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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft einen Halter für ein Biopsieinstrument zum
Sammeln von Gewebeproben oder dergleichen aus Menschen oder Tieren,
insbesondere durch Exzidieren eines Segments aus einem Gewebe.
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In
der modernen Medizin wird die Biopsie, d.h. das Beseitigen von Material
aus dem Körper
eines lebenden Menschen oder Tieres durch verschiedenartige Methoden,
beispielsweise der Mikroskopie, routinemäßig durchgeführt. Typischerweise
wird ein derartiges Verfahren zur Diagnose von malignen oder prägmalignen
Zell-Transformationen verwendet, welche die Anwesenheit eines kanzerösen oder präkanzerösen Tumors
anzeigen.
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Bei
Routine-Techniken, in welchen komplette Gewebe-Segmente zur histologischen
Untersuchung, bekannt als Stanzbiopsie (core biopsy) beseitigt werden,
werden verschiedenartige hohle nadelartige Biopsie-Instrumente verwendet.
Jene Instrumente weisen Kanülen
mit einem scharfen, vorderen Rand oder einen einkerbten Mandrin
auf zum Hineinscheiden in das Gewebe während des Einführens in den
ausgewählten
Körperbereich
hinein. Die als Biopsie-Probe zu beseitigende Gewebe-Probe wird
in der zylindrischen Bohrung der Kanüle aufgenommen. Auf das Zurückziehen
des Biopsie-Instruments aus dem Körper wird die Probe in der
zylindrischen Bohrung von Mechanik- oder Saug-Mitteln gehalten und
wird von dem Haupt-Gewebekörper während des
Zurückzieh-Prozesses
separiert. Die beseitigte Probe weist im wesentlichen eine längliche zylindrische
Gestalt oder eine halb-zylindrische Längsgestalt auf.
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Die
Qualität,
d.h. die Breite, Länge
und Menge von den gequetschten Zellen, der Biopsie-Porben ist für die zytologische
oder histologische Untersuchung ein wichtiger Faktor, welcher die
Untersuchungsergebnisse beeinflusst. Die Gewebe-Biopsie-Probe sollte
die Struktur des lebenden Gewebes so eng wie möglich Wiederspiegeln. Daher
sollten auf die Probe ausgeübte
Belastungen während
der Exzision, dem Abtrennen aus dem Gewebe und dem Beseitigen aus
der Kanüle
vermieden werden.
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Andere
wichtige Faktoren sind die Präzision, mit
welcher der zur Biopsie ausgewählte
Gewebebereich mit dem Biopsie-Instrument
angezielt werden kann, die Leichtigkeit, mit welcher das Biopsie-Instrument
manipuliert werden kann, das Trauma, welches an dem Patienten während des
Verfahrens verursacht wird, und die Kosten des Biopsie-Instruments.
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Das
Patienten-Trauma wird minimieren mittels Minimierens der Übertragung
von kinetischer Energie mit Hilfe der geringst mögliche Reibung an dem umgebenden
Gewebe und der/des kleinstmöglichen bewegten
Masse/Bereichs während
des Biopsie-Nadel-Hubes
und indem der Abschnitt des in den Körper des Patienten eingeführten Biopsie-Instrumentes
so klein wie möglich
für ein
gegebnes Biopsieproben-Volumen gehalten wird. Das Zielen wird von
modernen Gewebe-Abbildungs-Verfahren wie beispielsweise Ultraschall
erleichtert. Die Leichtigkeit und daher die Reproduzierbarkeit der
Manipulation wird durch Automation vereinfacht.
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U.S.
Patent Nr. 5.282.476 offenbart eine automatisierte Stanzbiopsie-Vorrichtung,
in welcher die Kanüle über einem
Mandrin vorgesehen ist, welcher die Kanüle an die Biopsie-Stelle führt. Nach
dem Einführen
wird die Kanüle
zum Sammeln der Probe an dem Mandrin vorbei gedrückt. Zum Zurückhalten
der Probe werden Ansaugmittel angewendet. Jedoch hat jene Biopsie-Vorrichtung
wegen der Saugmittel ein eher komplexes Design und es erfordert
wesentliches Geschick in der Handhabung. In den Händen eines
untrainierten Anwenders, können
mit der Vorrichtung unzuverlässige
Ergebnisse erzielt werden.
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Automatische
Stanzbiopsie-Vorrichtungen (ACBD), welche andere Mittel als Saugmittel
zum Zurückhalten
verwenden, sind in der Technik bekannt. Eine Kombination der sogenannten "True Cut"-Nadel mit einer ACBD ist in U.S. Patent
Nr. 4.699.154 offenbart. Die "True
Cut"-Nadel weist
eine Kanüle
mit einem scharfen vorderen Rand auf und umschließt einen
zylindrischen Mandrin, welcher nahe der Spitze einen halbzylindrisch
ausgenommenen Abschnitt aufweist. Dem Einführen des Mandrins (mittels
einer Federung) in das Gewebe hinein folgt das Verschieben der Kanüle über den
Mandrin, wodurch in dem ausgenommenen Abschnitt des Mandrins ein
halbzylindrischer Gewebeabschnitt ausgeschnitten und gefangen wird.
Ein wesentlicher Nachteil der "True Cut"-Nadel liegt darin,
dass sie nur Proben extrahieren kann, welche nur die Hälfte des
Kanülen-Volumens
aufweisen und auch die Gewebeproben-Qualität wird durch das Hindurchzwängen des
Mandrins durch den Probenbereich hindurch gefährdet.
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Ein
anderes Biopsie-Instrument, in welchem ein "True Cut"-Typ Nadel mit einbezogen ist, ist in dem
auf Basis geänderter
Unterlagen erteilten (reissued) U.S. Patent Nr. Re. 34.056 offenbart.
Ein Endabschnitt der Nadel-Anordnung des Biopsie-Instruments ist in einem Gehäuse enthalten.
Zusammengedrückte
Federn in dem Gehäuse
werden expandiert, so dass die Nadeln aufeinaderfolgend während der
Gewebe-Probenahme aus dem Gehäuse
gedrückt
werden.
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Ein
anderes Biopsie-Instrument ist in dem Deutschen Dokument
DE 39 24 294 von Heske ("Heske") offenbart. Heske
offenbart einen Mandrin und eine Kanüle, welche in Kombination miteinander in
das Gewebe hinein bewegt werden. Das Instrument beseitigt dann das
Gewebe in 2 zusätzlichen Schritten,
wobei das Instrument zum Schneiden und Halten des Gewebes rückwärts und
vorwärts
bewegt wird.
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Es
sind andere Nadel-Typen bekannt, welche das komplette Volumen der
Kanüle
oder von kanülen-artigen
Vorrichtungen verwenden; z.B. U.S. Patent Nrn. 4.177.797, 4.781.202
und 4.785.826. Sie sind jedoch nicht zur Aufnahme in einer ACBD
geeignet und/oder weisen andere Nachteile auf.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
dieser Anmeldung beziehen sich die Begriffe "proximal" und "distal" auf die Person, welche die Gewebeproben
extrahiert. Daher ist das Proximalende eines Biopsie-Geräts sein
hinteres Ende, welche von dem Patienten weg zeigt.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Halter und eine automatisierte
Halterungs- und Steuerungs-Anordnung für ein Biopsie-Instrument bereitzustellen,
welches das Trauma des Patienten während der Gewebe-Extraktion
minimiert und eine Probe bereitstellt, welche die mikroskopischen
und makroskopischen Eigenschaften des Gewebes beibehält, aus
welchem es genommen worden ist.
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Diese
und andere Aufgaben der Erfindung werden von einem Halter für ein Biopsie-Instrument gemäß den Ansprüchen 1 bis
3 erzielt.
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Das
Biopsieinstrument, welches eine Biopsienadel-Anordnung aufweist,
kann ein Rohr mit mindestens einem Finger an seinem Distalende und
eine Kanüle
aufweisen, welche zur verschiebbaren Anordnung in dem Rohr angepasst
ist. Nach dem die Nadel-Anordnung in ein Gewebe hinein eingeführt ist,
wird das Rohr in Distal-Richtung verschoben, so dass der Finger
an seinem Distal-Ende durch eine Öffnung in der Kanüle hindurch
passiert wird und wenigsten teilweise die Probe in der Kanülen-Bohrung von
dem Gewebe abtrennt. Der Finger hält dann die Probe in der Kanüle-Bohrung
während
des Zurückziehens
der Nadel-Anordnung aus dem Gewebe.
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Die
Erfindung stellt einen Halter zum Halten und Steuern der Nadel-Anordnung
während
der Gewebe-Extraktion gemäß Anspruch
1 bereit.
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Das
Biopsie-Instrument zum Extrahieren eines Segments aus Gewebe oder
dergleichen für
den Halter gemäß der Erfindung
weist auf:
ein erstes Teil, welches ein Ende mit Mitteln zum
Penetrieren eines Gewebes an dem Ende hat, und eine Wand, welche
eine Öffnung
hat, welche sich durch die Wand des ersten Teils hindurch erstreckt,
und
ein zweites Teil, welches zur verschiebbaren Anordnung
an dem ersten Teil angepasst ist, Exzisions-Mittel zum Separieren
eines Segments des Gewebes, welches dann von dem ersten Teil 10
penetriert wird, welches an dem zweiten Teil bereitgestellt ist,
so dass die Gleitbewegung des zweiten Teils an dem ersten Teil in
einer Richtung bewirkt, dass die Exzisions-Mittel durch die Öffnung in
der Wand des ersten Teils hindurch passieren, wodurch ein Segment
des Gewebes zur Extraktion separiert wird.
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Insbesondere
kann das mit dem Halter verwendete Biopsie-Instrument aufweisen:
eine im wesentlichen
rohrförmige
Kanüle
mit einem vorderen Ende und einer axialen Öffnung an dem vorderen Ende,
welche mit der Kanülen-Bohrung kommuniziert,
wobei eine Wand der Kanüle
in der Nähe
des vorderen Endes eine Öffnung
hat, welche sich durch die Wand hindurch erstreckt; und
ein
im wesentlichen zylindrisches Rohr mit einem axialen, vorderen Ende
und einer Öffnung
an dem vorderen Ende, welche mit der Bohrung des Rohrs kommuniziert,
wobei das Rohr eine Vorsprung an der vorderen End-Öffnung hat,
wobei ein Endabschnitt hin zu der Achse des Rohres gekrümmt ist,
wobei
die Kanüle
zur Anordnung in der Bohrung des Rohrs angepasst ist und der Endabschnitt des
Rohres zur Einführung
in die Öffnung
in der Kanülenwand gestaltet
ist und in Vorwärts-Richtung axial verschiebbar
ist, so dass er hin zu der Achse der Kanüle ablenkbar ist.
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Der
Vorsprung kann zum Berühren
eines Randes der Öffnung
in der Wand der Kanüle
strukturiert und angepasst sein, so dass der Endabschnitt hin zu
der Achse der Kanüle
abgelenkt wird.
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Das
Biopsie-Instrument kann ferner einen zweiten Vorsprung an dem vordern
Ende des Rohrs und eine zweite Öffnung
in der Kanülen-Wand
aufweisen.
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Die
erste und zweite Öffnung
können
auf diametral gegenüberliegenden
Seiten der Kanülen-Wand
sein.
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Das
Biopsie-Instrument weist ferner einen Mandrin zur Einführung in
der Kanüle
auf.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
der Erfindung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine perspektivische Seiten-Ansicht des distalen Endabschnitts einer
Kanüle
eines Biopsie-Instruments,
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2 ist
eine perspektivische Seitenansicht des distalen Endabschnitts eines
Fingerrohrs des Biopsieinstruments,
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3 ist
eine Querschnitts-Ansicht entlang den Linien 3-3 aus der 1,
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4 ist
eine Querschnitts-Ansicht entlang der Linie 4-4 aus der 2,
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5A–5F zeigen
Querschnitte einer Anordnung der Kanüle aus der 1 und
des Fingerrohrs aus der 2 in aufeinanderfolgenden Stadien der
Gewebeprobenentnahme,
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6 ist
eine Querschnittsansicht eines Biopsie-Gerätes in einem Vor-Probeentnahme-Stadium
mit einem Biopsieinstrument, welches in einer Halterungs- und Steuerungs-Anordnung
montiert ist,
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6A–6B sind
vergrößerte Ansichten von
Abschnitten des Biopsiegerätes
aus der 6,
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7 ist
eine vergrößerte Ansicht
des distalen Endabschnitts des Biopsie-Instruments aus der 6,
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8 zeigt
das Biopsie-Gerät
aus der 6 am Ende des Probeentnahme-Stadiums,
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9 zeigt
das Biopsie-Gerät
aus der 6 am Ende des Probeabtrenn-Stadiums,
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10 ist
eine vergrößerte Ansicht
des distalen Endabschnitts des Biopsieinstruments in dem in der 9 gezeigten
Stadium,
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11 zeigt
das Biopsiegerät
aus der 6 am Ende des Probe-Expeller-Stadiums,
und
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12 zeigt
schematisch eine Anordnung zum lösbaren
Festhalten eines Biopsieinstrumentes in einer Halterungs- und Steuerungs-Anordnung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die 1–5 zeigen ein Biopsieinstrument mit zwei
im wesentlich rohrförmigen
Elementen, welche beispielsweise aus rostfreiem Stahl ausgebildet sind.
Die 1 und 3 zeigen ein Innenelement 1,
welches als die Kanüle
bezeichnet wird, und die 2 und 4 zeigen
ein Außenelement 2,
welches als das Fingerrohr oder das Pinzettenrohr bezeichnet wird.
Die Kanüle 1 ist
in dem Pinzettenrohr 2 verschiebbar. In Kombination bilden
die Kanüle 1 und
das Pinzettenrohr 2 die Anordnung aus, welche in den 5A–5F gezeigt
ist.
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Das
distale, vordere Ende der Kanüle 1 weist eine
Biopsieöffnung 11 auf,
welche mit der Kanülenbohrung
kommuniziert. Die Öffnung 11 weist
einen gewellten oder gezackten Rand beispielsweise mit drei Zähnen 12, 13, 14 auf.
An einem kurzen Abstand von dem vorderen Rand der Öffnung 11 weist
die Kanüle 1 zwei
Durchgangsöffnungen 15, 16 an
ihrer Seitenwand 19 auf, welche hiernach als Fenster bezeichnet
werden. Der Abstand von jedem vorderen Rand eines Fensters, d.h.
der Rand, welcher zu der Kanülen-Biopsieöffnung 11 proximal
ist, zu den proximalen Enden der Täler, welche zwischen den benachbarten
Zähnen 12, 13, 14 ausgebildet
sind, ist ungefähr
gleich der Axiallänge
der Fenster 15, 16. Die Fenster 15, 16 sind
vorzugsweise von viereckiger Gestalt (unter Vernachlässigung
der Krümmung
der Rohrwand 19) und sind bezüglich der Achse A der Kanüle 1 einander
symmetrisch zugewandt.
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Das
distale, vordere Ende des Pinzettenrohres 2 weist eine
axiale, vordere Öffnung 21 auf,
welche mit der Bohrung des Pinzettenrohres 2 kommuniziert.
Die pinzettenartigen, elastischen Finger 22, 23 sind
an der Öffnung 21 vorgesehen.
Freie Endabschnitte 220, 230 der Finger 22, 23 sind
einwärts zu
der Achse B des Pinzettenrohres 2 gekrümmt, so dass der Abstand zwischen
ihren Enden in einem uneingeschränkten
Stadium etwas geringer als der Innendurchmesser des Pinzettenrohres 2 und
der Außendurchmesser
des Kanülenrohres 1 ausgebildet ist.
Wenn das Pinzettenrohr 2 zum Ausbilden der Anordnung, welche
in den 5A–5F gezeigt
ist, auf die Kanüle 1 geschoben
wird, stoßen
die freien Endabschnitte 220, 230 elastisch gegen
die Außenseite
der Kanüle 1 (5B). Über einen
axialen Abstand D ist die Weite der Pinzettenfinger 22, 23 in Umfangsrichtung
kleiner als die Weite der Fenster 15, 16 in Umfangsrichtung.
Diese Weite von jedem Fenster 15, 16 ist innerhalb
eines radialen Winkels von ungefähr
90° und
die Abschnitte 17, 18 der Wand 19, welche
zwischen den Fenstern 15, 16 verbleiben, sind
daher auch innerhalb eines radialen Winkels von ungefähr 90°.
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Beim
Verwenden wird die Kanüle 1 mit
ihrem vordersten vorderen Distalende in ein weiches Gewebe 30 hinein
eingeführt.
Die Kanüle 1 kann
gleichzeitig gedreht werden, so dass ihre Innenbohrung ein im wesentlichen
zylindrisches Stück
einer exzisierten Gewebeprobe 31 aufnimmt (31),
welche immer noch an ihrer Basis mit dem Gewebebereich verbunden
ist, aus welchem sie exzisiert worden ist.
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Das
distale, vordere Ende des Pinzettenrohres 2 wird dann an
dem proximalen Kanülenende (nicht
gezeigt) auf die Kanüle 1 geschoben.
Die dabei ausgebildete Kanülen-
und Pinzettenrohr-Anordnung 1, 2 kann
eine derartige Aufrutsch-Konfiguration am Beginn des Biopsie-Verfahren
haben, beispielsweise, wenn sie in einem vollständigen Biopsie-Gerät verwendet
wird, welches Halte-Mittel usw. wie detaillierter unten beschrieben
aufweist. Die proximale Endwand der Kanüle 1 kann an ihrer
Außenseite
zum Unterstützen
der Auf rutsch-Betätigung
etwas spitz zulaufend ausgebildet sein.
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Wenn
zusammengebaut, kann das Pinzettenrohr 2 vorwärts in das
Gewebe 30 hinein geschoben werden, wobei die Kanüle 1 als
eine Führung funktioniert.
Die 5B zeigt das Pinzettenrohr 2 entlang
eines Teils der Kanüle 1 vorwärts in das
Gewebe 30 hinein gedrückt.
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Für den Fall,
dass die freien Pinzetten-Endabschnitte 220, 230 der
Pinzette nicht die gleiche radiale Ausrichtung wie die Fenster 15, 16 haben, werden
sie in Position gebracht, indem das Pinzettenrohr 2 leicht
gedreht wird, so dass die Abschnitte 220, 230 auf
die weitere Verschiebung des Pinzettenrohrs 2 (5C)
in die Fenster 15 bzw. 16 hinein verschoben werden.
Eine korrekte Ausrichtung der Kanüle 1 und des Pinzettenrohres 2 kann
mittels visuellen oder anderen Führungsmarkierungen
oder ähnlichen
Mitteln an der Kanüle 1 und
dem Pinzettenrohr 2 unterstützt werden. Es ist auch möglich, das
Pinzettenrohr 2 entlang der Kanüle 1 zu verschieben,
bis die Pinzetten-Endabschnitte 220, 230 an den Wandabschnitten 17, 18 ruhen.
Danach wird eine leichte Drehung des Pinzettenrohrs 2 veranlassen, dass
die Endabschnitte 220, 230 in die Fenster 15, 16 hineinschnappen.
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Im
nächsten
Schritt wird das Pinzettenrohr 2, welches nun mit den Endabschnitten 220, 230 in
den Fenstern 15 bzw. 16 radial verriegelt ist,
weiter vorwärts
verschoben. Dabei werden die Finger 22, 23 von
den distalen Umfangsrändern
der Fenster 15, 16 in einer schrägen, radialen
Richtung abgelenkt, wodurch sie sich der Achse A der Kanüle 1 annähern. In jenem
Prozess drücken
und/oder schneiden die Finger 22, 23 das sezierte
Gewebesegment 31 (5D).
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Die
Kanüle 1 und
das Pinzettenrohr 2 sind in Position verriegelt, so dass
eine gegenseitige Drehung und ein weiteres distales Verschieben
des Pinzettenrohres 2 bezüglich der Kanüle 1 verhindert wird.
Wenn die Anordnung 1, 2 dann aus dem Gewebe zurückgezogen
wird, wird das teilweise sezierte Gewebesegment 31 abgerissen
(an einigen Stellen zwischen den Pinzetten-Endabschnitten 220, 230 und
der Basis des sezierten Gewebesegments) und in der Kanüle 1 fest
gehalten (5E).
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Auf
das Einziehen der Anordnung 1, 2 wird das Pinzettenrohr 2 aus
der Kanüle 1 durch
Umkehren der in den 5A–5D gezeigten
Schritte beseitigt. Das abgerissene Gewebe-Segment, d.h. die Biopsie-Probe 32 in
der Kanülen-Bohrung
(5F) kann dann beispielsweise mittels eines zylindrischen Stabes
beseitigt werden, welcher in die Bohrung der Kanüle 1 paßt.
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Ein
derartiger zylindrischer Stab, vorzugsweise ein Mandrin, ist von
Beginn an in der Anordnung 1, 2 vorhanden. Seine
Funktion korrespondiert mit der eines Mandrins 5, welcher
in den 6–11 dargestellt
ist. Das Einbeziehen eines Mandrins in der Anordnung 1, 2,
so dass sein Ende aus der vorderen Kanülenöffnung 11 vorsteht,
ermöglich
das Einsetzen der Anordnung 1, 2 in das Gewebe
hinein mit einer ausgewählten
Tiefe, ohne dass eine Probe des Gewebes in der Anordnung 1, 2 gehalten
wird. Eine weitere Probeentnahme-Einführung der
Anordnung 1, 2 kann nach dem Einziehen des Mandrins
in proximaler Richtung bezüglich
der Kanüle 1 und
dem Pinzettenrohr 2 ausgeführt werden.
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Die 6–11 zeigen
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, in welcher ein Biopsieinstrument in einem Halter
gehalten ist, welcher Steuerungsmittel aufweist, und aufeinaderfolgende Stadien
des Sammelns von Biopsie-Proben zeigen. Aus Gründen der Klarheit wird die
Kombination des Biopsieinstruments und des Halters als Biopsiegerät bezeichnet.
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Die 6 und 7 zeigen
ein Biopsie-Gerät
in einem anfänglichen
Vor-Probeentnahme-Stadium. Ein Biopsieinstrument 20 weist
eine Kanüle 4, welche
in einem Hakenfingerrohr 3 verschiebbar angeordnet ist,
und einen Mandrin 5 auf, welcher in der Kanüle 4 verschiebbar
angeordnet ist.
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Wie
hiernach erläutert
wird, ist das gegenseitige Zusammenwirken der Kanüle 4 und
des Hakenfingerrohrs 3 ähnlich
zu der der Kanüle 1 und
dem Pinzettenrohr 2.
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Das
Biopsie-Instrument 20 ist in einer Halterungs- und Steuerungs-Anordnung 10 mit
im wesentlicher zylindrischer Form montiert. Das Biopsieinstrument 20 kann
in der Halterungs- und Steuerungs-Anordnung 10 zentriert
werden, wobei ebenso aber eine exzentrische Anordnung möglich ist.
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Die
Halterungs- und Steuerungs-Anordnung 10 weist einen Kolben 6,
einen Fingerrohr-Auslöser 90 und
eine Hub-Steuerung 96 auf, welche alle in einem im wesentlichen
zylindrischen Haltergehäuse 8 montiert
sind, welches ein vorderes (distales) Ende 82 und eine
hintere (proximale) Endwand 84 hat. Das vordere Ende 82 des
Haltergehäuses 8 ist
in der hinteren (proximalen Öffnung)
eines Expellergehäuses 7 bewegbar
eingesetzt, welches äußerlich
von im wesentlichen zylindrischer Gestalt ist und eine vordere Basis 72 hat.
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Wie
auch in der 6A gezeigt ist, ist an seinem
proximalen Ende der Mandrin 5 an dem Haltergehäuse 8 an
einer Verlängerung 89 des
Haltergehäuses 8 unbiegsam
befestigt. Die Verlängerung 89 erstreckt
sich zwischen gegenüberliegenden
Abschnitten der Wand des Haltergehäuses 8 (in einer Ebene,
welche zu der in der 6 gezeigten Ansicht senkrecht
ist) durch die Seitenwand 61 des Kolbens 6 hindurch.
Zum Bereitstellen des Anschlusses zwischen dem Mandrin 5 und
dem Gehäusehalter 8 (über die
Verlängerung 89)
ist die Seitenwand 61 des Kolbens 6 in Axialrichtung
wenigstens über
einem Segment in Abschnitte unterteilt, welches distal von einem
zentralen Kolbenfeder-Stützflansch 65 angeordnet
ist. Der Mandrin 5 ist mit einem bündigen Sitz in der Kanüle 4 aus
dem freien (distalen) Ende 51 verschiebbar, von welchem
sein anderes scharf zugespitztes Ende 51 leicht vorsteht,
so dass ein nadelartiges Ende in Verbindung mit dem scharf gezackten distalen
Ende 41 der Kanüle 4 ausgebildet
wird, wie detaillierter in der 7 gezeigt
ist. In allen Stadien des Biopsygerätes, welche mit den unterschiedlichen Stadien
des Probesammelns korrespondieren, bleibt der sich axial erstreckende,
zentrale Hauptabschnitt des Mandrins 5 in der Bohrung der
Kanüle 4 angeordnet.
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Die
Kanüle 4 ist
mit einem bündigen
Sitz in dem Fingerrohr 3 verschiebbar, welches einen hakenfingerartigen,
freien Distalabschnitt 31 aufweist. In allen Betätigungs-Stadien,
welche mit verschiedenartigen Probesammel-Stadien korrespondieren, bleibt
der sich axial erstreckende, zentrale Hauptabschnitt der Kanüle 4 in
der Bohrung des Fingerrohrs 3 angeordnet. Wie deutlicher
in der 7 gezeigt ist, ist der Hakenfinger 31 des
Fingerrohrs 3 in proximaler Richtung aus der nadelartigen
Spitze etwas zurückgefahren,
welche von den kombinierten, distalen Abschnitten 41, 51 des
Mandrins 5 und der Kanüle 4 ausgebildet
ist. In jenem zurückgefahrenen
Stadium ist der Hakenfinger 31 mit einem Abschnitt einer schlitzartigen Öffnung oder
einem Auslenkungsfenster 42 in der Wand der Kanüle 4 kongruent,
welches nahe dem distalen Ende der Kanüle 4 angeordnet ist.
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Zu
einem eingeschränkten
Ausmaß sind
der Kolben 6, der Fingerrohr-Auslöser 90 und die Hubsteuerung 96 in
dem Haltergehäuse 8 axial
verschiebbar. Die Verschiebung variert zwischen den unterschiedlichen
Probeentnahme-Stadien und wird zum Erzielen der vorgesehene Zusammenwirkung der
Teile mechanisch gesteuert. Dasselbe gilt für die Relativbewegung des Haltergehäuses 8 und
dem Expellergehäuse 7.
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Wie
auch in der 6B zusehen ist, grenzt der Kolben 6 mit
seiner proximalen Fläche
seiner hinteren Wand 66 an die vordere Wand eines hinteren Stopflansches 86.
Der hintere Stopflansch 86 erstreckt sich radial aus der
hinteren Wand 84 des Gehäusehalters 8, mit
welchem er einen einstückig
ausgebildeten Teil bildet. Der Kolben 6 wird im Anschlag mit
dem Haltergehäuse 8 mittels
eines Kolben-Freigabeelements 100 gehalten. Der hintere
Stopflansch 86 ist im wesentlichen zylindrisch mit einem
vorderen Wandabschnitt ausgebildet, durch welchen hindurch sich
eine distal spitz zulaufende Zentralbohrung erstreckt. Pinzettenarme 101,
welche elastisch ausgebildet sind, passieren durch die Zentralbohrung
des hinteren Stopflansches 86 hindurch. Die Pinzettenarme 101 sind über einen
Spalt 104 voneinander getrennt, welcher für ihr einfaches
Einsetzen in die Zentralbohrung des hinteren Stopflansches 86 vorgesehen
ist, und sie erstrecken sich weiter durch eine korrespondierende
Bohrung in der hinteren Endwand 66 des Kolbens 6.
In der Nähe
ihrer freien Enden haben die Pinzettenarme 101 sich radial
erstreckende Flanschabschnitte, welche gegen die distale Radialfläche der
hinteren Endwand 66 des Kolbens 6 anstoßen, wodurch
der Kolben 6 im Anschlag mit dem Haltergehäuse 8 gehalten
wird. Proximal von ihren freien Enden, welche mit den Flanschabschnitten
versehen sind, sind die Pinzettenarme 101 dermaßen geweitet, dass
ihre weitere Einführung
in die distal spitz zulaufende Bohrung des hintere Stopelements 86 gestoppt
werden würde.
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Das
Kolben-Freigabeelement 100 wird in seiner Tot-(inaktiven) Position
von einem Verriegelungsbalken 105 gehalten, welcher in
einer radialen Bohrung 102 des Kolben-Freigabeelements 100 angeordnet
ist. Endabschnitte 107, 108 des Verriegelungsbalkens 105 erstrecken
sich radial durch die radialen Bohrungen in der Hüllenwand 81 des
Gehäusehalters 8 hindurch.
Der Verriegelungsbalken 105 weist einen Zentralabschnitt 106 mit
einem im wesentlichen größeren Durchmesser
als die Endabschnitte 107, 108 auf, von denen
sich der eine (108) außerhalb
der Hüllenwand 81 erstreckt.
Die radiale Bohrung 102 ist in der Axialrichtung wesentlich weiter
als die Endabschnitte 107, 108.
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Der
Kolben 6 wird an dem Haltergehäuse 8 gegen eine Kraft
gehalten, welche von einer Kolben-Stahlwicklung 88 bereitgestellt
wird, welche im zusammengedrückten
Zustand zwischen dem proximalen Kolbenwicklungs-Stützflansch 86 des
Gehäusehalters 8 und
dem zentralen Kolbenwicklungs-Stützflansch 65 des
Kolbens 6 gehalten wird.
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Wie
auch in der 6A gezeigt ist, ist die Kanüle 4 an
ihren proximalen Ende an dem Kolben 6 innerhalb einer Befestigungs-Fassung
oder einer Hülse 64 unbiegsam
fixiert, welche/welcher sich aus der vorderen Wand des Kolbens axial
erstreckt.
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An
seinem proximalen Ende ist das Fingerrohr 3 an die zentrale
Fingerrohr-Haltehülse 93 unbiegsam
fixiert, welche mit dem Fingerrohr-Auslöser 90 einstückig ausgebildet
ist. Der Fingerrohr-Auslöser 90 ist
im Anschlag mit einem distalen Stopflansch 63 des Kolbens 6 bei
einem Auslöser-Stopflansch 950 lösbar gehalten.
Das Zurückhalten
wird durch Zusammenwirken der elastisch biegsamen Greifelemente 95 bewirkt,
welche sich aus dem proximalen Ende der Auslöser-Seitenwand 92 erstrecken, welche
in distaler Richtung spitz zuläuft.
Von den Greifelementen 95 wird der Stopflansch 63 ergriffen,
welcher daher zwischen denselben und dem Auslöser-Stopflansch 950 gehalten wird.
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Das
Zurückhalten
des Fingerrohr-Auslösers 90 an
dem Kolben 6 findet gegen eine Kraft statt, welche von
der Auslöser-Stahlwicklung 94 bereitgestellt wird,
welche an der Fingerrohr-Haltehülse 93 montiert
ist und in einem zusammengedrückten
Zustand zwischen der Kanülen-Befestigungsfassung 64 und der
vorderen Fingerauslöser-Rohrwand 91 gehalten wird.
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Aus
dem Fingerrohr-Auslöser 90 ist
in Distalrichtung ein Kolbenstop 97 der Hubsteuerung 96 abgesetzt
ausgebildet. Die Hubsteuerung 96 ist an oder in der Hüllenwand 81 des
Haltergehäuses 8 angeordnet.
Unabhängig
von anderen Elementen der Anordnung 10 kann die Hubsteuerung 96 zum
Einstellen des Hubs axial verschoben werden und in zwei oder mehreren
im Abstand voneinander angeordneten Position verstellt werden. Ein
Hubsteuerungsmittel 99 zum Einstellen der Position der
Hubsteuerung 96 wird im Detail nicht erläutert und
kann aus Schraubmitteln, Eingriffmitteln, Schnappmitteln oder anderen, ähnlichen
Vorrichtungen sein.
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Das
Expellergehäuse 7 ist
in Proximalrichtung des Haltergehäuses 8 verschiebbar
montiert. Das Expellergehäuse 7 weist
die wesentliche Konfiguration von zwei Zylindern auf, welch um eine
gemeinsame Zentralachse angeordnet sind und sich aus der gemeinsamen,
vordern Basis 72 erstrecken. Der Außenzylinder 71 weist
zwei angrenzende Abschnitte mit gering unterschiedlichen Innendurchmesser
auf, nämlich
einen weiteren, proximalen Abschnitt 77, welcher die zuvor
erwähnten
Hubsteuerungsmittel 99 unterbringt, und einen Innenzylinder 73,
welcher die axiale Bewegung des Expellergehäuses 7 durch das Zusammenwirken
der distalen Fläche
eines sich auswärts
erstreckenden Flansches 76 an seinem proximalen Ende mit
der proximalen Fläche
des einwärts
erstreckenden, distalen Endflansches 82 des Haltergehäuses 8 beschränkt. Der
distale, vordere Endabschnitt der Wand 81 passt daher zwischen
den Außenzylinder 71 und
den Innenzylinder 73.
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Das
Einsetzen des distalen Endabschnitts des Haltergehäuses 8 in
das Expellergehäuse 7 wird gegen
eine Kraft erzielt, welche versucht dieselben zu separieren, beispielsweise
die Kraft einer Expeller-Stahlwicklung 78, welche auf dem
Innenzylinder 73 montiert ist und in einem zusammengedrückten Zustand
zwischen dem Endflansch 82 und der Expellerbasis 72 gehalten
wird.
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Der
Innenzylinder 73 funktioniert auch als eine Fingerrohr-Führungshülse 73. Eine zentrale, axiale
Durchgangbohrung des Innenzylinders 73 ist für die freie
Gleitbewegung des Fingerführungsrohres 3 und
daher für
das gesamte Biopsieinstrument 20 vorgesehen.
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Für eine Erläuterung
der Funktion wird nun Bezug auf die 6–11 genommen.
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Das
Biopsieinstrument 20 wird in das weiche Gewebe des Körpers in
dem in den 6 und 7 gezeigten
Zustand zum Lokalisieren der Enden von seinem Mandrin 3/seiner
Kanüle 4/einem
Fingerrohr 5 proximal von dem zur Probeentnahme vorgesehen Gewebebereichs
eingeführt.
Während
des ersten Stadiums, dem Injizier-Stadium, behalten sowohl das Biopsie-Instrument 20 als
auch das gesamte Biopsiegerät
vollständig
deren Konfiguration bei und sind in den 6 und 7 gezeigt.
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Durch
Drücken
des Endabschnittes 108 des Verriegelungsbalkens 105,
welcher aus der Bohrung in der Hülle 81 des
Gehäusehalters 8 vorsteht – dies kann
einfach mit dem Daumen der Hand, mit welcher die Hülle 81 ergriffen
ist, ausgeführt
werden –,
wird der breitere Zentralabschnitt 106 des Verriegelungsbalkens 105 aus
der Bohrung 102 (wie in der 8 gezeigt)
ausgestoßen.
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Dies
ermöglicht
die Axialbewegung des Kolben-Freigabeelements 100 in Distalrichtung über eine
Distanz, welche von dem unterschied im Durchmesser zwischen den
Abschnitten 106 bzw. 107, 108 des Verriegelungsbalkens 105 definiert
wird.
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Die
zusammenziehende Kraft der Kolben-Wicklung 88 verschiebt
das Verriegelungselement 100 in Distalrichtung. Im Verlauf
jener Verschiebung kommen die einwärts spitz zulaufenden Schultern 103 des
Freigabeelements 100 in Anschlag mit den einwärts spitz
zulaufenden Wandabschnitten der Zentralbohrung in dem hinteren Stopelement 86. Durch
Kraftanlegen in Distalrichtung an dem Freigabeelement 100 werden
seine Seitenwände,
welche gegen die Schultern 103 stoßen, einwärts abgelenkt. Ein derartiges
Kraftanlegen kann sich entweder durch Auswahl einer Kolbenwicklung,
welche eine adäquater
Kraft hat, wenn sie in einem zusammengedrückten Zustand ist, oder durch
Drücken
des außerhalb
vorstehenden Kopfes des Kolben-Freigabeelementes 100 mit
dem Daumen ergeben. Jene Einwärtsablenkung
ist mittels des vorderen Endes des Freigabeelements 100 möglich, welches
durch Spalte 104 unter Ausbildung von Pinzettenarmen 101 in Abschnitte
unterteilt ist, welche sich radial erstreckende Stützstufen
an ihrem Umfang aufweisen, welche den Kolben 6 halten.
Die Einwärtsverschiebung der
Pinzettenarme 101 gibt den Kolben 6 frei.
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Die
wesentlich Kraft der zusammengedrückten Kolbenwicklung 88 treibt
den Kolben 6 und den angrenzenden Fingerrohr-Auslöser 90 in
Distalrichtung an. Die Probeentnahmeelemente, nämlich die Kanüle 4 und
der Mandrin 5, welche an dem Kolben 6 bzw. dem
Auslöser 90 befestigt
sind, werden in den zur Probeentnahme vorgesehene Gewebebereich eingetrieben,
während
deren Relativpositionen bewahrt werden. Dabei wird eine Gewebeprobe
mit der Länge
s in der Kanüle 4 (siehe
die 10) aufgenommen.
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Am
Ende des ersten Stadiums, dem Probeentnahme-Stadium, entspricht
die Konfiguration des Biopsiegerätes
derjenigen, welche in der 8 dargestellt
ist. Jedoch ist, wie unten erläutert
wird, der in der 8 gezeigte Zustand ein dynamischer
Zustand. Es sollte auch angemerkt werden, dass aus Gründen der
Klarheit die radialen Abmessungen des Biopsieinstrumentes 20 in
den Zeichnungen wesentlich übertrieben
sind.
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Am
Ende des Probentnahme-Stadiums werden der Kolben 6 und
die Kanüle 4 zu
einem Anschlag mittels des Kolbenflansches 65 gebracht,
welcher einen Kolbenstop 960 berührt, welcher an dem proximalen
Ende der Hubstuerung 96 angeordnet ist. Der Fingerrohr-Auslöser 90 und
das Fingerrohr 3 setzen jedoch ihre Bewegung in Distalrichtung
aufgrund der Freigabe des Fingerrohr-Auslösers 90 aus dem Anschluss
mit dem Kolben 6 fort, indem die Auslöser-Seitenwand 92 einwärst abgelenkt
wird, wenn an den abgerundeten Schultern 98 des Kolbenstops 97 angestoßen wird.
Durch diesen Anstoß werden
Greifelemente 95, welche mit der Auslöser-Seitenwand 92 einstückig ausgebildet
sind, einwärts
abgelenkt und verlieren ihren Eingriff an dem distalen Stopflansch 63 des
Kolbens 6.
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Die
kontinuierliche Bewegung des Hakenfingerrohrs 3 in Distalrichtung
tritt aufgrund der von der Auslöserwicklung 94 ausgeübten Kraft
auf. Der Hakenfinger 31, wie deutlicher in der 10 gezeigt, wird
von dem distalen Rand des Ablenkfensters 42 einwärts abgelenkt
und schneidet durch die Gewebeprobe (nicht gezeigt), welche in der
Kanülen-4-Bohrung
enthalten ist. Die Verschiebung des Hakenfingerrohres 3 in
jenem Proben-Abtrennstadium braucht nur klein zu sein und die Kraft
ist im Vergleich mit den vorhergehenden Stadien weniger bedeutend. Das
Ende des Abtrennstadiums ist erreicht, wenn der Hakenfinger 31 durch
den Großteil
der oder durch die gesamte Probe in einer axial schrägen Richtung
geschnitten hat und wird von der Restkraft der Auslöserwicklung 94 in
jener Richtung festgehalten.
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Die
Konfiguration des Biopsiegerätes
am Ende des Abtrennstadiums ist in den 9 und 10 gezeigt.
Die Probenlänge
S, welche in der Kanüle 4 nach
dem Probeentnahme-Schritt
enthalten ist (eine vergrößerte Darstellung
in diesem Stadium korrespondiert mit den 7 und 9 würde die Kanüle 4 und
das Fingerrohr 3 in einer Relativposition, welcher mit
der in der 7 gezeigten korrespondiert,
und das Fingerrohr 3 und den Mandrin 5 in einer
Relativposition zeigen, welche mit der in der 9 korrespondiert),
ist auf die Länge
s der abgetrennten Probe nach dem Abtrennschritt reduziert.
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In
dem folgenden Ruckfahr-Stadium, welches keine Darstellung erfordert,
wird das Biopsieinstrument 20, welches die Probe trägt, aus
dem Körper
herausgezogen.
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Schließlich wird
die Probe in zwei Schritten ausgeworfen. Der erste Schritt weist
das Bewegen des Hakenfingerrohres 3 in Proximalrichtung
bezüglich
des Haltergehäuses 8 auf,
indem beispielsweise beide in jeder Hand gehalten werden und dieselben aufeinander
gedrückt
werden, bis der Auslöserflansch 95 in
den distalen Stopflansch 63 des Kolbens 6 einschnappt.
Der zweite Schritt weist das Bewegen des Austoßers 7 in Proximalrichtung
bezüglich
des Haltergehäuses 8 auf,
indem dieselben in jeder Hand gehalten werden und vollständig aufeinander
zu gedrückt
werden, bis die Probe vollständig freigegeben
ist. Die 11 zeigt das Biopsiegerät am Ende
des zweiten Expeller-Schrittes.
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Die 12 zeigt
in einem Axial-Querschnitt eine Anordnung zum lösbaren Halten eines Biopsie-Instrumentes
in einer Halterungs- und Steuerungs-Anordnung. Ein Einweg-Biopsieinstrumenten-Satz
kann mit der in der 12 gezeigten Anordnung verwendet
werden, in welcher ein proximaler Endabschnitt des Biopsieinstrumentes
in einer Halterungs- und Steuerungsanordnung montiert ist. Nur die
Abschnitte der Anordnung, welche die verschiedenartigen Teile des
Biopsieinstrumenten-Satzes halten, sind in der 12 schematisch
gezeigt. Die verbleibenden Abschnitte des Biopsieinstrumentes, einschließlich sein
distaler Endabschnitt, sind mit dem in den 6-11 gezeigten
Biopsieinstrument identisch, wie es die verbleibenden Abschnitte der
Halterungs- und Steuerungs-Anordnung sind.
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Die 12 zeigt
eine Ring 52' aus
Polymer-Material, beispielsweise Polypropylen, welcher an dem proximalen
Endabschnitt des Mandrins 5' angebracht
ist. Der Ring 52' kann
an dem Ende des Mandrins 5' beispielsweise
durch Spritzgießen
angeformt sein. Der Ring 52' kann
in der Gestalt eines Kreissektor-Toroids ausgebildet sein. Der Ring 52' passt genau
in eine korrespondierende Kavität 89' des Haltergehäuses 8' (nicht gezeigt)
und wird darin fest und lösbar
gehalten. Das Element 89' und
das Haltergehäuse 8' sind funktionell äquivalent
zu den Elementen 89 bzw. 8 des Biopsiegerätes, welches
in den 6-11 gezeigt ist. Das Zurückhalten
und das Beseitigen des proximalen Endabschnittes des Mandrins 5' in dem Element 89' kann beispielsweise durchgeführt werden,
indem ein Element 89' verwendet
wird, welches vollständig
oder teilweise in zwei spiegelbildliche Hälften in der Ebene von der 12 unterteilt
ist. In einem Montage-Stadium des Mandrins 5' in der Halterungs- und der Steuerungs-Anordnung
werden die beiden spiegelbildlichen Elementhälften 89' beispielsweise
mit elastischen Mitteln (nicht gezeigt) zusammengehalten, welche
mit dem Element 89' einstückig ausgebildet
sein können.
Das Element 89' kann
auch aus einem elastischen Material hergestellt sein, was erlaubt,
dass der proximale Endabschnitt des Mandrins 5' aus Distalrichtung
in die Kavität
des Elements 89' einsetzbar
ist.
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Die
Kanüle 4' weist an ihrem
proximalen Ende einen Ring 43' auf, welcher aus einem Polymer, beispielsweise
Polypropylen, hergestellt sein kann. Der Ring 43' ist an der
Außenfläche der
Kanüle 4' fest angebracht.
Der Ring 43' weist
an seinem distalen und proximalen Ende sich am Unfang erstreckende Flansche 44' bzw. 45' auf. Die Flansche 44' und 45' definieren
zwischen ihnen eine Ausnehmung, welche zum Aufnehmen eines radial
einwärts
gerichteten Endabschnittes eines radialen Flansches 65' des Kolbens 6' (nicht gezeigt)
gestaltet sind. Das Zurückhalten
und das Beseitigen des Flansches 65' in der Ausnehmung des Ringes 43' kann beispielsweise gemäß den Merkmalen
durchgeführt
werden, welche oben mit Bezug auf die Elemente 5' und 89' angedeutet
sind.
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An
seinem proximalen Ende weist das Fingerrohr 3' eine Hülse 32' auf, welche
an der Außenfläche des
Fingerrohrs 3' fest
angebracht ist. An ihrem distalen Ende weist die Hülse 32' eine Umfangsausnehmung
auf, welche von Flanschen 33', 34' definiert wird
und zum Aufnehmen eines sich radial einwärts erstreckenden Flansches 91' des Auslösers 90' (nicht gezeigt)
gestaltet ist. Der Auslöser 90' unterscheidet
sich von dem in der 6A gezeigten Auslöser 90 darin,
dass die zentrale Fingerrohr-Haltehülse 93 des Auslösers 90 durch
die Hülse 32' ersetzt ist.
Eine Auslöserwicklung 94' umgibt die
Hülse 32' und liegt mit
ihren distalen Ende gegen die proximate Endfläche des Flansches 33' an und ihr
proximales Ende grenzt an die distale Fläche des Flansches 44' des Rings 43'. Da die Elemente 32' und 43' in einem Halte-Stadium
des Biopsieinstrumentes an dem Auslöser 90' (es ist nur sein Flansch 91' gezeigt) bzw.
dem Kolben 6' (es
ist nur sein Flansch 65' gezeigt)
fest (aber lösbar)
angebracht sind, wird die Funktion der Auslöserwicklung 94' beibehalten
und ist zu der der Wicklung 94 (gezeigt in den 6–11)
vollständig äquivalent.
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Es
ist auch möglich,
in dem Einweg-Biopsieinstrumenten-Satz andere Teile der Halterungs-
und Steuerungs-Anordnung zur Bequemlichkeit der Montage und der
Demontage vorzusehen. Es ist daher möglich – und es wird bevorzugt, dass
beispielsweise in dem Einweg-Biopsieinstrumenten-Satz der Auslöser 90 (welcher
möglicherweise
die Wicklung 94 aufweist) des Biopsiegerätes, welches
in den 6–11 gezeigt
ist, versehen ist. Auch andere Kombination, welche in dem Einweg-Biopsieinstrumenten-Satz
verschiedenartige Teile der Halterungs- und Steuerungs-Anordnung
einbeziehen, sind durchführbar
und eine Fachmann wird keine Schwierigkeit haben jene auszuwählen, welche
mit Bezug auf die Bequemlichkeit beim Betätigung oder aus Herstellungsgründen vorteilhaft
sind.
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Ein
bevorzugte Material für
das Biopsieinstrument ist rostfreier Stahl, wobei aber auch andere Metalle
oder nichtmetallische Materialien verwendet werden können, aus
welchen winzige Rohre gezogen werden können. Der Mandrin könnte beispielsweise
aus einem geeigneten Polymer, beispielsweise Polyacrytnitril, hergestellt
sein. Die radialen Abmessungen der Kanüle und des Fingerrohres sind
bis auf ihren gegenseitigen Sitz nicht kritisch. Typische Außendurchmesser
sind: Kanüle
1,2 mm (0,047 Zoll), Fingerrohr 1,6 mm (0,63 Zoll), Mandrin 0,8
mm (0,0315 Zoll).
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Ein
Reihe von konventionellen Polymer-Materialien kann für verschiedenartige
Komponenten der Halterungs- und Steuerungs-Anordnung verwendet werden, beispielsweise
Polycarbonat, Polypropylen, Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) Kopolymere. Stahl
ist für
die Wicklungen das am bevorzugteste Material, aber andere geeignete
Materialien können zum
lösbaren
Spannen des jeweiligen Kolbens und des jeweiligen Fingerrohres verwendet
werden, beispielsweise natürlicher
oder synthetischer Gummi. Derartige Wicklungen oder andere Spannung
bereitstellende Elemente können
in einem zusammengedrückten
Zustand vorgesehen sein, aber sie können auch in einem ausgestreckten
Zustand sein, aus welchem sie eine Tendenz zum Kontrahieren haben.
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Ein
Halterungs-/Steuerungs-Anordnungs-Design, in welchem zwei ausgedehnte,
spannung-bereitstellende Elemente für die Wicklungen 88 und/oder 94 verwendet
werden, müssten
zu dem in den 6–11 gezeigten
Design bezüglich
der Aufbringungsstellen unterschiedlich sein.
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Beispielsweise
würde die
Auswechslung der Wicklung 88 durch ein ausgedehntes, elastisches Material,
wie beispielsweise Gummi, (Befestigungs-)Aufbringungsstellen anregen,
welche an der Anschlagfläche 960 und
der Radialfläche 65 angeordnet
sind.
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Es
ist außerdem
möglich
die (zweiten) Verschiebungsmittel zu ersetzen, welche einzig an
dem Fingerrohr/Auslöser
durch die Trägheit
dieser Kombination wirken, wenn sich vorwärts bewegt wird. Es wird bevorzugt,
die Trägheit
der Fingerrohr/Auslöser-Kombination
durch Bereitstellen eines Auslösers mit
adäquater
Masse einzustellen. Die Reibungskräfte, welche an dem Fingerrohr
während
des Zurückziehens
des die Gewebeprobe enthaltenden Biopsieinstruments aus dem Gewebe
wirken, halten das Fingerrohr in seiner distalen Endposition.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezug auf ein besonderes Ausführungsbeispiel davon beschrieben worden
ist, sind für
den Fachmann viele andere Variationen und Modifikationen ersichtlich.
Es wird daher bevorzugt, dass die Erfindung nicht von der besonderen
Offenbarung hierin eingeschränkt
wird, sonder einzig von den beigefügten Ansprüchen.