DE69608146T2

DE69608146T2 - Verfahren zum Befestigen von Bauteilen und blinde Niete dafür

Info

Publication number: DE69608146T2
Application number: DE69608146T
Authority: DE
Inventors: Keith Denham; Neil J. Sherry
Original assignee: Textron Fastening Systems Ltd
Current assignee: Avdel UK Ltd
Priority date: 1995-01-31
Filing date: 1996-01-26
Publication date: 2001-01-25
Anticipated expiration: 2016-01-27
Also published as: GB9501866D0; EP0725217A1; DE69608146D1; CA2168198A1; EP0725217B1; KR960029645A; AU696017B2; BR9600272A; ATE192828T1; GB2297508A; JPH08232928A; JP3827169B2; AU4227096A; US5697141A; ES2150070T3

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von Bauteilen aneinander. Insbesondere betrifft die Erfindung die Befestigung von tafelähnlichen Bauteilen aneinander, um den Widerstand gegen eine Relativverschiebung zu verbessern. Die GB-A-454 733 beschreibt ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es entspricht der allgemeinen Praxis, tafelähnliche Bauteile, beispielsweise Metallbleche, mittels Befestigungselementen, wie Bolzen und Schrauben oder Nieten, aneinander zu befestigen. Grundsätzlich weisen derartige Befestigungselemente einen Schaft auf, welcher durch übereinanderliegende Öffnungen oder Löcher in den Bauteilen hindurchgeführt wird, sowie einen vorgeformten Kopf an einem Ende des Schafts. Der vorgeformte Kopf liegt an einer Fläche der Bauteile an und ein zweiter Kopf wird am anderen Ende des Schaftes vorgesehen. Der zweite Kopf wird in Richtung des vorgeformten Kopfes gedrückt (beispielsweise durch Schrauben der Mutter auf den Bolzen oder durch Verformen des vorstehenden Teils des Nietschaftes), so daß die Bauteile gegeneinander zwischen den beiden Köpfen geklemmt werden. Es ist vergleichsweise leicht, eine Spannung in dem Schaft des Befestigungselementes zu schaffen, um die Bauteile in Berührung miteinander zu halten.
Es besteht jedoch zusätzlich allgemein das Erfordernis, daß die Bauteile gegen ein Gleiten relativ zueinander in einer Richtung parallel ihrer eigenen Ebene festgehalten werden. In der Praxis ist dies nicht leicht erreichbar. Es könnte erreicht werden, indem die Löcher in den Bauteilen in dichter Passung auf den Schaft des Befestigungselementes hergestellt werden, so daß kein Spalt zwischen dem Schaft des Befestigungselementes und der Wandung jeden Loches vorliegt. Es ist jedoch nicht leicht, dies zu erreichen oder zumindest unter Umständen zu erreichen, die bei den derzeitigen Fertigungsmethoden herrschen. Löcher in Metallblechen werden normalerweise dadurch hergestellt, daß jedes Blech getrennt gestanzt wird, anstelle daß beispielsweise in einem einzigen Vorgang die Löcher gebohrt werden, nachdem die Bleche in Berührung miteinander zusammengebaut wurden. Toleranzen bei der Lochgröße müssen zugelassen werden, um Ungenauigkeiten in dem Durchmesser und den Positionen der gestanzten Löcher und in der Relativlage der Bleche aneinander auszugleichen. Ferner kann es erforderlich sein, daß das Loch in dem vorderen Blech (d. h. dem, welches der Bedienungsperson näher liegt) größer ist als das Loch im hinteren Blech (d. h. dasjenige weiter weg von der Bedienungsperson), um das Ausrichten der Löcher zueinander zu erleichtern und es dem Arbeiter zu ermöglichen, die Ausrichtung durch Sichtkontrolle herbeizuführen. Wiederum ist es üblicherweise wünschenswert oder notwendig, daß beide Löcher einen etwas größeren Durchmesser als der Schaft des zu verwendenden Befestigungsmittel aufweist, um das Einführen des Schaftes des Befestigungselementes und durch die Löcher zu erleichtern. Aus diesen Gründen sind in der Praxis die Löcher durch die Bauteile bezüglich des Schafts des Befestigungsmittels größer.
Somit, falls nach Befestigung der Bauteile aneinander auf diese Weise diese in entgegengesetzten Richtungen parallel zu ihrer Berührungsebene gezogen werden, ist die einzige Kraft, die anfänglich einer Relativbewegung entgegengesetzt ist, die Reibungskraft zwischen den Bauteilen, welche als Ergebnis des Zusammendrückens zwischen den Köpfen des Befestigungselementes entwickelt wird, unterstützt durch die Spannung in dem Schaft des Befestigungselementes. In der Praxis ist diese Reibungskraft in ihrer Größe begrenzt, so daß der Widerstand der Bauteile gegen ein anfängliches relatives Verschieben niedrig ist. Es spielt keine Rolle, daß die Größe dieser anfänglichen Verschiebung klein ist und daß der Widerstand gegen eine weitere Verschiebung (wenn die Löcher der Bauteile in Berührung mit einander gegenüberliegenden Seiten des Schaftes des Befestigungsmittels sind) danach sehr viel höher ist. Die anfängliche Verschiebung ist nicht annehmbar.
Die vorliegende Erfindung versucht, dieses Problem zu vermeiden, indem der Widerstand gegen eine derartige anfängliche Verschiebung erhöht wird.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Befestigen von mit Öffnungen versehenen tafelähnlichen Bauteilen aneinander, die Fläche an Fläche mit einander überlagernden Öffnungen angeordnet sind, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
Einführen des Schaftes eines Niets durch die Öffnung mindestens eines der Bauteile;
Einführen des Schaftes des Niets durch die Öffnung mindestens eines weiteren der Bauteile;
Bereitstellen eines ersten Verformungsgesenks nahe an einem der Bauteile und die Öffnung umgebend;
Bereitstellen eines zweiten Verformungsgesenks nahe einem der Bauteile und die Öffnung umgebend; und
Bewegen der Köpfe des Niets aufeinander zu, um dadurch die Bauteile zwischen den beiden Verformungsgesenken zusammenzudrücken, um dadurch mindestens eines der Bauteile zu verformen, derart, daß die Tafeln um ihre überlagernden Öffnungen ähnlich quer zu ihrem Eingriff miteinander verformt werden, wobei die Nietköpfe die Bauteile in der vorerwähnten Weise in Eingriff miteinander halten, um dadurch den Widerstand gegen eine relative Verschiebungsbewegung der Bauteile zu vergrössern, wobei ferner der Niet ein Blindniet ist und eines der Verformungsgesenke durch einen der Köpfe des Blindniets gebildet ist.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind in den angeschlossenen Ansprüchen angegeben.
Einige Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A, 1B und 1C aufeinanderfolgende Stufen eines Verfahrens zum Befestigen von zwei vergleichsweise dünnen, verformbaren Blechen mittels eines Blindniets aneinander;
Fig. 2A, 2B und 2C Ansichten entsprechend Fig. 1A, 1B bzw. 1C, wobei ein Teil des verwendeten Nietsetzwerkzeuges gezeigt ist;
Fig. 3A, 3B und 3C aufeinanderfolgende Stufen eines Verfahrens zum Befestigen eines relativ dünnen, verformbaren Bleches an einem relativ dicken, stärkeren Blech;
Fig. 4A, 4B und 4C aufeinanderfolgende Stufen eines Verfahrens zum Befestigen eines relativ dicken, starken Blechs an einem relativ dünnen, verformbaren Blech;
Fig. 5A, 5B und 5C aufeinanderfolgende Stufen eines weiteren Verfahrens zum Befestigen eines relativ starken Blechs an einem relativ verformbaren;
Fig. 6A eine perspektivische Ansicht eines Teils einer Anordnung, bei dem das in den Fig. 5A, 5B und 5C veranschaulichte Verfahren angewandt wird;
Fig. 6B eine Draufsicht auf die Anordnung, und
Fig. 6C eine vergrößerte Ansicht eines Teils von Fig. 6B.
Bei dem in den Fig. 1A, 1B und 1C veranschaulichten Ausführungsbeispiel bestehen die zu verarbeitenden tafelähnlichen Bauteile aus zwei relativ dünnen Stahlblechen, nämlich einem vorderen Blech 11 und einem hinteren Blech 12, typischerweise von einer Dicke von etwa je 0,7 min. Das hintere Blech 12 ist mit einem runden, vorher ausgestanzten Loch 13 und das vordere Blech 11 mit einem runden, vorher ausgestanzten Blech 14 größeren Durchmessers als das Loch 13 versehen.
Das Loch 14 in dem vorderen Blech ist größer als das Loch 13 in dem hinteren Blech, um die Ausrichtung der Löcher, wie zuvor beschrieben, zu erleichtern. Die Bleche sollen aneinander mittels eines Blindniets 15 befestigt werden. Wie zuvor beschrieben, ist der Durchmesser beider Löcher größer als der des Nietschafts, wie in Fig. 1A gezeigt, um das Einsetzen des Nietschafts 16 durch die Löcher 14 und 13 unter praktischen Betriebsbedingungen in der Werkstatt oder am Fließband zu erleichtern.
Der Abreißdornblindniet ist von einem Typ, wie er allgemein auf dem Gebiet mechanischer Konstruktionen bekannt ist und ist im wesentlichen ähnlich dem Niet, der unter der eingetragenen Marke AVEX weitgehend bekannt und auf dem Markt erhältlich ist. Kurz gesagt, besteht ein derartiger Niet aus einer Stahlhülse mit einem rohrförmigen Schaft mit einem einstückig radial vergrößerten, vorgeformten Kopf 17 an einem Ende und einem Stahldorn, welcher einen Stopfenabschnitt 18 aufweist, an den sich über eine Sollbruchnut 19 verringerten Durchmessers ein Zugabschnitt 21 anschließt. Am anderen Ende des Dorns ist ein einstückig vergrößerter Kopf 22 ausgebildet, welcher am Hinterende des Schaftes 16 anliegt. Wenn der Zugabschnitt 21 des Dorns bezüglich des Kopfes 17 der Hülse gezogen wird, wird der entfernt liegende Endteil des Schaftes 16 axial zusammengedrückt und verwölbt sich radial nach außen, um einen Blindkopf zu bilden, so daß die Bleche aneinander durch den durch den vorgeformten Kopf und den Blindkopf ausgeübten Druck befestigt werden.
Der Niet 15 wird durch die Löcher 11 und 12 hindurchgeführt, so daß die Unterseite des Hülsenkopfes 17 an der Fläche des vorderen Bleches 11 anliegt und das entfernte Ende des Schaf tes 16 aus dem hinteren Blech 12 vorsteht, wie dies in Fig. 1A gezeigt ist.
Bei diesem Beispiel wird, wenn der Nietdorn bezüglich der Hülse gezogen wird (durch Einrichtungen, welche weiter unten unter Bezugnahme auf Fig. 2A, 2B und 2C beschrieben werden), der hinterste Teil desschaftes 16 axial zusammengezogen und radial nach außen aufgeweitet, um einen Blindkopf 23 zu bilden. Wie in Fig. 1B und 1C gezeigt, weist der Blindkopf die Form eines einzelnen Wulstes mit abnehmender oder teilweise konischer Gestalt auf, bei welchem die Querschnittsabmessungen nahe dem hinteren Blech 12 am kleinsten sind und von dem hinteren Blech 12 weg in Richtung des Dornkopfes 12 fortschreitend zunehmen. Es ist allgemein auf dem Gebiet der Konstruktion und Herstellung von Abreißdornblindnieten bekannt, daß die Lage und Form des wulstförmigen Blindkopfes gesteuert werden kann, indem die Form des Äußeren des Schaftes geändert wird, beispielsweise durch Krimpfen oder Walzen des Hülsenschaftes während der Herstellung, üblicherweise nach Zusammenfügung von Hülse und Dorn oder durch andere Mittel. Beispielsweise besteht eine Schaftform, welche erwiesenermaßen die Blindkopfform gemäß Fig. 1B erzeugt, aus einer langen Krimpfung des Schaftes an seinem Hinterende (nahe dem Dornkopf) kombiniert mit einer schmalen Krimpfung nahe dem Hülsenkopf 17.
Blindniete mit Abreißdorn werden üblicherweise mittels pneumatisch oder hydraulisch betätigter Werkzeuge gesetzt und derartige Werkzeuge sind allgemein bekannt. Die Fig. 2A, 2B und 2C veranschaulichen die wichtigen Teile des Werkzeugs 24. Diese sind ein äußeres Rohr, welches an seinem Vorderende einen rückspringenden und sich verjüngenden, äußeren Gegen halter 25, ein inneres Rohr, welches in begrenztem Maße innerhalb des äußeren Rohres hin- und herbeweglich ist und an seinem Vorderende einen ringförmigen inneren Gegenhalter 26 trägt und ein hin- und herbewegliches Spannfutter 27, welches Greifklauen 28 zum Greifen des Zugabschnittes 21 des Dorns trägt. Der innere Gegenhalter 26 ist bezüglich des äußeren Gegenhalters 25 hin- und herbeweglich und das Spannfutter 27 ist bezüglich beider Gegenhalter hin- und herbeweglich und dies mittels hydraulischer Kolben- und Zylindereinheiten innerhalb des Werkzeugs. Ein zweckdienliches Werkzeug ist eine modifizierte Version des unter der Bezeichnung CHERRY G784 HYDRO-SHIFT RIVETER (CHERRY ist eine eingetragene Marke) erhältlichen Werkzeugs. Das G784-Werkzeug hat die Gegenhalter und die Greifklauen, wie oben beschrieben, und ist derart ausgebildet, daß es einen Blindniet setzt, indem zunächst der Nietkopf mit dem äußeren Gegenhalter 25 berührt und die Greifklauen 28 zum Ziehen des Nietdorns zurückgezogen werden, wonach anschließend der innere Gegenhalter 60 bezüglich der Greifklauen vorwärts bewegt wird, um eine Riegeleinrichtung auf dem Niet zu betätigen.
Das Werkzeug 24 des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist ein G784-Werkzeug, welches modifiziert wurde, so daß die Arbeitssequenz vom inneren und äußeren Gegenhalter umgekehrt ist. Somit wird zunächst der innere Gegenhalter 25 vorgeschoben, um den vorgeformten Kopf 17 des Niets in einer ersten Zone um und nahe dem Dornziehabschnitt 21 zu berühren, wie dies in Fig. 2A gezeigt ist. Das Spannfutter 27 wird dann zurückgezogen, um den Nietdorn zu ziehen, während die Reaktion zu dieser Bewegung an der obengenannten Zone des Nietkopfes abgestützt wird. Dies führt zur Bildung des Blindkopfes 23 des Niets, wie in den Fig. 1B und 2B gezeigt. Eine fortgesetz te Betätigung des Werkzeugs schiebt dann den äußeren Gegenhalter 25 bezüglich des inneren Gegenhalters 26 und des Spannfutters 27 nach vorne, während weiterhin an dem Dorn mittels des Spannfutters 27 und der Greifklauen 28 gezogen wird. Da der äußere Gegenhalter 25 mit dem Hülsenkopf 17 in einer Zone radial außerhalb und näher dessen Umfang in Berührung steht, ist das Ergebnis hiervon, daß der Kopf 17 der Niethülse deformiert wird, so daß, während sein radial äußerer Umfang in Berührung mit dem vorderen Blech 1 verbleibt und durch dieses abgestützt wird, der radial weiter innenliegende Teil des Kopfes sich nach oben in den äußeren Gegenhalter 25 biegt. Der Bereich der Bleche um die beiden Löcher 11 und 12 wird somit zwischen einem durch den sich verjüngenden Blindkopf 23 des Niets gebildeten konvexen Gesenk und einem konkaven Gesenk verformt, welches durch die konkave Unterseite des Hülsenkopfes gebildet ist. Die Unterseite des Hülsenkopfes wird zunehmend stärker konkav, während der Nietdorn weiter in die Hülse hineingezogen wird, bis eine Stellung ähnlich der in Fig. 2C veranschaulichten Stellung erreicht ist. Eine fortgesetzte Zunahme der auf den Zugabschnitt 21 des Dorns ausgeübten Zugkraft führt zum Abreissen der Sollbruchstelle 19 und das Werkzeug und der abgerissene Zugabschnitt 21 werden entfernt und hinterlassen den gesetzten Niet, welcher die beiden Bleche miteinander verbindet.
Somit wurden die beiden Bleche quer in Eingriff miteinander verformt, wobei dieser Eingriff durch den durch die Nietköpfe, die durch die Spannung des Nietschaftes miteinander verbunden sind, ausgeübten Druck beibehalten wird. Dieser Eingriff der Querverformungen in den Blechen verbessert erheblich den Widerstand der Bleche gegen relative Verschiebung, wie dies zuvor erwähnt wurde. In einem typischen Fall wurde gefunden, daß der Widerstand der Bleche gegen anfängliche Verschiebung durch einen Faktor von ungefähr drei multipliziert wird, verglichen mit dem was durch einen ähnlichen Abreißdornniet erreicht werden kann, welcher die Bleche nicht auf diese Art verformt.
Das beispielhafte Verfahren zum Befestigen von Blechen aneinander, wie es in den Fig. 1A, 1B, 1C und 2A, 2B und 2C veranschaulicht ist, ist zweckdienlich, wenn die Bleche beide vergleichsweise dünn sind und ausreichend durch die Kräfte verformt werden können, welche durch den Blindkopf und den vorgeformten Kopf des Niets aufgebracht werden können. Wenn es jedoch erforderlich ist, daß eines oder das andere der Bleche sehr viel stärker ist und somit nicht so verformt werden kann, dann kann ein zweites beispielhaftes Verfahren angewandt werden. Dies stellt eine Variation des ersten beispielhaften Verfahrens dar, in welchem das stärkere Blech verwendet wird, um eines der Verformungsgesenke zu bilden, anstelle hierfür einen der Köpfe des Niets zu verwenden.
Die Fig. 3A, 3B und 3C (welche den Fig. 1A, 1B und 1C entsprechen, wobei gleiche Teile durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet sind) veranschaulichen ein Verfahren, welches angewandt werden kann, wenn das vordere Blech 31 dicker und stärker ist. Dieses Verfahren schafft das konkave Gesenk durch eine Gegensenkung 32 in der Hinterfläche des vorderen Bleches um das Loch 14 herum, die auf das Hinterblech 12 zuweist. Der Niet wird in der gleichen Weise gesetzt, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, mittels des gleichen Werkzeugs (nicht dargestellt), wobei ein ähnliche r Blindkopf 23, wie in Fig. 3B gezeigt, geformt wird. Der Teil des hinteren Bleches 12 um das Loch 13 wird dann durch den Blindkopf 23 in die Gegensenkung 32 hinein verformt, wie dies Fig. 3C zeigt. Nachdem die gesamte Blechdicke (bekannt als Grifflänge) in diesem Beispiel größer ist als in dem ersten Beispiel und ferner die Zone des vorderen Bleches, die der Außenumfang des Hülsenkopfes berührt, nicht von dem Hülsenkopf weg verschoben wird, muß bei diesem Verfahren ein Niet verwendet werden, welcher länger ist als der Niet in dem ersten Beispiel.
In Fällen, in denen das hintere Blech 33 stärker ist, kann ein drittes beispielhaftes Verfahren verwendet werden, bei welchem das konvexe Gesenk durch eine vorher hergestellte Verformung des hinteren Bleches gebildet wird, wie dies in den Fig. 4A, 4B und 4C gezeigt ist. Somit ist das hintere Blech um sein Loch 13 herum verformt, um eine sich verjüngende Vorderfläche 34 als das konvexe Gesenk auf der in Richtung des vorderen Bleches 11 weisenden Vorderfläche des hinteren Bleches 33 zu bilden. Der Blindkopf 23 des Niets wird in der entsprechenden konkaven Ausnehmung in dem hinteren Blech, wie in Fig. 4B veranschaulicht, aufgenommen und anschließend wird der vorgeformte Kopf des Niets wirksam, um das vordere Blech über die sich verjüngende Oberfläche 34, wie in Fig. 4C veranschaulicht, zu verformen.
Ein weiteres Beispiel des Verfahrens ist in den Fig. 5A, 5B, 5C, 6A, 6B und 6C veranschaulicht. Bei diesem Beispiel wird ein Niet zunächst in einem Blech gesetzt und hinterläßt den Dorn zusammen mit einem nicht deformierten Teil des vorgeformten Kopfes des Niets aus der Vorderfläche des Bleches vorstehen. Ein geeigneter Teil eines zweite n Bleches wird dann zwischen dem vorerwähnten Teil des Kopfes und dem ersten Blech angeordnet. Dieser Teil des Kopfes wird dann verformt, um das zweite Blech an dem ersten zu befestigen.
Somit weist der Niet 35 (Fig. 5A) einen vorgeformten Kopf mit einer Schulter 36, die in Richtung des Bleches 37 weist, auf, Welches vorverformt wurde, um eine konvexe Gesenkfläche 34 um das Loch 13 zu schaffen. Der vorgeformte Kopf des Niets enthält einen Flansch 39, welcher radial nach außen und ebenfalls weg von dem Blindkopf gerichtet ist. Die Schulter 36 gelangt um den Umfang des Loches herum mit dem Blech 37 in Eingriff und zusammen mit dem Blindkopf 38 befestigt sie den Niet an dem Blech 37, jedoch ohne Verformung des Flansches 39 und ohne Abreissen des Zugabschnittes des Dorns (Fig. 5A). Dies wird erreicht, indem das oben beschriebene Setzwerkzeug über den vorstehenden Nietdorn geschoben wird und das Werkzeug betätigt wird, um lediglich den ersten zuvor dargestellten Vorgang durchzuführen, wobei der radial innenliegende Gegenhalter verwendet wird.
Ein zweites Blech wird dann zwischen dem Flansch 39 und dem Blech 37 eingeschoben, wie dies in Fig. 5B veranschaulicht ist. Dies kann, wie in den Fig. 6B und 6C veranschaulicht, geschehen. Ein schlüssellochähnlicher Schlitz 41 ist an dem Blech 11 vorgesehen, welcher einen vergrößerten Lochabschnitt 42 aufweist, der groß genug ist, um über den Flansch 39 des Niets zu passen und der mit einem Schlitzabschnitt 43 verbunden ist, welcher schmal genug ist, um durch den Flansch 39 festgehalten zu werden. Der vergrößerte Lochabschnitt 42 wird über den vorstehenden Nietdorn 21 und über den Flansch 29 geschoben und das Blech 11 wird dann seitwärts verschoben, so daß der Schlitzabschnitt 43 unter dem Flansch 39 eingreift, wie dies in den Fig. 5B und 6C veranschaulicht ist. Das Setzwerkzeug wird dann auf den vorstehenden Nietdorn geschoben und die Befestigung durch Betätigung des Werkzeugs ver vollständigt, um den zweiten zuvor beschriebenen Vorgang durchzuführen, wobei der radial außenliegende Gegenhalter verwendet wird. Dies verformt den Flansch 39 in Richtung der konkaven Gesenkfläche, die durch die erhabene Oberfläche 34 des ersten Bleches gebildet wird, um das zweite Blech 11 an dem ersten Blech 37 zu befestigen. Der Zugabschnitt des Nietdorns wird dann abgerissen und hinterläßt die beiden Bleche aneinander befestigt, wie in Fig. 5C veranschaulicht.
Die Fig. 6A, 6B und 6C veranschaulichen eine spezielle Anwendung dieses beispielhaften Verfahrens, bei welchem drei Niete in dreieckiger Anordnung in einem Blech vorgesehen sind, welches Teil einer Konstruktion ist und entsprechend drei schlüssellochförmige Schlitze sind in dem zweiten Blech vorgesehen, welches dann an der Konstruktion befestigt wird.
Die Erfindung ist nicht auf die Einzelheiten der vorstehenden Beispiele beschränkt.
Beispielsweise kann der an dem Nietschaft gebildete Blindkopf eine abweichende Gestalt aufweisen. Anstelle dessen, daß sein Durchmesser fortschreitend zunimmt, könnte er aus zwei Aufwölbungen unterschiedlicher Durchmesser bestehen, wobei der kleinere Durchmesser näher an dem vorgeformten Kopf und der größere Durchmesser weiter entfernt von dem vorgeformten Kopf liegt. Mehr als zwei Aufwölbungen derartiger abgestufter Durchmesser könnten ebenfalls verwendet werden.
Anstelle ein Setzwerkzeug mit getrennten, konzentrischen inneren und äußeren Gegenhaltern zu verwenden, wie dies in Fig. 2A, 2B und 2C veranschaulicht ist, ist es möglich, ein Setzwerkzeug zu verwenden, welches einen einzigen Gegenhalter mit konkaver Fläche aufweist und zwar von demjenigen Typ, der auf dem Gebiet des Blindnietens zum Setzen von Blindnieten, die vorgeformte Köpfe mit Gegengesenkform aufweisen, bekannt ist, wobei die Köpfe dann domförmig verformt werden. Wenn diese Modifikation bei der vorliegenden Erfindung angewandt wird, wäre es möglicherweise notwendig, einen Niet mit stärkeren vorgeformten Köpfen und stärkeren Dornen zu verwenden, als dies der Fall ist bei einem Werkzeug des Typs, wie er in den Fig. 2A, 2B und 2C veranschaulicht ist.

Claims

1. Verfahren zum Aneinanderbefestigen von mit Öffnungen versehenen tafelähnlichen Bauteilen (11, 31; 12, 33, 37), die Fläche an Fläche mit überlagernden Öffnungen (13, 13) angeordnet sind, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:

Einführen des Schafts (16) eines Niets durch die Öffnung (14) mindestens eines der Bauteile (11, 31);

Einführen des Schaftes (16) des Niets durch die Öffnung (13) mindestens eines weiteren Bauteils (12, 33, 37);

Bereitstellen eines ersten Verformungsgesenks (17, 32) nahe einem der Bauteile (11, 31) und um die Öffnung (14);

Bereitstellen eines zweiten Verformungsgesenks (23, 34, 38) nahe einem der Bauteile (12, 33, 37) und um die Öffnung (13) und

Bewegen der Köpfe (17, 23, 38) aufeinander zu, um dadurch die Bauteile (11, 31; 12, 33, 37) zwischen den beiden Verformungsgesenken (1732; 23, 34, 38) zusammenzudrücken, um min destens einen der Bauteile zu verformen, derart, daß die Bleche (11, 31; 12, 33, 37) um ihre übereinanderliegenden Öffnungen (14, 13) ähnlich quer in Eingriff miteinander verformt sind, wobei die Nietköpfe (17, 23; 38) die Bauteile in der oben beschriebenen Weise miteinander in Eingriff halten, um dadurch den Widerstand gegen eine relative Gleitbewegung der Bauteile zu verbessern, dadurch gekennzeichnet, daß der Niet ein Blindniet ist, und daß eines der Verformungsgesenke durch einen der Köpfe (17, 23; 38) des Blindniets gebildet ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Öffnungen (14, 13) der Bauteile anfänglich übereinander ange ordnet sind und der Nietschaft (16) durch die Öffnungen (14, 13) gemeinsam eingeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Verformungsgesenke durch den vergrößerten Blindkopf (23; 38) des Niets gebildet ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (16) des Niets zunächst durch die Öffnung (13) in einem der Bauteile (37) eingeführt wird,

daß der Blindkopf (38) aufgeweitet wird, um den Niet in dem oben erwähnten Bauteil zu befestigen, indem dieses zwischen dem aufgeweiteten Blindkopf (38) und einem Teil (36) des vorgeformten Kopfes zu greifen,

daß anschließend der andere Bauteil (11) zwischen einem anderen Teil (39) des vorgeformten Kopfes und dem ersten Bauteil (37) angeordnet wird,

und daß der andere Teil (39) des vorgeformten Kopfes in Richtung des Blindkopfes (38) in der vorerwähnten Weise bewegt wird (Fig. 5A, 5B und 5C).

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vergrößerte Blindkopf (23; 38) des Niets eine Form aufweist, die im Querschnitt nahe dem benachbarten Bauteil (12) kleiner und im Querschnitt weiter weg von dem Bauteil (12) größer ist.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsabmessung des Blindkopfes (23; 38) des Niets fortschreitend zunimmt.

7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Verformungsgesenke durch einen Oberflächenteil (32, 34) eines der Bauteile (31, 33) seine Öffnung (13) umgebend gebildet ist.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der obengenannte Oberflächenteil (34) des Bauteils (33) konvex ist.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der konvexe Teil (34) der Bauteiloberfläche in Richtung des benachbarten Bauteils (11) weist.

10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Oberflächenteil (32) des Bauteils konkav ist.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte konkave Teil der Oberfläche des Bauteils (33) von dem benachbarten Bauteil (11) wegweist (Fig. 4A, 4B und 4C).

12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Verformungsgesenke durch den vorgeformten Kopf (17; 39) des Niets gebildet ist.

13. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch den Verfahrensschritt der Verformung des vorgeformten Kopfes (17; 39) des Blindniets derart, daß er eine konkave Form aufweist, die in Richtung des benachbarten Bauteils (11) weist (Fig. 1C, 2C, 3C, 4C, 5C).

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung des vorgeformten Kopfes (17) im wesentlichen gleichzeitig zu der Bildung des vergrößerten Blindkopfes (23) des Niets durchgeführt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung des vorgeformten Kopfes (39) nach der Bildung des vergrößerten Blindkopfes (38) durchgeführt wird.

16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt der Verformung des vorgeformten Kopfes (17) in der genannten Weise dadurch durchgeführt wird, daß zunächst die freie Seite des Kopfes (17) in einer ersten Zone um und nahe dem Nietdorn berührt wird und dadurch die Reaktionskräfte des Ziehens des Dornes beim Formen des Blindkopfes abgestützt werden, und daß danach die freie Seite des Kopfes (17) in einer zweiten Zone radial weiter außen und näher des sen Umfang berührt wird, um dadurch den Umfang des Kopfes bezüglich der ersten Zone in Richtung der benachbarten Oberfläche des Bleches zu verformen (Fig. 2A, 2B und 2C).

17. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Blindkopf (23; 38) die Form einer einzelnen Aufwölbung aufweist.