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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugsitz, und zwar insbesondere auf
einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruches 1, der zum
Gebrauch in einem Fahrzeug zur Personenbeförderung bestimmt ist, wie bspw. ein
Kraftfahrzeug. Ein Sitz dieser Art ist in der US 5015010 beschrieben.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, in Kraftfahrzeugen der genannten Art einen
Sicherheitsgurt bereitzustellen, um einen Insassen eines Sitzes in seiner Position zurückzuhalten, für den
Fall, daß ein Unfall auftreten sollte. Ein solcher Sicherheitsgurt kann gemeinsam mit einer
Rückzugseinrichtung angeordnet sein. Die Rückzugseinrichtung kann auf dem Boden des
Fahrzeuges angebracht sein, und der Sicherheitsgurt kann durch eine Führungsschlaufe
hindurchgehen, die an der Oberseite des Sitzes neben der Schulter eines Insassen des Sitzes
vorgesehen ist. Alternativ kann der Rückzugsmechanismus selbst an der Rückseite des Sitzes in
einer Position benachbart zur Schulter des Sitzes angeordnet sein. Wenn eine dieser Lösungen
zur Anwendung kommt, blockiert der Rückzugsmechanismus in dem Falle, daß ein Unfall
auftritt, der veranlaßt, daß das Fahrzeug verzögert wird, so daß verhindert wird, daß der
Sicherheitsgurt von dem Rückzugsmechanismus herausgezogen wird. Wenn das Fahrzeug
verzögert, kann der Insasse des Sitzes die Neigung haben, sich nach vorn relativ zu dem Sitz zu
bewegen, und wird durch den Sicherheitsgurt daran gehindert. Allerdings kann eine sehr
große Kraft auf den Sicherheitsgurt ausgeübt werden. Diese Kraft wird auf das Oberteil der
Rükkenlehne des Sitzes übertragen, wo sich die Führungsschlaufe oder der
Rückzugsmechanismus befindet.
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Es ist daher verständlich, daß bei einer Anordnung dieser Art bereits vorgeschlagen worden
ist, die Rückenlehne des Sitzes relativ stabil oder fest auszuführen, so daß die Rückenlehne
des Sitzes in der Lage ist, den Kräften zu widerstehen, die darauf ausgeübt werden. Dies hat
allerdings den Nachteil, daß die Rückenlehne des Sitzes dann sehr schwer ist, und daß die
Rückenlehne des Sitzes kostenaufwendig in der Herstellung ist. Bauarten dieses speziellen
Typs sind in der EP-A-0 646 493 und in der DE-A-43 30 011 beschrieben.
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Es besteht daher eine Notwendigkeit, das Gesamtgewicht eines Fahrzeugsitzes dieses Typs zu
reduzieren, um die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs zu verbessern, und es besteht auch eine
Notwendigkeit, die Kosten eines Fahrzeugsitzes dieser Art zu reduzieren. Die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Fahrzeugsitz bereitzustellen, der in der Lage ist,
einer erheblichen Belastung zu widerstehen, und der relativ leicht und relativ kostengünstig
ausgeführt ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Sitz für ein Motorfahrzeug bereitgestellt, wobei
der Sitz mit einem Sitzkissen und einer Rückenlehne versehen ist, wobei die Rückenlehne des
Sitzes an einem Punkt benachbart zu der Oberseite der Rückenlehne des Sitzes mit
Führungsmitteln für einen Sicherheitsgurt oder mit einem Rückzugsmechanismus für einen
Sicherheitsgurt versehen ist, wobei die Rückenlehne des Sitzes mit einem Rahmen versehen ist,
der die Führungsmittel oder den Rückzugsmechanismus trägt, wobei der Rahmen verstärkt
ist, um eine unbeabsichtigte Vorwärtsbewegung des oberen Teils der Rückenlehne des Sitzes
mittels eines länglichen, im wesentlichen nicht dehnbaren Elements zu verhindern, wobei ein
Ende des länglichen, nicht dehnbaren Elements an einem oberen Teil des Rahmens der
Rückenlehne des Sitzes befestigt ist, wobei Abstützmittel vorhanden sind, die sich von dem
Sitzkissen des Sitzes nach hinten erstrecken, die das längliche Element führen und bewirken, daß
das längliche Element an einem Punkt vorbeiläuft, der sich hinter dem unteren Teil der
Rückenlehne des Sitzes befindet, wobei das untere Ende des länglichen Elements mit Mitteln
verbunden ist, die das Sitzkissen des Sitzes tragen, wobei die Fixierung des länglichen Elements
so ausgeführt ist, daß dann, wenn der obere Teil der Rückenlehne des Sitzes im Falle eines
Unfalls zu einer nach vorn gerichteten Bewegung neigt, das nicht dehnbare längliche Element
einer Spannung unterworfen wird, so daß das nicht dehnbare längliche Element auf diese
Weise im wesentlichen so wirkt, daß eine Vorwärtsbewegung des oberen Teils der
Rückenlehne des Sitzes verhindert wird.
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Bevorzugt ist vorgesehen, daß das untere Ende des länglichen Elements an einem Schlitten
befestigt ist, der den Sitz verschieblich trägt.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß das untere Ende des länglichen Elements durch eine
Klemmeinrichtung verläuft, die auf den genannten Mitteln, die das Sitzkissen des Sitzes
tragen, angebracht ist, wobei die Klemmeinrichtung in und außer Eingriff bringbar ist, wobei die
Rückenlehne des Sitzes mit dem Sitzkissen des Sitzes mittels eines Neigungsmechanismus
verbunden ist, um eine Einstellung der Rückenlehne des Sitzes zu ermöglichen.
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Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß ein nachgiebiges Mittel vorgesehen ist, um eine
Spannung in dem länglichen Element aufrechtzuerhalten, wenn die Klemmeinrichtung gelöst
wird.
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Bevorzugt ist vorgesehen, daß die genannten Abstützmittel mit dem Neigungsmechanismus
verbunden sind und sich von diesem nach hinten erstrecken.
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Bevorzugt ist vorgesehen, daß der Rahmen innerhalb der Rückenlehne des Sitzes gelenkig ist
und daß weitere Abstützmittel vorgesehen sind, die den Gelenken zugeordnet sind, um mit
dem länglichen Element zusammenzuwirken.
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Damit die Erfindung besser verständlich wird und weitere Merkmale davon deutlich werden,
wird die Erfindung nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in denen:
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Fig. 1 eine Seitenansicht eines herkömmlichen Sitzes zeigt,
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Fig. 2 eine Ansicht eines Sitzes gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt, wobei aus
Gründen der Klarheit der Erläuterung Teile davon weggeschnitten sind,
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Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig. 2 ist, die eine zweite Ausführungsform der
Erfindung erläutert, und
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Fig. 4 eine Ansicht entsprechend Fig. 2 und 3 ist, die eine dritte Ausführungsform der
Erfindung erläutert.
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Zunächst sei auf Fig. 1 der beigefügten Zeichnung Bezug genommen, wobei ein Fahrzeugsitz
ein Sitzkissen 1 umfaßt, das mittels Füßen 2 abgestützt ist und das durch eine geeignete
Montageeinrichtung wie bspw. einen verschieblichen Schlitten 3 auf dem Boden 4 eines
Fahrzeugs angebracht ist. Der verschiebliche Schlitten 3 kann so ausgeführt sein, daß er eine
vorwärts- und rückwärtsgerichtete Einstellung des Sitzes ermöglicht.
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Ein Neigungsmechanismus 5 ist vorgesehen, der mit dem Sitzkissen 1 des Sitzes mit Hilfe
eines Verbindungsarms 6 verbunden ist, und der mit Hilfe eines zweiten Verbindungsarms 7
mit der Rückenlehne 8 des Sitzes verbunden ist. Der Neigungsmechanismus kann
ermöglichen, daß der Neigungswinkel der Rückenlehne 8 des Sitzes relativ zu dem Sitzkissen 1
eingestellt werden kann.
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Am oberen Ende der Rückenlehne 8 des Sitzes ist eine Kopfstütze 9 angeordnet, und ferner ist
ein Sitzgurt 10 vorgesehen, der auf einen Rückzugsmechanismus aufgewickelt ist, der sich
oben an der Rückenlehne 8 des Sitzes an einer Position benachbart zu einer Schulter eines
Insassen des Sitzes befindet.
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Es sei darauf verwiesen, daß dann, wenn ein Sitz verwendet wird, wie er in Fig. 1 dargestellt
ist, im Falle eines Unfalls eine erhebliche Kraft auf den Sitzgurt 10 ausgeübt wird, in der
Richtung, die im wesentlichen durch den Pfeil 11 angedeutet ist. Diese Kraft wird als Folge
davon erzeugt, daß sich der Insasse des Sitzes relativ zu dem Sitz nach vorn bewegt, wobei er
einer Verzögerung des Fahrzeugs folgt, und einer entsprechenden Verzögerung des Sitzes.
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In den Ausführungsformen der Erfindung, die nachfolgend beschrieben werden, wird ein
nicht dehnbares längliches Element, in Form eines Kabels oder Drahts, verwendet, um eine
erforderliche Verstärkung bereitzustellen, die sich in einer Unfallsituation auswirkt. Dies
ermöglicht, daß der in der Rückenlehne des Sitzes vorhandene Rahmen wesentlich leichter ist
als der Rahmen, der in dem Sitz vorgesehen ist, welcher in Fig. 1 erläutert ist. In den
folgenden Zeichnungen besitzen die Bestandteile der dargestellten Sitze, die unmittelbar den
Bestandteilen
des Sitzes entsprechen, der in Fig. 1 dargestellt ist, die gleichen Bezugszeichen
und werden nicht im einzelnen beschrieben.
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Es sei zunächst auf Fig. 2 der beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, wobei die
Rükkenlehne 8 des Sitzes mit einem inneren Rahmen 12 versehen ist, der sich von dem
Verbindungsarm 7 des Neigungsmechanismus 5 bis zu einem oberen Teil der Rückenlehne des
Sitzes erstreckt. Der Rahmen 12 trägt einen Rückzugsmechanismus 13, auf dem der
Sicherheitsgurt 10 aufgewickelt ist. Der Rückzugsmechanismus 13 befindet sich benachbart zur
Oberseite der Rückenlehne des Sitzes.
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Ein nicht dehnbares längliches Element in Form eines Drahts oder Kabels 10 ist vorgesehen.
Ein Ende des Drahts oder Kabels ist an dem inneren Rahmen 12 der Rückenlehne 8 des Sitzes
an einem Punkt benachbart zu dem Rückzugsmechanismus 13 an der Oberseite der
Rückenlehne des Sitzes befestigt. Der Draht verläuft nach unten und ist an einem Punkt 15 an einer
Stelle abgestützt, die einen Abstand von der Schwenkachse des Neigungsmechanismus 5
aufweist, und zwar mit Hilfe einer Abstützung 16. Die Abstützung 16 erstreckt sich von dem
Sitzkissen des Sitzes nach hinten. Das untere Ende des Drahts ist an einem
Verankerungspunkt 17 an dem Schlitten 3 des Sitzes verankert.
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Es ist ersichtlich, daß in dem Fall, daß ein Unfall auftritt und eine erhebliche Kraft im
wesentlichen in der Richtung des Pfeils 11 auf den Sicherheitsgurt 10 und damit auch auf den
Rückzugsmechanismus 13 ausgeübt wird, der obere Teil der Rückenlehne 8 des Sitzes dazu
neigt, sich nach vorn zu bewegen. Diese Vorwärtsbewegung des oberen Teils der
Rückenlehne des Sitzes wird allerdings eine Spannung auf den Draht oder das Kabel 14 aufbringen,
wodurch in wirksamer Weise vermieden wird, daß sich der obere Teil der Rückenlehne des
Sitzes nach vorn bewegt.
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Es sei darauf verwiesen, daß in der Ausführungsform, die in Fig. 2 dargestellt ist, das untere
Ende des Drahts 14 an dem Verankerungspunkt 17 auf dem Schlitten 3 fixiert ist, der den Sitz
trägt. Dies bildet einen idealen Verankerungspunkt für das untere Ende des Drahts, da diese
spezielle Komponente relativ stark ausgeführt sein muß, um den Sitz zu tragen. Diese Anordnung
verhindert allerdings die Einstellung der Position der Rückenlehne des Sitzes mit dem
Neigungsmechanismus 5.
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Nachfolgend sei auf Fig. 3 Bezug genommen, aus der ersichtlich ist, daß in dieser
Ausführungsform der Erfindung der Sitz, der in Fig. 2 dargestellt ist, modifiziert ist, so daß das
untere Ende des Drahts 14, nachdem er zu der Abstützung 16 gegangen ist, die sich von dem
Neigungsmechanismus nach hinten erstreckt, durch eine Führung 18 geführt ist und von da durch
einen Klemmmechanismus 19. Das Ende des Drahts 14 ist mit einer Feder oder mit einem
sonstigen elastischen oder nachgiebigen Element 20 verbunden, welches seinerseits mit einem
Verankerungspunkt 21 verbunden ist, der auf dem Schlitten 3 angebracht ist, welcher den Sitz
trägt.
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Es ist daher von Bedeutung, daß in der Ausführungsform nach Fig. 3 die Position der
Rückenlehne des Sitzes eingestellt werden kann. Der Klemmechanismus 19 kann gelöst werden,
und der Neigungsmechanismus 5 kann betätigt werden, um den Neigungswinkel der
Rückenlehne des Sitzes einzustellen. Wenn dieser Vorgang ausgeführt wird, hält die Feder 20 die
Spannung in dem Draht 14 aufrecht, wenn aber die Rückenlehne des Sitzes nach vorn
verschwenkt wird, wird Draht durch den Klemmechanismus 19 und die Führung 18
herausgezogen, wohingegen dann, wenn die Rückenlehne des Sitzes nach hinten verschwenkt wird,
Draht durch den Klemmechanismus 19 und die Führung 18 eingezogen wird.
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Wenn die Einstellung der Rückenlehne des Sitzes abgeschlossen ist, wird die
Klemmeinrichtung 19 in Eingriff gebracht, um den Abschnitt des Drahts 14 fest zu erfassen, der sich
innerhalb des Klemmechanismus befindet, wodurch auf diese Weise der betreffende Teil des
Drahts an dem Schlitten 3 verankert wird. Daher wird bei einer solchen Ausführungsform der
Draht 14 wiederum verhindern, daß sich der obere Teil der Rückenlehne 8 des Sitzes nach
vorn bewegt, wenn eine Kraft auf den Sitzgurt 10 aufgebracht wird.
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Fig. 4 erläutert eine weitere Ausführungsform des Sitzes, in der der Verstärkungsrahmen 12
innerhalb der Rückenlehne des Sitzes mit einem oberen Teil 22 versehen ist, welches sich um
eine Schwenkachse 23 nach vorn verschwenken kann. Man erkennt, daß der Draht 14 an einer
Abstützung 24 vorbeigeht, die dem Schwenkpunkt 23 zugeordnet ist, der im wesentlichen der
Abstützung 16 entspricht, und die dazu dient, den Draht von der Schwenkachse fernzuhalten.
In dieser Weise dient der Abstützmechanismus dazu, den Draht so umzulenken, daß der Draht
so geführt ist, daß er an einem Punkt vorbeigeht, der sich mit einem Abstand von der
Schwenkachse befindet.
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Während die Erfindung unter Bezugnahme auf drei spezielle Ausführungsformen beschrieben
worden ist, wird darauf verwiesen, daß zahlreiche Modifikationen vorgenommen werden
können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen, wie er durch die folgenden Ansprüche
festgelegt ist. Insbesondere ist in den beschriebenen Ausführungsformen ein
Rückzugsmechanismus an der Oberseite des Sitzes vorgesehen. In alternativen Ausführungsformen der
Erfindung kann der Rückzugsmechanismus seinerseits benachbart eines Basisabschnitts des
Sitzes angeordnet sein, und eine Gurtführung kann benachbart zu der Oberseite des Sitzes
vorgesehen sein, um den Gurt zu führen.