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Hintergrund der Erfindung
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Gamma-Interferon
(IFN-γ)
und Alpha-Tumornekrosefaktor (TNF-α) sind mit der Entwicklung,
Verschlimmerung und bzw. oder Wiederkehr von zahlreichen Autoimmunerkrankungen
in Verbindung gebracht worden. So sind z.B. sowohl IFN-γ als auch TNF-α mit dem
Verlauf von multipler Sklerose [Chloflon et al., Eur. Cytokine Netw.
3(6), 1992, Seiten 523-531; Steinman Scientific American, September 1993,
Seiten 107–114,
Hofman et al., J. Exp. Med. 170, 1989, Seiten 607–612; Panitch
et al., Neurology, 37, 1987, Seiten 1097–1102] und Diabetes vom Typ
I (Insulin-abhängiger
Diabetes mellitus, IDDM) [Castano et al., Annu. Rev. Immunol. 8,
1990, Seiten 647–679;
Campbell et al., J. Clin. Invest. 87, 1991, Seiten 739–742] in
Verbindung gebracht worden. Während
gefunden worden ist, dass TNF-α die
Entwicklung von rheumatoider Arthritis fördert [Feldmann et al., Progress
in Growth Factor Research, 4, 1992, Seiten 247–255], ist die Verabreichung
von IFN-γ mit
Verbesserungen bei an Arthritis leidenden Patienten in Verbindung
gebracht worden [Veys et al., J. Rheumatology, 15(4), 1988, Seiten
570–574]. Weiterhin
haben Studien gezeigt, daß IFN-γ in die Autoimmunerkrankungen
involviert ist, die mit systemischem Lupus erythematosus (SLE) [Funauchi
et al., Tohoku J. Exp. Med. 164, 1991, Seiten 259-267; Bankhurst,
J. Rheumatology, 14 (supp. 13), 1987, Seiten 63–67] autoimmuner Thyroiditis
[Tang et al., Eur. J. Immunol. 23, 1993, Seiten 275–278] und
autoimmunen entzündlichen
Augenerkrankungen (z.B. autoimmune Uveoretinitis)[Charteris et al.,
Immunology 75, 1992, Seiten 463–467]
assoziiert sind. Die Entwicklung von autoimmuner Lungenentzündung [Deguchi
et al., Clin. Exp. Immunol. 85, 1991, Seiten 392–395] und des Guillain-Barre
Syndroms [Baron et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 1993, Seiten 4414–4418] sind
ebenfalls mit TNF-α-Aktivität in Verbindung
gebracht worden.
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Interleukin-12
(IL-12) ist ein heterodimeres Cytokin, das ursprünglich als ein Faktor identifiziert wurde,
der IFN-γ von
T-Zellen und natürlichen
Killerzellen induziert, wie beschrieben in PCT/US91/06332, veröffentlicht
am 02. April 1992. PCT/US91/06332 erwähnt IL-12 als einen natürliche Killerzellen
stimulierenden Faktor oder NKSF.
EP 433827 ,
veröffentlicht
am 26. Juni 1991, offenbart IL-12 als einen die Reife von cytotoxischen
Lymphozyten fördernden
Faktor (CLMF). IL-12 stimuliert auch natürliche Killerzellen an vitro
durch Steigerung ihrer Fähigkeit
Target-Zellen zu lysieren, in einem Ausmaß vergleichbar dem mit IFN-α und IL-2
erreichten, gut bekannten Aktivatoren der cytotoxischen Aktivität von natürlichen
Killerzellen. Zu den weiteren identifizierten in vitro Aktivitäten von
IL-12 zählen
die Induzierung von TNF-α;
die Induzierung der Proliferation von T-Zellen als Co-Stimulanz;
die Suppression der durch IL-2 induzierten Proliferation von natürlichen
Killerblasten; die Suppression der durch IL-2 induzierten Proliferation
von T-Zellrezeptor-γδ-positiven
Zellen; die Promotion der Differenzierung von Th1 T-Zellen aus Vorläufern; die
Steigerung der Proliferation nur von Th1, aber nicht von Th2; die
Steigerung der cytolytischen Aktivität von T-Zellen; die Steigerung
der Erzeugung von cytotoxischen Lymphozyten; die Steigerung der
cytolytischen Aktivität
von natürlichen
Killerzellen und natürlichen
Killerblasten; die ex vivo Steigerung der natürlichen Killeraktivität in peripheren
mononuklearen Zellen im Blut von mit IL-2 behandelten Patienten;
die Induzierung von Adhäsionsmolekülen auf
natürlichen
Killerzellen; die Induzierung von Perforin- und Granzym B-mRNAs in natürlichen
Killerblasten; die Induzierung von IL-2 Rezeptoruntereinheiten (p55,
p75) auf natürlichen Killerzellen;
die Suppression der Synthese von IgE durch von IFN-γ abhängige und
unabhängige
Mechanismen; die Modulation der Entwicklung von T-Zellen im fetalen
Thymusorgankulturen; und die Synergie mit einem Kit-Liganden zur
Förderung
des Wachstums von Myeloid- und B-Zellen-Vorläufern. Zu den bekannten in
vivo Aktivitäten
von IL-12 zählen die
Induzierung von IFN-γ;
die Steigerung der Aktivität
von natürlichen
Killerzellen in Milz, Leber, Lungen und Bauchhöhle; die Steigerung der Erzeugung
von Allo-spezifischen cytotoxischen Lymphozyten; die Induzierung
von extramedullarer Hematopoese in der Milz der Maus; die reversible
Suppression der Hematopoese im Knochenmark; die reversible Induzierung von
Anämie,
Lymphopenie und Neutropenie in der Maus; die Suppresion der durch
Anti-IgD induzierten Expression von IgE, IgG1 und IL-4; die gesteigerte Überlebensrate
von SCID-Mäusen,
die mit Toxoplasma gondii behandelt wurden; die Heilung von Leishmaniasis
in dafür
empfänglichen
Mäusestämmen; die
herabgesetzte Biobelastung im Cryptococcose-Modell; die Suppression
von Tumorwachstum; und die Steigerung der Immunität gegenüber Tumorzellen.
IL-12 wird weiterhin in vivo induziert in dem Reaktionsmodell des
septischen Schocks nach Shwartzman.
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Darüber hinaus
offenbart
EP 0 638 644 ,
publiziert am 15. Februar 1995, die Verwendung von IL-12 Rezeptoren
mit niedriger Affinität
und Immunglobuline, die fähig
sind, selektiv an den IL-12 Rezeptor zu binden, zur Behandlung autoimmuner
Funktionsstörungen.
Die Verwendung einer p40 Untereinheit von IL-12 zur Behandlung von
Autoimmunerkrankungen ist in
EP
0 625 354 , publiziert am 23. November 1994, offenbart.
Die Verwendung eines IL-12 p40 Homodimers zur Behandlung von autoimmunen Störungen wird
in
EP 0 640 689 , publiziert
am 1. März
1995 beschrieben. Der Disclaimer in Anspruch 1 wurde eingefügt, um den
obengenannten Gegenstand von
EP
0 638 644 ,
EP 0 625
354 und
EP 0 640 689 auszuschliessen.
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Auch
wenn IL-12 die Erzeugung von IFN-γ und
TNF-α in
vivo induzieren kann, so ist doch der Zusammenhang zwischen den
in vivo Konzentrationen von IL-12 und solchen Autoimmunerkrankungen, die
durch die Konzentrationen an IFN-γ und
TNF-α beeinflußt werden,
noch nicht festgestellt. Weiterhin sind die Wirkungen der Verabreichung
von Antagonisten von endogenem IL-12 (wie z.B. Anti-IL,-12 Antikörper) auf
Autoimmunerkrankungen, die mit der Induzierung von IFN-γ oder TNF-α verbunden
sind, noch nicht untersucht worden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung eines IL-12 Antagonisten
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Behandlung
(z.B. die Heilung, Linderung, Verzögerung oder Verhinderung des
Ausbruchs, Verhinderung einer Wiedererkrankung oder eines Rückfalls)
von autoimmunen Zuständen
oder Erkrankungen zur Verfügung,
mit der Maßgabe,
dass dieser Antagonist keiner der folgenden ist: ein IL-12 Rezeptor,
welcher spezifisch und in sättigbarer
Weise IL-12 bindet, mit einer apparenten Affinität von 5 oder 10 nM; ein Immunglobulin,
welches in der Lage ist, selektiv an den IL-12 Rezeptor zu binden;
ein IL-12 p40 Homodimer; oder eine IL-12 p40 Untereinheit. Bei bevorzugten Ausführungsformen
ist der Zustand ein solcher, der durch einen Anstieg der Konzentrationen
eines Cytokins, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus TNF-α oder
IFN-γ, gefördert wird.
Zu solchen Zuständen
zählen,
ohne Beschränkung
hierauf, diejenigen, die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus multipler Sklerose, systemischem
Lupus erythematosus, rheumatoider Arthritis, autoimmuner Lungenentzündung, Guillain-Barré Syndrom,
autoimmuner Thyroiditis und autoimmuner entzündlicher Augenkrankheit. Multiple
Sklerose ist ein besonders bevorzugter Zustand zur Behandlung gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie hierin beschrieben.
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In
bestimmten Ausführungsformen
schließt die
Verwendung zur Behandlung gemäß der vorliegenden
Erfindung die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
eines IL-12 Antagonisten an ein Säugetier ein, vorteilhaft die
Verabreichung eines Antikörpers
oder eines anderen Stoffes, der mit IL-12 immunoreaktiv ist. In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
wird der IL-12 Antagonist in einer Dosis von etwa 0,05 bis etwa
25 mg/kg, vorzugsweise von etwa 0,2 bis etwa 2 mg/kg verabreicht.
Der Antagonist kann auch in Kombination mit einem pharmazeutisch
akzeptablen Trägerstoff
verabreicht werden.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 stellt
graphische Darstellungen von Daten dar, die sich auf den adoptiven
Transfer von experimentell erzeugter allergischer Enzephalomyelitis
(EAE) unter Verwendung von Lymphknoten- und Milzzellen beziehen, die in vitro
mit PLP und rmIL-12 stimuliert wurden. Milz und Lymphknoten wurden Mäusen 10
Tage nach Immunisierung mit PLP entnommen und an vitro mit dem Antigen
allein (offene Symbole) oder dem Antigen und 20 ng/ml rmIL-12 (geschlossene
Symbole) stimuliert, wie unter Materialien und Methoden beschrieben.
Die Krankheit wurde unter Verwendung von 30 × 106 Zellen übertragen. Die
Ergebnisse sind angegeben als durchschnittliche Bewertung für (a) Lymphknoten-
(n=7) und (b) Milzzellen (n=5). Die Daten sind repräsentativ
für mindestens
zwei getrennte Experimente. Siehe Beispiel 1.
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2 stellt
graphische Darstellungen von Daten dar, die sich auf die Produktion
von IFN-γ und TNF-α durch LNC
beziehen, die in vitro mit PLP und IL-12 stimuliert wurden. LNC
(2,5 × 106/ml) von mit PLP immunisierten Mäusen wurden
mit PLP allein, mit PLP und rmIL-12 (20 ng/ml) oder mit PLP, rmIL-12 und
Anti-IFN-γ (5 μg/ml) 96
Stunden lang vor dem Zelltransfer von 30 × 106 Zellen
kultiviert. 2(a) gibt die Konzentrationen
an IFN-γ und
TNF-α wieder, die
mittels ELISA in den Überständen von
gepoolten Kulturen gemessen wurden. 2(b) zeigt
die durchschnittliche (oder gemittelte) Bewertung der Schwere der
Krankheit nach dem Transfer von stimulierten Lymphknotenzellen.
n=3 für
PLP allein und PLP + IL12 und n=4 für PLP + IL12 + Anti-IFN-γ. Siehe Beispiel
1.
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3 zeigt
graphische Darstellungen von Daten, die sich auf die Wirkungen der
Verabreichung von IL-12
in vivo auf den adoptiven Transfer von EAE unter Verwendung von
mit PLP stimulierten LNC beziehen. LNC von mit PLP immunisierten
Mäusen
wurden in vitro mit Antigen kultiviert, wie unter Materialien und
Methoden beschrieben, und in naive Mäuse transferiert. rmIL-12 (0,3 μg/Maus) wurde an
den Tagen 0, 1 und 2 nach dem Zelltransfer (geschlossene Kreise)
verabreicht, und die Mäuse
wurden auf Anzeichen für
Erkrankung beobachtet. Mäuse
einer Kontrollgruppe erhielten ein gleiches Volumen an Kochsalzlösung (offene
Kreise). 3(a) zeigt den mittleren
klinischen Score nach Transfer von 30 × 106 LNC-Zellen
(n=5). 3(b) zeigt die durchschnittliche
klinische Bewertung nach dem Transfer von 10 × 106 LNC
(n=4). 3(a) ist das repräsentative
Ergebnis von drei getrennten Experimenten. Siehe Beispiel 1.
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4 zeigt
graphische Darstellungen von Daten, die sich auf die Wirkungen der
Verabreichung in vivo von Anti-IL-12 Antikörper auf den adoptiven Transfer
von EAE unter Verwendung von mit PLP stimulierten LNC beziehen.
LNC von mit PLP immunisierten Mäusen
wurden mit Antigen in vitro kultiviert, wie unter Materialien und
Methoden beschrieben, und 30 × 106 Zellen wurden in naive Mäuse transferiert.
Anti-IL-12 Antikörper
(Schaf anti-Maus polyklonaler Antikörper, 200 μg/Maus) wurde durch intraperitoneale
Injektion verabreicht, beginnend mit dem Tag des Zelltransfers (geschlossene
Kreise). Mäuse der
Kontrollgruppe erhielten eine äquivalente
Menge von Schaf-IgG (offene Kreise). 4(a) zeigt
die durchschnittliche klinische Bewertung nach Verabreichung von αIL-12 Antikörper an
jedem zweiten Tag vom Tag 0 bis zum Tag 6. 4(b) zeigt
die durchschnittliche klinische Bewertung nach Verabreichung von αIL-12 Antikörper an
jedem zweiten Tag von Tag 0 bis zum Tag 12. (n=5–7). Siehe Beispiel 1.
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Detaillierte
Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung von IL-12 Antagonist
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung
von autoimmunen Zuständen
zur Verfügung,
mit der Maßgabe,
dass dieser Antagonist keiner der folgenden ist: ein IL-12 Rezeptor,
welcher spezifisch und in sättigbarer
Weise IL-12 bindet, mit einer apparenten Affinität von 5 oder 10 nM; ein Immunglobulin, welches
in der Lage ist, selektiv an den IL-12 Rezeptor zu binden; ein IL-12
p40 Homodimer; oder eine IL-12 p40 Untereinheit. "Autoimmune Zustände" sind diejenigen,
in denen das eigene Immunsystem eines Subjekts gegen die Zellen
oder Gewebe des Subjekts reagiert, was zu einer Schädigung dieser
Zellen oder Gewebe führt.
Ein besonderer autoimmuner Zustand wird "gefördert
durch einen Anstieg der Konzentrationen eines Cytokins", wenn ein Anstieg
der Konzentrationen eines solchen Cytokins im Serum oder im Gewebe
die Entwicklung oder das Wiederauftreten oder die Beschleunigung
des Eintretens eines solchen autoimmunen Zustands verursachen oder
dazu beitragen kann. Zu den autoimmunen Zuständen, die durch einen Anstieg
der Konzentrationen von IFN-γ und
bzw. oder TNF-α befördert werden,
zählen,
ohne Beschränkung
hierauf, Multiple Sklerose, systemischer Lupus erythematosus, rheumatoide
Arthritis, autoimmune Lungenentzündung, Guillain-Barré Syndrom,
autoimmune Thyroiditis und autoimmune entzündliche Augenkrankheit.
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"IL-12 Antagonisten" schließen ein
(1) Stoffe, welche IL-12 oder biologisch aktive Fragmente davon
binden, und (2) Stoffe, die die Bindung von IL-12 an Rezeptoren
oder andere bindende Proteine stören.
Zu den Antagonisten, die IL-12 binden, zählen, ohne Beschränkung hierauf,
Antikörper
(mono- oder polyclonale) und Fragmente davon (einschließlich Fab-Fragmente), chimäre Antikörper und Fragmente davon, Lectine,
IL-12 Rezeptoren oder Fragmente davon, reaktive Peptide oder Fragmente
davon und organische kleine Moleküle, die so angelegt sind, dass
sie die Bioaktivität
von IL-12 Rezeptoren vortäuschen.
Zu den Antagonisten, die die Bindung von IL-12 stören, zählen, ohne
Beschränkung
hierauf, chemisch oder genetisch modifizierte Peptide von IL-12,
Untereinheiten von IL-12 und Fragmente davon, Homopolymere von IL-12
Unterheiten und Fragmente davon sowie organische kleine Moleküle, die so
angelegt sind, dass sie die Bioaktivität von IL-12 vortäuschen.
Vorteilhaft stören
Antagonisten, die die Bindung von IL-12 stören, dessen Bindung an Rezeptoren,
die IFN-γ oder
TNF-α induzieren,
ohne dieselbe Konzentration an solchen Faktoren zu induzieren, wie
sie durch die Bindung von IL-12 an den Rezeptor induziert werden
würden.
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IL-12
Antagonisten können
nach Verfahren hergestellt werden, die dem Fachmann gut bekannt sind.
Beispielsweise können
monoklonale IL-12 Antikörper
hergestellt werden, indem man Antikörper erzeugende Hybridomas
nach bekannten Verfahren erzeugt (siehe z.B. Godin, 1983, Monoclonal
antibodies: principles and paractice. Academic Press Inc., New York;
Yokoyama, 1992, "Production
of Monoclonal Antibodies" in
Current Protocols in Immunology, Unit 2,5, Greene Publishing Assoc.
and John Wiley & Sons).
Polyklonale Seren und Antikörper
gegen IL-12 können
durch Impfung eines Säugetiers
mit IL-12 oder Fragmenten davon nach bekannten Verfahren hergestellt
werden. Chizzonite et al., J. Immunol. 148, 1992, Seite 3117, beschreiben
die Identifizierung und Isolierung eines IL-12 Rezeptors. Fragmente
von Antikörpern,
Rezeptoren oder anderen reaktiven Peptiden können aus den entsprechenden
Antikörpern
durch Spaltung und Abtrennung der gewünschten Fragmente nach bekannten
Verfahren hergestellt werden (siehe z.B. Goding, supra; Andrew et
al., 1992, "Fragmentation of
Immunoglobulins" in
Current Protocols in Immunology, Unit 2.8, Greene Publishing Assoc,
and John Wiley & Sons). Chimäre Antikörper können ebenfalls
nach bekannten Verfahren hergestellt werden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die einen IL-12 Antagonisten enthalten und für die Verwendung
nach der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, können auch
pharmazeutisch akzeptable Trägerstoffe,
Verdünnungsmittel,
Füllstoffe,
Salze, Puffer, Stabilisatoren und bzw. oder Materialien enthalten,
die in der Technik gut bekannt sind. Die Bezeichnung „pharmazeutisch
akzeptabel" bezeichnet
ein Material, das nicht die Wirksamkeit oder die biologische Aktivität des oder
der aktiven Bestandteile stört und
das nicht für
den Empfänger
toxisch ist, dem es verabreicht wird. Die Charakteristika des Trägers oder
der anderen Materialien hängen
von der Art der Verabreichung ab.
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Es
ist derzeit vorgesehen, dass die verschiedenen pharmazeutischen
Zusammensetzungen etwa 0,1 Mikrogramm bis etwa 1 Milligramm IL-12 Antagonist
pro Milliliter enthalten.
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Die
Verabreichung kann auf eine Mehrzahl von üblichen Methoden erfolgen.
Die bevorzugte Methode der Verabreichung des IL-12 Antagonisten
ist die intraperitoneale Injektion. Intravenöse, kutane oder subkutane Injektion
können
ebenfalls angewandt werden. Zur Injektion wird der IL-12 Antagonist vorteilhaft
in der Form von Pyrogen-freien parenteral akzeptablen wäßrigen Lösungen verwendet.
Die Herstellung solcher parenteral akzeptablen Proteinlösungen unter
Berücksichtigung
von pH, Isotonizität, Stabilität usw.,
ist dem Fachmann geläufig.
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Die
Menge an IL-12 Antagonist, die für
die Behandlung verwendet wird, hängt
von der Schwere des Zustandes, dem Weg der Zuführung, der Reaktivität des IL-12
Antagonisten mit IL-12 ab und wird letztlich von dem Behandler bestimmt.
Bei der Durchführung
des Verfahrens nach dieser Erfindung wird eine therapeutisch wirksame
Dosis eines IL-12 Antagonisten verabreicht. Die Bezeichnung "therapeutisch wirksame
Menge" bedeutet
die gesamte Menge jeder aktiven Komponente des Verfahrens oder der Zusammensetzung,
die ausreicht, um einem Patienten einen signifikanten Nutzen zu
bringen (d.h. zu heilen, erleichtern, das Einsetzen der Krankheit
zu verzögern
oder zu verhindern, oder das Wiederauftreten der Krankheit oder
einen Rückfall
zu verhindern). Ein übliches
Verfahren zur Bestimmung einer therapeutisch wirksamen Menge für einen
bestimmten Patienten besteht darin, steigende Dosen periodisch zu
verabfolgen, bis ein signifikanter Nutzen für den Patienten durch den Behandler
beobachtet wird. Wenn dieses Verfahren mit einem individuellen Wirkstoff
angewandt wird, der allein zugeführt
wird, bezieht sich die Bezeichnung auf diesen Wirkstoff allein.
Wenn sie für
eine Kombination angewandt wird, bezieht sich die Bezeichnung auf
die kombinierten Mengen der Wirkstoffe, die zu dem therapeutischen Effekt
führen,
unabhängig
davon, ob sie in Kombination hintereinander oder gleichzeitig verabreicht
werden. Es ist vorgesehen, dass eine therapeutisch wirksame Dosis
eines IL-12 Antagonisten in dieser Erfindung im Bereich von etwa
0,05 mg/kg bis etwa 25 mg/kg liegt. Die Anzahl der Verabreichungen
kann variieren, in Abhängigkeit
von dem individuellen Patienten und der Schwere des autoimmunen
Zustandes.
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Der
IL-12 Antagonist, der bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
angewandt wird, kann allein oder in Kombination mit anderen Therapien
für autoimmune
Zustände
angewandt werden, wie z.B. steroiden oder anderen anti-entzündlichen
Therapien und die Verabreichung von anderen Cytokinen.
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Die
Verwendungen nach der vorliegenden Erfindung sind weiterhin im folgenden
Beispiel beschrieben, das die Erfindung illustrieren soll.
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Beispiel 1
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Experimentell
erzeugte allergische Encephalomyelitis (EAE) ist eine durch T-Zellen
vermittelte Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems (CNS).
Die Erkrankung kann in dafür
empfänglichen
Mäusestämmen durch
Immunisierung mit CNS Myelin Antigenen induziert werden, oder alternativ
kann die Erkrankung passiv auf dafür empfängliche Mäuse übertragen werden durch Verwendung von
Antigen-stimulierten CD4+ T-Zellen [Pettinelli,
J. Immunol. 127, 1981, Seite 1420]. EAE ist weithin als ein akzeptables
Tiermodell für
Multiple Sklerose in Primaten anerkannt [Alvord et al. (eds.) 1984,
Experimental allergic encephalomyelitis – A useful model for multiple
sclerosis. Alan R. Liss, New York). Die Wirkungen der Verabreichung
eines IL-12 Antagonisten auf die Induzierung von EAE nach adoptivem Transfer
von Lymphozyten von immunisierten Mäusen, die in vitro mit einem
synthetischen Peptid von Myelinproteolipidprotein (PLP) restimuliert
waren, wurden analysiert.
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Adoptiver
Transfer von mit PLP sensibilisierten LNC
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Weibliche
SJL/J-Mäuse
(7 bis 10 Wochen alt) wurden von The Jackson Laboratory gekauft,
zu fünft
in einem Käfig
gehalten und mit einem üblichen Nagetierfutter
und beliebigen Mengen Wasser gefüttert.
Die Mäuse
wurden an zwei Stellen in der Flanke mit 150 μg PLP Peptid der Maus immunisiert,
das die Bausteine 139 bis 151 enthielt (zur Verfügung gestellt von G. Brown,
Genetics Institute). Das PLP wurde in 200 μl Complete Freunds Adjuvants,
das 2 mg/ml Mycobacteria Tuberculosis H37RA (Difco) enthielt, zugeführt. An
dem Tag der Immunisierung wurden den Mäusen intravenös 0,75 × 1010 Bordatella pertussis Bazillen (Massachusetts
Public Health Laboratories, Boston, MA) injiziert. Zehn Tage nach
der Immunisierung wurden die Milzen und die Lymphknoten (popliteal,
axillar und brachial) entnommen, und die Zellen wurden in RPMI-1640
resuspendiert, das 10 % FBS (Hyclone), 5 × 105 M2-Mercaptoethanol,
100 μg/ml
Streptomycin und 100 Einheiten/ml Penicillin enthielt. PLP wurde
den Kulturen in einer Menge von 2 μg/ml zugesetzt. Nach 96 Stunden
wurden die Zellen geerntet, zweimal gewaschen, und 30 × 106 Zellen (entweder LNC oder Milz) wurden
i.p. in naive SJL/J-Mäuse
injiziert.
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Klinische Bewertung der
Erkrankung
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Die
Mäuse wurden
auf klinische Anzeichen von EAE hin beobachtet und die Anzeichen
bewertet nach einer Skala von 0 bis 3 wie folgt:
0,5 | Distal
schlaffer Schwanz (distal limp tail) |
1,0 | Vollständig schlaffer Schwanz |
1,5 | Schlaffer
Schwanz und Schwäche
der hinteren Gliedmaßen
(unsicherer Gang) |
2,0 | Teilweise
Paralyse der hinteren Gliedmaßen |
3,0 | Vollständige bilaterale Paralyse
der hinteren Gliedmaßen |
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In Vitro Verabreichung
von IL-12 vor dem Zelltransfer
-
Rekombinantes
murines IL-12 (20 ng/ml, rmIL-12, Genetics Institute) wurde den
in vitro Kulturen von Lymphknoten- oder Milzzellen mit Antigen vor
dem Zelltransfer zugesetzt. Nach 96 Stunden wurden die Zellen zweimal
gewaschen, und 30 × 106 Zellen wurden in naive SJL/J-Mäuse transferiert,
um die Wirkungen des IL-12 auf den nachfolgenden Krankheitsverlauf
zu bestimmen.
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In
getrennten Experimenten wurden LNC entweder mit Antigen allein,
mit Antigen plus IL-12 (20 ng/ml) oder mit Antigen plus IL-12 plus
einem neutralisierenden Antikörper
gegen IFN-γ (5 μg/ml, von
Endogen) kultiviert. Am Ende der Kultivierungsperiode wurden die Überstände gesammelt
(von drei Flaschen gepoolt), und IFN-γ und TNF-α wurden durch ELISA (von Genzyme)
bestimmt. 30 × 106 Zellen aus jeder Gruppe wurden in naive
Mäuse transferiert,
die auf Zeichen von Krankheit hin beobachtet wurden.
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In vivo Verabreichung
von IL-12 und Anti-IL-12 Antikörper
nach Transfer von mit PLP stimulierten LNC
-
rmIL-12
(0,3 μg/Maus,
200 μl i.p.)
wurde Mäusen
verabreicht, nachdem entweder 30 × 106 oder
10 × 106 durch PLP stimulierte LNC transferiert worden
waren. IL-12 wurde an den Tagen 0, 1 und 2 nach dem Zelltransfer
verabreicht. Die Mäuse
der Kontrollgruppe erhielten ein gleiches Volumen des Vehikels allein.
Um zu bestimmen, ob IL-12 bei der Induzierung der Erkrankung nach
dem Transfer der durch PLP stimulierten LNC involviert war, wurden die
Mäuse mit
200 μg eines
von Schafen stammenden polyklonalen Antikörpers gegen murines IL-12 (200 μl i.p.) an
alternierenden Tagen für
insgesamt entweder 6 oder 12 Tage nach dem Zelltransfer behandelt,
und die Mäuse
wurden auf Anzeichen für
Erkrankung hin beobachtet. Die Mäuse
der Kontrollgruppe erhielten eine gleiche Menge IgG von Schafen.
Die Mäuse
wurden beobachtet.
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Wirkung von rmIL-12 auf
die Restimulation von mit PLP vorbehandelten T-Zellen in vitro
-
LNC
von Mäusen,
die mit PLP, wie in Methoden beschrieben, immunisiert worden waren,
wurden in vitro 96 Stunden lang mit Antigen stimuliert, in Abwesenheit
oder Anwesenheit von rmIL-12 (20 ng/ml), wonach sie hinsichtlich
ihrer Fähigkeit
getestet wurden, die Krankheit auf naive SIL/J-Mäuse zu übertragen. Mäuse, welche
allein mit PLP an vitro stimulierte LNC erhalten hatten, entwickelten
klinische Anzeichen einer Erkrankung zwischen den Tagen 6 und 8. Alle
Mäuse der
Kontrollgruppe erreichten Bewertungen von 2 oder höher (7/7),
wobei 4 von 7 Mäusen eine
vollständige
Paralyse der hinteren Gliedmaßen entwickelten,
die zwischen 1 und 4 Tagen andauerte (1a).
Alle Mäuse
der Kontrollgruppe hatten sich bis zum Tag 19 erholt. Im Gegensatz
dazu entwickelten Mäuse,
welche an vitro mit PLP und IL-12 kultivierte Zellen erhalten hatten,
schwere EAE mit rapidem Auftreten von klinischen Anzeichen (1a). Bis zum Tage 6 hatten 4 von 7 Mäusen klinische
Bewertungen von 2 oder höher,
und alle Mäuse
entwickelten vollständige
Paralyse der hinteren Gliedmaßen
bis zum Tag 8. In diesem besonderen Experiment haben sich 5 von
7 Mäusen
nicht von der Paralyse erholt.
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Milzzellen
von mit PLP immunisierten Mäusen,
die in vitro 96 Stunden lang mit Antigen in Abwesenheit oder Anwesenheit
von rmIL-12 (20 ng/ml) stimuliert worden waren, wurden ebenfalls
untersucht, um zu bestimmen, ob sie die Krankheit auf naive SJL/J-Mäuse übertragen
konnten. Die Schwere der Erkrankung nach dem adoptiven Transfer
von 30 × 106 mit PLP stimulierten Milzzellen war mild
im Vergleich zu der Krankheit, die durch eine äquivalente Zahl von mit PLP
stimulierten LNC induziert worden war, wobei nur 2 von 5 Mäusen eine
vollständige
Paralyse der hinteren Gliedmaßen
entwickelten und die verbleibenden 3 Mäuse nur schwache Anzeichen
einer Erkrankung zeigten (1b). Ähnlich den
mit LNC beobachteten Resultaten verschlimmerte der Zusatz von rmIL-12
(20 ng/ml) zu der in vitro Kultur der Milzzellen vor dem Transfer
die nachfolgende Krankheit (1b). Mäuse, welche
mit PLP und rmIL-12 stimulierte Milzzellen erhalten hatten, entwickelten
klinische Zeichen der Erkrankung bis zum Tag 6, und alle entwickelten
bis zum Tag 12 eine vollständige
Paralyse der hinteren Gliedmaßen.
Die mittlere Dauer der Paralyse betrug bei diesen Mäusen 5,4
Tage (Bereich 2 bis 8 Tage).
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Produktion von Cytokin
nach in vitro Stimulation von LNC mit PLP und IL-12
-
Um
die Wirkungen von IL-12 auf die Produktion von Cytokin während der
in vitro Stimulation mit Antigen zu bestimmen, wurden LNC von mit
PLP vorbehandelten Mäusen
entweder mit PLP allein, mit PLP und IL-12 (20 ng/ml) oder mit PLP,
IL-12 und einem neutralisierenden Anti-IFN-γ Antikörper kultiviert. Am Ende der
an vitro Kultur wurden IFN-γ und TNF-α, in dem Überstand
mittels ELISA gemessen, und die Zellen wurden auf ihre Fähigkeit
hin untersucht, die Krankheit in naive Mäuse zu übertragen. Der Zusatz von IL-12
während
der in vitro Stimulation von LNC mit PLP führte zu einem mehr als zehnfachen
Anstieg des IFN-γ (5,2
ng/ml im Vergleich gegenüber
64 ng/mg IL-12) und zu einem zweifachen Anstieg des TNF-α in dem Überstand
der Zellkultur (2a). Der Zusatz eines neutralisierenden
Antikörpers
gegen IFN-γ während der
Kultivierung der LNC mit Antigen und IL-12 blockierte den Nachweis von
IFN-γ vollständig, aber
hatte keine Wirkung auf den Anstieg von TNF-α in den Überständen, der etwa zweifach höher im Vergleich
zur Kontrolle war (100 pg/ml in der Kontrolle verglichen mit 180
pg/ml mit αIFN-γ Antikörper). Weiterhin
waren transferierte Zellen, die in vitro mit PLP und IL-12 in Gegenwart
eines neutralisierenden Antikörpers
gegen IFN-γ stimuliert worden
waren, noch in der Lage, eine schwere Erkrankung mit der gleichen
Kinetik und Dauer zu induzieren wie nach dem Transfer von Zellen
beobachtet wurde, die mit PLP und IL-12 allein stimuliert worden waren
(2b).
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Die Wirkung einer in vivo
Verabreichung von IL-12 auf den Verlauf der Krankheit
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Nach
dem Transfer von 30 × 106 mit PLP stimulierten LNC wurde den Mäusen 3 Tage
lang rmIL-12 (0,3 μg/Maus)
oder Kochsalzlösung
verabreicht und die Wirkungen auf den folgenden Verlauf der Krankheit
beobachtet. Das Einsetzen und der Fortschritt der Krankheit in der
Kontrollgruppe war ähnlich
wie zuvor beschrieben, wobei die klinischen Anzeichen zwischen den
Tagen 6 und 8 nach dem Transfer der LNC evident waren und 80 % der
Mäuse eine
vollständige
Paralyse der bilateralen hinteren Gliedmaßen entwickelten. In den Mäusen der
Kontrollgruppe hatte die Krankheit etwa 3 Tage lang ihren Höhepunkt,
wonach die Mäuse
sich spontan erholten (3a). Die Verabreichung von rmIL-12
(0,3 μg/Maus)
3 Tage lang nach dem Transfer einer äquivalenten Anzahl von vorbehandelten
LNC von denselben in vitro Kulturen änderte den Verlauf der Krankheit
dramatisch. Obwohl die Symptome bei den mit IL-12 behandelten Mäusen nur
wenig früher
einsetzten (Tag 5), war der nachfolgende Verlauf bis zum Höhepunkt
der Krankheit beschleunigt, wobei alle Mäuse bis zum Tag 8 eine vollständige Paralyse der
hinteren Gliedmaßen
zeigten. Die Dauer der Paralyse war ebenfalls erheblich verlängert und
betrug bis zu 14 Tage (Bereich 11 bis 14). Mehrere mit rmIL-12 behandelte
Mäuse,
die eine verlängerte
Paralyse entwickelten, welche noch anhielt, nachdem die Mäuse der
Kontrollgruppe sich vollständig
erholt hatten, wurden geopfert.
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In
einem gesonderten Experiment wurden die Wirkungen einer in vivo
Verabreichung von rmIL-12 auf die Schwere der Erkrankung nach dem Transfer
einer suboptimalen Anzahl von LNC (10 × 106Zellen)
untersucht. Die Mäuse
der Kontrollgruppe, die diese niedrigere Anzahl von LNC erhielten,
entwickelten eine milde Erkrankung (3b),
wobei eines von vier Tieren eine vollständige Paralyse der hinteren
Gliedmaßen
entwickelte, während
die übrigen drei
Mäuse nur
minimal erkrankten. Im Gegensatz dazu entwickelten Mäuse, die
mit rmIL-12 in vivo nach dem Transfer von 10 × 106 LNC
Zellen behandelt worden waren, vollständige klinische Symptome einer
Erkrankung, wobei alle Mäuse
mit 2 oder höher bewertet
wurden und 3 von 4 Mäusen
eine vollständige
Paralye der hinteren Gliedmaßen
zeigten. Die Wirkungen von rmIL-12 waren auch nach dem Transfer
von so wenig wie 5 × 106 LNC Zellen offensichtlich, wobei 3 von
5 Mäusen
eine Bewertung von 1 erreichten. Bei dieser Zellzahl zeigten Mäuse der
Kontrollgruppe keine Zeichen von Erkrankung (Daten nicht dargestellt).
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Die Wirkungen der Verabreichung
von Anti-IL-12 Antikörper
auf den Verlauf der Erkrankung
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Um
zu bestimmen, ob endogenes IL-12 eine wesentliche Rolle bei dem
Transfer der Krankheit spielt, wurden Mäuse mit 200 μg eines von
Schafen stammenden polyklonalen Antikörpers gegen murines IL-12 jeden zweiten
Tag 6 oder 12 Tage lang nach dem Transfer von 30 × 106 mit PLP stimulierte LNC Zellen behandelt.
Mäuse der
Kontrollgruppe erhielten eine gleiche Menge von Schaf IgG. Das Einsetzen
der klinischen Symptomen in der mit Schaf IgG behandelten Kontrollgruppe
war ähnlich
wie bei den unbehandelten Mäusen,
die mit PLP stimulierte LNC erhielten (Tag 6 bis 7, 4a).
Alle Mäuse
der Kontrollgruppe entwickelten Anzeichen von Krankheit, die mit
2 oder höher
bewertet wurden (70 % entwickelten volle Paralyse). Die Zuführung von
Anti-IL-12 Antikörper
während
der ersten 6 Tage nach dem Transfer verminderten nicht die Schwere
der Krankheit, das Einsetzen der klinischen Anzeichen war jedoch
um etwa 7 Tage verzögert.
Diese Mäuse entwickelten
danach die Krankheit, wobei alle Mäuse eine Bewertung von 2 oder
höher erreichten
(80 % entwickelten volle Paralyse) mit einem zeitlichen Verlauf
der Erholung ähnlich
dem der Tiere in der Kontrollgruppe. Um zu bestimmen, ob diese Verzögerung des
Transfers der Krankheit durch eine längere Verabreichung von Anti-IL-12
Antikörper
unterstützt
werden könnte,
behandelten wir Mäuse
12 Tage lang nach dem adoptiven Transfer von mit PLP geprimten LNC.
Mäuse,
welche nach dem Transfer von mit PLP stimulierten LNC 12 Tage lang
jeden zweiten Tag mit Anti-IL-12 Antikörper behandelt worden waren,
zeigten nicht nur eine ausgeprägtere
Verzögerung
in der Kinetik des Einsetzens der Krankheit, sondern erfuhren auch
eine dramatisch verminderte klinische Erkrankung, wobei nur 2 von
5 Mäusen
milde Anzeichen der Krankheit entwickelten (4b).