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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft Hydroformylierungsverfahren
für bestimmte
Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterialströme, die Wasserstoff, Kohlenmonoxid,
C2- bis C5-Olefine
und C2- bis C2-Alkine
enthalten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Weltweit gibt es intensive Forschungsarbeit,
die die Verwendung von Erdgas als petrochemisches Einsatzmaterial
zum Ziel hat. Die momentane Verwendung von Erdgas ist vorwiegend
auf die Produktion von Synthesegas ("Syngas", eine Mischung aus Kohlenmonoxid und
Wasserstoff) und Wärme
begrenzt.
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Es ist jedoch seit langem bekannt,
dass Methan unter Verwendung von Kurzkontaktzeit-Acetylenbrennern
in Acetylen enthaltende Synthesegasmischungen umgewandelt werden
kann. Die Coproduktion von Ethylen oder das Mischen von Ethylen
mit diesen acetylenreichen Einsatzmaterialien kann ein preiswertes
Einsatzmaterial auf Erdgasbasis liefern. In bestimmten Verfahren
hat die Verwendung dieser coproduzierten Einsatzmaterialströme jedoch
zu Problemen geführt.
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Hydroformylierung von bestimmten
hochgereinigten Olefinen und Syngasmischungen zu Aldehyd- und Alkoholprodukten
ist wohl bekannt (siehe B. Cornils "Hydroformylation. Oxo Synthesis, Roelen
Reaction" in "New Syntheses with
Carbon Monoxide",
E. J. Falbe, Springer Verlag: New York, 1980). Wenn reine Alkoholprodukte
erwünscht
sind, können
die Aldehydprodukte zu den entsprechenden Alkoholderivaten hydriert werden.
Ein besonders brauchbarer Katalysator ist für die Hydroformylierung reiner
leichter Olefineinsatzmaterialien als homogener, öllöslicher,
phosphinmodifizierter Rh-Katalysator beschrieben worden (siehe z.
B. die
US-A-3 527 809 ,
US-A-3 917 661 ,
US-A-4 148 830 ), der bei niedrigeren Drücken als
andere homogene Katalysatoren arbeitet, bei der Hydroformylierung
von C
3 und höheren Olefinen hohe n- zu iso-Verhältnisse
ergibt und sich als sehr wirksam mit diesen reinen Olefineinsatzmaterialien
erwiesen hat. Die Verwendung eines solchen öllöslichen homogenen Rh-Katalysators
zum Hydroformylieren gereinigter Ethyleneinsatzmaterialien zu Propanal
ist auch von Evans et al. (J. Chem. Soc. (A) 1968, 3133) sowie von
Pruett et al. (J. Org. Chem. 1968, 34, 327) beschrieben worden.
Es gibt jedoch einen großen
Bedarf an einer strickten Reinigung des Einsatzmaterials, weil die
Aktivität
des Katalysators durch Acetylen und andere hochungesättigte Kohlenwasserstoffe stark
gehemmt wird, wenn sie als Verunreinigungen in kommerziellen Oxo-Einsatzmaterialien
vorhanden sind. Diese Komponenten müssen vor der Hydroformylierung
im Wesentlichen entfernt werden (siehe B. Cornils "Hydroformylation.
Oxo Synthesis, Roelen Reaction" in "New Syntheses with
Carbon Monoxide",
E. J. Falbe, Springer Verlag: New York, 1980, Seiten 64 und 73).
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Hochgereinigte Einsatzmaterialien
aus Syngas (Mischungen von CO und H2) und
Olefinen werden momentan in zwei getrennten Verfahren hergestellt.
Leichte Olefine werden üblicherweise
durch Dampfcracken hergestellt und durch kryogene Destillation und
selektive Hydrierung gereinigt, um sogar Spurenmengen an Acetylenen
und Dienen zu entfernen. Die derzeit verwendeten hochgereinigten
Olefineinsatzmaterialien enthalten weniger als 100 ppm und typischerweise
weniger als 10 ppm dieser Verunreinigungen. In der Tat ist ein großer Anteil
der Kosten des Ethylens, das momentan durch Dampfcracken für die Hydroformylierung
produziert wird, mit dessen Reinigung verbunden. Die Syngaskomponente
kann aus einem Kohlenwasserstoff wie Methan oder rohem Destillat
und Sauerstoff in einem Reaktor mit partieller Oxidation (POX) hergestellt
werden, der in einem Modus läuft,
der im Wesentlichen keine Diene oder Acetylene produziert. Obwohl
das in dem POX-Reaktor
hergestellte Syngas nur Spurenmengen an Acetylenen und Dienen enthält, wird
es auch sorgfältig
weiter gereinigt, bevor es mit dem gereinigten Olefineinsatzmaterial
gemischt wird.
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Hydroformylierung von reinen Acetylenen
und von reinen Dienen mit Co- oder Rh-Katalysatoren ist auch bekannt
(siehe die
US-A-5 312 996 ,
1994; P. W. N. M. Van Leeuwen und C. F. Roobeek, J. Mol. Catal. 1985;
die
US-A-4 507 508 ,
1985; 31, 345, B. Fell, H. Bahrmann, J. Mol. Catal. 1977, 2, 211;
B. Fell, M. Beutler Erdöl
und Kohle – Erdgas – Petrochem.
1976, 29 (4), 149; die
US-A-3 947 503 ,
1976; B. Fell, W. Boll, Chem. Zeit. 1975, 99(11), 452; M. Orchin,
W. Rupilius, Catal. Rev. 1972, 6(1), 85; B. Fell, M. Beutler, Tetrahedron
Letters 1972, Nr. 33, 3455; C. K. Brown und G. Wilkinson, J. Chem.
Soc. (A) 1970, 2753; B. Fell, W. Rupilius, Tetrahedron Letters 1969,
Nr. 32, 2721; F. H. Jardine et al., Chem. and Ind., 1965, 560; H.
Greenfield et al., J. Org. Chem. 1957, 22, 542; H. Adkins und J.
L. R. Williams, J. Org. Chem. 1952, 71, 980). Die Hydroformylierung
dieser hochungesättigten
Verbindungen mit Kobaltkatalysatoren ist selbst bei hohen Temperaturen
und Drücken
(145 bis 175°C,
20 bis 30 MPa) langsam. Die Reaktion ergibt oft Nebenprodukte und
führt zu
Reaktionen mit Durchgehen mit plötzlichen
Temperatur- und Druckspitzen. Die Hydroformylierung von Olefinen
wird durch Acetylene ernsthaft inhibiert, da diese Verbindungen
sehr stabile Addukte mit Kobaltcarbonyl bilden. Stöchiometrische
Mengen an Acetylenen können
den Kobaltkatalysator effektiv in diese katalytisch inaktiven Acetylenaddukte überführen (H.
Greenfield et al., J. Org. Chem. 1957, 22, 542). Mit konventionellen
Rh-Katalysatoren sind die angegebenen Reaktionsbedingungen und Reaktionsgeschwindigkeiten
für jede
kommerzielle Nutzung weit von der praktischen Anwendung entfernt.
Fell verwendete typischerweise 17 bis 23 MPa Drücke unter Verwendung von PPh
3/Rh-Katalysator, dennoch erforderten hohe
Umwandlungen Reaktionszeiten von 2 bis 5 Stunden. Wilkinson erreichte
hohe Umwandlung bei der Hydroformylierung von Hexin-1 bei 4,8 MPa Druck,
jedoch nur mit einer Reaktionszeit von 12 Stunden. Van Leeuwen und
Roobeek wendeten Bedingungen von 1,2 MPa, 95 bis 120°C und P/Rh-Verhältnissen
von 10 oder darunter in der Hydroformylierung von Butadien an, beobachteten
jedoch niedrige Aktivitäten
(Größenordnungen
unter derjenigen für
Olefine). In der
US-A-3 947 503 ist
ein Zweistufenverfahren zur Hydroformylierung von 1,3-Butadien beschrieben.
In der er sten Stufe wird ein PPh
3/Rh-Katalysator
in Anwesenheit von Alkoholen oder Diolen verwendet, um die Acetale des
ungesättigten
C
5-Aldehyds
herzustellen. In der zweiten Stufe wird diese Zwischenstufe unter
Verwendung von Co-Katalysatoren hydroformyliert. Das in der
US-A-4 507 508 offenbarte
Verfahren beansprucht auch die Umwandlung konjugierter Diene mit
P/Rh-Katalysator mit organischer Säure- oder Ester-Promoter in
Gegenwart von Alkoholen. Die
US-A-5
312 996 beschreibt einen mit Polyphosphitligand modifizierten
Rh-Katalysator für
die Umwandlung von 1,3-Butadien. Unter Verwendung eines Zweistufenverfahrens
für die
Hydroformylierung von 1,3-Butadien mit dem offenbarten Katalysator
werden in der zweiten Stufe schärfere
Bedingungen empfohlen, um akzeptable Umwandlungen sicherzustellen.
Dieses letztere Patent beschreibt auch 1,3-Butadien als starken
Inhibitor bei der Umwandlung von α-Olefinen.
Bei der Co-Umwandlung von α-Olefinen
mit 1,3-Butadien-oxo-aldehyd wurden Produkte von sowohl den α-Olefinen
als auch 1,3-Butadien hergestellt.
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Wie gesagt wirken Acetylene und Diene
als starke Inhibitoren/-Gifte
für Katalysatoren
bei der Hydroformylierung von α-Olefinen,
und ihre Entfernung aus Oxoeinsatzmaterialien ist erforderlich.
Die
EP-A-0 225 143 offenbart
ein Verfahren zur Produktion und Verwendung von Acetylen und Ethylen
enthaltenden Syngasmischungen. Eines der offenbarten Nutzungsschemata
besteht in der Herstellung von Propanal durch Hydroformylierung,
es muss jedoch zuerst Acetylen durch selektive Hydrierung zu Ethylen über einem
heterogenen Metalloxid- oder -sulfidkatalysator aus dem Einsatzmaterial
entfernt werden. Die
US-A-4 287
370 lehrt auch, dass Inhibitoren wie 1,3-Butadien durch
selektive Hydrierung vor der Hydroformylierung unter Verwendung
von HRh(CO)(PPh
3)
3 als
Katalysator aus C
4-Olefineinsatzmaterialien
entfernt werden müssen.
Das deutsche Patent
DE 26 38
798 lehrt, dass die Entfernung von Acetylenen und Dienen
notwendig ist, um akzeptable Katalysatorlebensdauer bei der Hydroformylierung
von Olefinen mit einem phosphinmodifizierten Rhodiumkatalysator
sicherzustellen. In einer der am häufigsten zitierten Quellen
(B. Cornils "Hydroformylation.
Oxo Synthesis, Roelen Reaction" in "New Syntheses with
Carbon Monoxide",
E. J. Falbe, Springer Verlag: New York, 1980, Seite 73) werden Acetylene
und Diene als "klassische
Katalysatorgifte" für die phosphinmodifizierten Rh-Oxo-Katalysatoren
bezeichnet. Acetylene und Diene werden auch als starke Gifte für die Hydroformylierung
von Olefinen mit Kobaltkatalysatoren bezeichnet (V. Macho und M.
Polievka Rau. Roc. 1976, 18(1);
US-A-2
752 395 ).
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Bekannte katalytische Verfahren,
die Acetylen und Ethylen enthaltende Syngasmischungen umwandeln,
produzieren von Propanal verschiedene Produkte oder die verwendeten
Bedingungen und/oder die erreichten Reaktionsgeschwindigkeiten sind
von der praktischen Anwendung weit entfernt. Die
EP-A-0 233 759 (1987) lehrt beispielsweise
die Umwandlung von Acetylen und Ethylen enthaltendem Syngas (eine
Mischung aus Acetylen, Ethylen, CO beziehungsweise H
2 in
einem Verhältnis
von 6 : 3 : 30 : 61) zu einer Mischung aus Acrylat- und Propionatestern
in Gegenwart eines Alkohols unter Verwendung eines Rh-Katalysators.
Wenn ein mit PPh
3 modifizierter Rh-Oxo-Katalysator
zur Umwandlung des gleichen Einsatzmaterials mit einem P/Rh-Verhältnis von
10,6 unter ansonsten identischen Bedingungen verwendet wird, produziert
der im Wesentlichen tote Katalysator (Umsatzfrequenz 1,5 × 10
-4 Mol Produkt/Mol Rh/s, und Gesamtumsatz
von 13 in 24 h), der in der
EP-A-0 233 759 (1987)
beschrieben ist, etwas Propanal und Aceton in einem Molverhältnis von 90
zu 1 mit Spuren von Methylethylketon und Methylpropionat. Es ist
von T. Mise et al. (Chem. Lett. 1982, (3), 401) berichtet worden,
dass Acetylen und Ethylen enthaltende Syngasmischungen α,β-ungesättigte Ethylketone
in Gegenwart eines Rh-Katalysators ergeben, in dem Katalysator ist
jedoch kein Phosphin vorhanden. Die beobachteten Katalysatoraktivitäten sind
sehr niedrig, in der Größenordnung
von 5 Umsätzen/h
oder 1,39 × 10
-3 Mol Produkt/Mol Rh/s, obwohl die Ethylenkonzentration
in dem Gaseinsatzmaterial hoch ist, 41,7%. Der von Mise angegebene
Gesamtumsatz ist nur 30 in 6 Stunden.
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Es wäre daher erwünscht, wenn
Verfahren gefunden werden könnten,
die die Verarbeitung von Oxo/Hydroformylierungseinsatzmaterial strömen unter
Verwendung von Katalysatoren auf Rhodiumbasis zu ermöglichen,
welche Olefine und Alkine, insbesondere Ethylen und Acetylen enthalten.
Die vorliegende Erfindung erfüllt
diese Bedürfnisse.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 beschreibt
ein Wasserstoffbehandlungsschutzbett zur Verringerung des Gehalts
an mehrfach ungesättigtem
Material in einem Mehrkomponenten-Syngas unter Verwendung eines
Rhodiumkomplexes als Reagenz in einem Wäscher-Schutzbett.
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2 beschreibt
ein Zweistufen-Oxo-Verfahren für
die Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Syngasmischungen.
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3 beschreibt
ein integriertes Verfahren für
Aldehydproduktabtrennung und Alkin-Olefin-Gewinnung mit Alkin-Olefin-Rückführung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung liefert
Verfahren zur Verwendung eines Mehrkomponenten-Syngas, das gemischte
ungesättigte
Kohlenwasserstoffeinsatzmaterialien mit sowohl einem Olefin (insbesondere
Ethylen) als auch höher
ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, insbesondere Alkinen (speziell Acetylen), kumulierten
Dienen (speziell Allen) und Mischungen derselben enthält, statt
Einsatzmaterialströmen
vom Einzeltyp in Hydroformylierungsreaktionen, die in Gegenwart
bestimmter Rhodiumkomplexe als Katalysatoren durchgeführt werden. Vorteilhafterweise
ermöglicht
die Erfindung die gemeinsame Umwandlung von Acetylen und Ethylen
unter Verwendung von Katalysatortechnologien auf Rhodiumbasis und
liefert neue Einsatzmaterial- und Verarbeitungsoptionen und vereinfachte
Produktionsschemata für
die Synthese der entsprechenden Produktaldehyde, insbesondere Propanal.
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Gemäß einem Aspekt liefert die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von C3- bis C6-Aldehyden,
bei dem eine Einsatzmaterialmischung, die
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- (i) C2- bis C5-Olefine
und Mischungen derselben, und
- (ii) C2 bis C5-Alkine
und Mischungen derselben, und gegebenenfalls
- (iii) kumuliertes Dien bzw. kumulierte Diene
-
umfasst, Hydroformylierung durch
Umsetzung mit CO und H2 in Gegenwart einer
Lösung
eines Rhodium-Organophosphor-Komplexkatalysators unterzogen wird,
wobei die Katalysatorlösung
eine Konzentration [P] von koordinativ aktivem Phosphor unter den
folgenden Hydroformylierungsbedingungen hat:
-
- (a) Gesamtdruck, PT, der 5 MPa (abs)
nicht übersteigt;
- (b) Partialdruck von CO, pCO, der 50% PT nicht übersteigt,
- (c) Verhältnis
[P] von Rh in der Lösung > 30 : 1;
- (d) Verhältnis
[P]/pCO ≥ 0,1
mmol/l/kPa.
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Gemäß einem anderen Aspekt liefert
die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung von
C3- bis C6-Aldehyden,
bei dem eine Einsatzmaterialmischung, die
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(i) C2- bis
C5-Olefine und Mischungen derselben, und
-
(ii) (i) C2 bis
C5-Alkine und Mischungen derselben, und
gegebenenfalls
-
(iii) kumuliertes Dien bzw. kumulierte
Diene
-
umfasst, Hydroformylierung durch
Umsetzung mit CO und H2 in Gegenwart einer
Lösung
eines Rhodium-Organophosphor-Komplexkatalysators unterzogen wird,
wobei die Katalysatorlösung
eine Konzentration [P] von koordinativ aktivem Phosphor unter den
folgenden Hydroformylierungsbedingungen hat:
-
- (a) Gesamtdruck, PT, der 5 MPa (abs)
nicht übersteigt;
- (b) Partialdruck von CO, pCO, der 50% PT nicht übersteigt,
- (c) Verhältnis
[P] von Rh in der Lösung
größer als
der Wert von Parameter RL, wobei
-
ist, wobei RB das
P/Rh-Verhältnis
ist, das für
einen katalytisch aktiven Rh-Komplex ausreicht, pKaTPP der
pKa-Wert für
Triphenylphosphin ist, pKaL der pKa-Wert
für die
Triorganophosphorverbindung ist, R die Gaskonstante ist, und ΔSB 35 (N-1) cal/Mol °K ist, wobei N die Zahl der
P-Rh-Bindungen pro Ligandenmolekül ist,
um die entsprechenden C3- bis C6-Aldehyde
zu produzieren.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch umfassen,
dass
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- (a) aus dem Aldehyde-Syntheseausflussstrom nicht umgesetzte,
ungesättigte
Kohlenwasserstoffe und oxygenierte Kohlenwasserstoffe in ein Lösungsmittel
absorbiert werden, wobei das Lösungsmittel
ein an ungesättigten
Verbindungen verarmter Strom des oxygenierten Produkts des Syntheseverfahrens
ist;
- (b) ungesättigte
Kohlenwasserstoffe von dem Lösungsmittel
gestrippt werden, um einen ersten Strom, der konzentriert an ungesättigten
Verbindungen ist, und einen zweiten Strom von oxygeniertem Produkt
zu produzieren, der an ungesättigten
Verbindungen verarmt ist, wobei der an ungesättigten Ver bindungen verarmte
Strom das Absorptionslösungsmittel
und das Syntheseverfahrensprodukt ist; und
- (c) ungesättigte
Kohlenwasserstoffe zurückgewonnen
werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch umfassen,
dass
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- (a) der Ausfluss aus dem Aldehydsyntheseverfahren teilweise
kondensiert wird, um ein flüssiges
Kondensat, das an dem oxygenierten Produkt angereichert ist, und
einen gasförmigen
Strom zu produzieren, der an den niedrig siedenden gasförmigen Komponenten
angereichert ist;
- (b) das flüssige
Kondensat mit einem im Wesentlichen von ungesättigten Verbindungen freien
Gas gestrippt wird, um ein von ungesättigten Verbindungen freies
oxygeniertes Produkt und einen gasförmigen Strom zu produzieren,
der an ungesät tigten
Verbindungen und niedrig siedenden gasförmigen Komponenten angereichert
ist;
- (c) gasförmige
Ströme
von Stufe (a) und Stufe (b) kombiniert werden und der kombinierte
Strom abgekühlt wird;
- (d) der kombinierte Strom von Stufe (c) in einem Absorber mit
Rückfluss
von gesättigten
Kohlenwasserstoffspezies von oben behandelt wird, um einen Kopfproduktstrom,
der die niedrig siedenden gasförmigen Komponenten
enthält
und im Wesentlichen frei von Syntheseverfahrensprodukt und ungesättigten
Kohlenwasserstoffen ist, und einen Sumpfproduktstrom aus Syntheseverfahrensprodukt
zu produzieren, der konzentrierten absorbierten ungesättigten
Kohlenwasserstoff enthält;
und
- (e) der Sumpfproduktstrom zurückgewonnen wird und/oder die
Sumpfproduktströme
in den Synthesereaktor zurückgeführt werden.
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Ein Einsatzmaterialstrom, der die
(i) C2- bis C5-Olefine
und Mischungen davon, (ii) C2- bis C5-Alkine und Mischungen davon und gegebenenfalls
(iii) kumulierte Diene umfasst, wird nach einem Verfahren hergestellt,
bei dem vorzugsweise eine variable Menge an Alkinen und mehrfach
ungesättigten
Verbindungen aus einem Gasstrom entfernt wird, der mindestens Wasserstoff,
Olefine, Al-kine
und mehrfach ungesättigte
Verbindungen enthält,
bei dem der Gasstrom mit einem Metallkomplex enthaltenden Strom
mit einer ausreichenden Rate kontaktiert wird, um Addukte der zu
entfernenden Alkine und mehrfach ungesättigten Verbindungen zu bilden,
und ein Strom entfernt wird, der die Addukte des Metallkomplexes
mit Alkin und mehrfach ungesättigter
Verbindung enthält.
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Typischerweise liegt das P/Rh-Atomverhältnis RB für
den katalytisch aktiven Rhodiumkomplex zwischen 1 und 3. Typischerweise
ist der Rhodiumkomplexkatalysator ein öllöslicher Rhodiumkomplexkatalysator, der
durch Komplexierung von Rh mit niederer Wertigkeit in Lösung und öllöslicher
Triorganophosphorverbindung produziert wird. Typischerweise kann
die Katalysatorlösung
mit einem ölhaltigen
oder ölartigen
Lösungsmittel
hergestellt wer den, wie aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Estern, Ethern, Aldehyden, den Kondensationsnebenprodukten der Produkt-Oxo-Aldehyde,
usw.
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Die Erfindung liefert auch die Produktion
der entsprechenden Derivate der Aldehyde, die wie oben gesagt produziert
werden, einschließlich
Alkoholen, Säuren,
Aldoldimeren und verschiedenen Hydrierungs- und Oxidationsprodukten,
die aus den Aldoldimeren produziert werden.
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Wir haben auch gefunden, dass die
Anwesenheit von Acetylen den Hydroformylierungskatalysator stabilisiert.
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Die vorliegende Erfindung kann geeigneterweise
die hier offenbarten Elemente umfassen, aus diesen bestehen oder
im Wesentlichen aus diesen bestehen und kann nach Bedarf in Abwesenheit
von jeder Stufe durchgeführt
werden, die nicht speziell offenbart ist.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die hier gegebenen Überschriften
dienen nur der Bequemlichkeit und sollen die Erfindung in keinerlei Weise
einschränken.
Nur der Bequemlichkeit halber ist die Nummerierung in Figuren und
im Textverlauf wie folgt: Prozess- (z. B. Reaktant- und Produkt-)
-ströme
sind in Hunderten nummeriert und Mittel zur Durchführung eines
Verfahrens oder Verfahrensschritts (d. h. Anlagen oder Vorrichtungen)
sind in Zehnern nummeriert. Die erste Ziffer gibt jeweils die dazugehörige Figur
an.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Verfahren, die Mehrkomponenten-Synthesegas verwenden. Eine Mehrkomponenten-Synthesegas(MCS)-Mischung
ist definiert als Gasmischungen, die Kohlenmonoxid, Wasserstoff,
Olefine (mit einer allgemeinen Formel CnH2n und mit einer funktionellen Gruppe C=C)
mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen und höher ungesättigten Kohlenwasserstoff,
wie Alkine (mit einer allgemeinen Formel CnH2n-2 und mit einer funktionalen Gruppe C≡C) mit
2 bis 5 Kohlenstoffatomen oder kumulierte Diene (mit einer allgemeinen
Formel CnH2n-2 und
mit einer funktionalen Gruppe C=C=C) enthalten. MCS-Mischungen können gegebenenfalls
andere ungesättigte
Kohlenwasserstoffe enthalten, wie konjugierte Diene (mit einer allgemeinen Formel
CnH2n-2 und mit
einer funktionalen Gruppe C=C-C=C) mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen,
Enine (mit einer allgemeinen Formel CnH2n-4 und mit einer funktionalen Gruppe C=C-C-C)
und Diine (mit einer allgemeinen Formel CnH2n-6 und mit einer funktionalen Gruppe C-C-C-C)
mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen. MCS-Mischungen können auch inerte Komponenten
enthalten, z. B. Stickstoff, Kohlendioxid, funktional inerte Kohlenwasserstoffe wie
Alkane und aromatische Kohlenwasserstoffe und Wasserdampf. Wie hier
verwendet schließt
der Begriff "Olefin" Alkene ein und schließt Diene
aus. Diene werden, wenn sie vorhanden sind, separat genannt.
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In den folgenden Erörterungen
verstehen wir unter "einfach
ungesättigten
Verbindungen" eine
Untergruppe von Kohlenwasserstoff-MCS-Komponenten, die eine ungesättigte Funktionalität aufweisen,
das heißt Olefine
oder Alkine. Die "ungesättigten
C2-Verbindungen" sind Ethylen oder Acetylen, individuell
oder kombiniert. Die "mehrfach
ungesättigten
Verbindungen" sind
eine Untergruppe von Kohlenwasserstoff-MCS-Verbindungen, die mindestens
zwei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Mehrfachverbindungen aufweisen, d.
h. Diene, Diine und Enine wie hier definiert, die individuell oder
in beliebiger Kombination vorliegen.
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Die vorliegende Erfindung liefert
Verfahren zur Umwandlung bestimmter MCS-Einsatzmaterialien, indem
deren Hauptkomponenten, Wasserstoff und Kohlenmonoxid (d. h. Syngas),
C2- bis C5-Alkine,
insbesondere Acetylen, und C2 bis C5-Olefine, insbesondere Ethylen, durch Hydroformylierung
(Oxo-Reaktion) umgebaut werden.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
liefert ein Verfahren zur Verwendung eines Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterials,
das mindestens Kohlenmonoxid, Wasserstoff und einfach ungesättigte Kohlenwasserstoffreaktanten
aus olefini schen Kohlenwasserstoffen mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen
(d. h. Ethylen, Propylen, Butene und Pentene) und Alkine mit 2 bis
5 Kohlenstoffatomen (wie z. B. Acetylen und Methylacetylen) enthält, in einem
rhodium-katalysierten Niederdruck-Oxo-Umwandlungsverfahren. Diese
einfach ungesättigten
Alkine und Olefine schließen
die individuellen C2- bis C2-Alkinkomponenten
und -Olefinkomponenten und sowie Mischungen der C2-
bis C2-Alkinkomponenten und Mischungen der
C2- bis C5-Olefinkomponenten
ein. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die vorwiegenden einfach ungesättigten Kohlenwasserstoffreaktanten
im Wesentlichen Ethylen und Acetylen. Diese Reaktanten werden als
Komponenten eines Mehrkomponenten-Syngases in das Verfahren eingeführt, die
auch in Abhängigkeit
von seinem Herstellungsverfahren reaktive, einfach ungesättigte C3- bis C5-Verbindungen
und mehrfach ungesättigte
C3- bis C5-Verbindungen
als Nebenkomponenten und funktionell inerte Materialien in unterschiedlichen
Mengen enthalten, wie Kohlendioxid, Wasserdampf, Stickstoff und
funktionell inerte Kohlenwasserstoffe (wie Alkane und Aromaten).
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Mehrkomponenten-Syngas, das wesentliche
Mengen an inerten (und funktional inerten) Komponenten enthält, kann
als verdünntes
Mehrkomponenten-Syngas bezeichnet werden. Verdünntes Mehrkomponenten-Syngas
kann jedes Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterial umfassen, bei dem
die reaktiven Komponenten (CO, H2, Olefin,
Alkin) zusammen mit wesentlichen Mengen an inerten Komponenten vorliegen.
Die Verwendung von Einsatzmaterialströmen mit wesentlichen Verdünnungsniveaus
ist erwünscht,
da diese Einsatzmaterialströme
verglichen mit den Kosten für
hochgereinigte Komponente erheblich preiswerter sein können. Das
in den leichten Endbereichen des katalytischen Crackers oder in
Dampfcrackerofenausfluss enthaltene Olefin kann wesentlich preiswerter
erhältlich
sein, verglichen mit gereinigten Olefinen. In ähnlicher Weise sind Acetylen
und Syngas weniger teuer, wenn sie ohne vollständige Reinigung erhalten werden
können.
Partialoxidations-(POX)-Verfahren können auch weniger kostspielig
sein, wenn Luft statt Sauerstoff als Einsatzmaterial verwendet wird.
Syngas oder Mehrkomponenten-Syngas aus einer derartigen POX mit
Lufteinblasung kann aufgrund der wesentlichen Gehalte an eingeschlossenem
N2 als verdünntes Mehrkomponenten-Syngas angesehen
werden. Prinzipiell kann die Menge an inerten Komponenten, die in
einem verdünnten
Mehrkomponenten-Syngas vorhanden sind, beliebig sein und sogar 99%
des Einsatzmaterialstroms erreichen. Typischerweise liegen die Inertkomponentengehalte
in einem verdünnten
Mehrkomponenten-Syngas
zwischen 1% und 80% des Stroms. Tabelle 2 (Beispiel 1) zeigt ein
Beispiel für
Hydroformylierung eines verdünnten Mehrkomponenten-Syngases
mit 63% Inertkomponenten, einschließlich N2 ,
CO2, CH4 und C2H6.
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Bestimmte Spurenkomponenten in dem
Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterial des Gesamtverfahrens, das
hier als "Mehrkomponentenprozesseinsatzmaterial" bezeichnet wird,
sind als schädlich
für die Oxo-Reaktion
bekannt. Einige sind irreversible Katalysatorgifte, z. B. Schwefelverbindungen
wie H2S und COS. Andere führen zu
reversibler Vergiftung oder beschleunigter Katalysatordesaktivierung.
Diese letztere Gruppe schließt
Komponenten wie Halogenide, Cyanide, Sauerstoff und Eisencarbonylverbindungen
ein. Die Konzentration dieser schädlichen Komponenten kann durch
eine Vielzahl von Techniken eingestellt werden, von denen in der
Technik bekannt ist, dass sie ein akzeptables Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterial
für den
Oxo-Reaktor oder die Oxo-Anlage
liefern, was hier als "Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterial" bezeichnet wird.
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Mehrkomponenten-Syngasmischungen
sind aus vielen unterschiedlichen Quellen erhältlich. Ein Vorteil der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass jede gemischte Acetylen/Ethylen-Syngasmischung
als Einsatzmaterial in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden
kann.
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Es gibt eine Vielzahl von Verfahren
zur Herstellung von Mehrkomponenten-Synthesegasmischungen, die in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
brauchbar sind. Eines besteht darin, einen Syngas (eine Mischung aus
CO und H2) enthaltenden Strom mit einem
Strom zu mischen, der eine Mischung aus Acetylen, Ethylen und gegebe nenfalls
anderen ungesättigten
Kohlenwasserstoffen enthält.
Beide dieser Ströme
können
aus konventionellen petrochemischen Verfahren erhalten werden. Der
Syngas (CO und H2) enthaltende Strom kann
durch konventionelle partielle Oxidation (POX) produziert werden.
Leichte einfach ungesättigte
Verbindungen (C2 bis C5),
die Ethylen und Acetylen als überwiegende
ungesättigte
Kohlenwasserstoffkomponenten enthalten, können aus petrochemischen Verfahren
erhalten werden, wie Dampfcracken oder Acetylenherstellung, oder
durch Modifizierung von einem der bekannten Verfahren, die zur Herstellung
von Acetylen oder Syngas verwendet werden. Somit kann Acetylen unter
Verwendung eines Partialoxidationsverfahrens gebildet werden, das
einen Brenner zur Umsetzung von Methan-Sauerstoff-Mischungen einsetzt.
Acetylenbrenner, in die Methan und Sauerstoff etwa in einem Molverhältnis von
etwa zwei zu eins eingeführt
wird, können
direkt eine acetylenreiche Gasmischung herstellen, die Ethylen sowie
CO und Wasserstoff enthält.
Das Abschrecken der Reaktion mit Naphtha kann die Konzentration
an Acetylen und Ethylen in dem Acetylenbrennerproduktstrom weiter
erhöhen.
Ethylen oder Syngas können
auch acetylenreichen Mischungen zugefügt werden, um die Molverhältnisse
der Komponenten einzustellen. Ein Vorteil des zuvor gesagten ist,
dass die Nutzung eines reichlich vorhandenen Einsatzmaterials, wie
Erdgas, möglich
ist und die Notwendigkeit von mühseliger
und teurer Trennung und Reinigung von Oxoeinsatzmaterialien wegfällt, die
oft zu erheblichen Ausbeuteverlusten und zusätzlichen Kosten führt.
-
Um den Partialdruck von Acetylen
unter der Sicherheitsgrenze zu halten, kann ein Teil des Acetylens aus
den MCS-Einsatzmaterialien ausgewaschen werden, bevor sie auf Reaktionsdruck
für den
Oxo-Reaktor komprimiert werden. Alternativ können acetylenhaltige Ströme mit anderen
Einsatzmaterialkomponenten verdünnt
werden, z. B. Ethylen, Kohlenmonoxid, Wasserstoff oder Mischungen
derselben.
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Mehrkomponenten-Syngasströme, die
in den Oxo-Hydroformylierungsreaktor oder die Reaktionszone (Mehrkomponenten-Oxo-Reaktorein- satzmaterialien)
in das erfindungsgemäße Verfahren
eintreten, enthalten einfach ungesättigte C2-
bis C5-Verbindungen, bei denen das Ethylen-zu-Acetylen-Verhältnis im
Bereich von 1 : 100 bis 100 : 1, vorzugsweise 1 : 10 bis 10 : 1
liegt. Die Mischung enthält
typischerweise eine Menge an Olefinen, die mindestens 40% der gesamten
ungesättigten
Verbindungen beträgt.
Die Menge an CO und H2 in dem Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterial
in Bezug auf die Menge der einfach ungesättigten Verbindungen ist bevorzugt
auf Gehalten von mindestens etwa jenen, die für die stöchiometrische Umwandlung von
einfach ungesättigten
Kohlenwasserstoffen in der Oxo-Reaktion erforderlich sind. Eine
stöchiometrische Umwandlung
dieser Spezies erfordert, dass die Molprozent CO gleich der Summe
der Molprozente der einfach ungesättigten Verbindungen sind.
Für stöchiometrische
Umwandlung sollte in ähnlicher
Weise der Molprozentsatz H2 gleich der Summe
der Molprozentsätze
von C2- bis C5-Olefinen
plus der doppelten Molprozentsätze der
C2- bis C5-Alkine
sein. Es ist bevorzugt, dass das CO und H2 in
dem Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterial in einem Bereich
von dem einhalb- bis einhundertfachen derjenigen Menge vorhanden
sind, die für
stöchiometrische
Umwandlung erforderlich ist. Es ist besonders bevorzugt, dass die
Konzentrationen von CO und H2 im Bereich
des 1- bis 10-fachen von derjenigen Menge liegen, die für stöchiometrische
Umwandlung erforderlich ist.
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In Hinsicht auf diese Anforderungen
können
H2/CO-Verhältnisse in dem Mehrkomponenten-Synthesegas,
das in den Oxo-Reaktor eintritt (d. h. in dem Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterial)
im Bereich von 1 : 1 bis 100 : 1, vorzugsweise 1 : 1 bis 50 : 1,
insbesondere 1 : 1 bis 10 : 1 liegen. Obwohl vom chemischen Standpunkt
aus überschüssige Volumina
H2 vorhanden sein sollten, ist aus der Materialhandhabungsperspektive
ein großer
H2-Überschuss
von mehr als 10 nicht erwünscht
und kann zu unnötigen
Kosten des Anlagenbetriebs führen.
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Ein Bereich von Zusammensetzungswerten
sowie eine typische Zusammensetzung für die Hauptspezies, die in
Mehrkomponenten-Syngasmischungen vorhanden sind, die in den Oxo-Reaktor
(d. h. in den Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterialien) für das erfindungsgemäße Verfahren
eintreten, sind in Tabelle 1 angegeben.
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Tabelle
1: Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterialzusammensetzungen der
Hauptkomponenten
-
Mehrkomponenten-Syngasmischungen,
die durch z. B. Dampfcracken oder durch Partialoxidation produziert
sind, können
viele unterschiedliche Molekülspezies
enthalten, die für
das Hydroformylierungsverfahren schädlich sind oder bekanntermaßen Oxo-Katalysatoren
desaktivieren. Rhodiummetallkomplex-Hydroformylierungskatalysatoren
werden beispielsweise bekanntermaßen durch bestimmte schwefelhaltige
Moleküle
(z. B. H2S und COS) vergiftet, die sich
irreversibel an das Metallzentrum binden. Solche Gifte können durch Verwendung üblicher
chemischer und Verfahrenstechniken entfernt werden, wie durch Verwendung
von Schutzbetten, insbesondere Zinkoxid enthaltenden Schutzbetten.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Ströme können auch
mehrfach ungesättigte
Verbindungen mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen enthalten. Ihre Konzentrationen
betragen typischerweise weniger als 5 Mol.% des gesamten ungesättigten
Kohlenwasserstoffs, der der Hydroformylierung zugeführt wird.
Hier als aktiv für
die Hydroformylierung von Olefinen und Alkinen erörterte Katalysatoren
sind in ähnlicher
Weise aktiv für
die Hydroformylierung von Olefinen und mehrfach ungesättigten
Verbindungen. Hochungesättigte
Komponenten wie diese mehrfach ungesättigten Verbindungen können Inhibitoren
in der Oxo-Umwandlung von Olefinen sein. Sie können die Aktivität des Oxo-Katalysators
herabsetzen, indem sie sehr stark mit dem Metall assoziieren und
so die Aktivität
des Katalysators für
die Hydroformylierung von Olefinen verringern. Die Mengen an mehrfach
ungesättigten
Verbindungen betragen vorzugsweise daher weniger als 5% des gesamten
ungesättigten Kohlenwasserstoffs,
der in die Hydroformylierung eingeführt wird. Insbesondere sollten
mehrfach ungesättigte Materialien
in Hydroformylierungseinsatzmaterialien in Mengen unter 1 Mol.%
der gesamten ungesättigten Verbindungen
enthalten sein. Beispiele 4 und 8 zeigen die Hydroformylierung von
Mehrkomponenten-Syngasmischungen, die Olefine und mehrfach ungesättigte Materialien
enthalten (speziell Allen). Eine Ausnahme des vorhergehenden Präferenzen
bei Konzentrationen an mehrfach ungesättigten Materialien ist die
Gruppe der nicht-konjugierten, nicht-kumulierten Diene (Diolefine),
für die
es keine Einschränkungen
gibt.
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Allgemein gesagt enthalten die Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterialströme vorzugsweise einfach
ungesättigte
Verbindungen. Mehrfach ungesättigte
Kohlenwasserstoffe, die konjugierte und kumulierte Ungesättigtheit
vom Dien- und Enintyp enthalten, werden als weniger erwünscht angesehen.
Diese mehrfach ungesättigten
Verbindungen können
aus Mehrkomponentenprozesseinsatzmaterialien entfernt werden, oder ihre
Konzentrationen können
vor Kontakt mit dem Hydroformylierungskatalysator herabgesetzt werden.
Obwohl Mehrkomponenten-Syngasprodukte im Allgemeinen vor ihrer Verwendung
in den erfindungsgemäßen Verfahren
nicht vorbehandelt werden müssen,
können
Einsatzmaterialströme,
die mehrfach ungesättigte
Verbindungen in höherer
Konzentration als die obigen bevorzugten Konzentrationen enthalten,
behandelt, abgetrennt oder mit Strömen verdünnt werden, die im Wesentlichen
CO, H2, einfach ungesättigte Verbindungen und Inertmaterialien
enthalten.
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Entfernung von
mehrfach ungesättigten
Verbindungen
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Mehrkomponentenprozesseinsatzmaterialien
können
nach Bedarf behandelt werden, bevor sie in den Oxo-Reaktor eintreten
(d. h. vor der Hydroformylierung), wenn die Konzentration der obigen
spezifizierten, mehrfach ungesättigten,
inhibierenden Komponenten zu hoch ist. Milde selektive Hydrierung,
beispielsweise un ter Verwendung heterogener Katalysatoren (z. B.
Pd auf Aluminiumoxid, oder gemischte Oxid- und Sulfidkatalysatoren,
wie in der EP-A-0 225 143 beschrieben), kann diese reaktiven Kohlenwasserstoffe
in Olefine und Alkane umwandeln. Diese konventionellen heterogenen
Wasserstoffbehandlungsverfahren haben jedoch Nachteile. In heterogenen
Systemen stellen hohe Konzentrationen an ungesättigten Kohlenwasserstoffen
(d. h. Olefine, Alkine und mehrfach ungesättigte Materialien) mit hohen
Wasserstoffkonzentrationen ein Risiko für hochexothermes Durchgehen
der Reaktion dar. Katalysatorselektivität und andere Anlagenbetriebsfragen
bieten weitere Anreize, nach alternativen Lösungen zu suchen.
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Eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung liefert daher ein selektives Flüssigphasenverfahren, das sich
der Probleme annimmt, die mit der Anwendung der bekannten heterogenen
Katalysatoren verbunden sind. Die in dem Verfahren verwendete Flüssigphase
kann eine homogene Phase oder eine pumpbare, feststoffhaltige Aufschlämmung sein.
Die Anmelder haben gefunden, dass der in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Rh-Katalysator für
die selektive Umwandlung der genannten, mehrfach ungesättigten
Kohlenwasserstoffkomponenten in Olefine geeignet ist, wenn der Komplex
nicht als Katalysator, sondern als stöchiometrisches Reagenz in einer
separaten Vorbehandlungsstufe verwendet wird. Das bevorzugte Reagenz
ist der organophosphormodifizierte Rhodiumkatalysator des Oxo/Hydroformylierungsreaktors,
der detaillierter nachfolgend in "Rh-Oxo-Katalysator" beschrieben wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird ein Zweistufenverfahren verwendet, um überschüssige mehrfach ungesättigte Verbindungen
in dem MCS in Olefine und Alkane umzuwandeln. In der ersten Stufe
des Prozesses wird das Mehrkomponenten-Syngas mit einer Lösung kontaktiert,
die den mit Liganden versehenen Rhodiumkomplex als Reagenz enthält. Die
starke Vorzugsbindung der mehrfach ungesättigten Verbindungen an den
Rhodiumkomplex dient zum Extrahieren derselben aus dem MCS und in
die Lösung,
wo sie als gebundene Spezies auf dem Rhodium gehalten werden. Diese
Gas/Flüssigkeits-"Wäsche" entfernt effektiv die mehrfach ungesättigten
Verbindungen aus dem MCS-Einsatzmate rial. Der Rh-Kohlenwasserstoffkomplex
im Wesentlichen als stöchiometrisches
Reagenz, das die mehrfach ungesättigten
Kohlenwasserstoffe während
des Kontaktierens aus dem MCS bindet. In einer separaten zweiten
Stufe werden die mehrfach ungesättigten
Verbindungen in die entsprechenden Olefine umgewandelt, und der
Rhodiumkomplex wird regeneriert, indem die komplexierte, mehrfach
ungesättigte
Verbindungen enthaltende Lösung
mit einem Gas mit hohem Wasserstoff- und niedrigem Kohlenmonoxidgehalt
für eine
ausreichende Zeit kontaktiert wird, um die Umwandlung der mehrfach
ungesättigten
Materialien zu bewirken.
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Wenn diese Hydrierung von mehrfach
ungesättigtem
Material unter konventionellen Hydroformylierungsbedingungen durchgeführt wird,
d. h. CO-Partialdrücken
von 10 bis 1000 kPa, wird die Umwandlung dieser stark gebundenen
Spezies in Olefine langsam sein (siehe Beispiel 4), so dass die
erforderlichen Rhodiumkonzentrationen unwirtschaftlich werden. Wir
haben jedoch gefunden, dass die Umwandlung dieser mehrfach ungesättigten
Materialien unter Bedingungen von höheren Wasserstoff- und insbesondere
niedrigeren CO-Partialdrücken
als bei konventioneller Rhodium-Hydroformylierung wesentlich beschleunigt
werden kann. Die komplexierte, mehrfach ungesättigte Verbindungen enthaltende
Rh-Lösung
kann in einem separaten Reaktor mit wasserstoffreichem Gas regeneriert
werden, d. h. einem Gas mit hohen Wasserstoff- und niedrigen CO-Konzentrationen oder
reinem Wasserstoff. Während
dieser Regenerierung kehrt der Rh-Komplex in seine von mehrfach
ungesättigten
Verbindungen freie Form zurück,
während
die mehrfach ungesättigten
Materialien zu den entsprechenden Olefinen und Alkanen hydriert
werden. Allen wird beispielsweise während dieses Prozesses zuerst
zu Propylen hydriert, während
Butadiene zu Butenen hydriert werden. Bei dieser Regenerierungs-Wasserstoffbehandlungsstufe
werden einige der aus mehrfach ungesättigten Verbindungen gebildeten Olefinen
weiter zu den entsprechenden Alkanen hydriert. Die Hydriergeschwindigkeit
in dieser Regenerierungsstufe kann eingestellt werden, indem die
Partialdrücke
von Wasserstoff und CO eingestellt werden. Höhere Partialdrücke von
Wasserstoff erhöhen
die Hydrierungsgeschwindigkeit. Im Gegensatz dazu reduzieren zunehmende
Partialdrücke
an CO die Hydrieraktivität
des Katalysators. Die Geschwindigkeit und Selektivität können konventionell
geregelt werden, indem der Partialdruck von CO in dem Wasserstoffbehandlungsreaktor eingestellt
wird.
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Der Vorteil des hier beschriebenen
Verfahrens liegt darin, dass die Zusammensetzung der für die stöchiometrische
Entfernung der mehrfach ungesättigten
Materialien verwendeten Waschlösung
im wesentlichen die gleiche sein kann, die für die katalytische Oxo-Stufe
verwendet wird. Es kann jeder Entfernungsgrad von mehrfach ungesättigten
Verbindungen bewirkt werden. Die mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffe
(z. B. Allen oder Vinylacetylen) werden vorzugsweise aus der Gasphase
entfernt, weil sie sich stärker
binden als die einfach ungesättigten
Materialien, insbesondere Olefine. Da die stärker bindenden Komponenten
die stärkeren Inhibitoren
der Oxo-Umwandlung von einfach ungesättigten Verbindungen, insbesondere
in der Oxo-Umwandlung von Olefinen sind, entfernt das Verfahren
die stärksten
Inhibitoren zuerst und produziert ein gereinigtes MCS, das an mehrfach
ungesättigten
Verbindungen verarmt ist und als Oxo/Hydroformylierungsreaktoreinsatzmaterial
bevorzugt ist. Ein weiterer Vorteil der Verwendung der Rhodium-Oxo-Katalysatorlösung zur
Vorbehandlung von MCS-Hydroformylierungseinsatzmaterial liegt darin,
dass es nicht notwendig ist, Verluste an Rhodiumkomplex durch Mitreißen in die
MCS-Gasphase strickt zu kontrollieren, weil das nachgeordnete Hydroformylierungsreaktorsystem
Mittel aufweisen muss, um diesen Rh-Komplex wirksam einzufangen.
Jede Rh-Verbindung, die durch den MCS-Strom mitgeschleppt wird,
verunreinigt zudem nicht den Katalysator in dem Oxo-Reaktor, da
die Zusammensetzungen im Wesentlichen gleich sind.
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Beispielsweise zeigt 1 Absorber 11, in dem das mehrfach
ungesättigte
Verbindungen enthaltende MCS-Einsatzmaterial (101) mit
einer an mehrfach ungesättigten
Verbindungen verarmten Lösung
des öllöslichen
Rhodiumkomplexes (105) kontaktiert wird. Dieser Absorber
ist analog zu Schutzbetten aus Opferkatalysator, die mitunter in
der heterogenen Katalyse verwendet werden. Der an mehrfach ungesättigten
Verbindungen verarmte MCS-Strom (102) tritt aus dem Absorber
aus und wird zur Hydroformylierung (hier als zwei Reaktoren (13 und 14)
in Reihe gezeigt) geleitet, wobei jeder Umpumpkühlung (107 und 109)
und Reaktorausflüsse
(108 und 110) aufweist. Im Unterschied zu dem "Schutzbett" der heterogenen
Katalyse ist der mehrfach ungesättigte
Verbindungen enthaltende "Opfer"-Katalysator dieses
Verfahrens eine pumpbare Flüssigphasenlösung eines
Rh-Komplexes (106), die am Boden des Absorbers gewonnen
wird. Die komplexierte, mehrfach ungesättigte Verbindungen enthaltende
Lösung
(106) wird in einen Regenerierungsreaktor (12)
gepumpt, in dem sie mit wasserstoffhaltigem Gas (104) behandelt
wird. In dem Regenerierungsreaktor wird der von mehrfach ungesättigten
Verbindungen freie Rhodiumkomplex durch die Hydrierung der komplexierten
mehrfach ungesättigten
Verbindungen zu Olefinen und Alkanen zurückgewonnen. Ein gasförmiger Spülstrom (103)
aus dem Regenerierungsreaktor wird verwendet, um hohe Wasserstoffkonzentrationen
aufrechtzuerhalten. Die regenerierte, an mehrfach ungesättigten
Verbindungen verarmte Lösung
des Rh-Komplexes (105) wird aus dem Regenerator (12)
an den Absorber (11) zurückgegeben. Die Olefin- und
Alkanprodukte der Hydrierung des mehrfach ungesättigten Materials werden in
dem Maße,
in dem sie in der Katalysatorlösung
gelöst
verbleiben, während
des Kontakts mit der Katalysatorlösung in Absorber (11)
in den MCS-Strom zurückgeführt.
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Die Temperatur in dem Absorber (11)
wird in dem Bereich von 0 bis 150°C,
vorzugsweise zwischen 20 und 60°C
gehalten. Wenn die Temperatur diese Grenzwerte übersteigt, kann der Rh-Komplex
sich inakzeptabel rasch zersetzen. Bei höheren Temperaturen besteht
auch die Möglichkeit
von hoher Reaktivität
und Exothermen, wenn der Absorber Stellen aufweist, an denen sowohl
die Rh-haltige Lösung
als auch MCS an Inhibitoren verarmt sind. Dies trifft beispielsweise
auf den oberen Bereich eines Gegenstromabsorbers zu. Niedrigere
Temperaturen sind akzeptabel. Die Gleichgewichtseinstellungsgeschwindigkeit
zwischen dem Rh-Komplex und den Inhibitoren wird bei bestimmten
niedrigen Temperaturen jedoch zur Einschränkung. Niedrigere Temperaturen
können
jedoch zu zusätzlichen
Kühlkosten
ohne zusätzlichen
Vorteil vom Verfahrensstandpunkt her führen. Der Druck wird in Absorber 11 vorzugsweise
auf weniger als etwa 5 MPa gehalten, wobei ein Partialdruck von
Acetylen unter dem Sicherheitsgrenzwert von 0,2 MPa gehalten wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Absorber unmittelbar vor dem Oxo/Hydroformylierungsreaktor
positioniert.
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Die Temperatur in dem Regenerator
(12) wird im Bereich von 50 bis 150°C, insbesondere zwischen 80
und 125°C
gehalten. Der Druck in dem Regenerator wird typischerweise durch
verfahrenstechnische und wirtschaftliche Faktoren begrenzt. Hohe
Wasserstoffdrücke
beschleunigen die Regenerierung des an mehrfach ungesättigten
Verbindungen freien Rh-Komplexes und die Hydrierung der gewaschenen
und komplexierten mehrfach ungesättigten
Verbindungen, wodurch kleinere Regenerierungsgefäße und geringere Mengen an
Rhodiumkomplex erforderlich sind. Der Druck in dem Regenerator wird
vorzugsweise im Bereich von etwa 0,1 bis 50 MPa und insbesondere
im Bereich von etwa 1 bis 10 MPa gehalten. Das Flüssigeinsatzmaterial
zu dem Regenerator verlässt
den Absorber (11) ohne jede Behandlung. Das Gaseinsatzmaterial
ist ein wasserstoffhaltiges Gas, das entweder im Wesentlichen reiner
Wasserstoff oder eine Gasmischung sein kann, die an Wasserstoff
angereichert und an CO verarmt ist. Andere Schutzbetten, die irreversible
Gifte des Rh-Oxo-Katalysators entfernen sollen, wie Schwefelverbindungen,
Halogenide, Cyanide, Eisencarbonylverbindungen und dergleichen,
sollten auch verwendet werden, um den MCS-Einsatzmaterialstrom zu
dem Absorber (11) für mehrfach
ungesättigte
Verbindungen vorzubehandeln. Das wasserstoffreiche Einsatzmaterialgas
zu dem Regenerator (12) sollte auch im wesentlichen frei
von den genannten irreversiblen Giften und anderen schädlichen
Verbindungen für
den Rh-Komplex sein. Die Zugabe von reinem, schwefelfreiem Wasserstoff
ist in dem Gaseinsatzmaterial für
den Regenerator bevorzugt. Die Geschwindigkeit und Selektivität der Hydrierstufe
zur Herstellung von Olefinen aus mehrfach ungesättigten Verbindungen und Alkinen
kann geregelt werden, indem der Partialdruck von CO eingestellt
wird. Das H2/CO-Partial druckverhältnis in
dem Regenerator sollte 10 oder höher,
vorzugsweise 50 oder höher
sein. Höhere
CO-Partialdrücke
führen
zu höherer
Selektivität
zu Olefinen, jedoch verringerter Geschwindigkeit der Umwandlung
von mehrfach ungesättigten
Verbindungen. In bestimmten Fällen
kann das CO, das in der komplexierten, mehrfach ungesättigte Verbindungen
enthaltende Lösung (106)
gelöst
ist, einen ausreichenden Partialdruck von CO in dem Regenerator
(12) liefern. Falls notwendig, kann CO gemeinsam mit wasserstoffhaltigem
Gas in den Regenerator eingeführt
werden, oder es können Gasmischungen
verwendet werden, die an CO verarmt und an Wasserstoff angereichert
sind.
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Die Abwesenheit von CO hat keine
destabilisierende Wirkung auf den Rh-Komplex, beeinflusst die Geschwindigkeit
und Selektivität
der Hydrierung der ungesättigten
Kohlenwasserstoffe jedoch, die in dem Regenerator vorhanden sind.
Wenn kein CO vorhanden ist, werden wahrscheinlich alle ungesättigten
Kohlenwasserstoffe einschließlich
der Olefine zu Alkanen hydriert. Es ist daher erwünscht, die
CO-Konzentration in dem Regenerator auf einer ausreichenden Höhe zu halten,
um die mehrfach ungesättigten
Verbindungen vorzugsweise nur zu Olefinen zu hydrieren, um einen
wirtschaftlichen Kompromiss zwischen rascherer Regenerierung des
an mehrfach ungesättigten
Verbindungen freien Rh-Komplexes (somit kleinere Gerätegröße und geringere Rh-Last)
und Verlust der C2- bis C5-Olefinquelle
durch verringerte Selektivität
zu erreichen. Die Abtrennung der mehrfach ungesättigten Verbindungen von dem
Hauptstrom des Mehrkomponenten-Syngases verbessert die Gesamtselektivität des Verfahrens,
da die mehrfach ungesättigten
Verbindungen separat behandelt werden so dass die Masse an Ethylen
und Acetylen in dem MCS nicht den Hydrierbedingungen ausgesetzt
wird, die für rasche
Umwandlung von mehrfach ungesättigten
Verbindungen geeignet sind.
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Die Durchflussgeschwindigkeit der
Katalysatorlösung
zu dem Absorber wird so eingestellt, dass die Conzentrationsgrenzwerte
erfüllt
werden, die für
die mehrfach gesättigten
Verbindungen des Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterials gegeben
sind, wie zuvor beschrieben wurde. Die Durchflussgeschwindigkeit von
Rhodium sollte auf eine ausreichende Höhe gesetzt werden, um stöchiometrisch
mit der Menge an zu entfernenden, mehrfach ungesättigten Verbindungen zu kombinieren.
Somit kann ein Behandlungsverhältnis
definiert werden als Verhältnis
der Durchflussgeschwindigkeit von Rhodium zu dem Absorber (ausgedrückt als Mol
pro Zeiteinheit) zu der Durchflussgeschwindigkeit von zu entfernenden,
mehrfach ungesättigten
Verbindungen (auch als Mol pro Zeiteinheit). Bei einem idealen Absorptionssystem
kann dieses Behandlungsverhältnis
für vollkommene
Entfernung von nur den gewünschten,
mehrfach ungesättigten
Verbindungen genau 1,0 betragen. Behandlungsverhältnisse sollten erfindungsgemäß zwischen
0,5 und 50, vorzugsweise zwischen 1 und 10 liegen. Höhere Behandlungsverhältnisse
werden empfohlen, wenn eine signifikante Fraktion des Rhodiumkomplexes
inaktiv ist, oder wenn eine Fraktion der Alkinkomponente des MCS
zusätzlich
zu den mehrfach ungesättigten
Verbindungen entfernt und umgewandelt werden soll.
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Bedingungen (Temperatur, Druck, Verweilzeit,
usw.) in dem Regenerator werden so eingestellt, dass die Umwandlungsgeschwindigkeit
von mehrfach ungesättigten
Verbindungen der Geschwindigkeit entspricht, mit der sie durch Katalysatorlösung in
den Regenerator getragen werden (was wiederum der Geschwindigkeit der
Entfernung von mehrfach ungesättigten
Verbindungen in dem Absorber entspricht). Beispiel 4 schließt ausgewählte Geschwindigkeiten
der Umwandlung von mehrfach ungesättigten Verbindungen ein, die
Fachleute der Verfahrenstechnik verwenden können, um Betriebsbedingungen
für den
Regenerator zu spezifizieren. Die Waschlösung kann im Wesentlichen die
gleiche sein wie die Katalysatorlösung, die in der Oxo-Reaktorstufe verwendet
wird, oder jeder lösliche
oder Aufschlämmungsphasenkatalysator,
der die gleiche Wirkung unter den hier beschriebenen Bedingungen
erreicht. Das Absorptionsverfahren verwendet vorzugsweise die gebrauchte
Katalysatorlösung
aus dem Oxo-Reaktor als Waschlösung
vor deren letztendlicher Entsorgung und/oder Rückführung.
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Ein Vorteil der Verwendung der oben
beschriebenen Behandlung unter dem Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, dass die mehrfach ungesättigten Verbindungen nicht
in dem Oxo-Reaktor
umgewandelt werden und daher keine große Menge an aktivem Katalysator
binden. Sie werden aus dem Haupteinsatzmaterialstrom entfernt und
separat in Olefine umgewandelt. Die gebildeten Olefine werden dann
vorzugsweise in das Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterial zurückgeführt und
in dem Oxo-Reaktor
hydroformyliert. Ein weiterer Vorteil der Verwendung des vorliegenden
Absorptions/Regenerationsverfahrens zur Umwandlung von mehrfach
ungesättigten
Verbindungen ist das Beseitigen der Gefahr von Durchgehen der Hydrierungsreaktionen,
die mit der Hydrierung der hoch ungesättigten Kohlenwasserstoffe
verbunden ist. Diese Gefahr entfällt
durch die Durchführung
der vorliegenden Erfindung, weil die Menge an ungesättigten
Spezies in dem Reaktor auf die Menge begrenzt wird, die gebunden
in dem Rhodiumkatalysator oder physikalisch in dem Lösungsmittel
gelöst
transportiert wird. Jede Rh-Stelle ist somit auf einen sehr begrenzten
Umsatz begrenzt, bevor ihr die ungesättigten Spezies zum Hydrieren
fehlen. In dieser Situation kann selbst ein rascher Anstieg der
Reaktionsgeschwindigkeit nur zu der Umwandlung einer sehr begrenzten
Menge an ungesättigten Spezies
führen,
und somit ist die resultierende Wärmefreisetzung streng begrenzt.
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Rh-Oxo-Katalysator
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist der Oxo/Hydroformylierungskatalysator ein Rhodiumkomplexkatalysator,
vorzugsweise ein öllöslicher
Rhodiumkomplexkatalysator. Der öllösliche Katalysator
wird typischerweise durch eine Komplexierungsreaktion in Lösung zwischen
einer Rhodiumvalenz, einer öllöslichen Organophosphorverbindung,
vorzugsweise einer Triorganophosphorverbindung oder einer Mischung
solcher Verbindungen und Kohlenmonoxid gebildet. Unter Reaktionsbedingungen
kann das Rh-Zentralatom mit anderen Spezies komplexieren, die in
der Reaktionsmischung vorhanden sind, wie Ethylen, und anderen Olefinen (z.
B. Propylen), Acetylen und anderen Alkinen (z. B. Methylacetylen),
Dienen und anderen hochungesättigten Kohlenwasserstoffen
(z. B. Allen, Butadiene, Vinylacetylen, usw.) und Wasserstoff, die
auch als Liganden wirken können.
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Die bevorzugten Triorganophosphorverbindungen,
die zur Herstellung des Rh-Komplexkatalysators zur Verwendung in
dem erfindungsgemäßen Oxo-Reaktor
geeignet sind, gehören
zu der Gruppe der öllöslichen
Triarylphosphine, Trialkylphosphine, Alkyldiarylphosphine, Aryldialkylphosphine,
Trialkylphosphite, Triarylphosphite, die mindestens ein Phosphoratom
pro Molekül
enthalten. Sie sollten mittels eines freien Elektronenpaars am Phosphor
mit Rh komplexieren können.
Nicht einschränkende
Beispiele für
solche öllöslichen Triorganophosphorverbindungen
zur Verwendung in dem Katalysator schließen Triarylphosphine, wie Triphenylphosphin
oder Tri-p-tolylphosphin, Trialkylphosphine wie Trioctylphosphin
oder Tricyclohexylphosphin oder Alkyldiarylphosphine, wie Octyldiphenylphosphin
oder Cyclohexyldiphenylphosphin oder Aryldialkylphosphine ein, wie
Phenyldioctylphosphin oder Phenyldicyclohexylphosphin, usw. Die
Triorganophosphorverbindungen, die als Liganden dienen können, können auch
andere phosphorhaltige Verbindungen sein, wie Triorganophosphite,
z. B. Trialkylphosphite wie Trioctylphosphit, Triarylphosphite wie
Tri-p-tolylphosphit. Zusätzlich
zu einzähnigen
Phosphorliganden können
auch zweizähnige
Verbindungen wie Diphos Cois(diphenylphosphino)ethan verwendet werden.
Eine ausführliche
Liste geeigneter Phosphinliganden wird in dem Buch von Falbe auf
den Seiten 55 bis 57 gegeben. Die öllösliche Triorganophosphorverbindung
ist vorzugsweise ein Trialkylphosphin, wie Tricyclohexylphosphin
und Trioctylphosphin, oder ein Triarylphosphin wie Triphenylphosphin. Andere
Liganden wie Phenyldicyclohexylphosphin, Diphenylcyclohexylphosphin,
Phenyldioctylphosphin, Tri-ptolylphosphin, Trinaphthylphosphin,
Phenyldinaphthylphosphin, Diphenylnaphthylphosphin, Tri(p-methoxyphenyl)phosphin,
Tri(pcyanophenyl)phosphin, Tri(p-nitrophenyl)phosphin, p-N,N-Dimethylaminophenyl(diphenyl)phosphin
und dergleichen können
jedoch gewünschtenfalls
verwendet werden. Es können
auch Mischungen von Triorganophosphorverbindungen verwendet werden.
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Fachleute werden erkennen, dass andere
Liganden, die mit Rhodium zur Hydroformylierung verwendet werden,
wiederum erfindungsgemäß zur Hydroformylierung
von Mehrkomponenten-Syngas verwendet werden können, vorausgesetzt, dass der
Katalysator in einem ausreichenden Ligand/Rh-Verhältnis verwendet wird.
Weitere Beispiele für
Liganden für
die Hydroformylierung schließen Übergangsmetallbisphosphitkatalysatoren
(wie in der
US-A-4 742 178 offenbart),
zweizähnige
Organophosphorliganden (wie in der
US-A-4 742 178 offenbart)
und Übergangsmetallphosphitliganden
(wie in der
US-A-4 769 498 offenbart)
ein.
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Fachleute werden des Weiteren erkennen,
dass von ölhaltigen
oder ölartigen
Medien verschiedene Reaktionsmedien erfindungsgemäß zur Hydroformylierung
von Mehrkomponenten-Syngas verwendet werden können. Der Katalysator wird
typischerweise in einem Reaktionsmedium löslich gemacht, indem geeignete
Liganden für
die Komplexierung verwendet werden. Die Hydroformylierung von MCS
kann in wässrigen
Medien unter Verwendung von Organophosphorliganden durchgeführt werden,
die mindestens einen Substituenten an dem Kohlenwasserstoffrest
des Liganden enthalten, der dem Liganden Wasserlöslichkeit verleiht. Solche
Substituentengruppen schließen
beispielsweise die Carboxyl-, Amino- und Sulfo-funktionale Gruppen
ein. Beispiele für
solche Liganden finden sich in den
US-A-4
248 802 ,
US-A-4 808
756 ,
US-A-5 312 951 und
US-A-5 347 045 ein, auf die hier
Bezug genommen wird. Hydroformylierung von MCS kann auch mit fluoriertem
Kohlenwasserstoffmedium durchgeführt
werden, vorausgesetzt, dass der Rh-Komplex in fluorhaltigen Medien
löslich gemacht
wird, wie in der
US-A-5 463 082 beschrieben
ist, auf die hier Bezug genommen wird.
-
Rhodiumkomplexe, die unter Verwendung
der genannten Liganden hergestellt sind, können auch in Lösung in
dem zuvor beschriebenen Absorber/Regeneratorsystem zur Entfernung
mehrfach ungesättigter Verbindungen
verwendet werden. Die Verwendung der gebrauchten Katalysatorlösung aus
dem Hydroformylierungsreaktor vor deren endgültiger Entsorgung und/oder
Rückführung kann überdies
aufgrund der potentiellen Einsparungen der Reagentienkosten in der
Stufe zur Entfernung der mehrfach ungesättigten Verbindungen auch vorteilhaft
sein.
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Rhodiumkomplexkatalysatoren, die
unter Verwendung der genannten Liganden hergestellt sind, liefern
bekanntermaßen
gute katalytische Aktivität
bei der Hydroformylierung von reinen Olefineinsatzmaterialien, werden
durch Alkine, insbesondere Acetylen, jedoch inhibiert/vergiftet.
Die Anmelder haben jedoch unerwarteterweise gefunden, dass diese
Liganden zur Hydroformylierung von Syngas verwendet werden können, das
gemischte C2- bis C5-Olefinund
-Alkineinsatzmaterialien enthält,
insbesondere Acetylen und Ethylen, vorausgesetzt, dass der Phosphor
und das Rhodium in dem Katalysator in Mengen vorhanden sind, die
den Katalysator katalytisch aktiv machen. Vorzugsweise wird das
P/Rh-Verhältnis über einem
spezifizierten Mindestwert gehalten. Wir haben gefunden, dass dieser
Mindestwert für
Triphenylphosphin (PPh3) vorzugsweise 30 sein
sollte. Die bevorzugte Ligandenkonzentration kann auch in Bezug
auf die Mindestkonzentration des koordinativ aktiven Phosphors [P]
in der Lösung
oder in Bezug auf ein Mindestverhältnis von [P]/pCO in
der Reaktion ausgedrückt
werden, wobei pCO der Partialdruck von Kohlenmonoxid
in der Gasphase ist. Bei PPh3 sollte [P]
vorzugsweise über
0,01 Mol/l liegen, und das [P]/pCO-Verhältnis sollte
vorzugsweise über
0,1 mmol/l/kPa liegen. Die Rh-Konzentration in der Reaktionsmischung
sollte im Bereich von etwa 1 × 10-5 bis etwa 1 × 10-2 Mol/l
liegen. Dieser Bereich der Rh-Konzentrationen
entspricht einer Rh-Konzentration im Bereich von etwa 1 bis etwa
1000 Gew.ppm. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sollte das Rh im Bereich von 50 bis 750 ppm vorhanden sein, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Lösung.
Die Wahl der Katalysatorkonzentration kann innerhalb der obigen
Bereiche verfahrenstechnische und wirtschaftliche Überlegungen
widerspiegeln.
-
Die Hydroformylierung des Oxo-Reaktoreinsatzmaterials
wird durchgeführt,
indem der Katalysator mit dem Mehrkomponenten-Syngas in einer Lösung des
Katalysators kontaktiert wird, die mit einem Lösungsmittel oder einer Mischung
von Lösungsmitteln
her gestellt ist. Ölhaltige
oder ölartige
Lösungsmittel,
die zur Herstellung einer Katalysatorlösung verwendet werden können, die
in der Oxo/Hydroformylierungsstufe verwendet wird, sind in der Technik
bekannt und schließen
aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe (z. B. Heptane,
Cyclohexan, Toluol, usw.), Ester (z. B. Dioctylphthalat), Ether
und Polyether (z. B. Tetrahydrofuran und Tetraglyme), Aldehyde (z.
B. Propanal, Butanal, usw.), die Aldolkondensationsprodukte der
Oxo-Produktaldehyde, den Triorganophosphorliganden selbst (z. B.
Triphenylphosphin), usw. ein.
-
Für
Katalysatorzusammensetzungen außerhalb
der angegebenen Bereiche, insbesondere für Katalysatoren mit P/Rh-Verhältnissen
unter dem Mindestwert für
einen katalytisch aktiven Hydroformylierungskatalysator (der für PPh
3 30 ist), hat der Katalysator deutlich verringerte
Aktivität.
Preece und Smith (
EP-A-0 233 759 )
haben beispielsweise die Hydroformylierung von acetylenhaltiger
Mehrkomponenten-Syngasmischung in Gegenwart von PPh
3-modifiziertem Rh
6(CO)
12-Katalysator
untersucht. Trotz der Tatsache, dass das Einsatzmaterialgas hohe
Konzentrationen der Reaktanten (Acetylen, Ethylen, CO beziehungsweise
Wasserstoff im Verhältnis
6 : 3 : 30 : 61) enthielt, die Katalysatorlösung hohe Konzentrationen an
Rh (0,0108 Mol/l) und PPh
3 (0,114 Mol/l)
enthielt und der Gesamtdruck 0,91 MPa betrug, versagte der Katalysator,
wie durch die Tatsache ersichtlich ist, dass der Gesamtumsatz in
Gegenwart von Acetylen nur 13 in 24 Stunden betrug, was zu einer sehr
niedrigen Umsatzfrequenz von 1,5 × 10
-4 Mol
Propanal/Mol Rh/s führte.
Unter diesen angegebenen Bedingungen hatte der Rh-Katalysator eine
hohe Aktivität
zur Hydroformylierung von Ethylen allein (C. K. Brown und G. Wilkinson,
Tetrahedron Letters 1969, 22, 1725). Neben dem erwarteten Propanal
enthielt die Produktmischung auch 1,1 Mol.% Aceton, was in Hydroformylierungsproduktmischungen
von Ethylen nicht beobachtet wurde. Diese Auswirkung von Acetylen
auf die Oxo-Umwandlung von Ethylen ist in der Literatur gut dokumentiert
und ist der Grund dafür,
dass Acetylene als "klassische
Katalysatorgifte" für die phosphinmodifizierten Rh-Katalysatoren
bezeichnet werden (siehe B. Cornils, "Hydrofor mylation. Oxo Synthesis, Roelen
Reaction" in New
Syntheses with Carbon Monoxide, Hg. J. Falbe, Springer Verlag, New
York, 1980, Seite 73).
-
Die Anmelder haben jedoch gefunden,
dass unter geeigneten Bedingungen, insbesondere bei spezifischen
geeigneten P/Rh-Verhältnissen,
die inhibierende/vergiftende Wirkung der Alkine nicht nur überwunden werden
kann, sondern in der Tat die Alkinkomponenten selbst auch in die
entsprechenden gesättigten
Aldehyde umgewandelt werden können.
Diese Verhältnisse
sind typischerweise hoch. Der hier von den Anmeldern verwendete
Katalysator zeigt erhöhte
Aktivität
und wird durch C2- bis C5-Alkine
wie Acetylen nicht vergiftet, sondern stattdessen mit Olefinen zusammen
in die entsprechenden C3- bis C6-Aldehyde
umgewandelt, wie durch seine hohe Umsatzfrequenz mit Einsatzmaterialströmen erreicht
wird, die Acetylen, Ethylen, CO und Wasserstoff enthalten. Die Anmelder
haben gefunden, dass sich die Aktivitätsergebnisse dieses Katalysatorsystem
mit unterschiedlichen Konzentrationen an koordinativ aktiven P-Konzentrationen
und P/Rh-Verhältnissen änderten.
Ein physikalisches Anzeichen für
diese Veränderung
ergibt sich aus Experimenten, die mit Acetylen und Ethylen enthaltenden
Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterialien bei 100 und 110°C und 0,8
beziehungsweise 2,2 MPa Gesamtdruck mit unterschiedlichen PPh3/Rh-Verhältnissen
(siehe Beispiele 1 und 2) durchgeführt wurden. Wenn das PPh3/Rh-Verhältnis
9,3 war, im Wesentlichen das gleiche wie in dem Experiment von Preece
und Smith, wobei jedoch eine andere Rh-Quelle verwendet wurde, hatte
die fertige Katalysatorlösung
eine dunkelbraune Farbe, war jedoch orange, wenn das PPh3/Rh-Verhältnis
höher war,
z. B. 300. Die braune Farbe der Lösung, die den Katalysator mit
einem P/Rh-Verhältnis von
9,3 enthielt, zeigte, dass sich der Katalysator zersetzt hatte.
Bei 110°C
und 2,2 MPa Gesamtdruck betrug der Gesamtumsatz mit einem PPh3/Rh-Verhältnis
von 9,3 nur 4,9 in 2 Stunden, während
unter milderen Bedingungen von 100°C und 0,8 MPa der Gesamtumsatz
221 in 45 Minuten betrug, wenn das PPh3/Rh-Verhältnis 300
betrug. Diese letztere katalytische Geschwindigkeit liegt im Bereich
der Hydroformylierungsgeschwindigkeit von Propylen unter ansonsten
identischen Bedingungen. Der Katalysator mit einem PPh3/Rh-Verhältnis von
300 zeigte somit eine durchschnittliche Umsatzfrequenz von 0,082
Mol Propanal/Mol Rh/s, während
der Katalysator mit einem PPh3/Rh-Verhältnis von
9,3 eine durchschnittliche Umsatzfrequenz von 6,8 × 10-4 Mol Propanal/Mol Rh/s ergab, d. h. 120
Mal langsamer. Anfangsumsatzfrequenzen so hoch wie 2 Mol Propanal/Mol
Rh/s sind mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
unter Verwendung eines PPh3/Rh-Katalysators
mit einem PPh3/Rh-Verhältnis von 660 und darüber (siehe
Beispiel 3) bei der Umwandlung eines MCS-Einsatzmaterials erreicht
worden, das 15,5 vol.% Ethylen und 6,5 vol.% Acetylen enthielt.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung besteht somit darin, dass es für jede Organophosphorverbindung,
die zum Modifizieren von Rhodium zur Verwendung in der Hydroformylierung
verwendet wird, ein Katalysator-P/Rh-Verhältnis gibt, das ausreichend
hoch ist, um einen aktiven Katalysator für die Hydroformylierung von
Mehrkomponenten-Syngas zu erzeugen. Obwohl Katalysatoren unter diesem
P/Rh-Verhältnis einen
Mindestumsatzgrad liefern können,
wie durch die Umsatzfrequenz von 6,8 × 10-4 Mol
Oxo/Mol Rh/s deutlich wird, die mit PPh3 bei
einem P/Rh-Verhältnis
von 9,3 erreicht wurde, hat ein brauchbarer Katalysator vorzugsweise
ein ausreichend hohes P/Rh-Verhältnis,
um eine Aktivität
von mindestens 10-2 Mol Oxo/Mol Rh/s zu
liefern.
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Andere Experimente, die mit Mehrkomponenten-Syngasmischungen
in Gegenwart von Rhodium-PPh3-Katalysator
mit P/Rh-Verhältnissen
von 100 oder mehr durchgeführt
wurden, zeigten eine hohe Selektivität zu Propanal von etwa 99,5%
in einem weiten Bereich von H2/CO- und Acetylen/Ethylen-Verhältnissen und
Temperaturen, selbst bei Umwandlungen so hoch wie 99%. Das einzige
andere nachgewiesene Produkt war Ethan. Andererseits ist berichtet
worden (T. Mise et al. Chem. Lett. 1982, (3), 401), dass Acetylen
und Ethylen enthaltende Mehrkomponenten-Syngasmischungen α,β-ungesättigte Ethylketone
in Gegenwart von nicht-modifiziertem Rh-Katalysator ergeben, bei dem das P/Rh-Verhältnis Null
ist.
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Die Anmelder haben gefunden, dass
bei PPh3/Rh-Verhältnissen von mindestens 30
und vorzugsweise über
etwa 100 erhebliche Verbesserungen der Geschwindigkeit, Umwandlung
und Stabilität
erreicht werden. Bei PPh3/Rh-Verhältnissen über 30 wurden
Anfangsgeschwindigkeiten von mindestens 0,04 Mol/Mol Rh/s und Umwandlungen
von mindestens 80% mit einer orangegelben Katalysatorfarbe erreicht
worden, die einen stabilen Katalysator zeigt. Bei diesen PPh3/Rh-Verhältnissen
wird die Hydroformylierung von Acetylen und Ethylen enthaltenden
MCS-Mischungen erleichtert und der Katalysator kann auch in einer
Form stabilisiert werden, die Hydroformylierung gegenüber der
Bildung anderer Oxygenate katalysiert, wie Ketonen und Estern.
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Der genannte Effekt, bei dem die
Hydroformylierung von Acetylen und Ethylen enthaltenden MCS-Mischungen
den Katalysator stabilisiert, kann ein starker Anreiz sein, Alkine
(insbesondere Acetylen) zu Olefinen (insbesondere Ethylen) zur Hydroformylierung
zu geben. Unter Bedingungen, die für die Hydroformylierung von
Olefinen mit Alkinen und anderen mehrfach ungesättigten Verbindungen geeignet
sind, besteht zwischen sowohl dem Liganden als auch dem Alkin ein
Gleichgewicht, das stark auf Seite der Bindung an das Rhodium liegt.
Dies verringert das Reservoir an Rhodium mit unzureichender Ligandenkoordination
erheblich, was wiederum die Geschwindigkeit der Rhodiumclusterbildung
herabsetzt, wobei die Clusterbildung der Hauptweg der Rhodiumdesaktivierung
ist. Wie in Beispiel 7 gezeigt ist, kann die Katalysatordesaktivierung
daher durch Zugabe einer geringen Menge an Al-kin wesentlich verringert werden. Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Hydroformylierung
von Olefinen (insbesondere Ethylen), bei dem eine geringe Menge
an Alkinen (insbesondere Acetylen) und/oder mehrfach ungesättigten
Verbindungen zugegeben wird, die ausreicht, um die Katalysatordesaktivierung
abzuschwächen.
Ein bevorzugtes Alkinzugabeniveau ist etwa 10 ppm bis etwa 10% des
gesamten ungesättigten
Materials, insbesondere etwa 100 ppm bis etwa 5% des gesamten ungesättigten
Materials. Die Zugabe von Alkinen oder mehrfach ungesättigten
Materialien kann hinsichtlich verringer ter Desaktivierung und hinsichtlich
der Bedingungen mit höherer
Schärfe
(z. B. Temperatur, Olefinumwandlung, usw.), die durch verringerte
Desaktivierung möglich
werden, ausreichende Vorteile liefern, so dass diese Ausführungsform
zur Verbesserung der Hydroformylierung von Olefin (insbesondere
Ethylen) verwendet werden kann, bei der die Alkine oder mehrfach
ungesättigten
Materialien im Wesentlichen zur Abschwächung der Desaktivierung vorhanden
sind und wobei die Aldehydausbeute aus diesen Alkinen oder mehrfach
ungesättigten
Verbindungen irrelevant oder unbedeutend sein kann.
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Bei von Triphenylphosphin verschiedenen
Liganden kann die Mindestligandenkonzentration anders sein. Wenn
der Katalysator zur Umwandlung von Mehrkomponenten-Syngasmischungen
verwendet wird, die Alkine enthalten, ist ein wichtiges Charakteristikum
des Liganden seine Fähigkeit,
mit dem Alkin zur Bindung an das Rhodium konkurrieren zu können. Der
aktive Rhodiumkatalysator hat eine variierende Menge an gebundenem
Ligand, es kann jedoch ein Mittelwert über die aktiven Zustände in Bezug
auf ein netto gebundenes Phosphor/Rhodium-Verhältnis, RB,
definiert werden. Bei üblichen
Hydroformylierungskatalysatoren ändert
sich RB im Zeitverlauf in dem katalytischen
Zyklus, hat jedoch einen durchschnittlichen Wert von ungefähr 2. Wenn ein
Ligand ein größeres Anziehungsvermögen hinsichtlich
der Bindung an Rh hat, wird weniger Ligand in Lösung benötigt, um das Rh auf seinem
bevorzugten (RB)-Zustand zu halten.
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Ein Maß für den Anziehungsgrad des Liganden
für das
Rhodium kann aus dem pKa-Wert des Liganden abgeleitet
werden (pKa-Werte für einige häufige Liganden sind in B. Cornils, "Hydroformylation.
Oxo Synthesis, Roelen Reaction" in
New Syntheses with Carbon Monoxide, Hg. J. Falbe, Springer Verlag,
New York, 1980, Seite 48) aufgeführt.
pKa ist der dekadische Logarithmus von Ka, das die Gleichgewichtskonstante der Säure-Base-Wechselwirkungen
des Liganden ist. Ein zweites Maß für den Anziehungsgrad des Liganden
für das Rhodium
lässt sich
aus der Wechselwirkungsentropie ableiten, wenn mehrzähnige Liganden
verwendet werden. Diese Wechselwirkungsentropie, Δ SB hat einen Wert von etwa 35 cal/ Mol/°K für jeden
zusätzlichen
Bindungspunkt (siehe beispielsweise S. W. Benson, Thermochemical
Kinetics, Wiley, New York, 1976). Diese Entropie trägt als -TΔS zu der
freien Energie bei und liefert so einen Beitrag zu der freien Energie
von etwa -10 bis -15 Kcal/Mol. Die freie Energie beeinflusst Gleichgewichte
als exp(-ΔG/RT),
so dass der Einfluss der Entropieeffekt von mehrzähnigen Liganden
als exp(ΔSB/R) eingeschlossen ist.
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Beide Messungen der Bindungsstärke senken
die Konzentration des nicht gebundenen Liganden, die in Lösung erforderlich
ist, um eine aktive Menge an an das Rhodium gebundenem Liganden
aufrechtzuerhalten. R
L ist definiert als
das Gesamtverhältnis
von Phosphor zu Rhodium für
einen Hydroformylierungskatalysator mit dem Liganden "L" und schließt sowohl nicht gebundenen
Liganden als auch an Rhodium gebundenen Liganden ein. Die Konzentration
an nicht gebundenem Liganden (ausgedrückt als ein Verhältnis zur
Rhodiumkonzentration) ist (R
L – R
B). Die folgende Gleichung definiert den
Effekt der Bindungsstärkeparameter
auf die Mindestligandenkonzentration für von PPh
3 verschiedene
Liganden:
wobei R
L das
Mindest-P/Rh-Verhältnis
ist, um mit diesem Liganden einen aktiven Hydroformylierungskatalysator
zu liefern. R
TPP ist das Mindest-P/Rh-Verhältnis für den Liganden
PPh
3 (R
TPP = 30),
R
B ist das durchschnittliche Verhältnis von
an das Rhodium gebundenem P(~2), pKa
TPP ist
der pK
a-Wert für PPh
3,
pKa
L ist der pK
awert
für den
neuen Liganden, ΔS
H beträgt
für jeden
zusätzlichen
Bindungspunkt (über
den einen Bindungspunkt von PPh
3 hinaus)
etwa 35 Kcal/Mol/°K,
und R ist die Gaskonstante (1,99 cal/Mol/°K).
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RL gibt so,
wie es unter Verwendung dieser Gleichung berechnet wird, das Mindest-P/Rh-Verhältnis wieder,
das ausreicht, um für
jeden Liganden "L" einen aktiven Hydroformylierungskatalysator
zu liefern.
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Rhodium kann nach bekannten Verfahren
entweder als vorgebildeter Katalysator, beispielsweise eine Lösung von
Hydridocarbonyltris(triphenylphosphino)rhodium(I) [HRh(CO)(PPh3)3] , in den Reaktor
eingebracht oder in-situ gebildet werden. Wenn der Katalysator in-situ
gebildet wird, kann das Rh als Vorläufer eingebracht werden, wie
Acetylacetonatodicarbonylrhodium(I) [Rh(CO)2(acac)],
Rhodiumoxid [Rh2O3],
Rhodiumcarbonyle [z. B. Rh4(CO)12 und
Rh6(CO)16] , Tris(acetylacetonato)rhodium(I)
[Rh(acac)3] oder triarylphosphin-substituierte Rhodiumcarbonyle
{[Rh(CO)2(RAr3)]2, wobei Ar eine Arylgruppe ist}.
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Reaktorvariablen
-
Typischerweise wird die Hydroformylierung
von Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterialien
bei einer Temperatur im Bereich von 80 bis 180°C und vorzugsweise im Bereich
von 80 bis 155°C
durchgeführt. Wenn
die Temperatur diese Grenzwerte übersteigt,
kann der Katalysator rasch desaktivieren. Niedrigere Temperaturen
sind akzeptabel; die Reaktionsgeschwindigkeit kann jedoch zu langsam
werden, um wirtschaftlich durchführbar
zu sein.
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Die Reaktion wird bei einem Gesamtdruck
in dem Reaktor im Bereich von weniger als etwa 5 MPa (absolut),
vorzugsweise etwa 0,05 bis 5 MPa, mit einem Partialdruck von Kohlenmonoxid
durchgeführt,
der nicht mehr als 50% des Gesamtdrucks beträgt. Der maximal durchführbare Druck
kann durch Produktions- und Investitionskosten und Sicherheitsüberlegungen
begrenzt sein.
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Die Molprozent an Kohlenmonoxid,
Wasserstoff, C2- bis C5-Olefinen,
vorzugsweise Ethylen, und C2- bis C5-Alkinen, vorzugsweise Acetylen, in dem
Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterial für den Oxo-Reaktor sollte unter
den genannten Drücken
wie folgt gehalten werden: CO etwa 1 bis 50 Mol.%, vorzugsweise
etwa 1 bis 35 Mol.%; H2 etwa 1 bis 98 Mol.%,
vorzugsweise etwa 10 bis 90 Mol.%; einfach ungesättigte Verbindungen individuell
und in Kombination von etwa 0,1 bis 35 Mol.%, vorzugsweise etwa
1 bis 35 Mol.%. Die Gaszusammensetzungen in dem Oxo-Reaktor in dem
erfindungsgemäßen Verfahren
werden dann durch den Betriebsmodus, die Einsatzmaterialzusammensetzung
und die Umwandlung beeinflusst.
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Die Reaktion kann entweder im Chargenmodus
oder auf kontinuierlicher Basis durchgeführt werden. Die Reaktion wird
vorzugsweise auf kontinuierlicher Basis durchgeführt. In einem kontinuierlichen
Modus sollten Oberflächengeschwindigkeiten
von etwa 1,5 bis etwa 61 cm/s (0,05 bis 2 ft/s), vorzugsweise etwa
3 bis etwa 30 cm/s (0,1 bis 1 ft/s) verwendet werden.
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Da die katalytische Oxo-Umwandlung
in der Flüssigphase
stattfindet und die Reaktanten gasförmige Verbindungen sind, ist
eine hohe Kontaktoberfläche
zwischen den Gas- und Flüssigphasen
sehr erwünscht, um
Stofftransportbegrenzungen zu vermeiden. Die hohe Kontaktoberfläche kann
auf jede geeignete Weise geliefert werden, beispielsweise durch
Rühren
in einem Chargenreaktorbetrieb. In einem kontinuierlichen Betrieb kann
das Reaktoreinsatzmaterialgas beispielsweise in einem kontinuierlichen
gerührten
Tankreaktor, wobei das Gas am Boden des Gefäßes eingebracht und dispergiert
wird, mit der Katalysatorlösung
kontaktiert werden. Guter Kontakt zwischen dem Katalysator und dem
Gaseinsatzmaterial kann auch gewährleistet
werden, indem die Lösung
des Rh-Komplexkatalysators nach im Stand der Technik bekannten Verfahren
auf einem Träger
mit hoher Oberfläche
dispergiert wird.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Oxo-Reaktoreinsatzmaterialien
in einem Einstufenreaktor oder unter Verwendung mehrerer Reaktoren
durchgeführt
werden. Die Reaktoren können
in beliebiger Anzahl von parallelen Zügen angeordnet sein, wenn im
kontinuielrichen Modus gearbeitet wird. Die Anzahl der parallelen
Züge wird
durch die gewünschte
Gesamtkapazität
und die Kapazität
eines Einzelzugs bestimmt. Die vorliegende Erfindung kann unter
Verwendung von einer oder mehreren Stufen pro Zug durchgeführt werden,
und jede Reaktionsstufe kann unter Verwendung jeder geeigneten Reaktorkonfiguration
geplant werden. Beispielsweise sind Kontaktieren mittels Pfropfenströmung oder konstant
gerührtem
Tankreaktor (CSTR) zwei übliche
Reaktorkonfigurationen. Die Anzahl der Stufen und die Reaktortypen
der Stufen können
unter Verwendung konventioneller verfahrenstechnischer Grundsätze berechnet
werden, wenn die kinetischen Daten und Ziele des Reaktionssystems
gegeben sind.
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In Chargenexperimenten gibt es Anzeichen
dafür,
dass die Olefinund Alkinkomponenten von MCS-Einsatzmaterialien in
zwei wohldefinierten Phasen reagieren. Die erste Phase entspricht
grob gesagt der Umwandlung der in dem MCS-Oxo-Reaktoreinsatzmaterial
vorhandenen Olefine. In der zweiten Phase wird andererseits das
meiste des Alkingehalts umgewandelt. Die erste Phase ist im Wesentlichen
die Hydroformylierung von Olefinen in Gegenwart von Alkinen. Die
zweite Phase ist andererseits selbst eine Zweistufenumwandlung,
in der Alkine zuerst zu Olefinen hydriert und dann diese gebildeten
Olefine zu den entsprechenden Aldehyden hydroformyliert werden.
Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt in dieser zweiten Phase
der MCS-Umwandlung ist die Hydrierung der Alkine zu Olefinen. Entsprechend
dieser unerwarteten Ordnung und Komplexizität der Oxo-Umwandlung gemischter
Olefin/Alkin-Einsatzmaterialien
sind die Bedingungen für
die unterschiedlichen Phasen der Oxo-Reaktion vorzugsweise unterschiedlich.
Eine bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung besteht in der Unterteilung der Gesamt-Hydroformylierung
in zwei Stufen, wobei jede Stufe unter Bedingungen arbeitet, die
für die
in dieser Stufe stattfindende Chemie vorteilhaft ist. Die Reaktionsbedingungen
und Katalysatorzusammensetzung in dem ersten Reaktor sollte die
Hydroformylierung von Olefinen in Gegenwart von Alkinen verbessern.
Reaktionsbedingungen und Katalysatorzusammensetzung in der zweiten
Stufe sollten andererseits die Hydrierung von Alkinen erleichtern,
die der langsamste Schritt bei ihrer Umwandlung in Aldehyde ist.
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Die
US-A-4
593 127 beschreibt ein Zweistufen-Hydroformylierungsverfahren
für die
Oxo-Umwandlung von Olefinen. Das Patent gibt eine übliche verfahrenstechnische
Lösung
für eine
Verbesserung der Gesamtumwandlung der Reaktantolefine an. Es muss
je doch darauf hingewiesen werden, dass der Zweck und die Notwendigkeit
einer mehrstufigen und insbesondere einer zweistufigen Oxo-Umwandlung
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
anders ist. Die chemischen Reaktionen, die in den verschiedenen
Stufen des erfindungsgemäßen Oxo-Verfahrens
staffinden, sind verschieden. In der ersten Oxo-Stufe ist die Hauptreaktion
die Hydroformylierung von Olefinen in Gegenwart von Alkinen. In
der zweiten Stufe ist die Hauptreaktion jedoch die Hydroformylierung
von Alkinen, die selbst eine Zweistufenreaktion ist. Die erste Stufe
in der Alkinumwandlung ist die Hydrierung von Alkinen zu den entsprechenden
Olefinen, der die Hydroformylierung der gebildeten Olefine zu den
entsprechenden Aldehyden folgt. Die chemische Reaktion der beiden
Stufen des in der
US-A-4 593
127 offenbarten Verfahrens ist andererseits gleich: Hydroformylierung
von Olefinen zu Aldehyden. Die Notwendigkeit der beiden Stufen in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
entspringt daher nicht einfach dem Bedarf an einer besseren Gesamtumwandlung,
sondern aus der unerwarteten Natur des chemischen Verfahrens, nämlich der
viel langsameren Reaktion der stärker
bindenden Alkinkomponenten als der schwächer bindenden Olefinkomponenten.
Als Ergebnis dieser Charakteristika der Oxo-Umwandlung von Alkin/Olefin-Mischungen reagieren
Olefine zuerst unter Bildung der entsprechenden Aldehyde, und somit
reichern sich die Alkinreaktanten in der Reaktionsmischung an. Da
die Oxo-Umwandlung von Alkinen zu den fertigen gesättigten
Aldehydprodukten zuerst die Hydrierung von Al-kinen zu den entsprechenden Olefinen
erfordert, und da es die erste Stufe ist, die die Gesamtgeschwindigkeit
der Reaktion bestimmt, sollten die Bedingungen in der zweiten Reaktorstufe
nicht nur die Hydroformylierung von Olefinen erhöhen, sondern auch die Hydrierung
von Alkinen. Der Bedarf an der zweiten Reaktorstufe entspringt daher
der Natur der Chemie und ist nicht einfach eine übliche verfahrenstechnische
Lösung
zur Verbesserung der Gesamtumwandlung eines chemischen Verfahrens.
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Ein Beispiel für eine zweistufige einzügige Oxo/Hydroformylierungsanlage
ist in 2 zu sehen und wird wie folgt
beschrieben: Die Hydroformylierungsreaktion wird in zwei kontinuierli chen
gerührten
Tankreaktoren (21, 23) durchgeführt. Jeder
Reaktor wird gekühlt
und unter Verwendung einer Umpumpkühlschleife (202, 207)
gerührt.
Das Hydroformylierungseinsatzmaterial (201) tritt in den
ersten Reaktor ein. Das Produkt aus dem ersten Reaktor (203),
das möglicherweise
etwas mitgerissenes Lösungsmittel
und/oder Katalysator enthält,
kann abgekühlt
und in einer Flash-Trommel (22) abgetrennt werden, um zwischendurch
Aldehydprodukt (204) abzuziehen. Verbleibendes (nicht umgewandeltes)
Mehrkomponenten-Syngas (205) wird in den zweiten Reaktor
(23) eingebracht. Weitere MCS-Komponenten, wie Wasserstoff,
können
diesem MCS-Einsatzmaterial für
den zweiten Reaktor zugefügt
(206) werden. Wasserstoffzugabe kann beispielsweise verwendet werden,
um die höheren
H2/CO-Verhältnisse zu liefern, die in
der zweiten Stufe bevorzugt sind. Das Produkt aus dem zweiten Reaktor
(208) wird mit dem Zwischenprodukt (204) kombiniert,
um einen Strom (209) zu ergeben, der in eine Produktabtrennungsund
Katalysatorrückgewinnungszug
eingeführt
wird (der Einfachheit halber zu Block 24 kombiniert). Dieser
Block kann konventionelle Trennungen auf Siedepunktbasis (z. B. Destillation)
verwenden, um das Rohprodukt in einen nicht umgewandelten MCS-Strom (210),
einen gereinigten Aldehydstrom (211) und einen Prozesslösungsmittel/Katalysator-Strom
(212) zu trennen. Der Prozesslösungsmittel- und Katalysatorstrom
(212) wird in die einzelnen Reaktorstufen zurückgeführt.
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Die Bedingungen in einer zweistufigen
Oxo-Anlagenausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden wie zuvor beschrieben für
die zwei Stufen der Umwandlung von Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterialien
eingestellt. In der bevorzugten Ausführungsform sollten daher die
Reaktionsbedingungen in der ersten Stufe der zweistufigen Oxo-Anlage
optimiert werden, um Hydroformylierung von Ethylen in Gegenwart
von Acetylen zu erleichtern. In der zweiten Stufe des Umwandlungsverfahrens
wird die Gesamtumwandlungsgeschwindigkeit im Wesentlichen durch
die Hydriergeschwindigkeit der Alkine, in der bevorzugten Ausführungsform
Acetylen, bestimmt. Die Reaktionsbedingungen in der zweiten Stufe
einer zweistufigen Oxo-Anlage sollten daher die Hydrierung des Alkinreaktanten,
in der bevorzugten Ausführungsform
Acetylen, erleichtern. Die Reaktionsbedingungen in der ersten Stufe
sollten wie folgt gehalten werden: H/CO-Verhältnis von etwa 1 : 1 bis 100
: 1, vorzugsweise 1 : 1 bis 10 : 1, die Temperatur sollte etwa 80
bis 180°C,
vorzugsweise im Bereich von 80 bis 155°C, insbesondere etwa 80 bis
130°C liegen;
der Gesamtdruck in dem Reaktor sollte etwa 0,05 bis 5 MPa, vorzugsweise
etwa 0,1 bis 2,5 MPa betragen, wobei der Partialdruck von CO nicht
größer als
50 des Gesamtdrucks ist und der Partialdruck des Acetylenreaktanten
nicht größer als
0,2 MPa (Sicherheitsgrenze) ist. Die Reaktionsbedingungen in der
zweiten Stufe einer zweistufigen Oxo-Anlage des erfindungsgemäßen Verfahrens
sollte die Hydrierung von Alkinen zu Olefinen erleichtern, indem
beispielsweise höhere
H2- und niedrigere CO-Partialdrücke als
in der ersten Stufe aufrechterhalten werden. In der zweiten Stufe können auch
höhere
Temperaturen verwendet werden, um die Reaktionsgeschwindigkeiten
zu erhöhen.
Es kann in einigen Fällen ökonomisch
vorteilhaft sein, in der zweiten Stufe einen anderen Liganden zu
verwenden, um die Wärmebeständigkeit
und/oder Hydrieraktivität
des Katalysators zu verbessern. Die Reaktionsbedingungen in der
zweiten Stufe sollten wie folgt gehalten werden: H2/CO-Verhältnis von
etwa 1 : 1 bis 100 : 1, vorzugsweise etwa 2 : 1 bis 50 : 1, die
Temperatur sollte zwischen etwa 80 und 180°C, vorzugsweise etwa 80 bis
155°C liegen,
der Gesamtdruck sollte zwischen etwa 0,05 und 5 MPa, vorzugsweise
etwa 0,1 bis 2,5 MPa gehalten werden, wobei ein Partialdruck von
CO nicht größer als
35% des Gesamtdrucks und der Partialdruck von Acetylen nicht größer als
0,2 MPa (Sicherheitsgrenze) ist. Oberflächengeschwindigkeiten von etwa
1,5 bis etwa 61 cm/s (0,05 bis 2 ft/s), vorzugsweise etwa 3 bis
etwa 30 cm/s (0,1 bis 1 ft/s) sollten in beiden Reaktoren verwendet
werden, um den Katalysator in dem Reaktor mitzureißen. Rhodiumkomplexkatalysatoren
innerhalb der zuvor offenbarten Zusammensetzungsbereiche werden
verwendet. Die Zusammensetzungen der Katalysatorlösungen in
jeder Stufe einer Mehrstufen-Oxo-Anlage sind vorzugsweise gleich,
können
jedoch gewünschtenfalls
auch unterschiedlich innerhalb der offenbarten Bereiche für den Rhodiumkomplexkatalysator sein.
-
Die Gesamtumwandlung des Alkin- und
Olefingehalts des Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterials in die
Oxo-Anlage des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann im Wesentlichen so hoch wie gewünscht sein. Die Katalysatorlebensdauer
verkürzt
sich jedoch, wenn sich die Umwandlung in einem Einzeldurchlauf 100%
nähert,
wenn höhere
Katalysatorkonzentrationen und/oder schärfere Bedingungen, d. h. höhere Temperaturen, verwendet
werden, um die notwendige Verweilzeit zu verringern, um die gewünschte Umwandlung
zu erreichen. Es ist daher im Allgemeinen erwünscht, die Umwandlung in einem
Einzeldurchlauf unter der gewünschten
Gesamtumwandlung zu halten und die Reaktanten nach Abtrennung des
Produkts zurückzuführen. Es können somit
mehr als 99% Gesamtumwandlung mit 80% Reaktantumwandlung pro Durchlauf
in der Oxo-Anlage
und 96% Reaktantenrückgewinnung
in einer nachfolgend beschrieben Rückgewinnungs-Rückführungsanlage
erreicht werden. Unter diesen Bedingungen kann die Reaktantkonzentration
in dem Reaktor 24 Mal höher
als die Konzentration sein, die aus dem gleichen Grad (99%) der
Einzeldurchgangsumwandlung ohne Rückführung resultiert. Diese höhere Konzentration
trägt zu
einer proportional 24 Mal höheren
Reaktionsgeschwindigkeit bei, und trägt im Fall des erfindungsgemäßen Oxo/Hydroformylierungsverfahrens
auch zu einer erhöhten
Stabilität
des Katalysatorkomplexes bei.
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Reaktantrückgewinnung
und -rückführung
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Die Verwendung einer Rückführung von
nicht umgesetzten Kohlenwasserstoffkomponenten ist in den erfindungsgemäßen Verfahren
in hohem Maße
erwünscht,
um die Produktivität
der Oxo-Anlage und der Katalysatorlebensdauer zu erhöhen, indem
höhere
Konzentrationen an ungesättigtem
Kohlenwasserstoff in dem Oxo-Reaktor/den Oxo-Reaktoren möglich sind.
Einsatzmaterialien mit relativ hohen Konzentrationen an Inertmaterialien
und nicht-stöchiometrischen
Reaktanten, wie Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterialien, sind für eine Rückführung effektiv
entmutigend, weil sich überschüssige gasförmige Materialien,
d. h. Inertmaterialien (z. B. Stickstoff, Wasserdampf, Methan, Ethan,
Propan) und Überschuss reaktanten
(typischerweise Wasserstoff) rasch in der Rückführungsschleife anreichern.
Es wäre
günstig,
wenn ein Verfahren entwickelt werden könnte, um diese Probleme zu überwinden.
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Die Anmelder haben gefunden, dass
die nicht umgesetzten ungesättigten
Kohlenwasserstoffkomponenten, insbesondere Acetylen aus dem gasförmigen Ausfluss
des Oxo-Reaktors vorteilhaft zurückgewonnen werden
können,
indem dieses "Endgas" mit einer Flüssigkeit
gewaschen wird, die aus dem flüssigen
Aldehydprodukt des Oxo-Reaktors besteht. Diese ungesättigte Verbindungen
enthaltende Flüssigkeit
kann dann entweder mit von ungesättigten
Verbindungen freiem Syngas gestrippt werden, um einen Rückführungsstrom
aus Mehrkomponenten-Syngas zu produzieren, der stärker konzentriert
an ungesättigtem
Kohlenwasserstoff ist als es das Endgas war, oder vorzugsweise kann
die ungesättigte
Verbindungen enthaltende Flüssigkeit
direkt in den Oxo-Reaktor zurückgeführt werden.
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Die Anmelder haben gefunden, dass
Löslichkeiten
der ungesättigten
Kohlenwasserstoffkomponenten (z. B. Ethylen und insbesondere Acetylen)
von Mehrkomponenten-Syngasmischungen in bestimmten oxygenierten
Lösungsmitteln,
insbesondere oxygenierten C3- bis C6-Lösungsmitteln,
insbesondere dem Produktaldehyd des Hydroformylierungsverfahrens
wie hier für
die Umwandlung der Mehrkomponenten-Syngasmischungen offenbart, außergewöhnlich hoch
sind. Die Löslichkeiten
dieser ungesättigten
Kohlenwasserstoffe sind außerdem
wesentlich höher
als die Löslichkeiten
der anderen Reaktanten, wie Wasserstoff und Kohlenmonoxid und Inertmaterialien
wie Methan und Stickstoff (siehe Tabellen 6 und 7 in Beispiel 5),
die in Mehrkomponenten-Syngasmischungen vorhanden sind, die in dem
erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden.
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Eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung liefert somit ein Verfahren zur Abtrennung oder vorzugsweise
Entfernung von ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, insbesondere Acetylen, aus Oxo-Reaktorausflüssen, die
dasselbe enthalten, und Rückführung davon
in den Oxo-Reaktor zur weiteren Hydroformylierungs verarbeitung ohne
Anreicherung der genannten Überschussreaktanten
und Inertmaterialien in dem Oxo-Reaktor. Der Prozess liefert ein
Verfahren zum Konzentrieren und Rückgewinnen der ungesättigten
Kohlenwasserstoffe aus dem Oxo-Reaktorausfluss, um ohne Anreicherung
von Inertmaterialien und Überschusskomponenten
einen Strom, der an Alkin und Olefin angereichert und an überschüssigem gasförmigem Material verarmt
ist, zur Rückführung in
die Oxo-Anlage zu produzieren.
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Das erfindungsgemäße Rückführungs- und Rückgewinnungskonzept
umfasst die Verwendung des Aldehydprodukts der Hydroformylierung
als Absorptionslösungsmittel
in einem System zum Konzentrieren der nicht umgewandelten ungesättigten
Materialien in dem Oxo-Reaktorausfluss.
Eine einfache Ausführungsform dieser
Erfindung wäre
die Verwendung von paarigen Absorptions- und Stripptürmen. Bei
diesem Verfahren wird der Oxo-Ausfluss in den unteren Bereich eines
Absorptionsturms eingeführt,
wo er mit kaltem Aldehyd kontaktiert wird, um flüssigen Aldehyd auszukondensieren
und ungesättigte
Spezies (insbesondere Acetylen) aufzulösen. Oxo-Endgas, das an diesen Komponenten größtenteils
verarmt ist, tritt aus dem oberen Bereich des Absorptionsturms aus.
Dieser ungesättigte
Verbindungen enthaltende Aldehyd aus dem unteren Bereich des Absorptionsturms
wird in den oberen Bereich eines Strippturms eingeführt, in
dem von ungesättigten
Verbindungen freies Gas (wie Synthesegas, Wasserstoff oder Stickstoff)
verwendet wird, um die ungesättigten Materialien
in eine konzentrierte Dampfphase zu strippen, die zur Rückführung zur
Oxo geeignet ist. Das an ungesättigten
Verbindungen freie flüssige
Aldehydprodukt im unteren Bereich des Strippers wird zwischen Rückführung in
den Absorber und einen Strom geteilt, der das Aldehydprodukt der
Oxo ist. Durch Verwendung eines derartigen Schemas kann der Absorber/Stripper
den folgenden drei Zwecken dienen: (i) Rückgewinnung des Aldehydprodukts
aus dem gasförmigen
Verfahrensausfluss, (ii) Rückgewinnung
von ungesättigten
Materialien zur Rückführung zur
Oxo und (iii) Entfernung von ungesättigten Materialien aus dem
Aldehydprodukt, in dem solche ungesättigten Verbindungen unerwünschte Verunreinigungen
wären.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Rückführungs-
und Rückgewinnungskonzepts
dient diesen drei Zwecken, liefert jedoch auch die Rückführung der
ungesättigten
Komponenten als gelöste
Stoffe in einem Flüssigphasen-Rückführungsaldehydstrom.
Ein beispielhaftes Flussdiagramm für diese Ausführungsform
ist in 3 gezeigt. Ein Mehrkomponenten-Syngasmaterial
(331) wird in den Oxo-Reaktor (31) mit einer Umpumpkühlschleife
(340) eingebracht. Der gasförmige oder gemischtphasige
Ausfluss (332) aus dem Oxo-Reaktor wird auf eine Temperatur
gekühlt,
bei eine Menge an Aldehyd kondensiert, die im Wesentlichen gleich
der Menge an oxo-produziertem Aldehyd ist. Der kondensierte flüssige Aldehyd
(341) wird von dem verbleibenden Gasphasen-Oxo-Ausfluss
in einer Flash-Trommel (33) abgetrennt. Das flüssige Aldehydprodukt
(341) wird in ein Strippgefäß eingebracht, wo es mit von
ungesättigtem
Material freiem Gas (333) (z. B. Syngas, Wasserstoff, Stickstoff
oder leichten Alkanen) gestrippt wird, um an ungesättigten
Verbindungen freies Aldehydprodukt (335) und gasförmigen Ausfluss
(342) herzustellen, der ungesättigte Kohlenwasserstoffe enthält. Der
gasförmige
Strippturm (342) wird mit dem Dampf aus der Flash-Trommel
(33) kombiniert und weiter abgekühlt, um einen Strom (334)
zu produzieren, der in den Absorptionsturm (35) mit einem
oberen Bereich eingeführt
wird, der sich auf einer ausreichend niedrigen Temperatur befindet,
um Rückfluss
(344) der Alkankomponenten des Oxo-Ausflusses (z. B. Ethan
oder Propan) zu liefern, gezeigt als Kühlen des Turmkopfprodukts (343)
und der Trommel (36), um Flüssigkeit von Dampf zu trennen.
Dieser obere Bereich des Absorbers (35) wirkt als Rektifizierungsbereich
eines Destillationsturms, der Aldehyde von niedriger siedenden Komponenten
abtrennt und zu einem im Wesentlichen aldehydfreien Kopfproduktstrom
(336) führt,
der die Oxo-Verdünnungsmittel
(z. B. N2, Methan, Ethan, Propan) und nicht-stöchiometrischen
Komponenten (z. B. Wasserstoff) enthält, die bei Temperaturen auf
oder unterhalb der Temperatur des unter Rückfluss siedenden Alkans sieden.
Im unteren Bereich des Turms (35) wird die flüssige Phase
kalter Aldehyd, der die in hohem Maße löslichen ungesättigten
Komponenten wie in einem Absorber löst. Bei der Temperatur des
unteren Bereichs des Turms (35) sind die Löslichkeiten
von Alkinen und Olefinen in der flüssigen Phase sehr hoch (siehe Tabellen 5 und 6 in
Beispiel 5). Unter geeigneten Bedingungen können beispielsweise
Acetylenkonzentrationen von 10 Mol.% in dem acetylenreichen Al-dehydprodukt erreicht
werden. Dieser ungesättigte
Materialien enthaltende Flüssigstrom
(337) tritt aus dem unteren Bereich des Turms aus, wo er
als Flüssigkeit
zur Rückführung in
den Oxo-Reaktor
(31) auf wesentlich höhere
Drücke
gepumpt werden kann. Nachdem er sich auf höherem Druck befindet, kann
der ungesättigte
Materialien enthaltende Flüssigstrom
wärmegetauscht
(350) werden, um jeglichen möglicherweise
enthaltenen Kühlwert
zurückzugewinnen.
In diesem Hochdruckzustand kann dieser Wärmetausch mit minimalem Risiko
erfolgen, dass ungesättigte
Verbindungen wie Acetylen sich aus der Flüssigkeit unter Bildung einer
gefährlichen
konzentrierten Phase abscheiden. Die Rückführung des Kühlwerts kann auch mit anderen
gekühlten
Strömen
(335, 336) durchgeführt werden, die das Verfahren
verlassen.
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In einer weiteren Variante dieses
Schemas kann der Druck des Oxo-Ausflusses (332) vor dem
Rückgewinnungsverfahren
durch einen Kompressor (32) weiter erhöht werden. Der Druckanstieg
sollte den Partialdruck des Produktaldehyds gegenüber seiner
Sättigungsgrenze
nicht weiter erhöhen,
um Schäden
am Kompressor zu vermeiden. Der Partialdruck von Acetylen auf der
Hochdruckseite sollte zudem unter der Sicherheitsgrenze von 0,2
MPa liegen. Der erhöhte
Druck sollte typischerweise nicht über 5 MPa liegen, um übermäßige Gerätekosten
zu vermeiden. Ein derartiger Druckanstieg führt zu einem Anstieg der Partialdrücke der Komponenten,
die getrennt werden: der Produktaldehyd und die nicht umgewandelten,
einfach ungesättigten C2- bis C5-Verbindungen.
Als Ergebnis der höheren
Partialdrücke
können
der Flash-Turm 33 und der Wäscher 35 bei höheren Temperaturen
betrieben werden, wodurch die Kühlkosten
der Trennung potentiell herabgesetzt werden. Das Erhöhen des
Drucks kann auch den weiteren Vorteil der Verringerung der Turmgrößen für die Gasbehandlung
und Trennungen mit sich bringen. Wirtschaftlichkeits- und Sicherheitsfaktoren
legen den Bedarf und Grad dieser betrieblichen Kompressionsstufe
fest.
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Dieses Rückführungs- und Rückgewinnungsverfahren
unterscheidet sich in mehreren Weisen völlig von dem, das in der
US-A-3 455 091 beschrieben ist.
Erstens verwendet die
US-A-3
455 091 hochsiedende Oxo-Nebenprodukte als Waschlösungsmittel,
im Vergleich zu unserer bevorzugten Verwendung des primären Oxo-Produkts.
Zweitens verwendet die US-A-3 455 091 das Waschsystem, um zu Rückgewinnungszwecken den
Primärproduktaldehyd
aus den nicht umgewandelten Oxo-Einsatzmaterialgasen zu absorbieren,
im Vergleich zu unserer Absorption ausgewählter nicht-umgewandelter Einsatzmaterialkomponenten
aus anderen Einsatzmaterialkomponenten heraus, um sie in die Oxo
zurückzuführen. Dieses
Rückführungs-
und Rückgewinnungsverfahren
unterscheidet sich auch gänzlich
von dem, das in der
US-A-5 001
274 beschrieben ist. Während
die
US-A-5 001 274 einen
Rhodiumkatalysatorstrom zum Absorbieren ausgewählter, nicht umgewandelter
Einsatzmaterialkomponenten zur Rückführung verwendet,
verwendet das hier beschriebene Verfahren das flüssige Reaktionsprodukt. Ein
weiterer Unterschied zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem genannten
Stand der Technik liegt darin, dass der verarbeitete Strom nicht
der Ausfluss einer Olefin-Oxo-Anlage ist, sondern in der Tat der
Ausfluss einer anderen Oxo-Technologie ist, bei der Olefine und Al-kine miteinander
umgewandelt werden. Die verarbeiteten Ströme enthalten daher chemisch
verschiedene Komponenten – C
2- bis C
5-Alkine – in hoher
Konzentration, deren Behandlung und Rückgewinnung spezielle Verfahrensbedingungen
und -technologie (Sicherheit) verlangt. Zu den wichtigsten Merkmalen
des erfindungsgemäßen Rückgewinnungs-Rückführungs-Verfahrens
gehört,
dass es eine Lösung
für die
sichere Rückgewinnung
und Rückführung dieser
Al-kine liefert,
insbesondere von Acetylen.
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Es sei darauf hingewiesen, dass dieses
Rückführungs-
und Rückgewinnungsverfahren
mit anderen Verfahren als den genannten und hier beschriebenen Hydroformylierung/Oxo-Verfahren
verwendet werden kann. Das hier offenbarte Rückgewinnungs- und Rückführungsverfahren
kann mit anderen Syntheseverfahren verwendet werden, deren Reaktionsprodukte
als Absorptionslösungsmittel
für nicht
umgesetzte, gasförmige Einsatzmaterialkomponenten
brauch bar sind und wobei das Syntheseverfahren durch die Rückführung der Produkte
zurück
in den Synthesereaktor nicht nachteilig beeinflusst wird. Bestimmte
Implementierungen der Fischer-Tropsch("FT")-Synthese
können
beispielsweise durchgeführt
werden, um Oxygenate als Produkte zu produzieren und Olefine in
dem Synthesegaseinsatzmaterial zu verbrauchen. In einer solchen
Implementierung kann das FT-Oxygenatprodukt wie hier beschrieben
verwendet werden, um nicht umgewandelte olefinische Spezies zurückzugewinnen
und in den Synthesereaktor zurückzuführen. Ein
weiteres Beispiel ist die Variationen der Alkoholsynthesereaktionen,
die Olefine in dem Synthesegaseinsatzmaterial verbrauchen und höhere Alkoholprodukte
produzieren. Dies sind nur Beispiele und sollten den Umfang der
Anwendung des Basiskonzepts in keinerlei Weise einschränken.
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Das in dem Rückgewinnungs-Rückführungs-Verfahren
für ungesättigtes
Material verwendete Lösungsmittel
ist in Anwendung auf die Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Syngas
das gewonnene Aldehydprodukt aus der Hydroformylierung des Mehrkomponenten-Syngases,
das einfach ungesättigte
C2- bis C5-Verbindungen
enthält.
Die Verwendung von Produktaldehyd als Lösungsmittel weist jedoch mehrere
Vorteile auf: Die Abtrennung des Produktaldehyds kann in das Rückgewinnungs-
und Rückführungsverfahren
für ungesättigtes
Material integriert werden, wodurch Investitionskosten gespart werden,
es besteht ein geringerer Bedarf an gekauftem Lösungsmittel und Frischlösungsmittel,
und es gibt weniger Produktverunreinigungs- und Lösungsmittel/Produkt-Trennprobleme.
Ein integriertes Schema zur Produkttrennung und Rückgewinnung
und Rückführung von
ungesättigtem
Material kann außerdem
Vorteile in Bezug auf die Notwendigkeit des Einsatzes von Kühlung zur
effektiven Abtrennung des Produktaldehyds bieten. Da sowohl Produkttrennung
als auch Rückgewinnung
von ungesättigtem
Material die Anwendung niedriger Temperaturen erfordern, kann die
Kühlenergie
in einem integrierten Verfahren wie hier offenbart effizient eingesetzt
werden.
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Verfahrenseinsatz
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C3- bis C6-Aldehyde, die ein gewünschtes Produkt der Hydroformylierungsstufe
der vorliegenden Erfindung sind, und insbesondere Propanal werden
als Zwischenprodukte zur Fertigung vieler industrieller Handelschemikalien
eingesetzt. Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist daher seine Kombination mit nachfolgenden Verarbeitungsstufen,
die den Wert des Aldehydprodukts weiter erhöhen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Kombination der Hydroformylierung
von Mehrkomponenten-Syngas mit der Hydrierung des Aldehydprodukts
dieser Hydroformylierung, um ein Alkoholprodukt zu erzeugen. Besonders
bevorzugt ist die Produktion von Propanol durch dieses Mittel. Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Kombination der Hydroformylierung
eines Mehrkomponenten-Syngases mit der Oxidation des Aldehydprodukts
dieser Hydroformylierung, um ein organisches Säureprodukt zu produzieren.
Besonders bevorzugt ist die Produktion von Propionsäure durch dieses
Mittel. Hydrierung und Oxidation des Aldehyds zu den genannten Produkten
kann gemäß im Stand
der Technik bekannten Verfahren durchgeführt werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Kombination der Hydroformylierung
eines Mehrkomponenten-Syngas mit einer Aldol-Kondensationsstufe.
Aldolkondensation ist eine Umwandlungsstufe, die in der Technik
wohl bekannt ist. In dieser Reaktion werden zwei Aldehyde so verbunden,
dass das α-Kohlenstoffatom
des ersten an den Carbonylkohlenstoff des zweiten gebunden wird.
Das Ergebnis wird als "Aldol" bezeichnet, das
eine β-Hydroxycarbonylverbindung
ist. Typischerweise eliminiert das Aldol H2O,
um einen ungesättigten
Aldehyd zu ergeben. Die Aldolkondensation von zwei identischen Aldehyden
wird als "Selbstaldol"-Kondensation bezeichnet,
während
die Al-dolkondensation
von zwei unterschiedlichen Aldehyden als "gekreuzte Aldol"-Kondensation bezeichnet wird. Weitere
bevorzugte Ausführungsformen dieser
Erfindung schließen
die Hydrierung des so produzierten Aldols zu gesättigten Aldehyden sowie gesättigten
und ungesättigten
Alkoholen ein. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform dieser Erfindung
ist die Oxidation der gesättigten
und ungesättigten
Aldehyde, die von der Aldolkondensation abgeleitet sind, zu entsprechenden
gesättigten
und ungesättigten
Säuren.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Kombination der Hydroformylierung
eines Mehrkomponenten-Syngases mit Selbst-Aldolkondensation des
produzierten Aldehyds unter Bildung eines Aldoldimers. Besonders
bevorzugt ist die Produktion von 2-Methylpentenal hierdurch und
die nachfolgende Hydrierung zu 2-Methylpentanal und/oder zu 2-Methylpentanol
sowie die Oxidation von 2-Methylpentanal zu 2-Methylpentansäure.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Produktion von Multi-Methylolalkanen
durch gekreuzte Aldolkondensation von Formaldehyd mit den Aldehyden,
die durch die Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Syngas hergestellt
sind. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist die Produktion von Multi-Methylolalkanen durch gekreuzte
Aldolkondensaaion von Formaldehyd mit den ungesättigten oder gesättigten
(hydrierten) Aldehyden, die als Al-doldimere der Aldehyde produziert wurden,
die durch Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Syngas hergestellt
wurden. Typischerweise wird bei dieser bekannten Technik die Carbonyl(C=O)-Gruppe
in einem solchen gekreuzten Aldolprodukt chemisch oder katalytisch
reduziert, so dass der gesamte Sauerstoff des Multi-Methylolalkans
in der Hydroxylform vorliegt. Besonders bevorzugt ist die Produktion
von Trimethylolethan durch dieses Mittel (durch gekreuzte Aldolkondensation
von Formaldehyd mit Propanal) und die Produktion von 2,2'-Dimethylolpentan durch
dieses Mittel (durch gekreuzte Aldolkondensation mit 2-Methylpentanal).
Die Umwandlung der Aldehyde der genannten Produkte kann nach in
der Technik bekannten Verfahren durchgeführt werden.
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Die vorliegende Erfindung schließt somit
ein Verfahren zur Herstellung von Alkoholen, bei dem die durch Hydroformylierung
von Mehrkomponenten-Syngas gebildeten Aldehyde unter Bildung der
entsprechenden Alkohole hydriert werden, ein Verfahren zur Herstellung
von Säuren,
bei dem die durch Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Syngas gebildeten
Aldehyde unter Bildung der entsprechenden Säuren oxidiert werden, ein Verfahren
zur Herstellung von Aldoldimeren, bei dem die durch Hydroformylierung
von Mehrkomponenten-Syngas gebildeten Aldehyde unter Bildung der
entsprechenden Dimere mit sich selbst aldolkondensiert werden, ein
Verfahren zur Herstellung von gesättigten Aldehyden, bei dem
diese Aldoldimere zu entsprechenden gesättigten Aldehyden hydriert
werden, ein Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Alkoholen oder Säuren, bei
dem die Aldoldimere unter Bildung der entsprechenden ungesättigten
Alkohole oder Säuren hydriert
oder oxidiert werden, ein Verfahren zur Herstellung von gesättigten
Alkoholen, bei dem die Aldoldimere unter Bildung der entsprechenden
gesättigten
Alkohole hydriert werden, ein Verfahren zur Herstellung von gesättigten
Alkoholen oder Säuren,
bei dem die gesättigten
Aldehyde, die durch Hydrierung der Aldoldimere produziert worden
sind, unter Bildung der entsprechenden gesättigten Alkohole oder Säuren hydriert
oder oxidiert werden, ein Verfahren zur Herstellung von Multi-Methylolalkanen,
bei dem die durch die Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Syngas
gebildeten Aldehyde mit Formaldehyd aldolkondensiert werden, um
die entsprechenden Multi-Methylolalkane zu bilden, ein Verfahren
zur Herstellung von Trimethylolethan, bei dem Propanal, das durch
Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Syngas gebildet worden ist,
mit Formaldehyd unter Bildung des Trimethylolethans aldolkondensiert
wird, und ein Verfahren zur Herstellung von Multi-Methylolalkanen ein,
bei dem die Aldoldimere und/oder die daraus hergestellten gesättigten
Aldehyde mit Formaldehyd aldolkondensiert werden, um die entsprechenden
Multi-Methylolalkane zu bilden.
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Diese Erfindung kann verwendet werden,
um die Propanal enthaltende Zusammensetzung herzustellen, die zur
Produktion von Al-dehyden,
Alkoholen, Säuren
und deren Derivaten verwendet wird, die in der
EP-A-95 300 301.9 und der darauf
basierenden PCT-Anmeldung
beschrieben ist, auf die hier Bezug genommen wird.
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Beispiel 1
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Vorrichtung
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Die Experimente wurden mit einem
300 ml Autoklauen aus rostfreiem Stahl von Autoclave Engineers durchgeführt. Der
Reaktor wurde über
ein Regelventil mit einer 500 ml Hochdruck-Pufferdruckgasflasche
verbunden. Sowohl der Reaktor als auch die Pufferdruckgasflasche
wurde mit digitalen Temperatur- und Druckmessinstrumenten ausgestattet.
Der Autoklav wurde mit einer Temperatursteuerungsanlage und einem
Rührer mit
Geschwindigkeitsregelung ausgestattet. Die gesamten und freien Volumina
von verschiedenen Teilen der Vorrichtung wurde mit gasvolumetrischen
Verfahren gemessen.
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Katalysatorherstellung
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Die Rhodium und Phosphin enthaltenden
Lösungen
wurden in Trokkenboxen von Vacuum Atmospheres unter Stickstoff oder
Argon hergestellt. Das Rhodium wurde entweder in Form von HRh(CO)(PPh3)3 oder als Rh(CO)2(acac) eingebracht , wobei PPh3 Triphenylphosphin
ist und acac der Acetylacetonatoligand ist. Rh(CO)2(acac)
wurde von Strem Chemicals gekauft und wurde wie erhalten verwendet.
HRh(CO)(PPh3)3 wurde
aus Rh(CO)2 (acac) nach Literaturverfahren
(G. W. Parshall, Inorg. Synth. 1974, 15, 59) hergestellt. Toluol wurde über Natriumbenzophenon
unter Stickstoff destilliert. Das Gewicht von jeder Komponente der
Toluol-lösung wurde
gemessen. Als interner GC-Standard wurde Methylcyclohexan verwendet.
Die Lösung
wurde unter einem Stickstoffstrom in den Autoklaven eingebracht.
Die Anlage wurde dann mit Syngas (H2/CO=1)
gespült.
Wenn der Katalysator in situ hergestellt wur de, wurde der Autoklav
auf etwa 0,5 MPa bei Raumtemperatur unter Druck gesetzt, dann auf
100°C erwärmt und
etwa 30 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Unabhängige Versuche
zeigten, dass unter diesen Bedingungen das Rhodium den acac-Liganden
durch Hydrierung verliert und das gebildete bzw. die gebildeten
Hydridocarbonyltriphenylphosphino-Rhodiumkomplex(e) (HRh(CO)X(PPh3)y,
x + y = 4) die Hydroformylierung katalysiert bzw. katalysieren,
ohne irgendeine Induktionsperiode zu zeigen. Wenn HRh(CO)(PPh3)3 als Rh-Quelle
verwendet wurde, war keine Vorabbildung des Katalysators nötig.
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Hydroformylierung von
Gasgemisch Nr. 1
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Der Reaktor, der die Lösung des
vorgebildeten Katalysators enthielt, wurde gespült und mit Gasgemisch Nr. 1,
das Ethylen, Ethan, Acetylen, Kohlendioxid, Wasserstoff, Methan,
Kohlenmonoxid und Stickstoff (Zusammensetzung ist in Tabelle 2 angegeben)
enthielt, bei Raumtemperatur unter Druck gesetzt. Die Gasmenge,
die in den Reaktor eingebracht wurde, wurde durch gasvolumetrische
Verfahren bestimmt. Das P/Rh-Verhältnis in diesem Experiment
betrug 9,3. Die Zusammensetzung des eingebrachten Katalysators ist in
der Fußnote
von Tabelle 2 angegeben. Der Reaktor wurde auf 110°C erhitzt
und zwei Stunden auf der Reaktionstemperatur gehalten. Während sich
der Reaktor auf Reaktionstemperatur befand, zeigte ein Druckabfall,
dass die Reaktion stattgefunden hatte. Nach zwei Stunden bei 110°C wurde,
wenn kein weiterer Druckabfall beobachtet wurde, der Reaktor auf
15°C gekühlt, und
es wurden Gas- und Flüssigkeitsproben
genommen. Es wurde eine Massenbilanz der eingebrachten Materialien
basierend auf Gaschromatographie- (GC)-Analysen der Gas- und Flüssigphasen
aufgestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. In der
Flüssigphase wurde
das einzige nachgewiesene Produkt der Reaktion durch Gaschromatographie/Massenspektrometrie (GC/MS)
als Propanal identifiziert. Das in der Flüssigphase gefundene Propanal
ergab eine Umwandlung von 60%, basierend auf der Gesamtmenge an
Ethylen und Acetylen, die in den Reaktor eingebracht wurden. Da das
Experiment gestoppt wurde, als die Oxo-Reaktion aufhörte, war
der Katalysator eindeutig deaktiviert, bevor höhere Umwandlungen erreicht
werden konnten. Gasanalyse der Endreaktionsmischung zeigte, dass
sowohl nicht umgesetztes Ethylen als auch nicht umgesetztes Acetylen
an dem Punkt, an dem die Oxo-Umwandlung stoppte, in einem Verhältnis von
Acetylen/Ethylen von 3,4 vorhanden waren. Die Analyseergebnisse
zeigten, dass eine Parallelumwandlung von sowohl Ethylen als auch
Acetylen stattgefunden hatte. Die Endlösung hatte eine dunkelbraune
Farbe, die in den hier offenbarten Experimenten mit einem zersetzten
Katalysator verbunden ist.
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Tabelle
2: Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Syngas (Gasgemisch Nr.
1) bei 110°C
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Beispiel 2
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Die Vorrichtung, das Katalysatorherstellungsverfahren
und das experimentelle Verfahren waren die gleichen wie in Beispiel
1. Gasgemisch Nr. 2, das in diesem Experiment verwendet wurde, enthielt
Ethylen, Ethan, Acetylen, Kohlendioxid, Wasserstoff, Methan und
Kohlenmonoxid (die Zusammensetzung ist in Tabelle 3 angegeben).
Die Reaktionstemperatur betrug 100°C und das P/Rh-Verhältnis betrug
300. Die Zusammensetzung der Katalysatorlösung ist in Tabelle 3 angegeben.
Nach dem Erwärmen
der Reaktionsmischung auf 100°C
wurde ein rascher Druckabfall in dem Autoklaven beobachtet, was
anzeigt, dass eine gasverbrauchende Umsetzung stattfand. Dieser
Druckabfall verlangsamte sich erheblich nach etwa 45 Minuten Reaktionszeit, wenn
die Reaktion durch Abkühlen
der Reaktionsmischung auf 15°C
gestoppt wurde. Nach dem Abkühlen wurden
das Systemgas und Flüssigproben
genommen und mittels GC analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle
3 angegeben. Die Analysen von sowohl der Gas- als auch der Flüssigphase
ergab eine höhere
Umwandlung (88,5%) bei einer 10°C
niedrigeren Temperatur, 14 Mal niedrigeren Katalysatorkonzentration
und in einer 2,7 Mal kürzeren
Zeit, als in Beispiel 1 beobachtet wurde. Außerdem war die Farbe der Lösungsprobe,
die am Ende des Experiments genommen wurde, leuchtend orangegelb.
Eine orangegelbe Farbe gehört
in den hier erörterten
Experimenten zu einem aktiven Katalysatorsystem zur Umwandlung von
Acetylen und Ethylen enthaltenden Mehrkomponenten-Syngasmischungen.
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Tabelle
3: Hydroformylierung von Mehrkomponenten-Syngas (Gasgemisch Nr.
21 bei 100°C
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel zeigt den Effekt
des P/Rh-Verhältnisses
auf die Hydroformylierung von Acetylen und Ethylen enthaltenden
MCS-Oxo-Einsatzmaterialströmen. Die
Herstellungs- und Beschickungsverfahrensschritte der Katalysatorlösungen waren
die gleichen wie in Beispiel 1. Das Lösungsmittel, Tetraethylenglykoldimethylether
(Tetraglyme), wurde vor Gebrauch entgast. Es diente auch als interner
Standard in den GC-Analysen der Produktflüssigkeitsproben. Die Lösungsvolumina
und die Gesamtanfangsgasbeschickung in jedem Experiment war gleich,
70 ml beziehungsweise 95 mmol. Die Vorrichtung war die gleiche wie
in Beispiel 1, außer
dass eine volumenkalibrierte Hochdruck-Injektionsdruckgasflasche
hinter dem Hochpräzisionsdruckregler zwischen
dem Pufferzylinder und dem Autoklaren in die Zuführungsleitung montiert wurde.
Diese Injektionsdruckgasflasche wurde verwendet, um bekannte Mengen
von Ethylen/Acetylen-Mischungen in den Autoklaven zu injizieren.
Die Ethylen- und Acetylenbeschickungen in jedem Experiment betrugen
etwa 15,4 beziehungsweise 6,4.
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Kinetische Chargenexperimente wurden
mit konstant 1 MPa Gesamtüberdruck
und 120°C
durchgeführt.
Im Verlauf der Reaktion wurde ein konstanter Druck aufrechterhalten,
indem Syngas (CO/H2 = 1) aus der volumenkalibrierten
Hochdruck-Pufferdruckgasflasche durch ein Hochpräzisionsregelventil zugeführt wurde. Die
Reaktion wurde überwacht,
indem die Drücke
in dem Puffer (gemessen mit einer Genauigkeit von 1 kPa) als Funktion
der Zeit (aufgezeichnet mit einer Genauigkeit von einer Sekunde)
abgelesen wurden. Die Gesamtumwandlungen von Ethylen und Acetylen
wurden nach jedem Durchlauf durch GC-Analysen von Flüssig- und Gasprodukten
ermittelt. Die einzigen beiden nachgewiesenen Produkte der Reaktionen
waren Propanal als Hauptprodukt und geringe Mengen an Ethan. Die
Gesamtumwandlung wurde dann mit dem Gesamtdruckabfall und dem Gesamtgasverbrauch
in Mol aus der Pufferdruckgasflasche während des Experiments korreliert. Die
Reaktionsgeschwindigkeiten wurden unter Annahme einer linearen Korrelation
zwischen den Druckabfällen
und der Umwandlung berechnet. Katalysatorzusammen setzungen und -ergebnisse
von sieben verschiedenen Experimenten sind in Tabelle 4 gezeigt.
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Tabelle
4: Effekt der PPh
3-Konzentration auf die
Oxo-Reaktionsgeschwindigkeit und auf die Umwandlung gemischter Acetylen/Ethylen-Einsatzmaterialien
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Die kinetische Daten in Tabelle 4
zeigen, dass die Aktivität
des Katalysators deutlich zunimmt, indem die Phosphinkonzentration
erhöht
wird. Die Farbe der Endlösung
war orangegelb, außer
bei dem Versuch mit einem PPh3/Rh-Verhältnis von
10, die nach 120 Minuten Reaktionszeit braun war. Diese Farbveränderung zeigt,
dass bei einem PPh3/Rh-Verhältnis von
10 bei der Hydroformylierung von Acetylen und Ethylen enthaltenden
Mehrkomponenten-Syngaseinsatzmaterialien kein stabiles Katalysatorsystem
vorhanden ist. Bei den bevorzugten PPh3/Rh-Verhältnissen über 30 wird
eine erhebliche Verbesserung von Geschwindigkeit, Umwandlung und
Stabilität
erreicht.
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Beispiel 4
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Das Beispiel zeigt den Effekt des
H2/CO-Verhältnisses auf die Alken- (Ethylen)-Hydroformylierung
in Gegenwart eines kumulierten Diens (Allen). Die Herstellungs-
und Beschickungsverfahren der Katalysatorlösungen waren die gleichen wie
in Beispiel 1. Das experimentelle Verfahren und die kinetische Bewertung
der experimentellen Werte waren die gleichen wie in Beispiel 3,
außer
dass 15 mmol Ethylen zusammen mit 0,13 mmol Allen und mit unterschiedlichen
Mengen an Wasserstoff injiziert wurden, um H2/CO-Verhältnisse
in dem Autoklaren zu justieren. Die Katalysatorbeschickung betrug
18,8 μmol
Rh (27,7 ppm) und 8,3 mmol PPh3 (3,1 Gew.%)
in jedem Experiment.
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Nach Injizieren der Allen/Ethylen-Mischungen
in den Autoklaven bei 120°C
lief die Reaktion zuerst mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit
ab. Gasanalyse der Gasreaktionsmischung zeigte eine langsame Anreicherung
von Propylen während
dieses ersten langsamen Schritts der Reaktion. Die Hydroformylierung
von Ethylen fand erst dann statt, nachdem praktisch das gesamte
(typischerweise 95 bis 99%) eingebrachte Allen umgewandelt worden
war. Die Länge
dieser ersten Phase der Reaktion hing von dem H2/CO-Verhältnis ab (siehe
Tabelle 5).
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Tabelle
5: Der Effekt des H
2/CO-Verhältnisses
auf die Umwandlungsgeschwindigkeit von Allen
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Beispiel 5
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Gaslöslichkeiten wurden entweder
durch gasvolumetrische Verfahren unter Verwendung des gleichen Autoklauen
wie in Beispiel 1 oder durch 1H-NMR gemessen.
In den Autoklavenexperimenten wurde das Lösungsmittel in dem Autoklauen
gründlich
entgast, bevor das Gas ohne Rühren
eingebracht wurde. Nach einer kurzen Temperaturgleichgewichtseinstellung
wurden Druck und Temperatur in dem Autoklaven aufgezeichnet, und
dann wurde das Lösungsmittel
gerührt,
bis kein weiterer Druckabfall beobachtet werden konnte. Aus dem bekannten
Gasvolumen und dem bekannten Druckabfall wurde die Menge an gelöstem Gas
berechnet. In den 1H-NMR-Experimenten dienten
entweder das Lösungsmittel
(Propanal) oder Hexamethylbenzol als interner Standard. Die erhaltenen
Werte sind in Tabelle 6 aufgeführt.
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Tabelle
6: Experimentell bestimmte Löslichkeiten
für Wasserstoff,
Kohlenmonoxid, Methan, Ethylen und Acetylen bei 0,1 MPa Partialdruck
Die experimentell ermittelten (siehe Tabelle 6)
und Literaturwerte (siehe Tabelle 7) spiegeln höhe Löslichkeiten von Ethylen und
Acetylen in Oxygenaten wieder, insbesondere in Propanal. Es gibt
einen großen
Unterschied der Löslichkeit
zwischen Ethylen und Acetylen im Vergleich zu allen anderen Hauptkomponenten
der typischen Mehrkomponenten-Syngasmischungen, wie Wasserstoff,
Kohlenmonoxid und Methan. Es ist auch zu sehen, dass der Löslichkeitsunterschied
mit abnehmender Temperatur zunimmt.
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Tabelle
7: Gaslöslichkeiten
in Oxygenatlösungsmitteln
Legende: X
i = Molenbruch
der gasförmigen
Komponente in der flüssigen
Phase, C
i = Molarität der gasförmigen Komponente in der flüssigen Phase.
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Tabelle 7 Referenzen:
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Beispiel 6
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Die Herstellungs- und Beschickungsverfahrensschritte
der Katalysatorlösungen
waren die gleichen wie in Beispiel 1. Das experimentelle Verfahren
und die kinetische Bewertung der experimentellen Werte waren die
gleichen wie in Beispiel 3, außer
dass 15 mmol Ethylen zusammen mit 0,13 mmol von einem der folgenden
Diene oder Acetylene injiziert wurden: 1,3-Butadien, Allen, Propin
und Acetylen. Die Katalysatorbeschickung betrug 18,8 μmol Rh (27,7
ppm) und 8,3 mmol PPh3 (3,1 Gew.%) in jedem
Experiment.
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Die Gasanalyse der Gasreaktionsmischungen
zeigte eine Parallelumwandlung von Ethylen mit 1,3-Butadien, Propin
und Acetylen. Im Fall von Ethylen/Allen-Mischungen konnte die Umwandlung
von Ethylen jedoch nur beginnen, nachdem praktisch das gesamte injizierte
Allen zu Propylen hydriert worden war, wie in Beispiel 4 offenbart
ist. Die Endreaktionsmischungen enthielten im Wesentlichen Propanal,
Ethan und das hydrierte Produkt der mitinjizierten, hochungesättigten
Komponente. Das 1,3-Butadien ergab Butene, und Allene und Propin
ergaben Propylen. Bei 95 bis 98% Ethylenumwandlung waren die typischen
Umwandlungen von 1,3-Butadien
und Propin zu den entsprechenden Olefinen etwa 60%. Da das Hydrierungsprodukt
von Acetylen Ethylen ist, konnte seine vorübergehende Existenz in der
Hydroformylierung von Ethylen/ Acetylen-Mischungen nicht nachgewiesen
werden. Die beobachteten Reaktionsgeschwindigkeiten zeigten einen
unterschiedlichen Inhibierungsgrad auf die Oxo-Geschwindigkeit von
Ethylen durch die hochungesättigte
Komponente. Die beobachteten Umsatzfrequenzen der Ethylen-Hydroformylierung
mit Allen, 1,3-Butadien, Propin und Acetylen als mitinjizierte Reaktanten
bei 33% Ethylenumwandlung waren 3, 5,5, 7 beziehungsweise 9 Mol
Propanal/Mol Rh/s.
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Beispiel 7
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Dieses Beispiel zeigt den Effekt,
den kleine Acetylenkonzentrationen zur Stabilisierung des Rhodiumkatalysators
gegen Desaktivierung haben. Das Experiment beinhaltet zwei Stufen:
eine Alterungsstufe und eine kinetische Messstufe. Die Herstellungs-
und Beschickungsverfahrensschritte der Katalysatorlösungen waren
die gleichen wie in Beispiel 3, außer dass die Autoklaven- und
Pufferdruckgasflaschenvolumina 500 bzw. 325 ml waren.
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Für
die Alterungsstufe des Experiments wurden 300 ml Katalysatorlösung eingebracht,
wobei die Lösung
1400 mmol Tetraglyme, 30 mmol Triphenylphosphin und 0,3 mmol Rhodium
(96 ppm) enthielt. Diese Lösungen
wurden mit 1 MPa auf 140°C
erhitzt und mit einem von drei Gasströmen kontaktiert: (a) Syngas (H2/CO=1) allein, (b) Syngas mit 5 Mol.% Ethylen
oder (c) Syngas mit 0,51 Mol.% Acetylen. In den Fällen (b) und
(c) wurde der Gasstromdurchfluss so geregelt, dass die Substratkonzentration
in dem Ausfluss auf etwa 0,5 Mol.% gehalten wurde. Nach Alterungszeiten
von 0 (Anfangslösung),
80, 140 und 260 Minuten wurden 30 ml Proben der Katalysatorlösung gezogen
und beiseite gestellt.
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Bei der kinetischen Messstufe des
Experiments wurden 200 ml Katalysatorlösung eingebracht, wobei die
Lösungen
unter Verwendung der 30 ml Proben der Alterungsstufe hergestellt
wurden und Tetraglyme und Triphenylphosphin zugegeben wurden, um
eine Lösung
herzustellen, die 860 mmol Tetraglyme, 35 mmol Triphenylphosphin
und 0,02 mmol Rhodium (10 ppm) enthielt. Das experimentelle Verfahren
für die
kinetische Bewertung war das gleiche wie in Beispiel 3 (1 MPa, 120°C, H2/CO = 1), außer dass 20 mmol Ethylen zusammen
mit 3 mmol Acetylen injiziert wurden. Die Geschwindigkeit (Mol Oxo/Sekunde)
wurde als erster Ordnung in Bezug auf Ethylen bestimmt, und eine
Geschwindigkeitskonstante für
jedes kinetische Experiment wurde als Mol Oxo pro Mol Ethylen pro
Gew.ppm Rh pro Sekunde berechnet. Für jedes Alterungsexperiment
wurden die Geschwindigkeitskonstanten dann als Prozentsatz der Anfangskatalysatoraktivität (ohne
Alterung) normalisiert.
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Eine Zusammenfassung der Bedingungen
und Ergebnisse dieser Katalysatordesaktivierungsexperimente ist
in Tabelle 8 gezeigt. Es ist wohl bekannt, dass die Katalysatordesaktivierung
unter Bedingungen, unter denen Substrat (Olefin, Alkin) fehlt, rasch
erfolgt, und dies wurde in Experiment (a) bestätigt, in dem die Aktivität in 260
Minuten bei 140°C
um 90% fiel. Olefin-Hydroformylierung wird üblicherweise unter Bedingungen
mit niedriger Umwandlung pro Durchlauf durchgeführt, um Substratpräsenz aufrechtzuerhalten,
um diese Deaktivierung abzuschwächen.
Experiment (b) bestätigt,
dass Olefinpräsenz
Desaktivierung verringert (nun nur 50% nach 260 Minuten), zeigt
jedoch auch, dass unter den hohen Umwandlungsbedingungen, die sich
in einer Auslasskonzentration von etwa 0,5 Mol.% widerspiegeln,
erhebliche Desaktivierung stattfindet. Im Unterschied dazu zeigt
Experiment (c), dass niedrige (etwa 0,5 Mol.%) Konzentrationen an
Acetylen die Desaktivierung dramatisch verringern (nun nur 5% nach
260 Minuten). Ein derartiger Erhalt der Katalysatoraktivität ermöglicht den
Betrieb bei höherer
Umwandlung pro Durchlauf sowie bei höheren Temperaturen.
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Tabelle
8: Katalysatordesaktivierung gegen Substratpräsenz
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Beispiel 8
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Dieses Beispiel zeigt die kontinuierliche
Hydroformylierung von Mischungen von Olefin und kumuliertem Dien,
speziell von Ethylen und Allen. Experimente wurden in einem 500
cm3 Zipperclave-Autoklaven aus rostfreie
Stahl von Autoclave Engineers durchgeführt. Der Autoklav wurde mit
einem kontinuierlichen Gaszufuhrsystem, mit Staudrucksteuerung und
mit Gaszufuhr- und Produktcharakterisierung mittels Gaschromatographie
ausgestattet. Katalysatorlösung
wurde hergestellt, indem unter Stickstoff 210 g Tetraglyme, 15,8
g Triphenylphosphin und 8,8 mg Rhodium (zugesetzt als Rh(CO)2(acac), wobei acac der Acetylacetonatoligand
ist) gemischt wurden. Dies entspricht 39 Gew.ppm Rh und einem P/Rh-Verhältnis von
700. Katalysatorlösung
wurde unter Stickstoff in den Autoklaven überführt, der Autoklav mit Stickstoff
gespült,
und dann wurden die Gasströme
wie in Tabelle 9 angegeben begonnen. Der Druck wurde dann bis zu
der 1000 kPa (abs) Einstellung der Stau druckregelung aufgebaut,
danach wurde der Autoklav und der Inhalt auf 90°C Reaktionstemperatur erwärmt. Gasproben
wurden nach mindestens 20 Stunden kontinuierlicher Reaktion genommen.
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Tabelle
9: Kontinuierliche Hydroformylierung von Ethylen und Allen
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Wie in Tabelle 9 zu sehen ist, wurden
Ethylen und Allen unter diesen Hydroformylierungsbedingungen simultan
umgewandelt. Wenn das hohe Verhältnis
von Ethylen zu Allen gehalten wurde, waren die Produkte dieser Versuche
vorwiegend Propanal. Es wurde jedoch Butanal als Reaktionsprodukt
beobachtet.