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Diese
Erfindung betrifft härtbare
Zusammensetzungen.
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Die
Verwendung härtbarer
Zusammensetzungen, wie etwa Epoxy-, Cyanat-, Phenol- und ähnliche Harze,
sowohl verstärkte
als auch unverstärkte,
ist seit langer Zeit auf einem weiten Gebiet kommerzieller und militärischer
Anwendungen bekannt. Von besonderer Bedeutung ist die Verwendung
derartiger Harze, welche mit kontinuierlichen, Fasern – sowohl
unidirektionalen als auch Webfasern-verstärkt sind, für strukturelle Anwendungen,
wie etwa Luft- und Raumfahrzeugteile, wie etwa Luftfahrzeugheckbauteile
und Flügelstrukturen. Viele
dieser Anwendungen umfassen die Verwendung multifunktioneller Epoxyharze,
wie etwa Tetraglycidylverbindungen, welche unter Verwendung von
Diaminhärtern
gehärtet
werden.
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Während Kompositmaterialien,
welche aus diesen Harzen hergestellt werden, einen verhältnismässig hohen
Modul und eine verhältnismässig hohe
Tg (Tg, glass transition
temperature, Glasübergangstemperatur) aufweisen,
sind diese jedoch gewöhnlich
spröde.
Eine Anzahl von Versuchen wurde darauf verwendet, die mechanischen
Eigenschaften der Harzsysteme, sowohl im Hauptharzsystem als auch
in den interlaminaren Regionen in laminierten faserverstärkten Kompositmaterialien
zu verbessern. Um die Zähigkeit
zu verbessern, umfassen diese beispielsweise typischerweise die
Zugabe von Kautschuken, Thermoplasten, bestimmten Füllstoffen,
interlaminaren Zähmachern,
etc., oftmals in Kombination.
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Beispiele
für zähgemachte
Harzsysteme werden in US-A-4482660,
US-A-4500660, US-A-4680076, US-A-4783506, US-A-4863787, US-A-4977215, US-A-4977218,
EP-A-71197 und EP-A-559437
gefunden. Kurze Einzelheiten der Offenbarungen dieser Dokumente
sind unten angegeben.
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US-A-4482660
und US-A-4500660 offenbaren beide Epoxyharzsysteme, welche abgeleitet
sind von Epoxyharzen, einem Reaktionsprodukt eines Epoxyharzes und
eines Butadien/Acrylnitrilcopolymers mit Carboxylgruppen und eines
Härtungsmittels,
wie etwa Dicyandimamid oder 4,4'-Diaminodiphenylsulfon.
Obwohl keine spezifischen Einzelheiten offenbart sind, behaupten
beide Dokumente, dass eine Verwendung eines Reaktionsprodukts eines
Epoxyharzes und eines festen Kautschuks nicht zu zweckmässigen Eigenschaften
entweder in der härtbaren
Zusammensetzung oder in den daraus hergestellten gehärteten Gegenständen führt. Es
wird behauptet, dass die Viskosität der härtbaren Zusammensetzung eingestellt
werden kann durch die Zugabe fester Kautschukpartikel, z. B. Nitrilkautschuke
mit Carboxylgruppen, dazu.
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US-A-4680076
offenbart ein zähes
gehärtetes
Harzsystem mit einer phaseninvertierten Morphologie, abgeleitet
von einem Polyepoxyharz, einem aromatischen Oligomer (d. h. Thermoplast),
einem aromatischen Diaminhärter
und einem reaktiven Flüssigkautschuk.
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US-A-4783506
und US-A4863787 offenbaren eine härtbare Zusammensetzung, welche
auf einem Polyepoxyharz, einem aromatischen Oligomer, einem Diaminhärter für das Epoxyharz und
einem reaktiven (z. B. Carboxylfunktionalität) festen Kautschuk basiert,
wobei der letztere als nicht schmelzbare Partikel mit einer mittleren
Grösse
zwischen 10 μ und
75 μ vorhanden
ist. Die Umwandlung des Kautschuks in nicht schmelzbare Teilchen
wird vorzugsweise erreicht – in
situ – durch
Entfernen von Lösungsmittel
von dem Epoxy/Oligomer/Kautschukgemisch, unter Erwärmen von
diesem. Unter Verwendung der Zusammensetzung zur Bildung faserverstärkter Kompositmaterialien
wird ein grosser Teil der Partikel durch die Fasern „filtriert" und verbleibt auf
der Prepregoberfläche,
um als interlaminare Zähmacher
zu wirken. Auf alternative Weise können die Partikel, welche vermutlich
vorgeformt sind, direkt auf die Oberfläche der Prepregs aufgebracht
werden.
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US-A-4977215
und US-A-4972218 offenbaren ähnliche
Harzsysteme, wie US-A-4783506 und US-A-4863787, jedoch bei welchen
die nicht schmelzbaren Kautschukteilchen vorgeformt werden, eine
Glasübergangstemperatur
Tg oberhalb von 15°C
aufweisen, eine Grösse
im Bereich von 1 μ bis
75 μ aufweisen und
vernetzte carboxylierte Dienkautschuke oder carboxylierte Acrylkautschuke
umfassen. Wiederum verbleiben unter Verwendung der Zusammensetzung
zur Bildung faserverstärkter
Kompositmaterialien ein grosser Teil der Partikel, wenn nicht sogar
sämtliche
Partikel auf der Prepregoberfläche,
um als interlaminare Zähmacher
zu wirken.
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EP-A-71197
betrifft primär
neue Diaminhärter
für härtbare Zusammensetzungen,
offenbart jedoch wiederum die Verwendung dessen, was als Flexibilisierungsmittel
bezeichnet wird, oder elastomere Verbindungen, wie etwa Kautschuke
und Thermoplasten.
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EP-A-559437
befasst sich mit einem besonderen Problem, welches bei Herstellung
wabenverstärkter Strukturen
auftaucht, welche mit harzimprägnierten
Stoffen bedeckt sind; es handelt sich um die Porosität in den
Stoffen, die sie durch Zerdrücken
des imprägnierten
Stoffes löst,
um einen bestimmten Bedeckungsfaktor Kp wie
dort definiert, zu erreichen. Wie EP-A-559437 offenbart, lösen die
Flüssigkautschuksysteme,
ob als zugegebenes Produkt vorhanden oder als ein Reaktionsprodukt
oder allein oder zusammen mit einem festen Kautschuk oder festen
Kautschuksystemen nicht in angemessener Weise das Porositätsproblem. EP-A-559437
offenbart zerdrückende
Stoffe, welche mit einer Zusammensetzung von Epoxyharz, Vor-Härtungsmittel
und festem Kautschuk, entweder ohne reaktive Gruppen oder mit reaktiven
Gruppen, imprägniert sind.
Die bevorzugte Zusammensetzung gibt den festen Kautschuk in einem
leicht vernetzten Zustand zu.
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In
diesen bekannten Harzsystemen wird die zähmachende Wirkung erhalten
durch die Erzeugung verhältnismässig grosser,
nicht schmelzbarer Kautschukpartikel, deren Phase sich vom Epoxyharz
während
Härtung
trennte. Werden härtbare
Zusammensetzungen, welche vorgebildete Kautschukpartikel aufweisen,
z. B. US-A-4977215 und US-A-4977218, zur Herstellung von Prepregmaterialien
verwendet, weisen die Fasern eine Filterwirkung auf die Partikel
auf, was auf wirksame Art und Weise die zähmachende Wirkung des Kautschuks
auf die interlaminaren Regionen der Kompositmaterialien beschränkt. Demzufolge
werden die interlaminaren Eigenschaften derartiger Kompositmaterialien
vergrössert,
infolge der Gegenwart des Kautschuk-Zähmachers zu einem deutlich
geringeren Ausmass.
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Desweiteren,
wie in Verbindung mit EP-A-559437 diskutiert wurde, stellt die Herstellung
von Waben- und ähnlichen
lasttragenden Strukturen besondere Schwierigkeiten dar. Eine derartige
vorgeschlagene Anwendung von Wabenstrukturen umfasst Luft- und Raumfahrzeugkomponenten,
z. B. Flugzeugheckeinheiten, bei welchen Prepregs zur Bildung einer
kontinuierlichen Hülle über ein
wabenverstärkendes
Element verwendet werden. Derartige strukturelle Komponenten erfordern
unter anderem Reissfestigkeit (tensile strength) bei Hoch/-Niedrigtemperatur.
Wie oben diskutiert, schlägt
EP-A-559437 vor, das Porositätsproblem
durch Zerdrücken
des Stoffs zu lösen.
Jedoch ist es in allen Fällen
erforderlich, verhältnismässig niedrige
Formdrucke zu verwenden, z. B. etwa 0,3 MPa, um Zerdrücken des
Wabenmaterials zu vermeiden.
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Demzufolge
sind die rheologischen Eigenschaften der härtbaren Zusammensetzungen wesentlich, welche
für eine
derartige Verwendung in Betracht gezogen werden, da eine zu hohe
Viskosität
Harzfluss in die Lufttaschen unter dem angewandten Druck verhindert,
und auf diese Weise flüchtigen
Dampf einfängt,
welcher blasenbildend wirkt, wobei Hohlräume gebildet werden, und eine
zu niedrige Viskosität
bewirkt, dass das Harz selbst unter dem mildesten angewandten Druck
aus den Fasern heraus fliesst.
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Die
bekannten vorgeschlagenen oben diskutierten härtbaren Zusammensetzungen weisen
ernste Nachteile bei Erwägung
für derartige
Anwendungen auf. Beispielsweise führt die Verwendung thermoplastischer
Zähmacher
zu einer signifikanten Erhöhung
der Viskosität
und folglich der Elastizität
der Zusammensetzung. Die Verwendung von Flüssigkautschuken allein beeinflusst
nicht in signifikanter Weise die Viskosität und folglich die Elastizität der sie
umfassenden Zusammensetzungen. Die Verwendung nicht schmelzbarer
Partikel allein weist keine signifikante Wirkung auf die Viskosität der Zusammensetzung
auf und folglich ist die Elastizität zu niedrig. Die Verwendung
von festen Kautschuken, welche vernetzen können, d. h. wenn die nicht schmelzbaren
Partikel in situ gebildet werden, führt wiederum zu verhältnismässig hoher
Viskosität,
wenn die Zusammensetzung in ausreichender Weise erwärmt wird,
so dass der Kautschuk reagiert. Die Verwendung von leicht vernetzten
festen Kautschuken, z. B. wie in EP-A-559437, führt zu Zusammensetzungen von
hoher Viskosität,
folglich zum Erfordernis, den Stoff unter hohem Druck zu zerdrücken, um
eine hohe Bedeckung zu erhalten. Zusätzlich erfordert in EP-A-559437
die Verwendung nicht-reaktiver
fester Kautschuke die Verwendung spezieller dicht-gewobener Stoffe
und wiederum folglich das Bedürfnis,
den Stoff zu zerdrücken,
um Imprägnierung
zu erhalten. Desweiteren können
in den zerdrückten
Stoffen von EP-A-559437
die niedrigen Drucke zu schwacher Bindung der Stoffe an die Wabenstrukturen
durch Verhinderung eines ausreichenden Flusses der Zusammensetzung
führen,
um anhaftende Stücke
(fillets) mit den Wabenwänden
zu bilden.
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Es
ist eine primäre
Aufgabe der Erfindung, härtbare
Zusammensetzungen unter Verwendung eines festen Kautschuks bereitzustellen,
wobei die Zusammensetzungen zu gehärteten Polymermatrizen führen, wobei
der Kautschuk im wesentlichen überall
darin dispergiert ist, so dass eine homogene oder feine Partikelmorphologie
erhalten wird.
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Es
ist ebenfalls eine Aufgabe der Erfindung, derartige härtbare Zusammensetzungen
bereitzustellen, bei welchen die erforderlichen rheologischen Eigenschaften
für ausgewählte Anwendungen
hergestellt werden.
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Die
Aufgaben der Erfindung werden erfüllt durch die Bereitstellung
einer härtbaren
Zusammensetzung, bei welcher ein fester Kautschuk durch Vor-Reaktion
in situ, mit wenigstens einem Anteil eines in der Zusammensetzung
vorhandenen Epoxyharzes, gebildet worden ist.
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Insbesondere
umfasst, gemäss
der Erfindung, eine härtbare
Zusammensetzung:
- (a) wenigstens eine erste
Epoxyharzmonomerkomponente umfassend
Monomere mit einer Epoxyfunktionalität von mehr
als drei, die wenigstens 0,05 Gewichts-% oligomere Epoxyspezies
(bezogen auf das Epoxyharz) aufweist, und die ein Polyglycidylderivat
oder ein Oligomer eines Polyglycidylderivates von wenigstens einer
Verbindung ausgewählt
aus aromatischen Diaminen, aromatischen monoprimären Aminen und Aminophenolen
ist;
- (b) wenigstens eine zweite Epoxyharzkomponente umfassend Monomere
mit einer Epoxyfunktionalität
von mehr als eins, jedoch nicht mehr als drei;
- (c) wenigstens ein Härtungsmittel
für das
Epoxyharz und
- (d) ein Reaktionsprodukt, gebildet in situ durch Vor-Reaktion
- (i) eines festen Kautschuks, welcher wenigstens 2,5 Gew.-% reaktive
Carboxylgruppen aufweist, und welcher quellbar durch ein Reaktionsgemisch,
in welchem das Reaktionsprodukt gebildet wird, oder darin löslich ist,
mit
- (ii) wenigstens einem Anteil von in der ersten Epoxyharzkomponente
vorhandenen Oligomeren, in Gewichtsverhältnissen des Kautschuks zu
erstem Epoxyharz zwischen 1 : 1 und 1 : 20, in Gegenwart eines Katalysators,
welcher ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Alkyltriphenylphosphoniumiodid,
-bromid- oder -chlorid, Zinnoctoat und Chromoctoat, wobei die Alkylgruppe
ausgewählt
ist aus Methyl, Ethyl, Propyl, n-Butyl, Isobutyl, n-Pentyl und n-Decyl.
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Es
wurde gefunden, dass die resultierende härtbare Zusammensetzung im wesentlichen
homogen ist, welche betrachtet wird, d. h. der Kautschuk ist nicht
sichtbar detektierbar, durch Reaktion des Kautschuks mit den Epoxyharzkomponenten
vor der Zugabe der verbleibenden Komponenten der härtbaren
Zusammensetzung. In Matrizen, welche erhalten werden durch Härten der
Zusammensetzungen gemäss
der Erfindung, ist die Morphologie im Allgemeinen homogen – ist der
Kautschuk jedoch detektierbar, d. h. weist er Partikel-Morphologie
auf, ist diese in Form sehr feiner Partikel, d. h. im wesentlichen
kleiner als 5 μ und
insbesondere nicht grösser
als 1 μ.
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Zusätzlich,
wie in mehr Einzelheiten unten diskutiert wird, sind die viskoelastischen
Eigenschaften der härtbaren
Zusammensetzung steuerbar, so dass Imprägnierung ermöglicht wird,
und dass eine nachfolgende Herstellung von Strukturen, wie etwa
Stoff-verstärkte
Wabenstrukturen erfolgen kann.
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Es
wurde gefunden, dass die Reaktion, welche das Reaktionsprodukt herstellt,
in erster Linie zwischen dem Kautschuk und oligomeren Epoxyspezies
erfolgt, welche in dem Epoxyharz vorhanden sind. Vorausgesetzt,
dass oligomere Spezies vorhanden sind, umfasst das Reaktionsprodukt
entweder einen Kautschuk, der mit wenigstens einem Teil eines Gemisches
von beiden der Epoxyharzkomponenten reagiert hat: oder auf alternative
Weise, und in einer besonders bevorzugten Form der Erfindung umfasst
das Reaktionsprodukt einen Kautschuk, der nur mit wenigstens einem
Teil der ersten Epoxyharzkomponente reagiert hat.
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Die
Menge derartiger im Epoxyharz vorhandener oligomerer Spezies beträgt wenigstens
0,05 Gewichts-%; vorzugsweise wenigstens 0,5 Gewichts-%. Praktisch
enthalten Epoxyharzsysteme jedoch signifikante Mengen oligomerer
Spezies, welche während
der Herstellung der Harze erzeugt werden. Die Mindestmengen derartiger
oben angegebener oligomerer Spezies werden abgeleitet von Überlegungen
zu stöchiometrischen
Anforderungen, welche auf potentiellen Reaktionsmechanismen beruhen.
Jedoch können
die Typen oligomerer Spezies, welche im Epoxyharz vorhanden sind,
von Harz zu Harz in Abhängigkeit
vom Herstellungsweg variieren und infolge dessen können grössere Mengen
oligomerer Spezies erforderlich sein (so dass die Gegenwart ausreichender
Mengen geeigneter reaktiver Spezies gewährleistet wird). Hinsichtlich
kommerziell verfügbarer
Epoxyharze, ist es in der Praxis folglich bevorzugt, dass das Epoxyharz
wenigstens 5 Gewichts-%, vorzugsweise wenigstens 7,5 Gewichts-%
und insbesondere wenigstens 15 Gewichts-% oligomere Spezies aufweist.
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Bei
der Herstellung des Reaktionsprodukts, betragen die Verhältnisse
des Kautschuks zu Epoxyharz zwischen 1 : 1 und 1 : 20, vorzugsweise
zwischen 1 : 2,5 und 1 : 17 und insbesondere zwischen 1 : 2,5 und
1 : 16,5.
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Vorzugsweise
umfasst die zweite Epoxyharzkomponente ein Glycidylderivat von einem
oder mehreren von:
aromatischen Diaminen,
aromatischen
monoprimären
Aminen,
Aminophenolen,
mehrwertigen Phenolen,
mehrwertigen
Alkoholen,
Polycarbonsäuren.
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Beispiele
für derartige
Verbindungen, welche zweckmässig
als die erste Epoxyharzkomponente sind, sind wie folgt:
- – N,N,N',N'-Tetraglycidyldiaminodiphenylmethan,
z. B. "MY 9663" von Ciba-Geigy verkauft;
- – N,N,N',N'-Tetraglycidyl-bis(4-aminophenyl)-1,4-diisopropylbenzol,
z. B. Epon 1071, verkauft von Shell Chemical Co, Viskosität 18–22 Poise
bei 110°C;
- – N,N,N',N'-Tetraglycidyl-bis
(4-amino-3,5-dimethylphenyl)-1,4-diisopropylbenzol,
z. B. Epon 1072 verkauft von Shell Chemical Co., Viskosität 30–40 Poise
bei 110°C;
- – Glycidylether
von Phenolnovolakharzen, z. B. "DEN
438" verkauft von
Dow, unterschiedliche Typen in der Klasse niedriger Viskosität, von welchen
diejenigen bevorzugt sind bei der Herstellung von Zusammensetzungen
gemäss
der Erfindung, und welche typischerweise die Formel aufweisen: – und
- – Glycidylether
von Bisphenol-A-Novolakharzen, welche typischerweise die Formel
aufweisen: –
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Insbesondere
bevorzugt für
die erste Epoxykomponente ist N,N,N',N'-Tetraglycidyldiamonodiphenylmethan
mit einem Epoxidäquivalentgewicht
von 112 bis 125,5.
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Beispiele
für Derivate,
welche als die zweite Epoxyharzkomponente zweckmässig sind, sind wie folgt:
- – Glycidylether
von Bisphenol-A-basierenden Materialien, z. B. DER 661, verkauft
von Dow, welche die Formel aufweisen: –
- – Triglycidylether
von 4-Aminophenol (z. B. "MY
0510" verkauft von
Ciba-Geigy), Viskosität
0,55–0,85
Pa·s bei
25°C;
- – Diglycidylether
von Bisphenol-A (z. B. "Epikote
828" verkauft von
Shell), welche eine Viskosität
von 8–20 Pa·s bei
25°C aufweist;
- – 1,2-Phthalat,
z. B. GLY CEL A-100.
- – Besonders
bevorzugt für
die zweite Epoxykomponente sind Diglycidylether von Bisphenol-A-basierten Materialien
mit der Formel, welche im vorhergehenden Abschnitt angegeben ist,
und welche ein Epoxidäquivalentgewicht
von 188 bis 500 aufweist.
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Vorzugsweise
werden wenigstens zwei Härtungsmittel
verwendet, wobei das erste der Härtungsmittel mit Epoxygruppen
reagieren kann und eine Reaktion zwischen Hydroxylgruppen und Epoxygruppen
fördern kann.
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Die
Härtungsmittel
sind vorzugsweise eine Aminoverbindung mit einem Molekulargewicht
von bis zu 500 pro Aminogruppe, z. B. ein aromatisches Amin oder
ein Guanidinderivat. Besondere Beispiele, welche geeignet sind zur
Verwendung als das zweite Härtungsmittel
sind:
- – Dicyandiamid,
d. h.: – erhältlich als Amicure CG 1200
von Pacific Anchor Chemical;
- – 4-Chlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff,
z. B. Monuron;
- – 3,4-Dichlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff,
z. B. Diuron.
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Vorzugsweise
ist das zweite Härtungsmittel
Dicyandiamid.
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Bestimmte
Beispiele, welche zur Verwendung als das erste Härtungsmittel geeignet sind,
sind: –
- – 3,3' und 4,4'-Diaminodiphenylsulfon;
- – Methylendianilin;
- – Bis(4-Amino-3,5-dimethylphenyl)-1,4-diisopropylbenzol,
erhältlich
als EPON 1062 von Shell Chemical Co; und
- – Bis(4-Aminophenyl)-1,4-diisopropylbenzol,
erhältlich
als EPON 1061 von Shell Chemical Co.
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Vorzugsweise
ist das zweite Härtungsmittel
4,4'-Diaminodiphenylsulfon.
Der Amingesamtgehalt des Härtungsmittels
liegt im Bereich von 70 bis 110% des stöchiometrischen Bedarfs der
Epoxyharzkomponente.
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Falls
erwünscht,
kann ein Katalysator für
die Epoxyharzkomponente/Härtungsmittel-Reaktion
ebenfalls verwendet werden. Wird ein derartiger Katalysator verwendet,
ist dieser typischerweise eine Lewis-Säure, beispielsweise Bortrifluorid,
in geeigneter Weise als ein Derivat mit einem Amin, wie etwa Piperidin
oder Methylethylamin. Alternativ kann er basisch sein, beispielsweise
ein Imidazol oder Amin.
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Der
Kautschuk, welcher zur Herstellung des Reaktionsprodukts verwendet
wird, ist ausgewählt
aus Olefin-, Dien- und Nitrilkautschuken und Copolymeren und Terpolymeren
davon, welche reaktive Seitengruppen aufweisen, insbesondere Carboxylgruppen.
Insbesondere bevorzugt sind Diennitrilcopolymere mit Carboxylgruppen.
Ein besonders bevorzugter Kautschuk ist ein Acrylnitril/Butadien-Kautschuk
mit Carboxylgruppen. Vorzugsweise sind die Carboxylgruppen bereitgestellt
durch ein Termonomer, wie etwa Methacrylsäure. Der Kautschuk enthält wenigstens
2,25 Gew.-% Carboxylgruppen; vorzugsweise 2,5 Gew.-% Carboxylgruppen
und vorzugsweise bis zu 5 Gew.-% Carboxylgruppen. Der Carboxylgruppengehalt wird
ausgedrückt
als ein Gew.-% abgeleitet vom Molekulargewicht einer Carboxylgruppe,
dividiert durch das Molekulargewicht der Länge einer Polymerkette, an
welche sie gebunden ist, in % ausgedrückt. Dies versteht sich wie
folgt: 1 Gew.-% ist äquivalent
zu 1 Carboxylgruppe pro 4500 Mw (Molekulargewicht
nach Gewichtsmittel der Polymerkette, Mw =
weight average molecular weight); 2 Gew.-% ist äquivalent zu 1 pro 2250 Mw; 2,25 Gew.-% ist äquivalent zu 1 pro 2000 Mw. Besonders bevorzugte Kautschuke sind die
Acrylnitril/Butadien/Methacrylsäure-Kautschuke,
welche verkäuflich
sind von Nippon Zeon unter dem Handelsnamen Hycar, insbesondere
Hycar 1472 (nun verkäuflich
unter dem Handelsnamen NIPOL 1472), welches 3,75 Gew.-% Carboxylgruppen
(d. h. 1 pro 1200 Mw) aufweist.
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Vorzugsweise
weist der Kautschuk ein Mw von wenigstens
30000, vorzugsweise wenigstens 100000 und insbesondere wenigstens
150000 auf.
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Vorzugsweise
ist der Kautschuk im Epoxyharz löslich
oder wenigstens darin hochquellbar. Vorzugsweise umfasst die härtbare Zusammensetzung
1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-% und stärker bevorzugt
3 bis 6 Gew.-% Kautschuk, bezogen auf das Gesamtgewicht von Epoxyharz,
Härtungsmittel
und Reaktionsprodukt in der Zusammensetzung.
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In
der bevorzugten härtbaren
Zusammensetzung gemäss
der Erfindung, wobei das Reaktionsprodukt ein Kautschuk ist, welcher
mit der ersten Epoxykomponente reagiert hat, umfasst die härtbare Zusammensetzung
4,0 bis 8,0 Gew.-%, stärker
bevorzugt 4,5 bis 7,0 Gew.-% Kautschuk, bezogen auf das Gesamtgewicht von
Kautschuk und der ersten Epoxyharzkomponente. In diesem Fall kann
das Reaktionsprodukt das gesamte erste Epoxyharz enthalten. Auf alternative
Weise kann das Reaktionsprodukt nur einen Teil des ersten Epoxyharzes
enthalten.
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Die
Vor-Reaktion des Kautschuks mit wenigstens einem Teil des Epoxyharzes
in situ ermöglicht,
dass ein signifikantes Kontrollmass über die viskoelastischen Eigenschaften
der resultierenden härtbaren
Zusammensetzung ausgeübt
wird. Die viskoelastischen Eigenschaften können variiert werden durch
Variieren des Verhältnisses
von Kautschuk zu Epoxyharz. Wie zuvor erwähnt, betragen die Verhältnisse
des Kautschuks zu Epoxyharz, welche verwendet werden sollen, zwischen
1 : 1 und 1 : 20, vorzugsweise zwischen 1 : 2,5 und 1 : 17 und insbesondere
zwischen 1 : 2,5 und 1 : 16,5. Überraschenderweise
haben kleine Änderungen
im Verhältnis
des Kautschuks zu Epoxyharz eine signifikante Wirkung auf die viskoelastischen
Eigenschaften der resultierenden härtbaren Zusammensetzung.
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Eine
Messung der viskoelastischen Eigenschaften der härtbaren Zusammensetzung ist
möglich
durch Bestimmung der rheologischen Eigenschaften der Zusammensetzung,
insbesondere der Speicher- oder Elastizitätsmodul, G'. Dieser wird bestimmt, wie im folgenden
in den Beispielen beschrieben wird. In den härtbaren Zusammensetzungen,
welche für
jene Anwendungen verwendet werden, bei welchen ein signifikanter
Formdruck nicht verwendet werden kann, wird das G'-Minimum der härtbaren
Zusammensetzung innerhalb des Bereichs von 20 Pa bis 200 Pa, vorzugsweise
innerhalb des Bereichs von 40 Pa bis 160 Pa und stärker bevorzugt innerhalb
des Bereichs von 80 Pa bis 110 Pa geregelt.
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Die
härtbare
Zusammensetzung gemäss
der Erfindung kann ebenfalls weitere Zähmacher enthalten, wie etwa
Thermoplasten, welche gegebenenfalls reaktive Gruppen aufweisen;
weitere Füllmittel,
wie etwa geheiztes (fumed) Silika; Aggregate, z. B. Glaskügelchen,
Polytetrafluorethylen; Graphit, Bornitrid; Glimmer; Talkum; Vermiculit;
Kernbildner; und Stabilisatoren. Jedoch haben zusätzliche
Komponenten eine Wirkung auf die viskoelastischen Eigenschaften
der Zusammensetzung, welche bei Formulierung des Reaktionsprodukts
in Betracht gezogen werden muss.
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Vorzugsweise
umfasst die Erfindung Kompositmaterial umfassend die härtbare Zusammensetzung gemäss der Erfindung
und Faserverstärkung.
Obwohl die Fasern irgendwelche geeignete Fasern sein können, wie
etwa Glas-, Kohle- oder organische Polymere-, sind die Fasern vorzugsweise
Kohlefasern, insbesondere Graphitfasern. Graphitfasern, welche sich
als besonders zweckmässig
in der Erfindung erwiesen haben, sind jene, die von Amoco unter
den Handelsbezeichnungen T650-35, T650-42 und T300 geliefert werden;
jene, welche von Toray unter der Handelsbezeichnung T800-HB geliefert
werden; und jene, welche von Hercules unter den Handelsbezeichnungen
AS4, AU4, IM 8 und IM 7 geliefert werden.
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Die
Fasern können
kurze Fasern oder geschnitzelte Fasern sein, typischerweise mit
einer mittleren Faserlänge
von nicht mehr als 20 mm, beispielsweise etwa 6 mm. Auf alternative
Weise und vorzugsweise sind die Fasern kontinuierlich und können beispielsweise
unidirektional abgelegte Fasern oder ein Webstoff sein, d. h. das
Kompositmaterial umfasst ein Prepreg. Kombinationen von sowohl kurzen
und/oder geschnitzelten Fasern und kontinuierlichen Fasern können verwendet
werden. Die Fasern können
geschlichtet (sized) oder nicht-geschlichtet (unsized) sein.
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Die
Summe der zuvor genannten weiteren Zähmacher, Füllmittel, Aggregaten, etc.
in der härtbaren Zusammensetzung
und der Faserverstärkung
von jeglichem Kompositmaterial umfassend die härtbare Zusammensetzung sollte
derart sein, dass die härtbare
Zusammensetzung oder das Kompositmaterial wenigstens 20 Volumen-%
von derartigen Materialien und/oder verstärkenden Fasern enthält. Die
Prozentmenge von Fasern und derartiger weiterer Materialien wird
berechnet bezogen auf die gesamte Zusammensetzung nach Härtung.
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Die
Erfindung umfasst ebenfalls Kompositmaterialien umfassend Prepregs
gemäss
der Erfindung, welche durch Wärme
und Druck zusammenlaminiert worden sind, beispielsweise durch Autoklavenbehandlung,
durch Kompressionsbehandlung oder durch erwärmte Walzen, einer Temperatur
oberhalb der Härtungstemperatur
der härtbaren
Zusammensetzung.
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Sind
die Fasern der Verstärkung
kontinuierlich und unidirektional, kann das resultierende mehrlagige laminierte
Kompositmaterial anisotrop sein, wobei die Fasern im wesentlichen
parallel zueinander ausgerichtet sind, oder quasi-isotrop in jeder
Lage, wobei die Fasern in einem Winkel, in geeigneter Weise 45°, wie in
den meisten quasi-isotropen Laminaten, jedoch möglicherweise z. B. 30° oder 60° oder 90° oder dazwischen,
zu jenen in den obigen und unteren Lagen ausgerichtet sind. Ausrichtungen,
welche zwischen anisotropen und quasi-isotropen Ausrichtungen sind,
und Kombinationslaminate können
verwendet werden. Geeignet laminierte Kompositmaterialien enthalten
wenigstens vier, vorzugsweise wenigstens acht Lagen. Die Lagenanzahl
ist abhängig
von der Anwendung für
das laminierte Kompositmaterial, z. B. die erforderliche Festigkeit,
und laminierte Kompositmaterialien, welche 32 oder sogar mehr, z.
B. mehrere hundert Lagen enthalten, können wünschenswert sein. wie oben
erwähnt,
können
Aggregate in interlaminaren Regionen vorhanden sein.
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Umfasst
das Prepreg einen Webstoff, können
Strukturen quasi-isotrop oder zwischen anisotrop und quasi-isotrop
sein.
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Die
Erfindung schliesst ebenfalls ein Kompositmaterial umfassendes Prepreg
gemäss
der Erfindung ein, an wenigstens einer Seite aufgelegt, und vorzugsweise
mit beiden gegenüberliegenden
Seiten einer verstärkenden.
Wabenkomponente, wie etwa Nomex-Wabe, erhältlich von Hexel, gegebenenfalls
mit einer zwischen das Prepreg und der Wabenkomponente dazwischengelegten
Haftlage.
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Ebenfalls
umfasst, gemäss
der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer härtbaren
Zusammensetzung, wie hierin zuvor definiert das Bilden eines Reaktionsgemisches
aus dem Kautschuk, wenigstens einem Anteil des Epoxyharzes und aus
dem Katalysator, welcher die Reaktion zwischen Epoxygruppen und
den reaktiven Gruppen des Kautschuks fördern kann, und einem polaren
Lösungsmittel,
wobei der Kautschuk, das Epoxyharz und der Katalysator zwischen
25 und 75 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 35 und 65 Gew.-%, und stärker bevorzugt
zwischen 40 und 50 Gew.-% des Reaktionsgemisches ausmachen, das
Erwärmen
des Gemisches um die Reaktion zu bewirken, das Kühlen des resultierenden Gemisches
auf im Wesentlichen Umgebungstemperatur und das Zugeben des gegebenfalls
verbleibenden Anteils des Epoxyharzes und des ersten und zweiten
Härtungsmittels
zum Gemisch, und im Wesentlichen das Entfernen des Lösungsmittels
davon.
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Vorzugsweise
wird das Gemisch auf eine Temperatur im Bereich von 40°C bis 80°C erwärmt, vorzugsweise
unter Rückfluss.
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Der
Katalysator ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Alkyltriphenylphosphoniumiodid, -bromid, oder -chlorid, wobei
Alkyl gleich Methyl, Ethyl, Propyl, n-Butyl, Isobutyl, n-Pentyl und n-Decyl
ist, Zinnoctoat, Chromoctoat, insbesondere Ethyltriphenylphosphoniumiodid.
-
Kompositmaterialien
gemäss
der Erfindung, welche kontinuierliche Fasern umfassen, werden hergestellt
durch Vor-Imprägnieren
der kontinuierlichen Fasern mit der härtbaren Zusammensetzung vor
Entfernung des Lösungsmittels
zur Bildung von Prepregs, und durch Entfernen des Lösungsmittels
von dem Prepreg, wobei das Prepreg gegebenenfalls zwischen Quetschwalzen
(nip rolls) konsolidiert wird.
-
Die
Erfindung wird nun veranschaulicht durch Bezugnahme auf die beigelegten
Zeichnungen und die folgenden Beispiele. In den beigelegten Figuren: –
-
1 ist eine graphische Darstellung
der Harzviskosität
für eine
Anzahl von Epoxyharzproben;
-
2 ist eine graphische Darstellung
von G'-Minimum aufgetragen
gegen die Harzviskosität
von Formulierungen unter Verwendung der in 1 gezeigten Harze;
-
3 ist eine schematische
Zeichnung eines Trommelwindungs-Mechanismus (drumwinding mechanism),
welcher zur Prepregherstellung verwendet wird;
-
4 ist eine schematische
Querschnittszeichnung einer Auflage und Vorrichtung (tool), verwendet zur
Herstellung konsolidierter Proben zur Prüfung;
-
5 ist eine schematische
Zeichnung einer Prepregging-Ausstattung, verwendet zur Prepregherstellung;
-
6 ist eine schematische
perspektivische Zeichnung einer Auflage, verwendet zur Herstellung
konsolidierter wabenverstärkter
Proben zur Prüfung;
und
-
7 ist eine schematische
Querschnittszeichnung einer Auflage und Vorrichtung, verwendet zur Herstellung
der in 6 gezeigten Proben.
-
Beispiel 1
-
Eine
härtbare
Zusammensetzung wurde hergestellt unter Verwendung der folgenden
Komponenten und Formulierung (pbw = parts by weight, Teile pro Gewicht,): –
Erste
Epoxyharzkomponente – N,N,N',N'-Tetraglycidyldiaminodiphenylmethan
als MY 9663 verkauft von Ciba-Geigy | 76,53
pbw |
Zweite
Epoxyharzkomponente-Diglycidylether von Bisphenol-A als DER 661 | 12,72
pbw |
Härtungsmittel-Dicyanodiamid
("DICY") | 6,0
pbw |
Kautschuk – ein Acrylnitril/Butadien/Methacrylsäure-Kautschuk
als HYCAR 1472 von Nippon Zeon,
Mn =
50000 bis 53000, Mw = 156000, Tg = –18°C, Acrylnitrilgehalt
= 29%, Butadiengehalt = 67% und Methacrylsäuregehalt = 4% | variierende
pbw – siehe
Tabelle unten |
Katalysator-Ethyltriphenylphosphoniumiodid
("ETPI") | 0,5
pbw |
-
Die
härtbare
Zusammensetzung wurde hergestellt durch Herstellen des Reaktionsproduktes
in situ von einem Reaktionsgemisch umfassend: –
- a) Den
Kautschuk und die gesamte erste Epoxyharzkomponente (Reaktionsroute
A);
- b) Den Kautschuk und die gesamte zweite Epoxyharzkomponente
(Reaktionsroute B); oder
- c) Den Kautschuk und die gesamte erste als auch zweite Epoxyharzkomponente
(Reaktionsroute C);
gefolgt von der Zugabe der verbleibenden
Bestandteile. Das Verfahren war wie folgt: – - a) Die
entsprechende(n) Epoxyharzkomponente(n) wurde vorgelöst in Aceton
zusammen mit ETPI und dem Kautschuk;
- b) Die Lösung
wurde gerührt
und erwärmt
unter Rückfluss
während
eines Zeitraums von zwei Stunden;
- c) Die Lösung
wurde danach auf < 40°C gekühlt und
die verbleibende erste Epoxyharzkomponente, gegebenenfalls zusammen
mit der zweiten Epoxyharzkomponente zugegeben und in Lösung gehen
unter Rühren
während
eines Zeitraumes von 30 Minuten wurde ermöglicht;
- d) DICY wurde danach zu dem Gemisch zugegeben und es wurde während eines
Zeitraumes von weiteren 30 Minuten gerührt; und
- e) Das Lösungsmittel
wurde danach entfernt durch Bringen der Lösung in einen Vakuumofen während eines
Zeitraums von 30 Minuten bei 50°C
und < 10 mm Hg.
-
Unter
Verwendung dieses Verfahrens wurden Proben härtbarer Zusammensetzungen hergestellt,
bei welchen die Reaktionsroute variiert wurde und der Kautschukgehalt
wurde innerhalb einiger der Reaktionsrouten variiert.
-
Die
viskoelastischen Eigenschaften von Proben der härtbaren Zusammensetzungen wurden
rheologisch beurteilt. Typische Bedingungen, welche zur Bewertung
von 2 ml Proben verwendet wurden, unter Verwendung eines RMS 800-Rheometers
hergestellt von Rheometrics Limited, waren: –
Plattengrösse | 40
mm |
Spalt
(gap) | 1,6
mm |
Anfangstemperatur | 70°C |
Endtemperatur | 170°C |
Heizrate | 2,0°C/Min. |
Verformungsrate | 10,0% |
Oszillation | 10
Rad/Sek. |
Datenpunkte | Einer
pro 30 Sek. |
-
Einzelheiten
der Proben von härtbaren
Zusammensetzungen und die viskoelastischen Eigenschaften sind in
Tabelle 1 unten angegeben: Tabelle
1
Spalte
1 | Reaktionsroute |
Spalte
2 | Kautschukgehalt-pbw
(Teile pro Gewicht) |
Spalte
3 | Menge
von Epoxyharzkomponente, vorreagiert mit Kautschuk – pbw |
Spalte
4 | Verhältnis von
Spalte 2 : Spalte 3 |
Spalte
5 | Kautschukgehalt – % bezogen
auf alle Komponenten ausser ETPI. |
Spalte
6 | G'-Minimum – Pa |
Spalte
7 | η'-Komplex-Viskosität – Pa·s |
Spalte
8 | Temperatur
(°C), bei
welcher G'-Minimum
erhalten wird |
-
Beispiel 2
-
Eine
härtbare
Zusammensetzung wurde unter Verwendung der folgenden Komponenten
und Formulierung (Teile pro Gewicht, pbw = parts by weight) hergestellt: –
Erste
Epoxyharzkomponente – N,N,N',N'-Tetra-lycidyldiaminodiphenylmethan
als MY 9663, verkauft von Ciba-Geigy | 63,75
pbw |
Zweite
Epoxyharzkomponente – Diglycidylether
von Bisphenol-A als EPON 291 (ein 50 : 50-Gemisch von EPON 1001F
und EPON 828, verkauft von Shell Chemical Co. | 12,0
pbw |
Erstes
Härtungsmittel-Dicyandiamid
("DICY") | 2,5
pbw |
Zweites
Härtungsmittel-4,4'-Diaminodiphenylsulphon („DDS") | 17,0
pbw |
Kautschuk-
ein Acryl-nitril/Butadien/Methacrylsäure-Kautschuk als HYCAR 1472
von Nippon Zeon,
Mn = 50000 bis 53000,
Mw = 156000, Tg = –18°C, Acrylnitrilgehalt
= 29%, Butadiengehalt = 67% und Methacrylsäuregehalt = 4% | variierende
pbw – siehe
Tabelle unten |
Katalysator-Ethyltriphenylphosphoniumiodid
("ETPI") | 0,5
pbw |
-
Die
härtbare
Zusammensetzung wurde hergestellt durch Vor-Reagieren des Kautschuks mit der gesamten
oder einem Teil der ersten Epoxyharzkomponente unter Verwendung
des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens (sowohl DDS und DICY
wurden in Schritt d) zugegeben).
-
Bei
Verwendung dieses Verfahrens wurden Proben von härtbaren Zusammensetzungen hergestellt, bei
welchen der Kautschukgehalt variiert wurde: bei welchen die Menge
der ersten Epoxyharzkomponente variiert wurde: und bei welchen der
Kautschuk und die erste Epoxyharzkomponente variiert wurden, jedoch
das Verhältnis
zwischen ihnen konstant gehalten wurde.
-
Die
viskoelastischen Eigenschaften von Proben der härtbaren Zusammensetzungen wurden,
wie in Beispiel 1 beschrieben wurde, rheologisch beurteilt.
-
Einzelheiten
der Proben von härtbaren
Zusammensetzungen und die viskoelastischen Eigenschaften sind in
Tabelle 1 unten angegeben: Tabelle
2 (Erfindung)
Spalte
1 | Kautschukgehalt-pbw
(Teile pro Gewicht) |
Spalte
2 | Menge
von Epoxyharzkomponente, vorreagiert mit Kautschuk – pbw |
Spalte
3 | Verhältnis von
Spalte 1 : Spalte 2 |
Spalte
4 | Kautschukgehalt – % bezogen
auf alle Komponenten ausser ETPI. |
Spalte
5 | Kautschukgehalt – % bezogen
Kautschuk + Gesamtmenge der ersten Epoxyharzkomponente. |
Spalte
6 | G'-Minimum – Pa |
Spalte
7 | η'-Komplex-Viskosität – Pa·s |
Spalte
8 | Temperatur
(°C), bei
welcher G'-Minimum
erhalten wird |
-
Beispiel 3 (Erfindung)
-
Der
Einfluss des Oligomergehalts des Epoxyharzes wurde – wie folgt – untersucht: –
-
Die
Viskosität
verschiedener MY-Epoxyharze-Grade, welche von Ciba-Geigy erhältlich waren,
wurden bestimmt unter Verwendung eines CARIMED-Viskosimeters bei
50°C unter
Verwendung einer Scherrate von 0,5, und die Ergebnisse sind in 1 angegeben. Die Viskosität des Epoxyharzes
ist der Menge höherer,
oligomerer Spezies des in den Harzen vorhandenen monomeren Materials,
d. h. Oligomere von reinem Glycidylmethylendianilin (Epoxidäquivalentgewicht
= 125,5) direkt zuzuschreiben, d. h.
-
-
Dies
wurde durch Verwendung von Hochdruck-Flüssig-Chromatographie (HPLC) bestätigt.
-
63,75
Gewichtsteile einiger der Harze wurden danach umgesetzt mit 5,0
Gewichtsteilen NIPOL 1472 (Mw = 170000) und 0,5 Gewichtsteilen ETPI
in Aceton, wobei das Gemisch einen Vor-Reaktion-Feststoffgehalt von
45% aufweist. Das Reaktionsgemisch wurde danach erwärmt und
unter Rückfluss
während
eines Zeitraums von zwei Stunden gekocht, vor Kühlung auf Raumtemperatur. Zu
dem Gemisch wurden zugegeben 17,0 Gewichtsteile DDS, 2,5 Gewichtsteile
DICY, 6,0 Gewichtsteile EPON 828 (ein bifunktionelles Epoxyharz basierend
auf Bisphenol-A, verkauft von Dow Chemicals – Epoxidäquivalentgewicht = 344), 6,0
Gewichtsteile EPON 1001F (ein bifunktionelles Epoxyharz basierend
auf Bisphenol-A, verkauft von Dow Chemicals – Epoxidäquivalentgewicht = 500; dies
ist ein Analogon von EPON 828 mit einem höheren Molekulargewicht) und Aceton
in ausreichender Menge, wobei eine Prepreglösung mit einem Feststoffgehalt
von 50 Gew.-% erhalten wird Harzproben zur rheologischen Untersuchung
wurden genommen und in einen Vakuumofen bei 60°C platziert während eines
Zeitraumes von 30 Minuten, so dass Aceton entfernt wird. Die Proben
wurden danach rheologisch geprüft,
um das G'-Minimum zu bestimmen.
-
Diese
Untersuchung zeigte, dass das "reinere" Harz MY721, d. h.
mit niedrigem Oligomergehalt, zu einem signifikant niedrigeren rheologischen
Resultat führt,
d. h. G'-Minimum,
nachdem das Reaktionsprodukt gebildet wird, als die anderen Harze.
Dies wurde für
einige Chargen von NIPOL 1472 (variierendes Molekulargewicht) wiederholt
mit ähnlichen
Ergebnissen. Die Ergebnisse sind in
2 aufgetragen,
welche hohe/niedrige Zahlen ergeben (welche von den Variationen
im Molekulargewicht resultieren). In
2 sind
die Harzviskositäten
angegeben, und folglich ist das Harz von der folgenden Tabelle 3
identifizierbar: – Tabelle
3
Harz | Viskosität (Pa·s) |
MY721 | 4,4 |
MY9655 | 9,4 |
MY9512 | 11,39 |
MY9634 | 15,5 |
MY9663 | 19,2 |
-
HPLC
wurde verwendet zur Untersuchung einiger der Harze sowohl vor als
auch nach der Reaktion mit dem Kautschuk. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 4 angegeben.
-
In
Tabelle 4 sind die Zahlen in den Zeilen, die Gebiete der Peaks,
welche erhalten werden unter Verwendung von HPLC für die verschiedenen
Komponenten der Harze und sie sind proportional zu den Mengen der
vorhandenen Harzkomponenten. Die hohen Zahlen, z. B. 68,4 etc. stellen
die Menge von vorhandenem Monomer dar: Die Zahlen in den Zeilen
oberhalb der Monomerzeile sind abgeleitet von verbleibenden Startmaterialien,
von welchen das Monomer hergestellt wurde: und die Zahlen in den
Zeilen unterhalb der Monomerzeile sind abgeleitet von oligomeren
Spezies, welche vorhanden sind.
-
Wie
in jedem Fall gesehen werden kann, haben die Nach-Reaktion-oligomeren
Mengen in signifikanter Weise abgenommen, verglichen mit den Vor-Reaktionsmengen.
-
-
Beispiel 4
-
Die
im Beispiel 3 beschriebene Methode wurde verwendet zur Bestimmung
von G'-Minimum für Proben,
welche hergestellt wurden unter Verwendung variierender Gewichte
von NIPOL 1472 mit differierenden Molekulargewichten (bestimmt unter
Verwendung von Gelpermeationschromatographie unter Verwendung von
Tetrahydrofuran als die Lösungsmittelphase
und bei 40°C
und einer Polystyrol-Eichkurve). Die Ergebnisse sind in Tabelle
5 unten angegeben.
-
Beispiel 5
-
Eine
Formulierung, Probe 1/5, wie im Beispiel 2 verwendet, jedoch unter
Verwendung von 5,0 Gewichtsteilen Kautschuk, wurde hergestellt zusammen
mit zwei weiteren Proben, wobei in einer davon, Probe 2/5, der Katalysator
ETPI weggelassen wurde, und wobei in der anderen davon, Probe 3/5,
die Bestandteile lediglich zusammengemischt wurden, wobei wiederum
der Katalysator ETPI weggelassen wurde. Die rheologischen Eigenschaften
der Formulierungen wurden beurteilt und sind in Tabelle 6 angegeben.
-
-
-
Beispiel 6
-
Eine
Vielzahl von Formulierungen, siehe Tabelle 7, wurde zur Imprägnierung
unidirektionaler Fasern zur Herstellung von Prepregs verwendet,
welche aufgelegt, konsolidiert und der Beurteilung mechanischer
Eigenschaften unterzogen worden sind – die Ergebnisse davon sind
in Tabelle 8 angegeben (und umfassen –75°F (–60°C)-Reissfestigkeit-Ergebnisse, erhalten
in Beispiel 8, jedoch in Tabelle 8 übersichtshalber reproduziert).
-
Methode zum
Blockieren von Carboxylgruppen
-
In
einen 1000 ml-Reaktionskolben, ausgerüstet mit einem Schaufelrührer, Thermometer,
Stickstoffansatz und Rückflusskühler wurde
NIPOL 1472-Kautschuk (128,2 og, 0,000706 mol, dieses Gewicht schliesst 6,4
Gew.-% Talkum ein) und 950 ml Methylethylketon (MEK) eingefüllt. Nachdem
die Lösung
vollständig
war, wurden Phenylglycidylether (32,00 g, 0,2131 mol) und ETPI (5,36
g, 0,0128 mol) zu der NIPOL 1472-Kautschuklösung zugegeben. Die Reaktionstemperatur
wurde erhöht
durch ein Ölbad,
so dass das MEK sanft unter Rückfluss
kochte. Die Reaktionstemperatur wurde aufrechterhalten während eines
Zeitraums von 2 Stunden und danach auf Umgebungstemperatur gekühlt.
-
-
-
Während der
Reaktion wurden 5 ml-Proben entzogen bei verschiedenen Intervallen.
Diese Proben wurden danach mit 0,01 N Kaliumhydroxid titriert, um
den Umsetzungsgrad festzustellen.
-
Die
Reaktionslösung
wurde, bei Kühlung
auf Raumtemperatur in eine grosse Kristallisierschale gegeben, so
dass der Grossteil des MEK wegverdampfen konnte. Der resultierende
geschützte
Kautschuk wurde danach mit Propan-2-ol gespült, so dass der überschüssige Phenylglycidylether
entfernt wurde. Schliesslich wurde der blockierte (geschützte) Kautschuk
während
eines Zeitraumes von 20 Stunden bei 60°C in einem Vakuumofen getrocknet.
Der Umsetzungsgrad (100% in diesem Fall) wurde durch Titration wie
oben beschrieben und durch FTIR beurteilt.
-
Die
20%-, 40%- und 55%-blockierten Kautschuke wurden durch eine ähnliche
Methode erhalten.
-
Formulierung einer Prepregging-Lösung (Proben
1/6, 3/6 und 5/6 bis 13/6)
-
In
einen 700 ml-Reaktionskolben, ausgerüstet mit einem Metallschaufelrührer, Stickstoffansatz
und Rückflusskühler wurden
MY 9663 (255,00 g), ETPI (2,00 g) und NIPOL 1472 (20,00 g) in 250
g Aceton gelöst, eingefüllt. Weitere
80 g Aceton wurden danach zugegeben, um den Feststoffgehalt des
Reaktionsgemisches auf bis zu 45 Gew.-% herzustellen.
-
Die
Temperatur des Reaktionskolbens wurde erhöht auf Rückflusstemperatur von Aceton
mittels eines Ölbades.
Diese Temperatur wurde danach während
eines Zeitraumes von zwei Stunden gehalten, worauf die Wärme weggenommen
wurde und die Temperatur auf 40°C
fallen konnte. Ein EPON 1001F/EPON 828 (50 : 50)-Epoxygemisch (48,00
g) wurde danach zugegeben. Die Temperatur des Reaktionskolbens konnte
danach auf Umgebungstemperatur abkühlen und zu dieser Zeit wurden
DDS (68,00 g) und DICY (10,00 g) zugegeben.
-
Man
liess das Reaktionsgemisch (DICY ist in Aceton unlöslich) während eines
Zeitraums von weiteren 10 bis 15 Minuten rühren, oder bis alles DDS in
Lösung
gegangen war. Schliesslich wurde eine weitere Menge Aceton danach
zugegeben, so dass der Harzfeststoffgehalt zwischen 54 Gew.-% und
60 Gew.-% gemessen wurde, in Abhängigkeit
von der Harzdichte.
-
Formulierung einer Prepregging-Lösung (Proben
2/6 und 4/6)
-
In
einen 700 ml-Reaktionskolben ausgerüstet mit einem Metallschaufelrührer, Stickstoffansatz
und Rückflusskühler wurden
MY 9663 (255, 00 g), NIPOL 1472 (20, 00 g) gelöst in 280 g Aceton und EPON
1001 F/EPON 828 (50 : 50)-Epoxygemisch (48,00 g) eingefüllt. Weitere
50 g Aceton wurden danach zugegeben, um den Feststoffgehalt auf
bis zu 45 Gew.-% herzustellen.
-
Die
Temperatur des Reaktionsgemisches wurde auf 50°C erhöht, um die Löslichkeit
des MY 9663 und EPON-Epoxygemisches
im Aceton zu unterstützen.
Nachdem die Lösung
vollständig
war, wurde die Wärme entfernt.
Danach wurden DDS (68,00 g) und DTCY (10,00 g) zugegeben. Man liess
das Reaktionsgemisch bei Umgebungstemperatur während eines Zeitraumes von
einer halben Stunde rühren,
oder bis alles DDS in Lösung
ging. Aceton wurde danach zugegeben, wobei der erforderliche Harzfeststoffgehalt
für Prepregging
(55 Gew.-% bis 60 Gew.-% erhalten wird.
-
Unidirektionale Kohlefaserimprägnierung
durch Trommelwindung (drumwinding) (Wilton)
-
Die
formulierte Harzlösung
(1 Liter) wurde in eine Harzpumpe (siehe
3) eines Trommelwinders überführt. Die
Trommel auf dem Trommelwinder wurde auf eine Temperatur von 55°C gesetzt,
so dass eine vollständige
Verdampfung des Lösungsmittels
gewährleistet
wird. Jeder Lauf auf dem Trommelwinder stellte 1 m
2 Prepreg
her. Zwei Läufe
wurden für
jede der formulierten Proben 1/6 bis 13/6 ausgeführt. Die folgenden Verfahrensbedingungen
wurden verwendet, so dass ein Harzgehalt auf dem Prepreg von zwischen
35 Gewichts-% und 42 Gewichts-% (gravimetrisch bestimmt) erhalten
wurde: –
Faser | Amoco
T300 (12K). |
Trommeltemperatur | 55°C |
Trommelgeschwindigkeit | 10
rpm |
Pumpengeschwindigkeit | 5,2
rpm |
-
Unidirektionale Kompositherstellung
-
Die
geeignete Anzahl Lagen wurden auf die Grösse vom Prepreg zugeschnitten
und aufgelegt. Die Anzahl Lagen und deren Abmessungen waren vom
Typ der auszuführenden
mechanischen Prüfung
abhängig. Transbiegefestigkeit
(TFS), Modul, Tg-Bestimmung, Kurzsegmentscherfestigkeit
(short beam shear, SBS) und Morphologie erforderten eine Testplatte
mit 16 Lagen ([0]16) und Abmessungen von
6 Inch mal 4 Inch (152,4 mm mal 101,6 mm). Eine Zähigkeitsmessung
(toughness) (G1c) erforderte eine Prüfplatte
mit 20 Lagen (([0]20) mit Abmessungen von
14 Inch mal 6 Inch (355,6 mm mal 152,4 mm). Die Lagen wurden aufgelegt,
indem sie mit einem Plätter
(iron) bei 50°C
sequentiell zusammengeplättet
wurden.
-
Die
aufgelegten Lagen wurden danach in einen Pressklav eingeführt und
entsprechend der in 4 gezeigten
Anordnung aufgefüllt.
Die Kompositlagen in dieser Studie wurden unter Druck gehalten (pressclaved)
gemäss
des unten angegebenen BMS 8 256 – Bildungszyklus:
- 1. Beginn bei Umgebungstemperatur
- 2. Rampe bei 2°C
pro Minute bis 180°C.
- 3. Bei 180°C
Halten während
eines Zeitraumes von 120 Minuten.
- 4. Rampe bei 2°C
bis Umgebungstemperatur.
-
Vacuum
wird bei Beginn angewandt, so dass die Auflage konsolidiert wird
und danach getrennt (released) wird, so dass die Platte zur Belüftung offen
bleibt. Ein Druck von 45 psi (0,31 MPa) wird ebenfalls bei Beginn
angewandt und bei diesem Druck während
des gesamten Bildungszyklus gehalten.
-
Die
Transbiegefestigkeit (transflexural strength, TFS) wurde unter Verwendung
von Prüfmustern
bestimmt, welche aus einer [0]16-Platte
mit einer Nenndicke von 2 mm erhalten wurden. Die verwendete Mustergrösse betrug
10 mm × 70
mm, und diese wurden unter Verwendung einer Diamantsäge geschnitten.
Die Prüfung
wurde auf einem Instron 6022 – Gerät ausgeführt unter
Verwendung einer Standard-3-Punkt-Biegung-Anordnung mit einem Hilfsbereich
(support span) von 50 mm und bei einer Geschwindigkeit von 1 mm/Min.
geprüft.
Die Belastung, welche Versagen herbeiführte, wurde aufgezeichnet.
Ein Mittel von 8 Proben wurde herangezogen, woraus der TFS-Endwert
für jedes
der untersuchten Kompositsysteme resultierte. Bruchflächen wurden
sowohl visuell untersucht, um die Faserdes-Orientierung zu untersuchen,
als auch durch SEM (Scanning Electron Microscopy, Rasterelektronenmikroskopie)
zur Untersuchung der Fehlerart.
-
Der
Biegemodul (flexural modulus) wurde unter Verwendung von Prüfmustern
bestimmt, welche aus einer [0]16-Platte
geschnitten wurden, welche eine Nenndicke von 2 mm aufwies. Die
Abmessungen betrugen 140 mm × 10
mm. Die Prüfung
wurde auf einem Instron 6022 – Gerät ausgeführt, gesetzt
auf 3-Punkt-Biegung-Mode
mit einem Hilfsbereich von 1000 mm, so dass ein Verhältnis von
Bereich zu Dicke von 50 : 1 erhalten wird. Die Prüfung wurde
bei einer Geschwindigkeit von 1 mm/Min. ausgeführt. Die Prüfung wurde manuell gestoppt,
wenn die mittlere Biegung (central deflection) der Musterdicke (etwa
2 mm) entsprach. Ein Mittel aus 4 Mustern diente als Endergebnis.
-
Tg-Messung durch DMTA – die Proben wurden auf einem
Leistungsmesskopf, P1 DMTA, unter Stickstoff, mit einer Heizrate
von 2°C
pro Minute laufen gelassen. Ein Einzelträger-Verfahren (single cantilever
method) wurde verwendet, die Probe wurde an einem Ende befestigt
und am anderen Ende mit einer Frequenz von 10 Hz oszilliert.
-
Die
Kurzsegmentscherfestigkeit (short beam shear (SBS)) wurde bestimmt
unter Verwendung von Prüfmustern,
welche hergestellt wurden aus einer [0]24-Platte
mit einer Nenndicke von 3 mm. Die verwendete Mustergrösse betrug
25 mm × 10
mm (0° in
25 mm-Richtung) und diese wurden unter Verwendung einer Diamantsäge geschnitten.
Die Prüfung
wurde auf einem Instron 6022 – Prüfgerät ausgeführt, mit
einem 3-Punkt-Biegung-Set
up unter Verwendung eines Hilfsbereichs von 15 mm unter Erhalt eines
Verhältnis
von Bereich zu Dicke von 5 : 1. Die verwendete Prüfungsgeschwindigkeit
betrug 1 mm/Min. und ein Mittel von 8 Proben wurde für das Endergebnis
herangezogen. Die Fehlerart wurde ebenfalls aufgezeichnet.
-
G1c-Prüfung. – Die G1c-Prüfung
wurde bestimmt unter Verwendung von Platten, welche für diese
Prüfung
verwendet wurden: [0]20 6 Inch × 14 Inch
(152,4 mm × 101,6
mm), welche einen Bruchstarter (crack starter) aufwiesen (FEP – 0,02 mm
dick) 3 Inch × 6
Inch (76,2 mm × 152,4
mm), zwischen Platten 10 und 11 positioniert. Vor Prüfung wurden
die Platten C-gescanned, danach wurden Proben auf eine Grösse von
1'' × 14'' geschnitten
für Zweifach-Träger-Segmentprüfung (double
cantilever beam testing). Muster wurden vorgebrochen durch Beladen
dieser bei einer Querkopf rate (crosshead rate) von 0,05 Inch/Min.
bis der Bruch eine Länge
von 1 Inch unterhalb des FEP-Bruchstarters erreichte. Die Muster
wurden danach bei einer Rate von 0,05 Inch/Min. bei Beanspruchung
(in tension) geprüft.
Angeführte
Ergebnisse sind G1c-Zunahme (propagation).
-
Die
Morphologie wurde bestimmt unter Verwendung [0]16-unidirektionaler
Platten. Kleine Proben von Kompositen wurden geschnitten und in
kalt-härtendem
Epoxyharz eingebracht. Diese Proben wurden danach poliert zu einem
feinen Finish unter Verwendung einer automatischen Poliermaschine
von Buehler Metserv. Um die morphologische Struktur zu zeigen, wurden
die Proben in einer 1 Gewichts-% KmnO4-Lösung in „Super-Säure" (was ein Gemisch
von 5 : 5 : 2 Vol. konz. Schwefelsäure Phosphorsäure bzw.
destilliertem Wasser ist) geätzt.
Die Proben wurden in dieser Lösung
während
eines Zeitraumes von 10 Minuten geätzt, dann während eines Zeitraumes von
30 Minuten unter fliessendem Wasser gewaschen. Die Proben wurden
danach von dem Halte-Epoxyharz geschnitten und auf Elemente (stubbs)
angebracht zur Rasterelektronenmikroskopie-Analyse (SEM). SEM-Proben
wurden vor Analyse mit Gold beschichtet (besputtert).
-
Beispiel 7
-
Bestimmte
Formulierungen, welche in Beispiel 6 verwendet werden, wurden wiederholt
unter Verwendung der unten beschriebenen Methoden und der Einfachheit
halber wird die selbe Probennumerierung verwendet.
-
Formulierung
von Prepregging-Lösungen
-
Der
zu verwendende Kautschuk wurde in Aceton solvatisiert. Die Kautschuklösung, MY
9663 und ETPI wurden gemischt während
eines Zeitraums von zehn Minuten bis zur Homogenität. Dieses
Gemisch wurde danach unter Rückfluss
erhitzt (etwa 57°C)
und während
eines Zeitraums von zwei Stunden gehalten. Die Lösung wies etwa 45% Harzfeststoffe
auf während
des Rückflusskochens.
Nach dem zweistündigen
Rückflusskochen,
wurde die Heizapparatur entfernt und das Epon 828 und Epon 1001
F wurden unmittelbar zu der Lösung
zugegeben. Man liess diese mischen bis das feste 1001 F vollständig in
Lösung
gegangen war. Nachdem die Lösung
gut gemischt war und auf etwa Raumtemperatur kühlte, wurden das DDS und DICY
zu dem Gemisch zugegeben. 0,01 Gew.-% Aerosil 974 (ausgeheiztes
(fumed) Silika erhältlich
von Degussa) wurde ebenfalls zu diesem Zeitpunkt zugegeben, und
man liess es mischen bis zur Homogenität. Alle Zugaben zur Lösung werden
mit Aceton gewaschen. Die Endlösung
wies einen Harzfeststoffgehalt von etwa 55% auf. Dies wurde angepasst
(wie erforderlich war) während
Imprägnierung.
-
Proben
1/6, 3/6 und 5/6 bis 7/6 wurden unter Verwendung dieses Verfahrens
hergestellt.
-
Proben
2/6 und 8/6 wurden hergestellt unter Verwendung des gerade eben
beschriebenen Verfahrens, mit der Ausnahme, dass die Kautschuklösung und
MY 9663 Epoxy keinen Rückfluss
verwendeten. Die Komponenten wurden alle einfach zu dem Reaktionsgefäss zugegeben
und bei Umgebungstemperatur gemischt.
-
Probe
4/6 wurde auf ähnliche
Weise hergestellt wie die Proben 2/6 und 8/6, mit der Ausnahme,
dass kein Kautschuk zu dem Gemisch zugegeben wurde. Die Prozentmengen
jeder Komponente wurden etwas variiert, um die 5% zu kompensieren,
welche von dem Kautschuk verloren gingen, wie folgt: MY9663 – 66,32; Epon
828 – 6,32;
Epon 1001F – 6,32;
DDS – 17,89;
DICY – 2,63;
ETPI – 0,53;
Aerosil 974 – 0,05.
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Standartabweichungen
sind in Klammern angegeben.
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Stoffimprägnierung
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Die
formulierten Proben (2–5
Liter) wurden in ein Imprägnierbad
gegeben, enthalten in einer Lösungsimprägnierung-semi-technischen
Einheit und unten in 5 angegeben:
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Die
folgenden Verfahrensbedingungen wurden verwendet, um einen Endharzfeststoffgehalt
auf dem Prepreg von 40% + 2% zu erhalten: –
Stoff | W-322/70C,
Amoco T300, 3K, Grundbindung (plain weave) |
Breite | 30
Inch (762 mm) |
Führungsgeschwindigkeit | 18
Inch pro Minute (7,62 mm/s) |
Harzkonzentration | 50
Gew.-% in Aceton |
Harz-spezifische Dichte | 1,000–1,005 |
Ofenabschnittstemperatur | Abschnitte
1&2 gesetzt bis
60°C, Abschnitt
3 gesetzt auf 116°C |
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Der
imprägnierte
Stoff wurde danach auf die Bandfertigungslinie transferriert und
verdichtet unter dem folgenden Satz Bedingungen:
Fertigungsliniengeschwindigkeit | 35
Inch pro Minute (14,8 mm/s) |
1.
Walzen-Temperatur | Umgebungstemperatur |
1.
Spalt-Temperatur | 5
psi (0,034 MPa) |
Heissplatten-Temperatur | 88°C |
2.
Spalt-Temperatur | 88°C |
2.
Spalt-Druck | 20
psi (0,14 MPa) |
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Die
Lagen wurden vom Prepreg geschnitten und eine [90]8 wurde
hergestellt unter Verwendung von 12 Inch × 12 Inch (304,8 mm × 304,8
mm)-Quadraten zum Prüfen – –75°F (–60°C): Reissfestigkeit-Prüfung – und, ähnlich wie
die in Beispiel 6 hergestellten Prüfkomposite, geformt. Diese
Prüfung
wurde ausgeführt
unter Verwendung eines Reiss-Stabs (tensile bar) mit 9 Inch (228,6
mm), d. h. mit einem Mittelstück
(waisted), gehalten bei –75°F (–60°C) auf einem
Standard-Prüfgerät bei einer
Lastrate von 1,27 mm/Min. Die Ergebnisse dieser Prüfung sind
in Tabelle 8 nachfolgend angegeben. Wie ersichtlich ist, zeichnen
sich die Zusammensetzungen gemäss
der Erfindung erstaunlich gut aus, dem besondere Bedeutung in der
Luft- und Raumfahrtindustrie beigemessen wird, da Luft- und Raumfahrzeuge
während
Flügen
häufig
sehr niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind.
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Eine
Porositätsplatte
wurde ebenfalls hergestellt, bei welcher ein Stoff an eine Wabenstruktur
unter Verwendung der in 6 dargestellten
Auflage gebunden wurde. Die Platte wurde konsolidiert durch in einen Sack
platziert werden, wie in 7 dargestellt
ist, und autoklaviert werden. Die Platten werden in zwei gleiche Hälften unterteilt,
von welchen ein 1-Inch-breiter Streifen danach geschnitten wird
und im Epoxyharz gehalten wird. Das Muster wird danach poliert zu
einem Hoch-Oberflächen-Finish
und die Anzahl Hohlräume
entlang der Länge
der Platte werden unter Verwendung eines Lichtmikroskops gezählt. Werden
irgendwelche signifikanten Hohlräume
beobachtet, ist die Platte unbrauchbar (nicht-bestanden). Die Ergebnisse
sind in Tabelle 9 angegeben.
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