichte Schicht.
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Ein
bildweises Muster kann zudem durch Farbstoffpartikel in einem festen
Abbildungselement erzeugt werden, indem man ein Dichtematerial (z.
B. durch Zusammenballen oder Zusammenwachsen von Partikeln) zwischen
den Bild- und Nichtbild-Bereichen anordnet. Die Farbstoffpartikel
sind gleichmäßig verteilt
und werden selektiv migriert, so dass sie in unterschiedlichem Maße dispergiert
werden, ohne die Gesamtmenge von Partikeln auf dem Element zu ändern.
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Eine
andere Migrationsbebilderungstechnik umfasst die Wärmeentwicklung,
wie von R. M. Schaffert, Electrophotography, (2. Auflage, Focal
Press, 1980), Seite 44–47,
und in US-A-3,254,997, beschrieben. In diesem Verfahren wird ein
elektrostatisches Bild auf ein festes Abbildungselement übertragen,
auf dem kolloidale Pigmentpartikel in einem durch Wärme erweichbaren
Harzfilm auf einem transparenten, leitenden Substrat dispergiert
sind. Nach Erweichen des Films durch Wärme migrieren die geladenen
kolloidalen Partikel in das entgegengesetzt geladene Bild. Infolgedessen
weisen Bildbereiche eine erhöhte
Partikeldichte auf, während die
Hintergrundbereiche weniger dicht sind.
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Ein
Bebilderungsverfahren, das als "Lasertonerverschmelzung
(Laser Toner Fusion)" bekannt
ist, bei dem es sich um ein elektrothermografisches Trockenverfahren
handelt, ist ebenfalls von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung.
In diesem Prozess werden gleichmäßige, trockene
Tonerpulverablagerungen auf nicht lichtempfindlichen Filmen, Papieren
oder Offset-Druckplatten bildweise mit Laserdioden von hoher Energie (0,2–0,5 W)
belichtet, wodurch die Tonerpartikel auf dem Substrat "ankleben". Die Erzeugung der
Tonerschicht und die Entfernung des nicht bebil derten Toners erfolgt
mit einer so genannten elektrografischen "Magnetbürste", einer Technik, die mit der in Kopierern
vergleichbar ist. Je nach Belichtungsstärke kann ein abschließender Tuchfixierschritt
erforderlich sein.
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Ein
weiteres Beispiel von Abbildungselementen, die eine Antistatikschicht
verwenden, sind Farbstoffempfangselemente in thermischen Farbstoffübertragungssystemen.
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Thermische
Farbstoffübertragungssysteme
werden üblicherweise
benutzt, um Drucke von Bildern zu erhalten, die elektronisch von
einer Farbvideokamera erzeugt worden sind. Nach einem Verfahren
zur Herstellung derartiger Kopien wird ein elektronisches Bild zunächst einem
Farbauszugsvorgang mithilfe von Farbfiltern unterzogen. Die jeweiligen
Farbauszüge
werden dann in elektronische Signale umgesetzt. Diese Signale werden
dann aufbereitet, um elektrische Signale für blaugrün, purpurrot und gelb zu erzeugen.
Diese Signale werden anschließend
an einen Thermodrucker übertragen.
Um die Kopie zu erzeugen, wird ein Blaugrün-, Purpurrot- oder Gelb-Farbstoffgeberelement
flächenbündig auf
einem Farbstoffempfangselement angeordnet. Die beiden Elemente werden
daraufhin zwischen einen Thermodruckkopf und eine Druckwalze geführt. Ein
thermischer Zeilendruckkopf dient dazu, die Rückseite des Farbstoffgeberbogens
mit Wärme
zu beaufschlagen. Der Thermodruckkopf weist eine Vielzahl von Heizelementen
auf und wird nacheinander in Ansprechen auf die Blaugrün-, Purpurrot-
oder Gelb-Signale erwärmt.
Der Vorgang wird anschließend
für die
beiden anderen Farben wiederholt. Auf diese Weise entsteht eine
farbige Hardcopy, die dem am Bildschirm betrachteten Originalbild
entspricht. Weitere Details zu diesem Verfahren und zu dieser Vorrichtung
werden in US-A-4,621,271
beschrieben.
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Eine
andere Art des Bilderzeugungsprozesses, in dem das Abbildungselement
eine elektrisch leitende Schicht verwenden kann, ist ein Prozess,
der eine bildweise Belichtung durch elektrischen Strom eines farbstofferzeugenden,
elektrisch aktivierbaren Aufzeichnungselements verwendet, um somit
ein entwickelbares Bild zu erzeugen, gefolgt von der Bildung eines
Farbstoffbildes, und zwar typischerweise mithilfe thermischer Entwicklung.
Farbstofferzeugende, elektrisch aktivierbare Aufzeichnungselemente
und Verfahren sind in der Technik bekannt und werden beispielsweise
in US-A-4,343,880 und US-A-4,727,008 beschrieben.
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In
den erfindungsgemäßen Abbildungselementen
kann die Bilderzeugungsschicht eine beliebige Art einer Bilderzeugungsschicht
sein, wie zuvor beschrieben, sowie eine andere zur Verwendung in
einem Abbildungselement bekannte Bilderzeugungsschicht.
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Alle
zuvor beschriebenen Bebilderungsprozesse sowie viele weitere haben
die Verwendung einer elektrisch leitenden Schicht als eine Elektroden-
oder als eine Antistatikschicht gemeinsam. Die Anforderungen nach
einer verwendbaren elektrisch leitenden Schicht in einer Abbildungsumgebung
sind äußerst anspruchsvoll,
so dass man seit langem in der Technik versucht, verbesserte elektrisch
leitende Schichten zu entwickeln, die die notwendige Kombination
von physischen, optischen und chemischen Eigenschaften aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine transparente, elektrisch leitende
Schicht zur Verwendung in einem Abbildungselement bereit. Die transparente,
elektrisch leitende Schicht umfasst elektrisch leitende, nadelkristallförmige, metallhaltige
Partikel, die in einem oder mehreren geeigneten, filmbildenden Polymerbindemitteln
dispergiert sind. Diese elektrisch leitende Schicht wird üblicherweise
als eine Antistatikschicht zur Abführung elektrischer Ladung benutzt.
Neben der Verleihung eines Schutzes gegen statische Aufladung kann die
zudem als eine transparente Elektrode in einem Bilderzeugungsprozess
dienen. Die Elektroleiteigenschaften, die die erfindungsgemäße leitende
Schicht verleiht, sind im Wesentlichen von der relativen Luftfeuchtigkeit unabhängig und
halten sogar nach Kontakt mit wässrigen
Lösungen
mit einem großen
Bereich an pH-Werten (z. B. 2 ≤ pH ≤ 13) an, wie
sie in der Nassverarbeitung von fotografischen Silberhalogenidfilmen
zu finden sind. Somit ist es allgemein nicht notwendig, eine Schutzschicht über der
leitenden Schicht vorzusehen, obwohl derartige Schutzschichten wahlweise
vorhanden sein können.
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Die
leitende erfindungsgemäße Schicht
kann entweder als Stützschicht,
als Substratschicht oder als schützende
Deckschicht auf einer oder auf beiden Seiten des Trägers vorhanden
sein oder in den Träger
integriert sein. Im Falle eines Silberhalogenid-Abbildungselements
kann die Funktion der leitenden Schicht auch direkt in die sensibilisierte
Emulsionsschicht eingebracht sein.
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Der
vorrangige Vorteil der vorliegenden Erfindung leitet sich von der
Verwendung einer bestimmten Klasse von nadelkristallförmigen,
leitenden, metallhaltigen Partikeln im Vergleich zu körnigen,
leitenden, metallhaltigen Partikeln nach dem Stand der Technik ab.
Die verbesserte Effizienz der Bildung des leitenden Netzes durch
nadelkristallförmige
Partikel in Beziehung zu körnigen
Partikeln mit vergleichbarem Querschnitt erlaubt die Herstellung
von mehr leitenden Schichten bei Trockenaufträgen, die mit denen vergleichbar
sind, die für
körnige,
leitende Partikel nach dem Stand der Technik verwendet werden, was
für Bebilderungsprozesse wünschenswert
ist, die Elektroden erfor dern. Insbesondere für den Fall von Silberhalogenid-Abbildungselementen
ermöglicht
diese verbesserte Effizienz die Verwendung von wesentlich geringeren
Trockenaufträgen der
nadelkristallartigen, leitenden, metallhaltigen Partikel zur Erzielung
einer gegebenen Leitfähigkeit
für die leitenden
Schichten oder, alternativ hierzu, einen geringeren Volumenanteil
von leitenden Partikeln in Bezug zu Polymerbindemittel. Ein potenzieller
Vorteil besteht darin, dass die Dicke der leitenden Schicht verringert werden
kann. Dies führt
zu geringeren optischen Verlusten und kann zu einem geringeren Werkzeugverschleiß und Schmutzbildung
in der Endbearbeitung während
der Herstellung führen.
Zudem bewirkt die Verwendung eines größeren Volumenanteils von Polymerbindemittel
in der leitenden Schicht eine verbesserte Haftung der darunter und
darüber
liegenden Schichten sowie eine verbesserte Kohäsion innerhalb der leitenden
Schicht selbst.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
nadelkristallförmigen,
leitenden, metallhaltigen Partikel sind einphasig und kristallin
und haben Abmessungen im Nanometerbereich. Die Abmessungen für die nadelkristallförmigen Partikel
sind kleiner als 0,05 μm
im Durchmesser und kleiner als 1 μm
in der Länge,
vorzugsweise kleiner als 0,02 μm
im Durchmesser und kleiner als 0,5 μm in der Länge und am besten kleiner als
0,01 μm
im Durchmesser und kleiner als 0,15 μm in der Länge. Diese Abmessungen minimieren
tendenziell optische Verluste der aufgetragenen Schicht durch Mie-Streuung.
Das Seitenverhältnis
ist größer oder
gleich 5 : 1 (Länge/Durchmesser),
wobei ein Seitenverhältnis
von größer als
10 : 1 bevorzugt wird. Eine Erhöhung
des Seitenverhältnisses
bewirkt eine Verbesserung der volumetrischen Effizienz des leitenden
Netzes.
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Eine
bestimmte Klasse an nadelkristallförmigen Partikeln umfasst nadelkristallförmige, elektrisch
leitende, metallhaltige Partikel. Bevorzugte metallhaltige Partikel
sind Halbleitermetalloxidpartikel. Nadelkristallförmige, leitende
Metalloxidpartikel, die zur Verwendung in leitenden Schichten der
vorliegenden Erfindung geeignet sind, weisen einen spezifischen
elektrischen Volumenwiderstand von kleiner als 1 × 105 (Ohm-cm), vorzugsweise von kleiner als
1 × 103 Ohm-cm und am besten von kleiner 1 × 102 Ohm-cm auf. Eine andere physische Eigenschaft,
die zur Charakterisierung kristalliner Metalloxidpartikel verwendet
wird, ist die Röntgenstrahlen-Kristallitgröße. Das
Konzept der Kristallitgröße wird
detailliert in US-A-5,484,694 und den darin genannten Quellen beschrieben.
US-A-5,484,694 beschreibt transparente, leitende Schichten, die
halbleitende, antimondotierte Zinnoxidkornpartikel enthalten, die
eine bevorzugte Kristallitgröße von weniger
als 10 nm aufweisen, und als besonders geeignet für Abbildungselemente
beschrieben werden. Ähnliche
fotografische Elemente, die Antistatikschichten umfassen, die leitende,
körnige
Metalloxidpartikel mit mittleren Kristallitgrößen von 1 bis 20 nm enthalten,
vorzugsweise von 1 bis 5 nm und am besten von 1 bis 3,5 nm, werden
in U5-A-5,459,021
beschrieben. Vorteile gegenüber
der Verwendung von Metalloxidpartikeln mit kleinen Kristallitgrößen werden
in US-A-5,484,694
und US-A-5,459,021 beschrieben und sind u. a. die Fähigkeit,
auf eine sehr kleine Größe gemahlen
werden zu können,
ohne wesentliche Verschlechterung der elektrischen Leistung, der
Fähigkeit
zur Erzeugung einer bestimmten Leitfähigkeit bei niedrigeren Beladungen
und/oder Trockengewichtsaufträgen
sowie verminderten optischen Dichte, einer verminderten Sprödigkeit
und Rissbildung der leitenden Schichten, die derartige Partikel
enthalten.
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Ein
Beispiel eines geeigneten nadelkristallförmigen, halbleitenden Metalloxids
ist ein elektroleitfähiges Zinnoxidpulver,
das unter der Handelsbezeichnung "FS-10P" von der Ishihara Techno Corporation
erhältlich ist.
Dieses Zinnoxid umfasst nadelkristallförmige Partikel eines einphasigen,
kristallinen, mit Antimon dotierten Zinnoxids. Der spezifische,
elektrische Volumenwiderstand dieses Materials beträgt ca. 50
Ohm-cm, gemessen als kompaktiertes Pulver mit einer Zweisonden-Gleichspannungstestzelle, ähnlich der
in US-A-5,236,737 beschriebenen. Die mittleren Abmessungen dieser
nadelkristallförmigen
Partikel, wie anhand der Analyse der Transmissions-Elektronenmikroskopbilder
ermittelt, beträgt
ca. 0,01 μm
im Durchmesser und 0,1 μm
in der Länge
bei einem mittleren Seitenverhältnis
von 10 : 1. Durch Röntgen-Pulverdiffraktionsanalyse
dieses nadelkristallförmigen
Zinnoxidpulvers wurde bestätigt,
dass es einphasig und stark kristallin ist. Die Röntgenstrahlkristallitgröße dieses
nadelkristallförmigen,
antimondotierten Zinnoxids wurde mit 21,0 nm bestimmt.
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Weitere
Beispiele nadelkristallförmiger,
metallhaltiger Partikel sind Metallcarbide, Nitride, Silicide und Boride.
Weitere geeignete Beispiele nadelkristallförmiger, leitender Metalloxidpartikel
sind zinndotiertes Indiumsesquioxid, niobdotiertes Titandioxid und
die Alkalimetallbronzen von Wolfram, Molybdän oder Vanadium.
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In
der Technik beschriebene nadelkristallförmige Metalloxidpartikel bestehen
aus einem nicht leitenden Kernpartikel mit einem leitenden Außenmantel.
Dieser leitende Außenmantel
kann durch chemisches Ausfällen
oder durch Aufdampfen von leitenden, feinen Partikeln auf die Oberfläche des
nicht leitenden Kernpartikels hergestellt werden. Die Verwendung
derartiger leitender Kern-/Mantel-Partikel in leitenden Schichten
für Abbildungsele mente
ist mit einigen gravierenden Nachteilen verbunden. Aufgrund der
Notwendigkeit, das Kernpartikel herzustellen und dieses dann mit
feinen leitenden Partikeln in einem getrennten Vorgang zu beschichten,
beträgt
der Durchmesser des resultierenden, leitenden Verbundpartikels typischerweise
0,1–0,5 μm oder mehr.
Diese Partikel sind typischerweise 1–5 μm lang. Die große Partikelgröße führt zu einer
höheren Lichtstreuung
und zu trüben
Beschichtungen, die für
Abbildungselemente nicht akzeptabel sind. Während der mechanischen Dispergierung
dieser Kern-/Mantel-Partikel
werden die dünnen,
leitenden Mäntel
zudem oft von der Oberfläche
abgerieben, was zu einer verminderten Leitfähigkeit der beschichteten Schichten
aufgrund der beschädigten
Partikel führt.
Die insgesamt große
Partikelgröße führt zudem
zur Bildung feiner Risse in den beschichteten Schichten, was eine
verminderte Nass- und Trockenhaftung auf dem Träger und auf der darüber- oder
darunter liegenden Schicht mit sich bringt. Diese Rissbildung führt zudem
zu einer Minderung der Kohäsion
der leitenden Schicht selbst, was eine erhöhte Staubbildung während der
Endbearbeitungsvorgänge
bewirkt. Diese Nachteile treten bei den erfindungsgemäßen leitenden
Schichten nicht auf.
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Die
kleinen mittleren Abmessungen geeigneter nadelkristallförmiger,
leitender, metallhaltiger erfindungsgemäßer Partikel bewirken eine
geringere Lichtstreuung, die ihrerseits eine verminderte optische
Transparenz der leitenden Schichten bewirken würde. Die Beziehung zwischen
der Größe eines
nennkugelförmigen Partikels,
des Verhältnisses
seines Brechungsindex zu dem Medium, in dem es eingebracht ist,
der Wellenlänge
des einfallenden Lichts und der Lichtstreuungseffizienz des Partikels
wird von der Mie-Streuungstheorie beschrieben (G. Mie, Ann. Physik.,
25, 377 (1908)). Eine Erörterung
dieses Themas in Bezug auf fotografische Anwendungen erfolgte von
T. H. James ("The Theory
of the Photographic Process",
4. Auflage, Rochester: EKC, 1977). In Bezug auf Sb-dotierte, körnige Zinnoxidpartikel
mit hohem Brechungsindex nach dem Stand der Technik, die in einer
dünnen
Schicht mit einem typischen Gelatinesystem aufgetragen sind, ist
es erforderlich, Partikel mit einem mittleren Durchmesser von 0,1 μm zu verwenden,
um die Lichtstreuung bei einer Wellenlänge von 550 nm auf weniger
als 10% zu begrenzen. Für
kürzere
Lichtwellenlängen,
wie beispielsweise ultraviolettes Licht zur Belichtung von tageslichtunempfindlichen
Reprofilmen, werden körnige
Partikel bevorzugt, deren Durchmesser kleiner als 0,05 μm ist.
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Die
kleinen mittleren Abmessungen der erfindungsgemäßen, nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxidpartikel fördern
neben der Transparenz der leitenden Schichten die Bildung einer
Vielzahl verbundener Ketten oder Netze leitender Partikel, die wiederum
eine Vielzahl elektrisch leitender Wege in Dünnschichten erzeugen. Das große Seitenverhältnis derartiger
nadelkristallförmiger
Partikel bewirkt eine höhere
Effizienz der leitenden Netze im Vergleich zu den nennkugelförmigen leitenden
Partikeln mit vergleichbarem Querschnitt. Dies erlaubt geringere
Volumenanteile an leitenden nadelkristallförmigen Partikeln in Bezug auf
Polymerbindemittel, die in den Beschichtungen verwendet werden,
um effektive elektrische Leitfähigkeitswerte
zu erhalten.
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Ein
besonders wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die Tatsache,
dass die Erfindung die Erzielung hoher elektrischer Leitfähigkeitswerte
bei relativ niedrigen Volumenanteilen an nadelkristallförmigen, leitenden
Metalloxidpartikeln erlaubt. In den erfindungsgemäßen Abbildungselementen
können
die nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxidpartikel aus 2 bis 70 Vol.-% der elektrisch
leitenden Schicht bestehen. Für
die zuvor beschriebenen Sb-dotierten Zinnoxidpartikel entspricht
dies einem Gewichtsverhältnis
von Zinnoxid zu Polymerbindemittel von ca. 1 : 9 bis 19 : 1. Die
Verwendung von wesentlich weniger als 2 Vol.-% der nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxidpartikel erzeugt für Beschichtungen keine verwertbaren
elektrischen Leitfähigkeiten.
Andererseits steht die Verwendung von wesentlich mehr als 70 Vol.-%
der nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxidpartikel einigen Aufgaben der vorliegenden Erfindung
entgegen, weil dies zu einer verminderten Transparenz und zu einer
höheren
Eintrübung
aufgrund von Streuungsverlusten, einer verminderten Haftung zwischen
der elektrisch leitenden Schicht und dem Träger sowie der darunter und/oder
darüber
liegenden Schicht und zu einer verminderten Kohäsion der leitenden Schicht
selbst führen
würde.
Wenn die erfindungsgemäßen leitenden
Schichten als Elektroden in Abbildungselementen verwendet werden
sollen, sollten die nadelkristallförmigen, leitenden Metalloxidpartikel
vorzugsweise 40 bis 70 Vol.-% der Schicht ausmachen, um eine verwertbare
Leitfähigkeit
zu erzielen. Bei Verwendung als Antistatikschichten werden die nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxidpartikel vorzugsweise in einer Menge von 5 bis
50 Vol.-% der elektrisch leitenden Schicht eingebracht. Die Verwendung
von weniger als 50 Vol.-% der nadelkristallförmigen, leitenden Metalloxidpartikel
führt zu
einer höheren
Transparenz, einer geringeren Trübung
und einer verbesserten Haftung an den darunter und darüber liegenden
Schichten sowie zu einer besseren Kohäsion der leitenden Schicht.
Ein kleinerer Anteil an Metalloxidpartikeln kann zu einem verminderten
Werkzeugverschleiß und
zu einer verminderten Schmutzbildung in den Endbearbeitungsvorgängen führen.
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Bindemittel,
die zur Verwendung in leitenden Schichten geeignet sind, die nadelkristallförmige, leitende
Metalloxidpartikel enthalten, sind u. a.: wasserlösliche,
filmbildende, hydrophile Polymere, wie Gelatinederivative, Maleinsäureanhydrid-Copolymere;
Cellulosederivative, wie Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Celluloseacetatebutyrat, Diacetylcellulose
oder Triacetylcellulose; synthetische, hydrophile Polymere, wie
Polyvinylalkohol, Poly-N-Vinylpyrrolidon, Acrylsäure-Copolymere, Polyacrylamid,
deren Derivate und teilhydrolysierte Produkte, Vinylpolymere und
Copolymer, wie Polyvinylacetat und Polyacrylatsäureester; Derivative von den
genannten Polymeren und andere synthetische Harze. Andere geeignete
Bindemittel sind u. a. wässrige
Emulsionen von Additionspolymeren und -interpolymeren, die aus ethylenisch
ungesättigten
Monomeren hergestellt sind, wie Acrylate, einschließlich Acrylsäure, Methacrylate,
einschließlich
Methacrylsäure,
Acrylamide und Methacrylamide, Itakonsäure und deren Halbester und
Diester, Styrole, einschließlich
substituierter Styrole, Acrylnitril und Methacrylnitril, Vinylacetate,
Vinylether, Vinyl- und Vinylidenhalogenide und Olefine sowie wässrige Dispersionen
verschiedener Polyurethane oder Polyesterionomere. Bevorzugte Bindemittel
sind u. a. Gelatine, wässrige,
dispergierte Polyurethane, Polyesterionomere, Cellulosederivate
und vinylidenhaltige Copolymere.
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Geeignete
Lösemittel
zur Herstellung von Dispersionen und Beschichtungen aus nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxidpartikeln sind u. a.: Wasser; Alkohole, wie
Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol
und Methylcyclohexanol; Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Cyclohexanon,
Tetrahydrofuran, Isophoron und Methylisobutylketon; Ester, wie Methylacetat,
Ethylacetat, Butylacetat, Isobutylacetat, Isopropylacetat und Ethyllactat;
Ether, wie Ethylether und Dioxan; Glycolether, wie Methylcellusolve,
Ethylcellulose, Glycoldimethylether und Ethylenglycol; aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Benzen, Toluol, Xylen, Cresol, Chlorbenzen,
Styrol und Dichlorbenzen; Chlorkohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid,
Ethylenchlorid, Kohlenstofftetrachlorid, Chloroform und Ethylenchlorhydrin
sowie andere, wie N,N-Dimethylformamid und Hexan und Mischungen
daraus. Bevorzugte Lösemittel
umfassen Wasser, Alkohole und Aceton.
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Zusätzlich zu
Bindemitteln und Lösungsmitteln
können
auch andere, in der fotografischen Technik bekannte Komponenten
in der leitenden Schicht vorhanden sein. Diese zusätzlichen
Komponenten umfassen: Tenside, einschließlich Fluorsurfactants, Dispersions-
und Beschichtungshilfen, Verdickungsmittel, Vernetzungsmittel oder
Härter,
lösliche
und/oder feste Partikelfarbstoffe, Co-Bindemittel, Antischleiermittel,
Biozide, Mattierkörner,
Schmiermittel und andere.
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Dispersionen
der nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxidpartikel in einem geeigneten Lösemittel lassen
sich in Anwesenheit entsprechender Mengen an Dispersionshilfen oder
wahlweise Co-Bindemitteln durch verschiedene in der Technik der
Pigmentdispersion und Farbenherstellung bekannte Verfahren herstellen,
wie mechanisches Rühren,
Mischen, Homogenisieren oder Verschneiden.
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Dispersionen
nadelkristallförmiger,
leitender Metalloxidpartikel, die mit Bindemitteln und Additiven
formuliert sind, können
auf eine Vielzahl fotografischer Träger aufgetragen werden. Typische
Träger
für fotografische
Filme sind u. a. Cellulosenitratfilm, Celluloseacetatfilm, Celluloseacetatbutyrat,
Celluloseacetatpropionat, Poly(vinylacetal)film, Poly(carbonat)film,
Poly(styrol)film, Poly(ethylenterephthalat)film, Poly(ethylennaphthalat)film,
Polyethylenterephthalat oder Polyethylennaphthalat mit darin enthaltenen
Teilen von Isophthalsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure
oder 4,4-Biphenyldicarbon säure
zur Herstellung des Filmträgers;
Polyester, worin andere Glycole verwendet werden, wie beispielsweise
Cyclohexandimethanol, 1,4-Butandiol, Diethylenglycol, Polyethylenglycol;
Ionomere, wie in US-A-5,138,024 beschrieben, z. B. Polyesterionomer,
hergestellt unter Verwendung eines Teils der Disäure in Form von 5-Natriumsulfo-1,3-Isophthalsäure oder ähnlicher
ionenhaltiger Monomere, Polycarbonate usw.; Mischungen oder Laminate
der genannten Polymere. Bevorzugte fotografische Filmträger sind
Celluloseacetat, Poly(ethylenterephthalat) und Poly(ethylennaphthalat),
wobei das Poly(ethylennaphthalat) vorzugsweise aus 2,6-Naphthalendicarbonsäuren oder
Derivaten davon hergestellt wird. Je nach Anwendung können fotografische
Filmträger
entweder transparent oder lichtundurchlässig sein. Transparente Filmträger können entweder
farblos sein oder durch Zusatz eines Farbstoffs oder Pigments gefärbt sein.
Fotografische Filmträger
können
durch verschiedene Prozesse oberflächenbehandelt werden, wie Coronaentladung,
Glimmentladung (GDT), UV-Belichtung, Flammbehandlung, Elektronenstrahlbehandlung,
mit Lösemittel
gewaschen oder mit einem Haftvermittler, einschließlich Dichlor-
und Trichloressigsäure, Phenolderivaten,
wie Resorcinol und p-Chlor-m-Cresol, oder mit einem haftvermittelnden
Grundierer oder Verbindungsschichten beschichtet werden, wie vinylidenchloridhaltigen
Copolymeren, butadienbasierenden Copolymeren, glycidylacrylat- oder
methacrylathaltigen Copolymeren, maleinanhydridhaltigen Copolymeren, Kondensationspolymeren,
wie Polyestern, Polyamiden, Polyurethanen, Polycarbonaten, Mischungen
und Verschnitten daraus usw.
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Andere
Träger
für Abbildungselemente,
die transparent oder lichtundurchlässig sein können, sind u. a. Glasplatten,
Metallplatten, reflektierende Träger,
wie Papier, polymerbeschichtetes Papier, pigmenthaltige Polyester
usw. Geeignete Papierträger
sind u. a. mit Polyethylen-, Polypropylen- und Ethylenbuty len-Copolymer
beschichtete oder laminierte Papiere und synthetische Papiere.
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Die
formulierten Dispersionen mit nadelkristallförmigen, leitenden Metalloxidpartikeln
können
auf die zuvor genannten Film- oder
Papierträger
durch verschiedene bekannte Beschichtungsverfahren aufgebracht werden.
Verfahren zur manuellen Beschichtung beinhalten die Verwendung eines
Beschichtungsstabs oder einer Rakel oder Schaberlamelle. Die Maschinenbeschichtungsverfahren
sind u. a. Luftrakelbeschichten, Umkehrwalzenbeschichten, Gravurstreichverfahren,
Vorhangbeschichten, Bead-Beschichten, Trichterbeschichten, Tauchbeschichten,
Extrusionsbeschichten, Schleuderbeschichten usw. sowie andere in
der Technik bekannte Beschichtungsverfahren.
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Die
elektrisch leitende erfindungsgemäße Schicht kann auf dem Träger in jeder
geeigneten Auftragsstärke
aufgebracht werden, und zwar abhängig
von den jeweiligen Anforderungen der Art des betreffenden Abbildungselements.
Für fotografische
Silberhalogenidfilme enthalten bevorzugte Aufträge des antimondotierten nadelkristallförmigen Zinnoxids
in der leitenden Schicht typischerweise Trockenauftragsgewichte
im Bereich von 0,005 bis 1 g/m2. Bevorzugter
sind Aufträge
im Bereich von 0,01 bis 0,5 g/m2.
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Die
erfindungsgemäße, elektrisch
leitende Schicht weist typischerweise einen spezifischen elektrischen
Schichtwiderstand von weniger als 1 × 1010 Ohm/Fläche, vorzugsweise
von weniger als 1 × 109 Ohm/Fläche
und am besten von weniger als 1 × 108 Ohm/Fläche auf.
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Erfindungsgemäße leitende
Schichten können
auf einen Träger
in einer beliebigen Konfiguration aufgebracht werden, abhängig von den
Anforderungen des jeweiligen Abbildungselements. In einem fotografischen
Abbildungselement kann die leitende Schicht beispielsweise als Substratschicht
oder als Vermittlerschicht auf einer oder beiden Seiten des Filmträgers aufgebracht
werden. Wenn eine leitende Schicht, die nadelkristallförmige Metalloxidpartikel
enthält,
als eine Substratschicht unter der sensibilisierten Emulsion aufgebracht
wird, ist es nicht erforderlich, Zwischenschichten, wie Sperrschichten
oder Haftvermittlerschichten, zwischen ihr und der sensibilisierten
Emulsionsschicht aufzutragen, obwohl diese wahlweise vorhanden sein
können.
In einer anderen Art eines fotografischen Elements wird die leitende
Substratschicht nur auf eine Seite des Trägers aufgebracht, und die sensibilisierten
Schichten werden auf beiden Seiten des Trägers aufgetragen. In dem Fall
eines fotografischen Elements, das eine sensibilisierte Emulsionsschicht
auf einer Seite des Trägers
und eine gelatinehaltige Pelloidschicht auf der entgegengesetzten
Seite des Trägers
enthält,
kann die leitende Schicht entweder unter der sensibilisierten Emulsionsschicht
oder unter dem Pelloid als Teil einer Antiwell-Mehrkomponentenschicht
oder auf beiden Seiten des Trägers
aufgetragen werden. Weitere optionale Schichten können ebenfalls
vorhanden sein. In einer anderen Art von fotografischem Element
kann eine Substratschicht entweder unter oder über einer Gelatinesubstratschicht
aufgebracht werden, die einen Lichthofschutzfarbstoff oder ein Pigment
enthält.
Alternativ hierzu können
beide Lichthofschutz- und Antistatikfunktionen in einer einzigen
Schicht kombiniert werden, die nadelkristallförmige, leitende Partikel, Lichthofschutzfarbstoff
und ein Bindemittel enthält.
Diese Hybridschicht ist typischerweise auf derselben Seite des Trägers wie die
sensibilisierte Emulsionsschicht aufgetragen. Die leitende Schicht
ist auch als die äußerste Schicht
des Abbildungselements verwendbar, beispielsweise als eine Schutzschicht über einer
bilderzeugenden Schicht. Alternativ hierzu kann eine leitende Schicht
als eine abriebfeste Stützschicht
dienen, die auf der Seite des Trägers
gegenüber
der Bilderzeugungsschicht aufgetragen ist.
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Weitere
Zusätze,
wie Polymerlatizes zur Verbesserung der Maßhaltigkeit, Härter oder
Vernetzungsmittel, Surfactants und andere bekannte Additive, können in
beliebigen oder allen zuvor genannten Schichten vorhanden sein.
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Abbildungselemente,
die elektrisch leitende Schichten mit nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxidpartikeln enthalten, die für andere bestimmte Abbildungsanwendungen
verwendbar sind, wie Farbnegativfilme, Farbumkehrfilme, Schwarzweißfilme,
Farb- und Schwarzweißpapiere,
elektrofotografische Medien, Farbstoffempfangselemente, die in Bebilderungssystemen
mit thermischer Farbstoffübertragung,
Lasertonerverschmelzung usw. verwendbar sind, sind auch mit den
hier beschriebenen Verfahren herstellbar.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend weiter anhand von Praxisbeispielen
erläutert.
Umfang und Geltungsbereich der Erfindung sind jedoch durch diese
konkreten Anschauungsbeispiele in keiner Weise eingeschränkt.
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Beispiel 1
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Eine
antistatische Beschichtungsformulierung aus elektrisch leitenden,
nadelkristallförmigen,
kristallinen, einphasigen, antimondotierten Zinnoxidpartikeln, die
in Wasser mit einer Polyurethan-Bindemitteldispersion, Dispergiermittel,
Beschichtungshilfen, Vernetzungsmittel usw. als wahlweise Additive
dispergiert waren, wurde mit einem Beschichtungstrichter auf eine
sich bewegende Bahn aus Polyethylenterephthalat aufgetragen, die
mit einer Grundierschicht aus einem Terpolymerlatex unterlegt war,
das Acrylnitril, Vinylidenchlorid und Acrylsäure enthielt. Die Beschichtungsformulierung
setzte sich folgendermaßen
zusammen:
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Die
Antistatikformulierung wurde bei verschiedenen Nassaufträgen von
7,5 bis 30 cm3/m2 aufgetragen, was
einem gesamten Nenntrockenauftrag von 0,10 bis 0,40 g/m2 entspricht.
Der spezifische elektrische Schichtwiderstand (SER) der aufgetragenen
Schichten wurde bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% und nach
Konditionierung bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 20% für 24 Stunden
unter Verwendung eines Zweipunktsonden-Gleichspannungsverfahrens gemessen,
wie in US-A-2,801,191 beschrieben. Die gesamten optischen und ultravioletten
Dichten (Dmin) wurden bei 530 nm bzw. 380
nm mit einem Densitometer des Typs X-Rite Modell 361T gemessen.
Die optischen und UV-Dichten des Trägers wurden von den Rohmessungen subtrahiert,
um Delta-UV- und
Delta-Ortho Dmin-Werte zu erhalten, die
nur dem Beitrag der Antistatikschicht entsprechen. Die Haftung der
Antistatikschicht auf dem Träger
wurde bewertet, indem mit einer Rasierklinge ein kleiner schraffierter
Bereich in die Beschichtung eingebracht wurde. Anschließend wurde
ein Stück
eines klebestarken Klebebandes über
den schraffierten Bereich aufgebracht und schnell von der Beschichtung
abgezogen. Die relative Menge der entfernten Beschichtung ist ein
qualitatives Maß der
Haftung der Beschichtung auf dem Träger. In allen Fällen wies
die Antistatikschicht eine sehr gute Trockenhaftung auf. Die Werte für den spezifischen
elektrischen Schichtwiderstand, die Haftungsergebnisse und die Delta-UV-
und Delta-Ortho Dmin-Werte sind für die leitende
Schicht von Beispiel 1 und für
das Vergleichsbeispiel 1 in Tabelle 1 aufgeführt.
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Die
Beispiele 1a–c
zeigen, dass die Antistatikschichten, die die erfindungsgemäßen nadelkristallförmigen,
antimondotierten Metalloxidpartikel enthalten, eine sehr gute Leitfähigkeit
und Haftung auf Polymerträgern
aufweisen, die für
fotografische Abbildungselemente Verwendung finden. Zudem ist der
spezifische elektrische Schichtwiderstand von der relativen Luftfeuchtigkeit
im Wesentlichen unabhängig.
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine
Formulierung für
eine Antistatikbeschichtung wurde in gleicher Weise wie für Beispiel
1 beschrieben hergestellt, mit dem Unterschied, dass das erfindungsgemäße, nadelkristallförmige, antimondotierte
Zinnoxid gegen ein körniges,
leitendes, antimondotiertes Zinnoxid ausgetauscht wurde. Ein geeignetes,
körniges, antimondotiertes
Zinnoxid, wie in US-A-5,484,694 beschrieben, wies eine Antimondotierung
von größer als
8 Atomprozent, eine Röntgenstrahlen-Kristallitgröße von kleiner
als 10 nm und einen mittleren, primären Partikeldurchmesser von
kleiner als ca. 15 nm auf. Das hier verwendete körnige, leitende Zinnoxid ist
kommerziell von Dupont Specialty Chemicals unter der Handelsbezeichnung
ZELEC ECP 3010XC erhältlich.
Das Produkt ECP 3010XC hat eine Antimondotierung von ca. 10,5 Atom%,
eine Röntgenstrahlen-Kristallitgröße von ca. 5–7 nm und
einen mittleren, primären
Partikeldurchmesser nach Reibungsmahlen von ca. 6–9 nm. Die
Antistatik-Beschichtungsformulierung wurde auf einen Träger wie
in Beispiel 1 aufgebracht, um Nenntrockenaufträge von 0,10 bis 0,40 g/m2 zu erhalten. Die Ergebnisse in Tabelle
1 zeigen, dass die Beschichtungen, die die erfindungsgemäßen nadelkristallförmigen,
leitenden Zinnoxidpartikel enthalten, wesentlich kleinere SER-Werte
bei äquivalenten
Aufträgen
aufweisen als diejenigen, die ein körniges, leitendes Zinnoxid
enthalten. Es wird eine deutlich verbesserte Leitfähigkeit
ohne nennenswerte Abweichung in Trübung und optischer oder UV-Dichte
erzielt.
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Beispiel 2
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In ähnlicher
Weise wie in Beispiel 1b wurde eine Antistatikschicht, die erfindungsgemäße nadelkristallförmige, leitende
Zinnoxidpartikel enthielt, auf einen Polyethylennaphthalatfilmträger aufgetragen,
der zuvor durch Glimmentladung in einer Sauerstoffatmosphäre oberflächenbehandelt
worden ist. Die Antistatikschicht wurde wie in Beispiel 1 beschichtet,
um einen Nenntrockenauftrag von 0,20 g/m2 zu
erhalten. Diese Antistatikschicht wies eine exzellente Haftung auf
dem Träger
sowie eine exzellente Leitfähigkeit
auf. Das Beispiel zeigt, dass die vorliegende Erfindung mit einer
Vielzahl unterschiedlicher Polymerträgermaterialien verwendbar ist und
in Verbindung mit alternativen Verfahren zur Oberflächenbehandlung
nutzbar ist, was den Gebrauch von polymeren Grundier- oder Vermittlerschichten
vermeidet.
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Vergleichsbeispiel 2
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Ähnlich wie
in Beispiel 1 wurde eine Antistatikbeschichtung mithilfe eines "amorphen" halbleitenden, silberdotierten
Vanadiumpentoxidgels hergestellt, wie in US-A-4,203,769 beschrie ben,
und mit einem Polyurethanlatexbindemittel dispergiert. Das Verhältnis von
Bindemittel zu dem verwendeten Vanadiumpentoxid betrug 97/3 und
der gesamte Trockenauftrag betrug 0,27 g/m2.
Wie in Tabelle 1 gezeigt, weisen die Antistatikbeschichtungen, die
nadelkristallförmige,
kristalline, leitende Metalloxidpartikel enthalten, und Antistatikbeschichtungen,
die "amorphes", halbleitendes Vanadiumpentoxid
enthalten, ähnliche
SER, Delta-UV-Dmin- und Delta-Ortho-Dmin-Werte
auf. Wie zuvor besprochen, ist in der Technik bekannt, dass "amorphes", leitendes Vanadiumpentoxid
mit großem
Seitenverhältnis
nach der Nassverarbeitung in standardmäßigen fotografischen Entwicklungslösungen nicht
leitend bleibt, ohne dass eine schützende, nicht durchlässige, hydrophobe
Sperrschicht vorhanden ist.
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Beispiele 3–5
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Die
Beschichtungsformulierungen wurden in ähnlicher Weise wie für Beispiel
1 beschrieben hergestellt, wobei zusätzliche Arten von Polymerbindemitteln
und wechselnde Gewichtsverhältnisse
von nadelkristallförmigen
Zinnoxidpartikeln zu Polymerbindemittel verwendet wurden. Die Formulierungen
für Beispiele 3a–e umfassen
die erfindungsgemäßen nadelkristallförmigen Zinnoxidpartikel,
dispergiert in Wasser mit Terpolymerlatex aus Acrylnitril, Vinylidenchlorid
und Acrylsäure
als Bindemittel bei einem Gewichtsverhältnis von 75/25. Die Beschichtungsformulierungen
für die
Beispiele 4a–e
umfassen die erfindungsgemäßen, nadelkristallförmigen Zinnoxidpartikel,
dispergiert in Wasser mit einem Polyesterionomerbindemittel, das
kommerziell von Eastman Chemicals unter der Handelsbezeichnung AQ55D
bei einem Gewichtsverhältnis
von 65/35 erhältlich
ist. Die Formulierungen für
die Beispiele 5a–e
umfassen die erfindungsgemäßen, nadelkristallförmigen Zinnoxidpartikel,
dispergiert in Wasser mit einem Cellulosederivat-Bindemittel bei
einem Gewichtsverhältnis von
85/15. Das Cellulosederivat war Hydroxypropylmethylcellulose, erhältlich von
Dow Chemical Company unter der Handelsbezeichnung METHOCEL E4M.
Die Antistatikschichten wurden mit den angegebenen Formulierungen
durch Beschichten auf einen gesamten Nenntrockenauftrag von 0,20,
0,30, 0,40, 0,50 und 0,60 g/m2 (a–e) hergestellt.
Die SER-Werte für
diese Antistatikschichten, die die erfindungsgemäßen, nadelkristallförmigen Zinnoxidpartikel
enthalten, werden in 1–3 mit den
Schichten verglichen, die körnige,
leitende Zinnoxidpartikel enthalten, und zwar bei vergleichbaren
Trockenaufträgen
und Gewichtsverhältnissen.
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Die
genannten Beispiele zeigen, dass die erfindungsgemäßen, nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxide in einer Vielzahl von Polymerbindemitteln
dispergierbar sind. Die aus diesen Dispersionen hergestellten Antistatikschichten
weisen eine sehr gute Leitfähigkeit,
Haftung und Transparenz auf.
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Vergleichsbeispiele 3–5
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Die
leitenden Schichten für
das Vergleichsbeispiel 3 wurden in gleicher Weise hergestellt wie
für die Herstellung
der in Beispiel 3 beschriebenen Antistatikschichten, mit dem Unterschied,
dass die nadelkristallförmigen
Zinnoxidpartikel durch körnige
Zink-Antimonatpartikel, wie in US-A-5,368,995 beschrieben, ersetzt wurden.
Die Beschichtungen von Vergleichsbeispiel 4 und 5 wurden ähnlich wie
die in Beispiel 4 und 5 hergestellt, mit dem Unterschied, dass die
nadelkristallförmigen
Zinnoxidpartikel durch körnige,
leitende Zinnoxidpartikel, wie im Vergleichsbeispiel 1 beschrieben,
ersetzt wurden. 1–3 zeigen
einen Vergleich der Antistatikleitung der Schichten, die die erfindungsgemäßen nadelkristallförmigen Materialien
enthielten, und ähnlich
hergestellter Schichten unter Verwendung leitender, körniger Partikel
nach dem Stand der Technik. In allen Fällen erzeugen die erfindungsgemäßen nadelkristallförmigen,
leitenden Zinnoxidpartikel leitende Schichten mit wesentlich niedrigeren
SER-Werten als die entsprechenden Schichten, die körnige, leitende
Zinkantimonat- oder Zinkoxidpartikel enthalten. Neben der verbesserten
Leitfähigkeit
führte
die Verwendung von nadelkristallförmigen, leitenden Zinnoxidpartikeln
in Beispiel 5 zu einer verbesserten Beschichtbarkeit in Bezug zu Vergleichsbeispiel
5. Die Delta-UV- und Delta-Ortho-Dmin-Werte
sind für
nadelkristallförmige
und körnige
Zinnoxidschichten sowohl für
Terpolymerlatex als auch für
Polyesterionomerbindemittel relativ ähnlich (innerhalb von 0,005).
Wie in 4 gezeigt, wiesen die Schichten, die die erfindungsgemäßen, nadelkristallförmigen Zinnoxidpartikel
enthielten, deutlich geringere optische Verluste mit dem Bindemittel
aus Cellulosederivat auf als entsprechende Schichten, die körnige Zinnoxidpartikel
enthielten.
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Beispiele 6–11 und
Vergleichsbeispiele 6–11
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Eine
Reihe von Beschichtungsformulierungen wurde in ähnlicher Weise wie für Beispiel
1 beschrieben hergestellt, indem das Gewichtsverhältnis von
nadelkristallförmigem
Zinnoxid zu Bindemittel von 90/10 zu 40/60 variiert wurde. Diese
Beschichtungsformulierungen wurden mit verschiedenen Nassaufträgen aufgebracht,
um leitende Schichten mit gesamten Nenntrockenaufträgen von
0,60 g/m2 (Beispiele 6–11a) bis 0,30 g/m2 (Beispiele
6–11b)
herzustellen. In ähnlicher
Weise wurden leitende Schichten für Vergleichsbeispiele 6–11 hergestellt,
indem das erfindungsgemäße nadelkristallförmige Zinnoxid
durch körniges
Zinnoxid ersetzt wurde. Die SER-Werte für die resultierenden Schichten
werden in 5 für die Werte 0,30 und 0,60 g/m2 des gesamten Nenntrockenauftrags verglichen.
Im Allgemeinen wiesen die Schichten, die die nadelkristallförmigen Zinnoxidpartikel
enthielten, einen um ca. 1log Ohm/Fläche geringeren spezifischen
Schichtwiderstand auf als die entsprechenden Schichten, die körnige Zinnoxidpartikel
enthielten. Beispiel 1 und Beispiele 3–5 zeigen, dass die Verwendung
erfindungsgemäßer, nadelkristallförmiger Metalloxidpartikel
die Herstellung von Antistatikschichten bei geringerem Gesamttrockenauftrag
des leitenden Materials ermöglicht,
während
eine äquivalente oder überlegene
Leitfähigkeit
gegenüber
Schichten erzielt wird, die körnige
Metalloxide nach dem Stand der Technik enthalten. Die vorliegenden
Beispiele zeigen zudem zusätzliche
Vorteile der Verwendung erfindungsgemäßer, nadelkristallförmige, kristalliner,
leitender Metalloxidpartikel. Für
einen festen Trockenauftrag von 0,60 g/m2 kann
ein SER-Wert von 7log Ohm/Fläche
für ein
Gewichtsverhältnis
von nadelkristallförmigem
Zinnoxid/Polyurethanbindemittel von 50/50 erzielt werden. Um denselben
SER-Wert unter Verwendung
körnigen Zinnoxids
zu erhalten, ist es notwendig, ein Gewichtsverhältnis von 90/10 zu verwenden.
Bei einem gesamten Trockenauftrag von 0,30 g/m2 kann
der SER-Wert, der für
Schichten gemessen wird, die körnige
Zinnoxidpartikel mit einem Gewichtsverhältnis von 90/10 enthalten,
bei einem Gewichtsverhältnis
von 50/50 für
Schichten erzielt werden, die die erfindungsgemäßen, nadelkristallförmigen Zinnoxidpartikel
enthalten. Diese Verringerung des Gewichtsverhältnisses von leitendem, nadelkristallförmigem Polymerbindemittel,
das erforderlich ist, um eine äquivalente
Leitfähigkeit
zu erzielen, kann zu verbesserten Haftungs- und Kohäsionseigenschaften für diese
Antistatikbeschichtungen führen.
Es wird zudem angenommen, dass der geringere Metalloxidgehalt zu
einem geringeren Abrieb der Werkzeuge während der Endbearbeitungsvorgänge in der
Herstellung der Abbildungselemente führt.
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Beispiel 12 und Vergleichsbeispiele
12 und 13
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Die
erfindungsgemäßen Antistatikschichten,
die nadelkristallförmige,
leitende Zinnoxidpartikel dispergiert in einem Polyesterionomerbindemittel
(AQ55D) bei einem Gewichtsverhältnis
von 65/35 enthielten, wurden bei einem gesamten Nenntrockenauftrag
von 0,40, 0,50 und 0,60 g/m2 (Beispiele
12a–c)
hergestellt. Die aufgetragenen Schichten wurden in KODAK Flexicolor
Entwicklerlösung
bei 38°C
für 3 Minuten
und 15 Sekunden verarbeitet und dann mit Wasser gespült und bei
Raumtemperatur getrocknet. Auf ähnliche
Weise wurden die Vergleichsbeispiele 12a–c unter Verwendung körniger,
leitender Zinnoxidpartikel hergestellt. Das Vergleichsbeispiel 12
wurde mit einem Gewichtsverhältnis
von Bindemittel zu amorphem Vanadiumpentoxid von 97/3 und bei einem
gesamten Nenntrockenauftrag von 0,27 g/m2 hergestellt.
Die SER-Werte betrugen 9,0, 8,6 bzw. 8,1log Ohm/Fläche für Beispiele
12a–c
und 9,4, 9,3 bzw. 9,3log Ohm/Fläche
für Vergleichsbeispiele 12a–c nach
Verarbeitung. Nach Verarbeitung war die Schicht, die amorphes Vanadiumpentoxid
enthielt (Vergleichsbeispiele 13) im Wesentlichen nicht leitend.
Die vorausgehenden Beispiele zeigen, dass Antistatik schichten, die
sowohl körnige
als auch nadelkristallförmige,
leitende Zinnoxidpartikel enthielten, auch nach der fotografischen
Nassverarbeitung leitend blieben.
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Beispiele 13–15
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Die
Antistatikschichten aus Beispiel 3–5 wurden mit einer Polyurethanschutzschicht
mit einem gesamten Nenntrockenauftrag von 1 g/m2 überzogen,
wie in der europäischen
Patentanmeldung 96202949.2 beschrieben. Diese schützende Deckschicht
enthielt ein wässriges,
dispergierbares Polyurethan (Witcobond W-232), ein polyfunktionales
Aziridine-Vernetzungsmittel und wahlweise Schmiermittel, Mattierpartikel
und Beschichtungshilfen. Die resultierenden Transportkontrollrückschichten
wurden auf spezifischen Schichtwiderstand nach Beschichten der Antistatikschicht
mit der schützenden
Deckschicht unter Verwendung einer Nasselektrodenwiderstands-Messtechnik
(WER) bewertet (siehe "Resistivity
Measurements on Buried Conductive Layers" von R. A. Elder, Seite 251–254, 1990
EOS/ESD Symposium Proceedings). Die Trockenhaftung wurde wie in
Beispiel 1 bewertet. Die Nasshaftung wurde mit einem Verfahren bewertet,
das die Nassverarbeitung von fotografischen Silberhalogenidelementen
simuliert, wie nachfolgend beschrieben. Eine ein Millimeter breite
Linie wurde in die Deckschicht einer Probe eingeritzt. Die Probe
wurde dann in KODAK Flexicolor Entwicklerlösung getaucht und blieb darin
bei 38°C
für 3 Minuten
und 15 Sekunden. Die Probe wurde dann aus der erwärmten Entwicklerlösung entnommen
und in ein anderes Bad mit Flexicolor Entwickler bei ca. 25°C getaucht;
ein Gummielement (ca. 3,5 cm Durchmesser) wurde mit 900 g Gewicht
beladen und kräftig über die Probe
rechtwinklig zur eingeritzten Linie hin- und her gerieben. Die relative
Menge des zusätzlich
entfernten Materials ist ein qualitatives Maß der Nasshaftung der verschiedenen
Schichten. Die Ergebnisse der Trocken- und Nasshaftung, die Delta-UV-
und Delta-Ortho-Dmin-Werte sowie die spezifischen
Schichtwiderstandswerte sind in Tabelle 2 aufgeführt.
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Beispiele 16–18
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Die
Antistatikschichten der Beispiele 3–5 wurden mit einer herkömmlichen,
schützenden
Deckschicht beschichtet, die Polymethylmethacrylat (PMMA) (ICI Elvacite
2041) enthielt sowie wahlweise Mattiermittel und Schmiermittel für die Transportkontrollfunktion.
Die Deckschichtformulierung wurde durch Lösungsbeschichten mit einer
Dichlormethanlösung
aufgetragen, um einen gesamten Nenntrockenauftrag von 1 g/m2 zu erhalten. Die Trocken- und Nasshaftungswerte,
die Delta-UV- und Delta-Ortho-Dmin-Werte sowie die spezifischen Schichtwiderstandswerte,
wie zuvor beschrieben, sind in Tabelle 2 aufgeführt.
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Die
Beispiele 13–18
zeigen, dass Antistatikschichten, die die nadelkristallförmigen,
leitenden Metalloxidpartikel enthalten, vorteilhaft mit schützenden
Deckschichten oder Transportkontrollschichten kombinierbar sind,
die für
verschiedene Arten fotografischer Silberhalogenid-Abbildungselemente
geeignet sind.
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Beispiel 19
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Auf
einem grundierten Polyethylenterephthalatträger wurden Antistatikschichten
aufgetragen, um einen gesamten Nenntrockenauftrag von 0,20, 0,30,
0,40, 0,50 und 0,60 g/m2 zu erzielen, indem
eine Beschichtungsformulierung aufgebracht wurde, die ein Gewichtsverhältnis von
Zinnoxid zu Gelatine von 70/30 aufwies. Als Härtemittel wurden 3,5 Gew.-%
2,3-Dihydroxy-1,4-Dioxan, bezogen auf das Gewicht der Gelatine,
zugesetzt. Für
die Beispiele 19a–e
wurden erfindungsgemäße, nadelkristallförmige Zinnoxidpartikel
verwendet, während
für die
Beispiele 19f–j
körnige
Zinnoxidpartikel verwendet wurden. Die Haftungsergebnisse, die UV- und
optischen Nettodichten und die Schichtwiderstandswerte für die Antistatikschichten
sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Die Beispiele zeigen, dass die leitenden, nadelkristallförmigen Zinnoxidpartikel
in einem wasserlöslichen,
filmbildenden, hydrophilen Kolloid, wie beispielsweise Gelatine,
dispergiert werden können,
um stark haftende, transparente, leitende Schichten herzustellen,
die kleinere SER-Werte aufweisen, als diejenigen, die körnige, leitende
Zinnoxidpartikel nach dem Stand der Technik enthalten.
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Beispiel 20
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Antistatikschichten,
die leitende Metalloxidpartikel und ein Terpolymerlatex aus Acrylnitril,
Vinylidenchlorid und Acrylicsäure
als Bindemittel bei einem Gewichtsverhältnis von leitendem Metalloxid
zu Bindemittel von 75/25 umfassten, wurden auf eine Polyethylenterephthalatbahn
aufgetragen, die mit einer Grundierschicht unterlegt war, die ein
Terpolymerlatex aus Acrylnitril, Vinylidenchlorid und Acrylsäure enthielt.
Der gesamte Nenntrockenauftrag betrug 0,60 g/m2.
Für Beispiel
20a wurde das erfindungsgemäße, nadelkristallförmige, leitende
Zinnoxidpartikel verwendet, während
für Beispiel
20b körnige
Zinkantimonatpartikel verwendet wurden. Um ein Vollfarben-Emulsionspaket
zu simulieren, wurden die Antistatikschichten mit einer optionalen,
gelatinebasierenden Substratschicht und einer dicken Lichthofschutzschicht
(AHU) bedeckt, die schwarzes, kolloidales Silbersol enthielt. Die
Lichthofschutzschicht (AHU) wurde so aufgetragen, dass ein gesamter
Gelatine-Nenntrockenauftrag von 8 g/m2 erzielt
wurde. Die Lichthofschutzschicht enthielt ca. 2% Bisvinylmethansulfonhärter, bezogen
auf das Gewicht der Gelatine. Die Lichthofschutzschicht wurde abgekühlt und
bei 70°C
und 50% relativer Luftfeuchtigkeit 6 Tage gealtert. Die Ergebnisse
der Trocken- und Nasshaftung sowie die Werte für den spezifischen elektrischen
Schichtwiderstand vor und nach der Verarbeitung in Flexicolor Entwickler sind
in Tabelle 4 aufgeführt.
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Die
für Beispiel
20 erzielten Ergebnisse zeigen, dass nadelkristallförmige, leitende
Metalloxidpartikel in einer Antistatikschicht, die unter einer fotografischen
Emulsionsschicht angeordnet ist, wirksam verwendbar sind. Diese
Antistatik schicht weist eine sehr gute Leitfähigkeit vor und nach der fotografischen
Verarbeitung auf. Eine Antistatikschicht, die erfindungsgemäße, nadelkristallförmige, leitende
Metalloxidpartikel enthält, weist
zudem eine überlegene
Haftung auf einer darüber
liegenden Schicht aus schwarzem, kolloidalen Silber und Gelatine
auf, die körnige,
leitende Metalloxidpartikel nach dem Stand der Technik umfasst.