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Viele Tausende von Tonnen Bleischrot
werden jedes Jahr beim Schädlings-,
Wild- und Tontaubenschießen
sowohl zum Vergnügen
als auch zu Zwecken der Schädlingsbekämpfung auf
der Oberfläche
der Erde verstreut und in Bäumen
eingebettet. Es ist nunmehr erkannt worden, daß, wo dies auf Feuchtgebiete fällt, es
unbeabsichtigt von Wildvögeln
zusammen mit ihrer normalen Sandnahrung aufgenommen wird, die absichtlich
als ein wesentlicher Teil ihres Magenverdauungsprozesses verzehrt
wird. Das Ergebnis ist, daß das Blei
vom Magen zermahlen wird, was zu Vergiftung, Schwächung und
Tod führt.
Ein weiteres Problem, das nunmehr erkannt ist, ist, daß Bleischrot,
das auf Land abgeschieden ist, wo Feldfrüchte gezogen werden, aufgelöst werden
und in die Struktur der Feldfrucht eintreten kann, die für menschlichen
Verzehr gedacht ist.
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Ein ähnliches Problem der Wildvögelvergiftung,
das durch Bleigewichte verursacht wird, die von Anglern verwendet
werden, ist durch die Übernahme
von alternativen schweren Materialien für die Gewichte gelöst worden.
Versuche, eine ähnliche
Lösung
auf Bleischrot, das in Schrotgewehrpatronen verwendet wird, anzuwenden,
haben sich wegen der strengen Anforderungen, die durch die Notwendigkeit
wirksamer Ballistik, sicherer Leistung und die wirtschaftlichen
Erwägungen,
die mit der wertvollen Natur vieler Schwermetalle verbunden ist,
auferlegt werden, als sehr viel schwieriger erwiesen. Ein Schrotgewehrschrot
muß die
richtigen physikalischen Eigenschaften besitzen, die ermöglichen,
daß es
richtige Ballistik liefert, und trotzdem ermöglichen, daß es bei dem sehr hohen Druck
sicher durch einen Schrotgewehrlauf hindurchgeht, ohne die Sicherheit
zu riskieren, die mit der Prüfung
des Gewehres zusammenhängt.
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Eine Schlüsseleigenschaft von Blei, die
es so erfolgreich als ein Schrotmaterial macht, ist seine hohe Dichte,
11,35 Tonnen pro m3, weil die mit dem Schrot
verbundene Energie zu dem Zeitpunkt, wo es das Ziel trifft, in Beziehung
steht zu seiner Masse und seiner Geschwindigkeit als E = 1/2 mv2. Eine zweite Eigenschaft von Blei ist seine
Weichheit, die ihm ermöglicht,
sicher und, trotz hohem Druck und Geschwindigkeit ohne Schäden an der
Laufstruktur zu verursachen, durch einen Gewehrlauf hindurchzugehen.
Eine dritte Eigenschaft ist die Fähigkeit von Bleikügelchen,
sich leicht abzuflachen und die abgeflachte Form beizubehalten, wodurch
sie keine elastische Neigung zeigen. Dies ermöglicht, daß die in der Masse des Kügelchens
enthaltene Energie mit maximaler tödlicher Wirkung auf das Ziel übertragen
wird.
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Blei hat eine bescheidene Position
in der Liste der Vorkommen der metallischen Elemente mit 10 Teilen
pro Million und stellt kein Problem schwindender Ressourcen dar.
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Eisen ist als eine Alternative vorgeschlagen
worden und hat eine gewisse Verwendung gefunden, aber seine Dichte
beträgt
nur 7,86 Tonnen pro m3, was bedeutet, daß es nur
69,25 % der Auftreffenergie trägt,
die von Bleischrot derselben Größe bereitgestellt
wird. Eisenschrot bringt auch Probleme mit sich wegen seiner Härte und
Starrheit, was Schäden
an den Stahlgewehrlaufbohrungen der modernen Schrotgewehre verursacht,
und hat eine Neigung, abnorm hohe und gefährliche Drücke zu erzeugen. Schrot auf
Eisenbasis hat eine Neigung zu korrodieren, so daß die individuellen
Schrotkügelchen
zusammenkleben, was ein gefährliches
festes Stück
erzeugt, das den Gewehrlauf zerstören kann. Schrot auf Eisenbasis
kann in wachsendes Holz eingebettet werden und stellt eine gefährliche
Bedrohung für
Holzverarbeitungsmaschinen dar, und die Elastizität von Eisen
und Stahl führt
zu Schrot, das in gefährlicher
Weise abprallt und seine Energie nicht in einer wirksamen und tödlichen
Art und Weise auf das Ziel überträgt, was
zu Verwundung lebender Ziele führt.
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Bismut ist ebenfalls als eine Alternative
vorgeschlagen worden und hat eine gewisse Verwendung gefunden. Die
Dichte beträgt
9,747 Tonnen pro m3 und nähert sich
Blei, aber sein Vorkommen beträgt
nur 0,004 Teile pro Million und es ist ein sekundäres metallurgisches
Material, das ein Nebenprodukt der Reinigung anderer Metalle ist.
Der Preis ist hoch und die Quelle unsicher, was bedeutet, daß jeder
Versuch, es zu übernehmen,
im allgemeinen zu prohibitiver Preissteigerung führen würde. Bismut ist ein sehr sprödes Metall
und kann nur verwendbarer gemacht werden, wenn es mit teurem Zinn
oder giftigem Blei legiert wird. Es gibt auch ungelöste Fragen
zu seiner Giftigkeit, wenn es von Tieren und Menschen aufgenommen
wird.
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Es ist vorgeschlagen worden, Wolfram,
Wolframlegierungen und Gemische von Wolfram und anderen Metallen,
wie etwa Molybdän,
als Füllstoffe
in Kunststoffmatrizes verschiedener Arten als eine Basis für ein alternatives
Schrotmaterial zu verwenden, z. B. wie exemplifiziert in GB-A-2200976
und WO 94/24511. Es ist jedoch festgestellt worden, daß bekannte
Ersatz-Schrotmaterialien
Blei als ein Schrotmaterial in verschiedenen Hinsichten unterlegen
sind. Tatsächlich
haben sich einige frühere
Versuche, Ersatzmaterialien für
Bleischrotgewehrschrot herzustellen, als verheerend erwiesen, weil
das Schrot entweder dazu geneigt hat, zertrümmert zu werden, oder dazu
geneigt hat zusammenzukleben und Schäden an Gewehrläufen verursacht
hat, weil die verwendeten Formulierungen Polymere einbezogen haben,
die keine richtige Matrix bilden können, und weil die verwendete
Mischung abrasiv war.
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Von den Anmeldern durchgeführte Experimente
legen nahe, daß,
abgesehen von der Dichte, die Verformbarkeit des Schrotmaterials
ebenfalls wichtig ist. Das heißt,
daß Experimente
nahelegen, daß sowohl
(a) Elastizität,
d. h. wiederherstellbare Verformbarkeit, als auch (b) die Fähigkeit,
beim Treffen des Ziels dauerhaft zu verformen (zumindest kurzfristig),
wichtig sind. So neigt Schrot, das im wesentlichen starr ist, dazu,
daß ihm "Stoppkraft" für das Schießen von
Wild fehlt, indem solches Schrot dazu neigt, durch das Wild hindurchzugehen,
mit signifikant weniger Energieübertragung
auf das Wild, als dies entsprechendes Bleischrot tun würde, und
somit dazu neigt, das Wild zu verletzen statt zu töten. Andererseits
erzeugt Schrot, das zu leicht verformbar ist und das insbesondere
zu leicht eine dauerhafte Verformung durchläuft, bei typischen Zielentfernungen ein
zu offenes Muster. Die Anmelder stellen die Hypothese auf, daß dies darauf
beruht, daß solches
Schrot durch die ihm verliehene Beschleunigung, wenn das Gewehr
abgefeuert wird, abgeflacht wird, so daß die einzelnen Schrotkörner nicht
länger
kugelförmig
sind und leicht und auf zufällige
Weise durch aerodynamische Kräfte
abgelenkt werden. Überdies
neigt Schrot, das zu leicht beim Auftreffen auf ein Ziel abgeflacht
wird, wieder dazu, Wild zu verwunden statt zu töten, weil die Penetration unzureichend
ist, da vermutlich zu viel Energie durch übermäßiges Abflachen des Schrots
verlorengegangen ist und/oder solche Energie über einen größeren frontalen
Bereich des Ziels verteilt worden ist.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein verbessertes alternatives Schrotmaterial bereitzustellen,
ohne die Nachteile der Giftigkeit, Elastizität, Sprödheit und hohen Preises, während es
die Qualitäten einer
hohen Dichte, Weichheit und einer Fähigkeit besitzt, die Auftreffenergie
auf Ziele zu übertragen,
was zu wirksamer Tödlichkeit
führt.
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Gemäß dem Hauptaspekt der Erfindung
wird Schrot für
Schrotgewehrpatronen zur Verfügung
gestellt, das feinverteilte metallische Teilchen in einer organischen
Matrix umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß eine solche
Matrix ein Alken-Alkacryl-Ionomer umfaßt.
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Vorzugsweise umfassen die metallischen
Teilchen Wolfram, Molybdän,
Legierungen von Wolfram oder Molybdän mit anderen Metallen oder
Mischungen solcher Materialien.
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Die metallischen Teilchen können eine
Mischung von Wolfram oder einer Wolframlegierung mit Molybdän oder einer
Molybdänlegierung
umfassen.
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Die feinverteilten metallischen Teilchen
können
Wolfram, eine Mischung aus Molybdän und Wolfram oder Ferrowolfram,
von dem sich herausgestellt hat, daß es günstige Eigenschaften besitzt,
obgleich es niedrigere Dichte als Wolfram hat, umfassen.
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Die Erfindung schlägt eine
Form von Verbundschrot vor, in der pulverisiertes Metall, z. B.
eine Mischung aus pulverisiertem Molybdän und Wolfram, durch die Verwendung
eines Bindemittels, das ein Alken-Alkacryl-Ionomer umfaßt, in einem
festen Pellet eingebunden wird. Vorzugsweise ist das Material in
gerade ausreichender Menge vorhanden, um die Hohlräume zwischen
den Teilchen des pulverisierten Materials zu füllen, oder fast zu füllen, so
daß das
Gemisch nahe dem Zustand einer dichten Kugelpackung ist, was bedeutet,
daß etwa
zwei Drittel des Volumens Metallpulver ist. So würde Molybdän allein, bei 70 Vol.-% in
einer Bindemittelmatrix mit Einheitsdichte, einen Pellet mit einer
Dichte von etwa 7,51 Tonnen pro m3 ergeben.
Wenn nur 23% des Metalls im Gemisch durch pulverisiertes Wolfram
ersetzt werden, wird ein Pellet mit einer Dichte von 8,42 Tonnen
pro m3 geschaffen, der 13,63% mehr Auftreffenergie
hätte als
ein Eisen-Pellet und wegen der Natur des Bindemittels immer noch
eine ausreichende Compliance hätte.
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Alternativ könnte eine pulverisierte Wolframlegierung
oder Ferrowolfram als der Metallfüllstoff verwendet werden.
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Es wird weiter vorgeschlagen, in
das Bindemittel/Metall-Gemisch geringe Menge einer Gleitmittelsubstanz,
wie etwa Molybdänsulfid
oder Graphit, einzubeziehen, die die Leistung weiter verbessern
und die Abnutzung der Gewehrläufe
minimieren würde.
Wachse und Öle
können
in das Gemisch eingezogen werden, um das Mischen und den Fluß bei der
Herstellung zu unterstützen.
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In den unten angegebenen Beispielen
sind die Beispiele 1 bis 3 als solche keine Beispiele von Ausführungsformen
der Erfindung, wie hierin beansprucht, sondern veranschaulichen
die Herstellung anderer Formen von bleifreiem Schrot, die von den
Anmeldern vorgeschlagen werden.
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Es wird unten Bezug genommen auf
ein Terpolymer aus Acrylester, Ethylen und Maleinsäureanhydriden.
Dies kann das Material sein, das von Elf Atochem unter dem Namen "Lotarder" geliefert wird.
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BEISPIEL 1
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Eine technische Qualität von pulverisiertem
Molybdän
mit einer mittleren Teilchengröße von 45
Mikrometern wurde mit kommerziell bezogenem Wolframpulver mit einer
mittleren Teilchengröße von 20
Mikrometern im Verhältnis
von 43,08 Gew.-% Wolfram und 56,92 Gew.-% Molybdän vermischt. Dieses Gemisch
aus pulverisierten Metallen wurde anschließend mit einer Kunststoffmatrix
vermischt, die 90 Gew.-% der Matrix an Ethylen-Propylen-Copolymer, mit einem Ethylengehalt
von 40 bis 50%, mit einer breiten Molekulargewichtsverteilung und
einer Mooney-Viskosität
ML (1+4) 125° von
25 bis 30 und einer Dichte von etwa 1 Tonne/m3, und
10 Gew.-% Polyisobutylen, mit einem Molekulargewicht im Viskositätsmittel
von 750.000 bis 1.500.000, umfaßt.
Dies wurde durch die Zugabe von 5 bis 10 Gew.-% Mineralöl plastifiziert.
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Die resultierende Masse wurde unter
Verwendung eines Mischers mit Z-förmigem Knetarm vermischt und
wurde durch Kalandrieren zu einer Matte ausgeformt und, bei einer
Temperatur, bei der die Matte noch plastisch war, zwischen zwei
fluchtende angetriebene Stahlwalzen mit halbkugelförmigen Vertiefungen
in jeder Walze mit 3 mm Durchmesser eingeführt, wobei die Anordnung derart
ist, daß entsprechende
Vertiefungen in den zwei Walzen im Spalt der Walzen miteinander
fluchten, wobei der Abstand zwischen den nicht zurückspringenden
Abschnitten der zusammenwirkenden Walzenoberflächen in der Größenordnung
von 0,1 mm liegt. Das resultierende Produkt, mit jeder Methode,
ist eine Matte mit 3 mm großen
Kügelchen,
getrennt durch Stege mit einer Dicke von 0,1 mm. In einer Variante
wird die Kunststoffmatrix unter Verwendung eines Schraubenextruders
bei 200°C
zu einem kontinuierlichen Stab oder Draht extrudiert, der, während er
noch plastisch ist, zwischen zwei solche zusammenwirkende Walzen,
wie beschrieben, eingeführt
wird.
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Diese Matte, mit den Kügelchen,
wurde, nach Abkühlen
und Aushärten,
zwischen zwei weitere fluchtende Walzen eingeführt, wobei eine Öffnungen
mit etwas mehr als 3 mm Durchmesser aufweist, um besagte 3 mm große Kügelchen
aufzunehmen, und die andere einen glatten Umfang besitzt oder Vorsprünge besitzt, die
besagten Öffnungen
entsprechen, so daß,
wenn die Matte zwischen besagten weiteren Walzen hindurchgeht, besagte
kugelförmigen
Körperchen
in besagten Öffnungen
angeordnet werden und durch die Walze ohne Öffnungen aus der Matte und
durch besagte Öffnungen
hindurch gedrückt
werden, um zur Einarbeitung in Patronen, möglicherweise nach weiterer
Verarbeitung, gesammelt zu werden. Solche weitere Verarbeitung kann
das Entfernen jeglicher zurückbleibenden
Grate von den kugelförmigen
Teilchen durch Umwälzen
in einem Metallzylinder, der auf etwa 180°C erhitzt wird, umfassen.
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BEISPIEL 2
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Die in Beispiel 1 beschriebenen Vorgehensweise
wurde befolgt, unter Verwendung, als der Kunststoffmatrix, eines
Gemischs aus Polypropylen-Copolymer mit einem Terpolymer aus Acrylester,
Ethylen und Maleinsäureanhydrid,
wie etwa vertrieben von Elf Atochem unter dem Namen "Lotarder", wobei das Terpolymer 10%
des Kunststoffgemischs bildet. Wachse und Öle wurden in das Gemisch einbezogen,
um das Mischen und den Fluß bei
der Herstellung zu unterstützen.
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Das resultierende Schrot erwies sich
als signifikant überlegen
in der Leistung, wobei optimale Schrotmuster und "Verteilung" in ballistischen
Tests und verbesserte Tödlichkeit
gegenüber
Wild erzeugt wurden. Überraschenderweise
wurde festgestellt, daß die
Reichweite verbessert war, verglichen mit entsprechendem Bleischrot.
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BEISPIEL 3 Die in den Beispielen
1 und 2 beschriebene Vorgehensweise wurde befolgt, unter Verwendung,
als der Kunststoffmatrix, eines Gemischs von Polymeren mit der folgenden
Zusammensetzung:
Polystyrol | 30
Gew.-% der Zusammensetzung |
Ethylen-Propylen-Copolymer | 40
Gew.-% der Zusammensetzung |
LOTARDER-Terpolymer
aus Acrylester, | 30
Gew.-% der Zusammensetzung |
Ethylen
und Maleinsäureanhydrid | |
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Geringe Anteile an Wachsen und Ölen können wieder
in das Gemisch einbezogen werden, um Mischen und Fluß bei der
Herstellung zu unterstützen.
Alternativ oder zusätzlich
können
kleine Anteile an Gleitmitteln und Verarbeitungshilfsmitteln, wie
etwa Metallseifen, einbezogen werden und/oder Antioxidationsmittel.
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Es ist festgestellt worden, daß Schrot,
das hergestellt worden ist, wie beschrieben in Beispiel 3 oben, stark
verbesserte Eigenschaften besitzt, verglichen mit demjenigen, das
gemäß den Beispielen
1 und 2 oben hergestellt worden ist. Annehmbares Schrot kann jedoch
mit Polymergemischen mit Zusammensetzungen innerhalb der folgenden
Bereiche hergestellt werden.
Polystyrol | 10
bis 50 Gew.-% |
LOTARDER-Terpolymer | 5
bis 40 Gew.-% |
wobei Ethylen-Propylen-Copolymer den Rest
ausmacht.
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ABS kann ebenfalls mit Vorteil als
ein Ersatz für
einen Teil oder das gesamte Polystyrol in den obigen Formulierungen
verwendet werden.
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Obgleich Polymere auf Styrolbasis
normalerweise nicht mit Polypropylen oder Polyethylen kompatibel sind,
hat der Erfinder herausgefunden, daß ein Polymer, das Maleinsäureanhydrid
umfaßt,
diese Verbindungen in einem Gemisch derselben kompatibel macht,
wodurch bisher unbekannte und nicht-verwendete Gemische ermöglicht werden,
wie etwa dasjenige von Beispiel 3 oben. Das aus der Polymermatrix
von Beispiel 3 hergestellte Schrot war viel härter als dasjenige der Beispiele
1 und 2, behielt aber immer noch die gewünschte maschinelle Verarbeitbarkeit
und Dichte des Schrots der Beispiele 1 und 2 bei, wodurch eine hervorragende Energieübertragung
auf das Ziel sichergestellt wird. Gleichzeitig ist festgestellt
worden, daß die
erhöhte
Härte von
Schrot, das gemäß Beispiel
3 hergestellt worden ist, es nicht so spröde macht, daß die Schrotkörner durch Stoß untereinander
oder mit dem Gewehrlauf zerfallen. Es ist als ein Ergebnis festgestellt
worden, daß,
durch Verwendung von Schrot, das gemäß Beispiel 3 hergestellt worden
ist, das Schrotmuster sehr viel dichter als früher gemacht werden kann, was
zu höherer
Gesamtauftreffenergie führt,
ohne Verlust von Tödlichkeit
der einzelnen Pellets. Ein solcher Verlust an Tödlichkeit tritt bei Ersatzschrot
nach dem Stand der Technik wegen des Zerfallens der Schrotpellets
oder der Verformung der Schrotpellets aus ihrer nominell kugelförmigen Form heraus
vor dem Auftreffen auf das Ziel auf.
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BEISPIEL 4
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Die in Beispiel 3 beschriebene Vorgehensweise
wurde befolgt, mit der Ausnahme, daß gemäß der vorliegenden Erfindung
das Ethylen-Propylen-Copolymer durch ein Ethylen/Methacryl-Ionomer ersetzt wurde. (Wie
bekannt ist, ist ein Ionomer das Produkt einer ionischen Bindungswirkung
zwischen langkettigen Molekülen).
Obgleich nicht beabsichtigt ist, dadurch den Schutzumfang der Erfindung
in irgendeiner Hinsicht zu beschränken, könnte das bevorzugte Ethylen/Methacryl-Ionomer
durch Polymerisieren von Ethylen mit 1 bis 10 Gew.-Methacrylsäure unter
Verwendung eines Hochdruckverfahrens hergestellt werden. Das Polymer
wird anschließend
mit einem Metallderivat, wie etwa Natriummethoxid, behandelt, wodurch
ein Teil der Carboxylgruppen in Natriumsalz umgewandelt werden.
Die ionischen Vernetzungen geben erhöhte Steifigkeit und Zähigkeit. Das
beschriebene Verfahren zur Herstellung des Ionomers ist bekannt
und ist oben nur zu Zwecken der Identifizierung des Materials zusammengefaßt.
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Das resultierende Material hat viele
physikalische Eigenschaften, die im wesentlichen dieselben sind wie
Polyethylen, hat aber eine höhere Ölbeständigkeit
und (im vorliegenden Zusammenhang von größerer Bedeutung) einen niedrigeren
Erweichungspunkt oder -bereich. So sind die Natrium-Vernetzungen
bei Raumtemperatur stabil, lockern sich aber oder brechen zusammen,
wenn die Temperatur des Materials erhöht wird, bauen sich aber wieder
auf, wenn das Material wieder heruntergekühlt wird. Das Material, das
aus dem Verfahren von Beispiel 4 resultiert, kann z. B. durch Extrusion
oder Kalandrieren, bei normalen Temperaturen, z. B. im Bereich 150°C bis 200°C, verarbeitet
werden. Wenn es kalt ist, hat das Material eine Konsistenz und Härte, die ähnlich ist
zu derjenigen von Blei, und kann z. B. mit einem Messer geschnitten
werden, aber das Material ist zäh
und unterliegt nicht einem Zertrümmern
(im Gegensatz z. B. zu Schrot, das mit einem analogen Verfahren
unter Verwendung von Polystyrol hergestellt ist). Andererseits ist
das hergestellte Verbundmaterial ohne signifikanten Abrasiveffekt
auf das Material von Schrotgewehrläufen, so daß Schrot, das aus solchem Material hergestellt
ist, nicht dazu neigt, die Bohrung von Schrotgewehren zu beschädigen (ein
Nachteil von einigen Formen von Bleiersatzschrot, die in der Vergangenheit
vorgeschlagen worden sind, und wobei dieser Nachteil besonders ausgeprägt ist im
Verhältnis
zu Schrotgewehrbohrungen mit einem signifikanten "Choke").
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Man sollte verstehen, daß das Ionomer,
auf das oben Bezug genommen ist, nicht ein Polymer in dem Sinn ist,
in dem das Wort normalerweise verwendet wird, und bestimmt kein
. Standard-Kunststoffmaterial ist. Insbesondere glauben die Erfinder
nicht, daß jemals vorgeschlagen
oder nahegelegt worden ist, ein solches ionomeres Material als ein
Bindemittel für
metallische Pulver oder Teilchen zur Herstellung von Schrot oder anderen
Projektilen zu verwenden, oder daß die Eigenschaften eines solchen
ionomeren Materials, die es besonders geeignet für eine solche Verwendung machen,
bisher vollständig
gewürdigt
worden sind.
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In einer weiteren Variante können sowohl
die Polystyrol-Komponente als auch die Ethylen-Propylen-Copolymer-Komponente von Beispiel
3 ersetzt werden durch das oben diskutierte Ethylen/Methacryl-Ionomer.
Tatsächlich
kann das Material, das als eine Kunststoffkomponente verwendet wird,
um das bleifreie Schrot herzustellen, ausschließlich Ethylen-Methacryl-Ionomer
umfassen, obgleich ein Gemisch aus solch einem Ionomer mit dem LOTARDER-Terpolymer
aus Acrylester, Ethylen und Maleinsäureanhydrid bevorzugt ist.
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Überdies
können
andere Ionomere in diesem Zusammenhang verwendet werden, z. B. ein
Ethylen-Methacryl-Ionomer mit Zink oder Lithium für die ionischen
Vernetzungen anstelle von Natrium.
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Weitere Ionomere als diejenigen,
die oben spezifisch erwähnt
sind, können
eingesetzt werden, z. B. Propylen-Methacryl-Ionomer, Ethylen- oder
Propylen-Ethacryl-Ionomere usw., entweder allein oder in Kombination
mit anderen Ionomeren oder mit Polymeren.
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Im allgemeinen können andere Alken-Alkacryl-Ionomere,
als ein Bindemittel für
das metallische Pulver, nützlich
sein bei der Ausführung
der Erfindung, allein oder in Kombination mit anderen Materialien.
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Die Pellets, die hergestellt sind,
wie beschrieben in Beispiel 1, Beispiel 2, Beispiel 3 oder Beispiel
4 oben, können
eingearbeitet werden in eine Schrotgewehrpatrone, in der die Treibladung
in einem Gehäuse zurückgehalten
wird von einem Pfropfen, der hergestellt ist aus Faser oder Kunststoff, über dem
eine Anzahl von nahezu kugelförmigen
Schrotpellets angeordnet sind, wobei die Pellets zurückgehalten
werden durch Umbiegen des Außenrandes
des Gehäuses
oder durch irgendein anderes leicht lösbares Verschlußmittel,
wie etwa einem weiteren Pfropfen z. B. in der Form einer Karton-
oder Kunststoffscheibe.