DE69412604T2 - Verfahren und vorrichtung zum beitzen von rostfreiem stahl - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum beitzen von rostfreiem stahl

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Oxidschichten, entchromten bzw. chromabgereicherten Bereichen und ähnlichem beim Beizen von Metall, in erster Linie von rostfreiem Stahl, insbesondere hochlegiertem, rostfreiem Stahl in der Form von Platten oder Streifen, welche kontinuierlich durch ein Elektrolytbad durchgeführt werden. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Die Entwicklung von neuen, hochlegierten, rostfreien Stählen, sowohl austenitische als auch ferritischaustenitische Stähle erfordert neue oder verbesserte Beizverfahren. Die bis zum heutigen Datum verwendeten Verfahren sind prinzipiell die gleichen, die seit einigen Jahrzehnten bei niedriglegierten, rostfreien Stählen verwendet worden sind.
  • Eine bekannte Beiztechnik ist das Beizen in verschiedenen Mineralsäuren oder Mischungen von Säuren. Des weiteren wird elektrolytisches Beizen in neutralen Salzlösungen verwendet, siehe das schwedische Patent 205 105.
  • Elektrolytisches Beizen in Mineralsäuren oder Mischungen von Säuren wird verwendet, um ein schnelles Beizen in kontinuierlichen Glüh-/Beizlinien zu erhalten, wobei die Verfahrenssteuerung von der Streifengeschwindigkeit abhängt, siehe den Report von S. Owada u. a., Ein neuer elektrolytischer Abbau in HNO&sub3;-HCl-Säure zur Entwicklung von funktionellen rostfreien Stählen; in Proc. International Conference on Stainless Steels, 1991, Chiba, ISIJ, Seite 937. Elektrolytisches Beizen mit Wechselstrom in Mineralsäuren oder Säuremischungen ist auch gemäß dem schwedischen Patent 132 298 bekannt.
  • Für hochlegierte, rostfreie Stähle bringen die oben genannten Verfahren Probleme sowohl beim Erhalten einer sauberen Oberfläche ohne ein das Glühen unterstützende Oxid und beim Entfernen des chromabgereicherten Bereiches, welcher ungefähr 2-20 um dick ist, unter dem das Glühen unterstützende Oxid. Für die neuen, hochlegierten, rostfreien Stähle und ihre geforderten Anwendungen ist es von höchster Wichtigkeit, daß die Oberfläche die Eigenschaften der Legierung aufweist, daß die Zusammenstellung in der Oberfläche optimal ist, und daß folglich der chromabgereicherte Bereich entfernt worden ist. Der niedrigere Chromgehalt in der Oberflächenzone bedeutet eine beträchtliche Verschlechterung der Oberflächeneigenschaften, z. B. dem Widerstand gegen Pitting, verglichen mit den Eigenschaften des Großteils des Materials unter der Oberfläche. Die kritische Pitting-Temperatur bei einem potentiodynamischen Test in 1 M NaCl ist für verschiedene hochlegierte Stähle in dem Großteil des Materials über 90ºC, aber bei der Anwesenheit eines chromabgereicherten Bereiches in der Oberfläche kann die kritische Pitting-Temperatur an der Oberfläche nur 70ºC betragen. Es ist bekannt, daß, falls Pitting einmal in dem verschlechterten Oberflächenbereich begonnen hat, die Pittingangriffe bis hinunter zu dem Material mit der richtigen Zusammensetzung fortführen. Zum Entfernen des chromabgereicherten Bereiches ist Schleifen getestet worden, dies führt jedoch zu Mikrovertiefungen in der Oberfläche und Unreinheiten von dem Schleifband und folglich zu verschlechterten Korrosionseigenschaften in der neuen Oberfläche.
  • Die Industrie ist dazu gezwungen worden, eine bestimmte Chromabreicherung in der Oberfläche von hochlegierten Stählen aufgrund des Beizproblems zu akzeptieren, siehe den Report von J. F. Grubb in Proc. International Conf. Stainless Steels, 1991, Chiba, ISIJ, S. 944.
  • Die Industrie hat auch versucht und versucht immer noch, die verfahrenstechnischen Probleme durch Kombinieren einiger verschiedener Beizverfahren in einer Produktionslinie zu lösen, z. B. elektroliytisches Beizen in einer neutralen Salzlösung, gefolgt von Mischsäurenbeizen. Des weiteren sind oft mechanische Schritte wie Kugelstrahlen, Bürsten und möglicherweise Schleifen beinhaltet.
  • Für das Beizen mit gemischten Säuren, bei welchen eine hohe Geschwindigkeit (z. B. 30 m/min) in kontinuierlichen Verfahren zum Durchführen durch den Heizkessel verwendet wird, werden lange Beizbäder, hohe Säurekonzentrationen und hohe Temperaturen benötigt, um es zu schaffen, daß ein akzeptabler Beizeffekt erreicht wird. Dies bedeutet eine große Belastung auf das Handling und die Umgebung. Große Volumina von Säuren, HF und HNO&sub3; und große Volumina von Luft mit Reaktionsgasen, nämlich Stickoxiden, müssen in Verfeinerungs- und Verzögerungsstufen behandelt werden. Für die hochlegierten, rostfreien Stähle kann eine Endbeizung gemäß dieser Methode nicht die vorher genannten Probleme bezüglich der Chromabreicherung in der Oberfläche beseitigen.
  • Elektrolytisches Beizen in neutralen Salzlösungen stellt eine bezüglich der Umwelt verbesserte Technik dar, das Verfahren wird jedoch nur verwendet, um Oxidschichten aufzubrechen. Ein Endbeizen muß als Beizen mit gemischten Säuren durchgeführt werden, wo die Wirkung des Verfahrens gemäß dem obenstehenden Abschnitt beschränkt ist. Ein metallurgischer Nachteil für hochlegierte, rostfreie Stähle ist auch, daß in der elektrolytischen Beizstufe Pitting auftreten kann. Bei der Verwendung des elektrolytischen Verfahrens ist das Material der zentrale Leiter und das Material wird an einer Reihe von Elektrodenpaaren vorbeigeführt, die abwechselnd Anode/Anode, Kathode/Kathode, Anode/Anode, usw. aufweisen. Somit haben die Elektrodenpaare gemeinsam dieselbe Polarität und Spannung und sie sind an beiden Seiten des durch das Bad geführten Streifens angeordnet.
  • Beim elektrolytischen Beizen in Säuren ist es bekannt, daß in einer Laborwaage, wo die Spannung zwischen dem Elektrolyt und einer Stahlprobe durch eine Referenzelektrode gesteuert bzw. kontrolliert wird, das Beizverfahren derart gesteuert werden kann, daß jeweils die Oxidschicht und der chromabgereicherte Bereich in ausgewählter Art und Weise gebeizt wird. Dieses Verfahren kann jedoch nicht im industriellen Ausmaß für ein kontinuierliches Beizverfahren für einen Streifen mit einem heterogenen chemischen Potential verwendet werden, weil das Material mit dem Oxid gleichzeitig in das Beizbad eingebracht werden würde, wenn ein vollständig gebeiztes Material aus dem Bad herausgenommen werden würde.
  • Elektrolytisches Beizen mit Wechselstrom und Mineralsäuren oder gemischten Säuren als Elektrolyt ist eine bekannte, alte Technik, wie sie unter anderem in dem schwedischen Patent 132 298 beschrieben ist. In Beispielen ist ein Verfahren beschrieben, wie es für statische zu beizende Teile verwendet wird, z. B. in der Säure hängende Platten. Eine der Platten kann eine der Elektroden sein, welche demzufolge ebenfalls gebeizt wird. In der Beschreibung ist weiterhin erwähnt, daß einige Platten in demselben Elektrolyt verwendet werden, die abwechselnd mit der Stromquelle verbunden werden. Des weiteren sind Beispiele genannt, wo das Prinzip des zentralen Leiters mit Flüssigkeitskontakt zwischen der Elektrode und der Platte verwendet wird. Es wird jedoch vorgeschlagen, daß der Streifen nicht als zentraler Leiter und Flüssigkeitskontakt verwendet wird, sondern daß das zu beizende Produkt (der Streifen) als eine Elektrode angeschlossen werden sollte. Es ist jedoch keine besondere Beschreibung gegeben, wie diese Verbindung durchgeführt werden soll.
  • Für einen Fachmann wäre es das Natürlichste, die Stromversorgung über Schleifkontakte, Metallrollen oder ähnliches zu verbinden. Das besagte Patent sagt aus, daß das Elektrodenmaterial vorzugsweise rostfreies Material ist. Es tritt dann das Problem auf, daß rostfreie Elektroden, welche in diesem Patent bevorzugt werden, um das gleiche Verhältnis und mit der gleichen Geschwindigkeit wie das gebeizte Produkt (der Streifen) verbraucht werden und ein hoher Elektrodenverbrauch zu Problemen bei kontinuierlichen Verfahren führt. Des weiteren wird beim Beizen von Elektroden Säure verbraucht. Es ergibt sich des weiteren eine nicht unbedeutende potentielle Abnahme zwischen rostfreien Elektroden und dem Elektrolyt, was zu Problemen mit einer erhöhten Temperatur des Elektrolyts führt, im Gegensatz dazu, was in dem erwähnten Patent genannt ist.
  • Eine bekannte Technik zum kontinuierlichen Durchführen eines Streifens in horizontaler Weise durch elektrolytische Bäder ist es, offene Bäder zu verwenden, wo der Streifen unter der Oberfläche des Elektrolyts durch Stützrollen gedrückt wird, welche durch Gummi, Plastik oder ähnlichem isoliert werden müssen. Die offenen Bäder bringen Umweltprobleme mit sich. Weil die Streifen mehr oder weniger uneben sein können, und zwar sowohl in Längs- als auch in Querrichtung, und ihre Oberflächen bestimmte Fehler und Unregelmäßigkeiten aufweisen können, werden die Rollen sowohl chemischen Angriffen als auch mechanischer Abnutzung ausgesetzt und dies alles zusammen erfordert öfteres Austauschen der Rollen und damit verbundene Produktionsausfälle.
  • Eine weitere bekannte Technik ist es, den Streifen in eine Öffnung in der Wand des Bades einzuführen und in von der Innenseite mit Paaren von einander gegenüberliegenden Stahlrollen, welche mit Gummi oder Plastik usw. bezogen sind, an der Wand des Bades anzubringen. Aus diesem Grunde werden die Rollen, welche einen größeren Durchmesser aufweisen müssen, um Buckel und Beulen in dem Streifen auszugleichen, eng gegen die Oberfläche des Streifens gepreßt, um ein Lecken von starker Prozesslösung durch die Wandöffnung oder in dem Spalt zwischen den Rollen und dem Streifen abzudichten. Des weiteren ist die Beschichtung der Rollen Lösungen mit hoher Temperatur ausgesetzt, was zu einem schnelleren Verbrauch bzw. Schaden der Beschichtung führt. Deshalb kann der Verschleiß der Beschichtung der Rollen groß sein und das Austauschen der Rollen führt zu langen Stillständen des Verfahrens und zu Pausen des Produktionsflußes.
  • Im allgemeinen haben die aus dem Stand der Technik bekannten Badaufbauten Halteeinrichtungen, welche vollständig oder teilweise in der Prozesslösung eingetaucht sind und die Funktion haben, die Position des Streifens zu führen. Zusammengefaßt sind die größten Probleme bei der bekannten Technik des Durchführens eines Streifens in ein Beizbad
  • - sehr hohe Abnutzung der Halteeinrichtungen (der Rollenbeschichtung) sowohl mechanisch, aufgrund der Oberflächenbedingungen des Streifens und der Buckel und Beulen in der Streifenoberfläche, als auch chemisch, aufgrund der starken Prozesslösungen, z. B. starken Säuren, bei hohen Temperaturen
  • - die Tendenz zum Anhalten zum Austausch der Rollen.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung der verfahrenstechnischen Probleme beim Beizen eines Metalls, in erster Linie von rostfreien Stahlstreifen, insbesondere hochlegiertem, rostfreiem Stahl, welche kontinuierlich durch ein Elektrolytbad durchgeführt werden, zu schaffen, und sowohl eine saubere, gebeizte Oberfläche, als auch die korrekte Oberflächenzusammensetzung zu erreichen, und weiterhin sowohl produktionelle als auch umweltbezogene Forderungen zu erfüllen, und zwar jegliches Lecken von starker Prozesslösung und Reaktionsprodukten zu verhindern. Unter Betrachtung sowohl der unabhängigen als auch der abhängigen Ansprüche stellt die Erfindung eine vollständige Lösung dieser Probleme dar.
  • Die Problemlösungen bezüglich des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der Erfindung sind jeweils in den kennzeichnenden Teilen der Patentansprüche 1 und 5 beschrieben. Weitere Eigenschaften sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
  • Die Erfindung kann in einer separaten Beizlinie für Streifen verwendet werden, welche Abrolleinrichtungen/ Aufrolleinrichtungen aufweist, oder für in die Beizvorrichtung über ein Rolltablett zugeführte Platten. Die Erfindung kann auch ein Teil einer kontinuierlichen Walz-/Glüh-/Beizlinie oder alternativ einer Glüh- /Beizlinie sein.
  • Weil einige Zustände in einer vollständigen Beizlinie sehr gut bekannt sind, z. B. Ausspülen und Trocknen, sind nur die elektrochemische Zelle und der Fluß des Elektrolyts in der folgenden Beschreibung der Ausführungsformen dargestellt. Eine Anzahl von Zellen gemäß der Erfindung sollten in Reihe in einer Streifenlinie angeordnet sein, um das Beizen bei einer Geschwindigkeit durchführen zu können, die gleich derjenigen von anderen Verfahrenszuständen ist. Die Größe der Zellen kann auch variiert werden. In einer aus mehreren Zellen bestehenden Beizlinie können auch vollständig individuelle Parameter (Elektrolyte, Spannung, Stromdichte, Gleichspannung oder Wechselspannung) in verschiedenen Zellen gemäß der Erfindung verwendet werden.
  • Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt, wobei Fig. 1 einen Schnitt in der Zuführrichtung des Streifens durch eine Zelle für das elektrolytische Beizen zeigt. Fig. 2 zeigt einen Schnitt der Halteeinrichtungen und die Fig. 3A und 3B zeigen zwei Schnitte der Zelle, und zwar senkrecht zu der Zuführrichtung des Streifens, woraus ersichtlich ist, wie das Elektrolyt in der Zelle zirkuliert.
  • Die folgenden Bauteile sind in Fig. 1 dargestellt: eine elektrochemische Zelle, die aus zwei Zellhälften 2, 3 besteht, die aus chemisch resistentem Material hergestellt sind, und zwar überhalb und unterhalb eines Streifens 1. Die Zellhälften weisen zwei Platten aus Graphitelektroden 4, 5 und Halteeinrichtungen 6- 9 auf, welche die Einlässe und Auslässe des Streifens in der Zelle anbringen. Das Elektrolyt wird über Quereinlaßkanäle 11, 12 in die Zelle gesaugt und wird weiter durch einen dünnen Spalt 15 oberhalb des Streifens und einen dünnen Spalt 16 unterhalb des Streifens gesaugt und verläßt die Zelle über Querauslaßkanäle 13, 14. Schrauben 17, 18 halten die Graphitelektroden an ihrem Platz und verbinden sie elektrisch mit einer nicht dargestellten Wechselstromquelle über Kabel 19 mit einem Pol und über Kabel 20 mit dem anderen Pol. Außerhalb der Zelle befinden sich Führungsrollen 21- 24, um den gestreckten Streifen 1 zwischen den Zellhälften 2, 3 positioniert zu halten. Es sollte angemerkt werden, daß die Figuren nur eine Schraube und ein Kabel pro Graphitelektrode zeigen, jedoch ist zum Übertragen stärkerer Ströme eine größere Anzahl von Schrauben/Kabeln nötig.
  • Fig. 2 zeigt einen Schnitt eines Paares von Halteeinrichtungen 6, 7, vorzugsweise als Streifen ausgeführt, an dem Eingang des Streifens in die Zelle. Es befinden sich entsprechende Halteeinrichtungen 8, 9 an dem Ausgang des Streifens (sich Fig. 1). Die Haltestreifen sind aus trockengeblasenem Gummi hergestellt, und zwar mit einem geraden Profil in der Mitte und an einem Ende 35, 36 verstärkt gegen die Abnutzung durch den Metallstreifen. Das andere Ende 33, 34 weist ein rundes Profil mit einer Bohrung in der Mitte auf, um in eine Ausnehmung 37, 38 in der Zellhälfte 2, 3 zu passen, und zwar zum Halten des jeweiligen Streifens. Federn 31, 32 sind als gerade, dichte Spiralfedern ausgeführt und durch ihre Montage werden die Haltestreifen ständig gegen den Streifen 1 gedrückt. Durch diese Ausbildung der Halteeinrichtungen 6-9 hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß nicht einmal Streifen mit schlechter Ebene durch Buckel, Beulen und Oberflächenfehler in der Lage sind, die Halteeinrichtungen in solch einem Ausmaß zu öffnen, daß dies irgendwelche Probleme bezüglich des Auslaufens von Säure bereitet. Die Abnutzung in den Punkten 35, 36 und entsprechend an dem Auslaß hat sich auch als gering herausgestellt, trotz des Durchganges von einigen Kilometern Streifen pro Stunde. An ihrem Ausgang durch die Zellenwand passieren die Haltestreifen Endstücke, welche in den Figuren nicht dargestellt sind. Die Haltestreifen können während des Betriebs der Beizlinie ausgetauscht werden, und zwar durch das Ziehen eines frischen Streifens in die Ausnehmungen 37, 38 von einer Zuführrolle neben der Zelle, und zwar dadurch, daß der alte, abgenutzte Streifen aus der Zelle herausgezogen und abgeschnitten wird. Die Anzahl von Federn pro Haltestreifen kann 100 pro Meter sein und es hat sich herausgestellt, daß die Federn durch ihre Montage keine Probleme verursachen, wenn der Haltestreifen ausgetauscht wird.
  • Fig. 3 stellt das Fließen von Flüssigkeit durch die Zelle dar. Fig. 3A zeigt den Ausgleichstank 25 mit Elektrolyt und einen einfachen bzw. groben Verbindungsschlauch 26, der mit der unteren Zellhälfte 3 verbunden ist. Über die Einlaßkanäle 11, 12 wird das Elektrolyt jeweils in die Spalte 15, 16 zwischen den Graphitelektroden 4, 5 und dem Streifen 1 geführt. Fig. 3B stellt dar, wie das Elektrolyt aus einer Zelle über Auslaßkanäle 13 und 14 fließt, und dann fällt das Elektrolyt frei in einen einfachen bzw. groben Schlauch 27, der mit einer Zentrifugalpumpe P und dann weiter mit dem Ausgleichstank 25 verbunden ist. Das Elektrolyt kann auch frei in einen großen Vorratsbehälter 29 unterhalb der Zellen fallen und kann dann über eine Pumpe P1 zu dem Ausgleichstank 27 gepumpt werden. Um ein Überlaufen zu verhindern, ist in dem Ausgleichstank ein Überlaufschlauch 30 zum Zurückfließen zu dem Vorratstank angebracht. Ein Ventilatorauslaß 10 ist mit einem starken Ventilator verbunden, der einen großen negativen Druck bzw. Unterdruck in der Zelle herstellt und der dadurch das Elektrolyt ansaugt und den Elektrolytstand in der Zelle höher als den Stand in dem Ausgleichstank 25 macht und alle sich bildenden Gase entfernt. Halteeinrichtungen 40, 41 an den Zellenrändern parallel zu der Zuführrichtung des Streifens sind schematisch dargestellt und als Blasebälge ausgebildet. Dies erlaubt eine Variation des Elektrodenabstandes in der Zelle.
  • Das erfindungsgemäße elektrolytische Beizen wird durch Zuführen des Streifens in die Zelle über Führungsrollen 21, 22 eingeleitet, siehe Fig. 1, und weiter zwischen die Zellhälften 2, 3, welche automatisch getrennt werden können, so daß man einen großen Spalt erhält, wenn ein neuer Streifen zugeführt wird, und weiter nach außen zwischen die Führungsrollen 23, 24. Die Zellhälften werden zusammengebracht und die Pumpe P (alternativ P1) wird gestartet und danach werden Ventilatoren zum Evakuieren der Zelle über den Ventilatorauslaß 10 gestartet. Das Elektrolyt beginnt nun durch die Zelle zu zirkulieren, wenn es über den Verbindungsschlauch 26 in die Zelle gesaugt wird, und zwar nach oben zu einem ausgeglichenen bzw. gezogenen Gleichgewichtsniveau in dem Auslaßkanal 13 und es fällt dann nach unten in den Schlauch 27 und wird zu dem Ausgleichstank 25 zurückgepumpt. Dann wird der Wechselstrom an die Graphitelektroden angelegt und das elektrolytische Beizen der zwei Oberflächen des Streifens beginnt. Der Streifen wird dann kontinuierlich durch die Zelle zugeführt. Bei dem Beizen entstehende Gasblasen und Schlamm werden von den Oberflächen der Elektroden und des Streifens durch den starken Elek trolytfluß weggeführt und können in Filtern oder ähnlichem getrennt werden. Des weiteren kühlt der Elektrolytfluß und führt Reaktionswärme von dem Verfahren ab.
  • Falls Streifen gebeizt werden sollen, die dünner als die Elektroden sind, können Stromleiterplatten an den Rändern des Streifens angebracht werden, um zu verhindern, daß der Strom direkt zwischen den Elektroden fließt, was ansonsten zu Effektivitätsverlusten führen würde.
  • Das Prinzip des elektrolytischen Beizens in Säure mit Wechselstrom gemäß der Erfindung ist, daß der Wechselstrom von der Graphitelektrode zu dem Streifen über das obere Elektrolyt strömt und senkrecht und gerade durch den Streifen in seiner Dickenrichtung durchgeht und weiter über das untere Elektrolyt zu der gegenüberliegenden Graphitelektrode. Die zwei Elektrolyte sind durch den Streifen und falls notwendig durch Isolierplatten voneinander getrennt.
  • Durch die Erfindung hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß man durch die Verwendung von elektrolytischem Beizen in Mineralsäuren oder Mischungen derselben mit Wechselstrom oder Gleichstrom mit Polaritätsumkehr einen erhöhten Beizeffekt beim Beizen von Streifen erreicht. Man erhält eine Oberfläche ohne Chromabreicherung, falls das Prinzip des Durchführens eines Wechselstroms oder eines Gleichstroms mit Polaritätsumkehr direkt durch den Streifen in seiner Dic kenrichtung verwendet, und, im Gegensatz zu dem, was in dem schwedischen Patent 132 298 ausgesagt ist, falls die Kombination von Graphitelektroden und Flüssigkeitskontakt verwendet wird. Die Graphitelektroden in Verbindung mit Wechselstrom haben auch den Vorteil, daß die Säure nicht zum Beizen der Elektrode verbraucht wird, was bei der Verwendung von Elektroden aus rostfreiem Stahl der Fall wäre. Erfindungsgemäß hat es sich überraschenderweise ebenfalls herausgestellt, daß die Abnutzung der Graphitelektroden in Verbindung mit Wechselstrom sehr niedrig ist, ganz im Gegensatz zu dem, was in der EP-A1-137 369 ausgesagt ist, wo es auch aus dem Schaltplan offensichtlich ist, daß der Wechselstrom nicht senkrecht durch den Streifen durchgeführt werden soll, sondern entlang des Streifens zu zusätzlichen Hilfselektroden.
  • Es ist aus der US-A-4 276 133 und der EP-A1-209 168 bekannt, daß Draht elektrolytisch und kontinuierlich in Säuren mit einer hohen Stromdichte (200 A/dm²) in teilweise geschlossenen Systemen gebeizt werden kann. Das Verfahren gemäß dieser Schriften ist, daß der Strom nicht in der Dickenrichtung durchfließt, sondern von der Anode zu dem Draht geführt wird, dem Draht eine bestimmte Strecke folgt und dann den Draht verläßt, um zu der Kathode zu fließen. Jedoch sind für kontinuierlich durchgeführte Streifen einige der Parameter (Materialfläche, Gesamtstrom, Säurelecks an Ein- und Ausgänge der Zelle, Unebenheiten, usw.) mindestens 100 mal größer als bei Draht, was zur Folge hat, daß eine solche Drahtbeiztechnik in der Praxis nicht auf eine entsprechende Technik zum Beizen von Streifen übertragen werden kann.
  • Die Zusammenfassung der JP-A-60-135 600 zeigt eine Konstruktion mit Gleichstrom, bei welcher der Strom in der Dickenrichtung des Streifens geführt wird und der Streifen abwechselnd auf seinen beiden Oberflächen zwischen Elektrodenpaaren gebeizt wird, wobei die Paare voneinander in der Zuführrichtung des Streifens getrennt sein müssen, um zu verhindern, daß der Strom direkt in das Bad zwischen benachbarten Elektroden in der Zuführrichtung des Streifens geleitet wird. Dies führt zu Problemen mit einer unnötig langen Gesamtlänge von Beizlinien. Des weiteren ist eine solche Konstruktion bei einer Mineralsäure nicht anwendbar, welche eine ungefähr fünfmal größere elektrische Leitfähigkeit als Salzlösungen aufweist, wodurch eine noch größere Trennung zwischen den verschiedenen Elektrodenpaaren in der Zuführrichtung des Streifens benötigt werden würde. Die Schrift sagt nichts darüber aus, wie eine hohe Stromdichte erreicht wird, und zwar von einem prozesstechnischen Gesichtspunkt, wie in der vorliegenden Erfindung, beim Beizen von rostfreiem Stahl in Mineralsäuren.
  • Des weiteren präsentiert die erfindungsgemäße Vorrichtung überraschenderweise eine Lösung auf das Problem bezüglich Säureverlusten an Ein- und Ausgängen des kontinuierlich durchgeführten Streifens, welcher 2 m breit sein kann und des weiteren mehr oder weniger Beulen und Buckel aufweisen kann. Es ist insbesondere überraschend, weil die US-A-4 276 133 zeigt, daß nicht einmal für Draht an ein ausreichendes Anbringen der kontinuierlichen Durchführung durch die Zellenwand gedacht worden ist, sondern Überlaufschutz verwendet wird, was für die relativ geringen Überlaufvolumina beim Beizen von Draht vernünftig ist. Beim Beizen von Streifen ist dieses Prinzip aufgrund der größeren Überlaufvolumina nicht vernünftig.
  • Die Konstruktion mit Graphitelektroden in Zellhälften bedeutet auch, daß das aktive Volumen an Säure beträchtlich kleiner als beim konventionellen Beizen in gemischten Säuren ist. Ein System für den Transport von Säure in engen Spalten beim Beizen von schweißbarem Stahlstreifen ist in der EP 0 276 384 beschrieben. Das System ist jedoch nur zum chemischen Beizen von schweißbarem Stahl in Säure vorgesehen.
  • Es sollte beachtet werden, daß der Beizeffekt (das Volumen des durch Beizen entfernten Materials) proportional zu der Stromdichte (A/dm²) ist. Die Erfindung erlaubt das Durchfließen von hohen Strömen durch den Streifen trotz der Tatsache, daß Graphit mit einer ungefähr 350 mal geringeren Leitfähigkeit als die von Kupfer gewählt werden muß, und zwar aufgrund der Säureumgebung und der Berücksichtigung der Korrosion. Der kurze Weg des Stromes durch die Spalten mit Elektrolyt und die Zufuhr von Strom zu den Graphitelektroden von vielen Punkten durch die Dickenrichtung ergeben eine geringe Spannungsabnahme und somit erhält man nur geringe Verluste bezüglich der Effektivität. Eine indu strielle Beizlinie für neutrales Beizen wird oft von 20 V versorgt und es fließt dann ein Strom von 20.000 A durch den Streifen, während gemäß der Erfindung 8 V einen Strom von 50.000 A ergeben. In beiden Fällen liegt der Effekt bzw. der Verbrauch bei 400 kW, durch die Erfindung wird jedoch ein 2,5-fach höherer Beizeffekt erreicht.
  • Der technische Effekt wird auch durch die folgenden Beispiele dargestellt, wobei durch diese und die vorhergehende Beschreibung der Effekt der Erfindung zusammengefaßt werden kann:
  • Im ganzen betrachtet, kann die Erfindung als eine Herausforderung der Naturgesetze betrachtet werden, wobei sich überraschenderweise herausgestellt hat, daß es möglich ist, den Beizeffekt beträchtlich zu vergrößern, und zwar durch Kombinieren eines schnell zirkulierenden Flusses, der durch Evakuierung hergestellt worden ist, durch Elektrolyt in einer Elektrolytzelle und durch die Zufuhr von Strom in der Dickenrichtung des Streifens, und daß es gleichzeitig möglich ist, die Umwelt- und Sicherheitsprobleme zu beseitigen, die mit dem kontinuierlichen Durchführen von sehr großen Längen von rostfreien Stahlstreifen durch Ein- und Ausgänge zu starken Säuren bei einer hohen Temperatur verbunden waren. Ein weiterer Effekt auf die Umwelt ist, daß die Erfindung unter Verwendung von Schwefelsäure das Problem mit Stickoxiden durch die Verwendung von Salpetersäure und das Problem mit dem Handling von Floursäure vollständig beseitigt.
  • Beispiel 1.
  • Für einen hochlegierten Stahl mit 20% Cr, 18% Ni, 6 % Mo und 0,2% N wurden Streifen mit einer Dicke von 0,8 mm produziert. Nach dem Glühen wurde der Streifen elektrolytisch in einer neutralen Salzlösung von Na&sub2;So&sub9; gebeizt, wonach der Streifen einen Bürstzustand durchlief, wo die Reste des Oxids entfernt wurden. Das abschließende Beizen wurde in gemischter Säure (5% HF/20% HNO&sub3;) durchgeführt. Proben des Streifens wurden in einem Elektronen-Untersuchungs-Mikroanalysiergerät (EPMA) untersucht und der Chromgehalt in der Oberfläche wurde mit diesem Instrument ermittelt. Die Oberflächenstruktur hatte relativ sanfte Kratzer durch das Bürsten und zwischen den Kratzern befanden sich gebeizte Bereiche, wo die Kornstruktur klar deutlich war. Der Chromgehalt in den Kratzern betrug 19,88%, wohingegen er in den gebeizten Gebieten nur 16,58% betrug und somit die Oberfläche lokal sehr stark chromabgereichert war. Gemäß der Erfindung wurde eine Versuchsplatte des Streifenmaterials für 55 s bei 200 A/dm² und 8 V in 30% H&sub2;SO&sub4; gebeizt. Eine Oberflächenanalyse mit dem Elektronen-Untersuchungs-Mikroanalysiergerät wurde durchgeführt und der Oberflächengehalt war 19,9%, und es verblieb somit keine Chromabreicherung. Die Struktur war nun gleichförmig ohne irgendeine Überbeizung.
  • Die Pittingeigenschaften der Oberfläche wurden in 1 M NaCl getestet, und zwar gemäß ASTM G61, mit der sogenannten Avesta-Zelle. Die chromabgereicherte Probe hatte eine relativ geringe CPT (kritische Pittingtemperatur) von 70ºC, wohingegen die gemäß der Erfindung gebeizte Probe eine CPT von 92ºC hatte. Das geschliffene Grundmaterial hatte in beiden Fällen eine CPT von 92ºC.
  • Beispiel 2.
  • Eine konventionelle Beizlinie für 1,6 m breite rostfreie Stahlstreifen und eine Streifengeschwindigkeit von 10 m/min beinhaltete eine Neolyt-Beizeinheit und 3 Säurebäder mit HF + HNO&sub3;, jeweils 20 m lang, und eine Sandstrahlmaschine. Die Gesamtlänge der vollständigen Beizlinie war 90 m. Um die Produktion zu verdoppeln, wurde die Streifengeschwindigkeit auf 20 m/min erhöht und eine Berechnung für eine neue Beizlinie wurde durchgeführt, welche auf Testergebnisse von vollständigen Tests einer erfindungsgemäßen Beizlinie basierte. Mit nur 20 erfindungsgemäßen Zellen und ebensovielen Rollenpaaren zwischen den Zellen konnte berechnet werden, daß eine vollständige Beizlinie eine Länge von nur 30 m (ungefähr ein Drittel von dem der vorhergehenden Linie, jedoch mit der doppelten Kapazität) hatte, und bei welcher die für die Umwelt gefährliche Mischung von 5% HF/20% HNO&sub3; durch 30% H&sub2;SO&sub4; ersetzt werden konnte. Es wurde berechnet, daß die Kosten der Investition die Hälfte von denen der konventionellen, vorhergehenden Technik waren und die Erlaubnis zur Produktion konnte von der Umweltbehörde trotz der Verdopplung der Produktion erhalten werden.
  • Beispiel 3.
  • Versuche im Maßstab 1 : 1 mit einer erfindungsgemäßen Zelle wurden mit den folgenden Parametern durchgeführt und wurden mit konventionellem Beizen verglichen.
  • Nach dem Durchführen von 50 km kontinuierlichem Streifen durch eine erfindungsgemäße Testzelle mit 30% Schwefelsäure bei 60ºC wurde die Abnutzung der Haltestreifen gemessen und war 0,1 mm in den Punkten 35, 36, was eine Laufzeit von ungefähr einem Monat ergibt und der Austausch der Haltestreifen wird in einigen Minuten durchgeführt, ohne daß der Beizprozeß angehalten werden muß. Bei der konventionellen Technik muß der Prozeß angehalten werden und das Leeren der Bäder und Austauschen der Rollen nimmt einige Stunden in Anspruch.
  • Die erfindungsgemäße Testzelle hatte kein Elektrolyt- Leck. In der Streifenoberfläche bildeten sich keine Kratzer durch die Haltestreifen.
  • Beispiel 4.
  • Prozeßtechnisch und vom Gesichtspunkt der Sicherheit wurden die erfindungsgemäßen Zellen daraufhin getestet, wie schnell die Zelle geleert und geöffnet werden kann, falls Streifen mit mechanischen Defekten, geschweißten Verbindungen usw. in einer kontinuierlichen Glüh-/Beizlinie durchgeführt werden müssen. Dabei ergeben sich zwei Fälle, und zwar jeweils die Anforderung zum Beizen mit beschränkter Streifengeschwindigkeit und vollständig unterbrochenes Beizen. Es hat sich herausgestellt, daß das System sehr einfach eine Erhöhung des Elektrodenabstandes erlaubt, weil die Haltestreifen 6-9 und die Blasebälge 40, 41 einen größeren Abstand zwischen den Zellhälften 2, 3 erlauben. Bezüglich des vollständigen Leerens der Säure aus der Zelle hat es sich überraschenderweise herausgestellt, daß dies in nur weniger als 1 Sekunde durchgeführt werden kann, obwohl der Säuredurchfluß bis zu 1000 l/min beträgt, während das Beizen weitergeführt wird. Die Evakuierung über dem Auslaß 10 wird abgeschaltet und das Elektrolyt strömt nach unten in den Kanal 27 oder zurück zu dem Ausgleichstank 25 und der Prozess wird sofort angehalten.

Claims (9)

1. Verfahren zum Entfernen von Oxidschichten, entchromten bzw. chromabgereicherten Bereichen und ähnlichen beim Beizen von Metall, in erster Linie von rostfreiem Stahl (1), insbesondere hochlegiertem, rostfreiem Stahl in der Form eines Streifens, welcher kontinuierlich durch ein Elektrolytbad (in 15, 16) geführt wird, wo das Metall durch ein in einem geschlossenen System zirkulierendes Elektrolyt durchgeführt wird, welches an den Ein- und Ausgängen Halteeinrichtungen für den Streifen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Evakuierung hergestellte Elektrolytstrom mit einer hohen Geschwindigkeit durch zwei Spalte (15, 16) gesaugt wird, welche zwischen einer ersten Graphitelektrode (4), die gegen das Elektrolyt chemisch resistent ist, und dem Metall (1) gebildet werden bzw. zwischen dem Metall (1) und einer zweiten Graphitelektrode (5), die gegen das Elektrolyt chemisch restinent ist, und eine entgegen gesetzte Polarität zu der ersten Elektrode (4) aufweist, und daß ein steuerbarer elektrischer Wechselstrom oder alternierender Gleichstrom von der ersten Elektrode (4) durch das Elektrolyt in dem ersten Spalt, durch das Metall (1), welches in dem Elektrolytbad in Richtung der Dicke des Metalls vorhanden ist, durch das Elektrolyt in dem zweiten Spalt und zu der zweiten Elektrode (5) geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Zufuhr von Strom, was mit einer hohen Stromdichte durchgeführt wird, vorzugsweise 150 bis 250 A/dm², wobei die verwendete Spannung niedrig gehalten werden kann und vorzugsweise 6 bis 8 V ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrolytbad vorzugsweise aus Mineralsäure oder Mischungen von Mineralsäuren besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrolytbad aus Schwefelsäure, insbesondere 10 bis 40%iger Schwefelsäure besteht.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Entfernen von Oxidschichten, entchromten bzw. chromabgereicherten Bereichen und ähnlichen beim Beizen von Metall, in erster Linie von rostfreiem Stahl (1), insbesondere hochlegiertem, rostfreiem Stahl in der Form eines Streifens, welcher kontinuierlich durch ein Elektrolytbad (in 15, 16) geführt wird, wo das Metall durch ein in einem geschlossenen System zirkulierendes Elektrolyt durchzuführen ist, welches an den Ein- und Ausgängen Halteeinrichtungen für den Streifen aufweist, nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrolyt sich in einem Raum befindet, der mit einer Evakuierungseinrichtung und mit Graphitelektroden (4, 5) mit gegensätzlichen Polaritäten verbunden ist, welche einander gegenüber auf beiden Seiten der vorgesehenen Bewegungsrichtung des Metalls in dem Elektrolyt angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch Haltestreifen (6 bis 9), die an den Ein- und Ausgängen der Einrichtung für den Streifen (1) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestreifen unter einer Federvorspannung stehen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestreifen (6 bis 9) und als Blasebälge (40 bis 41) ausgebildete Halter so angeordnet sind, daß die obere Zellenhälfte (2) und die untere Zellenhälfte (3) voneinander trennbar sind, während das Beizverfahren fortschreitet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestreifen (6 bis 9) kontinuierlich austauschbar sind, während das Beizverfahren fortschreitet.
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