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Die
vorliegende Erfindung ist eine Teilfortführungsanmeldung der US-Anmeldung,
Eingangs-Nr. 07/925 401, eingereicht am 31. Juli 1992.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Stämme von Fadenpilzen, die fähig sind,
wenigstens zwei Phytat-abbauende Enzyme in gewünschten Verhältnissen überzuexprimieren.
Offenbart werden auch DNA-Sequenzen, Promotoren, DNA-Konstrukte
und Vektoren, die zur Herstellung solcher Stämme verwendbar sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Mineralstoffe
sind für
das Wachstum aller Organismen essentielle Elemente. Zur Viehbestandsproduktion
bei monogastrischen Tieren (z. B. Schweine, Geflügel) und Fisch wird Futter
normalerweise mit Mineralstoffen supplementiert. Pflanzensamen sind
eine reichhaltige Quelle für
Mineralstoffe, da sie Ionen enthalten, die mit den Phosphatgruppen
von Phytinsäure
komplexiert sind. Wiederkäuer
benötigen
kein anorganisches Phosphat und keine Mineralstoffe, da Mikroorganismen
im Pansen Enzyme produzieren, die eine Umwandlung von Phytat (Myoinositol-Hexaphosphat)
in Inositol und anorganisches Phosphat katalysieren. Bei diesem Prozess
werden Mineralstoffe, die mit Phytat komplexiert waren, freigesetzt.
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Phytat
kommt als Quelle für
gespeicherten Phosphor in praktisch allen Pflanzenfuttermitteln
vor (für eine Übersicht
siehe: Phytic Acid, Chemistry and Applications, E. Graf (Herausg.),
Pilatus Press: Minneapolis, MN, U.S.A., 1986). Phytinsäure bildet
einen normalen Bestandteil der Samen von Getreiden und Legumen. Sie
fungiert zur Bindung von Futtermineralstoffen, die für die neue
Pflanze essentiell sind, wenn sie aus dem Samen herauskommt. Wenn
die Phosphatgruppen von Phytinsäure
durch das Samenenzym Phytase entfernt werden, geht die Fähigkeit,
Metallionen zu binden, verloren, und die Mineralstoffe werden für die Pflanze
verfügbar.
In Körnerfuttermitteln
für Vieh
sind die durch Phytinsäure
gebundenen Spurenmineralien für
eine Absorption durch monogastrische Tiere, denen Phytaseaktivität fehlt,
nur teilweise verfügbar.
Obgleich eine gewisse Hydrolyse im Colon erfolgt, geht der größte Teil
der Phytase durch den Gastrointestinaltrakt von monogastrischen
Tieren hindurch und wird im Dung ausgeschieden, was zu fäkalen Phosphatverschmutzungsproblemen
in Gebieten mit intensiver Viehproduktion beiträgt. Anorganischer Phosphor,
der im Colon freigesetzt wird, hat keinen Nährwert für das Vieh, da anorganischer
Phosphor nur im Dünndarm
absorbiert wird. Somit ist eine signifikante Menge der für die Ernährung wichtigen
Nahrungsmineralstoffe monogastrischen Tieren möglicherweise nicht verfügbar.
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Eine
Umwandlung von Phytat in Inositol und anorganischen Phosphor kann
durch mikrobielle Enzyme, die in einem breiten Rahmen als Phytase
bezeichnet werden, katalysiert werden. Phytasen, wie z. B. Phytase #EC
3.1.3.8, sind fähig,
eine Hydrolyse von Myoinositol-Hexaphosphat
in D-Myoinositol-1,2,4,5,6-pentaphosphat und -orthophosphat zu katalysieren. Von
bestimmten fungalen Phytasen wurde berichtet, dass sie Inositolpentaphosphat
in Tetra-, Tri- und niedere Phosphate hydrolysieren; z. B. wird
berichtet, dass A. ficuum-Phytasen Gemische aus Myoinositol-di-
und monophosphat produzieren (Ullah, 1988). Phytaseproduzierende
Mikroorganismen umfassen Bakterien, wie z. B. Bacillus subtilis
(V. K. Powar und V. J. Jagannathan, J. Bacteriol. 151: 1102–1108, 1982)
und Pseudomonas (D. J. Cosgrove, Austral. J. Biol. Sci. 23: 1207–1220, 1970);
Hefen, wie Saccharomyces cerevisiae (N. R. Nayini und P. Markakis,
Lebensmittel Wissenschaft und Technologie, 17: 24–26, 1984);
und Pilze, wie z. B. Aspergillus terreus (K. Yamada, Y. Minoda und
S. Yamamoto, Agric. Biol. Chem. 32: 1275–1282, 1968). Die mögliche Verwendung
von Mikroben, die zur Produktion von Phytase fähig sind, als Futteradditiv
für monogastrische
Tiere, wurde bereits früher
beschrieben (Shieh und Ware, US-Patent Nr. 3 297 548; Nelson, T.
S. et al., J. Nutrition 101: 1289–1294, 1971). Bis jetzt hat
sich allerdings die wirtschaftliche Anwendung dieses Konzepts als
nicht-verwirklichbar
erwiesen, und zwar wegen der hohen Kosten der Herstellung mikrobieller
Phytasen.
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Es
wurde auch beschrieben, dass mikrobielle Phytasen zur Herstellung
von Tierfutter aus bestimmten industriellen Verfahren, z. B. Weizen-
und Mais-Abfallprodukte, einsetzbar sind. Das Nassmahlverfahren
für Mais
produziert Glutene, die als Tierfutter verkauft werden. Es wurde
beschrieben, dass ein Phytasezusatz den Nährwert des Futterproduktes
verbessert. Pilz-Phytaseenzyme und Verfahrensbedingungen (T ~ 50°C und pH ~
5,5) wurden bereits in der europäischen
Patentanmeldung 0 321 004 beschrieben. Beschrieben wurde auch, dass
das Vorliegen von Phytat bei der Verarbeitung von Sojabohnenmehl
das Mehl und Abfälle
für Futtermittel, die
bei der Aufzucht von Fisch, Geflügel
und anderen Nicht-Wiederkäuern
sowie von Kälbern,
die mit Milch gefüttert
werden, eingesetzt werden, ungeeignet macht. Es wird berichtet,
dass Phytase zur Verbesserung des Nährwerts und des wirtschaftlichen
Wertes dieses Sojamaterials mit hohem Proteingehalt einsetzbar ist
(siehe Finase Enzymes By Alko, eine Produktinformationsbroschüre, veröffentlicht
von Alko Ltd., Rajamaki, Finnland). Eine Kombination aus Phytase
und einer sauren Phosphatase mit einem pH-Optimum von 2,5 aus A. niger
wurde von Alko, Ltd., als Tierfutterergänzung in ihrem Phytinsäure-Abbauprodukt
Finase F und Finase S eingesetzt. Eine kostengünstige Quelle für Phytase
würde den
Wert von Sojabohnenmehl als Tierfutter stark erhöhen (Shieh et al., 1969).
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Phytase
und weniger spezifische saure Phosphatasen werden durch den Pilz
Aspergillus ficuum als extrazelluläre Enzyme produziert (Shieh
et al., 1969). Wie verlautet, reinigte Ullah eine Phytase aus Wildtyp-A. ficuum,
die ein scheinbares Molekulargewicht von 61,7 kDa (mit SDS-PAGE;
bezüglich
Glykosylierung korrigiert); einen optimalen pH bei pH 2,5 und pH
5,5; eine KM von etwa 40 μM
und eine spezifische Aktivität
von etwa 50 E/mg hatte (Ullah, A., Preparative Biochem. 18: 443–458, 1988);
PCT-Patentanmeldung WO 91/05053 offenbart die Isolierung und die
molekulare Klonierung einer Phytase aus Aspergillus ficuum mit pH-Optima bei
pH 2,5 und pH 5,5, einer KM von etwa 250 μM und einer spezifischen Aktivität von etwa
100 E/mg Protein.
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Saure
Phosphatasen sind Enzyme, die eine weite Vielzahl von Phosphatestern
katalytisch hydrolysieren und üblicherweise
pH-Optima unter 6,0 aufweisen (Hollander, 1971); #EC 3.1.3.2 katalysiert
z. B. die Hydrolyse von Orthophosporsäuremonoestern in Orthophosphatprodukte.
Es wurde berichtet, dass eine saure Phosphatase aus A. ficuum gereinigt
worden war. Die deglykosylierte Form der sauren Phosphatase hat
ein scheinbares Molekulargewicht von 32,6 kDa (Ullah et al., 1987).
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, rekombinante Phosphatasen bereitzustellen,
die aus Fadenpilzen isoliert wurden, die die Wirksamkeit der Freisetzung
von Phosphor aus Phytat und den Salzen von Phytinsäure verbessern.
Weitere Aufgaben der Erfindung liegen in der Bereitstellung effizienter
und kostengünstiger
Quellen für
zwei oder mehr rekombinante Enzyme, die für eine kommerzielle Verwendung
in Futtermitteln und industriellen Verfahren bei minimaler Verarbeitung
einsetzbar sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Im
Wesentlichen wurden zwei Enzyme aus Aspergillus niger var. awamori-Stamm
AL-KO243, gereinigt:
nämlich
eine Phytase und eine pH 2,5-saure Phosphatase. Die Aminosäuresequenz
für die
isolierten inneren Peptide wurde für jedes Enzym bestimmt, und
die abgeleiteten Nucleotidsequenzen wurden verwendet, um Sonden
zu konstruieren, die für
ein molekulares Klonen der zwei Gene eingesetzt wurden. Für jedes
Gen wurde die genomische Nucleotidsequenz bestimmt, und außerdem wurde
die codierende Region auch durch Klonieren der cDNA (wenn notwendig)
bestimmt. Ein Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenzen der Phytase und
der pH 2,5-sauren Phosphatase mit anderen bekannten Phosphatasen
identifizierte eine potentielle Sequenz einer aktiven Enzymstelle.
Transformationsvektoren wurden unter Verwendung von Promotoren,
die für
Fadenpilze nativ sind, konstruiert, und es wurden verschiedene unterschiedliche
heterologe Promotorsequenzen bezüglich
ihrer Fähigkeit,
eine Expression der entsprechenden Gene zu steuern, verglichen. Es
wurden rekombinante Wirtszellen selektiert, die Phytase und pH 2,5-saure
Phosphatase in Leveln überproduzierten,
die etwa 2 Mal bis etwa 4000 Mal höher bzw. 10 Mal bis 126 Mal
höher waren
als die Level dieser Enzyme, die durch den Aspergillus-Stamm ALKO243
(ATCC #38854) sezerniert werden. Es wurden auch mit zwei Genen transformierte
Wirtszellen selektiert, die erhöhte
Level der zwei rekombinanten Enzyme, d. h. Phytase und pH 2,5-saure
Phosphatase, exprimierten. Es wurden selektierte Stämme von
mit zwei Genen transformierten Zellen identifiziert, die Phytase
zusammen mit pH 2,5-saurer Phosphatase innerhalb der gewünschten
zugeschnittenen Bereiche der jeweiligen Enzymaktivitäten synthetisierten
und sezernierten, z. B. innerhalb eines Bereichs von 3 : 1 bis 16
: 1 pH 2,5-saure Phosphataseaktivität zu Phytaseaktivität. Die hierin
offenbarten transformierten, rekombinanten Wirtszellen lösen die
Probleme des Standes der Technik und liefern kosteneffektive Quellen
für kommerzielle
Phosphataseenzyme, die zur Verwendung in kommerziellen Prozessen
geeignet sind, die Mineralstoffe aus Phytaten in Pflanzenmaterialien
entweder in vitro, d. h. in Futterbehandlungsprozessen, oder in
vivo, d. h., durch Verabreichung eines Enzyms oder mehrerer Enzyme
an die Tiere, freisetzen.
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Die
Phytase, die aus A. niger var. awamori-Stamm ALKO243 (ATCC #38854;
auch bekannt als IFO4033), gereinigt worden war, wies ein scheinbares
Molekulargewicht von 80-86.000
Dalton (SDS-PAGE) und 45.000–48.000
Dalton (SDS-PAGE) nach Behandlung mit Endoglycosidase F/N-Glycosidase
F auf. Die gereinigte Phytase scheint unter nichtdenaturierenden
Bedingungen monomer zu sein und einen isoelektrischen Punkt von
etwa 5,3 zu haben. Dieses Phytaseenzym weist in Abwesenheit von
Metallionen Aktivität
auf, d. h., es ist Metallionen-unabhängig; das Enzym hat ein pH-Optimum
von etwa 5,0 und ein Temperaturoptimum im Bereich von 55–60°C.
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Die
gereinigte pH 2,5-saure Phosphatase aus A. niger var. awamori-Stamm
ALKO243, hatte ein scheinbares Molekulargewicht von etwa 66.000
Dalton (SDS-PAGE) und 46.000-49.000
Dalton (SDS-PAGE) nach Entfernung von Kohlenhydraten mit Endoglycosidase
F/N-Glycosidase
F. Diese gereinigte pH 2,5-saure Phosphatase scheint unter nicht-denaturierenden
Bedingungen tetramer mit einem isoelektrischen Punkt von etwa 4
bis 4,25 zu sein; sie hat eine scheinbare KM von 0,7 mM für Natriumphytat
bei pH 2,5 und 4 mM für Paranitrophenylphosphat;
ein pH-Optimum von etwa pH 2,5 und ein Temperaturoptimum von etwa
55°C.
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Translatierte
Nucleotidsequenzen für
Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase lieferten Polypeptide mit 470
Aminosäuren
bzw. 479 Aminosäuren.
Die errechneten Molekulargewichte für die vorausgesagten Phytase-
und pH 2,5-saure Phosphatase-Polypeptide waren etwa 51.400 Dalton
bzw. etwa 52.700 Dalton.
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Das
gewünschte
Verhältnis
an rekombinanter pH 2,5-saurer Phosphatase-Phytase und Phytase,
die durch mit zwei Genen transformierten, rekombinanten Wirtszellen
produziert werden, liefert ein ausgeglichenes Enzymgemisch, in dem
eine kooperative Enzymaktivität
schnell und wirksam die nahezu vollständige Hydrolyse von Phytat
zu Inositol und freiem Phosphat unter Freisetzung von Mineralstoffen
aus dem Phytinsäure-Komplex
katalysiert.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf eine rekombinante transformierte
Wirtszelle, die dadurch charakterisiert ist, dass sie durch eine
erste Nucleinsäure,
die fähig
ist, unter stringenten Bedingungen mit der Nucleotidsequenz SEQ
ID NO. 18 zu hybridisieren, und eine zweite Nucleinsäure, die
fähig ist,
unter stringenten Bedingungen mit der Nucleotidsequenz SEQ ID NO.
20 zu hybridisieren, transformiert worden ist, und dass sie fähig ist,
die pH 2,5-saure Phosphatase-Enzymaktivität und die Phytase-Enzymaktivität in einem Verhältnis von
3 : 1 bis 16 : 1 zu sezernieren.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
voranstehenden Aspekte und viele der erwarteten Vorzüge der vorliegenden
Erfindung werden besser verständlich,
wenn dieselbe anhand der folgenden detaillierten Beschrei bung, wenn
diese in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen genommen wird,
verstanden wird.
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1 zeigt
das pH-Optimum eines von Metallionen unabhängigen Phytaseenzyms, das aus
Aspergillus niger var. awamori-Stamm ALKO243 (ATCC #38854), gereinigt
wurde. Das pH-Optimum liegt bei etwa pH 5, und im Bereich von pH
2 bis pH 7 gibt es >20%
der maximalen Enzymaktivität
(wie es in Beispiel 1 unten beschrieben wird);
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2 zeigt
das Temperaturoptimum bei 55–60°C mit >20% der maximalen Enzymaktivität im Bereich von
25°C bis
65°C für das gereinigte
Phytaseenzym von 1 oben;
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3 zeigt
das pH-Optimum bei 37°C
von pH 2,5-saurer Phosphatase, die aus Aspergillus niger var. awamori-Stamm
ALKO243, gereinigt worden war, und eine scheinbare KM von 0,7 mM
für Natriumphytat
bei pH 2,5, ein pH-Optimum von pH 2,0–2,5 und eine Aktivität von >20% im Bereich von
pH 1,5 bis pH 3,5 hat (wie unten in Beispiel 1 beschrieben);
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4 zeigt
das Temperaturoptimum bei etwa 55°C
und im Bereich von 25°C
bis 60°C
eine Aktivität von >20% der maximalen Enzymaktivität für die pH
2,5-saure Phosphatase von 3 oben;
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5 zeigt
die relative Phytaseaktivität
(d. h. Freisetzung von Phosphat aus Natriumphytat) von Finase, ein
handelsübliches
Präparat,
das Phytase und Phosphatasen enthält, als Funktion des pHs bei
37°C (Quadrate)
und 55°C
(+);
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6 zeigt
die relative Phytaseaktivität
(d. h. Phosphat-freisetzende Aktivität) von Finase (5)
als Funktion der Temperatur, d. h. zwischen 10°C und 70°C, bei pH 5;
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7 zeigt
ein Autoradiogramm der radioaktiv markierten, degenerierten Oligonucleotid-Phytasesonde
PHY-1, die unter stringenten Bedingungen mit Endonucleasefragmenten
von genomischer DNA, erzeugt mit BamHI, EcoRI, XbaI; BamHI + EcoRI;
BamHI + XbaI; und EcoRI + XbaI (wie in Beispiel 2 unten beschrieben),
hybridisiert;
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8 zeigt
ein Autoradiogramm der radioaktiv markierten, spezifischen Oligonucleotid-pH
2,5-sauren Phosphatase-Sonde PHY-31, die unter stringenten Bedingungen
mit Endonucleasefragmenten von genomischer DNA, erzeugt mit BamHI,
HindIII, KpnI, PstI, SalI, SphI oder SstI (wie in Beispiel 2 unten
beschrieben), hybridisiert;
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9A und 9B (SEQ
ID NO. 18) zeigen die genomische Nucleotidsequenz für das Phytasegen in
Aspergillus niger var. awamori-Stamm ALKO243 (ATCC #38854); die
abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO. 19) für
das Phytase-Polypeptid, wie es in Beispiel 2 unten beschrieben wird,
und die 5'-Regulationspromotorregion
des Gens;
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10A, 10B, 10C und 10D zeigen
die Organisation der Phytase-Expressionsvektor-Konstrukte pFF1,
pFF2, pFF3 und pFF4 (wie in Beispiel 2 unten beschrieben);
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11A und 11B (SEQ
ID NO. 20) zeigen die Nucleotidsequenz für das pH 2,5-saure Phosphatase-Gen
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO. 21) des Enzyms;
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12A, 12B, 12C und 12D zeigen
die Organisation von Phytase-Expressionsvektor-Konstrukten pFF-6A,
pFF8, pFF9 und pFF11, die entwickelt wurden, um E. coli-Nucleotidsequenzen
zu entfernen (wie in Beispiel 4 unten beschrieben);
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13A, 13B, 13C und 13D zeigen
die Organisation der pH 2,5-sauren Phosphatase-Vektorkonstrukte
pPHO-1-4A, aus denen lineare Fragmente isoliert werden können, wie
es in Beispiel 4 unten beschrieben ist;
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14A und 14B zeigen
die Organisation von zwei Transformationsvektoren, die sowohl das
pH 2,5-saure Phosphatase-Gen und das Phytase-Gen haben, nämlich pFIN-1A und pFIN-1B (wie
in Beispiel 4 unten beschrieben);
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15 zeigt die Phytaseaktivität in einem Plattenassay mit
transformierten A. niger var. awamori-Subklonen, die Phytase bis
zum 1260fachen über
den Konzentrationen exprimieren, welche durch den ALKO243-Elternstamm
produziert werden (die Größe der Kreise,
die durch den Molybdat-Indikator-Komplex um Klone gebildet werden,
ist proportional zur Enzymaktivität, wie es in Beispiel 4 unten
beschrieben ist);
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16 zeigt die chromosomale Phytase-Gen-Kopienzahl
und mRNA-Level in Phytase-Gen-transformiertem A. niger var. awamori-Stamm
ALKO2268, bestimmt durch Southern-Blot-Analyse bzw. Northern-Analyse
(wie in Beispiel 4 unten beschrieben). Die in 15 zu erkennende signifikante Erhöhung bei
der Phytaseaktivität
in transformierten Zellen ist einem Einbau von einer Kopie oder
von mehreren Kopien des klonierten rekombinanten Phytase-Gen-Konstrukts
in chromosomale DNA zuzuordnen (siehe Beispiel 4 unten);
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16A zeigt eine Southern-Blot-Analyse der nicht-transformierten
ALKO2268-Kontrolle
(Bahnen 1, 4 und 7) und überproduzierenden
Phytasetransformanten (Bahnen 2, 5, 8, 9 und 10);
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16B zeigt eine Northern-Blot-Analyse von mRNA-Leveln
in der nicht-transformierten
Kontrolle ALKO2268 (Bahn 1) und in transformierten Stämmen (Bahnen
2–6);
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17 und 18 zeigen
chromosomale Phytase- und pH 2,5-saure Phosphatase-Gen-Kopienzahlen
und mRNA-Level in durch zwei Genen transformiertem A. niger var.
awamori-Stamm ALKO243, bestimmt durch Southern-Blot-Analyse bzw.
Northern-Analyse (wie in Beispiel 5 beschrieben);
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17A zeigt die Southern-Blot-Analyse des nicht-transformierten
Kontroll-ALKO243-Stamms
(Bahn 2) und der zweifach transformierten Stämme (Bahnen 3, 4 und 5), sondiert
auf Phytase-Gene;
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17B zeigt eine Nortlhern-Blot-Analyse der nicht-transformierten
Kontrolle und der zweifach transformierten Stämme (Bahnen 2, 3 und 4), sondiert
auf Phytase-mRNA;
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18A zeigt eine Southern-Blot-Analyse der nicht-transformierten
Kontrolle ALKO243 (Bahn 3) und zweifach transformierter Stämme (Bahnen
4, 5 und 6), sondiert auf pH 2,5-saure Phosphatase-Gene;
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18B zeigt eine Northern-Blot-Analyse der nicht-transformierten
Kontrolle ALKO243 (Bahn 1) und zweifach transformierter Stämme (Bahnen
2, 3 und 4), sondiert auf pH 2,5-saure Phosphatase-mRNA;
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19 stellt die Level der Phytaseaktivität in vierundzwanzig
verschiedenen Transformanten unter Verwendung kreisförmiger oder
linearer Plasmid-Vektorkonstrukte (wie in Beispiel 6 unten beschrieben)
dar; und
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20 zeigt die Wirkungen verschiedener Promotoren
auf die Level der rekombinanten Phytaseaktivität und der pH 2,5-sauren Phosphataseaktivität in den
durch zwei Gene transformierten A. niger var. awamori-Stämmen ALKO243
und ALKO2268, wie es in Beispiel 6 unten beschrieben wird.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
hierin verwendeten folgenden Ausdrücke sollen folgendes bedeuten:
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Der
Ausdruck "Phosphatase" soll ein Enzym bezeichnen,
das fähig
ist, Phosphat aus einem Phosphat-enthaltenden Substrat, z. B. Phytat,
freizusetzen. Typische Beispiele für Phosphatasen umfassen fungale Phosphatasen
und saure und neutrale Phosphatasen, z. B. pH 2,5-saure Phosphatase
und pH 6-neutrale Phosphatase.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "Nucleinsäure" bezieht sich auf
natürliche
oder synthetische DNA und RNA, Polynucleotide (d. h. größer als
drei Nucleotide) und Oligonucleotide (d. h. größer als neun Nucleotide).
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Der
Ausdruck "fähig, unter
stringenten Bedingungen zu hybridisieren" wird hierin verwendet, um ein Anlagern
an eine Subjekt-Nucleotidsequenz oder ihren komplementären Strang
unter Standardbedingungen, z. B. hohe Temperatur und/oder niedriger
Salzgehalt, was ein Anlagern nicht-verwandter Sequenzen unmöglich machen
kann, zu bezeichnen. Ein geeignetes Protokoll (involvierend 0,1 × SSC und
Anlagern (Doppelstrangbildung) bei 68°C für 2 Stunden) ist in Maniatis,
T. et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Springs
Harbor Laboratory, Cold Springs Harbor, N.Y., S. 387–389, 1982,
beschrieben.
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Der
Ausdruck "Nucleotidsequenz" wird hierin verwendet,
um eine Sequenz von Nucleotiden oder Nucleosiden zu bezeichnen und
kann nicht-benachbarte Sequenzen umfassen; beispielsweise können in
genomischen Sequenzen Sequenzen, die für eine Exonregion codieren,
durch Intronsequenzen und dergleichen unterbrochen sein.
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Der
Ausdruck "benachbarte
Nucleotidsequenz" wird
hier verwendet, um eine Sequenz von Nucleotiden zu bezeichnen, die
aufeinanderfolgend in Serie verknüpft sind.
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Der
Ausdruck "codierende
Region" bezieht
sich auf die Nucleotidsequenz innerhalb einer Nucleinsäure, die,
wenn sie transkribiert und translatiert wird, zu einer Subjekt-Aminosäuresequenz
wird, z. B. werden Exonregionen in genomische DNA, wenn sie in mRNA
transkribiert werden, eine Translation der Subjekt-Aminosäuresequenz
steuern. Der Ausdruck "codiert" wird verwendet,
um eine Aminosäuresequenz
zu bezeichnen, die im Tripletcode der Nucleotide durch die Nucleotidsequenz
der codierenden Region codiert wird.
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Der
Ausdruck "Transformationsvektor" wird hier austauschbar
mit "Vektorkonstrukt" verwendet, um ein rekombinantes
Konstrukt (z. B. eine Plasmid-DNA) zu bezeichnen, das eine Subjekt-Phytase-
und/oder pH 2,5-saure Phosphatase-Nucleotidsequenz darin eingearbeitet
enthält,
und umfasst eine Unterklasse "Expressionsvektoren". Repräsentative
Beispiele für
Transformationsvektoren umfassen Plasmidvektoren von E. coli (z.
B. pBR322, pUC18, pUC19 und dergleichen, wie auch Vektoren, die
zum Transformieren von Fadenpilzstämmen (z. B. pLO-3, pFF-6, pPHO-1
und dergleichen) einsetzbar sind). Die betreffende Phytase- oder
pH 2,5-saure Phosphatase-Nucleotidsequenz kann die regulatorischen
Sequenzelemente aus der 5'-Region
des entsprechenden Gens (d. h., hierin "native regulatorische Elemente" genannt) enthalten;
oder es kann ein heterologer Promotor (d. h., aus einem anderen
Stamm, einer anderen Varietät,
einer anderen Spezies oder einer anderen Gattung als A. niger var.
awamori-Stamm ALKO243 oder aus einem anderen Gen, z. B. GA- oder GAPDH-Promotor-Nucleotidsequenzen)
angefügt
werden, um die Expression der Nucleotidsequenz zu steuern. Der betreffende
Transformationsvektor kann auch geeignete Restriktionsstellen zur
Aufnahme zusätzlicher
Nucleotidsequenzen beinhalten, die zur Begünstigung der chromosomalen
Integration der Vektor-DNA nützlich
sind. Die betreffenden Transformationsvektoren sind fähig, Phosphatase-Nucleotidsequenzen
in eine Wirtszelle einzuführen,
so dass sie wirksam in die Wirtszellen-DNA integriert werden können und
dass das Produkt der codierenden Region der Nucleotidsequenz durch
die transformierte Wirtszelle exprimiert wird.
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"Promotor" wird verwendet,
um eine Nucleotidsequenz zu bezeichnen, die fähig ist, eine Expression einer
stromabwärts
gelegenen Nucleotidsequenz, wie z. B. regulatorische Signalsequenzen
für die
Transkription und Translation und dergleichen, zu bezeichnen. Repräsentative
Beispiele für
Promotoren werden unten in den Beispielen 3–5 angeführt, z. B. GA-, GAPHD- und native Phytase-
oder pH 2,5-saure Phosphatase-Promotor.
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"Selektierbarer Marker" wird verwendet,
um eine Nucleotidsequenz zu bezeichnen, die fähig ist, ein Polypeptid zu
codieren, das, wenn es durch eine transformierte Zelle exprimiert
wird, der Zelle die Fähigkeit verleiht,
identifiziert oder von anderen Zellen in einer Zellpopulation selektiert
zu werden: Erläuternde
Beispiele umfassen antigene Marker, Phenotyp-Marker (z. B. Zellgröße, Form,
Sprossenmuster und dergleichen) und Arzneimittelresistenz-Marker,
wie z. B. Phleomycinresistenz.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "transformierte
rekombinante Wirtszelle" bezieht
sich auf eine Zelle, die chromosomale DNA mit einer integrierten
Transformationsvektor-Nucleotidsequenz
darin hat. Repräsentative
Beispiele für
transformierte rekombinante Wirtszellen der Erfindung umfassen bakterielle
und fungale Zellen, die fähig
sind, eine rekombinante Phytase und/oder eine oder mehrere rekombinante
Phosphatasen zu synthetisieren und/oder zu sezernieren, d. h., eine
Phytase, die durch eine Nucleotidsequenz codiert wird, die fähig ist,
unter stringenten Bedingungen mit SEQ. ID. NO. 18 zu hybridisieren,
und die rekombinante pH 2,5-saure Phosphatase, d. h. eine Phosphatase,
die durch eine Nucleotidsequenz codiert wird, die fähig ist, mit
SEQ. ID. NO. 20 zu hybridisieren.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "Phytase-Nucleotidsequenz" bezieht sich auf
die Nucleotidsequenz, die innerhalb SEQ. ID. NO. 18 lokalisiert
ist.
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Der
Ausdruck "pH 2,5-saure
Phosphatase-Nucleotidsequenz",
wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf eine Nucleotidsequenz,
die fähig
ist, unter stringenten Bedingungen mit einer Nucleotidsequenz in
SEQ. ID. NO. 20 zu hybridisieren.
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Der
Ausdruck "Phosphatase", wie er hier verwendet
wird, umfasst alle Enzyme, die fähig
sind, eine Phosphatesterbindung in einem Substrat zu spalten, und
beinhaltet Phytasen und saure und neutrale Phosphatasen.
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Der
Ausdruck "Phytase" soll ein Enzym bezeichnen,
das fähig
ist, eine Phosphatesterbindung in einem Phytatsubstrat, z. B. Inositolhexaphosphat,
Inositolpentaphosphat, Inositoltetraphosphat und Inositoltriphosphat
und Salze davon, zu bezeichnen.
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Der
Ausdruck "gereinigte
Phytase" soll ein
gereinigtes Enzym der Erfindung bezeichnen, das aus A. niger var.
awamori-Stamm ALKO243 isoliert und im Wesentlichen gereinigt wurde.
Die betreffenden Enzyme sind unter nicht-denaturierenden Bedingungen
monomer, haben einen isoelektrischen Punkt von etwa 5,3; scheinbare
Molekulargewichte nach SDS-PAGE von etwa 80.000 Dalton bis 86.000
Dalton; scheinbare Molekulargewichte nach Kohlenhydratentfernung
(z. B. mit Endoglycosidase F/N-Glycosidase F) von etwa 45.000 bis
48.000 Dalton (SDS-PAGE). Die betreffenden gereinigten Phytaseenzyme
haben die folgenden katalytischen Eigenschaften: die Enzyme sind
nämlich
Metallionen-unabhängige
Enzyme, die fähig
sind, eine Phosphatesterbindung in einem Natriumphytatsubstrat zu
hydrolysieren. Die betreffenden Enzyme haben bei 37°C ein pH-Optimum
von etwa pH 5; weisen im Bereich von pH 2 bis pH 7 eine Aktivität von mehr
als 20% der maximalen Enzymaktivität auf und haben ein Temperaturoptimum
bei 55°C
bis 60°C,
wobei die Aktivität
im Bereich von 25°C
bis 65°C >20% der maximalen Enzymaktivität ist. Eine
Einheit Phytaseaktivität
(PU) ist die Menge an Enzymprotein, die erforderlich ist, um 1 nmol
anorganisches Phosphat in einer Minute bei 37°C unter den in Beispiel 1 unten
beschriebenen Assaybedingungen aus Natriumphytat freizusetzen.
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Der
Ausdruck "rekombinante
Phytase" soll ein
Phytaseenzym bezeichnen, das durch die codierende Nucleotidsequenz
der 9A und 9B;
SEQ. ID. NO. 18, codiert wird und durch eine rekombinante Wirtszelle,
die mit dem betreffenden Transformationsvektor, welcher die betreffende
Phytase-Nucleotidsequenz enthält,
transformiert wurde, produziert wird. Das aus der Transkription
der codierenden Region der betreffenden Phytase-Nucleotidsequenz
vorausgesagte Molekulargewicht ist ein Polypeptid-Translationsprodukt
(d. h. vor Glycosylierung) von etwa 51.000 Dalton bis etwa 52.000
Dalton.
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Der
Ausdruck "Metallionen-unabhängig" soll bedeuten, dass
die Aktivität
des Enzyms in Abwesenheit von Mn2+, Mg2+ und Ca2+ gemessen
werden kann. Allerdings soll der Ausdruck nicht bedeuten, dass die
Aktivität
des Enzyms nicht in Gegenwart von Mn2+,
Mg2+ oder Ca2+ verstärkt werden
kann.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "saure
Phosphatase" soll
ein Enzym bezeichnen, das ein pH-Optimum zur Vermittlung der Hydrolyse
einer Phosphatesterbindung in einem Substrat bei einem pH-Wert von
kleiner als 5,0, vorzugsweise kleiner als pH 3,0, hat.
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Der
Ausdruck "pH 2,5-saure
Phosphatase" wird
verwendet, um eine Phosphatase zu bezeichnen, die ein pH-Optimum
zur Vermittlung der Hydrolyse eines Phosphatesters in einem Substrat
bei pH 2,0–2,5
hat, z. B. in einem Natriumphytatsubstrat.
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Der
Ausdruck "gereinigte
pH 2,5-saure Phosphatase" soll
ein gereinigtes Enzym der Erfindung bezeichnen, das aus A. niger
var. awamori-Stamm ALKO243 isoliert und im Wesentlichen gereinigt
wurde. Wenn das Enzym aus dem betreffenden Fadenpilzstamm gereinigt
wurde, hat es die folgenden Eigenschaften: das unter nicht-denaturierenden
Bedingungen isolierte Enzym ist ein tetramerer Glykoprotein-Komplex
aus vier identischen Monomeren mit einem scheinbaren isoelektrischen
Punkt von etwa 4,0 bis etwa 4,25. Jedes der Monomeren hat unter
denaturierenden Bedingungen in SDS-PAGE ein scheinbares Molekulargewicht
von etwa 66.000 Dalton, und die Monomere haben nach wesentlicher
Entfernung des Kohlenhydrats ein scheinbares Molekulargewicht von
46.000–49.000
Dalton (SDS-PAGE). Die betreffenden gereinigten pH 2,5-saure Phosphataseenzyme
haben die folgenden katalytischen Eigenschaften. Die Enzyme können nämlich eine
Hydrolyse einer Phosphatesterbindung in einem Natriumphytatsubstrat
mit einer scheinbaren KM von etwa 0,7 mM (d. h., bei 37°C und pH
2,5, wie in Beispiel 1 unten beschrieben) katalysieren. Die betreffenden
Enzyme haben ein pH-Optimum von etwa pH 2 bis etwa pH 2,5 (d. h.
bei 37°C);
im Bereich von pH 1,5 bis pH 3,5 haben sie eine Aktivität von über 20%
der maximalen Enzymaktivität,
und sie haben bei 55°C
ein Temperaturoptimum und im Bereich von 25°C bis 60°C eine Aktivität >20% der maximalen Enzymaktivität. Eine
Einheit pH 2,5-saure Phosphataseaktivität (HFU) ist die Menge an Enzymprotein,
die erforderlich ist, um 1 nmol anorganisches Phosphat aus p-Nitrophenylphosphat
bei 37°C
in einer Minute unter den in Beispiel 1 unten beschriebenen Bedingungen
freizusetzen.
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Der
Ausdruck "rekombinante
pH 2,5-saure Phosphatase" soll
ein pH 2,5-saure Phosphataseenzym bezeichnen, das durch die codierende
Region einer Nucleotidsequenz codiert wird, die fähig ist,
unter stringenten Bedingungen mit einer Nucleotidsequenz der 11A und 11B,
SEQ. ID. NO. 20, zu hybridisieren und die durch eine rekombinante
Wirtszelle produziert wird, welche mit dem betreffenden Transformationsvektor,
der die pH 2,5-saure Phosphatase-Nucleotidsequenz enthält, transformiert
ist. In einem repräsentativen Beispiel
ist die betreffende pH 2,5-saure Phosphatase-Nucleotidsequenz die
codierende Region von SEQ. ID. NO. 20, die für ein Polypeptid mit einem
scheinbaren Molekulargewicht (d. h. vor Glykosylierung) von etwa 52.000
Dalton bis etwa 53.000 Dalton codiert.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "sezerniert" bezieht sich auf
die extrazelluläre
Form eines Proteins, z. B. auf ein "sezerniertes" Protein, das in einer Zelle synthetisiert
wird und in das extrazelluläre
Kulturmedium transportiert wird, wo sein Vorliegen oder seine Enzymaktivität analysiert
werden kann.
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Der
Ausdruck "Phytase-Enzymaktivität" wird hierin verwendet,
um die katalytische Aktivität
einer Phytase, z. B. bei der Vermittlung einer Hydrolyse eines Natriumphytatsubstrats
unter Phosphatfreisetzung, zu bezeichnen, wie sie zweckdienlicherweise
in einem Assay auf Phosphat, z. B. der in den unten stehenden Beispielen
beschriebene, gemessen werden kann.
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Der
Ausdruck "pH 2,5-saure
Phosphatase-Enzymaktivität" wird hier verwendet,
um die Phosphataseaktivität
einer pH 2,5-sauren Phosphatase, beispielsweise bei der Vermittlung
der Hydrolyse einer Phosphatesterbindung in einem para-Nitrophenylphosphatsubstrat
(in einem Assay, wie z. B. der in den Beispielen unten beschriebene),
zu bezeichnen.
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Der
Ausdruck "überproduzierend" wird austauschbar
mit dem Ausdruck "überexprimierend" verwendet, um anzugeben,
dass die transformierte, rekombinante Wirtszelle fähig ist,
Level des betreffenden Enzyms zu synthetisieren und zu sezernieren,
die wenigstens etwa 2 Mal höher
sind als die Menge an Enzym, die unter identischen Bedingungen durch
Zellen von A. niger var. awamori-Stamm ALKO243 (ATCC #38854) synthetisiert
werden. Wie in Beispiel 4 dargestellt ist, (Tabellen 8 und 9 unten),
resultiert eine Überproduktion
im Stamm AL-KO2268
bei Schüttelflaschenkulturen,
die nach Beispiel 1 durchgeführt
wurde, zur Sekretion von etwa 45 Mal mehr Phytase-Enzymaktivität pro ml
Kulturmedium als die, die unter äquivalenten
Bedingungen durch ALKO243 sezerniert wird. Erläuternde Transformanten mit
den betreffenden Nucleinsäuren
der Erfindung (d. h., auch in Beispiel 3 gezeigt) produzieren eine
etwa 6 Mal größere Aktivität als ALKO2268
(d. h., siehe Tabelle 7; eine bis zu etwa 300 Mal größere Aktivität als ALKO243).
Andere Transformanten in Beispiel 4 (d. h. Tabellen 8 und 9) produzierten
Phytaseaktivitäten
pro ml, die bis zu etwa 2100 Mal größer waren als die von ALKO243.
Eine Überproduktion
bezüglich
pH 2,5-saurer Phosphatase wird in entsprechender Weise durch Transformanten
in Beispiel 4 unten veranschaulicht, die eine bis zu etwa 130fach
(d. h. Tabelle 11) höhere
Aktivität
pro ml als ALKO243 produzierten. Zum Vergleich, der Stamm ALKO2268
produziert etwa 41–46%
der pH 2,5-saure Phosphatase-Enzymaktivität, die durch ALKO243 produziert
wird.
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Der
Ausdruck "Verhältnis von
pH 2,5-saurer Phosphatase zu Phytase" bezieht sich auf das Verhältnis der
Aktivität
von pH 2,5-saurem Phosphataseenzym zu einer Phytaseaktivität, wobei
in diesem Fall das Verhältnis
errechnet werden kann, indem die Enzymaktivität von pH 2,5-saurer Phosphatase
pro ml Probe (z. B. die Anzahl an HFU/ml) durch die Phytase-Enzymaktivität pro ml
Probe (z. B. die Zahl der PU/ml) dividiert wird. Repräsentative
Assays zur Bestimmung der Phytase- und pH 2,5-sauren Phosphataseaktivität sind in
den Beispielen angegeben. Zu Vergleichszwecken, die in den Beispielen
unten angegebenen Resultate zeigen die Menge an Phytase- und pH
2,5-saurer Phosphataseaktivität,
produziert und sezerniert in der Kulturbrühe durch A. niger var. awamori-Stamm
ALKO243 (ATCC #38854) über
5 Tage Fermentationskultur unter den in den Tabellen 7 und 8 beschriebenen
Bedingungen (Beispiel 3). ALKO243-Zellen, die unter diesen Bedingungen
kultiviert werden, produzieren etwa 80–450 PU Phytase und etwa 5.000–6.000 HFU
pH 2,5-saure Phosphatase; zum Vergleich, der überproduzierende Phytasestamm
A. niger var. awamori-Stamm ALKO2268 produziert etwa 3.000–9.000 PU
und 2.000–3.000
HFU. Bei diesen beispielhaften Stämmen ist das Verhältnis von pH
2,5-saurer Phosphatase zu Phytase (d. h. HFU/PU) etwa 0,6, und zwar
in Schüttelflaschen-Fermentationskulturmedien
mit ALKO2268 nach 5 Tagen, und ist 64,7 mit ALKO243 (siehe z. B.
Tabellen 11 und 14–16
unten). Wie in Beispiel 5 unten veranschaulicht wird, lagen Verhältnisse
der pH 2,5-saure Phosphataseaktivität (HFU) zu Phytaseaktivität (PU) im
Bereich von etwa 4 bis etwa 16 mit in Tabelle 14 angegebenen Transformanten
und von etwa 3 bis 6 mit den Transformanten, deren Enzymaktivitäten in Tabelle
15 (PU) und Tabelle 16 (HFU) gezeigt sind. Das betreffende "Verhältnis von
pH 2,5-saurer Phosphatase zu Phytase" erreicht ein ausgewogenes Enzymgemisch,
in dem die kooperative Enzymaktivität die nahezu vollständige Hydrolyse
von Phytat zu Inositol und freiem Phosphat unter Freisetzung von
Mineralstoffen aus dem Phytinsäure-Komplex bei
einem pH (beispielsweise dem im Magen eines monogastrischen Tiers)
und einer Temperatur, die bei einem Handelsprodukt erwünscht sind,
schnell und wirksam katalysiert. Der Ausdruck "kooperative Enzymaktivität" wird verwendet,
um anzugeben, dass die betreffenden Verhältnisse bei der Enzymmischung
die folgenden Eigenschaften verleihen: a) schnellere Katalyse von
Phytat in Inositol und freies Phosphat; b) effizientere Umwandlung
von Phytat in Inositol und freies Phosphat; und c) eine vollständigere
Umwandlung von Phytat (d. h. IP6, siehe die folgenden Beispiele)
in Inositol und Phosphat (d. h., eine höhere als 80%ige Umwandlung, wie
in Beispiel 1, Tabelle 1 unten, dargestellt).
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Eine "normalisierte Phytase-Einheit" oder "PNU" ist als die Menge
an Phytaseaktivität
definiert, die durch A. niger-ALKO243 produziert ist, die in diesem
Fall 85 PU/ml entspricht. Eine "normalisierte
saure Phosphatase-Einheit" oder "APNU" ist als die Menge
an saurer Phosphataseaktivität
definiert, die durch A. niger-ALKO243-Stamm produziert wird, die
in diesem Fall 5.500 HFU/ml entspricht.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung liefern Phytase-Nucleotidsequenzen und
auch pH 2,5-saure Phosphatase-Nucleotidsequenzen, die fähig sind,
unter stringenten Bedingungen mit einer Nucleotidsequenz SEQ. ID.
NO. 18 bzw. SEQ. ID. NO. 20 zu hybridisieren. Die betreffenden Nucleotidsequenzen
sind zum Aufbau von Nucleotidsonden, Transformationsvektoren, transformierten
rekombinanten Wirtszellen geeignet, codieren für rekombinante Phytase und
pH 2,5-saure Phosphatase-Proteine und dergleichen, wie es unten
beschrieben wird.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die Erfindung transformierte rekombinante Wirtszellen, z.
B. E. coli, Bacillus, Aspergillus, Trichoderma, Penicillium, Cephalosporium,
Rhizopus und dergleichen, bereit, die Kopien der betreffenden Phytase-
und/oder pH 2,5-saure Phosphatase-Nucleotidsequenzen der Erfindung
haben. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die transformierten rekombinanten Wirtszellen aus Spezies von
Fadenpilzen, wie z. B. Aspergillus, Trichoderma und Rhizopus, ausgewählt, und
in einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die betreffenden
Wirtszellen aus Varietäten
und Stämmen
von Aspergillus niger ausgewählt.
In einer äußerst bevorzugten
Ausführungsform
sind die betreffenden Wirtszellen aus rekombinanten Wirtszellen
ausgewählt,
die Phytase-Nucleotidsequenzen enthalten, z. B. transformierte Zellen
der Phytase-überexprimierenden
Stämme
GAI-6, GAL-142, GAN-1, GAG-12, GAO-248, GAI-12, GAK4-46, GAI-2, GAK4-52,
GAM-111, GAK4-47, GAM-225, GAD-103, GAD-23, GAD-103, GAD-23, GAD-130,
GAM-199, GAE-3, GAE-32, GAM-111 und GAL-65 (wie in Beispiel 4 unten
beschrieben). In einer anderen bevorzugten Ausführungsform werden die betreffenden
Wirtszellen unter rekombinanten Wirtszellen ausgewählt, die
mit Vektoren transformiert sind, welche pH 2,5-saure Phosphatase-Nucleotidsequenzen
haben, z. B. transformierte Zellen der Stämme GAO-69, GAW-131, GBL-128,
GBL-97, GAO-61, GAW-89, GAW-130,
GAW-121, GBL-87, GBL-119, GAO-84, GAW-54, GBL-129, GAW-141, GBL-103,
GAW-112, GBL-92, GAW-114 und GAT-143 (wie in Beispiel 2, 4, 5 oder
6 unten beschrieben). Andere bevorzugte Wirtszellen umfassen Zellen, die
aus den transformierten Stämmen
GAX-11, GAX-12, GBE-14, GBH-134, GBH-15, GBJ-9, GBJ-10, GBJ-13,
GBJ-16, GBJ-26, GBJ-27, GBJ-28, GBJ-31, GBJ-35, GBJ-38, GBJ-40,
GBJ-76 und GBJ-82 ausgewählt
sind (wie sie unten in Beispiel 2, 4, 5 oder 6 beschrieben sind).
Der Fachmann wird erkennen, dass die hierin bereitgestellten Nucleotidsequenzen,
Transformationsvektoren und transformierten rekombinanten Wirtszellen
zur Identifizierung weiterer Stämme,
die im Wesentlichen dieselben Eigenschaften wie die vorstehend identifizierten
Stämme
haben, verwendbar sind.
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Fachleute
werden erkennen, dass die Nucleotidsequenzen und die abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
der Erfindung beim Aufbau von Nucleotid- und Antikörpersonden
zur Identifizierung und Isolierung natürlicher Varianten und Mutanten
von Transformanten, beispielsweise Mutanten, die aus der Behandlung
mit Chemikalien, UV, gamma-Strahlung und dergleichen, resultieren,
nützlich
sein können.
Mutanten können
eine verstärkte
Expression der betreffenden Phytase, pH 2,5-sauren Phosphatase oder
sowohl einer Phosphatase als auch einer pH 2,5-sauren Phosphatase haben. Ein typischer
Durchmusterungsassay zum Identifizieren der letztgenannten Mutanten
umfassen Northern- und Southern-Blotting und Western-Blotting mit
Antikörpern,
die gegen Peptide (natürliche
und synthetische) innerhalb der abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der betreffenden Phytasen und pH 2,5-sauren Phosphatasen gerichtet
sind.
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Der
Fachmann auf diesem Gebiet wird natürlich erkennen, dass Gemische
transformierter rekombinanter Wirtszellen verwendet werden können, um
eine Produktion einer Phytase und einer oder mehrerer Phosphatasen
zu erreichen; beispielsweise können
transformierte rekombinante Wirtszellen aus einem Stamm, der Phytase
produziert, mit transformierten rekombinanten Wirtszellen aus einem
Stamm, der pH 2,5-saure Phosphatase produziert, vermischt werden.
Auf diese Weise können
die gemischten Zellkulturen so konstruiert werden, dass die Zellen
ein gewünschtes
Verhältnis
von Phytase-Enzymaktivität
zu pH 2,5-saurer Phosphatase-Enzymaktivität freisetzen.
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Die
transformierten rekombinanten Wirtszellen der Erfindung können auch
zur Herstellung von im Wesentlichen reinen rekombinanten Phytasepräparaten
eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform codieren Phytase-Nucleotidsequenzen
in der transformierten rekombinanten Wirtszelle für ein Polypeptid,
das eine Phytase-Aminosäuresequenz
RHGXRXP hat, worin R Arginin ist, H Histidin ist, G Glycin ist,
X eine beliebige Aminosäure
ist und P Prolin ist.
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Ausführungsformen
der Erfindung stellen auch "Gemische" aus rekombinanter
Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase in verschiedenen Reinheitsgraden
und in einem gewünschten
Verhältnis
im Wesentlichen reiner pH 2,5-saurer Phosphatase-zu-Phytase-Enzymaktivität bereit.
Die Formulierung eines derart ausgewogenen Gemisches aus Enzymen
in den gewünschten
Verhältnissen
verleiht dem Gemisch die Eigenschaften einer kooperativen Enzymaktivität (oben
beschrieben), die auf Maß geschnitten
sein kann, um so den Bereich gewünschter
Eigenschaften bei einer ausgewählten
industriellen Anwendung abzudecken (z. B. Verwendungen, wie die
unten beschriebenen). Ausgangsmaterialien für die rekombinante Phytase
und die rekombinante pH 2,5-saure Phosphatase umfassen Fermentationsbrühen, Produktionskulturmedien
und dergleichen von transformierten rekombinanten Wirtszellen oder
von ausgewählten
Stämmen,
die die betreffende Phytase und/oder pH 2,5-saure Phosphatase überproduzieren.
Eine Folgeverarbeitung der betreffenden Enzyme zu einem Produkt
kann eine Entfernung von Zellen und zellulärem Debris (z. B. durch Zentrifugation,
Filtration und dergleichen), gefolgt von einer Konzentrierung (z.
B. durch Ultrafiltration, Ionenaustausch oder Affinitätschromatographie
und dergleichen) involvieren, oder das Ausgangsmaterial kann nach
einer einfachen Reinigung (z. B. Lyophilisierung) zur Verwendung
in technischen Prozessen geeignet sein. Die entsprechenden Gemische
können
durch Kombinieren gleicher (oder unterschiedlicher) Mengen der betreffenden
Enzympräparate
(z. B. aus verschiedenen Zellkulturen) hergestellt werden, um so
das gewünschte
Verhältnis
der entsprechenden Enzymaktivitäten
zu erreichen, oder die betreffenden Gemische können in derselben Kultur vorliegen
(z. B. das Produkt einer durch zwei Gene transformierten rekombinanten
Wirtszelle, wie es unten beschrieben wird).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das betreffende Gemisch ein Verhältnis
der Phosphatase-Enzymaktivität
(z. B. pH 2,5-saure Phosphatase) zu einer Phytase-Enzymaktivität von etwa
3 : 1 bis etwa 16 : 1.
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Ausführungsformen
der Erfindung liefern transformierte rekombinante Wirtszellen, die
mit einem oder mit mehreren Transformationsvektoren, die eine Phytase-Nucleotidsequenz
und eine oder mehrere Phosphatasen, d. h. eine pH 2,5-saure Phosphatase-Nucleotidsequenz,
haben, konstruiert sind, wobei die Expression jedes Enzyms unter
der Kontrolle einer unabhängigen
Promotorsequenz steht. Die betreffenden transformierten Wirtszellen
werden zur Expression der zwei (oder mehr) Proteinprodukte innerhalb
eines gewünschten
Bereichs der Enzymaktivitäten
ausgewählt.
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Die
Phosphatasen, die durch die transformierten rekombinanten Wirtszellen
und Verfahren produziert werden, die Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung sind, liefern gegenüber
anderen Enzympräparaten,
die vorher auf dem Fachgebiet verwendet wurden, die folgenden Vorteile:
die betreffenden Phosphatasen der Erfindung haben eine höhere Enzymaktivität pro Volumeneinheit
Probe, eine höhere
Ausbeute an Enzymprotein pro Volumeneinheit Probe, eine größere Kosteneffizienz,
zur Verwendung in einem technischen Produkt oder Verfahren ist eine
geringere Konzentrierung und/oder Reinigung erforderlich, höhere Wirksamkeit bei
der Umwandlung von Phytat in freies Inositol und anorganisches Phosphat
und bei Verwendung in Tierfutter geringere Verdauungsnebenwirkungen.
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Die
Phosphatasen, die durch die transformierten rekombinanten Wirtszellen
der Erfindung produziert werden, sind in kommerziellen Prozessen
zur Freisetzung von Mineralstoffen aus Komplexen mit Phytat in Pflanzenmaterialien,
wie z. B. Samen, und Vermahlungsabfallmaterial, wie z. B. Sojabohnenmehl,
einsetzbar, so dass Materialien mit geringem Wert effizient und
effektiv in hochqualitatives Futter für nicht-wiederkäuende Tiere
umgewandelt werden. Beispiele für
technische Prozesse, in denen die betreffenden Enzyme nützlich sind,
umfassen Maisnassvermahlen, Pflanzenproteinisolierung (spezielle
Sojaproteinisolierung), Getreidebehandlung zur Verwendung beim Backen
und dergleichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Phosphatasen der Erfindung Tierfutter direkt zugesetzt,
so dass Phosphatasen vom Tier aufgenommen werden und in vivo im
Verdauungstrakt, z. B. eines nicht-wiederkäuenden Tiers, freigesetzt werden.
In diesem Fall werden die entsprechenden Phosphatasen so gewählt, dass
sie pH-Optima für
die jeweiligen Enzymaktivitäten
haben, die mit dem digestiven pH, welcher bei einem nicht-wiederkäuenden Tier
auftritt, zusammenfallen (d. h., der Bereich von pH 1 bis pH 6).
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Geeignete
Verfahren zur Herstellung der betreffenden Enzyme zur Verwendung
in Produkten umfassen Sprühtrocknung,
Stabilisierung in flüssigen
Formulierungen, Granulierung und Einkapselung, wobei diese dem Fachmann
bekannt sind.
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Die
Phosphataseenzyme der Erfindung und die betreffenden Enzymgemische
sind fähig,
Phytat effizienter und schneller zu freiem Phosphat abzubauen als
eines der Bestandteilsenzyme allein. Ausführungsformen der Erfindung
liefern ein Gemisch aus einer Phytase und einer pH 2,5-sauren Phosphatase,
das geeignet ist, Inositolphosphate von Phytaten und Phytinsäuren, Inositolhexaphosphat,
IP-6; Inositolpentaphosphat, IP-5; Inositoltetraphosphat, IP-4;
Inositoltriphosphat, IP-3; Inositoldiphosphat, IP-2; Inositolmonophosphat,
IP-1; in freies Inositol und anorganisches Phosphat abzubauen. Das
betreffende Gemisch liefert kooperative Enzymaktivitäten, indem
es eine enzymatische Kaskade für
eine schnelle, vollständige
und effiziente Umwandlung eines Phytatsubstrats in anorganisches
Phosphat und Inositol konstruiert. Z. B. kann eine Phytase mit Phytat
(IP-6) als bevorzugtes Substrat eine effiziente Hydrolyse von IP-6
in IP-5, IP-4, IP-3 und IP-2, nicht aber in freies Inositol und
anorganisches Phosphat katalysieren.
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Umgekehrt
kann eine pH 2,5-saure Phosphatase einfache Phosphatsubstrate (z.
B. IP-5, IP-4, IP-3, IP-2 und IP-2) bevorzugen und eine effiziente
Hydrolyse dieser Substrate in freies Inositol und anorganische Phosphate
katalysieren. Es wird angenommen, dass durch Formulierung der betreffenden
Phosphatase der Erfindung innerhalb gewünschter optimaler Bereiche
der Phosphatase-zu pH 2,5-saurer Phosphataseaktivität die Gemische
der Erfindung ausgewogene Enzymgemische mit kooperativer Enzymaktivität liefern.
Die betreffenden Gemische der Erfindung, die auf diese Weise formuliert
wurden, können
eine schnellere, effizientere und voll-ständige
Freisetzung größerer Mengen
an freiem Inositol und anorganischem Phosphat aus Phytat und Phytinsäure bereitstellen
als sie in derselben Zeit (und unter denselben pH- und Temperaturbedingungen) durch
jedes der Bestandteilsphosphataseenzyme produziert werden.
-
Beispiel 1
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Reinigung und Aminosäure-Sequenzierung
von Phosphatasen
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Phytase- und saure Phosphatase-Peptide
-
[Allgemeine
Materialien und Verfahren werden in dem Abschnitt mit dem Titel "Materialien und Verfahren", der am Ende dieses
und jedes nachfolgenden Beispiels folgt, beschrieben].
-
Reinigung von Phytase
und pH 2,5-saurer Phosphatase
-
Die
Enzyme Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase wurden aus dem zellfreien
Kulturmediumfiltrat/Konzentrat von A. niger var. awamori-Stamm ALKO243
(ATCC #38854) bei 4°C
bis 8°C
(wenn nichts anderes angegeben ist) gereinigt. Das Kulturfiltrat/Konzentrat
(990 ml) wurde (auf Eis) auf eine 70%ige Sättigung in Ammoniumsulfat eingestellt,
und das Präzipitat
wurde durch Zentrifugation mit 10.000 × g für 15 Minuten entfernt. Der Überstand
(1070 ml) wurde dann durch hydrophobe Chromatographie an Octyl-Sepharose
CL-4B (Pharmacia) getrennt. Die Säule (5 cm × 17 cm) wurde in 20 mM Bis-Tris-HCl-Puffer
pH 6,2, der 0,436 g (NH4)2SO4/ml enthielt, äquilibriert. Der Überstand
wurde aufgetragen, und nicht adsorbierte Proteine wurden durch Waschen
mit 500 ml der Äquilibrierungspufferlösung entfernt.
Adsorbierte Proteine wurden unter Verwendung von 500 ml linearen
Gradienten mit 70% bis 0,0% Ammoniumsulfat in 20 mM Bis-Tris/HCl-Puffer,
pH 6,2, eluiert. 10 ml-Fraktionen wurden gesammelt und auf Phytase-
und pH 2,5-saure Phosphatase-Enzymaktivität analysiert. Die meiste Phytaseaktivität eluierte
früh im
Gradienten. Fraktionen, die die entsprechenden verschiedenen Enzymaktivitäten enthielten,
wurden getrennt gesammelt, durch Ultrafiltration an Amecom PM10-Membranfiltern
konzentriert. Phytase-enthaltende Fraktionen wurden durch Leiten über PD10(Pharmacia)-Gelfiltrationssäulen, die
in 50 mM Bis-Tris/HCl-Puffer, pH 6,2, äquilibriert worden waren, entsalzt.
Zuerst wird die Phytasereinigung beschrieben, danach die saure Phosphatase-Reinigung.
-
Phytase
wurde zuerst durch Anionenaustauschchromatographie an DEAE-Sepharose
(Pharmacia) gereinigt. Kurz ausgedrückt, ein 24,5 ml-Aliquot wurde
auf eine 5 cm × 7
cm-Säule, die
in 50 mM Bis-Tris/HCl, pH 6,2, äquilibriert
worden war, aufgebracht. Nicht adsor bierte Proteine wurden durch
Waschen mit dem Äquilibrierungspuffer
(100 ml) entfernt, und adsorbierte Proteine wurden unter Verwendung
von 200 ml eines linearen Gradienten von 0,0 M bis 0,5 M NaCl in Äquilibrierungspuffer
eluiert. Die Fraktionen wurden auf Phytaseaktivität untersucht,
und Fraktionen mit Aktivität
wurden gesammelt und unter Verwendung eines Centricon 30-Minikonzentrators
auf 600 μl
konzentriert. Portionen von 100 μl
wurden bei etwa 23°C
auf eine Superose 12 HR 10/30-HPLC-Säule (Pharmacia) aufgetragen,
und Proteine wurden mit 50 mM Bis-Tris/HCl, pH 6,2, bei einer Durchflussgeschwindigkeit
von 0,3 ml/min eluiert. Die aktiven Fraktionen wurden identifiziert,
gesammelt und konzentriert und in 50 mM Natriumformiatpuffer, pH
3,8, überführt, wobei
ein Centricon 30-Mikrokonzentrator verwendet wurde. Die Enzymlösung in
Formiatpuffer wurde unter Verwendung von Kationenaustauschchromatographie
weiter gereinigt. Enzymproben wurden in 2 ml-Aliquots auf eine Mono
S HR 5/5 FPLC-Säule (Pharmacia),
die in 50 mM Natriumformiat (pH 3,8) bei etwa 23°C equilibriert worden war, aufgetragen.
Die Säule
wurde mit dem Äquilibrierungspuffer
(10 ml) gewaschen, und gebundenes Protein wurde mit 60 ml/h eluiert,
wobei ein linearer Gradient (20 ml) von 0 mM bis 430 mM NaCl im
Formiat-Äquilibrierungspuffer
verwendet wurde. Phytase wurde nach diesem Verfahren mit einer Ausbeute
von 18,4% gereinigt, und sie hatte eine spezifische Aktivität von etwa
275.900 (PU/mg) bei einer errechneten 130fachen Reinigung (Tabelle
A).
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TABELLE
A
Zusammenfassung der Phytasereinigung
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Saure
Phosphatase-enthaltende Fraktionen aus der gesammelten Octyl-Sepharose-Fraktion, oben, wurden
zunächst
durch Ultrafiltration an Amicon PM10-Filter konzentriert und dann
einer Molekularsiebchromatographie an einer 2,6 cm × 94 cm-Sephacryl
S-200 (Pharmacia)-Säule,
die in 50 mM Bis-Tris/HCl (pH 6,2) äquilibriert worden war, unterworfen.
Proteine wurden mit 20 ml/h eluiert, und Fraktionen mit Aktivität wurden gesammelt
und durch Anionenaustauschchromatographie an einer 5 cm × 7 cm DEAE-Sepharose
(Pharmacia)-Säule,
die in 50 mM Bis-Tris/HCl, pH 6,2, äquilibriert worden war, weiter
gereinigt. Die Säule
wurde mit 100 ml Äquilibrierungspuffer
gewaschen, und adsorbierte Proteine wurden unter Verwendung von
200 ml eines linearen Gradienten von 0,0 M bis 0,5 M NaCl in Äquilibrierungspuffer
eluiert. Gesammelte aktive Fraktionen wurden dann konzentriert,
durch Ultrafiltration an einer Amicon PM10-Membran in 20 mM Bis-Tris/HCl,
pH 6,0, transferiert und einem zweiten Anionenaustauschchromatogaphieschritt
unterzogen, diesmal unter Verwendung einer Mono Q HR 5/5 HPLC-Säule (Pharmacia),
die bei 23°C
in 20 mM Bis-Tris/HCl, pH 6,0, äquilibriert worden
war. Die Probe wurde in Aliquots mit 3,5 ml aufgebracht; die Säule wurde
mit 10 ml des Äquilibrierungspuffers
gewaschen, und die Proteine wurden mit 60 ml/h unter Verwendung
von 20 ml eines linearen Gradienten von 0,0 mM bis 350 mM NaCl im Äquilibrierungspuffer
eluiert. Fraktionen, die Enzymaktivität enthielten, wurden gesammelt,
zu einem Gesamtvolumen von 400 μl
konzentriert und unter Verwendung eines Centricon 30-Mikrokonzentrators
in 20 mM Bis-Tris/HCl, pH 6,2, enthaltend 150 mM NaCl, transferiert.
Eine weitere Reinigung wurde zunächst
durch Molekularsiebchromatogaphie an einer Superose 12 HR 10/30
HPLC-Säule (Pharmacia),
die im Bis-Tris/HCl-Probenpuffer äquilibriert worden war, durchgeführt. Aliquots
von 100 μl
wurden auf diese Säule
aufgebracht, und Proteine wurden mit einer Rate von 18 ml/h bei
23°C eluiert.
Fraktionen, die Enzymaktivität
enthielten, wurden gesammelt, in 20 mM Histidin/HCl-Puffer, pH 5,8,
transferiert, wobei eine PD10-Gelfiltrationssäule verwendet wurde; dann wurden
sie einem zweiten Reinigungsschritt durch Anionenaustauschchromatographie
an einer Mono Q HR 5/5-HPLC-Säule
unterzogen. Aliquots mit 1 ml wurden auf die Säule aufgetragen, und die Säule wurde
mit 5 ml des Histidin/HCl-Probenpuffers mit etwa 23°C gewaschen.
Proteine wurden mit einer Geschwindigkeit von 60 ml/h unter Verwendung
von 20 ml eines linearen Gradienten aus 0 mM bis 350 mM NaCl in Äquilibrierungspuffer
eluiert. Die pH 2,5-saure Phosphatase wurde nach diesem Verfahren
mit 13% Ausbeute bei 126facher Reinigung gereinigt, Tabelle B. TABELLE
B
Zusammenfassung der Reinigung der pH 2,5-Phosphatase
![Figure 00180001](https://patentimages.storage.***apis.com/d7/ac/f5/3e8c757c327fb2/00180001.png)
- nb
- nicht bestimmt
-
Phytase:
Phytase, wie sie durch die (oben) angegebenen Verfahren gereinigt
wurde, wies ein scheinbares Molekulargewicht nach SDS-PAGE von etwa
80.000–86.000
Dalton auf. Das Protein, wie es im Wesentlichen gereinigt war (d.
h. an SDS-PAGE), gab bei Schiff-Färbung mit
Periodsäure
auf Kohlenhydraten eine positive Reaktion (d. h., das gereinigte
Phyta seenzym ist ein Glycoprotein). Nach Behandlung der gereinigten Phytase
mit einem Gemisch aus Endoglycosidase F/N-Glycosidase F wurde das
scheinbare Molekulargewicht des Enzyms (an SDS-PAGE) zu etwa 45.000–48.000
Dalton verschoben, was nahe legt, dass etwa 44% der Molekülmasse dem
Kohlenhydrat zuzuschreiben sind. (Der Typ der Kohlenhydratbindung
und die Natur der Gruppierung wurden nicht bestimmt). Das Molekulargewicht
des nicht-denaturierten,
gereinigten Phytaseenzyrns wurde durch Molekularsieb-Gelfiltration
(d. h., auf der Basis seines Stokes-Radius) mit etwa 90.000 Dalton
nachgewiesen; ein scheinbares Molekulargewicht von 100.000 Dalton
wurde durch native Gradienten-Gel-PAA-Elektrophorese beobachtet.
Die zuletzt genannten Resultate legen nahe, dass das nicht-denaturierte,
gereinigte Phytaseenzym als Monomer vorliegt. Der isoelektrische
Punkt der betreffenden Phytase ist gemäß isoelektrischer Fokussierung
5,3.
-
pH
2,5-saure Phosphatase: pH 2,5-saure Phosphatase, die durch die oben
angegebenen Verfahren gereinigt worden war, wies ein scheinbares
Untereinheits-Molekulargewicht an SDS-PAGE von 66.000 Dalton auf. Das im Wesentlichen
gereinigte Enzym (d. h. an SDS-PAGE) lieferte bei Schiff-Färbung mit
Periodsäure eine
positive Reaktion, was anzeigt, dass auch pH 2,5-saure Phosphatase
ein Glycoprotein ist. Nach Entfernung von Kohlenhydrat mit Endoglycosidase
F/N-Glycosidase F wies das Protein durch SDS-PAGE ein scheinbares
Molekulargewicht von 46.000–49.000
Dalton auf (die glycosidische Verknüpfung und die Natur der Kohlenhydratgruppierung
waren nicht charakterisiert). pH 2,5-saure Phosphatase weist gemäß nativer Gradienten-PAA-Gelelektrophorese
ein scheinbares Molekulargewicht von 280.000 Dalton auf, was nahe
legt, dass das gereinigte, nicht-denaturierte Enzym als Tetramer
aus vier 66.000 Dalton-Untereinheiten vorliegt. Nach isoelektrischer
Fokussierung ist der isoelektrische Punkt der sauren Phosphatase
etwa 4 bis 4,25.
-
Katalytische Eigenschaften
der gereinigten Enzyme Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase
-
Phytase:
Die gereinigte Phytase wies optimale Enzymaktivität auf (wie
sie bei 37°C
unter Bedingungen eines Substratüberschusses
gemessen wurde), und zwar bei einem pH von etwa pH 5,0 mit einer
Schulter bei pH 2,5 und bei einer Aktivität von >20% der maximalen Enzymaktivität im Bereich
von pH 2 bis pH 7 (1). Das Temperaturoptimum für das gereinigte
Phytaseenzym (bei optimalem Na-Phytatsubstrat und pH 5,0) wurde
im Bereich von 55–60°C bei einer
Aktivität
von >20% der maximalen
Aktivität
im Bereich von 25°C
bis 65°C festgestellt
(2). Das gereinigte Phytaseenzym katalysierte die
Hydrolyse von Natriumphytat in Abwesenheit von zugesetztem Metallion
(d. h., das Enzym zeigte keine absolute Notwendigkeit für Metallionen
und war somit "Metallionen-unabhängig"). Allerdings war
die Aktivität
des gereinigten Phytaseenzyms in Gegenwart von Mn2+,
Mg2+ und Ca2+ erhöht.
-
pH
2,5-saure Phosphatase: Die scheinbare KM der pH 2,5-sauren Phosphatase
für das
Na-Phytatsubstrat bei 37°C
und pH 2,5 wurde mit etwa 0,7 mM bestimmt, und für para-Nitrophenylphosphat (PNP) war die scheinbare
KM bei 37°C
und pH 2,5 4 mM. Das gereinigte Enzym pH 2,5-saure Phosphatase wies
ein pH-Optimum im Bereich von pH 2,0 bis 2,5 auf (d. h., bei 37°C in Gegenwart
optimaler Konzentrationen an Na-Phytatsubstrat), wobei die Aktivität im Bereich
von pH 1,5 bis pH 3,5 >20%
der maximalen Aktivität
war (3). Das Temperaturoptimum für die durch pH 2,5 saure-Phosphatase
vermittelte Hydrolyse von Na-Phytat
wurde bei etwa 55°C
bestimmt, wobei die Aktivität
im Bereich von 25°C
bis 60°C >20% der maximalen Enzymaktivität war (4).
Zum Vergleich ist das pH/Aktivitätsprofil
einer handelsüblichen,
nicht-gereinigten Finase-Präparation
in 5 gezeigt, und das Temperatur/Aktivitäts-Profil
ist in 6 gezeigt.
-
Abbau von Phytat durch
Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase und Gemische davon
-
Finase
ist eine kommerzielle Präparation
von Enzymen aus Aspergillus, die ein Gemisch aus Phytase und Phosphatase
umfasst. Das Verhältnis
von pH 2,5-saurer Phosphatase (HFU)-Aktivität zu Phytaseaktivität (PU) wurde
für Phytase
mit etwa 7 : 1 bestimmt. Es wurde ein Vergleich für die Phytat-Abbaurate
durch eine handelsübliche
Finase-Enzympräparation
mit der Abbaurate durch Präparationen
von gereinigter Phytase, gereinigter pH 2,5-saurer Phosphatase und
Gemischen davon, die unterschiedliche Säurephosphatase-zu-Phytase-Verhältnisse
enthalten, durchgeführt.
Das Verhältnis
von saurer Phosphataseaktivität
(HFU) zu Phytaseaktivität
(PU) der gereinigten Phytase ist etwa 0,4 : 1, während die saure Phosphatase
bei pH 5,0 keine Phytaseaktivität
aufweist. Die Verhältnisse
der Enzymgemische sind in den Tabellen 1.a und 1.b angegeben. Unter Verwendung
von 10 mM Natrium-Phytat als Substrat wurde ein Vergleich bei pH
2,5, 37°C
und bei pH 5,0, 37°C,
durchgeführt.
Die Enzymaktivitäten
aller verschiedenen Präparationen,
die in den Experimenten bei pH 2,5 verwendet wurden, waren 10.000
HPU pro mmol Na-Phytatsubstrat (HPU ist die Einheit der Phytaseaktivität, gemessen
bei pH 2,5 unter Verwendung von 0,2 M Glycin (HCl)-Puffer, pH 2,5,
anstelle von Natriumcitratpuffer, siehe Materialien und Verfahren
am Ende von Beispiel 1). In den bei pH 5,0 durchgeführten Experimenten
war die Enzymdosierung pro mmol Na-Phytatsubstrat 10.000 PU, mit
Ausnahme des Experiments, das nur unter Verwendung von gereinigter
saurer Phosphatase durchgeführt
wurde. Aus dem Reaktionsgemisch wurden nach den angegebenen Zeiten
(Stunden, h: 0, 1, 2, 8, 24 und 48 h) entnommen; die Proben wurden
gefriergetrocknet und später
auf Inositolhexa-, -penta-, -tetra- und -triphosphat (d. h. IP6,
IP5, IP4 bzw. IP3), wie auch auf freies Inositol (Ins) und anorganischen
Phosphor (Pi) analysiert. Inositolhexa-, -penta-, tetra- und – triphosphate
wurden durch das Verfahren von Sandberg et al. (1987) analysiert.
Inositol wurde durch HPLC unter Verwendung einer Sugar Pak 1-Säule (300
mm × 6,5
mm, Waters), 0,1 mM Ca-EDTA als Elutionsmittel (Calcium-Titriplex
Merck 8439), Durchflussgeschwindigkeit 0,6 ml/min bei 90°C, analysiert.
Die Detektion erfolgte durch RI (Waters) unter Verwendung von 0,1–0,5 mg/ml
Myoinositol (Fluka) als Standard. Anorganischer Phosphor wurde so
analysiert, wie es in Materialien und Verfahren am Ende von Beispiel
1 beschrieben ist. Die Resultate dieser Experimente sind nachfolgend
in Tabelle 1a und Tabelle 1b angegeben.
-
-
-
Die
in den Tabellen 1a und 1b angegebenen Resultate zeigen, dass die
gereinigten Enzyme Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase und das
handelsübliche
Finase-Enzymgemisch die Hydrolyse von Na-Phytat in Inositol und
anorganisches Phosphat katalysierten, allerdings mit unterschiedlichen
Raten bzw. Geschwindigkeiten und bei unterschiedlichen pH-Optima.
Unter optimalen pH-Bedingungen für
jedes der gereinigten Enzyme (d. h., pH 5,0 für gereinigte Phytase und pH
2,5 für
die gereinigte pH 2,5-saure Phosphatase) wurden annähernd äquivalente
Mengen an anorganischem Phosphat in 48 Stunden durch alle drei Enzympräparationen
freigesetzt (d. h., 90% Pi für
Phytase; 88% Pi für
saure Phosphatase und 88% oder 103% für das Finasegemisch). Allerdings
zeigen die Resultate auch, dass die Inositolproduktion (Ins, Tabellen
1a und 1b) bei pH 5,0 deutlich langsamer ist als bei pH 2,5. Inositol
konnte als Endprodukt der Na-Phytat-Hydrolyse
weder bei pH 2,5 noch bei pH 5,0 detektiert werden, wenn das gereinigte
Phytaseenzym allein verwendet wurde, obgleich IP6, IP5, IP4 und
IP3 während
der Hydrolysezeit vollständig
entfernt wurden. Daraus kann geschlossen werden, dass die wahrscheinlichen
hydrolytischen Endprodukte der gereinigten Phytaseenzyme Inositol-di- und/oder
-monophosphat sind. Dagegen katalysierte gereinigte saure Phosphatase
den Phytatabbau (d. h., von IP6 = Inositolhexaphosphate) bei pH
2,5, wobei Inositol als Endprodukt produziert wurde. Diese kombinierten
Resultate legen nahe, dass in einem kommerziellen Gemisch aus Phosphatasen,
z. B. Finase, Phytase allein nicht ausreicht, um eine vollständige Umwandlung
von Phytat in Inositol und anorganisches Phosphat zu ermöglichen.
Die Resultate legten eher nahe, dass Inositol-Endprodukte aus der
Wirkung von Enzymen mit Substratspezifität ähnlich der von gereinigter
pH 2,5-saurer Phosphatase stammen können. Es wurde daher die Möglichkeit
in Betracht gezogen, dass die Produkte der Phytat-Hydrolyse durch
Phytase (d. h., IP5, IP4, IP3, IP2, IP1) als nützliche Substrate für saure
Phosphatase dienen könnten,
welche die Inositolphosphate in freies Inositol und anorganisches
Phosphat umwandeln würde.
Die Resultate legten somit eine vorher unerwartete kooperative Enzymaktivität für den Phytatabbau
zwischen Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase nahe. Um diese Möglichkeit
weiter zu klären,
wurden die Substratspezifitäten
der gereinigten Phytase und der pH 2,5-sauren Phosphatase beurteilt.
-
Die
Substratspezifitäten
von gereinigter Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase wurden bei
37°C unter
Verwendung äquivalenter
Konzentrationen an Phytatsubstrat (d. h., 20 mM) und bei gleicher
Temperatur (d. h., 37°C)
verglichen. Die Phytaseaktivität
wurde bei pH 5,0 gemessen, und die saure Phosphataseaktivität wurde
bei pH 2,5 gemessen, wobei das im Abschnitt Materialien und Verfahren,
der am Ende von BEISPIEL 1 angeführt
ist, Molybdatphosphat-Detektionssystem
verwendet wurde. Ein Vergleich der relativen Aktivität der zwei
unterschiedlichen Enzyme bei verschiedenen Substraten ist in der
folgenden Tabelle 2 angegeben.
-
TABELLE
2
Substratspezifität
von im Wesentlichen gereinigter Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase
-
Die
in Tabelle 1a, Tabelle 1b und Tabelle 2 präsentierten Resultate zeigen,
dass gereinigte Phytase beim Katalysieren einer Hydrolyse von anderen,
einfacheren Phosphatenthaltenden Substraten weniger wirksam war,
während
sie bei der Vermittlung der Hydrolyse von Phytinsäure wirksam
war. Dagegen war gereinigte pH 2,5-saure Phosphatase beim Katalysieren
einer Hydrolyse von Phytinsäure
relativ unwirksam, obgleich sie bei der Hydrolyse einfacherer Phosphate
relativ wirksam war. Die Resultate stützen die Vorstellung eines
kooperativen enzymatischen Gemisches, in dem die Produkte einer
gereinigten Phytase (z. B. Inositol-di- und -monophosphat) als Substrate für eine gereinigte
pH 2,5-saure Phosphatase dienen könnten, so dass freies Inositol
und anorganisches Phosphat die letztendlichen Produkte der Reaktion
sind.
-
"Ausgewogene" Enzymgemische
-
Als
Nächstes
wurde die Möglichkeit
in Betracht gezogen, dass ein effektives kooperatives enzymatisches
Gemisch konstruiert werden könnte,
in dem die Mengen an gereinigter Phytase und gereinigter pH 2,5-saurer
Phosphatase, die in einer Präparation
miteinander vermischt wurden, optimiert sind, so dass die Aktivität der zwei
verschiedenen Enzyme "ausgewogen" ist, d. h., um eine
kooperative Enzymaktivität
bei einem besonderen pH und einer besonderen Temperatur zu erreichen,
so dass die optimale Rate, Effizienz und Vollständigkeit eines Phytatabbaus
zu freiem Inositol und anorganischem Phosphat erhalten werden. Es
wurden Untersu chungen durchgeführt,
bei denen Gemische aus gereinigter Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase in
definierten Verhältnissen
der zwei Enzymaktivitäten
formuliert wurden; während
solche "ausgewogenen" Gemische aus gereinigter
Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase Vorteile an erhöhter Phytase-Hydrolysegeschwindigkeit
und einer vollständigeren
Umwandlung in freies Inositol und anorganisches Phosphat gegenüber handelsüblichen
Präparationen
aufwiesen, wurde es für
die Verwendung in den meisten industriellen Verfahren (z. B. Tierfutter)
innerhalb gewünschter
Bereiche der Verhältnisse
der Enzymaktivitäten,
z. B. pH 2,5-saure Phosphatase als nicht-kosteneffektiv angesehen,
ein derartiges "ausgewogenes" Gemisch aus Enzymen
zu reinigen, zu standardisieren, eine Qualitätskontrolle (QC) und eine Qualitätssicherung
(QA) durchzuführen.
-
Um
diese Probleme zu lösen,
wurde zunächst
die Möglichkeit
in Betracht gezogen, dass Molekulartechniken eingesetzt werden könnten, um
rekombinante Enzyme zu produzieren, die von ausreichend hoher Qualität sind,
um einheitliche standardisierte Präparationen bereitzustellen
und die die notwendige Kosteneffizienz und QC/QA-Eigenschaften,
welche für
kommerzielle Produkte "ausgewogener" Gemische erforderlich sind,
aufweisen.
-
Aminosäuresequenzierung von Phytase
und pH 2,5-saurer Phosphatase
-
Um
innere Aminosäuresequenzen
der gereinigten Proteine zu erhalten, wurden Peptidfragmente unter Verwendung
von TPCK-Trypsin hergestellt (wie in Materialien und Verfahren,
unten, beschrieben) hergestellt. Außerdem wurde pH 2,5-saure Phosphatase
alkyliert (d. h., unter Verwendung von 4-Vinylpyridin) und danach mit
Lysylendopeptidase C verdaut, wie es in Materialien und Verfahren
beschrieben ist. Die resultierenden Peptide wurden durch Reverse-Phase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(RP-HPLC) an einer C18 RP-Säule
gereinigt (wie es im Abschnitt Materialien und Verfahren, unten,
beschrieben ist). Ein Amino-terminales Sequenzieren der gereinigten
Peptide wurde unter Verwendung eines Gas-gepulsten Flüssigphasensequenzers
durchgeführt,
und die freigesetzten PTH-Aminosäuren
wurden durch RP-HPLC
analysiert (wie es in Materialien und Verfahren beschrieben ist).
Eine Carboxyterminale Sequenzierung wurde unter Verwendung eines
kinetischen Carboxypeptidase Y-Verdaus,
einer PITC-Derivatisierung und einer RP-HPLC-Analyse der PITC-Aminosäuren durchgeführt.
-
Die
Aminosäuresequenzen
der tryptischen Peptide von Phytase und pH 2,5-Phosphatase, wie
auch der Lysylendopeptidasepeptide von pH 2,5-Phosphatase sind in
den folgenden Tabellen 3 und 4 dargestellt. Wie die in Tabelle 3
und 4 angegebenen Resultate zeigen, waren einige Peptidpräparate nicht
rein. Die Tabellen 3 und 4 zeigen auch einen Vergleich der Peptid-Aminosäuresequenzen
mit der Aminosäuresequenz,
die aus der Nucleotidsequenzierung der Gene und der cDNA abgeleitet
ist (Beispiel 2, unten), d. h., in Klammern [] in den Tabellen 3–4.
-
Die
Amino-terminale Sequenz von gereinigter Aspergillus niger var. awamori-Stamm
ALKO243-Phytase zeigte eine N-terminale Sequenz (d. h., Peptid #1081/N-phy
Tabelle 3; LAVPAS(R)NQSTXDT),
die ähnlich der
für eine
A. ficuum-Phytase beschriebenen Amino terminalen Sequenz (d. h.,
Ullah, 1988; LAVPASRNQSSGDT)
ist. Ein Peptid (d. h., #420/10phy; LYVEMMQ(N)QA(E)Q(T)PLV)
war ähnlich
einem beschriebenen inneren Peptid einer A. ficuum-Phytase (d. h.,
Ullah, 1988, MMQCQAEQEPLVRVLVNDRX), aber nicht identisch mit
dieser. Eine Carboxy-terminale Sequenzierung von Phytase lieferte
die Sequenz XSA-OH. Ein Peptid (d. h., #675; Tabelle 3) enthielt
eine KDPR-Sequenz, die mit der Sequenz, von der berichtet wurde,
dass sie in anderen Phosphatasen vorliegt (nämlich KDPRA; Ullah, 1991),
homolog ist.
-
TABELiLE
3
Aminosäureseguenzen
von isolierten Phytase-Peptiden
-
-
Bei
der Sequenzierung von pH 2,5-Phosphatase wurden aus der Amino-terminalen
Sequenzierung von nativen oder alkylierten Proteinen, die aus Aspergillus
niger var. awamori-Stamm
ALKO243 gereinigt worden waren, keine Resultate erhalten. Ein Peptid
(d. h., #1107T/7Lpho, Tabelle 4, unten) führte zu einer Sequenz, die
zu einer Amino-terminalen Sequenz identisch war, die für eine Phosphatase
beschrieben wurde, welche aus A. ficuum gereinigt worden war (d.
h., Ullah & Cummins,
1987; FSYGAAIPQSTQEKQFSQEFRDG). Peptid #941C/10Lpho aus gereinigter
pH 2,5-Phosphatase (ALKO243) kann eine Fortsetzung der #1107/7Lpho-Sequenz
sein, da sie im A. ficuum-N-Terminus enthalten zu sein scheint.
Das Peptid #1112T/3Tpho scheint eine Fortsetzung von Peptid #943C/IILpho
zu sein, da es eine partiell überlappende
Sequenz zu haben scheint (d. h., FSSG in #1112T/3Tpho). Das pH 2,5 Phosphatasepeptid
#816C/1Lpho enthält eine
mögliche
Konsensussequenz als aktive Stelle (d. h., RHGXRXP).
-
TABELLE
4
Aminosäuresequenz
von isolierten tryptischen (T) und Lysylendopeptidase C-Peptiden
a von pH 2,5-Phosphatase
-
Aus
diesen Aminosäuresequenzen
wurde eine Peptidsequenz aus Phytase (d. h., #420, Leu Tyr Val Glu
Met Met Gln (Asn) Gln Ala (Glu) Gln (Thr) Pro Leu Val, worin das
fragliche (Asn) in Cys korrigiert wurde; Ullah, 1988; Tabelle 3)
und zwei aus pH 2,5-Phosphatase (d. h., #816C; Arg His Gly Glu Arg
Tyr Pro Ser Pro Ser Ala Gly Lys, und #1110T; Gln Leu Pro Gln Phe
Lys, Tabelle 4) als für
die Herstellung von degenerierten Oligonucleotidsonden zum molekularen
Klonieren, wie es in Beispiel 2 unten beschrieben ist, als nützlich selektiert.
-
Materialien und Verfahren
-
Phytase- und pH 2,5-saure
Phosphataseenzym-Assays: Molybdat-Detektionssystem
-
Beide
Assays messen die Menge an anorganischem Phosphat, das durch Enzymwirkung
freigesetzt wird, als kolorimetrische Quantifizierung unter Verwendung
der Reduktion eines Phosphomolybdat-Komplexes. Eine Phytase-Einheit
(PU) ist die Menge an Enzym, die unter den unten beschriebenen Bedingungen
in einer Minute bei 37°C
1 nmol anorganisches Phosphat aus Na-Phytat freisetzt. Eine pH 2,5-saure
Phosphatase-Einheit (HFU) ist die Enzymmenge, die unter den unten
angegebenen Bedingungen in einer Minute 1 nmol anorganisches Phosphat
aus p-Nitrophenylphosphat freisetzt.
-
Phytaseaktivität wurde
bestimmt, indem 1 ml Substrat (1% Natriumphytat, täglich frisch
hergestellt [Sigma #P3168] in 0,2 M Citratpuffer, pH 5,0) zu 1 ml
verdünntem
Enzymüberstand
gegeben wurde, um die Orthophosphat-Hydrolyse zu initiieren. Nach
genau 15 Minuten bei 37°C
wurde die Hydrolysereaktion durch Zusatz von 2 ml 15% TCA (Trichloressigsäure, Merck
#807) mit anschließendem
Mischen, Abkühlen
und Zentrifugation zur Entfernung von Präzipitat, das sich bildet, beendet.
Freigesetztes Orthophosphat wurde durch Zusatz eines gleichen Volumens
an frisch hergestelltem Reagens C (d. h., 3 Volumina 1 M Schwefelsäure, vermischt
mit 1 Volumen 2,5% (Gew./Vol.) Ammoniummolybdat (Merck #1182) und
1 Volumen 10% (Gew./Vol.) Ascorbinsäure (Merck #127)) zu einer
1 : 10-Verdünnung
des Hydrolysereaktionsgemisches (oben) gemessen. Das Reagens C-Gemisch
wurde für
20 Minuten bei 50°C
inkubiert. Die Extinktionen wurden bei 820 nm gegen eine Reagens-Blindprobe
und bekannte Standards (Verdünnungen
von 0,9 mM KH2PO4:
Merck #4873 von 1 : 100–1
: 400) gemessen, um so eine Standardkurve zu erstellen. Die Menge
an Phosphat, die durch Phytase freigesetzt worden war, wurde verwendet,
um Phytase wie folgt zu berechnen: Der A820nm-Wert
für die Phytase
wurde nämlich
mit den A820nm-Werten der Phosphat-Standardkurve
verglichen, und nach Korrektur bezüglich der Verdünnungsfaktoren
wurde die Phytaseaktivität
erhalten, indem die Phosphorkonzentration (nmol/ml) durch die Hydrolysezeit
(d. h., 15 min) dividiert wurde.
-
Die
pH 2,5-saure Phosphataseaktivität
wurde in ähnlicher
Weise bestimmt: Es wurden nämlich
0,1 ml verdünntes
Enzym (verdünnt
in 0,2 M Glycin-HCl-Puffer, pH 2,5) zu 1,9 ml Substrat (30 mM p-Nitrophenylphosphat
[Boehringer Mannheim], gelöst
in 0,2 M Glycin-HCl-Puffer),
pH 2,5, gegeben. Nach 15-minütiger
Inkubation bei 37°C
wurde die Reaktion durch Zusatz eines gleichen Volumens an 15% TCA
(wie oben) beendet. Das freigesetzte Orthophosphat wurde unter Verwendung
von Reagens C (wie oben beschrieben) gemessen, und die Aktivität wurde
durch Vergleich mit bekannten verdünnten Phosphat-Standards (wie
oben) und unter Verwendung der oben beschriebenen Berechnungen bestimmt.
-
Herstellung von tryptischen
Peptidfragmenten zur Aminosäuresequenzierung
-
Gereinigte
Phytase (70 μg)
wurde in 50 mM Tris-HCl, pH 7,9, mit 2% (Gew./Gew.) Trypsin (TPCK-behandelt,
Sigma) für
2 h bei 37°C
verdaut und dann weiter mit 2% (Gew./Gew.) Trypsin für 21 h verdaut.
Gereinigte pH 2,5-saure Phosphatase in 100 mM Tris-HCl, pH 8,0, wurde
mit 2% (Gew./Gew.) Trypsin für
20 h bei 37°C
behandelt und danach weiter mit 2% (Gew./Gew.) Trypsin für 6 h behandelt.
Die Peptide wurden gereinigt, wie es unten beschrieben ist.
-
Herstellung
von Lysylendopeptidase C-Peptidfragmenten zur Aminosäuresequenzierung
-
Gereinigte
pH 2,5-saure Phosphatase wurde wie folgt unter Verwendung von 4-Vinylpyridin alkyliert: Zu
lyophilisierter pH 2,5-saurer Phosphatase (75 μg) wurden 40 μl 0,5 M Tris-HCl,
pH 7,5, der 6 M Guanidiniumhydrochlorid, 2 mM EDTA und 34 mM DTT
enthielt, gegeben. Nach Zusatz von 1 μl 4-Vinylpyridin (Sigma) wurde
das Reaktionsgemisch für
1 h bei Raumtemperatur (22°C)
gehalten. Die Reaktion wurde durch Zusatz von 10 ml 1,4 M DTT gestoppt.
Dann wurde alkylierte Phosphatase durch HPLC mit einer C-1-Reverse-Phase-Säule (TSK
TMS 250; 0,46 × 4
cm) unter Verwendung eines Gradienten von 20% bis 70% ACN/0,06%
TFA (80% bis 30% 0,1% TFA) in 30 min gereinigt. Die Fraktionen,
die bei 218 nm adsorbierten, wurden gesammelt und in einer Speed-Vac-Vakuumzentrifuge
eingeengt. Die getrocknete Probe wurde dann resuspendiert, indem
60 μl 70
mM Tris-HCl, pH 9,1, zugegeben wurden, und dann mit 2% (Gew./Gew.)
Lysylendopeptidase C (Wako Chemicals) für 2 h bei 37°C verdaut.
Nach Zugabe von weiteren 2% (Gew./Gew.) Lysylendopeptidase C wurde
die Inkubation bei 37°C
auf 26 h verlängert.
Die Peptide wurden gereinigt, wie es unten beschrieben wird.
-
Peptidreinigung und Amino-terminale
Sequenzierung
-
Die
aus dem enzymatischen Verdau (oben) erhaltenen Peptide wurden durch
HPLC an einer C 18-Reverse-Phase-Säule (Vydac 218 TP B5; 0,46 × 25 cm)
mit einem 90 Minuten-Gradienten
von 0 bis 60% ACN/0,06% TFA (100 bis 40% 0,1% TFA) getrennt. Die
Extinktion bei 218 nm wurde zur Detektion von Peptiden verwendet.
Eine Amino-terminale Sequenzierung der gereinigten Peptide wie auch
der nativen Proteine erfolgte durch Abbau dieser in einem Gas-gepulsten
Flüssigphasensequenzer
(Kalkkinen & Tilgmann,
1988). Die freigesetzten PTH-Aminosäuren wurden on-line durch Verwendung
einer Reverse-Phase-HPLC mit enger Bohrung analysiert.
-
Carboxy-terminale Sequenzierung
von Phytase
-
Eine
Charge gereinigter Phytase (53 μg)
wurde mit Carboxypeptidase Y (Sigma, 0,6 U) in 50 mM Natriumacetat,
pH 5,6, das 10% Harnstoff und 0,05% SDS enthielt, bei Raumtemperatur
(22°C) verdaut.
Zu verschiedenen Zeiten wurden Proben des Verdaus entnommen. Diese
wurden in einer Speed-Vac-Vakuumzentrifuge getrocknet und mit Phenylisothiocyanat
(PITC) entsprechend dem Aminosäure-Analysier-Kit
Pico-Tag (Waters Association) derivatisiert. Eine Analyse der derivatisierten
Aminosäuren
wurde durch Reverse-Phase-HPLC mit der Pico-Tag-C-18-Säule durchgeführt und
durch identisch derivatisierte Aminosäure-Standards quantifiziert.
-
BEISPIEL 2
-
Isolierung und Charakterisierung
von Phosphatase-Genen
-
Phytase und pH 2,5-saure
Phosphatase
-
[Allgemeine
Materialien und Verfahren sind in dem Abschnitt mit dem Titel "Materialien und Verfahren", der auf die Beispiele
folgt, beschrieben].
-
Für die molekulare
Klonierung der Phytase- und der pH 2,5-sauren Phosphatase-Gene wurden
innere Peptide aus den Enzymen (wie oben beschrieben) aus A. niger
var. awamori-Stamm
ALKO243 hergestellt. Die genomische DNA, die für Phytase und pH 2,5-saure
Phosphatase codiert, wurde kloniert, und cDNA wurde ebenfalls kloniert,
so dass die vollständige
codierende Sequenz bestimmt werden konnte. Schließlich wurden Expressionsvektoren
konstruiert (wie in Beispiel 3 unten beschrieben), welche jedes
der Enzyme in funktioneller Form sezernierten, und es wurde ein
mit zwei Genen transformierter Stamm selektiert, der das gewünschte kosteneffektive
und "ausgewogene" Gemisch von Enzymen
in einem Verhältnis
von pH 2,5-saurer Phosphatase zu Phytase synthetisierte und sezernierte,
das dem Gemisch die Eigenschaft kooperativer Enzymaktivität verleiht,
was für
eine besondere kommerzielle Verwendung, z. B. in Tierfutter, wünschenswert
ist.
-
Entwicklung von Oligonucleotidsonden
-
Aus
gereinigter Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase wurden einige
innere Peptidfragmente sequenziert, Beispiel 1, oben. Ein degeneriertes
Oligonucleotid, das zu allen acht möglichen Kodonkombinationen
einer ausgewählten
Region (Klammern, Tabelle 3) eines internen Phytase-Peptids komplementär war, wurde
unter Verwendung des Pharmacia Gene Assembler Plus synthetisiert:
nämlich
das Peptid aus Phytase mit der Sequenz Leu Tyr Val Glu Met Met Gln
Cys Gln Ala Glu Gln (d. h., Peptid #420, Tabelle 3, bei dem das fragliche
(Asn) durch Cys korrigiert worden war; Ullah, 1988). PHY-1, das
in Tabelle 5 gezeigt ist, ist ein 17 Basen-Oligonucleotid-Gemisch,
das eine perfekte Übereinstimmung
von acht Kombinationen enthält.
-
Ein
degeneriertes 17mer-Oligoncleotid, PHY-31, wurde aus einem sauren
Phosphatase-Peptid
entwickelt : nämlich
Peptid #816C aus pH 2,5 Phosphatase (d. h., Arg His Gly Glu Arg Tyr
Pro Ser Pro Ser Ala Gly Lys). Durch den Einbau eines neutralen Inosins
existiert in PHY-31
eine perfekte Übereinstimmung
von 64 möglichen
Kombinationen. Die Nucleotidsequenz von Oligo-PHY-31 und die entsprechende
Peptidsequenz sind in Tabelle 5 gezeigt. PHY-34 ist ein 17mer-Gemisch
mit 128facher Degeneriertheit, konstruiert für die codierende Sequenz von
Peptid #1110T von pH 2,5-saurer Phosphatase; PHY-35 ist ein 17mer-Gemisch
mit 64facher Degeneriertheit, das ebenfalls für die codierende Sequenz für Peptid
#1110T konstruiert wurde. Sowohl PHY-34 als auch PHY-35 sind für eine vollständige Darstellung
von Peptid #1110T erforderlich. Peptid #1110T stammt aus einem Trypsin-Verdau
von gereinigter, nativer pH 2,5-saurer
Phosphatase (Tabelle 4, oben).
-
-
"Probing" genomischer ALKO243-DNA mit degenerierten
Oligonucleotiden
-
Um
die Spezifität
der degenerierten Oligonucleotide zu beurteilen, wurde die gesamte
genomische DNA aus ALKO243 mit PHY-1markiert, mit [γ-32P]-ATP endmarkiert, zu einer hohen spezifischen
Aktivität
unter Verwendung von E. coli-Polynucleotid-T4-Kinase [BRL] sondiert. 7 zeigt,
dass mit einem Waschen mit hoher Stringens eine einzige Bande an
Phytase-Oligo-PHY-1 hybridisierte. Bei dieser Stringens wurde durch
das degenerierte Oligo eine einzelne Bande erkannt, die es zu einem
guten Kandidaten für
ein Library-Screening machte.
-
7.
A. niger var. awamori-Stamm ALKO243-genomische DNA, sondiert mit
Phytase-Oligonucleotid PHY-1. Genomische DNA wurde durch ein neutrales
Lyseverfahren isoliert. Kurz ausgedrückt, fein zermahlenes, gefriergetrocknetes
Mycelium wurde mit 4% SDS-TE-Puffer lysiert. Zelldebris wurde entfernt,
und Überstand
wurde entfernt und zweimal mit einem gleiche Volumen an Tris-gesättigtem
Phenol : Chloroform (1 : 1) extrahiert. Genomische DNA wurde mit
NH4OAC und EtOH präzipitiert. Pelletisierte DNA
wurde durch Ultrazentrifugation durch CsCl, wie sie gewonnen worden
war, gereinigt, wie es von Maniatis et al beschrieben wurde. Eine
Hybridisierung an genomische DNA mit [γ-32P]-ATP-markierten,
degenerierten Oligos (Maniatis et al., 1982) erfolgte bei 42°C über Nacht
an Filtern in Oligo-Hybridisierungslösung (6 × SSPE, 0,5% SDS, 3 × Denhardts,
100 μg/ml
tRNA). Nicht-spezifische Bindung wurde durch zweimaliges Waschen
der Filter für
30 Minuten bei Raumtemperatur mit 2 × SSC, 0,1% SDS, und einmaliges
Waschen für
5 Minuten bei 42°C
in frischer Lösung
entfernt. Eine Belichtung über
Nacht auf Kodak X-Omat AR-Film mit intensivierenden Filtern entwickelte
positiv hybridisierende Banden.
-
In ähnlicher
Weise wurde genomische DNA aus ALKO243 mit radioaktiv markierter,
spezifischer pH 2,5-saurer Phosphatase-Oligo-PHY-31 (unter den in 7 oben
beschriebenen Bedingungen) sondiert. Das Autoradiogramm ist in 8 gezeigt.
Obgleich die Spezifität
von PHY-31 nicht so hoch wie die von PHY-1 war, scheint es, dass
durch diese Oligonucleotid-Sonde höchstens zwei Banden erkannt
wurden.
-
Isolierung und Charakterisierung
des Phytase-Gens
-
Genomische
DNA wurde mit Sau3A partiell verdaut, um Fragmente mit einer Länge von
10–23
kb zu erzeugen. Verdaute DNA wurde an mit BamHI geschnittene, dephosphorylierte
Lambda Dash II-Vektorarme [Stratagene] ligiert. Die Ligation wurde
in vitro unter Verwendung von Stratagene-Gigapack Gold-Verpackungsextrakten
verpackt. Ein verpackter Phage wurde verwendet, um E. coli-Stamm
P2392 zu infizieren und Plaques zu erhalten. 5 × 104 Plaque-bildende
Einheiten wurden unter den folgenden Bedingungen mit Phytase-Oligo-PHY-1
durchgemustert: nämlich
bei 42°C über Nacht
an Filtern in Oligonucleotid-Hybridisierungslösung (6 × SSPE, 0,5% SDS, 3 × Denhardts,
100 μg/ml
tRNA). Eine nicht-spezifische Bindung wurde durch zweimaliges Waschen
der Filter für
30 Minuten bei Raumtemperatur mit 2 × SSC, 0,1% SDS und einmal
für 5 Minuten
bei 42°C
in frischer Lösung
entfernt. Eine Belichtung über
Nacht auf Kodak X-Omat-AR-Film mit intensivierenden Filtern zeigte
positiv hybridisierende Plaques. Zwölf stark hybridisierende Plaques
wurden zur weiteren Charakterisierung herausgenommen. Lambda-Phage
mit Inserts, die an die PHY-1-Sonden hybridisierten und bei 0,8%
Agarosegel-Elektorphorese eine zu genomischen DNA-Fragmenten identische
Größe hatten,
wurden zur Subklonierung und eventuellen Nucleotidsequenzierung
(wie unten in Materialien und Verfahren beschrieben) ausgewählt.
-
Subklonierung und Sequenzierung
von genomischen Phytase-Klonen
-
Bakteriophagen-DNA,
die im Wesentlichen durch das Verfahren von Yamamoto (1970) aus
jedem der 12 Kandidaten isoliert worden war, wurde mit Restriktionsendonucleasen
verdaut und mit dem PHY-1-Oligonucleotid sondiert. Ein 1,8 kb BamHI/Xbal
hybridisierendes Fragment, das vorher in genomischen Southern identifiziert
worden war, wurde aus dem Klon Nummer CH7 isoliert und in M13mp18
und M13mp19 [BRL] subkloniert. Subklon CH7, der mit Oligonucleotid-Sonden
für Phytase
(d. h., PHY-1) positiv reagiert hatte, wurde sequenziert.
-
Die
Nucleotidsequenz dieses Subklons zeigte Regionen, die der beschriebenen
Nucleotidsequenz von anderen bekannten Phytase-Peptidsequenzen entsprechen,
wobei die wahrscheinliche Identität des Klons als eine genomische
Phytase-DNA bestätigt
wurde. Eine fortgesetzte Sequenzierung eines überlappenden 2,6 kb SphI-Fragments
zeigte ein offenes Leseraster von 1409 bp, das 15 interne Peptidsequenzen
und eine N-terminale Peptidsequenz umfasste. Die Analyse der stromaufwärts gelegenen
Sequenz mit dem IntelliGenetics' PC/GENE-Programm "SIGNAL" (auf der Basis des
Verfahrens von Standen, 1984) zeigte eine starke eukaryotische Kozak-Konsensussequenz,
gefolgt von einem Methionin-Initiationskodon. Allerdings lag dieses
ATG bezüglich
dem Rest der Sequenz außerhalb
des Rahmens. Ein potentielles 102 bp-Intron, das durch einen Konsensus-Pilzdonor, "Lasso"-geformte und Akzeptorsequenzen
dargestellt wird (Rambosek und Leach, 1987), wurde zwischen dem
potentiellen Initiationskodon und dem N-terminalen Peptid identifiziert.
Ein Spleißen
dieses vermeintlichen Introns stellte das Leseraster zwischen dem
vorgeschlagenen ATG und der N-terminalen Peptid-Aminosäuresequenz
wieder her. Durch Einbau dieses einzelnen vermeintlichen Introns
in das 5'-Ende des
Phytase-Gens wurde das gesamte Polypeptid durch 470 Aminosäuren codiert.
Sequenz und Translation des Phytase-Gens ist in 9 dargestellt.
-
9. Nucleotidsequenz aus dem 2,6 kb SphI-Fragment,
einschließlich
des Phytase-Gens mit abgeleiteter Translation. Die vorgeschlagenen
Intron-Donor (GTRNGT)-, "Lasso" (RCTRAC)- und Akzeptor (YAG)-Konsensussequenzen
haben einen Strich darüber.
Die Nucleotidsequenz, die dem Peptid #420 (Tabelle 3) entspricht,
ist unterstrichen. Die Nucleotidsequenz wurde durch das M13-Didesoxyverfahren
(Sanger et al., 1977) der überlappenden
Subklone unter Verwendung des United States Biochemical Sequenase
II-Kits bestimmt.
-
Die
relative molekulare Masse des translatierten Phytase-Polypeptids
wurde mit etwa 51.400 Dalton errechnet. Eine Kodon-Nutzungsanalyse
für Phytase
zeigte eine Frequenz von G + C in der stummen dritten Position des
Sensekodons (d. h., ausschließlich
der Trp- und Met-Kodons)
von 68,3%. Das gesamte Struktur-Gen und die stromaufwärts gelegene
Sequenz wurden als ein 2,6 kb SphI-Fragment in pUC-18 subkloniert und
pFF-1 genannt (10).
-
10. Ringförmige Transformationsvektoren
von Phytase. (A) pFF-1: ein 2,6 kb SphI-Fragment, das das Phytase-Gen
und seinen nativen Promotor enthält,
wurde aus einem positiven Lambda-Klon in pUC-18 subkloniert. In
der -26-Position der für
Phytase codierenden Region in pFF-1 wurde durch eine ortsspezifische Mutagenese
eine XbaI-Stelle eingeführt,
wodurch pSELFX erhalten wurde. (B) pFF-2: Phytase unter Kontrolle des
A. niger-β-Tubulin-Promotors.
Ein 2,0 kb XbaI-Fragment aus pSELFX wurde an eine einmal vorkommende XbaI-Stelle
im fungalen Expressionsvektor pTL-113 ligiert, wodurch pFF-2 erhalten
wurde. (C) pFF-3: Phytase unter Kontrolle des A. niger-GAPDH-Promotors.
Das 2,0 kb Xbal-Fragment aus pSELFX wurde an die einmal vorkommende
XbaI-Stelle in pPRE-81 ligiert, wodurch pFF-3 erhalten wurde. (D)
pFF-4: Phytase unter
Kontrolle des A. niger-GA-Promotors. Das 2,0 kb XbaI-Fragment aus
pSELFX wurde an eine einmal vorkommende XbaI-Stelle in pGA ligiert,
wodurch pFF-4 erhalten
wurde.
-
Isolierung und Charakterisierung
des Gens für
pH 2,5-saure Phosphatase
-
Dieselbe
Lambda-Bibliothek wurde replattiert und mit pH 2,5-saurer Phosphatase-Oligonucleotid PHY-31
unter Bedingungen, die mit genomischen Hybridisierungen oben entwickelt
worden waren, durchgemustert. Zur weiteren Charakterisierung wurden
zwölf hybridisierende
Plaques herausgenommen. Bakteriophagen-DNA, die aus jedem der Kandidaten
isoliert worden war, wurde mit Restriktionsendonucleasen verdaut und
entweder mit PHY-31-Oligo
oder einem zweiten Oligogemisch, PHY-34/35, das von einem unabhängigen pH
2,5-sauren Phosphatase-Peptid
stammte, sondiert. Einer der Klone, AP99, enthielt ein 2,1 kb SphI-Fragment, das vorher
bei der genomischen Southern-Analyse identifiziert worden war und
das stark an beide Oligonucleotide hybridisierte. Eine starke Hybridisierung
an zwei Oligonucleotide, die von einer unabhängigen Peptidsequenz stammen,
legt sehr stark nahe, dass der Klon pH 2,5-saure Phosphatase-Sequenz
enthielt. Dieses Fragment wurde zur Sequenzierung in M13mp18 und
M13mp19 subkloniert. Die Nucleotidsequenz dieses Subklons zeigte
ein ORF mit 785 bp mit einem potentiellen 5'-Initiations-ATG (Methionin) einer fungalen Signalsequenz
und einer translatierten Sequenz, die mit dem N-terminalen Peptid
und anderen internen Peptidsequenzen, die in Beispiel 1 oben bestimmt
wurden, kompatibel ist (Tabelle 4). Stromabwärts zu dem ORF wurden Terminationskodons
in allen drei Leserastern bis Nucleotid 1151 identifiziert, nachdem
eine zusätzliche pH
2,5-saure Phosphatase-Peptidsequenz identifiziert wurde. Diese Resultate
erforderten den Einschluss eines Introns (von Introns) in den 3'-Teil des Gens.
-
Identifizierung von cDNA-Klonen
für pH
2,5-saure Phosphatase
-
PolyA-mRNA
wurde gereinigt (wie unten beschrieben; Materialien und Verfahren)
und für
eine Polymerasekettenreaktions (PCR)-Klonierung eines Teils der
pH 2,5-saure Phosphatase-cDNA verwendet. Kurz ausgedrückt, zuerst
wurde eine Synthese des ersten Strangs mit dem Oligonucleotid-Primer
AP273 durchgeführt,
der an eine Subspecies-mRNA, die für pH 2,5-saure Phosphatase codierte, annealed:
AP273 5-CTACCCCTCTGCATCTAG-3'.
Oligonucleotid-PCR-Primer UPPHOS und DOWNPHOS wurden mit flankierenden EcoRI-Restriktionsstellen
synthetisiert:
UPPHOS 5'-GAATTCCGAGTCCGAGGTCATGGGCGCG-3'; und
DOWNPHOS
5'-GAATTCCCGGGACCTACCCCTCTGCAT-3'.
-
UPPHOS
und DOWNPHOS wurden in genomischen Klonen umgekehrt orientiert und
durch 978 Basen getrennt. Eine PCR-Amplifikation des cDNA-mRNA-Komplexes
mit den Oligonucleotid-Primern UPPHOS und DOWNPHOS lieferte ein
spezifisches Produkt mit etwa 850 bp. Das amplifizierte Produkt
wurde aus Agarosegelen isoliert und mit EcoRI verdaut. Zur Doppelstrangsequenzierung
wurde dieses Fragment in pUC-18 subkloniert, mit EcoRI verdaut.
-
PCR-amplifizierte
cDNA aus dem 3'-Teil
des Gens wurde sequenziert und zeigte das Vorliegen von drei kurzen
Introns, die jeweils fungale Donor-, "Lasso"- und Akzeptor-Konsensussequenzen aufwiesen. Die Exonsequenz
wird durch Spleißen
der Nucleotide 136-916,
971–1088,
1140–1245
und 1305–1740
abgeleitet (wie in 11 dargestellt
ist). Die resultierende translatierte Sequenz codiert für ein Protein
aus 479 aa. Die gesamte Sequenz mit Translation ist in 11 gezeigt.
-
Das
abgeleitete pH 2,5-saure Phosphatase-Polypeptid hat ein errechnetes
Molekulargewicht von etwa 52.700 Dalton. Eine Kodon-Verwendungsanalyse
von pH 2,5-saurer Phosphatase zeigte eine sehr hohe Frequenz von
G + C an der stummen dritten Position von Sense-Kodons mit 79,3%.
-
Das
2,1 kb SphI-Fragment enthielt nur 135 bp stromaufwärts liegende
pH 2,5-saure Phosphatase-Sequenz. Da diese Länge an Promotorsequenz für eine effiziente
Expression nicht ausreichend sein kann, wurde aus dem Lambda-Klon
ein größeres Fragment
subkloniert. pAP-3 enthält
ein 5,1 kb SalI/PstI-Fragment aus Lambda-Klon AP99, und die Nucleotidsequenz
ist in 11 gezeigt.
-
11. Nucleotidsequenz aus dem 2,1 kb SphI-Fragment,
das das pH 2,5-saure Phosphatase-Gen enthält, mit abgeleiteter Aminosäuretranslation.
Die Intron-Donor-, "Lasso"- und Akzeptorsequenzen,
wie sie durch cDNA-Sequenzierung bestimmt wurden, sind mit einem
Strich darüber
gekennzeichnet. Die Nucleotidsequenz, die den Peptiden #816 und
#1110 entspricht (Tabelle 4), ist unterstrichen. Die genomische
Nucleotidsequenz wurde durch das M13-Didesoxyverfahren (Sanger et
al., 1977) unter Verwendung des United States Biochemical Sequenase
II-Kits bestimmt.
-
Materialien und Verfahren
-
Enzyme
-
Restriktionsenzyme
wurden von Bethesda Research Laboratories und New England Biolabs
(Beverly, A, USA) bezogen. T4-DNA-Ligase, T4-DNA-Polymerase, T4-Kinase
und das Klenow-Fragment aus E. coli-DNA-Polymerase I wurden von
BRL (Gaithersburg, MD, USA) bezogen. (Alkalische) Phosphatase aus
Kälberdarm
(CIP) wurde von Boehringer Mannheim (Indianapolis, IN, USA) bezogen.
Spheroplasting-Enzym, Novozym, wurde von Novo Biolabs (Bagsvaerd,
Dänemark)
gekauft. Alle Enzyme wurden nach den Empfehlungen des Herstellers
eingesetzt. Die Enzym-Assay-Substrate Phytinsäure und para-Nitrophenylphosphat
(PNPP) wurden von Sigma (St. Louis, MO, USA) bzw. BMB bezogen.
-
Bakterien- und Pilzstämme, Plasmide
und Phage
-
A.
niger var. awamori-Stamm ALKO243 (ATCC #38854) wurde für die Isolierung
der Gene für
Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase verwendet.
-
Die
E. coli-Stämme
LE392 und P2392 und der Phage Lambda Dash II, der bei der Konstruktion
der A. niger-Genbank eingesetzt wurde, wurden von Stratagene (La
Jolla, CA, USA) erhalten. Der E. coli-Stamm JM109 wurde als Wirt
bei Transformationen mit Konstruktionen, die von den Plasmiden pUC18
und pUC19 stammten, verwendet. Der Phage M13mp18 und M13mp19, die
bei der Didesoxynucleotidsequenzierung eingesetzt wurden, wurden
von Bethesda Research Laboratories (Gaithersburg, MD, USA) erhalten.
-
Der
Phleomycin-resistente Vektor pLO-3, der das Phleomycin-Resistenz-Gen
(ein Phleomycin-Bindungsprotein-Gen aus Streptoalloteichus hindustanus),
gekoppelt an einen Hefecytochrom C1-Terminator, enthält, wurde
von dem Plasmid pUT713 (CAYLA, Toulouse Cedex, Frankreich) abgeleitet.
Es wird in Pilzen durch den β-Tubulin-Promotor
von A. niger exprimiert.
-
Allgemeine Wachstumsmedien
-
E.
coli JM109 wurde in L-Brühe
wachsen gelassen. Transformanten wurden an L-Platten, ergänzt mit 1,5%
Agar und enthaltend 125 μg/ml
Ampicillin, selektiert. Vollständiges
Medium (CM) für
das Funguswaschstum in Flüssigkeit
besteht aus: 50 ml 20 × Clutterbuck's Salze (120 g NaNO3, 10,4 g KCl, 10,4 g MgSO4 7H2O, 30,4 KH2PO4), 2,0 ml Vogel's Spurenelemente (0,3 M Zitronensäure, 0,2
M ZnSO4, 25 mM Fe(NH4)2(SO4)2·6H2O, 10 mM CuSO4,
3 mM MnSO4·H2O,
8 mM Borsäure,
2 mM Na2MoO4·2H2O), 5,0 g Trypton, 5,0 g Hefeextrakt, 10
g Glucose in einem Liter destilliertem Wasser. Die A. niger-Stämme ALKO243
und ALKO2268 wurden auf PD-Agar-Schrägflächen (2,4% Kartoffel-Dextrose-Brühe [Difco
#0549]; 1,5% Agar [Difco #0140]) für sieben bis zwölf Tage
bei 28°C
wachsen gelassen.
-
Isolierung von genomischer
DNA aus A. niger var. awamori-Stamm ALKO 243
-
Eine
Schräge
von ALKO243, gewachsen auf PDA für
5 Tage bei 35°C,
wurde in 5 ml NP-40-H2O (0,005% Vol./Vol.)
Nonidet P40-Detergens) eingeweicht. Von den Schrägen wurden Sporen abgekratzt
und in Glasröhrchen
mit 3 mm-Glasperlen eingeweicht. 1 × 108 Sporen wurden
verwendet, um 500 ml CM in einem 2-Liter-Kolben zu beimpfen. Kulturen
wurden bei 35°C
unter Schütteln
bei 200 UpM für
48 Stunden wachsen gelassen. Mycelia wurden an Mira-Stoff gesammelt,
in flüssigem
Stickstoff gefroren und über
Nacht lyophilisiert. Die gesamten gefriergetrockneten Mycelia (etwa
2,0 g) wurden mit Meeressand in einem Mörser, der mit flüssigem Stickstoff
gekühlt
wurde, vermahlen. Vermahlene Mycelia wurden in eine 250 ml-Zentrifugenflasche überführt und
in 30 ml 4% SDS-TE-Puffer (10 mM Tris-Base, 1 mM EDTA, 4% SDS) resuspendiert
und bei Raumtemperatur für
1 Stunde lysieren gelassen. Zelldebris wurde durch Zentrifugation
mit 4000 × g
für 5 Minuten
entfernt, und der Überstand
wurde in ein 30 ml-Zentrifugenröhrchen
entfernt. Die Proben wurden zweimal mit einem gleichen Volumen an
Tris-gesättigtem
Phenol : Chloroform (1 : 1) extrahiert, wobei die wässrige Phase
jedes Mal in ein sauberes Röhrchen
entfernt wurde. DNA wurde durch Zusatz von 10% (Vol./Vol.) 5 M NH4OAc 2,5 Volumina EtOH präzipitiert und über Nacht
bei –80°C inkubiert.
Die Präparation
wurde bis zum "Sirup-artigen
Zustand" aufgetaut
und für
30 Minuten bei 4°C
und 12000 × g
zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt und das Pellet in 19 ml TE (10 mM Tris-Base, 1 mM
EDTA) unter leichtem Pipettieren aufgelöst, dann wurden 19,0 g CsCl
zugesetzt. Zwei 11,5 ml-Ultrazentrifugenröhrchen wurden mit DNA in TE
+ CsCl gelöst, 0,9
ml 10 mg/ml Ethidiumbromid wurden zugesetzt, und das Gemisch wurde
mit 45.000 UpM (20°C)
für 22 Stunden
in einem Sorvall T865.1-Rotor zentrifugiert. Banden genomischer
DNA wurden unter dem UV-Licht sichtbar, und durch eine subkutane
Nadel, Nr. 18 m, gesammelt. Ethidium wurde durch Extraktion mit
NaCl-gesättigtem
Isopropanol entfernt. CsCl wurde durch Dialyse gegen TE entfernt.
DNA wurde mit Ethanol in 0,3 M NaOAc präzipitiert.
-
Herstellung einer genomischen
Genbank
-
Genomische
DNA aus A. niger var. awamori-Stamm ALKO243 wurde mit Sau3A geschnitten,
um Fragmente mit einer Länge
von 10–23
kb herzustellen. Geschnittene DNA wurde an gekaufte, BamHI-geschnittene,
dephosphorylierte Lambda-Dash II-Vektorarme ligiert. Die Ligation
wurde unter Verwendung von Stratagene Gigapack Gold-Verpackungsextrakten
in vitro verpackt. Verpackter Phage wurde verwendet, um E. coli-Stamm
P2392 zu infizieren, um Plaques zu erhalten.
-
Screening der Datenbank
mit Oligonucleotiden
-
Plaques
wurden auf Schleicher & Schuell
NC (BA85)-Nitrocellulosemembranen gehoben, wie es vom Hersteller
empfohlen wird. Unter Verwendung der Aminosäuresequenzen aus Phytase und
pH 2,5-saver Phosphatase (Beispiel 1, oben) wurden degenerierte
Oligonucleotide für
jedes Protein hergestellt. Das Oligonucleotid-Gemisch für jedes
Protein war zu allen möglichen
Codonkombinationen der ausgewählten
Region des Peptids komplementär.
Oligonucleotide wurden unter Verwendung des Pharmacia Gene Assembler
Plus synthetisiert, und die Sequenzen sind in Tabelle 5 oben gezeigt.
-
Isolierung von Lambda-DNA
-
Einzelne
isolierte hybridisierende Plaques wurden in 500 ml SM (pro Liter:
5,8 g NaCl, 2,0 g MgSO4, 50 ml 1 M Tris-HCl,
pH 7,5; 5 ml 2% (Gew./Vol.) Gelatinelösung) aufgenommen. 20 ml Chloroform
wurden zugesetzt, und Phagenpartikel wurden über Nacht bei 4°C eluiert.
220 ml Zelllysat wurden mit 200 ml LE392-Zellen, die in Gegenwart
von Mg und Maltose gewachsen waren, vermischt; es wurden 8 ml NZCYM-Medium (10,0
g NZ-Amin, 5,0 g NaCl, 5,0 g Hefeextrakt, 2,0 g MgSO4·7H2O und 1,0 g Casaminosäuren pro Liter; pH eingestellt
auf pH 7,5) zugegeben, und die Kultur wurde unter Schütteln bei
37°C wachsen
gelassen, bis die Zellen lysiert waren (etwa 6 Stunden). Dann wurden
100 ml Chloroform zugesetzt, und eine Inkubation wurde für 15 Minuten
fortgesetzt, um eine vollständige
Lyse sicherzustellen. Die Probe wurde dann 5 Minuten mit 8000 g
zentrifugiert, und der Überstand
wurde in ein frisches Röhrchen
entfernt. RNAse A und DNAse I wurden zu je 1 mg/ml zugesetzt; die
Proben wurden für
30 Minuten bei 37°C
inkubiert, und ein gleiches Volumen an 20% (Gew./Vol.) PEG 8000,
2 M NaCl in SM wurden zugesetzt, um den Phagen zu präzipitieren.
Proben wurden für
wenigstens 1 Stunde auf Eis inkubiert. Der resultierende Phage wurde
durch Zentrifugieren bei 10.000 × g für 20 Minuten bei 4°C pelletisiert;
der Überstand
wurde dekantiert, und das Phagenpellet wurde in 0,5 ml SM resuspendiert.
DNA wurde durch Zusatz von SDS, EDTA und Proteinase K, gefolgt von
einer Extraktion mit Phenol : Chloroform und einer Isopropanol-Präzipitation,
weiter gereinigt. Die Größen der
Lambda-DNA-Inserts wurden dann an 0,8% Agarosegelen untersucht,
die DNA wurde an Nitrocellulose geblottet und mit den radioaktiv
markierten Oligonucleotid-PHY-1- oder -PHY-31-Sonden hybridisiert.
DNA-Fragmente, die an die Sonden hybridisieren und die mit den genomischen
DNA-Fragmenten eine identische Größe hatten, wurden zur Subklonierung
ausgewählt.
-
Isolierung von Gesamt-RNA
aus A. niger
-
Drei
200 ml-Kulturen von A. niger var. awamori-ALKO243 wurden in RNA-Brühe als Medium
(2% Maisstärke
[Sigma], 1% Proteasepepton [Difco], 30 g/l Glucose, 5 g/l NH4NO3, 0,5 g/l MgSO4·7H2O, 0,5 g/l KCl, 0,183 g/l FeSO4·7H2O) für
48 Stunden bei 30°C,
220 UpM, wachsen gelassen. Die Mycelia wurden durch Whatman-Filterpapier
#1 filtriert und mit 10 ml DEPC-behandeltem Wasser (0,1% Diethylpyrocarbonat
in sterilem destilliertem Wasser) gespült, dann über Nacht bei –80°C lyophilisiert.
1,5 Gramm (insgesamt 3 g) getrockneter Mycelia wurden unter flüssigem Stickstoff
zu feinem Pulver zerkleinert, dann in ein Zentrifugenröhrchen,
das 10 ml "Breaking
Buffer" (50 mM Tris-HCl
pH 7,4, 150 mM NaCl, 5 mM EDTA pH 8,5% SDS) und 10 ml Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol
(P/CIA: 50 : 48 : 2) enthielt, transferiert. Das Gemisch wurde für 30 Minuten
bei Raumtemperatur auftauen gelassen und dann für 10 Minuten bei 10.000 UpM
und 4°C
zentrifugiert. Die wässrige
Schicht wurde unter Verwendung einer Pipette mit weiter Bohrung
in ein sauberes Zentrifugenröhrchen überführt und
mit P/CIA reextrahiert, bis die Grenzfläche klar war. Es wurde ein
gleiches Volumen an 6 M LiCl zu der letzten wässrigen Schicht gegeben, um
die RNA zu präzipitieren;
dann wurde über
Nacht bei –80°C gekühlt. Das
Gemisch wurde dann für
20 Minuten bei 10.000 × g
und 4°C
zentrifugiert, und das Pellet wurde in 2,4 ml GTC-Lösung (4
M Guanidinthiocyanat, 25 mM Natriumcitrat pH 7,5% N-Laurylsarcosin,
100 mM b-Mercaptoethanol) resuspendiert. Es wurde ein gleiches Volumen
Isopropanol zugegeben, das Präzipitat wurde
für 40
Minuten auf Trockeneis gekühlt
und dann bei 4°C
für 30
Minuten zentrifugiert. Das Pellet wurde in 80% EtOH gespült, erneut
zentrifugiert, im Vakuum getrocknet und schließlich in 1 ml DEPC-H2O resuspendiert. Die Konzentration an RNA
wurde spektralphotometrisch bei 260 nm bestimmt.
-
Isolierung von mRNA
-
Polyadenylierte
Messenger-RNA (polyA-mRNA) wurde aus Gesamt-RNA affinitätsgereinigt,
wobei Oligo(dT)-Cellulose-Säulen
nach den Anweisungen der Hersteller (Pharmacia Fine Chemicals, Piscatawy,
N.J.) verwendet wurden. Kurz ausgedrückt, 1,25 mg Gesamt-RNA wurden
auf zwei getrennte Säulen,
die vorher einer Zentrifugation und Äquilibrierung in Highsalt-Puffer
(Pharmacia) unterworfen worden waren, aufgetragen. Nach drei Waschgängen in
Low-salt-Puffer (Pharmacia) wurde die mRNA aus der Säule bei
65°C in
vorerwärmtem
Elutionspuffer (10 mM Tris-HCl, pH 7,4, enthaltend 1 mM EDTA) eluiert
und durch Zusatz von 0,1 Volumen 10 mg/ml Glykogen und 2,5 Volumina
Ethanol präzipitiert.
Das Gemisch wurde für
2 Stunden bei –80°C gekühlt, dann
für 30
Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Die gewonnene mRNA wurde zu einer Endkonzentration
von 1,3 mg/l in Elutionspuffer verdünnt.
-
PCR-Isolierung von pH
2,5-saurer Phosphatase-cDNA
-
Zuerst
wurde eine Synthese eines ersten Strangs mit dem BMB-cDNA-Kit nach
den Empfehlungen des Herstellers mit 1,0 mg mRNA und mit Oligonucleotid-Primer
AP273, der komplementär
zu der 3'-pH 2,5-Phosphatase-Nucleotidsequenz
synthetisiert worden war: nämlich
AP273 5'-CTACCCCTCTGCATCTAG-3'. Es wurden die Oligonucleotid-PCR-Primer
UPPHOS und DOWNPHOS mit flankierenden EcoRI-Restriktionsstellen
synthetisiert: nämlich
UPPHOS
5'-GAATTCCGAGTCCGAGGTCATGGGCGCG-3'; und
DOWNPHOS
5'-GAATTCCCGGGACCTACCCCTCTGCAT-3',
wie es oben
beschrieben ist.
-
Subklonierung und Sequenzierung
von Phytase- und pH 2,5-saure Phosphatase-Klonen
-
Hybridisierende
Restriktionsfragmente von genomischen Lambda-Klonen wurden unter
Verwendung des "Glassmilk
Purification Kit",
im Handel erhältlich
von GeneClean (Bio 101, La Jolla, CA) gelgereinigt. Die Restriktionsfragmente
wurden in M13mp-18 und M13mp-19 subkloniert, mit den geeigneten
Enzymen geschnitten. Die Nucleotidsequenz von Klonen, die mit Oligonucleotidsonden
für Phytase
und pH 2,5-saurer Phosphatase positiv reagierten, wurde durch das
M13-Didesoxynucleotid-Sequenzierungsverfahren (Sanger et al., Proc.
Nat. Acad. Sci. USA 74: 5463–5467,
1977) bestimmt, wobei der United States Biochemical Sequenase II-Kit verwendet wurde.
cDNA wurde in Regionen vermuteter Introns durch alkalische Denaturierung-Doppelstrangsequenzierung
sequenziert. Das Phytase-Gen war vollständig in einem 2,6 kb SphI-Fragment
enthalten, das in pUC-18 subkloniert wurde, wodurch pFF-1 erhalten
wurde. Das vollständige
pH 2,5-saure Phosphatase-Gen wurde als 2,1 bp SphI-Fragment isoliert,
das in pUC-18 subkloniert wurde, wodurch pAP-1 erhalten wurde.
-
pSELFX
ist ein Plasmid, das eine Phytase-Nucleotidsequenz enthält, in der
eine XbaI-Stelle
in die Gensequenz eingeführt
wurde, indem die Nucleotide in Position -26 und -24 relativ zum
ATG-Startkodon modifiziert wurden. Die Nucleotidänderungen wurden durch ortsspezifische
Mutagenese des 2,6 kb SphI-Fragments, das das Phytase-Gen enthält, unter
Verwendung des Promega Altered Sites Mutagenesis-Kit eingeführt. Das
für die
gerichtete Mutagenese verwendete Oligonucleotid ist unten dargestellt:
nämlich
Oligo
PHY-40: 5'-AGAAGAAATTTCTAGAACAGCAGCGATTGG-3'
(XbaI)
pAP-1Xba
ist ein Plasmid, das eine pH 2,5-saure Phosphatase-Nucleotidsequenz
enthält,
in die eine XbaI-Stelle in die Gensequenz eingeführt worden war, indem die Nucleotide
an den Positionen -24 und -27 relativ zum ATG-Startkodon modifiziert
wurden. Die Nucleotidänderungen
wurden durch PCR-Mutagenese eingeführt. Die Primer zur PCR-Mutagenese
sind unten angegeben: nämlich,
Oligo
#271 5'-CGAGAGCACCTTCTCTAGATTTTGTCAAATGTACC-3'
(XbaI)
und
Oligo
#272 5'-ACCCTCACCGAACTTGCGGGCCG-3'.
-
pAP-1-DNA
wurde als Matrize zur PCR-Amplifikation eingesetzt. Das resultierende
amplifizierte Fragment wurde mit XbaI und NruI gespalten, und das
Fragment wurde dann an XbaI/NruI-geschnittenes pAP-1 ligiert, wodurch
Plasmid pAP-1Xba erhalten wurde. Das Plasmid wurde sequenziert,
um sicherzustellen, dass keine Mutationen in die Region eingeführt wurden,
welche durch PCR amplifiziert worden war. pAP-2 wurde durch Ligieren
des Bam-HI/HindIII-Fragments,
das mit Klenow-Reagens behandelt worden war, aus pAP-1XBA in SmaI-geschnittenes
pUC-18 erzeugt. Transformanten, die korrekt orientiertes pAP-2 enthielten, wurden
durch Analyse der Größe der Restriktionsendonuclease-Fragmente
identifiziert.
-
Das
gesamte Struktur-Gen für
pH 2,5-saure Phosphatase wurde als 2,0 kb XbaI-Fragment aus pAP-2 zur Konstruktion
von pH 2,5-saure Phosphatase-Transformationsvektoren, die das betreffende
Enzym überexprimieren
(Beispiel 4, unten), entfernt. Das vollständige pH 2,5-saure Phosphatase-Gen
wurde auch als 5,0 kb PstI/SalI-Fragment isoliert, das in pUC-18
subkloniert wurde, wodurch pAP-3 erhalten wurde. pAP-3 wurde bei
der Konstruktion von pH 2,5-saurer Phosphatase-Transformationsvektoren
zum Überexprimieren
des entsprechenden Enzyms (Beispiel 4, unten) verwendet.
-
Northern-Blotting-Verfahren
-
Zehn
und zwanzig mg-Mengen an Gesamt-RNA (wie oben isoliert) wurden auf
Vertiefungen eines 1,5% Agarose-Formaldehyd-Gels aufgetragen und
durch Elektrophorese getrennt. RNA-Molekulargewichtsmarker (0,24
kb-9,5 kb "RNA Ladder", Bethesda Research
Labs) wurden zum Größenvergleich
auf das Gel aufgebracht. Das Gel wurde auf Nitrocellulose (Schleicher
und Schuell; Keene, NH) geblottet, für eine Stunde bei 80°C in einem
Vakuumofen getrocknet, in 50% Formamid, 5 × SSC, 0,1% SDS, 5 × Denhardt's und 100 mg/ml Kälberthymus-DNA
bei 37°C
für 24
Stunden vorhybridisiert, dann in derselben Lösung mit radioaktiv markierter
Sonde bei 42°C
für 24
Stunden hybridisiert. Der Filter wurde zweimal in 2 × SSC/0,1%
SDS bei Raumtemperatur über
fünfzehn
Minuten gewaschen, dann einmal in 0,1 × SSC/0,1% SDS gewaschen und
unter Verwendung eines Kodak S-Omat AR-Films mit intensivierenden
Filtern autoradiographiert.
-
BEISPIEL 3
-
Homologie
mit anderen Phosphatasen
-
Es
wurde ein Vergleich zwischen der Aminosäuresequenz der pH 2,5-sauren
Phosphatase und Phytase und anderen veröffentlichten saure Phosphatase-Sequenzen
angestellt. Unter Verwendung des PC/GENE-Matrixprogramms PCOMPARE
(auf der Basis des Verfahrens von Neddleman und Wunsch, 1970) wurde die
Homologie (Anordnungspunktzahl von 17.705) bestimmt. Es wurde eine
beachtliche Homologie zwischen der pH 2,5-sauren Phosphatase und
anderen sauren Phosphatase-Enzymen "PHO-3" (Bajwa et al., 1984) und "PHO-5" (Arima et al., 1983),
beide früher
von anderen aus Saccharomyces cerevisiae isoliert, gefunden. Der Bereich
der höchsten
Homologie, RHGXRXP (aa-Positionen 81–87), wurde verwendet, um die
EMBL CDPROT17-Protein-Datenbank-Release 1991 durchzusuchen. Die
RHGXRXP-Sequenz
wurde in mehreren anderen sauren Phosphatasen gefunden (wie in Tabelle
6 unten gezeigt ist).
-
TABELLE
6
Homologie von Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase
mit
anderen sauren Phosphatasen
a
-
Die
Region RHGXRXP wird zwischen so unterschiedlichen Organismen, wie
E. coli und Menschen konserviert. Diese Konservierung legt eine
funktionelle Signifikanz nahe und kann somit eine aktive Stellenregion
dieser Phosphatasen widerspiegeln.
-
BEISPIEL 4
-
Überexpression von rekombinanter
Phytase und pH 2 5-saurer Phosphatase in Aspergillus niger
-
[Allgemeine
Materialien und Verfahren werden in dem Abschnitt mit dem Titel "Materialien und Verfahren", der diesem Beispiel
folgt, beschrieben].
-
Konstruktion von Expressionsvektoren
für Phytase
-
Eine
Reihe von Vektoren wurde zur Wiedereinführung von Phytase und pH 2,5-saurer
Phosphatase sowohl unter Verwendung nativer als auch alternativer
fungaler Promotoren entwickelt. Ein Satz Vektoren, der das Phytase-Gen
trägt,
pFF1–pFF4
(10, oben) enthielt keinen selektierbaren
fungalen Marker; sie wurden durch Co-Transformation mit dem Plasmid
pL03 eingeführt
(siehe Materialien und Verfahren, unten).
-
Rekombinante
Stämme,
die aus den Vektoren pFF1-2 resultierten, enthielten fremde DNA-Sequenzen,
die aus dem selektierbaren E. coli-Marker stammten. Daher wurde
ein zweiter Satz an Vektoren, pFF6-pFF11 genannt, zur Entfernung
dieser Sequenzen entwickelt. Die zuletzt genannten Vektoren enthielten einen
selektierbaren Pilzmarker und Restriktionsstellen, die es ermöglichten,
dass lineare Fragmente isoliert wurden, die frei von E. coli-Sequenzen
waren (12).
-
12. Lineare Transformationsvektoren von
Phytase. (A) pFF-6A: Phytase unter der Kontrolle ihres nativen Promotors.
Das 2,6 kb SphI-Fragment aus pFF-1 wurde in die SphI-Stelle von
pL03 kloniert, wodurch pFF-6 erhalten wurde, das als lineares 4,9
kb HindIII-Fragment isoliert wurde. (B) pFF-8: Phytase unter der Kontrolle
des GAPDH-Promotors. Die Phleomycin-Resistenzkassette aus pL03 wurde
als HindIII (gefülltes)/PstI-Fragment
isoliert und in BglII (gefüllt)/Pst-geschnittenes
pPRE-81 subkloniert, wodurch pPRE-82 erhalten wurde. Das pSELFX
Xbal-Fragment, das Phyta se enthielt, wurde zu pPRE-82, partiell
geschnitten mit XbaI, angefügt,
wodurch pFF-8 erhalten wurde, das als 6,7 kb PstI-Fragment isoliert
wurde. (C) pFF-9: Phytase unter Kontrolle des GA-Promotors. Die
Phleomycin-Resistenzkassette aus pL03 wurde als KpnI (gefüllt)/HindIII-Fragment
isoliert und an pFF-4 ligiert, partiell geschnitten mit KpnI, geglättet, dann
mit HindIII geschnitten. pFF-9 wurde als ein 7,3 HindIII/KpnIlineares
Fragment isoliert. (D)pFF-11: Phytase unter Kontrolle des GA-Promotors
und Signalsequenz. Oligo #260 und #261 (siehe Materialien und Verfahren,
unten) wurden an XbaI/XhoI-verdautes pFF-1 annealed und ligiert,
der GA-Promotor wurde als KpnI/XbaI-Fragment angefügt, und
die Phleomycin-Resistenzmarker (Phleor)-Kassette
wurde als HindIII-Fragment angefügt,
wobei pFF-11 erhalten wurde. Lineare DNA wurde als ein 7,35 KpnI-Fragment
isoliert.
-
Konstruktion von Expressionsvektoren:
pH 2,5-saure Phosphatase mit und ohne Phytase
-
Transformationsvektoren
für pH
2,5-saure Phosphatase bestanden aus linearen Vektoren, pPH01–pPH04A
genannt, die zur Einführung
des pH 2,5-sauren Phosphatase-Gens konstruiert wurden (13). Es wurden auch zwei Vektoren, pFIN-1A
und pFIN-1B, die die beiden Phytase- und pH 2,5-saure Phosphatase-Gene,
exprimiert aus dem Glucoamylase-Promotor
in einem einzelnen Plasmid, enthielten (14).
-
13. Vektoren, aus denen lineare Fragmente
für die
Wiedereinführung
von pH 2,5-saurer Phosphatase isoliert werden können. (A) pPHO-1: pH 2,5-saure
Phosphatase unter Kontrolle ihres nativen Promotors. Die phleor-Kassette wurde als HindIII-Fragment isoliert,
an den Enden geglättet
und an pAP-3 (das pH 2,5-saure Phosphatase-Gen in einem 5,0 kb PstI/SalI-Fragment
in pUC-18 (5)) ligiert, mit EcoRI geschnitten und auch an den Enden
geglättet.
Lineare DNA wurde als 6,3 kb PstI-Fragment isoliert. (B) pPHO-2:
pH 2,5-saure Phosphatase unter Kontrolle des b-Tubulin-Promotors.
Das pH 2,5-saure Phosphatase-Gen, das in einem 2,0 kb XbaI-Fragment
aus pAP-1Xba enthalten war (Materialien und Verfahren, unten), wurde
in pTL-113 subkloniert, das dann mit SphI partiell geschnitten wurde,
aufgefüllt
wurde und dann an ein Fragment ligiert wurde, das die Phleomycin-Resistenzmarkerkassette
enthielt, wodurch pPHO-2 erhalten wurde. (C) pPHO-3: pH 2,5-saure Phosphatase
unter Kontrolle des GAPDH-Promotors. pPHO-2 wurde partiell mit XbaI
verdaut, wodurch ein 4,3 kb XbaI-Fragment erhalten wurde, das pH
2,5-saure Phosphatase und die phleor-Kassette
enthielt, das dann in die XbaI-Stelle von pPRE-81 ligiert wurde.
(D) pPHO-4A: pH 2,5-saure Phosphatase unter Kontrolle des GA-Promotors.
Das 2,0 kb Xba-Fragment aus pAP-1Xba wurde in pGA subkloniert, und
ein 5,5 kb KpnI-Fragment, das den GA-Promotor und pH 2,5-saure Phosphatase
enthielt, wurde isoliert und aufgefüllt und dann in pL03 ligiert.
-
14. Ein Dual-Enzym-Transformationsvektor
wurde zum Überexprimieren
von sowohl Phytase als auch pH 2,5-saurer Phosphatase durch ein
einziges Plasmid konstruiert. (A) pFIN-1A und (B) pFIN-1B: Kombinationsplasmide
mit Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase unter Kontrolle getrennter
Kopien des GA-Promotors. Ein 8,1 kb HindIII-Fragment wurde aus pPHO-4A
isoliert und in mit HindIII verdautes pFF-4 ligiert.
-
Transformationsvektorkonstrukte:
Allgemeine Betrachtungen
-
Wie
aus den in der obigen Diskussion der 12–15 gemachten
Informationen hervorgeht, wurden mehrere unterschiedliche fungale
Promotor-Konstruktionen beurteilt: nämlich der β-Tubulin-Promotor, der Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase-Promotor
(GAPDH) und der Glucoamylase-Promotor (GA). Die zwei zuletzt genannten
Pilz-Promotoren wurden aus A. niger ATCC1015 (Tailor, P. et al.,
1990) isoliert. Diese entsprechenden Promotoren wurden untersucht,
um ihre Fähigkeit
zu bestimmen, die Expression von Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase
zu steuern.
-
Um
eine Fusion von alternativen Promotoren in die Konstrukte zu erleichtern,
wurde eine XbaI-Restriktionsstelle durch ortsspezifische Mutagenese
an der -26-Position des Phytase-Gens
eingeführt.
In ähnlicher Weise
wurde eine XbaI-Stelle an Position -28 des pH 2,5-saurer Phosphatase-Gens
durch PCR-Mutagenese (siehe Materialien und Verfahren, unten) entwickelt.
Die angelegten XbaI-Stellen wurden anschließend für Fusionen mit alternativen
fungalen Promotoren, die vorher so konstruiert worden waren, dass
sie solche XbaI-Stellen in den 5'-Regulationsregionen
des Gens enthielten, verwendet.
-
Die
Resultate, die in Zellen erhalten wurden, welche mit Phytase-Vektorkonstrukten
transformiert waren, sind unten als Erste aufgeführt, gefolgt von den Resultaten,
die mit pH 2,5-saurer
Phosphatase erhalten wurden.
-
Transformation der A.
niger-Stämme
ALKO243 und ALKO2268
-
A.
niger var. awamori-Stamm ALKO243 und A. niger-Stamm ALKO2268, ein
Mutantenstamm, der eine höhere
Phytaseproduktion aufweist und durch UV-Mutagenese von ALKO243 abgeleitet
ist, wurden als Wirte für
gentechnische Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase verwendet. Die
A. niger-Stämme
ALKO243 und ALKO2268 wurden durch eine Modifikation des Verfahrens
von Tilburn et al. (1983) unter Verwendung von Phleomycin-Resistenz als Arzneimittel
selektierbarer genetischer Marker transformiert. Da die klonierten
Phytase- und pH 2,5-sauren Phosphatase-Gene auf Plasmiden ohne selektierbaren
Marker gehalten wurden, wurden Spheroplasten mit einem Phleomycin-resistenten
Vektor pLO-3 cotransformiert, welcher das Phleomycin-bindende Protein-Gen
aus Streptoalloteichus hindustanus, gekoppelt an einen Hefe-Cytochrom
C1-Terminator, enthält.
pLO-3 wurde von dem Plasmid pUT713 [CAYLA, Toulouse Cedex, Frankreich]
abgeleitet und wird in Fungus durch den β-Tubulin-Promotor von A. niger
exprimiert. Transformante wurden mit einer Deckschicht im gleichen
Volumen, die 50 μg/ml
Phleomycin für
den Stamm ALKO243 und 195–200 μg/ml für den Stamm
ALKO2268 enthielt, selektiert (die Stämme ALKO243 und ALKO2268 waren
beide für
eine Spheroplasten-Lyse empfindlich und erforderten unterschiedliche
osmotische Pufferbedingungen; siehe Materialien und Verfahren, unten).
Auf Selektionsplatten wurden pro μg
DNA dreißig
bis fünfundvierzig
Sporen-bildende Kolonien erhalten. Alle Phleomycinresistenten Kolonien
hatten den Phleomycin-Resistenzmarker integriert (Southern-Analyse,
Daten nicht gezeigt).
-
Screening nach Transformanten
für eine Überexpression
von Phytase
-
Transformante,
die höhere
Phytaseaktivität
als der Elternstamm A. niger-Stamm ALKO243 produzieren, wurden in
einem Phytase-Plattenscreening-Assay identifiziert, der die Akkumulation
von anorganischem Phosphat durch die Reduktion eines Phosphomolybdat-Komplexes kolorimetrisch
misst (Materialien und Verfahren, unten). Transformanten mit hoher
Aktivität
im Platten-Assay wurden anschließend auf Phytaseproduktion
getestet, indem die Enzymaktivität
analysiert wurde, welche in die Brühe einer Fermentationskultur
freigesetzt wurde (wie unten beschrieben).
-
15 zeigt einen Platten-Assay zur Detektion erhöhter Phytaseaktivität. Conidien
von A. niger-Phytase-Transformanten GAD-10 bis GAD-120 wurden auf
Platten-Assaymedien
getüpfelt,
für zwei
Tage bei 30°C inkubiert
und mit Reagens C zur Farbdetektion überlagert (Materialien und
Verfahren, unten). Positive GAD 130 (a4), GAD 112 (e3) und GAD 118,
wenn diese in Schüttelflaschenkulturen
gewachsen waren, zeigten Titer von 108.000 PU/ml, 35.600 PU/ml und
36.700 PU/ml (d. h., Zunahmen von bis zu etwa 1260fach höher als ALKO243).
Die Phytaseaktivität
für nicht-transformierten
ALKO2268 (b5) war 4.000 PU/ml.
-
Analyse von Phytase-überpoduzierenden
Transformanten
-
Die
Menge an Phytase, die durch Transformanten produziert wurde, wurde
analysiert, indem die Zellen in Schüttelflaschenkulturen wachsen
gelassen wurden und die Menge an Enzym in der Brühe titriert wurde. Das Ganze
wurde wie folgt durchgeführt:
Kurz ausgedrückt,
Kulturen wurden in Schüttelflaschen
unter optimalen Bedingungen (Materialien und Verfahren, unten) entwickelt
und für
5 Tage inkubiert; zu diesem Zeitpunkt wurden die Zellen durch Zentrifugation
entfernt, und die überstehende
Brühe aus
der Kultur wurde titriert, um die Menge an Phytaseaktivität zu bestimmen.
(Sowohl der Platten-Assay (oben) als auch der Brühetiter-Assay maßen die Menge an anorganischem
Phosphat, das durch enzymatische Hydrolyse von Natriumphytatsubstrat
freigesetzt wurde, durch kolorimetrische Quantifizierung der Reduktion
eines Phosphomolybdat-Komplexes).
-
Unter
Verwendung des nativen Phytase-Promotors (aus Plasmid pFF-1, siehe
Beispiel 2, Materialien und Verfahren, oben) zeigten von den 58
erzeugten Transformanten vier eine erhöhte Phytaseproduktion, die 6,5–7,0-mal
höher war
als die, die von dem nichttransformierten, überproduzierenden Stamm ALKO2268 ("nicht-transformiert", Tabelle 7, unten)
oder von den ALKO2268-Kontrollzellen, die mit einem Kontroll-Plasmid pLO-3,
das keine Phytasesequenzen enthielt, transformiert worden waren,
produziert wurde.
-
TABELLE
7
Überexpression
von Phytase in Transformanten des Produktionsstamms ALKO2268
a
-
Weitere
Studien involvierten eine Verwendung von heterologen Promotoren,
die die Phytaseexpression steuern. 1467 Phytase-Transformanten wurden
unter Verwendung des Platten-Assays untersucht (157 waren vom Stamm
ALKO243 abgeleitet, und 1310 vom Stamm ALKO2268). Von diesen wurden
302 im Platten-Assay als potentielle Überproduzenten von Phytase
identifiziert. Von diesen Phytase-überproduzierenden Transformanten
hatten 25 (d. h., 1,7% der 1467 Beurteilten) eine Enzymaktivität, die über 700
mal größer war als
die durch ALKO243 produzierte, ausgedrückt als PU/ml. (Die Resultate,
die mit 18 der 25 Transformanten erhalten worden waren, sind in
Tabelle 8 angegeben). Die Transformante, die die höchste Phytaseproduktion zeigte
(d. h., GAI-6; 181.000 PU; etwa 2100-fach mehr PU/ml als ALKO243),
war das Resultat einer Transformation mit dem pFF-9-Konstrukt, das
einen Glucoamylase(GA)-Pilz-Promotor enthält. Die zuletzt genannte Transformante
zeigte im Vergleich zu ALKO2268 (ein Überproduzent) oder ALKO243
(ein Wild-Typ-Stamm) signifikant erhöhte Level der Phytaseproduktion
(siehe Tabelle 8, unten).
-
TABELLE
8
A. niger-Phytase-Transformanten, die das Phytaseenzym über 700
mal stärker
als ALKO243 in Schüttelflaschenkulturen*
produzierten
-
Molekulare Charakterisierung:
Phytase-Transformanten
-
Southern-
und Northern-Analysen wurden mit DNA und mRNA (bzw. mRNA), die aus
den Phytase-Transformanten GAE 32, GAK 4-47, GAL 65, GAM 225 und
GAO 248 (Tabelle 8), welche Phytase in Schüttelflaschen-Fermentationskulturen überproduzierten,
isoliert worden waren, durchgeführt.
Genomische DNA wurde aus den jeweiligen Transformantenstämmen isoliert,
mit Restriktionsenzymen verdaut und mit einem radioaktiv markierten,
klonierten Phytase-DNA-Restriktionsfragment sondiert (d. h., aus
pFF1, oben, isoliert), um die Genkopienzahl und das Integrationsverfahren
in die Transformanten zu bestimmen. Eine Erhöhung bei der Genkopienzahl
wurde bestimmt, indem die Dichte des Blots bei 1,3 kb (d. h., die
Transformationsvektorkonstrukt-DNA) mit der Dichte der endogenen
chromosomalen Kopie des Phytase-Gens (d. h., bei 2,4 kb) und mit der
Kontrolle genomischer ALKO2268-DNA verglichen wurde. Eine Quantifizierung
wurde durch Scanning-Densitometrie erreicht ( 16A). Es wurden drei bis fünf zusätzliche Phytase-Vektor-Genkopien,
die in mehreren unterschiedlichen Integrationsmustern (Daten nicht
gezeigt) angeordnet waren, bei den Transformanten GAE 32, GAK 4-47,
GAL-65, GAM-225 und GAO-248 detektiert.
-
Die
Expressionslevel für
Phytase-mRNA durch Northern-Blotting zeigten, dass Messagelevel
an Transformanten gegenüber
nicht-transformierten Kontrollen konsistent sieben- bis dreizehnfach
erhöht
waren (16B). Allerdings können tatsächliche
Level höher
sein, da es sich als schwierig erwies, mRNA aus Zellen zu isolieren,
die in Produktionsmedium gewachsen waren, und es war daher notwendig,
diese Vergleiche unter suboptimalen Bedingungen für Zellwachstum
und Phytaseexpression durchzuführen.
-
16A. Southern-Blot-Analyse der genomischen Phytase-Kopienzahl
bei überproduzierenden
Phytase-Transformanten: genomische DNA wurde mit BamHI verdaut,
geblottet, einer Elektrophorese unterworfen, und der Filter wurde
mit BamHI-Fragmenten
der 5'-Region von
pFF-1 sondiert. Die Genkopienzahl wurde bestimmt, indem die Blotdichte
der Genkopien (mit 1,3 kb) in Transformanten mit der Blotdichte
des endogenen Phytase-Gens (mit 2,4 kb) durch Scanning-Densitrometrie
verglichen wurde. Bahnen 1, 4, 7: Nicht-transformierte Kontrolle
ALKO2268. Bahnen 2, 5, 8, 9, 10: Überproduzierende Phytase-Transformanten
GAE-32, GAK-47, GAL-65, GAM-225 bzw. GAO-248.
-
16B. Northern-Blot-Analyse der Messenger-RNA-Level
in Phytase-überproduzierenden
Transformanten: 20 μg
jeder Gesamt-RNA-Probe wurden in einem Formaldehyd-Gel einer Elektrophorese
unterzogen und auf Nitrocellulose transferiert. Jede Transformante
wurde mit den Restriktionsfragmenten des Phytase-Gens (d. h., BamHI-Fragmenten aus pFF-1)
sondiert. Erhöhte
Phytase-Message-Level wurden durch Scanning-Densitometrie der mRNA
gemessen. RNA aus ALKO2268 (Bahn 1) wurde als Grundlinienkontrolle
verwendet. Bahnen 2–6:
GAE-32, GAK-47, GAL-65, GAM-225 bzw. GAO-248.
-
Die
in Tabelle 9 unten angegebenen Resultate fassen die quantitativen
Resultate zusammen, die durch Scanning der Dichte der Southern-
und Northern-Blots in 16A und 16B erhalten wurden.
-
TABELLE
9
Vergleich der Phytase-Genkopienzahl, mRNA-Level und der Enzymproduktion
durch Phytase-Überproduzenten
-
Analyse von überproduzierenden
pH 2,5-saure Phosphatase-Transformanten
-
Es
war nicht möglich,
einen für
pH 2,5-saure-Phosphatase spezifischen Platten-Screening-Assay zu entwickeln; daher
wurden Transformanten analysiert, indem die Enzymproduktion in Kulturbrühe nach
5 Tagen Fermentation in Schüttelflaschen
beurteilt wurde (wie beschrieben in Tabelle 7, oben, und in Materialien
und Verfahren, unten). Die Bedingungen zur Messung der Produktion
von pH 2,5-saurer Phosphatase im Fermentations-Schüttelflaschen-Assay sind unten
beschrieben (Tabelle 10), wobei para-Nitrophenylphosphat als Substrat
(auch unten beschrieben in Materialien und Verfahren), verwendet
wurde. Wie in Tabelle 7, oben, wurden die Enzymlevel im Kulturbrüheüberstand
titriert, und die Enzymlevel wurden mit den Level verglichen, die über denselben
5-tägigen
Inkubationszeitraum durch eine Kontrollkultur des ALKO243-Stamms
von A. niger produziert wurden.
-
Von
den 55 Transformanten mit dem Plasmid pAP-3, das den nativen Promotor
enthielt, welcher eine Expression von pH 2,5-saurer Phosphatase
steuert (Beispiel 2, Materialien und Verfahren, oben) zeigten vier Transformanten
Anstiege bei der Produktion von pH 2,5-saver Phosphatase, die 25-
bis 57-fach höher
waren (Tabelle 10) als die Level, die durch den Elternstamm ALKO243
produziert wurden. Die am stärksten
produzierende Transformante (GAQ56) zeigte einen nahezu 58-fachen
Anstieg gegenüber
nicht-transformiertem ALKO2268 (Tabelle 10) und einen bis zu 126-fachen
Anstieg, was in Tabelle 11 unten gezeigt ist.
-
TABELLE
10
Überexpression
von pH 2,5-saurer Phosphatase in Transformanten des Produktionsstamms
ALKO 2268
a
-
Weitere
Studien beurteilten heterologe Promotoren, die eine pH 2,5-saure
Phosphatase-Expression steuern.
1181 Transformanten waren Überproduzenten
für pH
2,5-saure Phosphatase (410 resultierten aus Stamm ALKO243 und 771
gehörten
zum Stamm ALKO2268). 32 Transformanten (2,7%) wurden als solche identifiziert,
die pH 2,5-saure Phosphatase mit über 30 HFU/ml produzierten.
Die am stärksten
produzierende Transformante (d. h., GAO-69) wies einen Mittelwert
von 126 HFU/ml auf. Diese Expression resultierte aus einer Transformation
mit einem Plasmidkonstrukt, das einen fungalen Glucoamylase (GA)-Promotor
hatte (Tabelle 11).
-
TABELLE
11
A. niger-pH 2,5-saure Phosphatase-Transformanten, die Enzym
bei Leveln, die über
40 mal höher
waren als die von ALKO243, in Schüttelflaschen-Fermentationskulturen überproduzierten
a
-
Molekulare Charakterisierung
von pH 2,5-saure Phosphatase-Transformanten
-
Kopienzahl
und Message-Level wurden unter Verwendung von Southern- und Northern-Blot-Analyse und
Scanning-Densitometrie (wie oben beschrieben) für fünf der stärksten pH 2,5-sauren Phosphatase-Überproduzenten,
die in Schüttelflaschen-Fermentationskulturen
identifiziert worden waren (Tabelle 11, oben), bestimmt. DNA aus
den pH 2,5-saure Phosphatase-Transformanten GAT-143, GAW-54, GAW-89,
GAW-121 und GAW-130 wurden mit Restriktionsenzymen verdaut und an
eine radioaktiv markierte pH 2,5-saure Phosphatasespezifische Sonde
hybridisiert. Insgesamt hatten die pH 2,5-sauren Phosphatase-Transformanten höhere Genkopienzahlen
(Tabelle 12, unten) als sie oben bei den Phytase-Transformanten (Tabelle 9, oben) beobachtet
wurden. Dagegen waren die Message-Level für pH 2,5-saure Phosphatase-Transformanten
(Tabelle 12) nicht so hoch, wie sie bei Phytase-Transformanten beobachtet wurden (Tabelle
9). Wie bei Phytase-Transformanten, oben, wurden allerdings die
pH 2,5-sauren Phosphatase-Message-Level nicht unter optimalen Fermentationsbedingungen
gemessen, und zwar wegen der Schwierigkeit, die bei der Isolierung
von RNA aus Zellen unter Produktionskulturbedingungen auftreten.
Daher kann die Expression unter Produktionsbedingungen höher sein
als die hier gemessene.
-
TABELLE
12
Vergleich der pH 2,5-sauren Phosphatase-Genkopienzahl mit
mRNA-Level und Enzymproduktion durch rekombinante transformierte
Stämme
a
-
Materialien und Verfahren
-
Plasmidkonstruktionen
wurden so entwickelt, dass die Vektorgerüstsequenzen leicht vor Transformation
der entsprechenden Gene in Fungi entfernt werden konnten. Lineare
DNA wurde aus Agarose isoliert und durch GeneClean gereinigt, um
mögliche
kontaminierende Spezifitäten
zu entfernen. Die Konstrukte A-D und Konstrukte E-H, die die Phytase-
bzw. pH 2,5- Phosphatase-Gene
unter unterschiedlicher regulatorischer Kontrolle exprimieren, wurden
wie unten beschrieben hergestellt.
-
Phytase- und pH 2,5-saure
Phosphatase-Expressionsplasmide
-
Konstrukt A: pFF-6-Phytase
unter Kontrolle ihres nativen Promotors
-
Das
2,6 kb SphI-Fragment, das das Phytase-Gen enthielt, wurde in die
SphI-Stelle von pLO-3 kloniert. Es wurden zwei Orientierungen erzeugt,
als pFF-6A und pFF-6B bezeichnet. Lineare DNA wurde aus jedem Vektor
als ein 4,9 kb HindIII-Fragment isoliert.
-
Konstrukt B: pFF-8-Phytase
unter Kontrolle des A. niger-GAPDH-Promotors
-
Der
fungale Expressionsvektor pPRE8-1 wurde mit BglII geschnitten und
mit DNA-Polymerase
I-Klenow-Fragment geglättet;
das Plasmid wurde dann zur Vervollständigung mit PstI geschnitten.
Die Phleomycin-Resistenz (Phleor)-Marker-Expressionskassette
wurde aus pLO-3 (als HindIII (gefüllt)/PstI-Fragment) entfernt
und an das geschnittene pPRE8-1 ligiert, um pPRE8-2 zu erhalten.
Transformanten wurden durch Restriktionsanalyse identifiziert. Das
2,0 kb XbaI-Fragment, das das Phytase-Gen enthielt (Beispiel 2,
Materialien und Verfahren), wurde in die einmal vorkommende XbaI-Stelle
stromabwärts
von GAPDH-Promotor in Plasmid pPRE8-2 ligiert. Korrekt orientierte
Transformanten, die pFF-8 enthalten, wurden durch Restriktionsanalyse identifiziert.
Lineare DNA wurde aus pFF-8 als ein 6,7 kb PstI-Fragment isoliert.
-
Konstrukt C: pFF-9-Phytase
unter Kontrolle des A. niger-GA-Promotors
-
Das
2,0 kb XbaI-Fragment, das das Phytase-Gen enthält (Beispiel 2, Materialien
und Verfahren, oben), wurde an die einmal vorkommende XbaI-Stelle
des fungalen Expressionsvektors pGA ligiert, wodurch pFF-4 erhalten
wurde. Transformanten, die das korrekt orientierte Plasmid enthielten,
wurden durch Restriktionsanalyse identifiziert. pFF-4 wurde partiell
mit KpnI geschnitten, um einzeln geschnittenes lineares Plasmid zu
produzieren. Die Enden wurde mit T4-DNA-Polymerase geglättet. Das
Plasmid wurde dann zur Vervollständigung
mit HindIII geschnitten. pLO-3 wurde zuerst mit KpnI geschnitten
und mit T4-DNA-Polymerase geglättet und
dann mit HindIII geschnitten. Das 2,1 kb-Fragment, das die phleor-Expressionskassette enthielt, wurde mit GeneClean
von Agarose gereinigt und an geschnittenes pFF-4 ligiert. Transformanten,
die pFF-9 enthielten, wurden durch Restriktionsanalyse identifiziert.
Lineare DNA wurde als ein 7,3 kb HindIII/KpnI-Fragment aus pFF-9
isoliert.
-
Konstrukt D: pFF-11-Phytase
unter Kontrolle des A. niger-GA-Promotors mit Sekretion über die
GA-Signalsequenz
-
Oligonucleotide
260 und 261 wurden synthetisiert; sie codierten für eine XbaI-Stelle
stromaufwärts
von der Translations-Initiationsregion und der Signalsequenz für Glucoamylase,
welche wiederum stromaufwärts von
der Nucleotidsequenz lag, welche für den N-Terminus von Phytase
codiert (SEQ. ID. NO. 1). (Das Konstrukt enthielt auch unmittelbar
stromabwärts
von dieser Region eine native XhoI-Stelle). Die zwei synthetischen
Oligonucleotide, die in diesem Konstrukt verwendet wurden, hatten
die folgende Nucleotidsequenz: nämlich
Oligo260:
5'-CTAGACACCTCAGCAATGTCGTTCCGATCTCTACTCGCCCTGA
GCGGCCTCGTCTGCACAGGGTTGGCACTGGCAGTCCCCGCC-3' (84-mer); und
Oligo261: 5'-TCGAGGCGGGGACTGCCAGTGCCAACCCTGTGCAGACGAGGC
CGCTCAGGGCGAGTAGAGATCGGAACGACATTGCTGAGGTGT-3' (84-mer).
-
Oliconucleotide
260 und 261 wurden angelagert und dann an XbaI/XhoI-geschnittenes
pFF-1 angelagert, wodurch pFF-1 GA erhalten wurde. Der Glucoamylase-Promotor
aus pGA wurde in pFF-1 GA (als KpnI/XbaI-Fragment) ligiert, wodurch
pPREFF-11 erhalten wurde. Schließlich wurde eine phleor-Kassette als HindIII-Fragment in die einzige
HindIII-Stelle der Konstruktion addiert. Transformanten, die korrekt
orientiertes Plasmid enthielten, wurden durch Restriktionsanalyse
identifiziert. Lineare DNA wurde als ein 7,35 KpnI-Fragment aus
pFF-11 isoliert.
-
Konstrukt E: pPHO-1-pH
2,5-saure Phosphatase (AP) unter Kontrolle ihres nativen Promotors
-
pAP-3
wurde mit EcoRI geschnitten und mit Klenow an den Enden geglättet. Die
phleor-Kassette wurde als HindIII-Fragment
aus pLO-3 entfernt, mit Klenow an den Enden geglättet und in das geschnittene pAP-3-Plasmid
ligiert. Transformanten, die korrekt orientiertes pPHO-1 enthielten,
wurden durch Restriktionsanalyse identifiziert. Lineare DNA wurde
aus pPHO-1 als ein 6,3 kb PstI-Fragment isoliert.
-
Konstrukt F: pPHO-2, pH
2,5-saures Phosphatase-Gen unter Kontrolle des A. niger-b-Tubulin-Promotors
-
Der
fungale Expressionsvektor pTL113 wurde mit XbaI geschnitten und
mit Kälberdarmphosphatase dephosphoryliert.
Ein 2,0 kb XbaI-Fragment, das das pH 2,5-Phosphatase-Gen enthielt (Beispiel
2, Materialien und Verfahren, oben), wurde in geschnittenes pTl113
ligiert, wodurch pPREPHO-2 erhalten wurden. Transformanten, die
korrekt orientierte Plasmide enthielten, wurden durch Restriktionsanalyse
identifiziert. pPrepho-2 wurde partiell mit SphI geschnitten, wodurch
ein einzeln geschnittenes, lineares Plasmid erhalten wurde. Die Enden
von geschnittenem pPREPHO-2 wurden mit T4-DNA-Polymerase geglättet. Ein
2,7 kb HindI-II-Fragment
mit glatten Enden, das die phleor-Expressionskassette
aus pLO-3 enthielt, wurde in den geschnittenen pPREPHO-2-Vektor
ligiert. Transformanten, die korrekt orientiertes pPHO-2-Plasmid enthielten,
wurden durch Restriktionsanalyse identifiziert. Lineare DNA wurde
als ein 6,0 kb PstI-Fragment isoliert.
-
Konstrukt G: pPHO-3 pH
2,5-saures Phosphatase-Gen unter Kontrolle des A. niger-GAPDH-Promotors
-
Ein
4,3 kb XbaI-Fragment, das das pH 2,5-Phosphatase-Gen (Beispiel 2,
oben) und die phleor-Expressionskassette
enthielt, wurde durch partielle Verdauung aus pPHO-2 entfernt. Das
Fragment wurde mit GeneClean aus Agarose gereinigt und in eine einmal
vorkommende XbaI-Stelle
im fungalen Expressionsvektor pPRE8-1 ligiert. Transformanten, die
korrekt orientiertes pPHO-3-Plasmid enthielten, wurden durch Restriktionsanalyse
identifiziert. Lineare DNA wurde als ein 7,0 kb PstI-Fragment isoliert.
-
Konstrukt H: pPHO-4, pH
2,5-saures Phosphatase-Gen unter Kontrolle des A. niger-GA-Promotors
-
Das
2,0 kb XbaI-Fragment, das das pH 2,5-saure Phosphatase-Gen enthielt
(Beispiel 2, oben), wurde in XbaI-geschnittenen fungalen Expressionsvektor
pGA ligiert, wodurch pPREPHO-4 erhalten wurde. Transformanten, die
korrekt orientiertes Plasmid enthielten, wurden durch Restriktionsanalyse
identifiziert. Ein 5,5 kb KpnI-Fragment, das den GA-Promotor und
das pH 2,5-saure Phosphatase-Gen enthielt, wurde durch partiellen
Verdau aus pPREPHO-4 entfernt. Das resultierende Fragment wurde
mit GeneClean aus Agarose gereinigt und mit T4-DNA-Polymerase an
den Enden geglättet.
Das Fragment mit geglätteten
Enden wurde in pLO-3, das mit PstI geschnitten war, ligiert, und
dann wurde die DNA an den Enden geglättet, um Plasmide in zwei unterschiedlichen
Orientierungen zu ergeben, die pPHO-4A und pPHO-4B genannt wurden.
Transformanten, die jede Orientierung enthielten, wurden durch Restriktionsanalyse
identifiziert. Lineare DNA wurde als ein 8,1 kb HindIII-Fragment
isoliert.
-
DNA-Transformation der
A. niger-Stämme
ALKO243 und ALKO2268
-
Sphäroblasten
wurden erhalten, indem zuerst 0,5 ml bis 1 ml einer Pilzsporensuspension
aus conidierenden Kulturen, die auf PD-Schrägen gewachsen waren, zu 50
ml CM-Medium in 250 ml-Kolben gegeben wurde. Für ALKO243 wurden Kulturen über Nacht
bei 35°C,
200 UpM, vor Filtration wachsen gelassen. ALKO2268-Kulturen wurden
48 Stunden bei 30°C,
200 UpM, wachsen gelassen. Die resultierenden Mycelia wurden auf
einer Doppelschicht Käseleinen
gesammelt, zu 50 ml KCM-Puffer (0,7 M KCl, 10 mM MOPS, pH 5,8) mit
5 mg/ml Novozym 234 (Novo BioLabs) gegeben und bei 30°C, 85 UpM, über Nacht
zur Sphäroblastenbildung
inkubiert.
-
Die
Sphäroblasten
wurden durch Filtration durch einen Trichter, der mit Mirastoff
gepackt und mit Käseleinen
bedeckt war, in vier konische 15 ml-Zentrifugenröhrchen geerntet, dann für zehn Minuten,
1500 UpM, in einer Tischzentrifuge zentrifugiert. Die Pellets wurden
vorsichtig in insgesamt 15 ml Sorbitpuffer (1 M Sorbit, 50 mM CaCl2) resuspendiert und rezentrifugiert. Das
Pellet wurde erneut in Sorbitpuffer (SB) gewaschen, dann in SB zu
einer Dichte von 5 × 107/ml resuspendiert.
-
5 μg lineare
oder Plamid-DNA in 20 μl
TE wurden zu 200 μl
Sphäroblasten
gegeben. Für
Co-Transformationen wurde auch 1 μg
selektierbarer Phleomycin-Resistenzmarker-Gen-DNA, pLO3, zugegeben. 500 μl PCM (40%
PUG 8000, 10 mM MOPS, pH 5,8, 50 mM CaCl2 [CaCl2 unmittelbar vor Verwendung zugesetzt]) wurden
vorsichtig in das DNA-Sphäroblasten-Gemisch pipettiert
und für
30 Minuten auf Eis inkubiert.
-
1
ml PCM wurde zu der Transformationsmischung gegeben, die Mischung
wurde in 50 ml Regenerationsagar (MA: CM plus 1,3 M Mannit, 3% Agar)
pipettiert und in fünf
Petrischalen verteilt. Sphäroblasten
wurden sich für
3 bis 5 Stunden bei 35°C
regenerieren gelassen, be vor sie mit einer gleichen Menge an OL
+ Phleomycin bedeckt wurden (OL: 1% Pepton, 1% Agar; Phleomycin
[CAYLA]: 50 μg/ml
für ALKO243,
195 μg/ml
für ALKO2268).
Vermeintliche Transformanten wurden auf PD + Phleomycin-Schrägen transferiert
und bei 28°C wachsen
gelassen.
-
Phytase-Platten-Assay
-
Transformanten,
die höhere
Phytaseausbeuten produzieren, wurden durch einen Platten-Assay identifiziert,
der die Akkumulation von anorganischem Phosphat durch die Reduktion
eines Phosphomolybdat-Komplexes misst. Conidien aus vermeintlichen
Transformanten wurden auf Assayplatten aufgetüpfelt und zwei Tage bei 30°C inkubiert.
20 ml Reagens C (Verhältnis
von 1 M Schwefelsäure
[Mallinckrodt], 2,5% Ammoniummolybdat [Sigma], 10% Ascorbinsäure [Sigma]
3 : 1 : 1) wurden oben auf das Medium aufgetragen, und die Platten
wurden für
fünfzehn
Minuten bei 50°C
inkubiert, bevor eine Punktbewertung für die Farbintensität erfolgte.
(Platten-Assay-Agar: 2% Maisstärke
[Sigma #S-4126], 1% Proteasepepton [Difco #0122-1], 30 g Glucose/l,
5 g NH4NO3/l, 0,5
g MgSO4·7H2O/l,
0,5 g KCl, 0,183 g FeSO4·7H2O/l,
3% Agar, 3% Natriumphytat [Sigma #P-3168]).
-
Phytase- und pH 2,5-saure
Phosphatase-Enzym-Assays
-
Die
Enzym-Assays wurden wie in Beispiel 1, oben, durchgeführt.
-
Herstellung von Phytase
und pH 2,5-saurer Phosphatase durch transformierte rekombinante
Zellen
-
Transformierte,
rekombinante Fadenpilze, die Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase
exprimieren, wurden unter identischen Bedingungen in einem Produktionsmedium
auf Soja-Basis [(50
g/l Sojamehl, 30 g/l Glucose, 5 g/l NH4NO3, 0,5 g/l MgSO4·7H2O, 0,5 g/l KCl, 0,183 g/l FeSO4·7H2O, pH 5,0)] für fünf Tage an einem Rotationsschüttler mit
200 UpM und bei 28°C
kultiviert. Transformanten, die den Glucoamylase-Promotor verwenden,
wurden zusätzlich
in Soja-Glucoamylase-Medium (Soja-Medium plus 4% Maisstärke und
6% Glucose) wachsen gelassen. Enzymproben wurden durch Zentrifugieren
eines Aliquots der Fermentationskultur mit 13.000 UpM in einer Mikrozentrifuge
für zehn
Minuten, danach Übertragen
des Enzym-enthaltenden Überstands
in ein frisches Röhrchen
für den
Enzym-Assay (unten) gesammelt.
-
BEISPIEL 5
-
Ausgewogene Überexpression
sowohl des Phytase-Gens als auch des pH 2,5-sauren Phosphatase-Gens
-
Analyse von Dual-Enzym-Transformanten
mit Phytase- und pH 2,5-AP-Genen
-
Da
sowohl pH 2,5-saure Phosphatase als auch Phytase für einen
optimalen Abbau von Phytinsäure erforderlich
sind, wurde es als vorteilhaft angesehen, Stämme zu konstruieren, die beide
Enzyme überproduzieren
könnten.
Da Phytinsäure
am wirksamsten dephosphoryliert wurde, wenn die Verhältnisse
an Phytase-Einheiten zu saurer Phosphatase-Einheiten für die spezifische
Verwendung maßgeschneidert
sind (Beispiel 1, oben), wurde es als noch wün schenswerter angesehen, wenn
Tranformantenstämme
so gewählt
werden können,
dass sie beide Enzyme in diesem gewünschten Verhältnisbereich überproduzieren
könnten.
-
A.
niger-ALKO243-Transformanten wurden unter Verwendung der in Tabelle
13 angegebenen Kombinationen von Transformations-Vektorplasmiden
und einer Co-Transfektion mit Phleomycin-selektierbarem Marker (wie
oben beschrieben, Beispiel 4, Materialien und Verfahren) selektiert.
Nach Co-Transformation mit den angegebenen Kombinationen aus Phytase-
und pH 2,5-saurer Phosphatase-enthaltenden Plasmiden (Tabelle 13)
wurden die Transformanten in Schüttelflaschenkulturen
(wie in Tabelle 7 und Tabelle 10, Beispiel 4, oben, beschrieben)
wachsen gelassen, um die Enzymproduktion zu beurteilen.
-
Alle
Dual-Enzym-Transformanten wurden zunächst analysiert, um die Menge
an pH 2,5-saurer Phosphatase zu bestimmen; wenn die Level deutlich
erhöht
waren, dann wurde die Phytaseaktivität analysiert (da Phytase zwei
pH-Optima bei pH 2,5 und pH 5,0 hat [oben, Beispiel 1], kann ihre
Aktivität
unter pH 2,5-saurer Phosphatase-Parametern detektiert werden). (Die
sauren Phosphatase-Werte wurden so eingestellt, dass sie für die Prozent
Phytaseaktivität,
die im pH 2,5-sauren Phosphatase-Assay auftreten, verantwortlich
sind). Es wurde festgestellt, dass neun von 425 Transformanten sowohl
Phytase als auch pH 2,5-saure Phosphatase überproduzieren und dass bei
mehr als 4 : 1 HFU/PU (d. h., pH 2,5-saure Phosphatase-HFU dividiert
durch Phytase-PU). TABELLE
13
DNA-Konstrukte, die zur Konstruktion von Dual-Enzym-Transformanten
von ALKO243 mit erhöhten
Leveln sowohl an pH 2,5-saurer Phosphatase als auch Phytase verwendet
wurden
Plasmid-DNA-Kombination | Analysierte
Zahl |
pPHO1/pFF4 | 3 |
pPHO3/pFF1 | 108 |
pPHO3/pFF2 | 50 |
pPHO3/pFF4 | 11 |
pPHO3(lin)/pFF6(lin) | 74 |
pPHO3(lin)/pFF8(lin) | 7 |
pPHO4A/pFF1 | 21 |
pPHO4A/pFF2 | 22 |
pPHO4A/pFF3 | 25 |
pPHO4A/pFF4 | 22 |
pFF6/prepho2 | 2 |
pFIN-1A | 84 |
pFIN-1B | 46 |
Insgesamt | 475 |
-
Achtzehn
der 475 Kombinationstransformanten (Tabelle 13) zeigte Aktivitäten über dem
20fachen HFU/ml-Wert für
ALKO243 für
pH 2,5-saure Phosphatase und einen 250fach höheren PU/ml-Wert als ALKO243
für Phytaseaktivität (Tabelle
14).
-
TABELLE
14
A. niger-ALKO243-Dual-Enzym-Transformanten, die Phytase
und pH 2,5-saure Phosphatase (pH 2,5-AP) bei Leveln der Enzymaktivität exprimieren,
welche um das 20fache höher
sind als bei der ALKO243-Elternzelle für pH 2,5-saure Phosphatase
(A. P.) und für
Phytase (Phy.) 250fach höher
sind
a
-
Molekulare Charakterisierung
-
Die
Stämme
GAX-7, GAX-11 und GAX-12 wurden charakterisiert, um ihre relativen
Mengen an Gendosierung, Message-Level und Enzymproduktion zu bestimmen.
Die drei Transformanten zeigen alle eine Tandem-Integration, die
aus der Einführung
des Phytase-Transformationsvektors
pFF4 herrührt.
Zwei der Stämme,
GAX-7 und GAX-11, zeigen auch mehrere Integrationsereignisse (17A). Der Anstieg beim Phytase-Message-Level gegenüber den
ALKO243-mRNA-Leveln variierte von einem 17,5fachen Anstieg (für GAX-11)
bis zu einem 34,4fachen Anstieg (für GAX-12) (17B; Tabelle 15).
-
17A zeigt eine Southern-Analyse der DNA-Kopienzahlen
von Phytase-Genen in den Dual-Gen-transformierten GAX-Stämmen. DNA
aus Dual-Enzym-Transformanten GAX-7, -11 und -12 wurde mit BamHI
und XbaI verdaut, einer Elektrophorese unterworfen, geblottet, und
der Filter wurde mit einem BamHI/XbaI-Fragment aus pFF-4 sondiert.
Bahn 1. pFF-4-Plasmid-Kontroll-DNA, verdaut mit BamHI/XbaI. Bahn 2.
Nicht-transformierte ALKO243-Kontroll-DNA. Bahn 3. Transformanten-GAX-7-DNA.
Bahn 4. Transformanten-GAX-11-DNA. Bahn 5. Transformanten-GAX-12-DNA.
p = Transformationsvektor-Plasmidkopienzahl; c = chromosomale Genkopienzahl.
-
17B zeigt die Northern-Analyse von Phytase-mRNA-Transkript-Leveln
in den GAX-Stämmen
von 17A: 20 mg Gesamt-RNA, gespickt
mit 10 ng mp18-RF-DNA
(mp), wurden einer Elektrophorese unterzogen, auf Nitrocellulose
geblottet und mit pFF-1 sondiert. Das Phytasetranskript wird bei
1,4 kb markiert. Bahn 1. Kontroll-RNA von nicht-transformiertem ALKO243.
Bahn 2. GAX-7-RNA. Bahn 3. GAX-11-RNA. Bahn 4. GAX-12-RNA.
-
TABELLE
15
Vergleich der Phytase-Kopienzahl, mRNA-Level und Enzymaktivität für Dual-Enzym-Transformanten
a
-
Daten
aus einer ähnlichen
Analyse durch Southern- und Northern-Blotting der drei Stämme sind
in Tabelle 16, unten, für
pH 2,5-saure Phosphatase-Transformationsvektor-Gensequenzen angegeben. Die Resultate
zeigen, dass GAX-7, eine pPHO-3-Integrante, eine zusätzliche
Kopie an pH 2,5-saver Phosphatase enthielt (als ein einzelnes Integrationsereignis),
wohingegen GAX-11 und -12, pPHO-4A-Integranten, zusätzliche Kopien
enthielten (erworben durch Tandemintegration; 18A). Message-Level für pH 2,5-saure Phosphatase
waren in GAX-7 2,7fach erhöht
(d. h., gegenüber
Leveln bei ALKO243) und bei GAX-11 bzw. GAX-12 10fach bzw. 15fach
(18B; Tabelle 16). Wie für die Einzel-pH 2,5-saure Phosphatase-Gentransformanten beobachtet
wurde (d. h., Beispiel 4, oben), wurden höhere Kopienzahlen für eine Integration
von Transformationsvektor-Plasmiden als bei den Phytase-Vektoren
erhalten, allerdings waren die Message-Level für pH 2,5-saure Phosphatase
nicht entsprechend so hoch wie die Level, die mit den Phytase-Vektoren
beobachtet wurden (Tabelle 16, unten).
-
18A zeigt eine Southern-Analyse der DNA-Kopienzahl
von pH 2,5-sauren Phosphatase-Sequenzen in Dual-Gen-transformierten
GAX-Stämmen.
Alle Proben wurden mit SalI verdaut, einer Elektrophorese unterzogen,
auf Nitrocellulose geblottet und mit dem pH 2,5-sauren Phosphatase-Gen
sondiert, wie es in Fragmenten aus pAP-3 isoliert worden war (Beispiel
3, oben). Bahn 1. pPHO-3-Plasmid-DNA-Kontrolle, mit SalI verdaut.
Bahn 2. pPHO-4A-Plasmid-DNA-Kontrolle, mit SalI verdaut. Bahn 3.
DNA-Kontrolle von
nicht-transformiertem ALKO243. Bahn 4. GAX-7-DNA. Bahn 5. GAX-11-DNA. Bahn 6. GAX-12-DNA.
-
18B zeigt die Northern-Analyse von mRNA-Level
der pH 2,5-sauren Phosphatase-Message-Expression in Dual-Enzym-transformierten
Stämmen.
Das pH 2,5-saure Phosphatase-RNA-Transkript ist mit Pfeil versehen.
Bahn 1. Kontroll-RNA aus nichttransformiertem ALKO243. Bahn 2. GAX-7-RNA.
Bahn 3. RNA. GAX-11-RNA. Bahn 4. GAX-12-RNA.
-
TABELLE
16
Vergleich der pH 2,5-saure Phosphatase-Kopienzahl, mRNA-Level
und Enzymaktivität
in Dual-Enzym-Transformanten
a
-
Materialien und Verfahren
-
Die
hierin verwendeten Materialien und Verfahren waren dieselben wie
die, die oben verwendet wurden (siehe Beispiel 4).
-
BEISPIEL 6
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Kontrolle der Überexpressionslevel
von Phytase und pH 2 5-saurer Phosphatase in Dual-Tranformanten
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Wie
oben in den Beispielen 2–5
beschrieben, wurden industriell signifikante Anstiege bei den Ausbeuten
an Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase erreicht, indem ein Stamm
von Aspergillus niger (d. h., ALKO2268) mit Transformationsvektorkonstrukten
transformiert wurde und Transformanten, die das gewünschte enzymatisch
aktive Protein überexprimierten,
selektiert wurden. In Schüttelflaschenfermentationen wurden
Phytaseausbeuten 2000fach gegenüber
den Enzymproduktionsleveln erhöht,
welche mit ALKO243 erreicht wurden (Beispiel 4; Tabelle 8, oben),
und pH 2,5-saure Phosphatase-Ausbeuten wurden um mehr als das 100fache
erhöht
(Beispiel 3; Tabelle 11, oben). Diese Ausbeuteanstiege wurden als
Resultat verschiedener Faktoren angesehen: Am wichtigsten eine verstärkte Gen-Dosierung
und die Verwendung wirksamer alternativer Promotoren (d. h., heterologer
Promotoren GA, GAP, GAPDH und der β-Tubulin-Promotor; siehe Beispiele
4 und 5, oben). Faktoren, die die Expressionslevel kontrollieren,
wurden weiter beurteilt.
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Der Effekt
der Gendosierung auf Fermentationslevel von Phytase und saurer Phosphata
se
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Die
in den Beispielen 4 und 5 oben präsentierten Daten legen nahe,
dass relativ große
Zunahmen beim Phytase-Protein aus relativ moderaten Zunahmen bei
der Genkopienzahl und den mRNA-Transkriptleveln resultierten. Die
beobachtete Genkopienzahl steigt im Bereich von 3–5 zusätzlichen
Kopien bei den Phytase-überproduzierenden
Stämmen.
Diese Stämme,
nämlich
GAE-32, GAK-47, GAL-65, GAM-225 und GAO-248, erwarben die zusätzlichen
Genkopien offensichtlich durch mehrfache Integrationsereignisse
der rekombinanten Transformationsvektor-Plasmid-DNA, d. h., eher
als durch Tandemintegration. Drei der fünf Stämme, GAL-65, GAM-225 und GAO-268, wurden mit
linearen DNA-Fragmenten transformiert, bei denen Tandemanordnungen
weniger wahrscheinlich auftreten. GAL-32 und GAK-47 wurden allerdings
mit ringförmigen
Vektorkonstruktionen transformiert, welche oft zu tandemartig ange ordneten
Genkopien führen.
Da die Transformanten auf der Basis der Phytaseaktivität im Enzym-Platten-Assay
(anstatt durch Southern-Blot-Analyse, wie es üblicherweise der Fall ist)
selektiert wurden, war die relative Häufigkeit von Transformanten,
die Phytase-DNA-Sequenzen
in optimalen Stellen integriert hatten, wahrscheinlich erhöht. Eine
chromosomale Integrationsstelle (chromosomale Integrationsstellen)
spielen offensichtlich eine wichtige Rolle bei der Phytase-Genexpression,
und dieses Screeningverfahren selektierte optimierte Transformanten.
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Bei
stark produzierenden Phytase-Transformanten wurden die Messenger-RNA-Level
sieben- bis dreizehnfach über
denen von ALKO2268 festgestellt, während Fermentationslevel, die
durch die Zellen produziert wurden, fünfzigfach anstiegen.
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Die
bei pH 2,5-sauren Phosphatase-Transformanten beobachtete Kopienzahl
(Tabelle 12, Beispiel 4; Tabelle 16, Beispiel 5, oben) war bei Phytase-Transformanten
höher (Tabelle
9, Beispiel 4; Tabelle 15, Beispiel 5, oben), allerdings waren die
Menge an pH 2,5-saure Phosphatase-Message deutlich niedriger als
bei Phytase-Transformanten. Stark pH 2,5-saure Phosphatase-überproduzierende
Stämme
GAT-143, GAW-54, GAW-89, GAW-121 und GAW-130 wurden mit Vektoren,
die lineare DNA entweder aus pPHO-3 oder pPHO-4A haben, transformiert.
In diesen Transformanten wurden sieben bis zwölf zusätzliche Genkopien (d. h., Vektor-Genkopien) erkannt,
allerdings waren die Messagelevel nur etwa drei- bis etwa siebenfach
erhöht.
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Effekte von linearer und
kreisförmiger
DNA auf Transformantentiter
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Die
Effekte von linearen DNA-Transformationsvektorkonstrukten und rinförmigen Vek
torkonstrukten auf die Phytase-Enzymproduktion wurde beurteilt.
Insgesamt ergaben ringförmige
Konstruktionen eine höhere Transformantenfrequenz
mit verstärkter
Phytase-Enzymproduktion
(19), allerdings waren die maximalen Enzymlevel,
die durch die Transformanten produziert wurden, bei linearen und
ringförmigen
Konstrukten vergleichbar. Beispielsweise ergab der ringförmige Vektor
pFF3 8/24 (33%) Phytase-Transformanten mit Enzymproduktionsleveln,
die über
750 PU lagen. Das lineare Gegenstück von pFF3, d. h., pFF8, hatte
zweimal weniger Transformanten (d. h., die denselben Schwellenlevel
der Phytaseproduktion erreichten), allerdings hatten die Transformanten,
die selektiert wurden, maximale Produktionslevel, die mit denen
von pFF8-Transformanten vergleichbar waren. Wenn lineare Fragmente
gereinigt und religiert wurden, erhöhte sich die Frequenz stärkerer Produzenten
nicht.
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19. Vergleich der Effekte von linearer und ringförmiger DNA
auf die Titer von vierundzwanzig ausgewählten Phytase-Transformanten.
Mit dem ringförmigen
Vektor pFF3 hatten 33% der Phytase-Transformanten Level der Enzymproduktion
von über
750 PNU. Sein lineares Gegenstück,
pFF8, hatte zweimal weniger Transformanten, die denselben Schwellenwert
der Enzymproduktion erreichten. PNU = Phytasenormalisierte Einheiten.
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Wirkungen von fungalen
Promotoren auf Produkttiter
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Der
Expressionslevel von Genen in Aspergillus kann von der besonderen
Wahl des A. niger-Fadenpilz-Promotors abhängen. Die in den Beispielen
4 und 5 oben präsentierten
Resultate stützen
die Feststellung, dass Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase aus
einer Varietät
von A. niger-Promotoren (einschließlich des GA-, GAPDH- und β-Tubulin-Promotors),
wie auch den nativen Promotorelementen in den 5'-regulatorischen Regionen des Phytase-
und pH 2,5-sauren Phosphatase-Gens exprimiert werden können. Allerdings
zeigen die Resultate auch, dass die maximalen Level an Enzym, die
in Transformanten, aus einer Expression, die von unterschiedlichen
Promotoren gesteuert wird, unterschiedlich sind; d. h., die Promotorwahl
bestimmte den Expressionslevel. Während die nativen Phytase-
und pH 2,5-sauren Phosphatase-Promotoren
wirksam waren, waren doch die Glykoamylase (GA)- und GAPDH-Promotoren
deutlich besser. Die Produktionslevel von Phytase und pH 2,5-saurer
Phosphatase in Fermentationskultur unter der Kontrolle der GA- und
GAPDH-Promotoren sind in 20 gezeigt.
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20. Verschiedene Pilz-Promotoren, die bei der
Transformation von Plasmiden verwendet wurden, beeinflussten den
Level an Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase, die durch A. niger-Transformanten
produziert wurden. Die Enzymlevel, die durch 10 Transformanten produziert
wurden (d. h., mit den höchsten
Leveln für
den gegebenen Promotor), wurden gemittelt. (Daten aus Dual-Enzym-Transformanten
wurden bei diesen Berechnungen nicht verwendet).
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GAPDH
= Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase. GA = Glucoamylase.
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Es
wurde beschrieben, dass der Glucoamylase-Promotor aus Aspergillus-Species
verwendet wird, um die Expression von mehreren Proteinen zu erhöhen (Ullah
et al., 1987). Zusätzlich
zum GA-Promotor enthält die
GA-Sequenz ein Glucoamylase-Signalpeptid und -Propeptid, von dem
beschrieben wird, dass es bei Anstrengungen zur Verstärkung der
Expression eingesetzt wurde (Yamamoto et al., 1970).
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Um
die Effekte der Phytase-Signalsequenz auf die produzierten Phytaselevel
zu untersuchen, wurde die Signalsequenz im Phytase-Gen (in Konstrukt
pFF-11) durch ein synthetisches Oligonucleotid ersetzt, das die
vermeintliche Pilzglucoamylase-Signalsequenz enthält. Anstatt
die produzierten Enzymlevel zu erhöhen, verringerte überraschenderweise
die Insertion der GA-Signalsequenz tatsächlich die Level an produzierter Phytase
im Vergleich zu den Produktionsleveln, die mit Transformanten erreicht
wurden, die die native Phytase-Signalsequenz haben (d. h., in der
nativen Phytase-Gensequenz). Diese Resultate zeigen die mögliche Bedeutung
der Phytase-Signalsequenz bei der Maximierung der Level zur Produktion
von Phytase.
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Gene
unter der Kontrolle eines Glucoamylase-Promotors können in
Gegenwart von Stärke
nach oben reguliert (induziert) werden. Um die Effekte einer solchen
Hochregulierung bei den Leveln der Phytaseproduktion zu beurteilen,
wurden einige pFF-4- und pFF-9-Glucoamylase-Promotor-Phytase-Transformanten
in Medium kultiviert, das mit 4% Maisstärke supplementiert worden war.
Die Level der Enzymproduktion wurden im Durchschnitt in den letztgenannten
Kulturen 1,4-fach verstärkt,
obgleich diese Produktionslevel nicht konsistent beobachtet wurden.
Die höchsten
Phytaseausbeuten, die unter induzierenden Bedingungen beobachtet wurden,
waren 3240–3770
PNU. Die Resultate zeigen, dass eine Optimierung der Medien, die
bei der Phytaseproduktion-Fermentationsbrühe eingesetzt wurden, zu signifikant
höheren
Enzymausbeuten führen
könnten.
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Der
Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase (GAPDH)-Promotor ist erwiesenermaßen ein
konstitutiver Promotor, der eine Expression eines heterologen Genprodukts
auf hohem Level steuern kann. Die Erfinder klonierten unabhängig das
Glyceraldehydphosphat-Dehydrogenase-A-Gen (gpdA) aus A. niger-ATCC1015,
um seine Wirkung auf die Phytase- und pH 2,5-saure Phosphatase-Genexpression in einem Transformationsvektorkonstrukt,
welche in A. niger-Stamm ALKO243 oder -ALKO2268 eingeführt worden
war, zu beurteilen. Die Level der Enzymproduktion in Tranformanten,
die den GAPDH-Promotor haben, welcher die Expression von Phytase
und pH 2,5-saurer Phosphatase steuert, waren nahezu identisch mit
den Leveln, die oben unter Verwendung des Glucoamylase-Promotors
erreicht wurden (20). Somit scheint der GAPDH-Promotor
keine einzige Möglichkeit
für eine
erhöhte
Enzymproduktion zu bieten. Die Gründe für dieses besondere Verhalten
sind derzeit unklar; allerdings kann eine solche Variabilität bei der
Expression zwischen ALKO243 und ALKO2268 mit der Ableitung von ALKO2268
als Mutante von ALKO243 in Verbindung stehen, und ALKO2268 produziert
nur etwa die Hälfte
der Menge an pH 2,5-saurer Phosphatase, die durch den Elternstamm
ALKO243 produziert wird. Somit ist es möglich, dass ALKO2268 bezüglich einiger
limitierender Faktoren, die mit der Expression von pH 2,5-saurer
Phosphatase in Verbindung stehen, defizient ist. (Solche Stamm-abhängigen Differenzen
bei der Promotor-gesteuerten Expression wurden mit keinen anderen Promotoren
beobachtet).
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Vom β-Tubulin-Promotor
wird auch berichtet, dass er ein Promotor ist, der zur Steuerung
der konstitutiven Expression von Genen fähig ist. Um seine möglichen
Wirkungen auf die Phytase- und pH 2,5-saure Phosphatase-Genexpression
zu untersuchen, wurde der β-Tubulin-Promotor aus A. niger-Stamm
1015 isoliert. Der Promotor wurde in Transformationsvektoren eingeführt, um
seine Wirkungen auf die Level der Phytase- und pH 2,5-saure Phosphatase-Produktion zu beurteilen.
Frühere
Studien der Erfinder legten nahe, dass eine Expression von homologen
Pilz-Genen verstärkt
werden könnte,
wenn eine Steuerung durch den β-Tubulin-Promotor erfolgte,
und dass diese Erhöhung
wesentlich größer war
als die, die durch die Verwendung eines GAPDH- oder GA-Promotors
erreicht werden konnte (Panlabs, nichtveröffentlicht). Unglücklicherweise
senkte ein Einschluss eines β-Tubulin-Promotors
in das Phytase-Transformationsvektorkonstrukt tatsächlich die
produzierten Enzymlevel, und bei pH 2,5-saurer Phosphatase wurde
nur ein moderater Anstieg bei den Produktionsleveln gegenüber den
durch den nativen Promotor vermittelten Produktionsleveln festgestellt
(20).
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Es
wurde auch als möglich
erachtet, dass eine Produktion von rekombinanter Phytase und pH
2,5-saurer Phosphatase gegenüber
einer Phosphat-vermittelten Transkriptionsrepression empfindlich
sein könnte.
In diesem Fall könnten
die produzierten Enzymlevel erhöht
werden, indem solche Bedingungen in der Fermentationskultur eliminiert
werden. Zur Stützung
der Vorstellung einer Phosphat-vermittelten Repression produzierten
Zellen der beiden Stämme
ALKO243 und ALKO2268 keine detektierbare Phytase, wenn überschüssiges Phosphat
zu der Fermentationskulturbrühe
gegeben wurde. Um diese Möglichkeit
weiter zu untersuchen, wurden die Enzymlevel, die durch Phytase-Transformanten
mit alternativen Promotoren (d. h., GA, GAPDH oder β-Tubulin)
produziert wurden, mit den Leveln verglichen, die mit den nativen
Phytase- und pH 2,5-sauren Phosphatase-Promotoren in den Tranformationsvektorkonstrukten
erreicht wurden, um zu sehen, ob die Verwendung eines solchen alternativen
Promotors die vermeintliche Phosphat-vermittelte Repression eliminieren würde. Interessanterweise
wurde mit dem Phytase- oder pH 2,5-sauren Phosphatase-Promotor keine
Phytaseproduktion detektiert, wenn die Transformanten in Gegenwart
von Phosphat gewachsen waren, was die Vorstellung einer Phosphat-vermittelten
Repression stützt,
die durch die Verwendung des nativen Promotors, der in eine andere
chromosomale Stelle integriert ist, überwunden werden kann. Bei
der Beurteilung der alternativen Promotoren war eine Transformante
mit einem β-Tubulin-Promotor fähig, Phytase
in Gegenwart von Phosphat zu produzieren, sie zeigte aber eine Verringerung
der Phytaseproduktion um etwa die Hälfte. Im Gegensatz dazu waren
GAPDH-Promotor-
und GA-Promotor-Transformanten zu einem gewissen Grad gegenüber einer
Phosphat-vermittelten Inhibierung unempfindlich und zeigten ähnliche
Level der Phytaseproduktion in Gegenwart oder Abwesenheit von zusätzlichem
Phosphat. Somit legen die Resultate nahe, dass regulatorische Elemente
in der 5'-regulatorischen
Region der Phytase- und pH 2,5-saure Phosphatase-Gene zur Steuerung
einer Phosphat-vermittelten Repression der Genexpression nützlich sein
können
und dass eine Insertion von alternativen Promotoren in die 5'-Region dieser Gene
diese nativen regulatorischen Beschränkungen überwinden kann und die Produktionsausbeuten
erhöhen
kann.
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Die
Identifizierung der die Rate limitierenden Faktoren, ob sie mit
Energie oder Sekretion in Verbindung stehen, kann die Ausbeuten
an Phytase und pH 2,5-saurer Phosphatase weiter erhöhen. Andere
Faktoren, wie z. B. Mediumoptimierung, erhöhte oder stabilisierte Gentranskriptionslevel
von pH 2,5-saurer Phosphatase oder ein klassisches Mutagenese-Screening von starken
Produzenten, könnten
zusätzliche
Einflüsse auf
die Produktausbeute haben. Eine erhöhte Gendosierung und die Verwendung
von alternativen Promotoren haben die Produktionsausbeuten gegenüber nativen
Promotoren dramatisch erhöht
und negative regulatorische Grenzen beseitigt. Die Klonierung und
Wiedereinführung
der Gene für
Phytase und pH 2,5-saure Phosphatase hat zu kommerziell signifikanten
Leveln dieser Enzyme zur Verwendung als Tierfutterergänzungen
geführt.
Eine rationale Entwicklung einer homologen Genüberexpression kann angewendet
werden, um die Ausbeuten an anderen industriellen Pilzprodukten
zu erhöhen,
und kann möglicherweise
ein besseres Verständnis der
Mechanismen, die für
eine heterologe Expression erforderlich sind, liefern.
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Materialien und Verfahren
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Die
Materialien und Verfahren, die in diesem Beispiel eingesetzt wurden,
sind dieselben wie die, die in Beispiel 4, oben, verwendet wurden.
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