DE69626152T2

DE69626152T2 - Chirurgisches Nähinstrument

Info

Publication number: DE69626152T2
Application number: DE69626152T
Authority: DE
Inventors: Roger J. Greenwald; John F. Hammond; Peter W.J. Hinchliffe; Jude S. Sauer; Jeffrey M. Shaw; Theodore J. Tiberio
Original assignee: United States Surgical Corp
Current assignee: United States Surgical Corp
Priority date: 1995-04-19
Filing date: 1996-04-19
Publication date: 2003-09-11
Anticipated expiration: 2016-04-20
Also published as: DE69626152D1; ES2187590T3; EP0748612B1; US5562686A; EP0748612A2; EP0748612A3; CA2173520A1; CA2173520C

Description

TECHNISCHES GEBIET

Diese Anmeldung betrifft eine chirurgische Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe, und insbesondere eine endoskopische Vorrichtung zum Verschließen eines durch einen Trokar erzeugten Einschnittes. Solch eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der WO- A-94/05213 bekannt.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Endoskopische und laparoskopische chirurgische Verfahren werden durch Zugangsöffnungen oder kleine Einschnitte im Körpergewebe durchgeführt. Falls diese durch Zugangsöffnungen vollzogen werden wird eine Mehrzahl von Trokaren, die einen Obturator mit einer scharfen durchdringenden Spitze und eine hohlförmige Kanüle umfassen, durch die Haut und darunterliegende Gewebeschichten in den Körperhohlraum eingeführt. Der Obturator wird anschließend entfernt, wobei die in dem Körper positionierte Kanüle zurückbleibt, und so eine Zugangsöffnung zur chirurgischen Stelle für die Einführung von einer Mehrzahl von chirurgischen Instrumenten, wie z. B. Klammervorrichtungen, Clip-Anlegevorrichtungen, Scheren, Wundspreizer und Zangen, um das chirurgische Verfahren durchzuführen, vorsieht. Am Ende des chirurgischen Verfahrens werden die Kanülen von dem Körpergewebe entfernt, wodurch eine Öffnung, die im Allgemeinen im Bereich von 5 bis 30 Millimeter abhängig von der Größe der verwendeten Kanüle liegt, verbleibt.
Typischerweise werden diese Trokareinschnitte vom Chirurgen manuell durch Vernähen der Wundränder verschlossen. Ein derartiges Vernähen verschließt jedoch nicht immer vollständig die unterste Gewebeschicht, z. B. den Muskel und die Fascia-Schichten, wodurch ein nicht standardgemäßer Wundverschluss vorgesehen wird.
Eine nicht ordentliche Gewebeannäherung und das anschließende schlechte Verheilen der Trokarstellen kann zu einem fehlerhaften Wündverschluss in der Bauchwand führen. Dies kann zu einem Auswölben des im Bauchraum befindlichen Inhalts, oftmals des Darmes oder des Mesenteriums (d. h. zum Bruch) durch solche Fehler führen.
Einige Versuche sind hinsichtlich des Designs solcher Instrumente unternommen worden, um wirkungsvoll und auf schnelle Weise Trokareinsehnitte zu verschließen. Ein derartiges Instrument ist in dem U.S. Patent Nr. 5,368,601 nach Sauer offenbart. Dieses Instrument enthält zwei Nadeln, die innerhalb des Körperhohlraums eingesetzt werden, wobei die Spitzen zur Haut hin zeigen. Das U.S. Patent Nr. 5,320,632 nach Heidmueller offenbart ein Wundverschlussinstrument mit einem Nadelpaar, das nach oben hin zeigt und eine gleitbare Weise verschiebbare Nadelummantelung aufweist, um die Nadelspitzen, wenn diese nach oben durch die Haut gezogen werden, einzufangen. Eine andere Art von Wundverschlussvorrichtung ist in dem U.S. Patent Nr. 5,364,408 nach Gordon offenbart. In diesem Patent werden ein Paar von gekrümmten Nadeln von der Vorrichtung entlang einem bogenförmigen Pfad eingesetzt, um die untersten Schichten der Wunde zu durchdringen.
Es besteht eine Notwendigkeit für eine verbesserte Vorrichtung zum Verschließen von Trokareinschnitten. Es wäre vorteilhaft, wenn diese Vorrichtung den unteren Muskel und die Fascia-Schichten der Wunde wirkungsvoll verschließen würde. Es wäre ebenso vorteilhaft, wenn diese Vorrichtung ein korrektes Anbringen des Nähfadens in der erwünschten Position wirkungsvoll kontrollieren und sicherstellen könnte.

ZUSAMMENFASSUNG

Die Vorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung ist in dem beigefügten Anspruch 1 bestimmt.
Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe ist offenbart, die einen länglich ausgebildeten Körperabschnitt, erste und zweite Backen, die an dem distalen Abschnitt des Körperabschnittes drehbar angebracht sind, und erste und zweite Nadeln, die in Bezug auf die ersten bzw. zweiten Backen bewegbar sind, aufweist. Ein erstes Betätigungselement ist betriebsmäßig mit den ersten und zweiten Backen zum Bewegen der Backen von einer ersten in eine zweite Position verbunden, und ein zweites Betätigungselement ist betriebsmäßig mit den ersten und zweiten Nadeln zum Vorwärtsbewegen der Nadeln durch das Körpergewebe verbunden.
In der ersten Position werden die Backen geschlossen, und in einer zweiten Position werden die Backen zu einem spitzen Winkel in Bezug auf die longitudinale Achse des Körperabschnittes gespreizt. Jede Backe weist eine Aussparung zum Aufnehmen von Körpergewebe und ein Nadelaufnahmeelement (eine Ferrüle) auf, das darin derart befestigt ist, dass eine Betätigung des zweiten Betätigungselements die beiden Nadeln in Eingriff mit einer der Ferrülen bewegt. Ein Nähfaden ist an beiden Enden mit einer der Ferrülen derart verbunden, dass eine Vorwärtsbewegung der Nadeln zum in Eingriff bringen mit den Ferrülen wirkungsvoll die Nadeln mit dem Nähfaden verbindet, und dass ein Zurückziehen der Nadeln nach einem derartigen Eingriff die Ferrülen und den Nähfaden durch das Körpergewebe zieht.
Die US-A-5,431,666 offenbart einen Nähfaden mit einer Ferrüle an beiden Enden eines Nähfadens, ein Nähinstrument und erste und zweite Nadeln, die mit den Ferrülen in Eingriff treten, um die Ferrüle und daher den Nähfaden durch das Körpergewebe zu ziehen. Vorzugsweise ist das erste Betätigungselement in longitudinaler Richtung gleitbar, und ist betriebsmäßig mit einem länglich ausgebildeten Stößel verbunden, welcher in distaler Richtung bewegt wird, um die ersten und zweiten Backen in die offene Position zu verschieben. Das zweite Betätigungselement ist ebenso vorzugsweise in longitudinaler Richtung gleitbar, und ist betriebsmäßig mit den beiden Nadelantriebselementen (länglichen Stäben) verbunden, die mit ersten und zweiten elastischen Befestigungsstäben verbunden sind. Die beiden ersten und zweiten elastischen Stäbe befestigen die beiden Nadeln und sind vorzugsweise aus einem superelastischen Material hergestellt, das eine Bewegung unter einem spitzen Winkel in Bezug auf die longitudinale Achse des länglich ausgebildeten Gehäuses sicherstellt, wenn die Backen in ihre offene Position bewegt werden.
Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise ebenso eine Sicherheitsarretierung, die eine Betätigung des zweiten Betätigungselements verhindert, falls die Backen sich nicht in der offenen Position befinden. Die Sicherheitsarretierung weist einen abgestuften Abschnitt auf, der mit einem Abschnitt des Nadelantriebsmechanismus in Eingriff bringbar ist, um eine Bewegung desselben zu blockieren, falls der Backenbetätigungsmechanismus noch nicht betätigt worden ist, um die Backen in die offene Position zu bewegen. Eine Gleitbewegung des Backenbetätigungsmechanismus zum Öffnen der Backen verschiebt automatisch die Sicherheitsarretierung aus der Blockierposition, um eine anschließende Bewegung des Nadelantriebsmechanismus zu ermöglichen.
Die Vorrichtung kann bei einem Verfahren zum Verschließen einer Trokarwunde verwendet werden, wobei das Verfahren nicht einen Teil der Erfindung bildet, und wobei das Verfahren die Schritte des Einführens einer Vorrichtung mit ersten und zweiten Backen und ersten und zweiten Nadeln in den Körperhohlraum durch die Trokarwunde, des Spreizens der ersten und zweiten Backen in eine offene Position, und des Bewegens der ersten Nadel durch die erste Backe und der zweiten Nadel durch die zweite Backe, um das Körpergewebe zu durchdringen, umfasst. Der Schritt des Bewegens der beiden Nadeln umfasst den Schritt des Bewegens der Nadeln in eine distale Richtung unter einem Winkel in Bezug auf die longitudinale Achse, um jede Nadel mit einem Endabschnitt eines Nähfadens, der sich in einem distalen Ende der Backen befindet, zu verbinden. Der Schritt des Verbindens jeder Nadel mit dem Nähfaden umfasst den Schritt des reibungsmäßigen Ineingriffbringens einer jeden Nadel mit einer Hülse (Ferrüle), die mit jedem bzw. beiden Ende(n) des Nähfadens verbunden ist.
Das Verfahren zum Verschließen der Trokarwunde kann des weiteren den Schritt des Zurückziehens der Nadeln nach dem Ineingriffbringen mit den Hülsen, des Bewegens der Backen in die geschlossene Position, und des Zurückziehens der Vorrichtung aus dem Körperhohlraum, um den Nähfaden durch das Gewebe zu ziehen, umfassen. Der Nähfaden kann anschließend von den Hülsen entfernt werden, ein Knoten kann in dem Nähfaden außerhalb des Körperhohlraums gebildet werden, und der Knoten kann in der Nähe des Muskels in der Trokarwunde gesichert werden.
Vor dem Binden eines Knotens in dem Nähfaden, nachdem der Nähfaden durch das Körpergewebe gezogen worden ist, kann der Nähfaden um eine Kanülenbefestigungsvorrichtung gewickelt werden, um die Trokarkanüle positionsgenau in Bezug auf das Körpergewebe während des chirurgischen Verfahrens zu halten. Am Ende des chirurgischen Verfahrens kann der Nähfaden von der Kanülenbefestigungsvorrichtung abgewickelt werden, und kann außerhalb des Körperhohlraums festgemacht werden, um den Trokareinschnitt zu verschließen.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Verschiedene Ausführungsformen der chirurgischen Vorrichtung entsprechend der Anmeldung werden nun in Bezug auf die folgenden Zeichnungen beschrieben, wobei:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der chirurgischen Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe ist;
Fig. 1A eine perspektivische Explosionsansicht der Vorrichtung der Fig. 1 ist;
Fig. 2 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 2-2 der Fig. 1 ist, die die Backen in der geschlossenen Position und die Nadeln in der zurückgezogenen Position (nicht eingesetzten Position) zeigt;
Fig. 3 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 3-3 der Fig. 2 ist, die den Backenbetätigungsmechanismus in der am weitesten proximal gelegenen Position entsprechend der geschlossenen Position der Backen, und den Nadeltreibmechanismus in der am weitesten proximal gelegenen Position entsprechend der zurückgezogenen Position der Nadeln zeigt;
Fig. 3A eine Querschnittsansicht entlang der Linie 3A-3A der Fig. 3 ist, die den Eingriff zwischen dem vorderen und hinteren Stößel des Backenbetätigungsmechanismus zeigt;
Fig. 3B eine Querschnittsansicht entlang der Linie 3B-3B der Fig. 2 ist, die die Backen in der geschlossenen Position und die Nadeln in der zurückgezogenen Position zeigt;
Fig. 4 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 4-4 der Fig. 3 ist;
Fig. 5 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 5-5 der Fig. 3 ist, die die Verbindung der Stößelarretierung und des hinteren Stößels zeigt;
Fig. 6 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 6-6 der Fig. 3B ist;
Fig. 7 eine Querschnittsansicht ähnlich der Fig. 3 ist, wobei der Backenbetätigungsmechanismus sich in der fortgeschrittenen Position zum Öffnen der Backen befindet, und der Nadelantriebsmechanismus sich in der am weitesten proximal gelegenen Position befindet, und die ebenso die Freigabe der Sicherheitsarretierung zeigt, um den Nadelantriebsmechanismus freizugeben;
Fig. 7A eine Querschnittsansicht ähnlich der Fig. 3B ist, wobei die Backen sich in der offenen Position und die Nadeln sich in der zurückgezogenen Position befinden;
Fig. 8 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 8-8 der Fig. 7 ist, die das Zurückhalten der Stößelarretierung in der fortgeschrittenen Position zeigt, um die Backen in der offenen Position zu halten;
Fig. 8A eine Querschnittsansicht ähnlich der Fig. 8 ist, die die Freigabe der Stößelarretierung durch den Antriebsanschlag während der Vorwärtsbewegung des Nadelantriebsmechanismus zeigt;
Fig. 8B eine Querschnittsansicht entlang der Linie 8B-8B der Fig. 9 ist, die den Eingriff des Antriebsanschlags und der Stößelarretierung zeigt, wenn der Nadelantriebsmechanismus zum Einsetzen der Nadeln vorwärts bewegt ist;
Fig. 9 eine Querschnittsansicht ähnlich der Fig. 3 ist, wobei der Backenbetätigungsmechanismus sich in der fortgeschrittenen Position zum Öffnen der Backen und der Nadelantriebsmechanismus sich in der fortgeschrittenen Position zum Einsetzen der Nadeln befindet;
Fig. 9A eine Querschnittsansicht ähnlich der Fig. 3B ist, wobei die Backen sich in der offenen Position und die Nadeln sich in der Einsatzposition befinden;
Fig. 10 eine vergrößerte Ansicht eines Abschnittes der Backen ist, die die Hülse vor dem Eingriff mit der Nadel zeigt;
Fig. 11 eine vergrößerte Ansicht eines Abschnittes des Backens ist, die den reibungsmäßigen Eingriff der Nadeln der Hülse zeigt, wenn die Nadeln zu der in Fig. 9A gezeigten Position vorwärts bewegt sind;
Fig. 12 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 12-12 der Fig. 9 ist, die die Position des Antriebsstiftes in dem länglich ausgebildeten Schlitz des vorderen Stößels vor dem Zurückziehen des Backenbetätigungsmechanismus zum Schließen der Backen zeigt;
Fig. 12A eine Ansicht ähnlich der Fig. 7A ist, wobei allerdings das Zurückziehen der Nadeln nach dem Eingriff mit den Hülsen gezeigt ist;
Fig. 12B eine Querschnittsansicht entlang der Linie 12B-12B der Fig. 12A ist, die die Position des Antriebsstiftes darstellt, wenn die Nadeln nach dem Eingriff mit den Hülsen zurückgezogen worden sind, und die Backen noch nicht zu ihrer geschlossenen Position zurückgekehrt sind;
Fig. 13 eine Querschnittsansicht ähnlich der Fig. 3 und 3A ist, die allerdings den Nadelantriebsmechanismus und den Backenbetätigungsmechanismus zeigt, wenn diese zu ihrer ursprünglichen Position nach dem Eingriff der Nadeln und der Hülsen zurückgekehrt sind;
Fig. 14 eine Seitenansicht der chirurgischen Nähvorrichtung der Fig. 1 vor dem Einführen durch eine Trokarkanüle ist;
Fig. 15 eine Seitenansicht ist, die die in den Körperhohlraum durch die Trokarkanüle eingeführte chirurgische Vorrichtung darstellt;
Fig. 16 eine Seitenansicht ist, die die Backen der Vorrichtung darstellt, wenn diese sich in der offenen Position innerhalb des Körperhohlraumes befinden;
Fig. 17 eine Seitenansicht ist, die das Setzen der offenen Backen benachbart dem zu vernähenden Gewebe darstellt;
Fig. 18 eine Seitenansicht ist, die das Vorwärtsbewegen der Nadeln durch das Körpergewebe zeigt;
Fig. 19 eine Seitenansicht ist, die die von dem Körper entfernte chirurgische Vorrichtung und Trokarkanüle darstellt, wodurch eine in dem Körpergewebe angeordnete Nähfadenschleife zurückbleibt;
Fig. 20 eine Seitenansicht ist, die die von dem Nähfaden separierte Vorrichtung darstellt;
Fig. 21 den verknoteten Nähfaden zeigt, um den Trokareinschnitt zu verschließen;
Fig. 22-25 ein alternatives Verfahren, das nicht Teil der Erfindung ist und bei dem die chirurgische Vorrichtung entsprechend der Erfindung verwendet werden kann, darstellen. Fig. 22 und 23 stellen die chirurgische Vorrichtung dar, die in den Körperhohlraum durch eine Trokarkanüle, die eine darauf positionierte Kanülenbefestigungsvorrichtung aufweist, wieder eingeführt ist. Fig. 24 das Entnehmen der chirurgischen Vorrichtung darstellt, nachdem der Nähfaden um die Kanülenbefestigungsvorrichtung gewickelt ist, um die Trokarkanüle in Position zu halten. Fig. 25 die von dem Gewebe entfernte Trokarkanüle und den verknoteten Nähfaden, um den Trokareinschnitt zu verschließen, darstellt; und
Fig. 26 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform der Backen ist, die eine Ummantelung aufweisen.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN

Bezugnehmend nun auf die Zeichnungen, und insbesondere auf die Fig. 1, ist eine chirurgische Vorrichtung, die im Allgemeinen durch das Bezugszeichen 10 angedeutet ist, zum Verschließen von Einschnitten in Körpergewebe vorgesehen. Während endoskopischer oder laparoskopischer Verfahren werden mehrere Trokare durch die Haut und darunterliegende Gewebeschichten in den Körperhohlraum eingeführt. Der Trokar umfasst typischerweise einen Obturator mit einer Spitze und eine hohlförmige Kanüle. Nach dem Einführen wird der Obturator entfernt, wodurch die Kanüle an Ort und Stelle zurückgelassen wird, um eine Zugangsöffnung für endoskopische Instrumente vorzusehen, wie z. B. Klammervorrichtungen, Clip- Anlegevorrichtungen, Zangen, Scheren und andere Instrumente, die zum Ausführen des chirurgischen Verfahrens notwendig sind. Bei anderen minimal invasiven Verfahren können die Instrumente direkt durch das Körpergewebe eingeführt werden, um zur chirurgischen Stelle zu gelangen, ohne dass eine Kanüle verwendet werden muss. In beiden Fällen verbleibt am Ende des chirurgischen Verfahrens ein Einschnitt in den darunterliegenden Gewebeschichten, die durch den Trokar oder durch das direkte Einführen der Instrumente erzeugt wird, und die hierin beschriebene Vorrichtung 10 ist gerade hierfür bestimmt, diese zu verschließen.
Bezugnehmend auf die Fig. 1 weist die Vorrichtung 10 einen länglich ausgebildeten Körperabschnitt oder Schaft 12 auf, der für das Einführen durch entweder eine Trokarkanüle oder direkt durch einen kleinen Einschnitt in dem Körpergewebe bemessen ist. Ein Backenbetätigungsmechanismus, der ein Betätigungselement 26 umfasst, wird nach vorne (in distaler Richtung) bewegt, um die Backen 14, 16 von der geschlossenen Position der Fig. 1 in eine offene Position zu spreizen. Sind die Backen auf geeignete Weise benachbart dem zu vernähenden Gewebe angeordnet, so wird ein Nadelantriebsmechanismus, welcher eine Endabdeckung 100 umfasst, in distaler Richtung gedrückt, um ein Paar chirurgischer Nadeln durch das Körpergewebe uhd in das distale Ende der Backen zu bewegen. Jede der Nadeln tritt mit einer Hülse in Eingriff, die an gegenüberliegenden Enden mit einem Nähfaden verbunden und in dem distalen Ende der Backen angeordnet ist. Falls die Nadeln zu ihrer ursprünglichen Position zurückgezogen werden, wird auf diese Weise erreicht, dass die zugehörigen Hülsen und der damit verbundene Nähfaden durch das Körpergewebe gelangen, um so den Nähfaden an beiden Seiten des Trokareinschnittes zu platzieren. Der Nähfaden wird sodann gespannt und manuell von außerhalb des Körpers verknotet, um das Gewebe an beiden Seiten des Trokareinschnittes anzunähern und den Einschnitt zu verschließen.
Im Folgenden werden nun die individuellen Komponenten der chirurgischen Nähvorrichtung 10 mit Bezug auf die Fig. 1A, 2 und 3 betrachtet, wobei der Gehäuseabschnitt der Vorrichtung 10 ein Abdeckgehäuse 30 umfasst, das innerhalb eines Griffabschnittes 34 angebracht ist. Ein Flügelpaar 36 erstreckt sich in radialer Richtung von dem Griffabschnitt 34, um das Greifen durch den Verwender zu vereinfachen. Eine Reduzierhülse 38, die zum Halten des länglich ausgebildeten Körperabschnittes 12 konfiguriert ist, befindet sich innerhalb einer mittleren Bohrung 33 des Griffabschnittes 34.
Eine Sperrscheibe 39 ist an einem distalen Ende des Abdeckgehäuses 30, in direktem Kontakt mit der Wand 30a, positioniert, und ist zur Vereinfachung der Sicherung bzw. des Haltens des hinteren Stößels des unten beschriebenen Backenbetätigungsmechanismus konfiguriert.
Der länglich ausgebildete Körperabschnitt 12, der aus zwei Körperhälften 12a, 12b aufgebaut ist, weist vorzugsweise einen Außendurchmesser zwischen ungefähr 10 bis 15 Millimeter auf, obwohl andere Abmessungen ebenso in Betracht zu ziehen sind. Ein Nähfadenaufnahmekanal 31 (siehe Fig. 3B und 6) ist in beiden Körperhälften zur Vereinfachung der Herstellung gebildet, obwohl der Nähfaden 20 sich, wie gezeigt, lediglich in einem Nähfadenaufnahmekanal 31 befindet. Proximale und distale Aussparungen bzw. Arretierungen 40a, 42a sind in der Körperhälfte 12a gebildet, und proximale und distale Aussparungen bzw. Arretierungen 40b und 42b sind in der Körperhälfte 12b aus den unten beschriebenen Gründen gebildet (siehe Fig. 7 und 3).
Bezugnehmend nun auf den Backenbetätigungsmechanismus und anfänglich auf die Fig. 1A ist der Backenbetätigungsmechanismus zwischen einer zurückgezogenen (am weitesten proximal gelegenen) Position, in der die Backen 14, 16 in der geschlossenen Position gehalten werden, und einer vorwärts bewegten bzw. fortgeschrittenen (am weitesten distal gelegenen) Position, in der die Backen 14, 16 in eine offene Position gespreizt sind, bewegbar. Der Backenbetätigungsmechanismus umfasst ein Betätigungselement 26 in der Form eines Daumenelements, einen hinteren Stößel 50, einen vorderen Stößel 54 und eine Stößelarretierung 70, die allesamt zwischen einer zurückgezogenen und einer fortgeschrittenen Position bewegbar sind. Die Stößelrückholfeder 68 ist über dem hinteren Stößel 50 befestigt und zwischen der Stößelarretierung 70 und der Arretierscheibe 39 eingebettet, um die Stößelarretierung 70 (und den hinteren Stößel 50) in proximaler Richtung in seine zurückgezogene Position vorzuspannen.
Der hintere Stößel 50 weist einen in radialer Richtung erstreckenden Flansch 52 an seinem proximalen Ende zum Befestigen des Daumenelements 26, und eine in distaler Richtung erstreckende, abgeflachte Zunge 56 mit einer Öffnung 58 zum Aufnehmen eines Antriebsstiftes 60 auf.
Der vordere Stößel 54 weist, wie in Fig. 3A gezeigt, einen länglich ausgebildeten Schlitz 64, der an einem proximalen Ende gebildet ist, auf, um den Antriebsstift 60 darin unterzubringen. Ein Paar Vorsprünge 66a, 66b (Fig. 3), die auf den Armen 65 gebildet sind, treten entweder mit den Aussparungen 40a, 40b oder 42a, 42b in dem Schaft 12 in Eingriff, abhängig von der longitudinalen Position des Stößels 54. In der ursprünglichen Position des Stößels 54 treten so die Vorsprünge 66a, 66b mit den proximalen Aussparungen 40a, 40b der beiden Körperhälften 12a., 12b in Eingriff, um die Backen 14, 16 in der geschlossenen Position zu halten. Wird der vordere Stößel 54 zum Verschieben der Backen 14, 16 in die offene Position vorwärts bewegt, so treten die Vorsprünge 66a, 66b mit den distalen Aussparungen 42a und 42b in Eingriff, um die Backen in der offenen Position zu halten und dem Verwender ein Tastgefühl zu vermitteln, welches ihm anzeigt, dass sich die Backen nun in der offenen Position befinden.
Wie in den Fig. 1A und 2 gezeigt, weist die Stößelarretierung 70 ein Paar von sich in longitudinaler Richtung erstreckenden Armen 72, an deren Enden sich Haltespitzen 73 befinden, und eine mittlere Öffnung 74 auf, die derart bemessen ist, dass der hintere Stößel 50 darin aufgenommen werden kann. Ein Befestigungsstift 75, wie in den Fig. 1A und 5 gezeigt ist, erstreckt sich durch die Öffnung 51 in dem hinteren Stößel 50 und der oberen und unteren Öffnung in der Stößelarretierung 70, um die Stößelarretierung 70 mit dem hinteren Stößel 50 zu verbinden. Die Stößelarretierung 70, die sich mit der Bewegung der Stößel 50, 54 vor und zurück bewegt, dient sowohl zum Arretieren des Backenbetätigungsmechanismus in der fortgeschrittenen Position als auch zum Lösen des Sicherheitsmechanismus der Vorrichtung. Dies wird unten im Detail beschrieben.
Wird das Daumenelement 26 in longitudinaler, distaler Richtung verschoben, so verschieben sich gleichzeitig der hintere Stößel 50, die Stößelarretierung 70 und der vordere Stößel 54 in longitudinaler, distaler Richtung. Während der vordere Stößel 54 nach vorne bewegt wird, tritt seine distale Anstoßoberfläche 62 (siehe Fig. 3B) in Kontakt mit einer hinteren Oberfläche der Backen 14, 16, um diese in die offene Position zu verschieben. Die Fig. 2 und 3 zeigen das Daumenelement 26, den hinteren Stößel 50, den vorderen Stößel 54 und die Stößelarretierung 70 in ihrer am weitesten proximal gelegenen Position, wobei sich die Backen 14, 16 in der geschlossenen Position befinden. Die Fig. 7 stellt die Position dieser Elemente dar, wenn diese vorwärts bewegt wurden, um die Backen 14, 16 in die offenen Position zu spreizen.
Es ist ebenso über andere Mechanismen nachgedacht worden, die zum Bewegen der Backen zwischen der offenen und geschlossenen Position verwendet werden können. Zum Beispiel können die Backen mit Verschiebeschlitzen versehen sein, um einen auf einem Betätigungsstab angeordneten Verschiebestift aufzunehmen, und ein Auslöseelement oder ein drehbarer Griffmechanismus könnten anstelle eines gleitbaren Daumenelements verwendet werden. Zusätzlich können die Backen wechselweise in die offene Position derart vorgespannt sein, dass eine Betätigung des Backenbetätigungsmechanismus die Backen schließt.
Bezugnehmend nun auf den Nadelantriebs-(Betätigungs)- Mechanismus und anfänglich auf die Fig. 1A, 2 und 3 ist der Nadelantriebsmechanismus zwischen einer zurückgezogenen (am weitesten proximal gelegenen) Position, in der die Nadeln 18, 19 innerhalb der Backen 14, 16 abgeschirmt sind, und einer vorwärts bewegten bzw. fortgeschrittenen (am weitesten distal gelegenen) Position, in der die Nadeln 18, 19 zum Durchdringen von Körpergewebe vorwärts bewegt sind, bewegbar. Der Nadelantriebsmechanismus umfasst eine Endabdeckung 100, einen Antriebsanschlag 102, ein Paar Nadelantriebselemente 104a, 104b und ein Paar von Befestigungsdrähten 106a, 106b zum reibungsmäßigen Befestigen der Nadeln 18 bzw. 19. Eine Druckfeder 108, die zwischen der Arretierscheibe 39 und dem Antriebsanschlag 102 eingebettet ist, spannt den Antriebsanschlag 102 (und die Endabdeckung 100) in proximaler Richtung in seine zurückgezogene Position vor.
Die Endabdeckung 100 ist auf gleitbare Weise in Bezug auf das Abdeckgehäuse 30 angebracht, und weist eine Axialbohrung 112 zum Aufnehmen des hinteren Stößels 50, eine Nut 110 zum Unterbringen des Flansches 52 des hinteren Stößels 50 und Kanäle 111a, 111b zum Aufnehmen der Arretiereinrichtung 37 und der Sicherungsarretierung 80 (unten beschrieben) auf, falls die Endabdeckung 106 in distaler Richtung innerhalb der mittleren Bohrung 32 des Abdeckgehäuses 30 bewegt wird. Während der Vorwärtsbewegung des Daumenelements 26 zum Vorwärtsbewegen des hinteren Stößels 50, um die Backen 14, 16 zu öffnen, verbleibt die Endabdeckung 100 bei der Bewegung des Flansches 52 stationär innerhalb der Nut 110.
Der Antriebsanschlag 102 des Nadelantriebsmechanismus befindet sich innerhalb eines proximalen Endes der mittleren Bohrung 32 des Abdeckgehäuses 30 und weist einen proximalen Flansch 116 auf, der reibungsmäßig innerhalb der Axialbohrung 112 der Endabdeckung 100 angebracht ist. Ein Paar Beine 114, von denen jedes eine Vertiefung 120 aufweist, erstreckt sich in distaler Richtung von dem Antriebsanschlag 102 und steht in Wechselwirkung mit den Armen 72 und den Haltespitzen 73 der Stößelarretierung 70 auf eine Weise, die unten beschrieben ist. Die oberen und unteren Nuten 118, 119 sind derart bemessen, dass die Arretiereinrichtung 37 und die Sicherungsarretierung 80 hierdurch aufgenommen werden kann, um eine ungehinderte Bewegung des Antriebsanschlages 102 zu ermöglichen. Die oberen und unteren Vorsprünge 107a, 107b befinden sich innerhalb der Kanäle 30b, die entlang der Länge der inneren Oberfläche des Abdeckgehäuses 30, wie dies am besten in Fig. 4 zu sehen ist, gebildet sind. Die mittlere Öffnung 103 nimmt den hinteren Stößel 50 auf.
Jedes der Nadelantriebselemente in der Form von länglich ausgebildeten Antriebsstäben 104a, 104b sind an dem Antriebsanschlag 102 derart angebracht, dass sie sich mit diesen über die proximalen Befestigungsflansche 120a und 120b bewegen, welche über die Innenwand des Antriebsanschlages 102 (siehe Fig. 1A und 3) geschnappt sind. Die distalen gegabelten Enden 116a, 116b der Nadelantriebselemente 104a, 104b treten reibungsmäßig mit den Befestigungsdrähten 106a bzw. 106b in Eingriff. Die Nadeln 18, 19 sind wiederum reibungsmäßig innerhalb einer in den Drähten 106a bzw. 106b gebildeten Aussparung angebracht. Alternativ können die Nadeln eine darin gebildete Aussparung zum reibungsmäßigen Befestigen der Drähte 106a, 106b aufweisen. Die Befestigungsdrähte sind vorzugsweise aus einem superelastischen Draht, wie z. B. Tinel- oder Nitinoldraht, hergestellt, um ein Biegen zu ermöglichen, was wiederum ein Bewegen der Nadeln durch die Backen 14, 16 ermöglicht, falls sich die Backen in ihrer abgewinkelten offenen Position befinden. Andere Materialien können natürlich ebenso verwendet werden, um den Befestigungsdrähten das Ausführen ihrer Funktion zu ermöglichen.
Die Fig. 2 und 3 zeigen den Nadelantriebsmechanismus in der am weitesten proximal gelegenen Position, in der der Kopf 101 der Endabdeckung 100 von dem Abdeckgehäuse 30 beabstandet ist, der Antriebsanschlag 102 innerhalb eines proximalen Abschnittes des Abdeckgehäuses 30 angeordnet ist, und die Nadelantriebselemente 104a, 104b und ihre entsprechenden Befestigungsdrähte 106a, 106b und die Nadeln 18 und 19 sich ebenso in der zurückgezogenen Position befinden. Die Fig. 9 stellt den Nadelantriebsmechanismus in der Einsatzposition dar, um die chirurgischen Nadeln 18, 19 vorwärts zu bewegen. Es ist offensichtlich, dass der Antriebsanschlag 102 und die verbundenen Nadelantriebselemente 104a, 104b ebenso in distaler Richtung gedrängt werden, wenn die Endabdeckung 100 in distaler Richtung zu dem Abdeckgehäuse 30 hin gedrückt wird. Diese Bewegung des Nadelantriebsmechanismus ist im Detail unten beschrieben.
Die Arretiereinrichtung 37 (Fig. 1A und 3) weist ein Bein 37b auf, das sich durch die obere Nut 118 des Antriebsanschlages 102 erstreckt, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. Das gegenüberliegende Bein 37a ist innerhalb eines ringförmigen Kanals 30b des Abdeckgehäuses 30 fixiert, wodurch der Antriebsanschlag 102 mit dem Abdeckgehäuse 30 verbunden wird. Das Bein 37b tritt in den Kanal lila der Endabdeckung 100 ein, wenn die Endabdeckung 100 in distaler Richtung bewegt wird.
Bezugnehmend nun auf die Backen 14, 16 der chirurgischen Vorrichtung 10 und in Bezug auf die Fig. 1A, 3B und 7A sind die Backen 14, 16 drehbar an dem Körperabschnitt 12 über den Drehstift 132, der sich durch die Öffnungen 130 erstreckt, befestigt. Eine Gewebelücke oder ein Aussparungsabschnitt 142 und 143 ist in jeder Backe 14 bzw. 16 zum Aufnehmen von zu vernähendem Körpergewebe gebildet. Die abgewinkelten proximalen Kanten 146, 148 sind derart konfiguriert, dass ein Eingriff durch die Anschlagsoberfläche 62 des vorderen Stößels 54 die Backen in die offene Position der Fig. 7A verschiebt. Wie gezeigt drehen sich die Backen um den Stift 132 in entgegengesetzte Richtungen.
Bezugnehmend nun auf die Fig. 7A ist eine Nadelführung 133 mit einer Ausgangsöffnung 137 für die chirurgische Nadel 18 proximal von dem Aussparungsabschnitt 142 der Backe 14 gebildet. Distal von dem Aussparungsabschnitt 142 befindet sich eine Eingangsöffnung 144 und eine Aussparung zum Aufnehmen der ovalförmigen Hülse 24. Eine Nähfadenführung oder Nut 131 ist in der Backe 14 zum Aufnehmen des Nähfadens 20 gebildet. Die Backe 16 ist ein Spiegelbild der Backe 14, wie dies in der Fig. 3B gezeigt ist, und weist eine Nadelführung 136, eine Ausgangsöffnung 138 und eine Eingangsöffnung 141, eine Aussparung zum Aufnehmen der ovalförmigen Hülse 22 und eine Nähfadenführung 134 auf. Die stumpfen Enden 94, 95 der Backen 14, 16 sind atraumatisch ausgebildet und minimieren eine Traumatisierung von Körpergewebe während der Einführung und Manipulation der Vorrichtung 10 in dem Körperhohlraum.
Wie gezeigt sind die Backen 14 und 16 in der offenen Position unter einem Winkel zur longitudinalen Achse des länglich ausgebildeten Körperabschnittes 12 angeordnet. Vorzugsweise ist der Winkel ein spitzer Winkel von ungefähr 30º, wie gezeigt, jedoch können verschiedene Winkel in Bezug auf die longitudinale Achse des Körperabschnittes, um die Backen einzusetzen, verwendet werden.
In der nicht-eingesetzten Position der Nadeln 18, 19, wie dies in den Fig. 3B und 7A gezeigt ist, befindet sich die Nadel 90 innerhalb der Nadelführung 136, und die Nadel 18 befindet sich innerhalb der Nadelführung 133 derart, dass die Spitzen 123, 125 nicht freiliegend sind und nicht in Kontakt mit Körpergewebe sind. Es wird darauf hingewiesen, dass in der geschlossenen Position der Backen der Fig. 3B die Nadelbefestigungsdrähte 106a, 106b im Wesentlichen geradlinig sind. Werden die Backen in ihre offene Position der Fig. 7A bewegt, so biegen sich die Befestigungsdrähte 106a, 106b in den Bereichen 106 bzw. 106d. Werden die Backen 14 und 16 in ihre abgewinkelte Position in Bezug auf den Schaft 12 gespreizt, so biegen sich folglich die Befestigungsdrähte 106a, 106b unter einem ähnlichen Winkel.
Der Nähfaden 20 ist an einem Ende der Hülse 22 angebracht, erstreckt sich durch die Nähfadenführung 134 in dem Backen 16 und durch die mittlere Öffnung 132a in dem Drehstift 132 und durch die Nähfadenführung 31 in der Körperhälfte 12a des Schaftes 12. Der Nähfaden 20 bildet eine Schleife an dem proximalen Ende der Nähfadenführung 31 und erstreckt sich entlang der Länge der Nähfadenführung 31 zurück durch die mittlere Öffnung 132a in dem Drehstift 132 um die Nadelführung 131 in der Backe 14 und ist an seinem anderen Ende mit der Hülse 24 angebracht. Optional kann die Nähfadenführung sich durch eine Öffnung in dem Abdeckgehäuse 30 derart erstrecken, dass sie auf manuelle Weise gezogen werden kann, um so sicher zu stellen, dass die Hülsen 22, 24 sich korrekterweise in ihren entsprechenden Aussparungen befinden, und dass der Nähfaden in den Nähfadenführungen 131, 134 eingepasst ist, und die verbleibende Länge des Nähfadens korrekt in der Nähfadenführung 31 zu liegen kommt. Eine Verlängerung des Nähfadens durch das Abdeckgehäuse kann auf einfache Weise eine Extralänge an Nähfaden unterbringen.
Wird der Nadelantriebsmechanismus betätigt, und die Nadelantriebselemente 104a, 104b in distaler Richtung vorwärts bewegt, so werden die superelastischen Befestigungsdrähte 106a, 106b ebenso in distaler Richtung entlang dem durch die offenen Backen 14, 16 gebildeten, nicht linearen Pfad gedrängt, um die Nadeln 18, 19 aus den Ausgangsöffnungen 137, 138 durch das Körpergewebe, das sich in den Aussparungen 142, 143 befindet, und in die Eingangsöffnungen 144, 141 der Backen 14, 16 zu drängen. Während die Nadeln 18, 19 durch die Eingangsöffnungen 144, 141 bewegt werden, treten sie in reibungsmäßigem Eingriff mit den Hülsen (Nadeleingriffselemente) 24, 22, die in den Aussparungen in den Backen angeordnet sind. Auf diese Weise werden die chirurgischen Nadeln 18, 19 wirkungsvoll mit dem Nähfaden 20 verbunden (siehe Fig. 9A und 11). Werden die Nadeln 18, 19 zurück durch die Ausgangsöffnungen 137 und 138 und in die Nadelführungen 133, 136 zurückgezogen, so zieht der reibungsmäßige Eingriff der Nadelspitzen 125, 123 mit den Hülsen 24, 22 die Hülsen und den angebrachten Nähfaden 20 in proximaler Richtung durch das Gewebe und in die Nadelführungen 133, 136, wie dies in Fig. 12A gezeigt ist.
Es wird darauf hingewiesen, dass ein mechanischer Eingriff anstelle eines reibungsmäßigen Eingriffes zwischen den Hülsen und den Nadeln ebenso in Betracht gezogen werden kann.
Die Vorrichtung 10 umfasst ebenso einen Sicherheitsmechanismus, der den Einsatz der Nadeln 18, 19 verhindert, falls die Backen 14, 16 zuerst nicht in die offene Position bewegt worden sind. Insbesondere umfasst der Sicherheitsmechanismus eine Sicherungsarretierung 80 in der Form einer Feder, die sich normalerweise in der in Fig. 3 dargestellten Position befindet. Das Bein 84 ist innerhalb eines ringförmigen Kanals 30b des Abdeckgehäuses 30 fixiert. Die Abstufung 82 befindet sich am proximalen Ende der Arretierung 80, und sie stößt in der anfänglichen Position an die Wand 102b des Antriebsanschlages 102 an. In dieser anfänglichen Blockierposition der Fig. 3 tritt die Wand 102b des Antriebsanschlages 102 in Kontakt mit der Abstufung 82 der Sicherungsarretierung 80, und eine distale Bewegung wird blockiert, falls der Verwender versucht, die Endabdeckung 100 in distaler Richtung zum Vorwärtsbewegen der Nadeln zu drücken.
Die Sicherungsarretierung 80 wird automatisch von einer Blockier- in eine Freigabeposition nach Betätigen des Backenbetätigungsmechanismus bewegt. Falls der Stößel 50 vorwärts bewegt wird, um die Backen in die offene Position zu bewegen, wie dies in Fig. 7 gezeigt ist, so tritt insbesondere der Basisabschnitt 71 der Stößelarretierung 70 in Kontakt mit der Rampenoberfläche 83 der Sicherungsarretierung 80, und drängt diese derart nach unten, dass die Abstufung 82 aus dem Eingriff mit der Wand 102b des Antriebsanschlages 102 verschoben wird. In dieser Freigabeposition der Fig. 7 ist die Abstufung 82 mit der Nut 119 des Antriebsanschlages 102 ausgerichtet und ermöglicht eine freie Bewegung desselben. Wird die Endabdeckung 100 nach innen gedrückt, um die Nadeln einzusetzen, so kann sich folglich der Antriebsanschlag 102 in distaler Richtung bewegen, während die Nut 119 über die Abstufung 82 gelangt. Auf diese Weise können der Antriebsanschlag 102 und die damit im Zusammenhang stehenden Komponenten des Nadelantriebsmechanismus zu der in Fig. 9 gezeigten Position vorwärts bewegt werden, um die Nadeln einzusetzen.
Die Verwendung der Vorrichtung wird im Anschluss beschrieben, wobei die Verwendung nicht Teil der Erfindung ist. In der anfänglichen Position befinden sich die Backen 14, 16 in der geschlossenen Position, und die Nadeln 18, 19 befinden sich in der zurückgezogenen Position innerhalb der Backen 14, 16.
In dieser in den Fig. 2, 3 und 3B gezeigten anfänglichen Position befinden sich das Daumenelement 26, der hintere Stößel 50, der vordere Stößel 54 und die Stößelarretierung 70 in der zurückgezogenen (am weitesten proximal gelegenen) Position. Es wird darauf hingewiesen, dass in dieser anfänglichen Position die erhabenen Oberflächen der Haltespitzen 73 der Stößelarretierung 70 sich in den Aussparungen 120 der Beine 140 des Antriebsanschlages 102 befinden, die Druckfedern 68 und 108 sich in den vorgespannten Positionen, wie gezeigt, befinden, und die Vorsprünge 66a und 66b des vorderen Stößels 54 sich in den hinteren Aussparungen 40a, 40b des länglich ausgebildeten Körperabschnittes 12 befinden. Ebenso befinden sich in dieser anfänglichen Position die Endabdeckung 100, der Antriebsanschlag 102, die Nadelantriebselemente 104a, 104b und die Nadelbefestigungsdrähte 106a, 106b in der am weitesten proximal gelegenen Position, und eine Bewegung derselben aufgrund des Anstoßens der Wand 102b des Antriebsanschlags 102 an die Abstufung 82 der Sicherungsarretierung 80 wird verhindert.
Befindet sich die Vorrichtung 10 in dem Körperhohlraum und möchte der Verwender die Backen 14, 16 in die offene Position bringen, so wird das Daumenelement 26 in distaler Richtung geschoben, wobei dabei der hintere Stößel 50, die Stößelarretierung 70 und der vordere Stößel 54 in distaler Richtung zu der fortgeschrittenen (am weitesten distal gelegenen) Position der Fig. 7 und 7A bewegt wird, und wodurch die Feder 68 zusammengedrückt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass beim Verschieben der Stößelarretierung 70 in distaler Richtung die Wand 71 in Kontakt mit der Rampe 83 der Sicherungsarretierung 80 tritt, um die Abstufung 82 aus dem Eingriff mit dem Antriebsanschlag 102 in der oben beschriebenen Weise zu verschieben. Dies löst den Nadelantriebsmechanismus für dessen Vorwärtsbewegung. Während der Stößel 54 vorwärts bewegt wird, tritt seine Anstoßoberfläche 62 in Kontakt mit den abgewinkelten Kanten 146, 148 der Backen 14, 16 und verschiebt die Backen in entgegengesetzte Richtungen zur offenen Position der Fig. 7A. In dieser distalen Position des vorderen Stößels 54 treten die Vorsprünge 66a, 66b in Eingriff mit den distalen Vertiefungen 42a, 42b des länglich ausgebildeten Körperabschnittes 12, und die Haltespitzen 73 der Stößelarretierung 70 treten in Eingriff mit einer Innenwand 39a (Fig. 8) der Arretierscheibe 39, wie dies gezeigt ist. Dieser Eingriff der Stößelarretierung 70 mit der fest positionierten Scheibe 39 hält die Stößelarretierung 70 (und den gesamten Backenbetätigungsmechanismus) wirkungsvoll in der fortgeschrittenen Position, und dabei wird sichergestellt, dass die Backen 14, 16 während der Betätigung des Nadelantriebsmechanismus in der offenen Position bleiben.
Befindet sich die Vorrichtung in der erwünschten Position, wobei Körpergewebe sich in den Aussparungsabschnitten 142, 143 der geöffneten Backen 14, 16 befindet, so wird die Endabdeckung 100 nach innen (in distaler Richtung) in das Abdeckgehäuse 30, wie dies in Fig. 9 gezeigt ist, gedrückt, und dabei werden der Antriebsanschlag 102 und die damit verbundenen Nadelantriebselemente 104a, 104b in distaler Richtung bewegt und drücken die Feder 108 zusammen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Bewegung des Antriebsanschlages 102 nicht durch die Sicherungsarretierung 80 behindert wird, da die Nut 119 mit der Abstufung 82 ausgerichtet ist. Die Kanäle 111a, 111b der Endabdeckung 100 und die Nuten 118, 119 des Antriebsanschlages 102 nehmen die Arretiereinrichtung 37 und die Sicherungsarretierung 80 auf, um so eine ungehinderte Bewegung der Endabdeckung 100 und des Antriebsanschlages 102 zu ermöglichen. Die oberen und unteren Vorsprünge 107a, 107b des Antriebsanschlages 102 bewegen sich entlang dem ringförmigen Kanal 30b des Abdeckgehäuses 30.
Die Vorwärtsbewegung der Nadelantriebselemente 104a, 104b bewegt die Befestigungsdrähte 106a und 106b und die angebrachten Nadeln 18, 19 nach vorne. Die Befestigungsdrähte 106a, 106b folgen dem spitzen Winkel der Backen und drängen die Nadeln 18, 19 durch das in den Aussparungsabschnitten 142, 143 befindliche Körpergewebe, und in die Eingangsöffnungen 144, 141 der Backen 14, 16, um reibungsmäßig mit den Hülsen 24, 22 in Eingriff zu treten (siehe Fig. 9A und 11). Folglich werden die Nadeln 18 und 19 mit dem Nähfaden 20 verbunden.
Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Vorwärtsbewegung des Antriebsanschlages 102 in distaler Richtung dieser in Kontakt mit den distalen Enden der Arme 72 der Stößelarretierung 70 tritt, um die Haltespitzen 73 aus dem Eingriff mit der Innenwand 39a der Sicherungsscheibe 39 zu verschieben, um dabei die Stößelarretierung 70 freizugeben, was wiederum ein anschließendes Zurückziehen ermöglicht. Erreicht der Antriebsanschlag 102 seine am weitesten distal gelegene Position, wie in Fig. 8B gezeigt ist, so werden die Vorsprünge der Arme 72 der Stößelarretierung 70 wieder in die Vertiefungen 120 der Beine 114 des Antriebsanschlages 102 bewegt.
Nachdem die Nadeln 18, 19 in Eingriff mit den Hülsen 24, 22 zum Zurückziehen der Nadeln 18, 19, um den Nähfaden durch das Körpergewebe, welches sich in den Aussparungsabschnitten der Backen 14, 16 befindet, zu ziehen, und zum Schließen der Backen, um so das Instrument entfernen zu können, gebracht worden sind, so wird die Endabdeckung 100 freigegeben, und die Druckfeder 108 drängt es in proximaler Richtung in ihre anfängliche Position zurück. Bei der Zurückbewegung der Endabdeckung 100, des Antriebsanschlages 102 und der damit im Zusammenhang stehenden Nadelantriebselemente 104a, 104b und der Befestigungsdrähte 106a, 106b, um die Nadeln 18, 19 und die Hülsen 24, 22 in die Ausgangsöffnungen 137, 138 der Backen 14, 16 zu ziehen, wird so die Stößelarretierung 70 und der damit verbundene hintere Stößel 50 ebenso aufgrund des Einnistens der Stößelarretierung 70 und des Antriebsanschlags 102 und der Vorspannkraft der Druckfeder 68 zurückgezogen (die Vertiefungen 42a, 42b halten den vorderen Stößel 54 an Ort und Stelle, während der hintere Stößel 50 in proximaler Richtung bewegt wird). Obwohl der hintere Stößel 50 in proximaler Richtung in seine anfängliche Position hin gedrängt wird, so bewegt sich der vordere Stößel 54 jedoch nicht anfänglich aufgrund der Wechselwirkung des Stößelantriebsstiftes 60 und des länglichen Schlitzes 64 des vorderen Stößels 54. Dies stellt sicher, dass die Nadeln 18, 19 vollständig innerhalb der Backen 14, 16 vor Schließen der Backen zurückgezogen werden.
Bezugnehmend auf die Fig. 12 und 12B bewegt sich der hintere Stößel 50 in proximaler Richtung, und der Antriebsstift 60 bewegt sich in dem Schlitz 64 des vorderen Stößels 54 in proximaler Richtung. Während dieser Aufenthaltszeit bleibt der vordere Stößel 54 stationär. Ist der hintere Stößel 50 ausreichend zurückgezogen worden, so dass der Antriebsstift 60 sich an dem am weitesten proximal gelegenen Abschnitt des länglich ausgebildeten Schlitzes 64, wie dies in Fig. 12B gezeigt ist, befindet, so bewegt eine weiter anhaltende Zurückziehung des hinteren Stößels 50 den vorderen Stößel 54 in seine anfängliche Position. In dieser anfänglichen Position treten die Vorsprünge 66a, 66b wieder mit den proximalen Vertiefungen 40a, 40b des länglich ausgebildeten Körperabschnittes 12 in Eingriff, um die Backen in der geschlossenen Position zu halten und um dem Verwender ein Gefühl zu vermitteln, dass die Backen geschlossen worden sind. Folglich kehren der Backenbetätigungs- und Nadelantriebsmechanismus zu der in Fig. 13 gezeigten Position zurück. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Position identisch zu der in Fig. 3 gezeigten ist, außer dass die Hülsen 24, 22 sich nun in den Nadelführungen 133, 136 der Backen 14, 16 befinden, und dass der Nähfaden 20 quer über die Aussparungsabschnitte 142, 143 durch das Körpergewebe gezogen worden ist. Wie anhand von Fig. 13 zu sehen ist, ermöglicht das Zurückziehen der Stößelarretierung 70 das Zurückkehren der Sicherungsarretierung 18 in ihre ursprüngliche Blockierposition, um den Antriebsanschlag 102 zu blockieren.
Die Fig. 14 bis 21 stellen die Verwendung der chirurgischen Nähvorrichtung 10 zum Verschließen eines Einschnittes, der durch einen Trokar während eines endoskopischen/laparoskopischen Verfahrens erzeugt wurde, dar, wobei die Verwendung nicht Teil der Erfindung ist. Bei endoskopischen Verfahren, bei denen der chirurgische Eingriff innerhalb des Körperhohlraumes durchgeführt wird, werden ein oder mehrere Trokare durch das Körpergewebe eingeführt, um Zugang zu dem Körperhohlraum zu bekommen. Ein typischer Trokar umfasst einen Obturator mit einer scharfen durchdringenden Spitze, der auf entfernbare Weise innerhalb einer Kanüle angebracht ist. Nach Einführen des Trokars in den Körperhohlraum wird der Obturator entfernt, wodurch die Kanüle zurückbleibt, um eine Zugangsöffnung für die Einführung von verschiedenen chirurgischen Instrumenten zum Ausführen des endoskopischen/laparoskopischen chirurgischen Verfahrens vorzusehen. Die Fig. 14 stellt die Trokarkanüle 200, die sich in dem Körpergewebe befindet, und die Vorrichtung 10 vor Einführen durch dieselbe dar.
Wenn es erwünscht ist, den durch den Trokar erzeugten Einschnitt zu verschließen, so wird die chirurgische Vorrichtung 10 durch die Trokarkanüle 200 eingeführt, wie dies in Fig. 15 dargestellt ist.
Innerhalb des Körperhohlraums wird das Daumenelement 26 des Backenbetätigungsmechanismus in distaler Richtung, wie in Fig. 16 gezeigt, bewegt, um den vorderen Stößel auf die oben beschriebene Weise vor zu bewegen, wodurch die Backen 14, 16 in die offene Position gespreizt werden. Sowohl die Trokarkanüle 200 und die Vorrichtung 10 werden anschließend in proximaler Richtung in Richtung des Pfeiles A der Fig. 17 solange gezogen, bis sich Körpergewebe in den Aussparungsabschnitten 142, 143 der Backen 14 und 16 befindet.
Die Endabdeckung 100 des Nadelantriebsmechanismus wird anschließend in distaler Richtung zum Vorwärtsbewegen der Nadelantriebselemente auf die oben beschriebene Weise bewegt, um die Nadeln 18, 19 durch das Körpergewebe zu bewegen und um die Hülsen in den Backen 14 und 16 in Eingriff zu bringen.
Nach dem Einsetzen der Nadeln 18, 19 wird die Endabdeckung 100 freigegeben, um die Nadeln 18 und 19 und die verbundenen Hülsen in den Nadelführungen in den Backen 14 und 16 zurück zu bewegen, und um ein Zurückziehen des Backenbetätigungsmechanismus zu ermöglichen, wodurch die Backen in ihre anfänglich geschlossene Position gedreht werden. Beim Zurückbewegen der Nadeln 18, 19 ziehen diese die Hülsen und den Nähfaden 20 durch das Körpergewebe, das sich in den Aussparungsabschnitten befindet, wie dies bereits oben beschrieben worden ist.
Das Instrument 10 und die Trokarkanüle 200 werden anschließend zusammen von dem Körpergewebe genommen, wodurch eine Nähfadenschlaufe benachbart der innersten Gewebeschicht, z. B. der Fascia-Transversalis, zurückbleibt, und Nähfaden sich an beiden Seiten der Wunde (die sich durch die Fascia um den Muskel erstreckt), wie dies in Fig. 19 gezeigt ist, befindet. Der Nähfaden 20 wird an beiden Enden abgeschnitten oder gezogen (gezerrt), um ihn von den Hülsen (Fig. 20) zu trennen, wobei sich die Hülsen vorzugsweise von den Nadeln lösen, bevor der Nähfaden aus den Hülsen gezogen wird. Der Nähfaden 20 wird anschließend gespannt, um die Wundränder anzunähern, und ein Knoten wird gebildet, um den Einschnitt zu verschließen, wie dies in Fig. 21 gezeigt ist. Folglich wird der Einschnitt ohne Durchdringen der Hautschicht verschlossen. Klammern und/oder ein separater Nähfaden kann manuell durch die Haut gelegt und auf bekannte Weise geschlossen werden.
Die Backen können optional mit einer Ummantelung versehen werden, um ein Pneumoperitoneum aufrecht zu erhalten und um die Ausscheidungsmenge von der Trokarwunde zu minimieren, wenn die Backen in ihre ursprüngliche Position zurückgezogen werden. Die Ummantelung sieht eine fortlaufende Vorrichtungsabdichtung zur Bauchwand vor, selbst wenn die Backen geöffnet und in die Wundstelle gezogen werden. Die Ummantelung ("spit shield") kann aus einem festen oder elastischen Material hergestellt sein. Die Fig. 26 stellt ein Beispiel einer Ummantelung 400 dar, die auf einer Backe 16' und einer überlappenden Backe 14' angeordnet ist. Die Ummantelung kann alternativ einen Umhang ("skirt") aus einem Material umfassen, das sich zwischen den Backen innerhalb der Wunde oder einer Abdichtung an der Außenseite der Wunde befindet.
Bei einer alternativen Verwendung der Vorrichtung 10, die in den Fig. 22 bis 25 dargestellt und nicht Teil der Erfindung ist, wird der in der Vorrichtung 10 enthaltene Nähfaden 20 nicht nur zum Verschließen des Trokareinschnittes verwendet, sondern auch dazu, um eine Trokarkanüle in Position in Bezug auf das Körpergewebe während des chirurgischen Verhaltens zu halten. Der Nähfaden 20 wird in das Körpergewebe eingebracht, und die Trokarkanüle 300 und die Vorrichtung 10 werden entfernt, und die Hülsen werden von dem Nähfaden auf die gleiche Weise, wie oben beschrieben worden ist und wie in der Fig. 20 gezeigt ist, getrennt. Anstatt den Nähfaden in der Nähe des Einschnittes zu verknoten, werden die Vorrichtung 10 und die Trokarkanüle 300 jedoch wieder in den Einschnitt eingeführt, wobei die Vorrichtung 10 als Führung für die Kanüle 300 dient. Die Kanüle 300 in dieser Ausführungsform weist entweder eine Nut entlang dem Umfang zum Aufnehmen des Nähfadens oder ein separat befestigtes Kanülenring- Befestigungssystem, z. B. von der Art, wie es in der EP-A-0 589 426 beschrieben ist, auf.
Nachdem die Vorrichtung 10 und die Kanüle 300 wieder eingeführt worden sind, wird die Vorrichtung 10 von der Kanüle 300 entfernt, und der Nähfaden 20 wird um die Umfangsnut 310, wie dies in Fig. 24 gezeigt ist, gewickelt. Die Kanüle 300 wird anschließend als eine Zugangsöffnung für die Einführung der benötigten endoskopischen/laparoskopischen Instrumente, um das chirurgische Verfahren durchzuführen, verwendet. Am Ende des Verfahrens, falls es erwünscht ist, die Kanüle zu entnehmen und den Trokareinschnitt zu verschließen, wird der Nähfaden von der Nut 310 aufgewickelt, und die Trokarkanüle 300 und der Kanülenringbefestiger werden entfernt. Der Nähfaden wird verknotet, um die Wundränder anzunähern und den Trokareinschnitt zu verschließen, wie dies in Fig. 25 gezeigt ist.
Es ist ebenso möglich, dass die darin beschriebene Vorrichtung 10 wieder aufladbar ist. Das bedeutet so viel, dass die Hülsen von den Nadelspitzen entfernt werden können und ein neuer Nähfaden mit einer an beiden Enden angebrachten Hülse in die Backen der Vorrichtung geladen werden kann, nachdem der Nähfaden an das Körpergewebe angebracht worden ist. Dies würde es ermöglichen, dass die Vorrichtung zum Verschließen einer Mehrzahl von Trokareinschnitten unter Verwendung des gleichen Nadelpaares verwendet werden kann. Eine solche Ausführungsform könnte dem Verwender bereitgestellt werden, indem es als System ("kit") mit einer einzigen sterilisierten Vorrichtung und mehreren Nähfaden-/Hülsenanordnungen verpackt ist. Die Nähfäden in dem System könnten aus unterschiedlichem Material hergestellt sein, z. B. absorbierbar und nicht-absorbierbar, so dass der Verwender das erwünschte Material auswählen könnte.
Es sollte ebenso offensichtlich sein, dass die darin beschriebene Vorrichtung zum Verschließen anderer Wunden und zum Vernähen von anderem Körpergewebe zusätzlich zu den oben beschriebenen Trokareinschnitten verwendet werden kann.
Es sollte ebenso offensichtlich sein, dass verschiedene Modifikationen zu den darin beschriebenen Ausführungsformen möglich sind. Zum Beispiel könnte der Backenbetätigungsmechanismus und der Nadelantriebsmechanismus in distaler Richtung vorgespannt sein. Zusätzlich könnten andere Mechanismen zum Öffnen und Schließen der Backen, z. B. eine Verschiebeschlitz- und Verschiebestiftanordnung, als auch andere Mechanismen zum Einsetzen der Nadeln vorgesehen sein. Deshalb sollte die obige Beschreibung nicht als beschränkend, sondern lediglich als Beispiel von bevorzugten Ausführungsformen verstanden werden. Dem Fachmann sind andere Modifikationen innerhalb des Bereichs der beigefügten Ansprüche ersichtlich. Diese Ansprüche identifizieren Ausführungsformen der Erfindung, zusätzlich zu denjenigen, die im Detail oben beschrieben worden sind.

Claims

1. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe, umfassend:

einen länglichen Körperabschnitt (12), der eine longitudinale Achse bestimmt und einen proximalen Endabschnitt aufweist;

erste und zweite Backen (14, 16), die sich von einem distalen Endabschnitt des länglichen Körperabschnittes erstrecken und für die relative Bewegung in Bezug zueinander zwischen einer offenen und geschlossenen Position angebracht sind;

erste und zweite Nadeln (18, 19), die in Bezug auf den länglichen Körperabschnitt und die erste und zweite Backe bewegbar sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

die erste und zweite Nadel in distaler Richtung und unter einem Winkel zur longitudinalen Achse des Körperabschnittes in der geöffneten Position der beiden Backen bewegbar sind, um das Körpergewebe zu durchdringen;

und ferner umfassend einen Nähfaden (20), der anfänglich von der ersten und zweiten Nadel beabstandet ist, wobei die Bewegung der ersten und zweiten Nadel in distaler Richtung die erste und zweite Nadel mit dem Nähfaden verbindet.

2. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 1, des Weiteren umfassend ein erstes Betätigungselement (26), dass betriebsmäßig mit der ersten und zweiten Backe verbunden ist, wobei die Betätigung des ersten Betätigungselements die Backen von einer ersten Position in eine zweite Position bewegt.

3. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 2, des Weiteren umfassend ein zweites Betätigungselement (100), dass betriebsmäßig mit der ersten und zweiten Nadel verbunden ist, wobei die Betätigung des zweiten Betätigungselements die erste und zweite Nadel in eine distale Richtung in das Körpergewebe bewegt, und wobei das zweite Betätigungselement in der Lage ist, die erste und zweite Nadel zu bewegen, wenn die Backen sich in der zweiten Position befinden.

4. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Backen in der ersten Position geschlossen sind, und die Backen in der zweiten Position um einen Winkel in Bezug auf die longitudinale Achse des Körperabschnittes gespreizt sind.

5. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 3, oder nach Anspruch 4, der abhängig von Anspruch 3 ist, des Weiteren umfassend eine in der ersten Backe angeordneten ersten Hülse (22) und einer in der zweiten Backe angeordneten zweiten Hülse, wobei der Nähfaden an einem Ende mit der ersten Hülse und an dem anderen Ende mit der zweiten Hülse verbunden ist, und wobei die Betätigung des zweiten Betätigungselements die erste Nadel in Eingriff mit der ersten Hülse und die zweite Nadel in Eingriff mit der zweiten Hülse bringt, um die erste und zweite Nadel zu bewegen.

6. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Betätigungselement in longitudinaler Richtung gleitbar ist, um die Backen zwischen der ersten und zweiten Position zu bewegen, und des Weiteren umfassend einen länglichen Stößel, der betriebsmäßig mit dem ersten Betätigungselement derart verbunden ist, dass durch die Bewegung des ersten Betätigungselements in longitudinaler distaler Richtung das distale Ende des Stößels die erste und zweite Backe in die zweite Position verschiebt, wobei in der zweiten Position die Backen gespreizt sind.

7. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 2, oder nach einem der Ansprüche 3 bis 6, die abhängig von Anspruch 2 sind, wobei die Backen sich in der zweiten Position in einer geöffneten Position befinden, und des Weiteren umfassend eine Sicherheitsarretierung (80), wobei die Sicherheitsarretierung die Betätigung des zweiten Betätigungselements verhindert, falls die Backen sich nicht in der geöffneten Position befinden.

8. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 7, des weiteren umfassend, ein Treibelement (104a, 104b), das betriebsmäßig mit dem ersten Betätigungselement verbunden ist, wobei die Sicherheitsarretierung eine Blockieroberfläche (82) aufweist, die mit einem Abschnitt des Treibelements eingreifbar ist, um Bewegung desselben zu blockieren, falls das erste Betätigungselement noch nicht betätigt worden ist, um die Backen in die geöffnete Position zu bewegen, und wobei die Gleitbewegung des ersten Betätigungselements automatisch die Sicherheitsarretierung aus dem Blockiereingriff mit dem Treibelement verschiebt, um die Backen zu öffnen.

9. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jeder der Backen einen Aussparungsabschnitt (142, 146) zum Aufnehmen von Körpergewebe, eine Nadelführung (133, 136), die proximal des Aussparungsabschnittes angeordnet ist, und ein Nadeleingriffselement (144, 141) aufweist, das distal von dem Aussparungsabschnitt angeordnet ist und an dem Faden derart angebracht ist, so dass nach Bewegung des zweiten Betätigungselements während des Gebrauchs jede Nadel von der Nadelführung durch das in dem Aussparungsabschnitt befindliche Körpergewebe in Reibungseingriff mit dem Nadeleingriffselement gedrängt wird.

10. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 9, die derart aufgebaut und angeordnet ist, dass nach Rückkehren des zweiten Betätigungselements in eine zurückgezogene Position während des Gebrauchs jede Nadel das im Eingriff befindliche Nadeleingriffselement in proximaler Richtung zieht.

11. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 1, wobei der Nähfaden an jedem Ende mit einer Hülse (22, 24) derart verbunden ist, dass die Bewegung der ersten und zweiten Nadel in distaler Richtung die Nadeln in Eingriff mit der Hülse bewegen, um dabei die erste und zweite Nadel mit dem Nähfaden zu verbinden.

12. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 11, wobei die Backen drehbar an dem länglichen Körperabschnitt angebracht sind, und wobei jede Backe eine der Hülsen enthält.

13. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 1, 11 oder 12, wobei die Hülsen und der Nähfaden auf entfernbare und austauschbare Weise in der Vorrichtung angeordnet sind und durch neue Hülsen und einen neuen Nähfaden ersetzt werden können.

14. Eine Vorrichtung zum Vernähen von Körpergewebe nach Anspruch 1, 11, 12 oder 13, des Weiteren umfassend ein Paar von länglichen Treibstäben (104a, 104b), die betriebsmäßig mit den Nadeln verbunden sind, wobei die Treibstäbe von dem proximalen Endabschnitt des länglichen Körperabschnittes zum Bewegen der Nadeln in distaler Richtung verlaufen.