DE69430C - Vorrichtung zur Erhöhung der Schnittfähigkeit von Kreis-Kaltsägen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den meisten jetrf üblichen Constructionen von Kreissägen zum Schneiden von Metallen in kaltem Zustande ist der Uebelstand vorhanden, dafs dieselben beim Schneiden gröfserer Querschnitte, wie Fig. 1 zeigt, mit einem zu grofsen Theil ihres Umfanges mit dem Arbeitsstück in Berührung sind, wodurch ein zu grofser Arbeitsdruck nöthig ist, um die vielen gleichzeitig zum Schnitt kommenden Zähne in das Arbeitsstück einzubeifsen, und da dieser bei den meisten Sägenconstructionen nicht hervorgebracht werden kann, resultirt daraus ein zu geringer Vorschub der Säge und die häufig zu geringe Leistungsfähigkeit derselben.

Um diesen Uebelstand abzuhelfen und jedem Zahn' jenen gröfsten Arbeitsquerschnitt zuzuweisen, welchen er auf die Dauer überwinden kann, wird an den Kreissägen eine Vorrichtung angebracht, welche bei der Rotation der Sägeblätter noch eine Oscillirung derselben hervorbringt, wodurch die Sägen wie Fig. 2 zeigt arbeiten. Durch diese Arbeitsweise wird ein Mahlen der Sägen vermieden, die einzelnen Zähne schneiden sich immer frei und nehmen kräftige Späne, wodurch die Gesammtleistung bedeutend erhöht wird.

Beim Schneiden von sehr schwachen Querschnitten ist die Oscillirung des Sägeblattes weniger von Nutzen und ist deshalb die Einrichtung so getroffen, dafs diese schnell abgestellt werden kann und die Säge dann wie gewöhnlich arbeitet.

Die Oscillirvorrichtung läfst sich an Sägen der verschiedensten Constructionen anbringen und zeigen Fig. 3 und 4 die Anwendung bei einer Hebelsäge, Fig. 5 bei einer horizontalen Schlitten-Kaltsäge und Fig. 6 bei einer verticalen Schlitten-Kaltsäge,

In Fig. 3 und 4 ist die Anordnung folgende:

Die sonst auf dem Hebel festgelagerte Sägespindel α ist hier auf einem in Prismas geführten Schlitten b durch Excenter c verschiebbar und erfolgt der Antrieb des Excenters von der Sägespindel aus durch Stirnräder d auf die Excenterwelle.

Die in ihrer Länge veränderliche Excenterstange e ist oscillirbar durch einen Bolzen festgehalten, wodurch der Sägeschlitten bei Drehung des Excenters hin- und hergehen mufs. Wird der Schlitten b durch die Prismaschrauben auf dem Hebel festgestellt und die Excenterstange von dem oscillirenden Bolzen durch Lösen der Muttern f freigemacht, so arbeitet die Säge ohne Oscillirung. .

Die in Fig. 5 dargestellte horizontale Schlitten-Kaltsäge erhält ihren Antrieb von der Schneckenwelle α durch die Schnecke b, das Schneckenrad c, die Stirnräder d und e auf die Kettenradwelle f, von hier aus durch,die Gall'sche Kette g auf die Sägespindel h. Diese Spindel ist auf einem oscillirbaren Hebel i gelagert, welcher durch die Kurbelschleife j auf- und abbewegt wird.

Der Antrieb der Kurbelschleife erfolgt von der Kettenradwelle f aus durch die Stirnräder k. Die Längsschaltung erfolgt durch eine im Bett gelagerte Spindel.

Wird hierbei der Hebel i festgestellt und das Stirnrad k mit e aufser Eingriff gebracht, so arbeitet die Säge ohne Oscillirvorrichtung.

Fig. 6 zeigt die Anordnung der Oscillir-■vorrichtung bei einer verticalen Schlitten-Kaltsäge. Der Antrieb der Sägespindel α erfolgt durch die konischen Räder b, durch Schnecke e auf das Schneckenrad d.

Die Oscillirung wird hier wieder durch Excenter e hervorgebracht, welcher seinen Antrieb von der Sägespindel α aus durch die Stirnräder / erhält.

Die Excentersfange g ist auf dem Sägeschlitten oscillirbar befestigt und bewirkt hierdurch ein Hin- und Hergehen des den Excenter tragenden Sägehebels. Die Abwärtsschaltung erfolgt durch das Eigengewicht des Sägeschlittens.

Die Oscillirvorrichtung kann hier ebenfalls durch Feststellen des Hebels f und Freimachen der Excenterstange c abgestellt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zur Erhöhung der Sehnittfähigkeit von Kreis-Kaltsägen, dadurch gekennzeichnet, dafs der das rotirende Sägeblatt tragende Schlitten oder Hebel durch längsam umlaufende Excenter, Kurbel oder Kurbelschleife hin- und herbewegt wird, und dafs diese Vorrichtung zum Hin- und Herschieben des Sägeblattschlittens nach Belieben abgestellt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.