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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die medizinische Chemie und liefert neue Peptide und Zusammensetzungen
hiervon, die zur Behandlung von Diabetes brauchbar sind.
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Hintergrund der Erfindung
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Endokrine Sekretionen von Pankreasinselzellen
werden durch komplexe Kontrollmechanismen reguliert, die nicht nur
durch aus dem Blut stammende Metaboliten gesteuert werden, wie Glucose,
Aminosäuren und
Catecholmaine, sondern auch durch lokale parakrine Einflüsse. Die
hauptsächlichen
Pankreasinselzellenhormone, nämlich
Glucagon, Insulin und Somatostatin, wechselwirken mit spezifischen
Pankreaszelltypen (jeweils A, B und D Zellen), um die Sekretionsreaktion
zu modulieren. Obwohl die Insulinsekretion vorwiegend durch die
Blutglucosespiegel kontrolliert wird, hemmt Somatostatin die durch
Glucose verinittelte Insulinsekretion.
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Das humane Hormon Glucagon ist ein
29 Aminosäuren
langes Hormon, das in Pankreas-A-Zellen gebildet wird. Das Hormon
gehört
zu einer Multigenfamilie an strukturell verwandten Peptiden, die
Sekretin, Enterogastron, vasoaktives-intestinales Peptid und Glicentin
umfassen. Diese Peptide regulieren den Kohlenhydratmetabolismus,
die gastrointestinale Motilität
und die sekretorische Prozessierung auf verschiedene Weise. Jedoch
sind die vorwiegend wahrgenommenen Wirkungen des Pankreasglucagons
die Förderung
der hepatischen Glycogenolyse und Glyconeogenese, was zu einer Erhöhung der
Blutzuckerspiegel führt.
Diesbezüglich
wirken die Aktivitäten
von G1ucagon denen von Insulin entgegen und können zur Hyperglykämie beitragen,
die Diabetes mellitus begleitet (P. K. Lund et a]., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 79: 345–349(1982)).
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Wenn Glucagon an den Rezeptor auf
Insulin-produzierenden Zellen bindet, steigt die cAMP Bildung an,
die wiederum die Insulinexpression stimuliert (L. Y. Korman et al.,
Diabetes 34: 717–722
(1985)). Darüberhinaus
regulieren große
Mengen an Insulin die Glucagonsynthese durch einen zurückwirkenden
Hemmmechanismus nach unten (W. F. Ganong, Review of Medical Physiology,
Lange Publications, Los Altos, California, Seite 273 (1979)). Daher
wird die Expression von Glucagon sorgfältig von Insulin und letztlich
durch die Serumglucosespiegel reguliert.
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Präproglucagon, die Zymogenform
von Glucagon, wird aus einem 360 Basenpaaren langen Gen translatiert
und wird unter Bildung von Proglucagon prozessiert. (Lund et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79: 345–349(1982)). Patzelt et al.,
(Nature, 282: 260–266(1979))
zeigen, dass Proglucagon weiter zu Glucagon und einem zweiten Peptid
prozessiert wird. Spätere
Experimente haben gezeigt, dass Proglucagon auf der Carboxylseite
von Lys-Arg oder Arg-Arg Resten gespalten wird (P. K. Lund et al.,
L. C. Lopez et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80: 5485–5489(1983)
und G. I. Bell et al., Nature 302: 716–718(1983)). G. I. Bell et
al., haben auch festgestellt, dass das Proglucagon 3 diskrete und
hoch homologe Peptidregionen enthält, die als Glucagon, Glucagon-ähnliches
Peptid 1 (GLP-1) und Glucagon-ähnliches
Peptid 2 (GLP-2) bezeichnet werden. Lopez et al. haben gezeigt,
dass GLP-1 ein 37 Aminosäuren
langes Peptid ist und dass GLP-2
ein 34 Aminosäuren
langes Peptid ist. Analoge Untersuchungen bezüglich der Struktur von Rattenpräproglucagon
haben ein ähnliches
Muster an proteolytischer Spaltung an Lys-Arg oder Arg-Arg Resten
gezeigt, was zur Bildung von Glucagon, GLP-1 und GLP-2 führt (G.
Heinrich et al. Endocrinol., 115: 2176–2186(1984)). Schließlich wurde festgestellt,
dass GLP-1- Sequenzen aus dem Menschen, der Ratte, dein Rind und
dem Hamster identisch sind (M. Ghiglione et al., Diabetologia, 27:
599–600(1984)).
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Die von Lopez et al. gezogene Schlussfolgerung
bezüglich
der Größe von GLP-1
wird durch die Untersuchung der molekularen Formen von GLP-1 bestätigt, die
im humanen Pankreas gefunden werden (L. O. Uttenthal et al., 7.
Clin. Endocrinol. Metabol., 61: 472–479(1985)). Ihre Forschung
zeigt, dass GLP-1 und GLP-2 im Pankreas als Peptide mit jeweils
37 und 34 Aminosäuren
vorkommen.
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Die Ähnlichkeit zwischen GLP-1 und
Glucagon hat die ersten Forscher vermuten lassen, dass GLP-1 eine
biologische Aktivität
haben könnte.
Obwohl einige Forscher festgestellt haben, dass GLP-1 Rattenhirnzellen
zur Synthese von cAMP induzieren können (N. M. Hoosein et al.,
Febs. Lett 178: 83–86(1984))
ist es anderen Forschern nicht gelungen, eine physiologische Rolle
für GLP-1
zu finden (L. C. Lopez et al., siehe obige Literaturstelle). Jedoch
ist von GLP-1 jetzt bekannt, dass es die Insulinsekretion stimuliert
(insulinotrope Wirkung), was eine Glucoseaufnahme durch Zellen verursacht,
die die Serumglucosemengen verringert (siehe beispielsweise S. Mojsov,
Int. 7. Peptide Protein Research, 40: 333– 343(1992)).
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Es sind mehrere GLP-1 Analoga in
der Technik bekannt, die eine insulinotrope Wirkung zeigen. Diese Varianten
und Analoga umfassen beispielsweise GLP-1(7-36), Gln9-GLP-1(7-37),
D-Gln9-GLP-1(7-37), Acetyl-Lys9-GLP-1(7-37), Thr16-Lys18-GLP-1(7-37) und Lys18-GLP-1(7-37).
Derivate von GLP-1 umfassen beispielsweise Säureadditionssalze, Carboxylatsalze,
Niederalkylester und Amide (siehe beispielsweise WO91/11457 A (1991)).
Bedeutender ist, dass mittels GLP-1(8-37)OH gezeigt wurde, dass
der Histidinrest an der Position 7 sehr wichtig für die insulinotrope
Aktivität
von GLP-1 ist (S. Suzuki et al., Diabetes Res., Clinical Practice
5, (Supp. 1): S30 (1988).
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Endocrinology, Band 125, Nummer 6
von 1989, Suzuki et al., "Comparison
of the Effects of Various C-Terminal
and N-Terminal Fragment Peptides of Glucagon-like Peptide-1 on Insulin
and Glucagon Release from the Isolated Perfused Rat Pankreas", Seiten 3109–3114 beschreibt,
dass das verkürzte
Glucagon-ähnliche
Peptid-1 (GLP-1) eine starke stimulierende Aktivität auf die
Insulinbildung besitzt. Es werden die Aktivitäten der N- und C-terminalen
Fragmente untersucht.
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In Anbetracht des oben Erwähnten ist
es am überraschendsten,
dass festgestellt wurde, dass die Verabreichung der N-terminal deletierten
Mutanten von GLP-1 an Versuchstiere eine Steigerung der Serumglucoseaufnahme
in Abwesenheit einer insulinotropen Aktivität verursacht. Diese Feststellung
legt nahe, dass ein vollkommen neuer Mechanismus zur Verringerung
der erhöhten
Blutglucosespiegel existieren kann und das hat direkt zur vorliegenden
Erfindung geführt.
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Demnach ist es das primäre Ziel
der Erfindung, neue C-terminale GLP-1 Fragmente ohne insulinotrope
Wirkung bereitzustellen, die trotzdem zur Behandlung von Diabetes
und hyperglykämischen
Reaktionen brauchbar sind. Weitere Ziele der vorliegenden Erfindung
sind pharmazeutische Zusammensetzungen, die biologisch aktive GLP-1
Fragmente enthalten, wie auch Verfahren zur Verwendung solcher Verbindungen
zur Behandlung von Diabetes.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein geschütztes,
ungeschütztes
oder teilweise geschütztes
GLP-1 Fragment bereitgestellt, das aus den folgenden Formeln ausgewählt ist:
worin
R
1 ausgewählt ist aus NH
2,
OH, Gly-NH
2 und Gly-OH, und
R
2 ausgewählt
ist aus OH und NH
2.
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Vorzugsweise ist die Formel des GLP-1
Fragments die folgende
worin
R
1 ausgewählt ist aus NH
2,
OH, Gly-NH
2 und Gly-OH.
worin
R
1 ausgewählt ist aus NH
2,
OH, Gly-NH
2 und Gly-OH.
worin
R
1 ausgewählt ist aus NH
2,
OH, Gly-NH
2 und Gly-OH.
worin
R
2 ausgewählt ist aus NH
2 und
OH.
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Das GLP-1 Fragment wird vorzugsweise
geschützt
oder teilweise geschützt.
Insbesondere kann die Seitenkette der Aminosäure Lys geschützt werden.
Die Seitenkette der Aminosäure
Lys kann durch Acetyl oder Cl-Z geschützt werden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein GLP-1 Fragment der vorliegenden Erfindung
zur Behandlung von Diabetes oder Hyperglykämie bei einem Säuger bereitgestellt.
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Gemäß einem dritten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereitgestellt, die ein GLP-1 Fragment der vorliegenden Erfindung
in Kombination mit einem pharmazeutischen Träger, Verdünnungsmittel oder Hilfsstoff
enthält.
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Die Zusammensetzung kann zur Behandlung
von Diabetes oder Hyperglykämie
bei einem Säuger
verwendet werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines GLP-1 Fragments
gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von
Diabetes bereitgestellt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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In einer Ausführungsform liefert die vorliegende
Erfindung neue, biologisch aktive, C-terminale Fragmente von GLP-1.
Für die
Zwecke der Beschreibung bezieht sich der Ausdruck "biologisch wirksam" auf die Fähigkeit
einer Substanz, die erhöhten
Blutglucosespiegel in einem Säuger
ohne der Stimulierung der Insulinsekretion zu verringern.
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Mit der hierin beschriebenen Sequenzinformation
und dem Stand der Technik in der Festphasenproteinsynthese können biologisch
aktive GLP-1 Fragmente durch chemische Synthese erhalten werden.
Jedoch ist es auch möglich,
ein biologisch wirksames GLP-1 Fragment durch die Fragmentierung
von Proglucagon mittels beispielsweise proteolytischer Enzyme zu
erhalten. Darüberhinaus
können
rekombinante DNA Techniken zur Expression von biologisch aktiven
GLP-1 Fragmenten verwendet werden.
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Die Prinzipien der chemischen Festphasensynthese
von Polypeptiden sind in der Technik gut bekannt und können in
allgemeinen Texten im Fachgebiet gefunden werden, wie H. Dugas und
C. Penney, Bioorganic Chemistry (1981) Springer-Verlag, New York,
Seiten 54–92,
J. M. Merrifield Chem. Soc., 85: 2149(1962) und Stewart und Young,
Solid Phase Peptide Synthesis, Seiten 24–66, Freeman (San Francisco,
1969).
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Beispielsweise kann ein biologisch
aktives GLP-1 Fragment durch Festphasenmethodik mittels eines Applied
Biosystems 430A Peptidsynthesegeräts (Applied Biosystems, Inc.,
850 Lincoln Center Drive, Foster City, CA 94404) und Syntheseryklen,
die von Applied Biosystems bereitgestellt werden, synthetisiert
werden. BOC-Aminosäuren
und andere Reagenzien sind im Handel von Applied Biosystems und
anderen chemischen Herstellern erhältlich. Sequentielle BOC-Chemie
mittels Doppelkupplungsprotokollen werden au die p-Methylbenzhydrylaminausgangsharze
zur Herstellung der C-terminalen Carboxamide angewendet. Zur Herstellung der
C-terminalen Säuren
wird das entsprechende PAM Harz verwendet. Asp, Gln und Arg werden
mittels vorgefertigter Hydroxybenzotriazolester gekuppelt. Die folgenden
Seitenkettenschutzgruppen können
verwendet werden:
Arg, Tosyl
Asp, Cylohexyl
Glu,
Cylohexyl
Ser, Benzyl
Thr, Benzyl
Tyr, 4-Bromcarbobenzoxy
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Die Abspaltung der BOC-Gruppe kann
mit Trifluoressigsäure
in Methylenchlorid erreicht werden. Nach der Vervollständigung
der Synthese können
mit wasserfreiem Fluorwasserstoff (F), der 10% meta-Cresol enthält, die
Schutzgruppen entfernt und die Peptide vom Harz abgespalten werden.
Die Abspaltung der Seitenkettenschutzgruppen und des Peptids vom
Harz wird bei Null Grad Celsius oder darunter, vorzugsweise bei –20°C für dreißig Minuten
gefolgt von dreißig
Minuten bei 0°C
durchgefülhrt.
Nach der Entfernung des HF wird das Peptid/Harz mit Ether gewaschen
und das Peptid wird mit Eisessig extrahiert und lyophilisiert.
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Die Herstellung von geschütztem, ungeschütztem und
partiell geschütztem
GLP-1 wurde in der Technik beschrieben. Siehe
US 5 120 712 A und
US 5 118 666 A ,
die hiermit eingeführt
sind, und C. Orskov et al., J. Biol. Chem., 264(22); 12826–12829(1989)
und WO 91/11457 A (D. I. Buckley et al. vom B. August 1991).
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Ähnlich
liefert der Stand der Technik in der Molekularbiologie dein Fachmann
ein weiteres Mittel, durch das biologisch aktive GLP-1 Fragmente
erhalten werden können.
Obwohl GLP-1 Fragmente durch Festphasenpeptidsynthese, rekombinante
Verfahren oder Fragmentierung von Glucagon lergestellt werden können, können rekombinante
Verfahren bevorzugt sein, da höhere
Ausbeuten möglich
sind. Die grundlegenden Schritte bei der rekombinanten Herstellung
eines biologisch aktiven GLP-1 Fragments umfassen:
- a) Isolierung einer natürlichen
DNA Sequenz, die für
GLP-1 kodiert, oder Konstruktion einer synthetischen oder semisynthetischen
für GLP-1
kodierenden DNA Sequenz,
- b) Plazieren der kodierenden Sequenz in einen Expressionsvektor
in einer Weise, die zur Expression der Proteine entweder alleine
oder als Fusionsproteine geeignet ist,
- c) Transformation einer geeigneten eukaryotischen oder prokaryotischen
Wirtszelle mit dem Expressionsvektor,
- d) Kultivierung der transformierten Wirtszelle unter Bedingungen,
die die Expression eines GLP-1 Zwischenprodukts erlauben, und
- e) Gewinnung und Reinigung des rekombinant hergestellten Proteins.
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Wie vorher erwähnt können die kodierenden Sequenzen
für GLP-1
Fragmente vollkommen synthetisch sein oder das Ergebnis einer Modifizierung
der längeren,
für natives
GLP-1 kodierenden DNA sein. Eine DNA Sequenz, die für Präproglucagon
kodiert, ist in Lund et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79: 345–49 (1982) beschrieben
und kann als Ausgangsmaterial bei der rekombinanten Herstellung
eines biologisch aktiven GLP-1 Fragments durch Veränderung
der nativen Sequenz zur Erreichung der gewünschten Ergebnisse verwendet
werden.
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Synthetische Gene, deren in vitro
oder in vivo Transkription und Translation zur Bildung eines biologisch
aktiven GLP-1 Fragments führen,
können
durch Techniken konstruiert werden, die in der Technik gut bekannt
sind. Aufgrund der natürlichen
Degeneriertheit des genetischen Codes erkennt der Fachmann, dass
eine beträchtliche
aber definierte Anzahl an DNA Sequenzen konstruiert werden kann,
die für
GLP-1 Zwischenprodukte kodieren.
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Die Methodik der Konstruktion von
synthetischen Genen ist in der Technik gut bekannt. Siehe Brown et
al., (1979) Methods in Enzymology, Academic Press, N. Y., Band 68,
Seiten 109–151.
DNA Sequenzen, die für
GLP-1 Zwischenprodukte kodieren, können aufgrund der hierin beschriebenen
Aminosäuresequenzen
entworfen werden. Einmal entworfen, kann die Sequenz an sich mittels
herkömmlicher
DNA Synthesegeräte
hergestellt werden, wie den Applied Biosystems Model 380A oder 380B
DNA Synthesegeräten
(Applied Biosystems, Inc., 850 Lincoln Center Drive, Foster City,
CA 94404).
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Um die Expression eines biologisch
aktiven GLP-1 Fragments zu bewirken, inseriert man die Hergestellte
synthetische DNA Sequenz in einem von vielen geeigneten rekombinanten
DNA Expressionsvektoren durch die Verwendung von geeigneten Restriktionsendonukleasen.
Siehe allgemein Maniatis et al., (1989) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, N. Y., Band 1–3. Es werden
Restriktionsschnittstellen an jedes Ende der für das GLP-1 Fragment kodierenden
DNA angebracht, um die Isolierung von und die Integration in bekannte
Amplifizierungs- und Expressionsvektoren zu erleichtern. Die im einzelnen
verwendeten Endonukleasen werden durch das Restriktionsmuster des
verwendeten Ausgangsexpressionsvektors vorgegeben. Die Wahl der
Restriktionsschnittstellen erfolgt so, dass die kodierende Sequenz mit
den Kontrollsequenzen richtig orientiert wird, um eine im Leserahmen
korrekte Ablesung und Expression des Proteins von Interesse zu erreichen.
Die kodierende Sequenz muss so positioniert werden, dass sie im richtigen
Leserahmen mit dein Promotor und der Ribosomenbindungsstelle des
Expressionsvektors liegt, die beide in der Wirtszelle funktionsfähig sind,
in der das Protein exprimiert werden soll.
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Um eine effiziente Transkription
der kodierenden Region zu erreichen, muss das Gen funktionsfähig mit
einer Promotor-Operator Region verbunden sein. Daher wird die Promotor-Operator
Region des Gens in derselben sequenziellen Orientierung in Bezug
auf das ATG Startcodon der kodierenden Region plaziert.
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Es ist eine Vielzahl an Expressionsvektoren
in der Technik gut bekannt, die zur Transformation von prokaryotischen
und eukaryotischen Zellen brauchbar sind. Siehe The Promega Biological
Research Products Catalogue (1992) (Promega Corp., 2800 Woods Hollow
Road, Madison, WI, 53711–5399)
und The Stratagene Cloning Systems Catalogue (1992) (Stratagene
Corp., 11011 North Torrey Pines Road, La Jolla, CA, 92037). Die
US-A 4 710 473 beschreibt ebenfalls Plasmidtransformationsvektoren
aus zirkulärer
DNA, die zur Expression von exogenen Genen in E. coli in hohen Mengen
brauchbar sind. Diese Plasmide sind als Transformationsvektoren
in rekombinanten DNA Verfahren brauchbar und
- (a)
verleihen dem Plasmid die Fähigkeit
zur autonomen Replikation in einer Wirtszelle,
- (b) kontrollieren die autonome Plasmidreplikation in Bezug zur
Temperatur, bei der die Wirtszellkulturen gehalten werden,
- (c) stabilisieren den Erhalt des Plasmids in den Wirtszellpopulationen,
- (d) steuern die Synthese eines Proteinprodukts, das den Plasmiderhalt
in einer Wirtszellpopulation anzeigt,
- (e) liefern eine Reihe von Restriktionsschnittstellen, die in
dein Plasmid nur eimnal vorkommen, und
- (f) beenden die mRNA Transkription.
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Diese zirkulären DNA Plasmide sind als Vektoren
in rekombinanten DNA Verfahren zur Sicherstellung von hohen Expressionsspiegeln
von exogenen Genen brauchbar.
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Nach der Konstruktion eines Expressionsvektors
für ein
biologisch aktives GLP-1 Fragment ist der nächste Schritt die Plazierung
in eine geeignete Zelle und die Konstruktion einer rekombinanten
Wirtszelle hierdurch, die zur Expression eines biologisch aktiven
GLP-1 Fragments fähig
ist. Techniken zur Transformation von Zellen mit rekombinanten DNA
Vektoren sind in der Technik gut bekannt und können in allgemeinen Literaturen,
wie Maniatis et al., siehe obige Literaturstelle gefunden werden.
Wirtszellen können
entweder aus eukaryotischen oder prokaryotischen Zellen konstruiert
werden. Eukaryotische Wirtszellen sind zur Durchführung von
posttranslationalen Glykosylierungen an exprimierten Proteinen fähig und
einige sind zur Sekretion des gewünschten Proteins in das Kulturmedium
fähig.
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Prokaryotische Wirtszellen bilden
im allgemeinen das Protein mit größeren Geschwindigkeiten, sind leichter
zu kultivieren aber sind nicht zur Glykosylierung des fertigen Proteins
fähig.
Proteine, die in hohem Maß in
bakteriellen Exressionssystemen exprimiert werden, aggregieren charakteristischerweise
in Granula oder Einschlusskörperchen,
die hohe Mengen des überexprimierten
Proteins enthalten. Solche Proteinaggregate müssen typischerweise mittels
in der Technik gut bekannter Verfahren aufgelöst, denaturiert und rückgefaltet
werden. Siehe Kreuger et al., (1990) in Protein Folding, Gierasch
und King, Herausgeber, Seiten 136–142, American Association
for the Advancement of Science Publication Nr. 89–185, Washington,
D. C. und US-A 4 923 967.
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Unabhängig von den zur Herstellung
eines biologisch aktiven GLP-1 Fragments verwendeten Verfahren wird
im allgemeinen eine Reinigung des Proteins erforderlich sein. Verfahren
zur Reinigung von Proteinen sind in der Technik gut bekannt und
umfassen herkömmliche
Chromatographie, einschließlich
Ionen- und Kationenaustausch, hydrophobe Wechselwirkung und Chromatographie-Immunaffinitätsmedien.
Die hierin beschriebenen Aminosäuresequenzen
ermöglichen
in Zusammenhang mit den gut bekannten Proteinreinigungsverfahren
es dem Fachmann, die hierin beanspruchten biologisch aktiven GLP-1
Fragmente zu reinigen.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
auch Salzformen der biologisch aktiven GLP-1 Fragmente. Ein biologisch
aktives GLP-1 Fragment der Erfindung kann ausreichend sauer oder
ausreichend basisch sein, um mit einer Vielzahl an anorganischen
Basen und anorganischen und organischen Säuren unter Bildung eines Salzes
zu reagieren. Säuren,
die herkömmlich
zur Bildung von Säureadditionssalzen
verwendet werden, sind anorganische Säuren, wie Chlorwasserstoff
säure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phsphorsäure
und dergleichen und organische Säuren,
wie p-Toluolsulfonsäure,
Methansulfonsäure,
Oxalsäure,
p-Bromphenylsulfonsäure,
Kohlensäure,
Bernsteinsäure,
Citronensäure,
Benzoesäure,
Essigsäure
und dergleichen. Beispiele für
solche Salze umfassen Sulfat, Pyrosulfat, Bisulfat, Sulfat, Bisulfit,
Phosphat, Monohzdrogenphosphat, Dihydrogenphosphat, Metaphosphat,
Pyrophosphat, Chlorid, Bromid, Iodid, Acetat, Propionat, Decanoat,
Caprylat, Acrylat, Formiat, Isobutyrat, Caproat, Heptanoat, Propiolat,
Oxalat, Malonat, Succinat, Suberat, Sebacat, Fumarat, Maleat, Butin-1,4-dioat,
Hexin-1,6-dioat, Benzoat, Chlorbenzoat, Methylbenzoat, Dinitrobenzoat,
Hydroxybenzoat, Methoxybenzoat, Phthalat, Sulfonat, Xylolsulfonat,
Phenylacetat, Phenylpropionat, Phenylbutyrat, Citrat, Lactat, γ-Hydroxybutyrat,
Glycolat, Tartrat, Methansulfonat, Propansulfonat, Naphthalin-1-sulfonat, Naphthalin-2-sulfonat,
Mandelat und dergleichen. Bevorzugte Säureadditionssalze sind die,
die mit Mineralsäuren
gebildet werden, wie Chlorwasserstoffsäure und Bromwasserstoffsäure, und
speziell Chlorwasserstoffsäure.
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Basenadditionssalze umfassen die,
welche von anorganischen Basen stammen, wie Ammonium- oder Alkalioder
Erdalkalimetallhydroxide, -carbonate, -bicarbonate und dergleichen.
Solche zur Herstellung der erfindungsgemäßen Salze brauchbaren Basen
sind unter anderem Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniumhydroxid,
Kaliumcarbonat und dergleichen. Die Salzformen der GLP-1 Analoga
sind besonders bevorzugt. Wenn natürlich die erfindungsgemäßen Verbindungen
für therapeutische
Zwecke verwendet werden, können diese
Verbindungen auch in Form eines Salzes vorliegen, aber das Salz
muss pharmazeutisch annehmbar sein.
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Die Unfähigkeit eines GLP-1 Fragments
zur Stimulierung der Insulinsekretion kann durch die Bereitstellung
eines GLP-1 Fragments an kultivierte Tierzellen, wie der RIN-38
Ratteninsulinomzelllinie und der Verfolgung der Freisetzung von
immunreaktivem Insulin (IRI) in das Medium bestimmt werden. Alternativ
dazu kann man ein GLP-1 Fragment in ein Ter injizieren und die Plasmamengen
von Immunreaktivem Insulin (IRI) verfolgen.
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Das Vorkommen von IRI wird durch
die Verwendung eines Radioimmuntests detektiert, der speziell Insulin
detektieren kann. Jeder Immuntest, der zur Detektion des Vorkommens
von IRI fähig
ist, kann verwendet werden, wobei ein solcher Test eine Modifikation
des von J. D. M. Albino et al., Acta Endocrinol., 70: 487–509(1972)
beschriebenen Verfahrens ist. In dieser Modifikation wird ein Phosphat/Albuminpuffer
mit einem pH von 7,4 verwendet. Die Inkubation wird mit der anschließenden Zugabe
von 500 μl
Phosphatpuffer, 50 μl
Perfusatprobe oder Ratteninsulinstandard im Perfusat, 100 μl Antiinsulinantiserum
(Wellcome Laboratories, 1 : 40 000 Verdünnung) und 100 μl [125I] Insulin ausgeführt, was ein Gesamtvolumen
von 750 μl
in einem 10 × 75
mm Einwegglasröhrchen
ergibt. Nach der Inkubation für
2–3 Tage
bei 4°C
wird das freie Insulin vom Antikörper-gebundenen
Insulin durch Aktivkohleabtrennung getrennt. Die Testempfindlichkeit
beträgt
1–2 μE/ml. Um
die Freisetzung von IRI an das Zellkultwmedium von Zellen zu messen,
die in Gewebekultur angezogen wurden, wird vorzugsweise eine radioaktive
Markierung in das Proinsulin eingearbeitet. Obwohl jede radioaktive
Markierung verwendet werden kann, die zur Markierung eines Polypeptids
fähig ist,
ist die Verwendung von 3H Leucin bevorzugt,
um markiertes Proinsulin zu erhalten.
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Ob ein GLP-1 Fragment insulinotrope
Eigenschaften aufweist, kann auch durch Pankreasinfusion bestimmt
werden. Der in situ isolierte perfundierte Rattenpankreastest ist
eine Modifikation des Verfahrens von J. C. Penhos et al., Diabetes,
18: 733–738(1969).
Gefastete männliche
Albinoratten vom Charles River Stamm, die 350–600 g wiegen, werden mit einer
intraperitonealen Injektion mit Amytal-Natrium (Eli Lilly und Co.
160 ng/kg) betäubt.
Die Blutgefäße der Niere,
der Nebenniere, des Magens und des unteren Colons werden ligiert. Der
gesamte Dünndarm
wird bis auf wenige cm des Duodenums und des absteigenden Colons
und des Rektums entfernt. Daher ist nur ein kleiner Teil des Dünndarms
perfundiert, was die mögliche
Wechselwirkung durch enterische Substanzen mit Glucagon-ähnlicher
Immuweaktivität
minimiert. Das Perfusat ist ein modifizierter Krebs-Ringer Bicarbonatpuffer
mit 4% Dextrin T70 und 0,2% Rinderserumalbumin (Fraktion V) und
wird mit 95% O2 und 5% CO2 begast.
Eine 4-Kanalrollenpumpe mit einem nicht pulsierenden Fluss (Buchler
polystatisch, Buchler Instruments Division, Nuclear-Chicago Corp.)
wird verwendet und eine Umschaltung von einer Perfusatquelle zur
anderen wird durch die Umschaltung eines Dreiwegehahns erreicht.
Die Art, au der die Perfusion ausgeführt, verfolgt und analysiert
wird, folgt der Methode von C. C. Weir et al., J. Clin. Investigat. 54:
1403–1412(1974),
die hiermit eingeführt
ist.
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Die vorliegende Erfindung liefert
auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die ein GLP-1 Fragment der
vorliegenden Erfindung in Kombination mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger,
Verdünnungsmittel
oder Hilfsstoff enthalten. Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen
werden au eine in der pharmazeutischen Technik bekannten Weise hergestellt
und werden einzeln oder in Kombination mit anderen therapeutischen
Mitteln vorzugsweise über
parenterale Wege verabreicht. Speziell bevorzugte Wege umfassen
die intramuskuläre
und subkutane Verabreichung.
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Parenterale Tagesdosen, vorzugsweise
eine einzelne Tagesdosis, liegen im Bereich von etwa 1 pg/kg bis
etwa 1000 μg/kg
Körpergewicht,
obwohl geringere oder höhere
Dosierungen verabreicht werden können. Die
erforderliche Dosis hängt
von der Schwere des Zustands des Patienten und von Kriterien ab,
wie der Größe, dem
Gewicht, dem Geschlecht, dem Alter und der Krankengeschichte.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
wird der Wirkstoff, der zumindest ein Protein der vorliegenden Erfindung
umfasst, gewöhnlich
mit einem Hilfsstoff gemischt oder mit einem Hilfsstoff verdünnt. Wenn
ein Hilfsstoff als Verdünnungsmittel
verwendet wird, kann dies ein festes, halbfestes oder flüssiges Material
sein, das als Vehikel, Träger
oder Medium für
den Wirkstoff dient.
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Bei der Herstellung einer Formulierung
kann es notwendig sein, den Wirkstoff zu mahlen, im die geeignete
Partikelgröße vor der
Kombination mit den anderen Inhaltsstoffen bereitzustellen. Falls
der Wirkstoff im wesentlichen unlöslich ist, wird er gewöhnlich au
eine Partikelgröße von weniger
als etwa 200 Mesh gemahlen. Falls der Wirkstoff im wesentlichen
wasserlöslich
ist, wird die Partikelgröße normalerweise
durch Mahlen eingestellt, um eine im wesentlichen gleichförmige Verteilung
in der Formulierung bereitzustellen, beispielsweise etwa 40 Mesh.
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Einige Beispiele für geeignete
Hilfsstoffe sind unter anderem Lactose, Glucose, Saccharose, Trehalose,
Sorbit, Mannit, Stärkearten,
Akaziengummi, Calciumsilicat, mikrokristalline Cellulose, Polyvinylpyrrolidon, Cellulose,
Wasser, Sirup und Methylcellulose. Die Formulierungen können zusätzlich Gleitmittel,
wie Talkum, Magnesiumstearat und Mineralöl, Netzmittel, Emulgier- und
Suspendiermittel, Konservierungsmittel, wie Methyl- und Propylhydroxybenzoate,
Süßstoffe
und Geschmacksstoffe enthalten. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
so formuliert werden, dass sie eine schnelle, anhaltende oder verzögerte Freisetzung
des Wirkstoffs nach der Verabreichung an den Patienten durch Verwendung
von in der Technik bekannten Verfahren bereitstellen.
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Die Zusammensetzungen werden vorzugsweise
in einer Einheitsdosierungsform formiliert, wobei jede Dosierung
normalerweise etwa 50 μg
bis etwa 100 mg, gewöhnlicher
etwa 1 mg bis etwa 10 mg des Wirkstoffs enthält. Der Ausdruck "Einheitsdosierungsform" bezieht sich auf
physikalisch getrennte Einheiten, die als einmalige Dosierungen
für den
Menschen oder andere Säuger
geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff
die zur Herstellung des gewünschten
therapeutischen Effekts berechnet wurde, zusammen mit einem geeigneten
pharmazeutischen Hilfsstoff enthält.
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Für
die Zwecke der parenteralen Verabreichung werden Zusammensetzungen,
die ein Protein der vorliegenden Erfindung enthalten, vorzugsweise
mit destilliertem Wasser kombiniert und der pH wird auf etwa 6,0 bis
etwa 9,0 eingestellt.
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Es können zusätzliche pharmazeutische Verfahren
verwendet werden, um die Wirkdauer zu kontrollieren. Kontrolliert
freisetzende Präparationen
können
durch die Verwendung von Polymeren erreicht werden, um eine Verbindung
der vorliegenden Erfindung zu komplexieren oder zu absorbieren.
Die kontrollierte Abgabe kann durch die Auswahl von geeigneten Makromolekülen (beispielsweise
Polyestern, Polyaminosäuren, Polyvinylpyrrolidon,
Ethylenvinylacetat, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose und
Protaminsulfat) und die Konzentration von Makromolekülen, wie
auch der Verfahren der Einarbeitung, um die Freisetzung zu kontrollieren,
erreicht werden.
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Ein weiteres mögliches Verfahren zur Verlängerung
der Wirkdauer durch kontrolliert freisetzende Präparationen ist die Einarbeitung
eines Proteins der vorliegenden Erfindung in Partikel aus einem
polymeren Material, wie Polyestern, Polyaminosäuren, Hydrogelen, Polymilchsäure oder
Ethylenvinylacetatcopolymeren.
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Alternativ dazu ist es anstelle der
Einarbeitung einer Verbindung in diese polymeren Partikel möglich eine
in der vorliegenden Erfindung verwendete Verbindung in Mikrokapseln,
die beispielsweise durch Koazervationstechniken oder durch Grenzflächenpolymerisation
hergestellt werden, beispielsweise jeweils Hydroxymethylcellulose-
oder Gelatinemikrokapseln oder in kolloidalen Arzneimittelabgabesystemen,
beispielsweise Liposomen, Albuminmikrokugeln, Mikroemulsionen, Nanopartikeln
und Nanokapseln oder in Makroemulsionen einzuschließen. Solche
Techniken sind dem Fachmann bekannt und beispielsweise beschrieben
in Remington's Pharmaceutical
Sciences, 1980.
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Ähnlich
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Belandlung von
Diabetes oder Hyperglycämie
bei einem Säuger,
vorzugsweise einem Menschen der einer solchen Behandlung bedarf,
das die Verabreichung einer wirksamen Menge eines GLP-1 Fragments
oder einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung an einen solchen
Säuger
umfasst.
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Die folgenden Beispiele werden zur
Erläuterung
bereitgestellt, um bei der Beschreibung zu helfen, wie die verschiedenen
Ausführungsformen
der Erfindung hergestellt und ausgeführt werden. Diese Beispiele
sollen den Schutzumfang der Erfindung nicht beschränken.
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Beispiel 1
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Synthese von GLP-1(9-36)NH2
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GLP-1(9-36)NH2 (SEQ
ID Nr. 9) wird durch eine Festphasenpeptidchemie auf einem Applied
Biosystems (ABI) 460A Peptidsynthesegerät mittels eines MBHA Harzes
(Applied Biosystems Inc., Lotnummer A1A023, 0,77 mmol/g) hergestellt.
Alle Aminosäuren
haben ihre α-Aminogruppen
durch die tert-Butyloxycarbonylgruppe (t-Boc) geschützt. Die
Aminosäuren
mit reaktiven Seitenketten haben diese wie folgt geschützt: Arg(Tos),
Lys(C1-Z), Trp(CHO), Glu(CHex), Tyr(Br-Z, Ser(Bzl), Asp(OBzI) und
Thr(Bzl).
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Die geschützten Aminosäuren werden
in Dichlormethan (DCM) mit einer Hälfte eines Äquivalents an Dicyclohexylcarbodümid (DCC)
pro Äquivalent
Aminosäure
unter Bildung des symmetrischen Anhydrids der Aminosäure aktiviert.
Jedoch werden Arginin-, Glutamin- und Glycinreste durch die Bildung
der 1-Hydroxybenzotriazolester (HOBt) dieser Aminosäuren (1
: 1 : 1 Äquivalente
an Aminosäure,
HOBt und DCC und Dimethylfortnamid (DMF)) aktiviert.
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Die Reste werden sequenziell vom
C-terminalen zum N-terminalen Ende mit einer Reihe an Kupplungs-
und Schutzgruppenabspaltungszyklen zusammengefügt. Ein Kupplungszyklus setzt
sich aus einer aktivierten Aminosäure zusammen, die einer nukleophilen
Substitution durch das freie primäre Amin der vorher gekuppelten
Aminosäure
unterzogen wird. Eine Schutzgruppenabspaltung ist die Entfernung
der N-terminalen Schutzgruppe Boc mit wasserfreier Trifluoressigsäure (TFA).
Dies erzeugt eine freie Amingruppe nach der Neutralisation mit Diisopropylethylamin
(DIEA).
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Der Synthesemaßstab beträgt 0,5 mmol. Die Konzentration
der funktionellen Stellen am MBHA Harz beträgt 0,77 mmol/g, wobei 640 mg
Harz verwendet werden. Es wird ein zweifacher molarer Überschuss
des symmetrischen Anhydrids für
alle Aminosäuren
verwendet. Das C-terminale Arginin wird über Standardprotokolle an das
MBHA Harz gekuppelt. Alle Reste werden doppelt gekuppelt. Das heißt, dass
jeder Rest zweimal an das Harz gekuppelt wird. Die zweite Kupplung
wird ohne einen Boc Schutzgruppenabspaltungsschritt durch die erneute
Zugabe der Aminosäure
ausgeführt.
Dies hilft die freien Aminogruppen am Harz vollkommen umzusetzen.
Der Tryptophanrest wird vierfach gekuppelt.
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Nach dem zweiten Kupplungsschritt
jedes Zweifachkupplungszyklus werden die N-terminalen Boc Gruppen
mit wasserfreier TFA entfernt und mit DIEA neutralisiert.
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Die Formylschutzgruppe der Seitenkette
am Tryptophan wird mit Piperidin in DMF vor der Abspaltung des Peptids
vom Harz entfernt. Nachdem das Peptidylharz in eine 50 ml Glasnutsche überführt wurde,
wird es mehrmals mit DCM und DMF gewaschen. Dann werden 3–5 ml einer
50/50 Piperidin/DMF Lösung
zum Peptidharz so zugegeben, dass es gerade bedeckt ist. Nach 5
Minuten wird das Piperidin/DMF durch Vakuum entfernt und 3–5 ml Piperidin/DMF
werden zugegeben. Nach 10 Minuten wird das Piperidin/DMF erneut
durch Vakuumfiltration entfernt und 15–20 ml Piperidin/DMF werden
zugegeben. Nach 15 Minuten wird das Piperidin/DMF entfernt und das
Peptidylharz wird mehrmals mit DMF, gefolgt von DCM gewaschen. Das
Peptidylharz wird dann in einen Vakuumofen gegeben (keine Hitze),
um das Lösemittel
vollständig
zu entfernen.
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Wenn die Aminosäuren sequenziell gekuppelt
und die Formylgruppe entfernt ist, wird das Peptid vom Harz durch
Hydrolyse mit flüssiger
Fluorwasserstoffsäure
(F) bei 0°C
für eine
Stunde mittels eines Teflonreaktionsgefäßes entfernt. In dem Verfahren
der Freisetzung des Peptids wird das C-terminale Hydroxid durch
eine Amidgruppe vom MBHA-Harz ersetzt (siehe Matseuda und Stewart,
Peptides 2: 45 (1981)). Für
jedes Gramm an Peptidylharz wird 1 ml m-Cresolfänger zugegeben und dann werden
10 ml flüssiger
HF verwendet. Der Fänger
verhindert die Wiederanlagerung der Schutzgruppen der Seitenketten
(freigesetzt als Carbokationen) an das Peptid. Nach 1 Stunde wird
der HF durch Vakuum entfernt, wobei eine Auschlämmung aus Peptid, Harz und
m-Cresol zurückbleibt.
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Das Peptid wird dann im HF Reaktionsgefäß mit eiskaltem
Diethylether gefällt.
Der Niederschlag wird in eine 150 ml fassende Glasnutsche zusammen
mit mehren Etherwaschschritten überführt. Das
physikalische Gemisch aus Peptid/Harz wird mehrmals mit kaltem Ether
gewaschen, um restlichen HF und m-Cresol zu entfernen. Der zweite
Schritt ist die Extraktion des Peptids vom Harz mittels 10% Essigsäure in Wasser
(V/V). Die Vakuumfiltration in einen sauberen Rundbodenkolben ergibt
eine rohe Peptidlösung.
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Beispiel 2
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Reinigung
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Die rohe in Beispiel 1 erhaltene
Peptidlösung
wird auf einer analytischen Umkehrplasen-HPLC bei pH 2,3 gefahren.
Das Chromatogramm zeigt einen Hauptpeak, der anzeigt, dass eine
beträchtliche
Menge des gewünschten
Produkts gebildet wurde und dass die präparative Reinigung garantiert
wurde.
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Die gesamte rohe Peptidlösung wird
auf einer präparativen
Umkehrpasen-HPLC bei pH 2 unter den folgenden Bedingungen gefahren:
Puffer: | A
= 0,1% TFA, 10% Acetonitril B = 0,1% TFA, 50% Acetonitril |
Säule: | Vydac
C18 (2,2 × 25
cm) |
Temperatur: | etwa
20°C |
Detektor: | 280
nm |
Flussrate: | 2,0
ml/min |
Gradient: | 25%
B bis 100% B über
1000 Minuten |
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Das Titelpeptid eluiert etwa bei
34% Acetonitril, wie dies durch analytische HPLC und Elektrospraymassenspektroskopie
identifiziert wird. Die ungefähre
Ausbeute beträgt
125 mg mit 60% Reinheit gemäß HPLC bei
pH 2,3.
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Die Ausbeute der etwa zu 60% reinen
125 mg wird darin au einer präparativen
Umkehrphasen-HPLC bei pH 7,7 unter den folgenden Bedingungen gefahren:
Puffer: | A
= 0,1% (NH4)HC03,
10% Acetonitril |
| B
= A, 50% Acetonitril |
Säule: | Vydac
C18 (2,2 × 25
cm) |
Temperatur: | etwa
20°C |
Detektor: | 280
nm |
Flussrate: | 2,0
ml/min |
Gradient: | 35%
B bis 70% B über
1000 Minuten |
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Das Titelpeptid eluiert zwischen
32% und 37% Acetonitril, wie dies durch analytische HPLC identifiziert wird.
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Die ungefähre Ausbeute beträgt 11%.
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Beispiel 3
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Synthese und Reinigung
von GLP-1(9-37)OH
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GLP-1(9-37)OH (SEQ ID Nr. 10) wird
durch Festphasensynthese auf einem Modell 430A Peptidsynthesegerät (Applied
Biosystems, Foster City, CA) mittels der Boc Schutzgruppenstrategie
hergestellt. Die Schutzgruppen der Seitenketten sind: Asp(Chxl),
Glu(OBzl), Ser(Bzl), Thr(Bzl), Lys(C1-Z), His(BOM), Trp(CHO), Tyr(Br-Z)
und Arg (Tos). Alle außer
Asp(Chxl)(Peptides International) werden von Applied Biosystems
erhalten. Jeder Rest wird unter Verwendung von entweder durch DCC
initiiertem symmetrischem Anydrid oder HOBt Aktivierung doppelt
gekuppelt.
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Das Zwischenprodukt mit den 30 Aminosäuren bleibt
am Harz. Die Titelverbindung wird im wesentlichen gemäß Beispiel
2 isoliert und eluiert zwischen 33% und 34% Acetonitril, wie dies
durch analytische HPLC identifiziert wird. Die ungefähre Ausbeute
beträgt
11%.
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Beispiel 4
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Synthese und Reinigung
von GLP-1(8-37)OH
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GLP-1(8-37)OH (SEQ ID Nr. 12) wird
im wesentlichen gemäß Beispiel
3 synthetisiert und gemäß Beispiel
2 isoliert. Die Titelverbindung eluiert bei etwa 42% Acetonitril,
wie dies durch analytische HPLC identifiziert wird. Die ungefähre Ausbeute
beträgt
13%.
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Beispiel 5
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Synthese und Reinigung
von GLP-1(826)(9-36)NH2
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GLP-1 (R26)(9-36)NH2 (SEQ
ID Nr. 13) wird im wesentlichen gemäß Beispiel 1 synthetisiert
und gemäß Beispiel
2 isoliert. Die Titelverbindung eluiert bei etwa 34% Actonitril,
wie dies durch analytische HPLC identifiziert wird.
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Die ungefähre Ausbeute beträgt 4,1%.
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Beispiel 6
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In vivo hyperglycämischer
Klemmentest
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(Glucoseaufnahmetest)
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(a) Tiervorbereitung:
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Männliche
Sprague-Dawley Ratten (Charles Rivers), die etwa 350 Gramm wiegen,
können
sich für eine
Woche an ihre Umgebung gewöhnen,
wonach sie unter einer Isofluoranbetäubung durch Inhalation mit Kanülen versehen
werden. Es werden zwei Katheter in die Jugularvenen für die Infusion
von Glucose und dem GLP-1 Fragment implantiert. Ein weiterer Katheter
wird in die Arteria carotis zum Entnehmen von Blut implantiert.
Die Katheter werden durch die Haut am Scheitel des Kopfes nach außen geführt, mit
Glycerin/Heparin Lösung
gefüllt
(30 ml Glycerin/10 ml Heparin aus einer 1000 E/ml Stammlösung) und
mit einem 1 Zentimeter langen Stahlverschluss verschlossen. Die
Ratten werden einzeln in Drahtkäfigen
gehalten und werden mit freiem Zugang zu einer Rattenstandardnahrung
gefüttert.
Jedes Tier kann sich zumindest für
1 Woche von der Operation erholen, bevor die GLP-1 Fragmente auf
biologische Aktivität
getestet werden.
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(b) Test
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Die Ratten lässt man über Nacht fasten, wobei am
Morgen des Experiments Probenröhchen
an die Katleter angeschlossen werden und die Röhrchen in einer Leichtgewichtedelstlhlfeder
zum Schutz eingeschlossen werden. Die Ratten werden in ihren Käfigen für 15 Minuten
akklimatisiert. Alle Experimente werden in sich frei bewegenden
Ratten bei Bewusstsein ausgeführt.
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Es wird eine Blutprobe des Ausgangszustands
zur Messung der Insulin- und Glucosemengen zum Zeitpunkt 0 au der
Uhr entnommen. Den Ratten wird ein Bolus aus 20% Glucose verabreicht,
um entweder die Plasmaglucose au 150 mg/dl (8,3 mM) oder 200 mg/dl
(11,2 mM) zu erhöhen.
Die Plasmaglucosespiegel werden au dein gewählten Spiegel durch Messen
der Plasmaglucosespiegel etwa alle 5 Minuten und einer Nachstellung
der kalibrierten variablen Infusionspumpe gehalten, wie dies erforderlich
ist, um die eingestellten Blutglucosespiegel aufrechtzuerhalten.
Die Blutproben werden nach 45 Minuten und 60 Minuten für die Messungen
der Kontrollperiode entnommen. Nach 60 Minuten an der Infusionsklammer
werden 0,3 nmol/kg des experimentellen GLP-1 Fragments über den
Jugularvenenkatheter injiziert und mit Kochsalzlösung gespült. Es werden Blutproben nach
62, 64, 66, 68, 70, 75, 80, 90, 100, 110 und 120 Minuten entnommen,
um Glucose und Insulin zu messen.
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Die Blutproben werden in einer Mikrozentrifuge
zentrifugiert, um die Plasmakomponente abzutrennen. Die Plasmaglucose
wird au einem Beckman Glucose Analyser II mittels der Glucoseoxidasemethode
gemessen. Das Plasmainsulin wird durch einen Standardradioimmuntest
nach den Angaben des Herstellers (Diagnostic Products Corp.) bestimmt.
Die Aktivität
des GLP-1 Fragments wird durch die prozentuale Veränderung der
Glucoseinflusionsrate und der Veränderung in der Insulinsekretion
bestimmt. Diese zwei Parameter werden verglichen, um Ratten zu kontrollieren,
die nur Verdünnungsmittel
erhalten haben. Die Testergebnisse sind in den Tabellen 1–6 zusammenfasst.
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Anmerkung: Dieser Test basiert auf
Berichten, dass die insulinotrope Wirkung von GLP-1 von Glucose abhängt. Dieses
Testprotokoll eliminiert die Variabilität aufgrund fallender Glucosespiegel
in anderen Protokollen mittels des "Bolusverfahrens". Die hyperglycämische Klemme umfasst die Verabreichung
von verschiedenen Glucosemengen (20% Dextrose), um die Glucose auf
einem konstanten Spiegel von 8,3 oder 11,2 mM in normalen, gefasteten
Sprague Dawley Ratten zu halten. Die hyperglycämische Infusionsklemme wird
für 1 Stunde
aufrechterhalten, wonach das GLP-1 Frag ment als Bolus über die
Jugularvene injiziert wird. Die hyperglycämische Infusionsklemme wird
für eine
weitere Stunde fortgesetzt. Es wird die Glucoseinfusionsrate (GIR) in
den letzten 15 Minuten der Kontrollperiode und nach der Injektion
des Peptids berechnet. Die Aktivität des Peptids wird durch die
Zunahme der Glucoseinfusionsrate und der Veränderung in der Insulinsekretion
nach der Injektion des Peptids bestimmt.
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Tabelle
1
(200 mg/dl Plasmaglucose)
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Tabelle
2
(200 mg/dl Plasmaglucose)
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Tabelle
3
(200 mg/dl Plasmaglucose)
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Tabelle
4
(200 mg/dl Plasmaglucose)
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Tabelle
5
(200 mg/dl Plasmaglucose)
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Tabelle
6
(150 mg/dl Plasmaglucose)
-
Tabelle
7
(150 mg/dl Plasmaglucose)
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Tabelle
8
(150 mg/dl Plasmaglucose)
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Tabelle
9
(150 mg/dl Plasmaglucose)
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Beispiel 7
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In vitro GLP-1 Agonist
cAMP Test
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a) Membranpräparation
des GLP-1 Rezeptors der Ratte
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Die veröffentlichte DNA Sequenz für den GLP-1
Rattenrezeptor (B. Thorens et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:
8641–8645(1992)
und das Dihydrofolatreduktaseresistenzmarkergen werden zusammen
mit Polymerasekettenreaktionstechniken (PCR) verwendet, um einen
Expressionsvektor zu konstruieren. Die Dihydrofolatreduktase-defiziente
mutierte Ovarzelllinie des Chinesischen Hamsters (DXB-11) wird mit
dem Vektor Vansformiert, was zu einer rekombinanten Ovarzellinie
des Chinesischen Hamsters führt,
die den GLP-1 Membranrezeptor der Ratte exprimiert.
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Die Zellen werden bis zur Konfluenz
in 10% dialysiertem fetalem Rinderserum/Hochglucose Dulbecco's Modified Eagle
Medium mit 0,1% Prolin bei 37°C
angezogen. Die Zellen werden dann geerntet und die Membranen werden
präpariert,
indem man zuerst die Zellen mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) und
dann zweimal mit kaltem Puffer wäscht
(25 mM 4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinethansulfonsäure (HEPES),
2 mM MgCl2, 1 mM Ethylendinitrilotetraessigsäure (EDTA),
20 μg/ml
Leupeptin, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF), 2 μg/ml Aprotinin,
50 μg/ml
Trypsininhibitor pH 8,0). Die gewaschenen Zellen werden in kaltem
Puffer resuspendiert, in einem Glasteflonhomogenisiergerät lysiert
und dann bei 35 300 × g
für 30
Minuten bei 4°C
gewaschen. Der Überstand
wird entfernt und das Pellet wird in kaltem Puffer resuspendiert
und homogenisiert. 200 μl
Aliquots (3,2 mg/m1) werden bei –80°C gelagert.
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b) Test au cyclisches
AMP(cAMP)
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Kurz gesagt werden 10 μ Membranpräparation
(80 μg/ml)
mit 10 μl
Testverbindung oder Referenzverbindung in Puffer (25 mM HEPES, 0,2%
(G/n Rinderserumalbumin (BSA), pH 7,6) bei 32°C für 10 Minuten vorinkubiert.
5 μl Reaktionspuffer
(25 mM HEPES, 0,2% (G/n BSA, 13 mM (CH3COO)2Mg × 4
H2O, 4 mM Adenosin-5'-triphoshat (ATP), 40 nM Guanosin-5'-O-3'-thiotriphosphat
(GTP-6-s), 25 mM Creatinphosphat, Creatinkinase 250 E/ml, 1 mM 3-Isobutyl-1-methylxanthin
(IBMX), pH 7,6) werden zugegeben und für weitere 30 Minuten inkubiert.
Die Inkubationen werden durch die Zugabe von 25 μl an 10 mM EDTA und dein Fluoreszenzmarker
gestoppt (cAMP-β Phycoerythrinkonjugat).
Nachdem die Inkubation gestoppt wurde, werden 25 μl Affinitäts-gereinigtes
anti-cAMP-Kaninchenantiserum (12,5 ml an 25 mM HEPES, 0,2% (G/n
BSA, pH 7,6) zu einem Gläschen
an lyophilisiertem Atiserum (Sigma Immuno Chemicals Produktnummer
A-0670) gegeben. Nach einer Inkubation bei Raumtemperatur für 45 Minuten
werden 25 μl
anti-Kaninchen-IgG beschichtete Testpartikel (0,2% G/n zugegeben
und für
weitere 15 Minuten inkubiert. Die Platten werden dann entleert und
au Fluoreszenz in einem Pandex Screen Gerät gemessen.
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Dieser Test, ein au Partikelkonzentration
basierender Fluoreszenzimmuntest, beruht auf der Kompetition zwischen
unmarkiertem cAMP und einer fixierten Menge an Fluoreszenz-markiertem
cAMP für
eine begrenzte Anzahl an Bindungsstellen au einem CAMP spezifischen
Antikörper.
Durch Konstanthalten der Menge an fluoreszierendem Liganden und
Antikörper,
ist die Menge an durch den Antikörper
gebundener Fluoreszenzliganden umgekehrt proportional zur Konzentration
an umnarkiertem cAMP. Das antikörpergebundene cAMP
wird dann durch Testpartikel gefangen, die durch Anti-Kaninchen
IgG beschichtet sind. Die Abtrennung der gebundenen Antikörperfuktion
wird durch Filtration au Fluoricon®-Ca
Testplatten erreicht. Nach dein Messen der Fluoreszenz im Pellet
wird die Menge an gebundenem fluoreszierendem cAMP berechnet. Die
Geschwindigkeit der cAMP Bildung (pmol/min/mg) wird durch durch
Interpolation aus einer Standardkurve berechnet.
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In diesem Test zeigen Mittel, die
in vivo eine insulinotrope Wirkung zeigen, wie GLP-1(7-37)OH eine erhöhte Fluoreszenzaktivität aufgrund
der erhöhten
cAMP Konzentration. Im Gegensatz dazu können Mittel ohne einer insulinotropen
Wirkung in vivo die Bildung von cAMP nicht stimulieren und zeigen
daher keine Zunahme in der Fluoreszenzintensität.
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