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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein Patronen zum Antreiben von Projektilen und insbesondere eine
Patrone, die sowohl ein festes Treibmittel als auch ein leichtes,
entzündbares
Hochdruckfluid oder leichte Hochdruckfluide umfasst, die beim Mischen
entzündbar
werden.
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Stand der Technik
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Es ist wünschenswert, Projektile mit
Hilfe von Gasen, die eine geringe oder mittlere relative Molekülmasse aufweisen,
auf eine hohe Geschwindigkeit zu beschleunigen, so dass die relative
Molekülmasse
des Treibgases nicht mehr als etwa 18 beträgt; Gase mit geringer und mittlerer
relativer Molekülmasse
weisen jeweils eine maximale relative Molekülmasse von etwa 12 und 18 auf,
und Gase mit einer relativen Molekülmasse von weniger als etwa
12 werden häufig
als Leichtgase bezeichnet. Typischerweise umfasst das Leichtgas einen
bedeutenden prozentualen Anteil an Wasserstoff und/oder Helium,
wobei Letzteres bevorzugt wird, da es eine geringe Flüchtigkeit
aufweist und inert ist. Die U.S.-Patente 4,974,487 und 5,012,719
offenbaren die Verwendung und/oder Erzeugung von Leichtgasen, um
Projektile auf eine hohe Geschwindigkeit zu beschleunigen, indem
Patronen bereitgestellt werden, die chemische Komponenten umfassen,
die zur Erzeugung von freiem Wasserstoff eine exotherme Reaktion
erfordern. Typischerweise erforderte dieser Lösungsweg des Stands der Technik
eine wesentliche Menge an elektrischer Energie, und zwar in Quantitäten, die
in transportfähiger
Militärausrüstung, wie
beispielsweise Panzern und anderen motorisierten Fahrzeugen, nicht
leicht zu erreichen sind.
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Ein anderer Lösungsweg zur Bereitstellung
eines Leichtgases zur Beschleunigung eines Projektils auf hohe Geschwindigkeit
umfasst die Zufuhr von Hochdruckgas aus einer Druckquelle, die sich
extern von einem Geschütz
befindet, zu einer Kammer an einem Verschluss des Geschützes. Dieser
Lösungsweg
ist aufgrund der Notwendigkeit, ein großes Volumen eines Hochdruckgases
auf einem Militärfahrzeug
zu befördern,
in vielen Schlachtfeldsituationen ebenfalls nicht durchführbar. Eine
spezifische Vorrichtung des Stands der Technik, die externe Hochdruckquellen
verwendet, wird von M. E. Lord in einem Aufsatz mit dem Titel „Performance
of a 40 mm Combustion-Heated
Light Gas Gun Launcher",
AEDC-TN-60 176, Oktober 1960 beschrieben. Bei dieser Vorrichtung
werden einer Reaktionskammer am Geschützverschluss Wasserstoff und
eine Mischung aus Hochdruckhelium und Sauerstoff aus externen Quellen
zugeführt.
Die Konstituenten werden eine kurze Zeit lang in der Kammer unter
Hochdruck gehalten, bis der Gasdruck durch Zündung vergrößert wird, wodurch eine Membran
durchbrochen wird, was zu einer Freigabe des Hochdruckgases gegen
die Basis eines Projektils führt,
das daraufhin entlang eines Geschützlaufs beschleunigt wird.
Es ist mein Verständnis,
dass unzuverlässige
Ergebnisse auftreten, wenn dieses Verfahren auf große Geschütze übertragen
wird, die in der Lage sind, 120 mm-Projektile zu handhaben.
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Noch ein anderer Lösungsweg
zur Beschleunigung eines Projektils ist im britischen Patent Nr. 1,273,208
offenbart. Die offenbarte ballistische Baugruppe umfasst ein Gehäuse, das
zwei Ladungen eines explosiven Materials enthält, die durch eine Vorrichtung,
wie beispielsweise einen Kolben, getrennt sind und mit einem Projektil
verbunden sind. Die beiden explosiven Ladungen werden getrennt gezündet, um
getrennte Druckspitzen in dem Gehäuse zu erzeugen. Diese Zündung der
explosiven Ladungen beschleunigt das Projektil.
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Die Hauptaufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, eine neue und verbesserte Patrone zur Zufuhr
eines Leichtgases zu schaffen, um ein Projektil auf eine relativ
hohe Geschwindigkeit zu beschleunigen.
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Eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine Patrone zu schaffen, in der ein Hochdruck-Leichtgas
gespeichert ist.
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Eine andere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, eine neue und verbesserte Patrone zu schaffen,
die ein gespeichertes Druckleichtgas und ein großes Projektil (z. B. 120 mm)
enthält,
wobei das Projektil in einem Doppellauf auf relativ hohe Geschwindigkeiten,
beispielsweise im Bereich von 2 bis 3 km/sek., beschleunigt werden
kann.
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Eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine neue und verbesserte, äußerst transportfähige Patrone
zu schaffen, die mit mobiler militärischer Feldausrüstung verwendet
werden kann und ein relativ großes
Projektil umfasst, das durch einen Leichtgasimpuls, der ohne den
Bedarf für
externe Hochdruckquellen oder elektrische Stromquellen mit hoher
Energieabgabe erzeugt wird, auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt
wird.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine neue und verbesserte Patrone zu schaffen, die ein
Druckleichtgas und ein Treibgas umfasst, die beide für eine sichere
Verwendung und Handhabung ausgelegt sind.
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Eine zusätzliche Aufgabe besteht darin,
eine neue und verbesserte Patrone zu schaffen, die eine Mischung
von Gasen mit einer niedrigen Energiedichte und einer geringen relativen
Molekülmasse
umfasst, die auf einem Druck zwischen etwa 34,5–68,9 MPa (5000–10.000
psi) gehalten wird.
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Eine weitere Aufgabe besteht darin,
eine neue und verbesserte Patrone zu schaffen, die Hochdruckgase
enthält,
die gemischt sind, so dass sie ein Gas mit hoher Energiedichte und
geringer relativer Molekülmasse
zur Beschleunigung eines Projektils bilden.
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Eine weitere Aufgabe besteht darin,
ein Pumpenrohr zu schaffen, das in eine Patrone geladen wird und
ein Hochdruckgas umfasst, das als Reaktion auf die Zündung komprimiert
wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem Gesichtspunkt der Erfindung
umfasst ein Gehäuse
einer Patrone, die ein Projektil trägt, ein abgedichtetes Behältermittel,
das gemäß dem Merkmal
von Anspruch 1 konfiguriert ist.
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Bei bestimmten Ausführungsformen
umfasst das abgedichtete Behältermittel
das feste Treibmittel sowie ein Kolbenmittel, das zwischen dem Treibmittel
und einem Gas in einem vorderen Abschnitt des abgedichteten Behältermittels
angeordnet ist. Wenn das Treibmittel gezündet wird, erzeugt es Gas hinter
dem Kolbenmittel, um den Kolben nach vorn zu treiben und dadurch
den Druck auf das Gas in dem vorderen Abschnitt des abgedichteten
Behältermittels
zu vergrößern und
zu verursachen, dass ein Hochdruckgas mit hoher Schallgeschwindigkeit,
das sich anfänglich
in dem abgedichteten Behältermittel
befindet, dem Projektil zugeführt
wird, und zwar eine beträchtliche
Zeit vor einem Gas, das von der Verbrennung des festen Treibmittels
zu Gasen mit einer größeren relativen
Molekülmasse
als die der Leichtbrenngase herrührt.
Dadurch ist das Gas mit hoher Schallgeschwindigkeit des abgedichteten
Behältermittels,
das eine geringe relative Molekülmasse
aufweist, das Hauptbeschleunigungsmittel, das auf die Basis des
Projektils einwirkt. Die Komponenten mit der größeren relativen Molekülmasse des
festen Treibmittels, das in ein gezündetes Gas umgewandelt wird,
weisen eine geringere Schallgeschwindigkeit auf als das Gas mit
hoher Schallgeschwindigkeit. Das Gas mit niedrigerer Schallgeschwindigkeit
folgt dem Gas mit hoher Schallgeschwindigkeit und wirkt als Kolben
gegen das Gas mit hoher Schallgeschwindigkeit, um die Beschleunigung
des Gases mit hoher Schallgeschwindigkeit und des Projektils auf
eine Geschwindigkeit von 2,4 km/sek. oder mehr zu unterstützen.
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Bei einer Ausführungsform weist das Gas in
der Mischung in dem abgedichteten Behältermittel eine relativ geringe
Energiedichte auf, die nicht mehr als etwa 7 Kilojoule/Gramm beträgt. In einem
derartigen Fall kann das abgedichtete Behältermittel einen einzelnen
abgedichteten Behälter
enthalten, der einen einzelnen Kolben umfasst, der vorzugsweise
sich in Längsrichtung
erstreckende Öffnungen
umfasst, so dass sich dasselbe Gas auf beiden Seiten derselben befindet.
Um das Zündungsverfahren
zu verbessern, umfasst das feste Treibmittel vorzugsweise mehrere
Stangen, die von dem Gas in der abgedichteten Kammer umgeben sind
und sich in Längsrichtung
des Laufs und in Richtung der Gasströmung durch das durchbrochene
vordere Wandmittel erstrecken.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
umfasst das abgedichtete Behältermittel
viele verschachtelt angeordnete abgedichtete Behälter, von denen einige Helium
und ein Oxidationsgas bei Drücken
von mindestens mehreren hundert Atmosphären enthalten und andere Treibstoffe
bei Drücken,
die etwa den Drücken
in den Behältern
mit Helium und dem Oxidationsmittel entsprechen, enthalten. Die
verschachtelt angeordneten abgedichteten Behälter und das Treibmittel sind
so positioniert und angeordnet, dass Enden der abgedichteten Behälter, die
sich benachbart zum Projektil befinden und in dem vorderen Wandmittel
enthalten sind, durchbrochen werden. Als Reaktion auf einen erhöhten Gasdruck,
der in den vielen abgedichteten Behältern als Reaktion auf die
Zündung
des festen Treibmittels an der Rückseite
der vielen abgedichteten Behälter
erzeugt wird, wird Gas aus den mehreren Behältern hinter dem Projektil
gemischt.
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Vorzugsweise umfassen die vielen
abgedichteten Behälter
das Treibmittel sowie einen Kolben der Art, die oben erörtert wurde.
Jeder der Kolben ist zwischen dem Treibmittel und dem Gas in einem
vorderen Abschnitt des jeweiligen abgedichteten Behälters angeordnet.
Das Treibmittel in dem jeweiligen abgedichteten Behälter erzeugt,
wenn es gezündet
wird, Gas hinter dem Kolben in dem jeweiligen abgedichteten Behälter, um
den Kolben in dem jeweiligen abgedichteten Behälter vorwärts zu treiben und den Druck
des Gases im vorderen Abschnitt des jeweiligen abgedichteten Behälters zu
erhöhen.
Das Helium und der Sauerstoff in den abgedichteten Behältern weisen,
wenn sie mit dem Helium und dem Treibstoff in benachbarten Behältern gemischt
werden, derartige Molenbrüche
auf, dass die resultierende Leichtgasmischung eine hohe Energiedichte von
etwa 10 Kilojoule/Gramm aufweist. Da sich das Helium und das Oxidationsmittel
mit der hohen Energiedichte in Behältern befinden, die von den
Behältern
für den
Treibstoff getrennt sind, können
Strukturen mit hoher Energiedichte sicherer bereitgestellt werden.
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Gemäß einem anderen Gesichtspunkt
der Erfindung umfasst ein Gehäuse
für eine
Patrone, die ein Projektil trägt,
ein abgedichtetes Behältermittel,
das ein erstes entzündbares
Gas bei einem Druck von mindestens mehreren hundert Atmosphären und
einen Fluidreaktionspartner enthält,
der auf einen Druck von mindestens mehreren Atmosphären abgedichtet
ist. Das Gas in dem abgedichteten Behältermittel umfasst mindestens
50 Molenbruchprozent Wasserstoff oder Helium, um zu ermöglichen,
dass das Gas, das aus der Zündung
in der Patrone herrührt
und auf ein Projektil angewendet wird, als ein Leichtgas angesehen
werden kann. Das abgedichtete Behältermittel umfasst ebenfalls
ein festes Treibmittel. Ein Membranmittel ist zwischen dem Inhalt
des abgedichteten Behältermittels
und dem Projektil bereitgestellt. Das Treibmittel, das Gas, der
Fluidreaktionspartner, das abgedichtete Behältermittel und das Membranmittel
werden so positioniert und angeordnet und weisen derartige Konstituenten
auf, dass das Gas und der Fluidreaktionspartner als Reaktion auf
die Zündung
von Konstituenten in dem Behälter
gemischt und gezündet
werden, um den Druck auf das Membranmittel auf einen ausreichend
hohen Wert zu erhöhen,
so dass das Membranmittel platzt und eine Gasmischung gebildet wird,
die das Gas und den Reaktionspartner gasförmig enthält. Die Gasmischung weist einen
Druck auf, der wesentlich höher
ist als der Druck der Mischung in dem abgedichteten Behältermittel,
und wird auf das Projektil angewendet, um das Projektil in einem
Lauf, in dem das Projektil angeordnet ist, zu beschleunigen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind das Gas und der Fluidreaktionspartner jeweils ein erstes und
zweites Gas, die beide einen Druck von mindestens einigen hundert
Atmosphären
aufweisen. Es versteht sich jedoch, dass der Fluidreaktionspartner
ebenfalls eine Flüssigkeit
mit einem Druck von vielen Atmosphären, jedoch weniger als einhundert
Atmosphären,
sein kann. Im letzteren Fall muss die Patrone auf relativ niedrigen
Temperaturen gehalten werden, z. B. beträchtlich unter 0° C, um den
Vorteil von im Wesentlichen Raum- oder Umgebungstemperaturbedingungen
für die
Patrone zu vermeiden [sic], wenn beide Gase einen Druck von mehr
als 100 Atmosphären
aufweisen.
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Wenn sich beide Gase in denselben
abgedichteten Behältern
befinden, besteht die Gasmischung im Wesentlichen aus n1He
+ n2O2 + X, wobei
n2 kleiner ist als n1 und
X ein Treibstoff mit einem Molekularverhältnis ist, das zumindest ausreicht,
um den gesamten Sauerstoff zu bewahren. Unter diesen Bedingungen
weist die Mischung eine geringe relative Molekülmasse und eine geringe Energiedichte
auf. Vorzugsweise wird der Treibstoff X aus der Gruppe ausgewählt, die
aus H2 und CH4 besteht,
die jeweils eine geringe und eine mittlere relative Molekülmasse aufweisen.
In einer derartigen Situation werden die mit H2 verbundenen
Sicherheitsaspekte größtenteils
umgangen, da das H2 mit Helium gemischt
ist.
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Ein dritter Gesichtspunkt der Erfindung
betrifft ein Pumpenrohr, das in einer Geschützpatrone angeordnet werden
soll. Das Pumpenrohr umfasst einen länglichen abgedichteten Behälter mit
einem Gas darin, das einen Druck im Bereich zwischen 34,5 – 68,9 MPa
(5000–10.000
psi) aufweist. Ein festes Treibmittel befindet sich in einem hinteren
Abschnitt des Behälters
und ein Kolben befindet sich in einem mittleren Abschnitt des Behälters vor
dem festen Treibmittel. Der Kolben ist so angeordnet, dass er als
Reaktion auf die Zündung einer
Konstituente in dem abgedichteten Behälter in Richtung eines vorderen
Endes des Behälters
bewegt wird. Die Gase befinden sich auf beiden Seiten des Kolbens.
Der Behälter
ist so angeordnet, dass das vordere Ende desselben als Reaktion
auf die Zündung
des Treibmittels durchbrochen wird. Das Gas in dem Behälter ist
entweder ein Kohlenwasserstofftreibstoff, vorzugsweise Methan und
eventuell Helium, oder ein Oxidationsmittel, vorzugsweise He + εO2, wobei ε größer als
0 und kleiner als 1 ist. Das Rohr weist vorzugsweise einen Querschnitt
mit geraden Seiten auf, so dass mehrere Rohre mit aneinander anliegenden
Seiten verschachtelt angeordnet werden können. Durch die verschachtelte
Anordnung der Rohre durchbricht das Gas nicht die Seitenwände des
Rohrs, sondern durchbricht bei Zündung
einer Konstituente in einem bestimmten Rohr die vorderen Wände derselben.
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Die oben genannten und noch weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung spezifischer Ausführungsformen
derselben ersichtlich, insbesondere im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Seitenaufriss einer ersten Ausführungsform einer Patrone gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die Patrone eine Hochdruckmischung mit geringer Energiedichte
aus Helium und Sauerstoff und Treibgas in einem einzelnen abgedichten
Behälter
enthält;
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2 ist
ein Seitenaufriss einer Patrone gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung, wobei die Patrone mindestens mehrere einzelne verschachtelt
angeordnete Behälter
umfasst, von denen einige eine Hochdruckgasmischung mit hoher Energiedichte
aus Helium und Sauerstoff enthalten und andere einen gasförmigen Hochdrucktreibstoff
enthalten;
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3 ist
eine vergrößerte Ansicht
einer abgedichteten Kammer, die in der Ausführungsform aus 2 verwendet wird;
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4 ist
eine Querschnittsansicht, die durch die Linie 4-4 aus 2 genommen ist; und
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5 ist
ein Seitenaufriss einer anderen Ausführungsform, wobei Hochdruckgas
mit geringer relativer Atommasse in einen ersten abgedichteten Behälter geladen
wird und sich eine andere Konstituente eines Gases, das ein Projektil
der Patrone beschleunigt, in einem zweiten abgedichteten Behälter befindet.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Es wird nun Bezug auf 1 der Zeichnungen genommen,
die einen Seitenaufriss einer Patrone veranschaulicht, die dafür ausgelegt
ist, in ein herkömmliches
Geschütz,
wie beispielsweise ein 120 mm-Panzergeschütz, geladen zu werden. Die
Patrone 10 umfasst einen abgedichteten Stahlbehälter 12 hinter
dem kegelstumpfförmigen
mittleren Abschnitt 14, an dem ein Treibspiegel 16 befestigt
ist, der das Projektil 18 trägt. Der abgedichtete Behälter 12 umfasst
eine zylindrische und sich leicht verjüngende Seitenwand 20,
eine hintere Platte 22 und eine vordere Membran 24.
Ein perforierter Kolben 26, der aus einem relativ leichten
Kunststoffmaterial hergestellt ist, ist an einer mittleren Stelle
zwischen der hinteren Wand 22 und der Membran 24 an
der Wand 20 angebracht, so dass die Kammer 12 in
ein vorderes Volumen 28 und ein hinteres Volumen 30 unterteilt
wird. Das hintere Volumen 30 umfasst zahlreiche längliche Stangen 32 des
festen Treibmittels, die sich in Längsrichtung zwischen der hinteren
Platte 22 und dem Kolben 26 erstrecken; die Stangen 32 sind
aus einem herkömmlichen
festen Treibmittelmaterial, wie beispielsweise JA2, einem Geschütztreibmittel
mit hoher Energie und geringer relativer Molekülmasse, hergestellt.
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Ein entzündbares Gas 34 mit
geringer Energiedichte (d. h. nicht mehr als etwa 7 Kilojoules pro Gramm)
und einer geringen relativen Molekülmasse (d. h. zwischen 2 und
etwa 12), das eine Treibstoffkomponente umfasst (z. B. kann das
Gas eine Mischung aus Sauerstoff, Helium und Methangas sein), wird
auf einem hohen Druck im Bereich von mindestens etwa 34,5–68,9 MPa
(5000–10.000
psi) gehalten. Das Gas 34 wird in einem abgedichteten Behälter 12 gespeichert,
der in den ansonsten leeren Abschnitten des vorderen und hinteren
Volumens 28 und 30 angeordnet ist. Um das Gas 34 im
Behälter 12 zu
halten, sind die Wand 20 und die hintere Platte 22 in
der Lage, einem Druck von mehr als 68,9 MPa (10.000 psi) standzuhalten,
während die
Membran 24 einen Durchbruchdruck aufweist, der etwa 27,6
MPa (4000 psi) größer ist
als der Druck des Gases in dem abgedichteten Behälter.
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Um das Gas 34 mit geringer
Energiedichte und geringer relativer Molekülmasse in der Kammer 12 zu zünden, erstreckt
sich eine herkömmliche
elektrische Zündkapsel 36 durch
den Kolben 26 in das Gas 34 im vorderen Volumen 28.
Die Zündkapsel 36 wird
von einer herkömmlichen
elektrischen Stromversorgung mit relativ geringer Energie (nicht
gezeigt) versorgt, die in der Lage ist, etwa dieselbe Energie zuzuführen, wie
für die
Zündung
einer Zündkerze
erforderlich ist.
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Eine zweite Ausführungsform der Erfindung, die
in 2–4 veranschaulicht
ist, umfasst die Patrone 40, in der viele abgedichtete
Pumpenrohre 44 verschachtelt angeordnet sind, wobei ein
Hochdrucktreibgas und eine Mischung aus Helium und Sauerstoffgas
aus vielen der Rohre 44 gemischt werden, um ein Gas mit hoher
Energiedichte (d. h. zwischen etwa 7 und 12 Kilojoule pro Gramm)
und geringer relativer Molekülmasse zu
erzeugen, das das Projektil 18 antreibt. Daher weicht die
Ausführungsform
aus 2 von 1 ab, denn im Gegensatz
zu dem das Projektil antreibenden Gas mit geringerer Energiedichte
in der Ausführungsform
aus 1 weist das das
Projektil antreibende Gas aus 2 eine
hohe Energiedichte auf.
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In der Ausführungsform aus 2 und wie in 3 veranschaulicht, umfasst jedes der
Pumpenstahlrohre 44 einen vorderen Bereich 46,
einen hinteren Bereich 48 und einen perforierten, leichten
Kunststoffkolben 50, der das vordere und das hintere Volumen
trennt. Jedes der Rohre 44 umfasst eine zylindrische Wand 52 (an
der der Kolben 50 anfänglich
befestigt ist), eine hintere Platte 54, eine vordere Wand 56 und
ist mit einem Gas geladen, das einen Druck im Bereich zwischen etwa
34,5 – 68,9
MPa (5000–10.000
psi) aufweist und vorzugsweise vor der Zündung auf Umgebungstemperatur
gehalten wird. Die vordere Wand 56 weist einen Durchbruchdruck
auf, der unter Umgebungsbedingungen und in nicht gezündetem Zustand
etwa 15 MPa (einige tausend psi) größer ist als der normale Druck
von 34,5-68,9 MPa
(5000–10.000
psi) des Gases in dem Pumpenrohr. Zusätzlich befinden sich in jedem
der Pumpenrohre 44 mehrere Stangen 58 des festen
Treibmittels, die sich zwischen der hinteren Platte 54 des
Rohrs und dem Kolben 50 in dem Rohr erstrecken. Jedes der
Rohre 44 umfasst ebenfalls einen herkömmlichen elektrischen Zünder oder
eine Zündkapsel 60,
der bzw. die in den hinteren Bereich 48 vorsteht und über einen
geeigneten elektrischen Draht angeschlossen ist, der sich durch
den hinteren Bereich 48 und die hintere Platte 54 zu
einer herkömmlichen
elektrischen Stromversorgung mit relativ geringer Leistung erstreckt.
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Das Gas in etwa der Hälfte der
Rohre 44, d. h. in den Rohren 44.1, ist ein Leichtgas,
das ein Oxidationsmittel, beispielsweise He + εO2,
enthält,
wobei ε eine
Zahl mit einem Wert ist, der größer als
0 und kleiner als 1 ist. Das Hochdruckgas in den restlichen Rohren 44,
d. h. in den Rohren 44.2, ist eine Mischung aus Treibgas,
wie beispielsweise Methan (CH4) oder Wasserstoff
mit Helium. Die Pumpenrohre 44.1, die Hochdruckoxidationsgas
enthalten, und die Pumpenrohre 44.2, die Hochdrucktreibgas
enthalten, sind in abwechselnder Weise verschachtelt angeordnet,
so dass sich im Allgemeinen jedes der Pumpenrohre 44.1 benachbart
zu einem Pumpenrohr 44.2 befindet, um das Mischen der Gase
in den beiden unterschiedlichen Arten von Pumpenrohren in der vorderen
Kammer 57 zu verbessern, wo die Mischung durch die Zündkerze 59 oder über ein selbstzündendes
Platingitter in der vorderen Kammer elektrisch gezündet wird.
Wenn eine Zündkerze 59 verwendet
wird, wird sie durch eine Hochspannung synchron zur Aktivierung
des Zünders 36 erregt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, die in 5 veranschaulicht
ist, umfasst die Patrone 70 ein Gehäuse 72, das an seinem
vorderen Ende einen Treibspiegel 16 und ein Projektil 18 trägt. Fast unmittelbar
hinter dem Treibspiegel 16 befindet sich der abgedichtete
Behälter 78,
der mit einem Hochdruckgas (z. B. etwa 34,5 – 68,9 MPa (5000–10.000
Psi)) gefüllt
ist, das auf Umgebungstemperatur, wie beispielsweise 300° K, gehalten
wird. Zwischen der vorderen Wand des Behälters 78 und der Basis
des Treibspiegels 74 befindet sich eine zerbrechliche Membran 80,
die als Rekation auf den Druck an der vorderen Wand des Behälters 78,
der den Druck, der normalerweise darin aufrecht erhalten wird, um
einen vorherbestimmten Betrag, z. B. etwa 100 MPa (1 Kilobar), übersteigt,
durchbrochen wird.
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Das Gehäuse 72 umfasst einen
zweiten abgedichteten Behälter 82,
der als Einspritzpatrone fungiert und hinter dem Behälter 78 angeordnet
ist. Der Behälter 82 speichert
ein Gas oder eine Flüssigkeit,
die auf einem Druck gehalten wird, der dem Druck des Gases in dem
Behälter 78 entspricht.
Der Behälter 82 umfasst die
Düsen 84 am
vorderen Ende davon, angrenzend an die hintere Fläche des
Behälters 78.
Im Behälter 78 sind
benachbart zur hinteren Wand des Behälters Stangen 88 des
festen Treibmittels angeordnet, die elektrisch an den elektrischen
Zünder 90 mit
relativ geringer Leistung angeschlossen sind.
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Bei einer Ausführungsform ist der Behälter 78 mit
einem Hochdruckoxidationsmittel (im Bereich zwischen etwa 34,5 – 68,9 MPa
(5000 – 10.000
psi)) gefüllt,
vorzugsweise mit einer Mischung aus Helium und Sauerstoff. Der Molenbruch
von Sauerstoff zu Helium ist so beschaffen, dass die Mischung im
Behälter 78 eine niedrige
Energiedichte aufweist, nachdem sie mit Treibstoffstrahlen gemischt
wurde, die von dem Behälter 82 in
den Behälter 78 strömen. Die
chemische Mischung, die sich anfänglich
im Behälter 78 befindet,
wird durch He + εO2 dargestellt, wobei ε einen Wert aufweist, der ausreichend
klein ist, um eine Gasmischung mit geringer Energiedichte und geringer relativer
Molekülmasse
zu bilden, die aus der Wechselwirkung der Strahlen aus dem Behälter 82 resultiert
und den Treibspiegel 16 und das Projektil 18 beschleunigt.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
ist die Masse 86 im Behälter 82 ein
Kohlenwasserstoff-Treibstoff.
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Methan ist der Kohlenwasserstoff-Treibstoff
mit der höchsten
Leistung für
die Masse 86 sowie für
den gasförmigen
Treibstoff in den Ausführungsformen
aus 1 und 2–4,
da es eine geringe relative Molekülmasse aufweist und unter Druck
als ein Gas bei einer normalen Temperatur im Behälter 82 gespeichert
werden kann. Zum Beispiel weist Methan bei einem Druck von 68,9
MPa (10.000 psi) bei einer Temperatur von 300° K 70% seiner
Siedepunktflüssigkeitsdichte
auf. Es ist ebenfalls möglich,
Methan im Behälter 82 in
flüssiger
Form bei einem verringerten Druck zu speichern. Zum Beispiel könnte Methan
in einem gekühlten
Dewar-Gefäß bei einer
Temperatur von –82,1° C und einem
Druck von 4,58 MPa (45,8 bar) gespeichert werden. Es ist
eine Konstruktionsentscheidung, ob die Kühlung für Patrone 70 zur Speicherung
des Methans bei einem relativ niedrigen Druck ratsam ist, oder ob
Methan bei Raumtemperatur mit einem Druck im Bereich zwischen etwa
70,0–140,0
MPa (700 –1400
bar) gespeichert werden soll. Während
viele Kohlenwasserstoffe mit einer größeren relativen Molekülmasse als
Flüssigkeiten
bei normalen Temperaturen verwendet und gespeichert werden können, bieten
solche Kohlenwasserstoffe aufgrund der erhöhten Fraktion von Kohlendioxid
in den resultierenden Verbrennungsprodukten eine schlechtere Leistung
im Vergleich zu Methan.
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Gemäß einer weiteren Anordnung
der Ausführungsform
aus 5 wird, wenn eine
sehr hohe Geschwindigkeit erforderlich ist, Wasserstoff oder eine
Mischung aus Wasserstoff und Helium bei einem Druck im Bereich von
34,5–68,9
MPa (5000-10.000
psi) in einem Behälter 78 gespeichert.
In einer solchen Situation wird Sauerstoffgas im Kanister 82 bei
einem Druck im selben Bereich wie der Druck im Behälter 78 gespeichert.
In diesem Fall würde
heißes
Treibgas, das durch die durchbrochene Membran 80 gegen
den Treibspiegel 74 strömt,
um das Projektil 76 zu beschleunigen, hauptsächlich aus
Wasserstoff plus etwas Dampf bestehen, z. B. H2 +
H2O. Da diese Gasmischung eine geringere
durschnittliche relative Molekülmasse aufweist
als die Mischung, die aus dem Kanister 82, der Methan speichert,
und dem Behälter 78,
der Wasserstoff und Helium speichert, resultiert, wird eine Beschleunigung
des Projektils 18 auf Geschwindigkeiten von etwa 3 km/sek. möglich.
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In den Ausführungsformen aus 1 und 2–4 wird eine gegebene Fluidmasse
M bei einem relativ hohen Druck P gespeichert. In der Ausführungsform
aus 1 wird die Masse
M in einem einzelnen großen Behälter gespeichert,
während
in der Ausführungsform
aus 2–4 praktisch dieselbe Masse
in praktisch demselben Volumen mit Hilfe von vielen kleinen Behältern gespeichert
wird, von denen jeder einen Druck P aufweist. Die Masse der Speicherbehälter in
jeder der Ausführungsformen
ist etwa dieselbe, so dass bei der Verwendung von vorgefüllten Patronen
als Gasbehälter
kein Massenabzug vorliegt. Die Wandstärke, die benötigt wird,
um einen gegebenen Gasdruck zu enthalten, ist proportional zu dem
Durchmesser des zylindrischen Behälters mit kugelförmigen Endkappen,
der die Masse hält.
Durch Vorfüllen
eines Hochdruckgases in entweder einen einzelnen großen Behälter, wie
in der Ausführungsform
aus 1 und 5, oder in viele kleine Behälter, wie
in der Ausführungsform
aus 2–4, wird der Bedarf für ein Pumpsystem
als Teil eines Geschützes
vermieden. Die Behälter
werden in einem örtlichen
Lagerhaus oder in einer Fabrik, in der die Patronen hergestellt
werden, vorgeladen.
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Die Energiedichte der fertig enthaltenen
Gasfüllungen,
wie in den Ausführungsformen
aus 1 und 2, ist kleiner als die eines
festen Treibmittels. Daher müssen
die gasgefüllten
Patronen größer sein
als herkömmliche
Patronen eines festen Treibmittels. Um die Patronengröße zu minimieren,
werden Leichtgasmischungen mit hoher Energiedichte mit festen Treibmitteln
mit hoher Energiedichte in den Patronen verwendet, wie in den Ausführungsformen
aus 2–4 und 5. Die Ausführungsformen aus 1 und 2 vermeiden große Druckschwankungen unter
Einbeziehung der Verwendung von schnell brennenden Gasmischungen
mit hoher Energiedichte, die nach dem Einspritzen des Gases in eine
Kammer mit großem
Kaliber gezündet
werden.
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In der Ausführungsform aus 1 ist die Energiedichte des Hochdruckgases
ausreichend gering, um zu verhindern, dass schädliche Detonationswellen in Geschützen mit
großem
Kaliber auftreten. Zusätzlich
ist die Energiedichte des Gases in dem einzelnen Behälter ausreichend
gering, um eine sichere Handhabung der Patrone zu ermöglichen.
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Die Ausführungsform aus 2–4 weist den Vorteil auf,
dass ein Gas mit hoher Energiedichte in den Behältern 44.1 gespeichert
werden kann. Da das Gas mit hoher Energiedichte in den Behältern 44.1 physikalisch
von dem Treibgas in den Behältern 44.2 beabstandet
ist, ist eine sichere Handhabung der Patrone möglich. Zudem hat eine Stiftlochundichtigkeit
in einem der Rohre 44.1 oder 44.2 nicht die schädlichen
Wirkungen, die eine Stiftlochundichtigkeit in dem Behälter aus 1 hat. Die Pumpenrohre der
Ausführungsform
aus 2–4, die leicht in großer Anzahl
hergestellt werden können,
bilden die Bausteine für
verschiedene Patronengeometrien.
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Wie oben aufgezeigt, besteht kein
wesentlicher Massenabzug als Folge der Speicherung der Gase in vielen
engen Rohren 44.1 und 44.2 anstelle des einzelnen
Rohrs mit großem
Durchmesser aus 1, da
die Wandstärke,
die erforderlich ist, um die Gase in den Rohren 44.1 und 44.2 zu
speichern, proportional zu dem Rohrdurchmesser ist. Die Seitenwände der
Rohre 44 weisen zusammen eine Masse auf, die etwa gleich
der Masse der Seitenwand des abgedichteten Behälters 12 in der Ausführungsform
aus 1 ist. Ein Füllmittel 45 in
Hohlräumen
zwischen benachbarten Rohren 44.1 und 44.2 stützt die
Wände dieser
Rohre nach der Zündung
und fügt
der Patrone eine kleine Masse hinzu. Um die Gasmenge, die in die
Rohre 44.1 und 44.2 gefüllt wird, zu maximieren, sind
die Rohre vorzugsweise verschachtelt angeordnet und weisen als Folge
davon, dass die Rohre einen dreieckigen oder hexagonalen Querschnitt
aufweisen, aneinander anliegende Oberflächen auf; durch eine derartige
Struktur wird der Bedarf für
das Füllmittel 45 umgangen.
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In der Ausführungsform aus 2–4 werden das Oxidationsmittel
und die Treibgase in den Behälterrohren 44.1 und 44.2 bei
einer geeigneten Strömungsgeschwindigkeit
durch die vordere Seite 56 jedes Rohrs in die vordere Kammer 57 dosiert,
wenn das Projektil 18 beschleunigt wird. Die Stangen 48 des
festen Treibmittels in sämtlichen
der Rohre 44.1 und 44.2 werden gleichzeitig gezündet. Die
Anordnung in der Ausführungsform aus 2–4 vermeidet
daher die Anforderung, ein großes,
vorgemischtes Treibgasvolumen zu zünden und verhindert übermäßige verbrennungsbedingte Überdruckschwankungen
oder -wellen in der Patrone oder Kammer 57 oder dem Geschützlauf,
um eine gleichmäßige, fortwährende Anwendung
eines Hochdruckgases mit relativ niedriger Temperatur (Höchsttemperatur
von etwa 2000°C
im Verbrennungszustand) auf den Treibspiegel 16, das Projektil 18 und
den Geschützlauf
herunter, entlang dessen sie sich ausbreiten, bereitzustellen. Wenn
die Gase vor der Zündung
vollständig
gemischt wären,
bestünde
eine hohe Wahrscheinlichkeit von Überdruckwellen.
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In der Ausführungsform aus 2–4 findet aufgrund eines turbulenten
Mischens in der Kammer 57 zwischen den vorderen Wänden 56 der
Rohre 44.1 und 44.2 und dem Projektil 18 eine
sehr effiziente Verbrennung statt. Das turbulente Mischen tritt
durch die Strahlen auf, die über
die durchbrochenen vorderen Wände 56 in
die Kammer 57 gespritzt werden, obwohl die Verweilzeit
der Moleküle
in der Kammer 57 typischerweise weniger als 10 Millisekunden
beträgt.
Diese Ergebnisse werden bei einem Geschütz mit großem Kaliber bereitgestellt,
obwohl die Verbrennung über
einen ausgedehnten Abstand entlang des Geschützlaufes fortdauert.
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Die thermische Energiedichte der
gasförmigen,
nicht zündbaren
Oxidationskomponenten in den Behältern 44.1 bei
68,9 MPa (10.000 psi) liegt im Bereich von 0,15 bis 0,2 Kilojoule/Kubikzentimeter.
Die Verbrennungsenergie in der Kammer 57 beträgt etwa
2 bis 3 Kilojoule/Kubikzentimeter, nachdem die Gase in den Rohren 44.1 und 44.2 gezündet und
gemischt wurden. Aufgrund dieser Faktoren wäre die Wirkung eines Durchbruchs
oder einer Undichtigkeit eines der Rohre 44.1 oder 44.2 kein
energetisches Ereignis. Ebenso sind die Stangen des festen Treibmittels
in jedem der Rohre 44.1 und 44.2 relativ klein
und daher weniger gefährlich als
eine einzelne große
Treibmittelladung wie in der Ausführungsform aus 1.
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In jeder der vorgenannten Ausführungsformen
wird ein Gas mit relativ hoher Schallgeschwindigkeit mit einer geringen
relativen Molekülmasse
auf den Treibspiegel 16 und das Projektil 18 angewendet,
um sie durch einen Geschützlauf,
in dem das Projektil und der Treibspiegel anfänglich angeordnet sind, auf
relativ hohe Geschwindigkeiten, wie beispielsweise 2,4 km/sek. oder
mehr, zu beschleunigen. Die Konstituenten mit größerer relativer Molekülmasse der
vergasten festen Treibmittel werden nicht erheblich mit den Konstituenten
mit geringer relativer Molekülmasse
in der Gasmischung gemischt und beeinträchtigen daher die Geschwindigkeit des
Projektils nicht.
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In den Ausführungsformen aus 1 und 2–4 werden die Gase mit geringer
relativer Molekülmasse
vor dem Kunststoffkolben 26 oder 50 von dem Kolben
zusammengedrückt,
der von den gezündeten Gasen
des festen Treibmittels und den Gasen mit geringer relativer Molekülmasse hinter
dem Kolben vorwärts getrieben
wird. Die Gase mit relativ hoher Schallgeschwindigkeit vor den Rohren 48 werden
durch eine kolbenartige Wirkung beschleunigt, die von Gasen mit
relativ großer
relativer Molekülmasse
erzeugt werden, die aus der Zündung
des festen Treibmittels herrühren.
Die Kunststoffkolben, die leichte Konstruktionen sind, werden durch
den Geschützlauf
gedrückt
und treten als Reaktion auf die Hochdruckgase, die aus der Zündung des
festen Treibmittels resultieren, aus der Mündung des Geschützlaufs
aus. In der Ausführungsform
aus 5 wird das Treibgas
im Kanister 86 durch die Düsen 84 in das Gas
im Behälter 78 gespritzt,
um das Gas mit geringer relativer Atommasse zu bilden, das daraufhin
durch heiße
Gase von dem festen Treibmittel 88 gezündet wird, um das Gas mit geringer
relativer Atommasse zu verbrennen, das daraufhin auf den Treibspiegel 16 und
das Projektil 18 einwirkt.
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Beispielhafte Vorbefüllungszusammensetzungen
für die
Ausführungsformen
aus 1 und 2–4 sind
unten in Tabellenform aufgelistet.
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Während
mehrere spezifische Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben und veranschaulicht wurden, ist offensichtlich,
dass Variationen der Einzelheiten der spezifisch veranschaulichten
und beschriebenen Ausführungsformen
vorgenommen werden können,
ohne vom Bereich der Erfindung abzuweichen, wie er in den angehängten Ansprüchen abgegrenzt
ist.