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I. GEBIET DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung sind das Glucagon betreffende Peptide, bei denen es
sich um funktionelle Antagonisten von Glucagon-like Peptide 2 handelt,
und auf ihre Anwendung, um einer Hyperplasie therapeutisch entgegenzuwirken
oder eine Hypoplasie, insbesondere im Darmgewebe, zu induzieren.
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II. HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Expression der Glucagon-Gene ergibt eine Gewebe-determinierte Reihe
verschiedener Peptidprodukte, die aus dem Proglucagon-Produkt (160
Reste) prozessiert werden. Die Organisation dieser Peptide im Proglucagon-Präkursor wurde
durch das molekulare Klonieren von Präproglucagon-cDNAs aus dem Pankreas
des Anglerfisches, der Ratte, des Hamsters und des Rindes abgeklärt. Diese
Analysen gaben zu erkennen, dass Präproglucagon nicht nur die Sequenz
von Glucagon und Glicentin, sondern auch zwei zusätzliche Glucagon-like
Peptides (GLP-1 und GLP-2) enthält,
die vom Glucagon und voneinander durch zwei Spacer oder intervenierende
Peptide (IP-I und IP-II) getrennt sind. Diese Peptide sind von basischen
Aminosäuepaaren
flankiert, die für
die klassischen Prohormon-Spaltungsstellen charakteristisch sind,
was darauf hindeutet, dass sie nach der posttranslationalen Prozessierung
von Proglucagon gegebenenfalls freigesetzt werden könnten (Drucker,
Pankreas, 1990, 5(4): 484). Die Analyse der zum Beispiel aus dem
Proglucagon in den Langerhansschen Inseln im Pankreas freigesetzten
Peptide deutet darauf hin, dass das freigesetzte primäre Pankreas-Peptid
das 29-mer-Glucagon darstellt, wohingegen Glicentin, Oxyntomodulin,
IP-II und die Glucagon-like Peptides im Dünn- und Dickdarm prävalenter
sind. Dieser Nachweis, dass die Glucagon-like Peptides im Darm gefunden
werden, hat den Anstoß zur
Erforschung der genauen Struktur und der putativen Funktion(en) dieser
neu entdeckten Darmpeptide gegeben. Die meisten Studien haben sich
auf GLP-1 konzentriert, weil mehrere Evidenzlinien darauf hingedeutet
haben, dass GLP-1 ein wichtiges neues Regulationspeptid darstellen
könnte.
Es wurde tatsächlich
bestimmt, dass es sich bei GLP-1 um den potentesten bekannten peptidergen Stimulus
für die
Insulinausschüttung
handelt, eine Wirkung, die auf eine Glucose-abhängige Weise durch Interaktion
mit Rezeptoren auf den β-Zellen
des Pankreas vermittelt wird. GLP-1 und seine Derivate befinden sich
in der Entwicklung zur Anwendung in der Behandlung von Diabetikern.
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Bezüglich der
biologischen Rolle von GLP-2 offenbart die gleichzeitig anhängige US-Anmeldung,
Aktenzeichen 08/422,540 (PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 90/32414), die hierin vollständig durch Bezugnahme eingeschlossen
ist, dass GLP-2 von Säugern
als ein trophisches Mittel zur Förderung
des Wachstums von Darmgewebe wirkt. Die Wirkung von GLP-2 kommt
insbesondere durch das gesteigerte Wachstum des Dünndarmgewebes
deutlich zum Ausdruck. Überdies
offenbaren die gleichzeitig anhängige
US-Anmeldung, Aktenzeichen Nr. 08/631,273 und die PCT-Anmeldung
Nr. PCT/CA 97/00252, die beide hierin vollständig unter Bezugnahme eingeschlossen
sind, dass Analoge von GLP-2 von Vertebraten eine verstärkte intestinotrophe
Aktivität
aufweisen können.
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III. ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Es
wurde nunmehr entdeckt, dass die Veränderung der GLP-2-Peptidstruktur
Peptide ergeben kann, die zur Inhibition der intestinotrophen Aktivität von GLP-2
fähig sind.
Insbesondere und gemäß einem
erfindungsgemäßen Aspekt
werden Antagonisten bereitgestellt, die eine Aminosäuresequenz umfassen,
die der von einem ersten Referenz-GLP-2 von einem Säuger entspricht,
das dergestalt mutiert wurde, dass von einem bis vier von jedwedem
der ersten vier N-terminalen Reste deletiert werden. In einem anderen
erfindungsgemäßen Aspekt
entsprechen die Antagonisten einem Referenz-GLP-2 von einem Säuger, das
dergestalt mutiert wurde, dass mindestens eine Aminosäure, die
aus den Aminosäurepositionen
ausgewählt
ist, die den Aminosäurepositionen
des humanen GLP-2 an Asp15, Thr29 und
Thr32 entsprechen, mit einer Aminosäure substituiert wird,
die an dieser Position im Referenz-GLP-2 nicht natürlich vorkommt.
In einem anderen erfindungsgemäßen Aspekt
wird Position Ala2 mit einer Aminosäure substituiert,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus Cys, Trp und PO3-Tyr2. In einem noch anderen erfindungsgemäßen Aspekt
entspricht der Antagonist einem Polypeptid mit jedweder Kombination
der vorstehenden Substitutionen und Deletionen, das relativ zum Referenz-GLP-2
von einem Säuger
mutiert ist.
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Als
ein erfindungsgemäßer Aspekt
bereitgestellt sind auch Verfahren zur Herstellung und Identifikation von
GLP-2-Antagonisten.
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Zur
Anwendung in der medizinischen oder veterinärmedizinischen Behandlung wird
weiter erfindungsgemäß eine pharmazeutische
oder veterinärmedizinische
Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend eine Menge eines GLP-2-Antagonisten,
der zum Antagonisieren der GLP-2-Aktivität in vivo wirksam ist, und
einen pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch verträglichen
Träger.
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Die
GLP-2-Antagonistenaktivität
der vorliegenden GLP-2-Antagonisten manifestiert sich in vivo als eine
Reduktion der Masse des Dünndarmgewebes
oder als eine Fähigkeit
zur Inhibition der intestinotrophen Aktivität von GLP-2 oder intestinotrophen
Analogen davon.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die erfindungsgemäße Verwendung von Peptiden
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Erkrankungen
wie in den anhängenden
Ansprüchen
definiert ist.
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IV. AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind therapeutische und verwandte Anwendungen
einer neuen Klasse von GLP-2-Antagonisten, insbesondere zur Abnahme
der Wachstumsrate von gastrointestinalem Gewebe, insbesondere des
Dünndarms.
Die biologische Wirkung der vorliegenden GLP-2-Antagonisten manifestiert
sich als eine Abnahme des Dünndarmgewichts
relativ zu einer scheinbehandelten Kontrolle oder als eine Fähigkeit
zur Inhibition der intestinotrophen Aktivität von GLP-2 oder einem intestinotrophen
Analog von GLP-2 relativ zu einem Kontrolltier, dem entweder GLP-2
oder ein intestinotrophes Analog von GLP-2 allein gegeben wird.
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Die
vorliegenden GLP-2-Antagonisten stellen strukturelle Analoge der
intestinotrophen GLP-2-Peptide dar.
Die GLP-2-Peptide verweisen kollektiv auf die verschiedenen GLP-2-Formen
von Vertebraten und auf modifizierte Formen (gekennzeichnet durch
mindestens eine Addition, Deletion, Substitution und/oder Inkorporation
eines Aminosäurerestes
mit einer Blockierungsgruppe) der GLP-2-Analogen, die noch die intestinotrophe Aktivität beibehalten.
Wie jedoch hierin beschrieben ist, können bestimmte stellenspezifische
Veränderungen dieser
intestinotrophen GLP-2-Peptide Antagonistenaktivität an das
stellenspezifisch veränderte
Analog verleihen.
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Ohne
durch die folgende Erklärung
beschränkt
zu sein, besteht die Annahme, dass die stellenspezifischen Veränderungen
eine Antagonisten-Aktivität
verleihen, die in eine der funktionellen Aktivitäten des GLP-2-Hormonpeptids,
aber nicht in alle funktionellen Aktivitäten eingreift. Zum Beispiel
kann es sich bei einer Veränderung,
die Antagonisten-Aktivität
an ein GLP-2-Analog verleiht, um eine handeln, die die Hormonbindung
an seinen kognaten Rezeptor nicht inhibiert, sondern die sich anschließende Signaltransduktion
durch den gebundenen Rezeptor verhindert. Die stellenspezifische
Veränderung
des Hormons kann zum Beispiel die Dimerisierung des Hormonrezeptors,
der zur Übertragung
eines Signals an das Innere der Zelle notwendig ist, verhindern.
Ein derartiger Mechanismus zur antagonistischen Aktivität wurde
mit anderen Hormonen, wie zum Beispiel dem humanen Wachstumshormon,
beobachtet (siehe Fuh et al., Science, 1992, 256: 1677–1680).
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Im
Allgemeinen stellen Stellen, die unter den GLP-2 von einem Säuger hoch
konserviert sind, Kandidaten zur Modifikation dar, um einen Antagonisten
zu erhalten. Unter den Säugern
sind mindestens die Reste 1-5, 7, 15 und 22, 29 und 32-33 hoch konserviert.
Deshalb kann die Deletion oder Substitution der Reste an diesen
Stellen zu einem GLP-2-Antagonisten führen. Außerdem können bestimmte Modifikationen
von Stellen in der Nähe
dieser konservierten Stellen auch Antagonistenaktivität durch
Disruptieren der lokalen tertiären Aminosäurestruktur
oder der Platzierung der angrenzenden konservierten Reste verursachen.
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Die
erfindungsgemäßen GLP-2-Antagonisten
schließen
Peptid-Derivate mit einer Sequenz ein, die sich von einem GLP-2
von einem Vertebraten herleitet, in dem eine oder mehr von jedweder
der ersten vier N-terminalen Aminosäuren (relativ zur Sequenz des
humanen GLP-2) deletiert ist/sind. Auf diese Analoge wird hierin
als auf die Deletionsklasse von GLP-2-Antagonisten verwiesen. Es
wird erkannt werden, dass aus der Deletionsklasse der GLP-2-Antagonisten
der GLP-2-Antagonismus aus der Disruption der N-terminalen Struktur von GLP-2 in den
ersten vier Aminosäuren
resultieren kann. Die Deletionsklasse von GLP-2-Antagonisten umfasst
folglich: GLP-2 (2-33), GLP-2 (3-33), GLP-2 (4-33) und GLP-2 (5-33),
[desAla2]GLP-2, [desAsp3]GLP-2
und [desGly4]GLP-2.
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Die
erfindungsgemäßen GLP-2-Antagonisten
schließen
außerdem
Substitutionsderivate von GLP-2 von
einem Vertebraten ein. Die Substitutionsklasse von GLP-2-Antagonisten
schließt
die Antagonisten ein, die eine der folgenden Aminosäuren an
den folgenden Positionen (relativ zur Sequenz des humanen GLP-2) durch
eine andere Aminosäure:
Reste 15, 29 und 32, ersetzen Auch eingeschlossen in der Substitutionsklasse sind
diejenigen, die bestimmte Ala2-Substitutionen
inkorporieren.
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Man
sollte zur Kenntnis nehmen, dass die GLP-2-Antagonisten in erfindungsgemäßen Ausführungsformen
jedwede Kombination von einer Deletion und einer Substitution inkorporieren
können
oder zwei oder mehr Substitutionen an den angemerkten Stellen inkorporieren
können.
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A. GLP-2-ANTAGONISTEN
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Die
GLP-2-Antagonisten können
demgemäß Analoge
von humanem GLP-2 sein, das die folgende Sequenz aufweist:
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Sofern
nicht anderweitig angegeben ist, versteht man unter dem Begriff „GLP-2" die Sequenz von
humanem GLP-2.
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Die
erfindungsgemäßen Antagonisten
stellen Polypeptide dar, die Aminosäuresequenzen umfassen, die
denen eines ersten Referenz-GLP-2 von einem Säuger entsprechen, das dergestalt
mutiert wurde, dass:
- (i) von einem bis vier
von jedwedem der ersten vier N-terminalen Reste deletiert werden;
oder
- (ii) mindestens eine Aminosäure,
die aus den Aminosäurepositionen
ausgewählt
ist, die den Aminosäurepositionen
von humanem GLP-2 an Asp15, Thr29 und
Thr32 entsprechen, durch eine Aminosäure substituiert ist,
die an dieser Position in der Referenz-GLP-2 nicht natürlich vorkommt;
oder
- (iii) die Position Ala2 durch eine Aminosäure substituiert
wird, die aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus Cys, Trp and PO3-Tyr2, oder
- (iv) eine Kombination von (i) und (ii) oder (ii) and (iii) mutiert
ist.
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In
erfindungsgemäßen spezifischen
Ausführungsformen
können
zum Beispiel die erfindungsgemäßen GLP-2-Antagonisten,
die an den Restepositionen 1, 2, 3, 4, 22, 29, 32 und/oder 33 verändert sind,
Derivate von GLP-2 von der Ratte sein, bei dem es sich um eine Ala15-Variante vom humanen GLP-2, GLP-2 vom
Degu, bovinem GLP-2, porzinem GLP-2, GLP-2 vom Meerschweinchen und
GLP-2 vom Hamster handelt, deren Sequenzen von vielen Autoren, einschließlich Buhl
et al. in J. Biol. Chem., 1988, 263(18): 8621, berichtet wurden.
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An
einer spezifischen Position auftretende GLP-2-Reste werden durch
Aligning der Sequenzen von GLP-2, die aus verschiedenen Vertebraten-Spezies
isoliert werden und die Sequenz mit der vorstehend reproduzierten
humanen Sequenz verglichen wird, bestimmt.
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Die
erfindungsgemäßen GLP-2-Antagonisten,
die an den Restepositionen 1, 2, 3, 4, 22, 29, 32 und/oder 33 verändert sind,
können
weiter Derivate von GLP-2-Agonisten, wie sie zum Beispiel in der
gleichzeitig anhängigen
US-Anmeldung, Aktenzeichen 08/632,533 und 08/631,273 und der PCT-Veröffentlichung Nr.
WO 96/32414 und PCT-Anmeldung Nr. PCT/CA 97/00252, beschrieben sind,
darstellen.
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Aminosäure-Substitutionen,
die an diesen Stellen geeignet sind, um einen Antagonisten zu ergeben, können ohne
weiteres unter Verwendung des herein beschriebenen murinen Modells
des GLP-2-Antagonismus
bestimmt werden. Das heißt,
eine GLP-2-Verbindung, die eine strukturelle Veränderung inkorporiert, wird erhalten
und dann im hierin erläuterten
murinen Modell auf GLP-2-Antagonismus-Aktivität gescreent.
Die GLP-2-Verbindungen, die eine Abnahme des Darmwachstums auslösen und/oder
die intestinotrophe Aktivität von
GLP-2 oder einem GLP-2-Agonisten inhibieren, werden bei diesem Screening
als GLP-2-Antagonisten identifiziert.
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Die
erfindungsgemäßen GLP-2-Antagonisten
werden als funktionelle Antagonisten von GLP-2 angesehen, wenn bei
Beurteilung im hierin erläuterten
murinen Modell, der Antagonist: (1) konsistent eine messbare Abnahme
des Dünndarmgewichts
relativ zu einem Kontrolltier, das nur das Vehikel erhält, vermittelt; und/oder
(2) bei Beurteilung durch Coadministration im murinen Modell mit
GLP-2 oder einem GLP-2-Agonisten (in einem überschüssigen Molverhältnis von
bevorzugt 10:1 und bevorzugter 4:1 im Vergleich zum Agonisten) konsistent
in einer messbaren Inhibition der intestinotrophen Wirkung von GLP-2
oder dem GLP-2-Agonisten resultiert, wie durch eine Reduktion der
Erhöhung
des Dünndarmgewichts,
das durch die Verabreichung von GLP-2 allein induziert wird, ersichtlich
ist.
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Insbesondere
geeignet zur therapeutischen Anwendung sind die funktionellen Antagonisten
von GLP-2, die eine Abnahme des Darmgewichts von mindestens 10%
relativ zu einem Kontrolltier, das nur das Vehikel erhält, vermitteln;
zur therapeutischen Anwendung bevorzugt sind die, die eine Abnahme
des Dünndarmgewichts
von mindestens 15% oder mehr vermitteln.
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Die
Aktivität
der vorliegenden GLP-2-Antagonisten zur Reduktion der Dünndarmmasse
wird am signifikantesten in Bezug auf das Jejunum und insbesondere
das proximale Jejunum bemerkt und wird auch im distalen Ileum verzeichnet.
Außerdem
kann die Aktivität
von GLP-2-Antagonisten auch als eine Reduktion der Krypten-/Villushöhe des Dünndarms
verzeichnet werden.
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Als
Alternative können
die GLP-2-Antagonisten unter Verwendung des vorstehend detaillierten
Coadministrationsmodells beurteilt werden. In diesem Fall werden
die Antagonisten für
nützliche
Antagonisten von GLP-2 gehalten, wenn sie bei Coadministration mit
GLP-2 oder einem intestinotrophen Analog davon, bei einem Molverhältnis von
ca. 10:1 oder bevorzugter bei einem Molverhältnis von ca. 4:1, die Aktivität von GLP-2 oder
einem intestinotrophen Analog davon um mindestens 10% vermindern,
wie durch eine Reduktion der Erhöhung
des Dünndarmgewichts
relativ zu einem mit entweder GLP-2 oder dem GLP-2-Agonisten allein
behandelten Kontrolltier manifest wird.
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In
einem anderen erfindungsgemäßen Aspekt
wird ein zum Identifizieren von Antagonisten von GLP-2 nützliches
Verfahren, wie zum Beispiel die vorstehend beschriebenen, bereitgestellt,
umfassend die Schritte von:
- 1) Erhalt eines
GLP-2-Analogs, das eine Veränderung
in der Peptidsequenz inkorporiert;
- 2) Behandlung eines Säugers
mit dem Analog unter Verwendung eines Regimes, das zur Auslösung eines messbaren
Verlusts der Masse des Darms fähig
ist; und
- 3) Bestimmung der Wirkung des Analogs auf das Dünndarmgewicht
relativ zu einem scheinbehandelten Kontrolltier, wodurch ein funktioneller
GLP-2-Antagonist als ein Analog von GLP-2 identifiziert wird, das
eine Verminderung des Gewichts auslöst.
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In
einem verwandten erfindungsgemäßen Aspekt
wird ein Verfahren zum Identifizieren eines GLP-2-Antagonisten bereitgestellt,
umfassend die Schritte von:
- (1) Erhalt eines
GLP-2-Analogs, das sich von einem Referenz-GLP-2 von einem Säuger dadurch
unterscheidet, dass es eine strukturelle Veränderung aufweist, ausgewählt aus
(i) einer Deletion von mindestens einer Aminosäure und (ii) einer Substitution
von mindestens einer Aminosäureposition
mit einer Aminosäure,
die an dieser Stelle nicht natürlich
vorkommt und (iii) einer Kombination von (i) und (ii);
- (2) Behandlung eines Säugers
mit dem Analog, das mit GLP-2 oder einem intestinotrophen Analog
von GLP-2 zusammen verabreicht wird, unter Verwendung eines Regimes,
das zur Auslösung
einer Reduktion der Erhöhung
des Dünndarmgewichts
fähig ist,
die bei Verabreichung von GLP-2 allein gesehen wird; und
- (3) Bestimmung der Wirkung des Analogs auf das Dünndarmgewicht
relativ zu einem Kontrolltier, das das GLP-2 allein oder ein intestinotrophes
GLP-2-Analog allein erhält,
wodurch der funktionelle Antagonist als ein Analog identifiziert
ist, das eine Reduktion der Erhöhung
des Darmgewichts auslöst.
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In
einer bevorzugten Version der vorstehend beschriebenen Verfahren,
die zur Identifikation funktioneller GLP-2-Antagonisten nützlich sind,
wird das GLP-2-Analog aus den hierin beschriebenen GLP-2-Antagonisten
gewählt.
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B. WAHL SUBSTITUIERENDER
AMINOSÄUREN
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Die
substituierenden Aminosäuren
können
aus einer großen
Reihe verschiedener den Peptidchemikern zur Verfügung stehenden Aminosäuren gewählt werden
und schließen
sowohl die D-Aminosäuren
als auch die L-Aminosäuren
und ihre zahlreichen Derivate ein. Die gewählten Aminosäuren sind
am zweckmäßigsten
der Inkorporation durch Festphasen- oder Lösungsphasensynthese oder durch
rekombinante DNA-Produktionsmittel zugänglich.
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In
einem ersten Screening werden Analoge, bei denen es sich um Kandidaten
für die
antagonistische Aktivität
handelt, durch die Alanin-Scanning-Mutagenese oder andere systematische
Mutageneseverfahren identifiziert. Diese Alanin-Substitutionen werden
unter Verwendung der hierin detailliert beschriebenen Verfahren
auf antagonistische Aktivität
getestet.
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In
einem anderen erfindungsgemäßen Aspekt
können
dann wirksamere GLP-2-Antagonisten durch drastische Änderung
des Charakters des natürlich
vorkommenden Aminosäurerests,
der zur Bildung struktureller Interaktionen (Wasserstoffbindung,
Salzbrückenbildung,
hydrophober Interaktionen, Positionierung von Resten) des GLP-2-Hormons
mit seinem Target-Molekül
(z.B. einem Rezeptor) wichtig ist, hergestellt werden. Mit diesem
Ziel vor Augen ist es in der Regel nicht notwendig, jede Stelle
mit Ersatz durch alle 18 der anderen natürlich vorkommenden Reste zu
screenen. Anstelle dessen werden repräsentative Glieder von Restegruppen
ausgewählt.
Im Allgemeinen handelt es sich bei diesen Gruppen um die folgenden:
- a. Positiv geladene Reste: His, Arg und Lys
- b. Negativ geladene Reste: Asp und Glu
- c. Amide: Asn und Gln
- d. Aromatische Reste: Phe, Tyr, Trp
- e. Hydrophobe Reste: Ala, Pro, Gly, Val, Leu, Ile und Met
- f. Nicht geladene hydrophile Reste: Ser und Thr.
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Bei
der Herstellung dieser Antagonistenkandidaten würde man einen Rest aus einer
Gruppe mit Ausnahme des Restetyps, der an dieser Position natürlich vorkommt,
wählen.
Extreme Substitutionen werden durch Auswahl eines Restes aus einer
Gruppe mit entgegengesetzten Kombinationsmerkmalen generiert. Ein negativ
geladener Rest kann zum Beispiel durch einen positiv geladenen Rest
substituiert werden.
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Im
Fall der Ala2-Substitutionen werden die
substituierenden Aminosäuren
sorgfältig
ausgewählt,
damit sich die Antagonisten der GLP-2-Aktivität ergeben. Man sollte zur Kenntnis
nehmen, dass Substitutionen an Position 2 die Wirkung einer Verstärkung der
intestinotrophen Aktivität
von GLP-2 aufweisen können.
Wenn Ala2 zum Beispiel durch Gly ersetzt
wird, ist das Ergebnis eine dramatisch verstärkte intestinotrophe Aktivität ebenso
wie Resistenz gegen die Verdauung des GLP-2-Peptids durch das DPP-IV-Enzym.
Die erfindungsgemäßen GLP-2-Antagonisten
können überraschend
auch durch Substitution von Ala2 generiert
werden. In erfindungsgemäßen Ausführungsformen
werden substituierende Aminosäuren
an Position 2, die zur Generierung von GLP-2-Antagonisten nützlich sind,
aus Cys, Trp and PO3-Tyr ausgewählt. GLP-2-Antagonisten,
die diese Substitutionen inkorporieren, weisen den zusätzlichen
Vorteil auf, dass sie das Peptid gegen den Verdau durch das DPP-IV-Enzym
resistent machen. Bevorzugt stellt die Ala2 substituierende
Aminosäure
Cys dar.
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Aminosäuren, die
für Asp15, Thr29 und Thr32 substituieren, werden gegebenenfalls aus
denen ausgewählt,
die eine kleine hydrophobe Seitenkette, wie zum Beispiel Ala, Gly
und Val, inkorporieren.
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In
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
schließt
die Substitutionsklasse von GLP-2-Antagonisten Folgendes ein: [Gly2, Ala15]GLP-2, [Ala15]GLP-2, [Ala15]GLP-2
(2-33), [Ala15]GLP-2 (3-33), [Ala15]GLP-2 (4-33), [Ala15]GLP-2
(5-33), [Gly2, Ala29]GLP-2,
[Gly2, Ala32)GLP-2,
[Trp2]GLP-2, [PO3-Tyr2]GLP-2,
[Cys2]GLP-2, [Ala15]GLP-2,
[Ala29]GLP-2, [Ala32]GLP-2.
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C. ZUSÄTZLICHE MODIFIKATIONEN ZUR
VERBESSERUNG DER EIGENSCHAFTEN DER ERFINDUNGSGEMÄSSEN ANALOGE
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Die
vorliegenden GLP-2-Antagonisten, obwohl sie eine strukturelle Veränderung
des angemerkten Typs inkorporieren, können verschiedene Aminosäuresequenzen
aufweisen, die mit den Sequenzen von GLP-2 als solches oder von
GLP-2-Agonisten konsistent sind. Die GLP-2-Antagonisten können auch
Analoge von GLP-2-Agonisten von Vertebraten aufweisen, bei denen
kollaterale Modifikationen zur Verstärkung anderer biochemischer,
biologischer oder physiologischer Eigenschaften des Peptids vorgenommen
wurden. Solche Modifikationen schließen zum Beispiel (in den Peptiden,
für die
Antagonismus durch Substitution mit Ausnahme an Position 2 verliehen
wird) die Substitution von nativem Ala2 durch
eine Aminosäure
ein, die den GLP-2-Antagonisten gegen die Verdauung durch das Enzym
DPP-IV resistent
macht. Eine für
diesen Zweck geeignete Aminosäure
schließt
insbesondere Gly ein. Der Met10-Rest kann auch durch
eine oxidativ stabilere Aminosäure,
wie zum Beispiel Leu, Nle, Ile oder Ala ersetzt werden. Solche Met10-substituierten Analoge sind demzufolge
während
der Synthese, der Aufarbeitung und Lagerung stabiler. Eine andere
Modifikation stellt in diesem Kontext der Ersatz der Aminosäure an Position
20 durch eine Aminosäure
mit Ausnahme von Arg dar. In bestimmten Applikationen, insbesondere
für die
synthetische Generierung von pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch
verträglichen
Peptiden, ist diese Modifikation zur Vermeidung der Retention durch
den Arg-Rest von Gegenionen aus den Lösungsmitteln, wie zum Beispiel
TFA, wünschenswert.
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Im
erfindungsgemäßen Rahmen
befinden sich auch Moleküle,
worin der N- oder C-Terminus zur Inkorporation einer Blockierungsgruppe
des Typs, der üblicherweise
im Stand der Peptidchemie zum Schutz der Peptidtermini vor einem
unerwünschten
biochemischen Angriff und Abbau in vivo verwendet wird, modifiziert wurde.
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Geeignete
N-terminale Schutzgruppen schließen zum Beispiel C1-5-Alkanoylgruppen,
wie zum Beispiel Acetyl ein. Als N-terminale Schutzgruppen sind
auch Aminosäure-Analoge
geeignet, denen die Aminofunktion mangelt. Geeignete C-terminale
Schutzgruppen schließen
Gruppen, die Ketone oder Amide am Kohlenstoffatom des C-terminalen
Carboxyls bilden, oder Gruppen, die Ester am Sauerstoffatom des
Carboxyls bilden, ein. Keton- und Ester-bildende Gruppen schließen Alkylgruppen,
insbesondere verzweigte oder unverzweigte C1-5-Alkylgruppen,
z.B. Methyl-, Ethyl- und Propylgruppen ein, während Amid-bildende Gruppen
Aminofunktionen, wie zum Beispiel primäre Amin- oder Akylaminofunktionen,
z.B. Mono-C1-5-Alkylamino- und Di-C1-5-Alkylaminogruppen, wie zum Beispiel Methylamino,
Ethylamino, Dimethylamino, Diethylamino, Methylethylamino und dergleichen
ein. Aminosäureanaloge
sind zum Schutz des C-terminalen Endes der vorliegenden Verbindungen,
zum Beispiel decarboxylierten Aminosäure-Analogen, wie zum Beispiel
Agmatin, auch geeignet.
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Erfindungsgemäße Ausführungsformen
schließen
spezifisch solche Analoge ein, worin die N-terminale Blockierungsgruppe
Acetyl darstellt; und Analoge, worin die C-terminale Blockierungsgruppe
ein Amin, wie z.B. -NH2 darstellt.
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D. SYNTHESE DER GLP-2-ANTAGONISTEN
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Die
vorliegenden GLP-2-Antagonisten können unter Verwendung von Standardverfahren
der Peptidchemie synthetisiert und können auf GLP-2-Antagonistenaktivität beurteilt
werden, alles gemäß der hierin
bereitgestellten Anleitung. Die GLP-2-Antagonisten, die nur L-Aminosäuren inkorporieren,
können
durch Applikation der rekombinanten DNA-Technologie in gewerblichen
Mengen hergestellt werden. Für
diesen Zweck wird die DNA-Kodierung für den gewünschten GLP-2-Antagonisten
in einen Expressionsvektor inkorporiert und in einen mikrobiellen,
z.B. Hefe, oder anderen zellulären
Wirt transformiert, der dann unter Bedingungen kultiviert wird,
die für
die GLP-2-Antagonistenexpression geeignet sind. Eine Reihe vieler
verschiedener Genexpressionssysteme wurden für diesen Zweck angepasst, und
treiben in der Regel die Expression des gewünschten Gens aus Expressionsregulationselementen,
die von dem gewählten
Wirt natürlich
verwendet werden, an. Da GLP-2 für
seine Aktivität
keine posttranslationale Glycosylierung erfordert, kann seine Produktion zweckmäßigerweise
in Bakterienwirten, wie zum Beispiel E. coli, erreicht werden. Für eine derartige
Produktion kann die DNA-Kodierung für den ausgewählten GLP-2-Antagonisten
nützlicherweise
unter Expressionskontrollen der lac-, trp- oder PL-Gene von E. coli
gestellt werden. Als eine Alternative zur Expression der DNA-Kodierung
für den
GLP-2-Antagonisten
als solches kann der Wirt zur Expression des GLP-2-Antagonisten
als ein Fusionsprotein angepasst werden, worin der GLP-2-Antagonist
freisetzbar mit einem Trägerprotein, das
die Isolation und Stabilität
des Expressionsprodukts fördert,
verknüpft
ist.
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In
einem universell anwendbaren Ansatz zur Herstellung von ausgewählten GLP-2-Antagonisten,
und einem, der notwendigerweise zur Herstellung von GLP-2-Antagonistenformen
verwendet wird, die nicht genetisch kodierte Aminosäuren und
N- und C-terminal derivatisierte Formen inkorporieren, werden die
gut etablierten Verfahren der automatisierten Peptidsynthese eingesetzt,
von denen allgemeine Beschreibungen zum Beispiel in J. M. Stewart
und J. D. Young, Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Auflage, 1984,
Pierce Chemical Company, Rockford, Illinois; und in M. Bodanszky
und A. Bodanszky, The Practice of Peptide Synthesis, 1984, Springer-Verlag,
New York; Applied Biosystems 430A Users Manual, 1987, ABI Inc.,
Foster City, California, erscheinen. In diesen Verfahren wird der
GLP-2-Antagonist aus seinem C-terminalen, Harz-konjugierten Rest durch
die sequenzielle Addition von angemessen geschützten Aminosäuren unter
Verwendung von entweder den Fmoc- oder tBoc-Protokollen, wie zum
Beispiel von Orskov et al., 1989, vorstehend beschrieben wird, gezüchtet.
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Zur
Inkorporation von N- und/oder C-schützenden Gruppen können auch
für die
Festphasen-Peptidsyntheseverfahren übliche Protokolle
angewendet werden. Für
die Inkorporation von C-terminalen Schutzgruppen wird die Synthese
des gewünschten
Peptids zum Beispiel in der Regel unter Verwendung, als Festphase,
eines geträgerten
Harzes durchgeführt,
das chemisch modifiziert wurde, damit die Spaltung vom Harz in einem
Peptid mit der gewünschten
C-terminalen Schutzgruppe resultiert. Zur Bereitstellung von Peptiden, worin
der C-Terminus eine primäre
Aminoschutzgruppe trägt,
wird zum Beispiel die Synthese unter Verwendung eines p-Methylbenzhydrylamin-Harzes
(MBHA-Harzes) dergestalt durchgeführt, dass – wenn die Peptidsynthese abgeschlossen
ist – die
Behandlung mit Fluorwasserstoffsäure
das gewünschte
C-terminal aminierte Peptid freisetzt. Auf ähnliche Weise wird die Inkorporation
einer N-Methylamin-schützenden
Gruppe am C-Terminus unter Verwendung von N-Methylaminoethyl-derivatisiertem
DVB-Harz erreicht, das nach der HF-Behandlung ein Peptid freisetzt,
das einen N-Methyl-amidierten C-Terminus trägt. Schutz des C-Terminus durch Veresterung
kann auch unter Verwendung üblicher
Verfahren erreicht werden. Dies macht die Verwendung einer Kombination
von Harz-/Blockierungsgruppen erforderlich, die die Freisetzung
von Seitenketten-geschütztem
Peptid aus dem Harz erlaubt, um die sich anschließende Reaktion
mit dem gewünschten
Alkohol zur Bildung der Esterfunktion zu ermöglichen. Die FMOC-Schutzgruppen,
in Kombination mit DVB-Harz, das mit Methoxyalkoxybenzylalkohol
oder einem äquivalenten
Linker derivatisiert ist, können
für diesen
Zweck verwendet werden, wobei die Spaltung aus dem Träger durch
TFA in Dichlormethan bewirkt wird. Die Veresterung der geeignet
aktivierten Carboxylfunktion, z.B. mit DCC, kann dann durch Zufügen des
gewünschten
Alkohols, gefolgt von Entschützung
und Isolation des veresterten Peptidprodukts, ablaufen.
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Die
Inkorporation von N-terminalen Schutzgruppen kann, während das
synthetisierte Peptid noch am Harz angeheftet ist, zum Beispiel
durch Behandlung mit einem geeigneten Anhydrid und Nitril, erreicht
werden. Zur Inkorporation einer Acetyl-Schutzgruppe am N-Terminus
kann zum Beispiel das Harzgekoppelte Peptid mit 20%igem Essigsäureanhydrid
in Acetonitril behandelt werden. Das N-geschützte Peptidprodukt kann dann
aus dem Harz gespalten, entschützt
und anschließend
isoliert werden.
-
Sobald
die gewünschte
Peptidsequenz synthetisiert, aus dem Harz gespalten und vollständig entschützt wurde,
wird das Peptid alsdann zur Gewährleistung
der Rückgewinnung
eines einzelnen Oligopeptids mit der ausgewählten Aminosäuresequenz
gereinigt. Die Reinigung kann unter Verwendung von jedwedem der
Standardansätze
erreicht werden, welche die Umkehrphasen- Hochdruckflüssigkeitschromatographie (RP-HPLC)
auf alkylierten Silikasäulen,
z.B. C4-, C6- oder
C16-Silika, einschließen. Eine derartige Säulenfraktionierung
wird im Allgemeinen durch laufende lineare Gradienten, z.B. 10–90%, von
prozentual zunehmendem organischem Lösungsmittel, z.B. Acetonitril,
in einem wässrigen
Puffer, enthaltend gewöhnlich
eine kleine Menge (z.B. 0,1%) eines Paarungsmittels, wie zum Beispiel
TFA oder TEA, erreicht. Als Alternative kann die Ionenaustausch-HPLC
zum Trennen von Peptidspezies auf der Basis ihrer Ladungsmerkmale
eingesetzt werden. Die Säulenfraktionen
werden gesammelt und die, die Peptid der gewünschten/geforderten Reinheit
enthalten, werden optional gepoolt. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird das Peptid dann auf die etablierte Weise zum Austausch der
Spaltungssäure
(z.B. TFA) gegen eine pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch
verträgliche
Säure,
wie zum Beispiel Essig-, Salz-, Phosphor-, Malein-, Wein- und Bernsteinsäure und
dergleichen, zur Bereitstellung eines wasserlöslichen Salzes des Peptids
behandelt.
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E. ANWENDUNGEN DER ERFINDUNGSGEMÄSSEN GLP-2-ANTAGONISTEN
-
Es
wird erfindungsgemäß beabsichtigt,
dass der GLP-2-Antagonist zur Behandlung von Patienten, einschließlich Tieren
und Menschen, die von einer verminderten gastrointestinalen Gewebewachstumsrate profitieren
würden,
verabreicht wird. In einem Aspekt handelt es sich bei den Patienten-Kandidaten
um die, die von einer verminderten Dünndarmgewebsmasse profitieren
würden.
Die Wirkungen von GLP-2-Antagonisten auf
dieses Gewebe, wie sich anhand der hierin erläuterten Ergebnisse erwiesen
hat, ist dramatisch, und es würden
eindeutig die Patienten davon profitieren, die an Erkrankungen und
Störungen
leiden, die durch Hyperplasie in der Schleimhaut des Dünndarms
gekennzeichnet sind, die GLP-2-produzierende
Tumoren einschließen.
Eine andere Patientengruppe, die eindeutig von den Wirkungen der
GLP-2-Antagonisten profitieren würde,
stellt diejenige dar, bei denen die Induktion einer Hypoplasie des
Dünndarmgewebes,
wie zum Beispiel bei Patienten, die in der nahen Zukunft eine Strahlen-
oder Chemotherapie erhalten, oder bei Patienten, die eine Strahlen-
oder Chemotherapie erhalten, nützlich
ist. Die Epithelzellen des Dünndarms
sind durch schnelle Zellteilung gekennzeichnet und sind folglich
besonders suszeptibel für
Schädigungen
durch eine Strahlen- oder Chemotherapie. Zellschädigungen an den Epithelzellen
des Dünndarms
stellen bei Krebspatienten, die sich einer Therapie unterziehen,
in der Tat die Ursache einer signifikanten Mortalität und Morbidität dar. Folglich
wäre es
wünschenswert,
die Wachstumsrate dieser Zellen sofort vor der Einleitung dieser
Therapien und während
des Behandlungszyklus zu verlangsamen. Die Fähigkeit zur Abnahme der Wachstumsrate
der Dünndarmzellen
bei diesen Patienten und folglich des Erreichens einer Darmruhe
vor der Behandlung mit Chemo- oder Strahlentherapie würde den
zusätzlichen
Vorteil mit sich bringen, dass sie höhere Dosen der strahlen- und
chemotherapeutischen Mittel zulässt.
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Eine
andere klinische Situation, worin ein funktioneller Antagonist von
GLP-2 klinisch nützlich
wäre, stellt
die Behandlung eines Patienten, einschließlich eines Tieres oder eines
Menschen dar, der mit GLP-2 oder einem GLP-2-Agonisten chronisch
oder akut überdosiert
wurde. Eine noch andere potenzielle Applikation von funktionellen
Antagonisten von GLP-2 besteht in der Blockierung des Transports
von Toxinen oder anderen Arzneimitteln über die Schleimhautschicht.
Pathogene Wirkungen bei einigen Erkrankungen entstehen aufgrund
der Absorption von Toxinen oder Arzneimitteln über das intestinale Epithel.
Die Eliminierung der absorptiven Kapazität des Dünndarms durch Reduktion des
intestinalen Epithels kann gegebenenfalls vorteilhaft sein. Zum
Beispiel verlaufen einige Erkrankungen, wie zum Beispiel Cholera,
tödlich,
weil das Choleratoxin an die Rezeptoren im intestinalen Epithel
selbst bindet, was zu Dehydratation und zum Tod führt. GLP-2-Antagonisten
können
eine Darmruhe herbeiführen,
wobei das Targetgewebe für
das Toxin (das intestinale Epithel) und folglich die pathologische
Response auf Cholera eliminiert wird.
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Eine
noch andere Gruppe von Patienten, die von einer Abnahme der Masse
des Dünndarms
profitieren würden,
stellen diejenigen, die an Adipositas leiden, als eine Alternative
zur chirurgischen Intervention, wie zum Beispiel einer Resektion
des Dünndarms,
dar.
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Die
therapeutische Wirksamkeit der Behandlung mit dem GLP-2-Antagonisten
kann durch eine Darmbiopsie zur Untersuchung der Villus-Morphologie
oder durch biochemische Beurteilung der Nährstoffabsorption überwacht
werden. Die Wirksamkeit kann zusätzlich
unter Verwendung eines klinischen Endpunkts, der für die bestimmte
behandelte Störung
relevant ist, wie zum Bespiel Gewichtsverlust, behandelt werden.
Patienten mit Dünndarmkarzinom
kann der GLP-2-Antagonist zur Verminderung der Größe des Tumors
verabreicht werden. Als Alternative können Patienten mit Darmmotilitätsstörungen,
Reizdarm und chronischer Diarrhoe vom GLP-2-Antagonisten zur Steigerung
der Motilität
und/oder Reduktion der Diarrhoe profitieren.
-
Gegenstand
der Erfindung ist sowohl die Coadministration des GLP-2-Antagonisten
mit einem strahlentherapeutischen Mittel oder einem chemotherapeutischen
Mittel als auch die alternative Verabreichung des GLP-2-Antagonisten,
um auf diese Weise das Wachstum des Dünndarmgewebes vor der Einleitung
der Strahlen- oder Chemotherapie zu reduzieren. Geeignete Dosierungsregime
für GLP-2-Antagonisten
können
durch Überwachung
der sich anschließenden
Reduktion der intestinalen Schädigung
und/oder Genesungszeit nach der Strahlen- oder Chemotherapie bestimmt
werden.
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Eine
andere Anwendung für
Antagonisten von GLP-2 besteht in einer Therapie zum Korrigieren
des Flüssigkeitsungleichgewichts
aufgrund eines Malabsorptionsproblems über den Dünndarm hinweg. Die Wirksamkeit
der Behandlung mit einem GLP-2-Antagonisten wird durch Beurteilung
des Stuhlvolumens, des intra- und extrazellulären Flüssigkeitsvolumens (ICF- und
ECF-Volumens), Urinvolumens und der Osmolarität, des Blutdrucks und der Plasmaelektrolyten überwacht.
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Wie
hierin verwendet, versteht man unter dem Begriff „Patient" einen Menschen oder
einen anderen Säuger,
einschließlich
Nutz- und Haustieren.
-
F. FORMULIERUNGEN DER
GLP-2-ANTAGONISTEN
-
Zur
Verabreichung an Patienten, einschließlich Menschen und Tieren,
werden die GLP-2-Antagonisten in einem erfindungsgemäßen Aspekt
in pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch
verträglicher
Form (z.B. als ein Präparat,
das zum Beispiel durch ein Filter von 0,22 μm steril filtriert ist) und
im Wesentlichen pyrogenfrei bereitgestellt. Der zu formulierende
GLP-2-Antagonist wandert gegebenenfalls als ein einzelner oder individualisierter
HPLC-Peak, weist eine uniforme und authentische Aminosäurezusammensetzung
und Sequenz nach der Analyse davon auf und entspricht anderweitig
den von den verschiedenen nationalen Behörden, die die Qualität pharmazeutischer
und veterinärmedizinischer
Produkte regulieren, festgelegten Standards.
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Zur
therapeutischen Anwendung wird der gewählte GLP-2-Antagonist mit einem
Träger
formuliert, der pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch verträglich ist
und zur Abgabe des Peptids über die
gewählte
Verabreichungsroute angemessen ist. Geeignete pharmazeutisch oder
veterinärmedizinisch
verträgliche
Träger stellen
die dar, die üblicherweise
mit auf Peptid basierenden Arzneimitteln, wie zum Beispiel Verdünnungsmitteln,
Hilfsstoffen und dergleichen, verwendet werden. Es wird auf „Remington's Pharmaceutical
Sciences", 17. Auflage,
Mack Publishing Company, Easton, Penn., 1985, als Leitlinie zu Arzneimittelformulierungen
im Allgemeinen verwiesen. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform werden die Verbindungen
zur Verabreichung durch Infusion oder durch Injektion, entweder
subkutan oder intravenös,
formuliert und werden demgemäß als wässrige Lösungen in
steriler und pyrogenfreier Form verwendet und optional auf einen
geringgradig sauren oder physiologischen pH gepuffert. Folglich
können
die Verbindungen in destilliertem Wasser oder wünschenswerter in Kochsalzlösung, gepufferter
Kochsalzlösung
oder 5% Dextroselösung
verabreicht werden. Die Wasserlöslichkeit
kann gegebenenfalls durch Inkorporation eines Löslichkeits-Enhancers, wie zum Beispiel
Essigsäure,
verstärkt
werden.
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Der
wässrige
Träger
oder das wässrige
Vehikel kann zur Anwendung als Injektionsmittel mit einer Gelatinemenge,
die als Depot für
den GLP-2-Antagonisten an der Injektionsstelle oder in die Umgebung
der Injektionsstelle für
seine langsame Freisetzung am gewünschten Wirkort supplementiert
werden. Von Gelatine-Konzentrationen, die zum Erlangen der Depotwirkung
wirksam sind, wird erwartet, dass sie im Bereich von 10–20% liegen.
Alternative Gelatinierungsmittel, wie zum Beispiel Hyaluronsäure, können auch
als Depot-Mittel nützlich
sein.
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Die
erfindungsgemäßen GLP-2-Antagonisten
können
auch als eine Implantationsvorrichtung mit langsamer Freisetzung
zur verlängerten
und hinhaltenden Verabreichung des GLP-2-Antagonisten formuliert
werden. Beispiele solcher Formulierungen mit hinhaltender Freisetzung
schließen
Verbundstoffe von biokompatiblen Polymeren, wie zum Beispiel Poly(milchsäure), Poly(milchsäure-co-glykolsäure), Methylcellulose,
Hyaluronsäure,
Kollagen und dergleichen ein. Die Struktur, Auswahl und Verwendung
von abbaubaren Polymeren in Arzneimittelabgabevehikeln wurden in
mehreren Veröffentlichungen,
einschließlich
A. Domb et al., Polymers for Advanced Technologies 3: 279–292 (1992),
besprochen. Zusätzliche
Leitlinien zur Auswahl und Verwendung von Polymeren in pharmazeutischen
oder veterinärmedizinischen
Formulierungen können
im Text von M. Chasin und R. Langer (Hrsg.), „Biodegradable Polymers as
Drug Delivery Systems",
Vol. 45 in „Drugs and
the Pharmaceutical Sciences," M.
Dekker, New York, 1990, eingesehen werden. Liposome können auch zur
Bereitstellung für
die hinhaltende Freisetzung eines GLP-2-Antagonisten bereitgestellt
werden. Nähere
Angaben hinsichtlich wie die liposomalen Formulierungen von Arzneimitteln
von Interesse verwendet und hergestellt werden, sind unter anderen
Stellen in US-Pat. Nr. 4,944,948; US-Pat. Nr. 5,008,050; US-Pat.
Nr. 4,921,706; US-Pat. Nr. 4,927,637; US-Pat. Nr. 4,452,747; US-Pat.
Nr. 4,016,100, US-Pat. Nr. 4,311,712; US-Pat. Nr. 4,370,349; US-Pat.
Nr. 4,372,949; US-Pat. Nr. 4,529,561; US-Pat. Nr. 5,009,956; US-Pat.
Nr. 4,725,442; US-Pat. Nr. 4,737,323; US-Pat. Nr. 4,920,016, zu
finden. Formulierungen mit hinhaltender Freisetzung sind von besonderem
Interesse, wenn die Bereitstellung einer hohen lokalen Konzentration
eines GLP-2-Antagonisten
oder mit verlängert
zirkulierenden Konzentrationen wünschenswert
ist.
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Der
GLP-2-Antagonist kann in der Form eines steril gefüllten Durchstichfläschchens
oder einer steril gefüllten
Ampulle verwendet werden, die eine Menge des Peptids enthält, das
zum Antagonisieren der endogenen GLP-2-Aktivität, entweder in Unit-Dosis-
oder Multi-Dosis-Mengen, wirksam ist. Das Durchstichfläschchen
oder die Ampulle kann den GLP-2-Antagonisten und den gewünschten
Träger
als eine verabreichungsfertige Formulierung enthalten. Als Alternative
kann das Durchstichfläschchen
oder die Ampulle das GLP-2-Peptid in einer Form, wie zum Beispiel
in einer lyophilisierten Form enthalten, die zur Rekonstitution
in einem geeigneten Träger,
wie zum Beispiel einer Phosphat-gepufferten Kochsalzlösung geeignet
ist.
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Als
eine Alternative zu injizierbaren Formulierungen kann der GLP-2-Antagonist
zur Verabreichung über
andere Routen formuliert werden. Orale Dosierungsformen, wie zum
Beispiel Tabletten, Kapseln und dergleichen, können gemäß der standardmäßigen praktischen
pharmazeutischen oder veterinärmedizinischen Ausführung formuliert
werden.
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Letztendlich
kann die anhaltende Abgabe des GLP-2-Antagonisten für Gewichtsverlust
oder andere therapeutische Indikationen durch Gentherapieverfahren
erreicht werden. Die Zellen können
zum Beispiel ex vivo zur Expression hoher Konzentrationen des GLP-2-Antagonisten
manipuliert werden, und danach können solche
Zellen in den tierischen oder humanen Patienten zur therapeutischen
Wirkung implantiert werden.
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G. DOSIERUNGEN DER ERFINDUNGSGEMÄSSEN GLP-2-ANTAGONISTEN
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Die
therapeutische Dosierung und das therapeutische Regime, die für die Behandlung
am angemessensten sind, werden selbstverständlich mit der zu behandelnden
Erkrankung oder Störung
und gemäß dem Gewicht
des Patienten and anderen Parametern variieren. Die hierin nachstehend
vorgelegten Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine Dosis des GLP-2-Antagonisten äquivalent
mit ca. 1 mg/kg bis 100 μg/kg
(oder weniger), zweimal täglich über 10 Tage
verabreicht, eine sehr signifikante Abnahme der Dünndarmmasse
herbeiführen
kann. Es ist vorstellbar, dass viel kleinere Dosen, zum Beispiel
im Bereich von μg/kg
und einer kürzeren
oder längeren
Behandlungsdauer oder -frequenz auch zu therapeutisch nützlichen
Ergebnissen, d. h. einer statistisch signifikanten Abnahme, insbesondere
der Dünndarmmasse
führen.
Die zur humanen Anwendung angemessensten Dosierungsgrößen und
das Dosierungsregime werden von den hierin vorgelegten Ergebnissen
geleitet und können
in ordnungsgemäß angelegten
klinischen Prüfungen
bestätigt
werden.
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Ein
wirksames Dosierungs- und Behandlngsprotokoll kann anhand üblicher
Mittel bestimmt werden, wobei man mit einer niedrigen Dosis bei
Labortieren beginnt und dann die Dosierung steigert, während man die
Wirkungen überwacht
und auch das Dosierungsregime systematisch variiert. Zahlreiche
Faktoren können von
einem Kliniker bei der Ermittlung einer optimalen Dosierung für einen
gegebenen Patienten in Betracht gezogen werden. Primär unter
diesen ist die Menge von GLP-2, die in der Regel im Plasma zirkuliert,
die in der Größenordnung
von 151 pmol/ml im Ruhezustand liegt, die nach Nahrungsaufnahme
für gesunde
erwachsene Menschen auf 225 pmol/ml ansteigt (Orskov. C. und Holst,
J. J., 1987, Scand. J. Clin. Lav. Invest. 47: 165). Zusätzliche
Faktoren schließen
die Größe des Patienten,
das Alter des Patienten, den Allgemeinzustand des Patienten, die
entsprechende zu behandelnde Erkrankung, den Schweregrad der Erkrankung,
das Vorliegen anderer Arzneimittel im Patienten, die Aktivität des GLP-2-Antagonisten
in vivo und dergleichen ein. Die Studiendosierungen würden nach
Erwägung
der Ergebnisse aus Tierstudien und der klinischen Literatur gewählt. Der
Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass Informationen, wie zum
Beispiel der sich von kompetitiven GLP-2-Bindungsassays in vitro
herleitenden Bindungskonstanten und Ki, auch bei der Berechnung
der Dosierungen ebenso wie der berechneten Halbwertzeit des GLP-2-Antagonisten
in vivo verwendet werden können.
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Eine
typische humane Dosis eines GLP-2-Antagonisten würde von ca. 10 μg/kg Körpergewicht/Tag
bis ca. 10 mg/kg/Tag, bevorzugt von ca. 50 μg/kg/Tag bis ca. 5 mg/kg/Tag
und am bevorzugtesten ca. 100 μg/kg/Tag
bis 1 mg/kg/Tag betragen. Genauso wie es vorstellbar ist, dass die
erfindungsgemäßen GLP-2-Antagonisten
bis zu 10- und sogar 100-mal potenter als GLP-2 sein könnten, könnte eine
typische Dosis eines derartigen GLP-2-Antagonisten niedriger, wie
zum Beispiel von ca. 100 ng/kg Körpergewicht/Tag
bis 1 mg/kg/Tag, bevorzugt 1 μg/kg/Tag
bis 500 μg/kg/Tag
und noch bevorzugter 1 μg/kg/Tag
bis 100 μg/kg/Tag
liegen.
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Die
folgenden Beispiele beschreiben erfindungsgemäße Peptide und andere Peptide
für Referenzwecke.
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BEISPIEL 1 – SYNTHESE
DES GLP-2-ANTAGONISTEN
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Die
folgenden GLP-2-Antagonisten-Peptide wurden synthetisiert:
[Gly2, Ala15]GLP-2; [Gly2, Ala22]GLP-2; [Gly2, Ala29]GLP-2; [Gly2, Ala32]GLP-2 [Gly2, Ala33]GLP-2; Ratten-GLP-2 (2-33),
Ratten-GLP-2 (3-33); Ratten-GLP-2 (4-33); Ratten-GLP-2 (5-33); [Leu2]GLP-2; [Glu2]GLP-2; [Arg2]GLP-2; [Trp2]GLP-2;
[Cys2]GLP-2; [PO3-Tyr2]GLP-2 und [Phg2]GLP-2.
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Die
Festphasen-Peptidsynthese (SPPS) wurde manuell in einem 300 Milliliter
(ml) fassenden Gefäß im 3-Millimol-(mmol)-Maßstab unter
Verwendung von 6 Gramm (g) Chlormethyl-(Merrifield)-Harz (für die C-terminale
freie Säure
der Peptide) mit einer Substitution von 0,5 Milliäquivalenten
(mÄq) pro
Gramm durchgeführt. Aminosäuren wurden
am Amino-Terminus mit der t-Butyloxycarbonyl-Gruppe (tBoc-Gruppe)
geschützt.
Die Seitenketten von trifunktionellen Aminosäuren wurden mit den Benzyl-
(Bz, für
Serin und Threonin), Benzyloxymethyl-(BOM, für Histidin), 2-Brombenzyloxycarbonyl-(2-BrZ,
für Tyrosin),
2-Chlorbenzyloxycarbonyl-(2-ClZ, für Lysin), Cyclohexyl-(cHex,
für Asparagin-
und Glutaminsäuren)
und Tosyl-Gruppen (Tos, für
Arginin) geschützt.
Die erste Aminosäure
wurde durch Veresterung der geschützten Aminosäure in Anwesenheit von
Kaliumfluorid (KF) an das Chlormethyl-Harz gekoppelt. C-terminale
Amide von Peptiden wurden auf einem 4-Methylbenzhydrylamin-Harz
(MBHA-Harz) im 3-mmol-Maßstab unter
Verwendung von 6 g Harz mit einer Substitution von 0,5 mÄq/g synthetisiert.
Die erste Aminosäure
wurde gemäß dem für die Peptidelongation
beschriebenen Verfahren an das MBHA-Harz gekoppelt.
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Die
Entschützung
der Aminogruppe wurde unter Verwendung von 50% Trifluoressigsäure (TFA)
in Dichlormethan (CH2Cl2)
durchgeführt,
gefolgt von der Neutralisierung unter Verwendung von zweimaligem
Waschen mit 10% Triethylamin (Et3N) in CH2Cl2. Die Peptidelongation
wurde unter Verwendung von N,N-Dicyclohexylcarbodiimid-/1-Hydroxybenzotriazol-Aktivierung
(DCC/HOBt-Aktivierung)
in CH2Cl2/Dimethylformamid (DMF)
durchgeführt.
Die wachsende Peptidkette wurde nach jedem Elongationsschritt mit
20% Ac2O in CH2Cl2 gekappt. Das Peptid-Harz wurde nach jedem
Elongations-, Kappungs- und Entschützungsschritt mit Isopropanol
(iPrOH) und Methanol (MeOH) gewaschen. Das Waschen wurde einmal
wiederholt. Die N-terminalen Acetylpeptide wurden, wie beschrieben,
durch Acetylierung der terminalen Aminogruppe mit 20% Ac2O in CH2Cl2 nach der Entschützung und Neutralisation hergestellt.
Die Harz-gebundenen Produkte wurden mittels eines „Low- High"-Verfahrens unter
Verwendung von Fluorwasserstoff (HF), enthaltend Dimethylsulfid
(DMS) und p-Kresol
als Fänger,
routinemäßig gespalten.
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Die
Rohpeptide wurden mithilfe der präparativen Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) unter Verwendung einer Vydac C18, 15–20 μm Porenweite, 2 Inch × 12 Inch,
Umkehrphasen-Silikasäule
unter Verwendung der Gradientenelution mit 0,1% TPA, in Wasser modifiziert
mit Acetonitril gereinigt. Die Elution wurde bei 220 Nanometer (nm) überwacht.
Jede gesammelte Fraktion wurde anhand der analytischen HPLC unter Verwendung
einer Vydac C18, 5 μm,
4,6 × 254
Millimeter (mm), Umkehrphasen-Silikasäule mittels
Gradientenelution unter Verwendung von 0,1% TFA in Wasser, modifiziert
mit Acetonitril auf Reinheit analysiert und bei 215 nm überwacht.
Fraktionen, die eine größere als
95%ige Reinheit aufwiesen, wurden kombiniert und lyophilisiert.
Aus den TFA-Salzen wurden Acetatsalze der Peptide durch Auflösung des
lyophilisierten Pulvers in Wasser, mit Zugabe von Acetonitril, um
gegebenenfalls die Auflösung
zu unterstützen,
hergestellt. Die Lösung
wurde durch ein protoniertes Kationenaustauscherharz Bio-Rex 70
gegeben. Das Harz wurde mit 5 Bettvolumina Wasser gewaschen und
das Harz-gebundene Peptid mit 50% Essigsäure in Wasser eluiert. Der
Eluent wurde mit Wasser verdünnt
und lyophilisiert.
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Das
letztlich lyophilisierte Pulver wurde anhand zweier analytischer
Umkehrphasen-HPLC-Verfahren unter
Verwendung einer Vydac C18, 5 μm,
4,6 × 254
mm Umkehrphasen-Silikasäule
auf Reinheit analysiert. Es wurden zwei Lösungsmittelsysteme verwendet:
ein Wassergradient, eingestellt auf pH 2,25 mit Triethylaminphosphat,
modifiziert mit Acetonitril; und ein Gradient aus 0,1% TFA in Wasser,
modifiziert mit Acetonitril. Der Säuleneluent wurde bei 215 nm überwacht.
Die Identität
von jedem Produkt wurde mittels der Aminosäureanalyse und mittels Elektroskopie-Massenspektrometrie
bestätigt.
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Die
GLP-2-Antagonisten wurden als Nächstes
wie nachstehend in Beispiel 2 beschrieben formuliert. Jeder der
GLP-2-Antagonisten war, sofern nicht anderweitig angegeben wird,
in Wasser bei Raumtemperatur vollständig löslich.
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BEISPIEL 2 – FORMULIERUNG
DES GLP-2-ANTAGONISTEN
-
Die
GLP-2-Antagonisten wurden für
Injektionszwecke entweder in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung oder
als eine Gelatine-enthaltende Depotformulierung formuliert. Für die PBS-formulierten
GLP-2-Antagonistenpräparationen
wurde zuerst unter Verwendung von 80 g NaCl (BDH ACS 783), 2 g KCl
(BDH ACS 645), 11,5 g Na2HPO4 (Anachemia
AC-8460) und 2 g KH2PO4 (Malinckrodt
AR7100) eine 10 × PBS-Stammlösung hergestellt,
die mit sterilem destilliertem Wasser auf ein Gesamtvolumen von
einem Liter aufgefüllt
wurde. Die endgültige
Arbeitslösung
wurde durch eine Verdünnung
der Stammlösung
von 10:1 mit sterilem destilliertem Wasser erhalten und gegebenenfalls
unter Verwendung ausreichender Volumina von 10 N NaOH auf pH 7,3–7,4 eingestellt.
Die Arbeitslösung
wurde dann 30 Minuten autoklaviert. In der endgültigen PBS-Arbeitslösung betrugen
die Konzentrationen 137 mM NaCl, 2,7 mM KCl, 4,3 mM Na2HPO4·7H2O und 1,4 mM KH2PO4.
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Die
GLP-2-Antagonisten, als ein pulverförmiges Peptid, wurden der PBS-Arbeitslösung nach
Bedarf zugefügt,
um Formulierungen mit den gewünschten
Peptidkonzentrationen zu erzeugen. So wurden zum Beispiel zur Erzeugung
einer PBS-Lösung
aus einem GLP-2-Antagonisten bei 130 mg/l 5,2 mg GLP-2-Antagonist in
40 ml PBS aufgelöst,
um eine GLP-2-Antagonisten-Konzentration von 130 μg/ml zu ergeben,
und Filter-sterilisiert. 0,5 ml der GLP-2-Antagonistenlösung wurden
zweimal täglich
injiziert.
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Zur
Erzeugung von auf Gelatine basierenden GLP-2-Antagonisten-Formulierungen
wurde zuerst eine Gelatinelösung
durch Auflösen
von 12 Gramm Gelatine (Sigma, G-8150 Lot Nr. 54HO7241 Typ A aus Schweinehaut
[9000-70-8] ca. 300 Bloom) in 100 ml destilliertem Wasser hergestellt.
Die Gelatinelösung
wurde dann autoklaviert, bei 37°C
erwärmt
und der in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung aufgelöste GLP-2-Antagonist wurde,
wie vorstehend beschrieben, zugefügt, um spezifische, gewünschte Peptidkonzentrationen
zu erlangen. Um zum Beispiel eine auf Gelatine basierende PBS-Lösung des
GLP-2-Antagonisten
in einer Konzentration von 130 mg/l zu erzeugen, wurden 10 ml einer
mit 5,2 mg GLP-2-Antagonist
hergestellten PBS-Lösung
mit 30 ml der 20%igen Gelatine-Arbeitslösung, wie zuerst vorstehend
beschrieben, hergestellt. Die Lösung
wurde durch vorsichtiges Pipettieren gemischt, um eine Endlösung von
130 mg/l GLP-2-Antagonist in PBS/15% Gelatine zu ergeben.
-
BEISPIEL 3 – ASSAY
AUF RESISTENZ GEGEN DIPEPTIDYLPEPTIDASE IV
-
Die
folgenden Peptide wurden auf Resistenz gegen Dipeptidylpeptidase
IV (DPP-IV) getestet: ein Kontrollpeptid, Ratten-GLP-2; der [D-Ala2]-GLP-2-Agonist der Ratte; und der [Gly2]-GLP-2-Agonist der Ratte. Zusätzlich wurden
auch die folgenden Peptide auf DPP-IV-Resistenz getestet: [Gly2, Ala15]GLP-2, [Gly2, Ala-22]GLP-2,
[Gly2, Ala29]GLP-2,
[Gly2, Ala32]GLP-2,
[Gly2, Ala33]GLP-2,
[Leu2]GLP-2, [Glu2]GLP-2, [Arg2]GLP-2, [Trp2]GLP-2,
[PO3-Tyr2]GLP-2
und [Cys2]GLP-2. Zur Durchführung des
Assays wurden 2,5 Mikroliter (μl)
einer Lösung
von DPP-IV aus der humanen Plazenta (Calbiochem, La Jolla, CA, Kat.
Nr. 317624), enthaltend 0,125 Millieinheiten (mU) Enzym in 50% Glycerol,
10 mM Tris, pH 7,8, EDTA und 0,02% NaN3 50 μl einer Lösung des
in einer Konzentration von 0,2 mg/ml in PBS bei pH 7,4 hergestellten
Testpeptids zugefügt. Das
Gemisch wurde bei 37°C
in einem Umlaufwasserbad 24 Stunden inkubiert. Die Inkubation wurde
durch die Zugabe von 50 μl
einer Lösung
aus Diprotin A, hergestellt in einer Konzentration von 4 mg/ml in
PBS, gequencht. Jedes Peptid wurde in Doppelbestimmung getestet.
-
Jede
Probe wurde mittels der Umkehrphasen-(RP)-HPLC wie folgt analysiert:
90 μl des
gequenchten Inkubationsgemischs wurden auf eine Rainin Dynamax 300 Å, C18,
5 Mikron, 4,6 × 250
Millimeter Säule
injiziert. Die Proben wurden mit 0,1% Trifluoressigsäure (TFA)
in Wasser, modifiziert mit 0,1% Acetonitril, unter Verwendung eines
linearen Gradienten und einer Fließrate von 1 ml pro Minute eluiert.
Die Probenkomponenten wurden bei 214 Nanometer (nm) nachgewiesen.
Das Ausmaß der
Spaltung wurde durch relative Integration des Peaks, der dem Spaltprodukt
entspricht, im Vergleich zu dem des zurückbleibenden, nicht verdauten Ausgangspeptids
gemessen. Es wurde bestätigt,
dass sich das Spaltprodukt des Kontrollpeptids, Ratten-GLP-2(1-33),
das Ratten-GLP-2(3-33) sein sollte, aus der Spaltung zwischen den
Resten Ala2 und Asp2, durch
Vergleich der Retentionszeit dieser Komponente mit der eines synthetischen
Peptid-Standards, Ratten-GLP-2(3-33), und durch Sammlung des Produkts
aus der HPLC und Analyse mittels Massenspektrometrie, ergab.
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Nach
der 24-stündigen
Inkubation wurden 22% des Kontrollpeptids, Ratten-GLP-2 durch DPP-IV
gespalten. Für
die folgenden Peptide wurden nach 24 Stunden keine Spaltprodukte
nachgewiesen: [D-Ala2]GLP-2 der Ratte, [Gly2]GLP-2
der Ratte, [Gly2, Ala15]GLP-2,
[Gly2, Ala22]GLP-2,
[Gly2, Ala-29]GLP-2, [Gly2,
Ala32]GLP-2, [Gly2,
Ala33]GLP-2, [Leu2]GLP-2,
[Glu2]GLP-2, [Arg2]GLP-2,
[Trp2]GLP-2, [PO3-Tyr2]GLP-2, und
[Cys2]GLP-2.
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BEISPIEL 4 – BEURTEILUNG
DES GLP-2-ANTAGONISTEN DURCH VERABREICHUNG AN MÄUSE
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Empfänger waren
CD1-Mäuse,
die vom Charles River Laboratory (Ontario, Kanada) erworben wurden.
Bei den CD1-Mäusen
handelte es sich zum Zeitpunkt der Injektion um altersmäßig abgestimmte
Weibchen (n = 3–4
pro Gruppe), 6 Wochen alt, sofern nicht anderweitig spezifiziert
wird. Die Tiere durften sich vor Einleitung eines jeden Experiments
mindestens 24 Stunden an die Laboreinrichtung akklimatisieren. Die
Tiere wurden mithilfe eines gestanzten Ohrlochs identifiziert. Die
Ration oder die Aktivität
der Mäuse
wurde während der
Experimente nicht eingeschränkt.
Der Licht-Dunkel-Zyklus betrug, zwischen 18:00 Uhr und 6:00 Uhr,
12 Stunden. Bei den Kontrollen handelte es sich um alters- und geschlechtsmäßig abgestimmte
(n = 3–4)
Tiere. Die Mäuse
wurden zweimal täglich
(b.i.d.) mit 2,5 μg
Peptid in einem Gesamtvolumen von 0,5 ml PBS subkutan injiziert
und wurden in der Laboreinrichtung täglich überwacht. Die Tiere wurden
10 oder 14 Tage nach der Injektion geopfert und wurden vor dem Opfern
mindestens 20 Stunden fasten lassen.
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Die
Mäuse wurden
mit CO2 anästhesiert und mittels Herzpunktion
ausgeblutet. Das Blut wurde in 75 μl TED (Trasysol; EDTA (5000
KIU/ml: 1,2 mg/ml; Diprotin-A)) gesammelt und wurde bei 14 k × g 5 Minuten zentrifugiert,
und das Plasma wurde vor der Analyse bei –70°C gelagert. Der Dünndarm wurde,
vom Pylorus bis zum Cäcum,
aus der Bauchhöhle
entfernt, gereinigt, gewogen und gemessen. Für Vergleichszwecke wurden von
jedem Tier, von der identischen anatomischen Position, Schnitte
angefertigt. Für
die Histomorphometrie wurden jeweils 1,5–2,0 cm lange Fragmente bei
8 ± 2
cm, 182 cm, 32 ± 2
cm vom Pylorus ausgehend gewonnen, die dem proximalen Jejunum, distalen
Jejunum und distalen Ileum entsprachen. Jedes Dünndarmfragment wurde längs verlaufend
an seiner dem Mesenterium abgewandten Seite auf einem Gewebsblock
geöffnet,
dann über
Nacht in 10% Formalin (Vol./Vol.) gegeben und danach in 70%igen
ETOH überführt.
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Die
prozentuale Änderung
des Dünndarmgewichts
wurde wie folgt berechnet: durch Dividieren der mittleren Änderung
des Darmgewichts von mit dem Antagonisten behandelten Mäusen relativ
zu mit nur dem Vehikel behandelten Mäusen, durch das mittlere Darmgewicht
von nur mit dem Vehikel behandelten Mäusen, und Multiplikation dieser
Zahl mit 100.
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Diese
Ergebnisse etablieren, dass Antagonisten des humanen GLP-2, die
Substitutionen der konservierten Reste an den Positionen 15, 29,
32 oder 33 mit einem Alaninrest enthalten, faktisch zu einer Abnahme des
Dünndarmgewichts
führen,
wenn sie in die Maus injiziert werden. Im Gegensatz dazu erhöhen Analoge des
humanen GLP-2, die einen Wildtyprest an diesen Positionen enthalten
(die aber die Gly2-Substitution enthalten),
das Dünndarmgewicht,
wenn sie unter Verwendung eines identischen experimentellen Protokolls
in die Mäuse
injiziert werden (Daten nicht gezeigt). Deshalb wurde gefolgert,
dass die Substitution der Reste an den Positionen 15, 29, 32 oder
33 die funktionelle Aktivität
von GLP-2 teilweise disruptiert und zu einem GLP-2-Antagonisten
führt.
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Zusätzlich zeigen
diese Daten auch das extrem überraschende
Ergebnis, dass Substitutionen der Ala2-Position
durch einen Aminosäurerest,
mit Ausnahme von Gly, spezifisch Leu, Glu, Arg, Trp, Cys, PO3-Tyr und Phg zu einer antagonistischen Aktivität führten.
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BEISPIEL 5 – BEURTEILUNG
VON GLP-2-ANTAGONISTEN DURCH COADMINISTRATION MIT GLP-2 AN MÄUSE
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Der
Kandidaten-Peptidantagonist und GLP-2 von der Ratte wurden in PBS
aufgelöst,
um ein Endverhältnis
von 25 μg
Antagonist/2,5 μg
GLP-2 pro 0,5 ml Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (für ein Verhältnis von 10:1) oder 12,5 μg Antagonist/2,5 μg GLP-2 pro
0,5 ml Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung (für ein Verhältnis von 4:1), wie angezeigt
zu ergeben. Das Antagonisten-/GLP-2-Gemisch wurde an 6–8 Wochen
alte weibliche CD1-Mäuse
subkutan verabreicht, wobei die injizierte Peptidmenge 25 μg Antagonist/2,5 μG GLP-2 in
0,5 ml zweimal täglich
oder 12,5 μg
Antagonist/2,5 μg
GLP-2 in 0,5 ml zweimal täglich
betrug. Nach 10–14 Tagen
wurden die mit Peptid-injizierten Mäuse und die Kontrollmäuse (mit
Kochsalz injiziert) geopfert und die Dünndarmgewichte bestimmt.
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Diese
Ergebnisse erläutern,
dass Deletionen der ersten eins bis vier Reste von GLP-2 zu einem
Antagonisten führen,
der die intestinotrophe Aktivität
der Ratten-GLP-2 antagonisiert, wenn er in experimentelle Mäuse coinjiziert
wird. Diese Ergebnisse sind aus mindestens zwei Gründen signifikant.
Erstens zeigen diese Daten, dass der extreme Aminoterminus der GLP-2-Peptide
an der intestinotrophen Wirkung von GLP-2 beteiligt ist. Deshalb
werden andere Veränderungen,
welche diesen Terminus disruptieren, zum Beispiel Substitutionen
von Aminosäuren
mit entgegengesetzten Eigenschaften, anstelle von Deletionen, wahrscheinlich
an das sich ergebende Analog auch eine antagonistische Aktivität verleihen.
Zweitens dient die Coadministration von Antagonist und GLP-2 der
Abnahme oder sogar Elimination der intestinotrophen Wirkung von
GLP-2. Antagonisten von GLP-2 können
deshalb in Situationen an einen Patienten verabreicht werden, bei
dem eine übermäßige Produktion
von GLP-2 auftritt, zum Beispiel bei einem Patienten mit einem Tumor,
der GLP-2 sezerniert und/oder auf das GLP-2-Peptid trophisch anspricht.