DE69509642T2 - Einrichtung zum schneiden von fäden - Google Patents

Description

• Diese Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verwendung beim Schneiden von Fäden. Sie ist insbesondere geeignet zur Verwendung beim Schneiden von Fäden während chirurgischer Eingriffe, und insbesondere bei chirurgischen Eingriffen, welche unter Verwendung eines Endoskops durchgeführt werden. Ein primär beabsichtigtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist bei chirurgischen Eingriffen, die unter Verwendung eines flexiblen Endoskops durchgeführt werden, obwohl sie auch anwendbar ist bei chirurgischen Eingriffen, bei welchen ein starres Endoskop verwendet wird.
• In der konventionellen Chirurgie werden die Fäden, welche z. B. bei der Bildung von Nähten verwendet werden, gewöhnlich unter Verwendung von Scheren geschnitten. Diese Option steht jedoch jemandem, welcher am Ende eines flexiblen Endoskops einen chirurgischen Eingriff durchführt, möglicherweise nicht offen. Bei einem solchen chirurgischen Eingriff befinden sich die verwendeten chirurgischen Instrumente am entfernten Ende des Endoskops, und müssen gewöhnlich durch eine Steuervorrichtung bewegt werden, welche sich durch einen Kanal in dem Endoskop nach unten erstreckt. Das Bewegen von gewöhnlichen Scheren auf diese Weise ist zumindest schwierig, und kann unmöglich sein. Es ist auch bekannt eine Guillotine zu verwenden, aber es wird angenommen, daß gegenwärtig keine befriedigende Guillotine für endoskopische Verwendungen existiert.
• GB-A-2247841, auf der der Oberbegriff des Anspruchs 1 unten beruht, offenbart eine Vorrichtung zur Verwendung beim endoskopischen Schneiden eines chirurgischen Fadens, welche eine Schneidglied umfaßt, das zumindest eine Öffnung hat, welche sich hindurch erstreckt, und ausreichend groß ist, um es dem chirurgischen Faden zu gestatten hindurch zu gleiten, und eine Einrichtung umfaßt, welche es gestattet, daß das Schneidglied sich am entfernten Ende eines Endoskops befinden kann. In einer ihrer Ausführungen (siehe ihre Fig. 15) wird der Faden durch eine Schneidröhre geschnitten, welche ein angeschärftes entferntes Ende hat, und welches die Fadenabschnitte durchtrennt, welche aus einem Paar der Öffnungen hervortreten. Es wird auch auf die WO 94/05220 aufmerksam gemacht, welche eine Vorrichtung beschreibt, um am Ende eines Endoskops Knoten zu binden.
• Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung der in GB-A-2247841 beschriebenen Art geschaffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung eine Fadenschneidekante hat, und dadurch, daß die Ermöglichungseinrichtung ein längliches Glied umfaßt, das an einem Ende mit dem Schneidglied verbunden ist, und am anderen mit einem Montierglied zur Betätigung durch den Benutzer, wodurch es ermöglicht wird, das Schneidglied bezüglich des Endoskops zu bewegen, um ein Schneiden des Fadens zu bewirken.
• Eine Ausführung der Erfindung wird nun ausführlicher unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 4 der begleitenden Zeichnungen beschrieben, welche aufeinander folgende Stufen bei der Verwendung einer Ausführung zeigen. Fig. 1 ist wie die anderen Zeichnungen diagrammartig, und zeigt den entfernten Endabschnitt eines Endoskops 1, das einen Biopsiekanal 2 hat, durch welchen ein Fadenschneider nach der vorliegenden Erfindung laufen kann. In der Praxis würde das Endoskop selbstverständlich weitere Merkmale haben z. B. ein Betrachtungskanal, aber diese weiteren Merkmale werden nicht gezeigt und als konventionell angenommen.
• Der Fadenschneider nach einer bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Schneideglied 3, welches auf dem entfernten Ende eines flexiblen Drahts 4 montiert ist. Als Beispiel kann der Draht 4 ein 1mm Draht aus für die Chirurgie akzeptablem Stahl sein. In einer alternativen Ausführung kann der Draht 4 durch ein Bowden-Zugseil ersetzt sein. Das nahe Ende des Drahts ist in einem Montierglied 5 festgemacht, welches von geeigneter Größe und Form ist, um während der Verwendung des Drahtschneiders durch den Chirurgen gegriffen zu werden. Der Draht 4 ist von einem Plastiktubus 6 umgeben, welcher weder mit dem Schneideglied 3 noch dem Montierglied 5 verbunden ist, und in welchem der Draht 4 frei gleiten kann. Der Tubus 6 besteht vorzugsweise auf Polytetrafluorethylen bzw. einem anderen Material, das einen niedrigen Reibungskoeffizienten hat, und hat den Zweck zu gestatten, daß das Schneideglied und sein Draht leicht durch den Kanal 2 hinabgeführt werden können, und leicht aus diesem herausgezogen werden können. Man beachte, daß in der Praxis das Endoskop 1, wenn es in einem Patienten positioniert ist, eine Anzahl von Biegungen aufweisen wird, und daher muß man Sorgfalt walten lassen, um sicherzustellen, daß das Schneideglied und sein Draht sich entlang des Kanals 2 frei bewegen können, trotz des Vorhandenseins dieser Biegungen.
• Das Schneideglied 3 ist mit zwei Öffnungen 7 ausgestattet, welche sich von der Vorderfläche 8 zur Seitenwand 9 erstrecken. Das Schneideglied 3 hat vorzugsweise eine zylindrische Form, und die Öffnungen 7 haben vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt. Die Öffnungen müssen so groß sein, daß ein chirurgischer Faden hindurchgleiten kann, und Öffnungen mit einem Durchmesser von 0,6 mm haben sich als geeignet herausgestellt. Dort, wo die Öffnungen durch die Seitenwand 9 hindurchtreten, führt der kreisförmige Querschnitt der Öffnungen zu einem Austritt, welcher elliptisch geformt ist. Der gebogene, ferne Abschnitt jedes elliptischen Austritts schafft eine bogenförmig gebogene Schneidekante zum Schneiden des Fadens, wie weiter unten noch beschrieben wird.
• Die Zeichnungen zeigen ein Beispiel der Verwendung der Schneidevorrichtung der vorliegenden Erfindung, wobei der Chirurg einen chirurgischen Faden 10 durch ein U-förmiges Stück des Gewebes des Patienten eingeführt hat, und dort einen Knoten 12 gemacht hat. Die Prozedur, welche verwendet wurde um dies zu vollbringen, ließ die zwei Fadenenden 13 übrig, welche sich durch einen Durchgang in dem Körper des Patienten und durch eine Körperöffnung erstrecken. Beispielsweise, wenn der Faden in die Wand des Magens des Patienten eingeführt wurde, werden sich die Fadenenden durch die Speiseröhre und aus dem Mund heraus erstrecken.
• Der Fadenschneider wird dann in das Endoskop eingeführt, so daß sich das Schneideglied 3 außerhalb des entfernten Ende des Endoskops befindet, und das Montierglied 5 sich außerhalb des nahen Endes befindet. Die Fadenenden 13 werden dann durch jeweilige Öffnungen 7 geführt, und das Endoskop mit dem darin befindlichen Fadenschneider wird dann durch den Mund des Patienten eingeführt, wobei die Einführung fortgesetzt wird, bis sich das Schneideglied 3 neben dem Knoten 12 befindet, was durch Beobachtung durch den Betrachtungskanal des Endoskops sichergestellt werden kann. Während dieses Einführungsprozesses gleiten die Fadenenden 13 durch die Öffnungen 7, wobei sich deren freie Enden weiterhin außerhalb des Mundes des Patienten erstrecken. Auf diese Weise wird die Position erreicht, welche in Fig. 1 gezeigt ist.
• Der Chirurg zieht dann an den Fadenenden 13, um in diesen eine Spannung zu schaffen, während das Fadenschneideglied vom Knoten wegbewegt wird, und das Endoskop zum Knoten hin, wie durch die in Fig. 2 jeweils gezeigten Pfeile angegeben. Dies hat die Wirkung, daß die Fadenenden 13 gegen die gebogenen Schneidekanten gedrückt werden, welche wie oben erwähnt an den nahen Enden der Durchgänge 7 gebildet sind. Die Tatsache, daß diese Schneidekanten gebogen sind, bedeutet, daß die Fadenenden 13 dazu neigen annähernd zentral zu verbleiben bezüglich der Länge der Schneidekanten. Wenn die Schneidekanten gerade wären, beispielsweise durch eine Öffnung, in welcher sie gebildet sind, die z. B. rechteckig wäre, bestünde eine Tendenz der Fadenenden 13 zu dem einen oder anderen Ende der Schneidekante zu gleiten, und dies könnte einen effektiven Schneidevorgang behindern.
• Wie in Fig. 3 gezeigt, hat die gerade beschriebene Prozedur die Wirkung, daß die Fadenenden 13 geschnitten werden, und sie können durch den Mund des Patienten entfernt werden. Das Endergebnis wird diagrammartig in Fig. 4 gezeigt.

Claims (8)

1. Vorrichtung zur Verwendung beim endoskopischen Schneiden eines chirurgischen Fadens (10), welche ein Schneideglied (3) umfaßt, das zumindest eine Öffnung (7) hat, die sich hindurcherstreckt, eine Größe, die ausreichend ist, um es dem chirurgischen Faden zu gestatten hindurch zu gleiten, und eine Einrichtung (4) zum Ermöglichen, daß sich das Schneideglied am entfernten Ende eines Endoskops (1) befindet, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung eine Fadenschneidekante hat, und dadurch, daß die Ermöglichungseinrichtung ein längliches Glied (4) umfaßt, das an einem Ende mit dem Schneideglied (3) verbunden ist und am anderen Ende mit einem Montierglied (5) zur Betätigung durch den Benutzer, wodurch es ermöglicht wird, das Schneideglied bezüglich des Endoskops zu bewegen, um ein Schneiden des Fadens zu bewirken.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Fadenschneidekante bogenförmig ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Öffnung (7) eine gebogene Außenfläche des Schneideglieds (3) trifft, um die Fadenschneidekante zu definieren.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei das Schniedeglied (3) zylindrisch ist und zumindest eine Öffnung (7) hat, welche sich von dessen vorderer Endfläche zu dessen zylindrischer Oberfläche hindurch erstreckt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei ein Paar der Öffnungen (7) vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Öffnungen (7) diametral entgegengesetzt zueinander sind.

7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das längliche Glied von einer Scheide (6) umgeben ist, in welcher das längliche Glied gleiten kann, wobei die Scheide weder mit dem Schneideglied noch mit dem Montierglied verbunden ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, montiert auf einem Endoskop.