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Hintergrund
der Erfindung
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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft einen neuen anorganischen Füllstoff, der in Harzzusammensetzungen,
typischerweise Epoxyharzzusammensetzungen, ohne eine Erhöhung der
Viskosität
hoch angereichert bzw. in hoher Menge eingebracht werden kann, womit
Harzzusammensetzungen zur Verfügung
gestellt werden, die eine für
ein Formen ausreichend geringe Schmelzviskosität aufweisen. Sie betrifft auch
eine Epoxyharzzusammensetzung, die mit dem anorganischen Füllstoff
angereichert ist, und eine Halbleitervorrichtung, welche mit einem gehärteten Produkt
der Zusammensetzung eingekapselt ist.
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Stand der
Technik
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Die
Epoxyharzzusammensetzungen des Standes der Technik, die für die Einkapselung
von Halbleitervorrichtungen verwendet werden, enthalten im Allgemeinen
weniger als 80 Gewichts-% eines anorganischen Füllstoffes. Um die Aufschmelzlötbeständigkeit
zu verbessern, ist es seit kurzem eine gängige Technik, dass ein niedrigviskoses
Harz eine Hauptkomponente ist, und eine große Menge eines anorganischen
Füllstoffes
in dem Harz eingemischt wird, um die prozentuale Wasserabsorption
zu verringern. Wenn solche hoch angereicherten Harzzusammensetzungen
mit einem sehr geringen Gehalt der Harzkomponente durch herkömmliche gut
bekannte kontinuierliche Kneter erzeugt werden, weisen die resultierenden
Zusammensetzungen eine hohe Viskosität und eine schlechte Formbarkeit
auf, da die Benetzung des Füllstoffes
mit dem Harz ungenügend
ist.
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Diesbezüglich haben
wir gefunden, das ein wesentlicher Abfall der Formbarkeit auftritt,
wenn der verwendete anorganische Füllstoff einen großen Anteil
einer Füllstoff komponente
mit einer spezifischen Oberfläche
oberhalb von 10 m2/g und mit einer Teilchengröße von weniger
als 2 μm,
insbesondere von weniger als 0,5 μm,
enthält.
Wenn ein Füllstoff
durch ein herkömmliches
Verfahren hergestellt ist, schwankt auch der Gehalt der Submikron-Teilchen
(mit einer Teilchengröße von weniger
als 1 μm)
etwas zwischen den Chargen. Dann hängt die Formbarkeit von einer
einzelnen Charge des Füllstoffs
ab. Solch unpässlichen
Schwierigkeiten können überwunden
werden, indem die Schnecke des kontinuierlichen Verkneters neu gestaltet
wird oder die Verknetdauer verlängert
wird. Unglücklicherweise
weisen diese Ansätze
eine geringe Produktivität
auf und steigern die Kosten.
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Es
ist somit erwünscht,
diese Schwierigkeiten, die mit hohen Anreicherungen an anorganischem
Füllstoff
in Verbindung gebracht werden, zu überwinden.
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Die
JP-A-3177450 offenbart, dass (A) ein Epoxyharz mit (B) einem geschmolzenen
sphärischen
Silicapulver mit einer Sphärodität von 0,7–1, gemessen
nach der Waadel-Sphärodität, und mit
einer Teilchengrößenverteilung
von 16–23
Gew.-% Teilchen mit einem Durchmesser ≤ 2 μm, von 55–80 Gew.-% Teilchen mit einem
Durchmesser ≤ 12 μm, ≥ 94,5 Gew.-%
Teilchen mit einem Durchmesser ≤ 45 μm und ≤ 0,01 Gew.-% Teilchen
mit einem Durchmesser ≥ 100 μm, vorzugsweise
mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 5–9 μm und einer Oberfläche von
1–5 m2/g, gemischt wird.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines anorganischen Füllstoffes,
der in Harzzusammensetzungen hoch angereichert werden kann, wobei
eine für
ein Formen ausreichend geringe Schmelzviskosität beibehalten wird. Ein anderes
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer Epoxyharzzusammensetzung,
die mit dem anorganischen Füllstoff
angereichert ist. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung
einer Halbleitervorrichtung, die mit der Epoxyharzzusammensetzung
eingekapselt ist.
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Wir
haben gefunden, dass durch Entfernung der Fraktion an feinen Teilchen
mit einer Teilchengröße von weniger
als 2 μm
aus den anorganischen Ausgangsfüllstoffteilchen
durch Klassieren oder Nasssieben und durch anschließende Zugabe
von feinen Teilchen mit einer regulierten Teilchengröße, Teilchengrößenverteilung
und spezifischen Ober fläche
ein teilchenförmiger
anorganischer Füllstoff
erhalten wird der mit einem flüssigen
oder festen Pulverharz, typischerweise einem Epoxyharz, vermischt
werden kann, um eine Harzzusammensetzung mit stabilen Fließeigenschaften
und einer verbesserten Formbarkeit zu bilden.
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Genauer
beeinflussen die Fließeigenschaften
einer einkapselnden Harzzusammensetzung stark das Formen von modernen
dünnen
Baugruppen und großformatigen
Mehrfachstiftbaugruppen. Bei Harzzusammensetzungen, die als ein
Einkapselungsmittel dienen, ist es der gegenwärtige Ansatz, der genommen
wird, um einen Kompromiss zwischen einer Füllverbesserung und einer geringen
Wasserabsorption zu finden, einen sphärischen Füllstoff, der einen großen Anteil
einer Submikron-Füllstoffkomponente
mit einer mittleren Teilchengröße von weniger
als 1 μm,
wünschenswerter
weise von weniger als 0,5 μm,
enthält,
einzumischen. Solch ein sphärischer
Füllstoff
wird im allgemeinen hergestellt, indem ein Silicastein zu einem
feinen Pulver pulverisiert wird und das Pulver in einer Flamme zu
sphärischen
Teilchen geschmolzen wird. Bei diesem Verfahren ist es schwierig,
den Gehalt einer feinen sphärischen
Füllstofffraktion
mit einer mittleren Teilchengröße von weniger
als 2 μm,
insbesondere von weniger als 0,5 μm,
zu regulieren, und dieser Gehalt variiert oft mit den verschiedenen
Chargen. Auch führt
eine leichte Abwandlung der Herstellungsbedingungen zu einer Veränderung
der Teilchengrößenverteilung
einer feinen sphärischen
Füllstofffraktion
von weniger als 2 μm.
Eine Variation solch einer feinen Füllstofffraktion kann im großen Ausmaß die Fließ- und Formgebungseigenschaften
einer damit angereicherten Epoxyharzzusammensetzung beeinflussen.
Um eine Verbesserung unter solchen Umständen zu bewirken, haben wir
gefunden, dass ein einmaliger anorganischer Füllstoff erhalten wird, indem
die Fraktion von feinen Teilchen mit einer Teilchengröße von weniger
als 2 μm
und mit einer größeren spezifischen
Oberfläche
aus den anorganischen Ausgangsfüllstoffteilchen
entfernt wird und dazu regulierte feine Teilchen mit einer mittleren
Teilchengröße von 0,3
bis 2 μm
und einer spezifischen Oberfläche
von 3 bis 10 m2/g zugegeben werden. Unter
Verwendung dieses teilchenförmigen
anorganischen Füllstoffes
wird eine Harzzusammensetzung, typischerweise eine Epoxyharzzusammensetzung,
erhalten, die die zuvor erwähnten Schwierigkeiten
nicht aufweist.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein teilchenförmiger anorganischer Füllstoff
gemäß dem Anspruch
1 zur Verfügung
gestellt.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung eine Epoxyharzzusammensetzung
zu Verfügung,
die ein Epoxyharz, ein Härtungsmittel
und einen anorganischen Füllstoff,
der wie in dem Anspruch 1 definiert ist, umfasst.
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Auch
hier in Betracht gezogen ist eine Halbleitervorrichtung, die mit
einem gehärteten
Produkt aus einer wie zuvor definierten Epoxyharzzusammensetzung
eingekapselt ist.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Kurz
gefasst, der teilchenförmige
anorganische Füllstoff
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird erhalten, indem feine Teilchen mit einer Teilchengröße von weniger
als 2 μm
aus den anorganischen Ausgangsfüllstoffteilchen
entfernt werden und statt dessen Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 0,3
bis 2 μm
und einer spezifischen Oberfläche
von 3 bis 10 m2/g zugegeben werden.
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Der
anorganische Ausgangsfüllstoff
sollte eine mittlere Teilchengröße von 10
bis 50 μm,
vorzugsweise 15 bis 40 μm,
aufweisen. Falls die mittlere Teilchengröße weniger als 10 μm beträgt, was
bedeutet, dass der Füllstoff
eine zu geringe Teilchengröße aufweist,
würde eine
Epoxyharzzusammensetzung, die mit einem großen Anteil des Füllstoffes
angereichert ist, für
ein Formen zu viskos werden. Falls die mittlere Teilchengröße größer als
50 μm ist,
würde ein
gehärtetes
Produkt hinsichtlich der Festigkeit gering werden. Der anorganische Ausgangsfüllstoff
enthält
feine Teilchen mit einer Teilchengröße von weniger als 2 μm. Der anorganische
Ausgangsfüllstoff,
der 0,5 bis 25 Gewichts-%, insbesondere 0,5 bis 15 Gewichts-%, an
feinen Teilchen mit einer Teilchengröße von weniger als 2 μm enthält, ist
zweckmäßig, da
die Entfernung der feinen Teilchen leicht und kostengünstig ist.
Weiter sollte der anorganische Ausgangsfüllstoff eine spezifische Oberfläche von
0,5 bis 3 m2/g, gemessen durch ein Stickstoffadsorptions-BET-Verfahren,
aufweisen.
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Im
ersten Schritt der Erfindung wird eine Fraktion feiner Teilchen
mit einer Teilchengröße von weniger als
2 μm, die
ursprünglich
in dem anorganischen Ausgangsfüllstoff
enthalten sind, entfernt.
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Die
feinen Teilchen können
entfernt werden, indem der Ausgangsfüllstoff durch einen Klassierer,
wie einen Cyclon oder einen Nasssieb, während der Herstellung des Füllstoffs
geschickt wird. Die zu entfernenden Teilchen sind feine Teilchen
mit einer Teilchengröße von weniger
als 2 μm,
insbesondere weniger als 0,1 μm, und
einer spezifischen Oberfläche
von mehr als 50 m2/g. Der Gehalt an feinen
Teilchen in dem anorganischen Ausgangsfüllstoff variiert zwischen verschiedenen
Chargen der Füllstoffherstellung.
Eine leichte Variation des Gehalts an feinen Teilchen kann im großen Ausmaß die Formgebungseigenschaften
beeinflussen, da die feinen Teilchen eine größere spezifische Oberfläche aufweisen.
Daher ist es zur Bereitstellung von stabilen Formgebungseigenschaften
sehr wichtig, den Gehalt solcher feinen Teilchen zu regulieren.
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In
einem zweiten Schritt der Erfindung werden regulierte feine Teilchen
zu dem anorganischen Füllstoff,
von dem die Fraktion feiner Teilchen mit einem Teilchengröße von weniger
als 2 μm
entfernt wurde, zugegeben, wodurch ein teilchenförmiger anorganischer Füllstoff
erhalten wird, der in einer Harzzusammensetzung zur Verleihung von
stabilen Formgebungseigenschaften an die Zusammensetzung hoch angereichert seien
kann.
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Die
regulierten feinen Teilchen sollten eine mittlere Teilchengröße von 0,3
bis 2 μm,
mehr bevorzugt 0,5 bis 1,5 μm,
und eine spezifische Oberfläche
von 3 bis 10 m2/g, vorzugsweise von 4 bis
7 m2/g, gemessen durch ein Stickstoffadsorptions-BET-Verfahren,
aufweisen. Solche regulierten feinen Teilchen sind als sphärische Silica-
und Aluminafüllstoffe
mit einer mittleren Teilchengröße von 0,3
bis 2 μm
und einer spezifischen Oberfläche
von 3 bis 10 m2/g zum Beispiel unter den
Handelsnamen SO25 und SO32 von der Admatechs K. K. erhältlich.
Auch nützlich
sind sphärische
feine Teilchen, die durch ein Sol-Gel-Werfahren hergestellt sind und ähnliche
Charakteristika aufweisen. Ein zuzugebender beispielhafter Füllstoff
kann durch ein Verfahren hergestellt werden, bei dem metallisches
Silica in einer Flamme zur Oxidation verbrannt wird. Dieses Verfahren
stellt sicher, dass die Teilchengrößenverteilung und die spezifische
Oberfläche
leicht zu regulieren sind.
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Die
Zugabe der regulierten feinen Teilchen führt zu einem teilchenförmigen anorganischen
Füllstoff
mit einer mittleren Teilchengröße von 5
bis 40 μm,
insbesondere von 10 bis 35 μm.
Falls die mittlere Teilchengröße weniger
als 5 μm
beträgt,
würde solch
ein Füllstoff
die Viskosität
einer Harzzusammensetzung, die damit angereichert ist, erhöhen, so
dass der Füllstoff
nicht in einem großen
Anteil zugegeben werden kann. Eine mittlere Teilchengröße von mehr
als 40 μm
zeigt einen größeren Anteil
von groben Teilchen an, was ein Verstopfen der Zugänge verursachen
kann. Der anorganische Füllstoff
sollte vorzugsweise eine maximale Teilchengröße von weniger als 74 μm, insbesondere
von weniger als 50 μm,
aufweisen.
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Dem
gemäß werden
die regulierten feinen Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 0,3
bis 2 μm und
einer spezifischen Oberfläche
von 3 bis 10 m2/g zu den anorganischen Füllstoffteilchen
(aus denen die ursprünglichen
feinen Teilchen von weniger als 2 μm Größe entfernt worden waren) zugegeben,
so dass der resultierende anorganische Füllstoff eine mittlere Teilchengröße in dem
zuvor definierten Bereich aufweisen kann. 1 bis 30 Gewichtsteile,
insbesondere 5 bis 25 Gewichtsteile, der regulierten feinen Teilchen
werden zu 100 Gewichtsteilen der anorganischen Füllstoffteilchen, aus denen
die ursprünglichen
feinen Teilchen entfernt worden waren, zugegeben. Falls die Menge
der regulierten feinen Teilchen weniger als 1 Teil auf dieser Basis beträgt, ist
die Menge des feinen Pulvers zu gering, so dass die Formbarkeit
erschwert sein könnte,
und Pressbarte und Grate treten wahrscheinlich auf. Falls die Menge
der regulierten feinen Teilchen mehr als 30 Teile beträgt, ist
die Menge an feinem Pulver zu groß, so dass die Harzzusammensetzung
eine zu große
Viskosität aufweisen
könnte.
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Es
ist unter den Gesichtspunkten einer geringen Viskosität und Formbarkeit
notwendig, dass der anorganische Füllstoff der Erfindung eine
spezifische Oberfläche
von 0,5 bis 3 m2/g, mehr bevorzugt von 0,7
bis 2 m2/g, gemessen durch ein Stickstoff-Adsorptions-BET-Verfahren, aufweist,
da eine Harzzusammensetzung, die damit angereichert ist, nicht so
thixotroph ist.
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Der
anorganische Füllstoff
der Erfindung ist im wesentlichen frei von einer feinen Teilchenfraktion
mit einer Teilchengröße von weniger
als 0,1 μm,
die im großen
Ausmaß die
Fließeigenschaften
beeinflusst. Anders ausgedrückt
weist der anorganische Füllstoff
der Erfindung eine relativ geringe Teilchengrößenverteilung auf.
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Es
sei angemerkt, dass die mittlere Teilchengröße und die Teilchengrößenverteilung
Messungen (z. B. gewichtsmittlere Werte) durch ein Laserdiffraktionsteilchen-größenverteilungsmeßgerät, zum Beispiel
ein Granulometer 920 von CILAS ALCATEL (Frankreich) sind.
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Die
Art des anorganischen Füllstoffs
gemäß der Erfindung
ist richtig in Abhängigkeit
von der beabsichtigten Anwendung unter Kieselpuder, kristallinem
Silica, Alumina, Bornitrid, Aluminiumnitrid, Siliciumnitrid, Magnesia
gewählt,
und Magnesiumsilicat kann verwendet werden. Wo Halbleiterelemente
eine beträchtliche
Hitzefreisetzung erzeugen, ist es wünschenswert, Füllstoffe
mit einer größeren thermischen
Leitfähigkeit
und einem geringeren Ausdehnungskoeffizienten, wie Alumina, Bornitrid,
Aluminiumnitrid und Siliciumnitrid, zu verwenden. Sie können mit
Kieselpuder vermischt sein. Die Form des anorganischen Füllstoffes
ist nicht entscheidend. Füllstoffe
mit Flocken-, Dendrit- und sphärischen
Formen können
alleine oder in Mischung von zweien oder mehreren verwendet werden.
Vorzugsweise ist der Füllstoff
mit Silankopplungsmitteln und Titankopplungsmitteln vor einer Verwendung
oberflächenbehandelt.
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Der
anorganische Füllstoff
der Erfindung kann in verschiedene Harzzusammensetzungen, zum Beispiel
Epoxyharzzusammensetzungen, Siliconharzzusammensetzungen und Phenolharzzusammensetzungen,
insbesondere in Epoxyharzzusammensetzungen für die Einkapselung von Halbleitervorrichtungen,
eingemischt werden.
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Nun
wird diese Anwendung des anorganischen Füllstoffes beschrieben. Die
Epoxyharzzusammensetzung gemäß der Erfindung
enthält
ein Epoxyharz, ein Härtungsmittel
und einen anorganischen Füllstoff
als wesentliche Bestandteile.
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Das
hier verwendete Epoxyharz kann unter im Stand der Technik gut bekannten
Epoxyharzen mit mindestens zwei Epoxygruppen in einem Molekül, zum Beispiel
Epoxyharze vom Bisphenol-A-Typ, Epoxyharze vom Bisphenol-F-Typ,
Epoxyharze vom Phenol-Novolak-Typ, Epoxyharze vom Cresol-Novolak-Typ,
Epoxyharze vom Naphthalin-Typ, Epoxyharze vom Biphenyl-Typ, Epoxyharze
vom Phenol-Aralkyl-Typ und Epoxyharze vom Cyclopentadien-Typ, gewählt sein.
Von diesen Epoxyharzen sind Epoxyharze vom Naphthalin-Typ, Epoxyharze
vom Biphenyl-Typ und Epoxyharze mit einer Flüssigkristallstruktur, die durch
eine der folgenden Strukturformeln dargestellt sind, bevorzugt.
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In
den Formeln steht E für
R steht für ein Wasserstoff oder eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl, Isobutyl und tert-Butyl, und der Buchstabe n steht
für eine
ganze Zahl von 0 bis 5.
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Diese
Epoxyharze sollten vorzugsweise einen Gesamtchlorgehalt von weniger
als 1.00 ppm, mehr bevorzugt von weniger als 1.000 ppm, und einen
wasserextrahierbaren Chlorgehalt von weniger als 5 ppm, gemessen
bei einer Epoxyharzkonzentration von 50 Gewichts-% bei 120°C für 20 Stunden,
aufweisen. Falls der Gesamtchlorgehalt mehr als 1.00 ppm und/oder
der wasserextrahierbare Chlorgehalt mehr als 5 ppm beträgt, würden Halbleitervorrichtungen,
die mit solchen Epoxyharzen eingekapselt sind, weniger zuverlässig gegenüber Feuchtigkeit
werden.
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Das
Härtungsmittel
kann unter herkömmlichen
gut bekannten Verbindungen, die als ein Härtungsmittel für Epoxyharze
verwendet werden, zum Beispiel Phenolverbindungen, Aminverbindungen
und Säureanhydridverbindungen,
ausgewählt
sein. Insbesondere sind Phenolharze mit mindestens zwei phenolischen
Hydroxylgruppen in einem Molekül
nützlich.
Beispielhafte Phenolharze sind Phenol-Novolak-Harze, Cresol-Novolak-Harze,
Phenol-Aralkyl-Harze, Phenolharze vom Naphthalin-Typ, Phenolharze
vom Cyclopentadien-Typ und phenolische Hydroxylgruppen enthaltende
Phenolharze der folgenden Struktur:
wobei R für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl und tert-Butyl, steht, und der Buchstabe n ist eine
ganze Zahl von 0 bis 5.
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Wie
die Epoxyharze sollten die Phenolharze vorzugsweise Chlorid- und
Natriumionengehalte von weniger als 10 ppm, insbesondere von weniger
als 5 ppm, wenn sie bei 120°C
extrahiert werden, aufweisen.
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Das
Epoxyharz und das Phenolharz werden vorzugsweise gemischt, so dass
0,5 bis 1,6 mol, insbesondere 0,6 bis 1,4 mol, der phenolischen
Hydroxylgruppe pro mol der Epoxygruppe verfügbar ist. Weniger als 0,5 mol
der phenolischen Hydroxylgruppe pro mol der Epoxygruppe bedeutet
einen Mangel an Hydroxylgruppen, der zu einem größeren Anteil an Homopolymerisation
von Epoxygruppen und somit zu einer geringeren Glasübergangstemperatur
führen
kann. Mehr als 1,6 mol der phenolischen Hydroxylgruppe pro mol der
Epoxygruppe bedeutet einen höheren
Anteil an phenolischen Hydroxylgruppen, was zu einer geringeren
Reaktivität,
einer geringeren Quervernetzungsdichte und zu einer ungenügenden Festigkeit
führen
kann.
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Bei
der Epoxyharzzusammensetzung der Erfindung kann ein Hartungsförderer eingemischt
werden. Der Härtungsförderer kann
unter Phosphorverbindungen, Imidazolderivaten und Cycloamidinderivaten
ausgewählt
sein. Die Menge des Härtungsförderers
liegt vorzugsweise bei 0,01 bis 10 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile
des vereinigten Epoxyharzes und Phenolharzes.
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Der
in der Epoxyharzzusammensetzung der Erfindung verwendete Füllstoff
ist ein teilchenförmiger
anorganischer Füllstoff,
der gemäß der Erfindung
zuvor definiert wurde. Die Menge des eingemischten anorganischen
Füllstoffes
liegt bei 70 bis 90 Gewichts-%, insbesondere bei 80 bis 90 Gewichts-%,
der Gesamtzusammensetzung. Anders ausgedrückt werden 250 bis 900 Gewichtsteile
des anorganischen Füllstoffes
pro 100 Gewichtsteile des vereinigten Epoxyharzes und Härtungsmittels
vermischt. Außerhalb
dieses Bereiches würden
Epoxyharzzusammensetzungen mit geringeren Mengen des anorganischen
Füllstoffes
einen relativ hohen Ausdehnungskoeffizienten und eine hohe Wasserabsorption
aufweisen, wobei das Risiko verbleiben würde, dass Baugruppen bzw. Packungen
bei hoher Temperatur bei einer Aufschmelzlötung bei einer Befestigung auf Substraten
aufbrechen. Epoxyharzzusammensetzungen mit größeren Mengen des anorganischen
Füllstoffes
würden
zu viskos zum Formen werden. Wünschenswerter
weise werden 500 bis 850 Gewichtsteile des anorganischen Füllstoffes
pro 100 Gewichtsteile des vereinigten Epoxyharzes und Härtungsmittels
vermischt.
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Um
Thixotropie zu verleihen, kann ultrafeines Silica, wie Aerosil,
zu der Epoxyharzzusammensetzung zugegeben werden.
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Weiter
können
herkömmliche
gut bekannte Pulver, wie ein Silicongummi und -gel, Silicon-modifizierte Epoxyharze,
Silicon-modifizierte Phenolharze und thermoplastische Harze, wie
Methylmethacrylat-Butadien-Styrol-Copolymere, in die Epoxyharzzusammensetzung
als ein spannungsminderndes Mittel eingemischt werden.
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Auch
können
herkömmliche
gut bekannte Verdünnungsmittel
mit einer Epoxy- oder phenolischen Hydroxylgruppe zur Verminderung
der Viskosität
zugegeben werden. Beispielhafte Verdünnungsmittel schließen n-Butylglycidylether,
Phenylglycidylether, Styroloxid, tert-Butylphenylglycidylether,
Dicyclopentadiendiepoxid, Phenol, Cresol und tert-Butylphenol, ein.
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Noch
weiter werden Kupplungsmittel, wie Silankupplungsmittel, Titankupplungsmittel
und Aluminiumkupplungsmittel, Pigmente, wie Ruß, und die benetzenden Eigenschaften
modifizierende Mittel und Antischaummittel, wie nichtionische Tenside,
fluorierte Tenside und Siliconfluide, zugegeben, falls dies erwünscht ist.
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Bezüglich des
Herstellungsverfahrens kann eine flüssige Epoxyharzzusammensetzung
hergestellt werden, indem die zuvor erwähnten Bestandteile in einem
rührenden
Mischer, wie einem Shinagawa-Mischer, vollständig verknetet werden. Die
Knettemperatur liegt wünschenswerter
weise bei 20 bis 50°C.
Eine Pulverepoxyharzzusammensetzung kann hergestellt werden, indem
die zuvor erwähnten
Bestandteile in einem Hochgeschwindigkeitsmischer gleichförmig vermischt
werden, und die Mischung in einer Zwillingswalzenmühle oder
einem kontinuierlichen Verkneter vollständig verknetet werden. Die
Knettemperatur liegt wünschenswerter
weise bei 50 bis 110°C.
Nach dem Verkneten wird die Zusammensetzung dünn ausgebreitet, abgekühlt und
pulverisiert.
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Die
Harzzusammensetzung der Erfindung wird als ein Allzweckformmaterial,
insbesondere als ein Einkapselungsmaterial für Halbleiter, verwendet. Das
hier verwendete Formverfahren schließt ein Transferformen, ein
Vergießen
und ein Unterfüttern
für eine
Clipchip-Befestigung ein. Die Härtungstemperatur
für ein Transferformen
liegt bei 150°C
bis 180°C.
Die Härtungstemperatur
für ein
Vergießen
und ein Unterfüttern
(underfilling) liegt bei 80 bis 170°C, wobei ein schrittweises Härten bei
Temperaturen von etwa 100°C
und etwa 150°C
wünschenswert
ist.
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Verschiedene
Halbleitervorrichtungen können
mit der Epoxyharzzusammensetzung gemäß der Erfindung eingekapselt
werden. Inter alia können
diskrete Vorrichtungen, IC und hochintegrierte Vorrichtungen, wie ein
LSI und ein Ultra-LSI, vorteilhafter weise eingekapselt werden.
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Es
wurde ein teilchenförmiger
anorganischer Füllstoff
beschrieben, der in Harzzusammensetzungen, typischer weise Epoxyharzzusammensetzungen,
hoch angereichert werden kann, so dass die Harzzusammensetzungen
eine für
ein Formen ausreichend geringe Schmelzviskosität aufweisen können. Eine
Epoxyharzzusammensetzung, die mit dem anorganischen Füllstoff
angereichert ist, ist für
eine Einkapselung einer Halbleitervorrichtung ohne das Verursachen
einer Verformung des Lötauges
bzw. Düsenklotzes
(die pad) oder einer Drahtverformung wirksam. Die Halbleitervorrichtung,
die mit der angereicherten Epoxyharzzusammensetzung eingekapselt
ist, bleibt somit sehr zuverlässig.
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Beispiel
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Die
Beispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend zur Erläuterung
und nicht zur Beschränkung
angegeben. Alle Teileangaben beziehen sich auf das Gewicht.
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Beispiel 1: Herstellung
von Silica
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Sphärisches
Silica mit einer mittleren Teilchengröße von 30,2 μm und einer
spezifischen Oberfläche von
1,7 m2/g wurde einem Nassklassieren mit
Wasser unterworfen, wodurch eine feine pulvrige Silicafraktion entfernt
wurde. Sphärisches
Silica (A) mit einer mittleren Teilchengröße von 32,1 μm und einer
spezifischen Oberfläche
von 0,8 m2/g wurde in einer Ausbeute von
94 Gewichts-% erhalten. Dies bedeutet, dass das sphärische Ausgangssilica
mit einer mittleren Teilchengröße von 30,2 μm 6 Gewichts-%
Teilchen mit einer Teilchengröße von 2 μm oder weniger
enthielt. Die entfernte feine pulvrige Silicafraktion (B) wies eine
mittlere Teilchengröße von 1,5 μm und eine
spezifische Oberfläche
von 15 m2/g auf. Feines sphärisches
Silica, wie nachfolgend gezeigt, 6 Gewichts-%, wurde zu dem sphärischen
Silica (A) zugegeben, wodurch eine sphärische Silicaprobe erhalten
wurde. Zu Vergleichszwecken wurde auch eine sphärische Silicaprobe durch erneute
Zugabe von 6 Gewichts-% der feinen pulvrigen Silicafraktion (B)
zu dem sphärischen
Silica (A) hergestellt. Die Charakteristika der so erhaltenen Silicaproben
sind in der Tabelle 1 gezeigt.
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Feines
sphärisches
Silica
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Alle
sind von der Admatechs K. K. erhältlich.
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Beispiele 2–5 & Vergleichsbeispiele
1–3
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Epoxyharzzusammensetzungen
wurden hergestellt, indem 300 Gramm von jeder der sieben Silicaproben,
die in dem Beispiel 1 hergestellt worden waren, und das Ausgangssilica
vor der Klassierung, 100 Gramm eines Epoxyharzes Epikote 807 (ein
Epoxyharz vom Bisphenol-F-Typ mit einem Epoxyäquivalent von 168 und einer
Viskosität
von 38 Poise bei 25°C,
von der Shell Chemical Co.) und 1,2 Gramm 2-Phenylimidazol als ein
Härtungsmittel
eingewogen werden, und sie vollständig bei 30°C unter einem Vakuum für 30 Minuten verknetet
werden. Am Ende des Knetens wurden die Zusammensetzungen bzgl. seiner
Viskosität
durch ein Viskosimeter vom E-Typ bei einer Scherrate von 0,6 s–1 und
10 s–1 und
einer Temperatur von 25°C
untersucht. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt.
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Jede
der Epoxyharzzusammensetzungen wurde bei 80°C auf einen verbleiten bzw.
mit Leitungsstifften versehenen (leaded) Chipträger (PLCC), der Verbindungen
mit 450 Golddrähten
aufweist, vergossen und bei 110°C
für 1 Stunde
und bei 150°C
für weitere
4 Stunden gehärtet.
Die Einkapselung des PLCC wurde bewertet, indem auf die Anwesenheit
oder Abwesenheit von innengelegenen Leerstellen mit einem Ultraschall-Fehlersucher untersucht
wurde. Es liegt aufgrund der Ergebnisse auf der Hand, dass die Epoxyharzzusammensetzungen,
die mit den Füllstoffen
der Erfindung angereichert sind, was einen geringeren Viskositätsunterschied
zwischen den Scherraten von 0,6 s–1 und
10 s–1 verursacht,
eine wirksamere Einkapselung bewirken.
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Beispiele 6–8 & Vergleichsbeispiele
4–5
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Epoxyharzzusammensetzungen
wurden hergestellt, indem 42,6 Gramm eines Epoxyharzes vom Biphenyl-Typ
YX4000HK (Yuka Shell K. K.), 46,8 Gramm eines Phenolaralkylharzes
Mylex-3L (Mitsui Toatsu Chemical K. K.), 6 Gramm Antimontrioxid,
4,2 Gramm eines bromierten Novolac-Epoxyharzes BREN-S (Nihon Kayaku
K. K.), 2,6 Gramm Carnaubawachs, 1,3 Gramm Triphenylphosphin und
die angegebene Menge (siehe Tabelle 3) einer Silicaprobe Nr. 1,
2, 4 oder 5 eingewogen wurden, und die Bestandteile in einem Henschel-Mischer
vermischt wurden. Die Mischungen wurden weiter in einem kontinuierlichen
Mischer verknetet. Die Zusammensetzungen wurden durch die folgenden
Tests untersucht.
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Anreicherung
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Die
Menge (in Teilen) des Füllstoffs
pro 100 Teile des vereinigten Epoxyharzes und Härtungsmittels.
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Spiralfluß
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Ein
Spiralfluß wurde
durch ein Transferformen einer Epoxyharzzusammensetzung bei einer
Temperatur von 175°C
und einem Druck von 6,86·106 Pa (70 kg/cm2)
gemessen.
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Gelierungsdauer
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Eine
Epoxyharzzusammensetzung wurde auf einer heißen Platte bei 175°C erhitzt,
bis die Zusammensetzung gelierte.
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Schmelzviskosität
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Unter
Verwendung eines Fließtesters
vom Kouka-Typ mit einer Düse
mit einem Durchmesser von 1 mm wurde eine Viskosität bei einer
Temperatur von 175°C
und einem Druck von 10 kg gemessen.
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Innengelegene und außengelegene
Leerstellen
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Eine
Epoxyharzzusammensetzung wurde über
einer flachen Viereckbaugruppe (QFP, fünf Proben) bei einer Temperatur
von 175°C
und einem Druck von 6,86·106 Pa (70 kgf/cm2)
transfergeformt. Unter Verwendung eines Ultraschall-Fehlersuchers
wurde die Anzahl der innengelegenen Leestellen gezählt. Die
Anzahl der außengelegenen
Leerstellen wurde durch visuelle Begutachtung gezählt. Die
Anzahl der Leerstellen ist eine Summe von Leestellen in oder auf
fünf Proben.
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Düsenlötaugenverformung
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Eine
Epoxyharzzusammensetzung wurde über
ein QFP bei einer Temperatur von 175°C und einem Druck von 6,86·106 Pa (70 kgf/cm2)
transfergeformt. Die Baugruppe wurde zerschnitten, um zu untersuchen, ob
die Düsenlötaugen (die
pads) verformt waren.
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Drahtverformung
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Eine
Epoxyharzzusammensetzung wurde über
ein QFP mit angeschlossenen Golddrähten von 3 mm Länge bei
einer Temperatur von 175°C
und einem Druck von 6,86·106 Pa (70 kgf/cm2)
transfergeformt. Die Baugruppe wurde durch einen Analysator mit
weichen Röntgenstrahlen
begutachtet, um zu untersuchen, ob die Golddrähte verformt waren.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 3 gezeigt.
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Obgleich
einige bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben wurden, können
viele Modifikationen und Variationen davon angesichts der obigen
Lehren durchgeführt
werden. Es versteht sich daher, dass innerhalb des Umfangs der anhängenden
Ansprüche
die Erfindung anders als spezifisch beschrieben ausgeführt werden
kann.