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Elektrische Universal-Steuereinrichtung für kupplungslose Zweimotoren-Windwerke
Zweimotoren-Greiferwindwerke mit jeeinem Motor für den Antrieb der Schließ,- bzw.
Haltetrommel besitzen in der Regel zwei getrennte Steuerwalzen zur gegenseitig unabhängigen
Betätigung jedes der beiden Motoren. Diese Steuerungsart ist verhältnismäßig umständlich,
da sie beide Hände des Kranführers beansprucht, so daß überlagerungen mit anderen
Kranbewegungen kaum möglich sind. Sieerfordert - zudem großen Kraftaufwand und große
Steuerhebelausschläge.
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Es sind auch sog. Universal-Steuereinrichtungen mit nur einem Steuerhebel
hekanntgeworden, bei welchen beispielsweise ein Schwingen des Steuerhebels in einer
Ebene auf beide Steuerwalzen wirkt und dadurch das Greiferheben und -senken auslöst,
wähsend ein Schwingen des Steuerhebels meiner anderen Richtung nur auf einen Kontroller
wirkt und dadurch das Greiferöffnen und -schließen steuert. Auch diese Steuerungsart
ist infolge der räumlichen Bewegung des Steuerliebels nicht befriedigend und verlangt
vom Kranführer volle Aufmerksamkeit und erheblichen Kraftaufwand.
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Eine weitere besonders bemerkenswerte Universal-Steuereinrichtung
besitzt eine für beide Motoren gemeinsame Steuerwalze in Verbindung mit einem. Umschalter,
welche durch einen einzigen Hebel betätigt werden. E s ist dab ei ein Schlitzkorb
mit !sechs Stellungen vorgesehen, welche. den möglichen Betriebsarten entsprechen.
Ein Schwingen des. Hebels in einem `der Schlitze wirkt dabei auf die Steuerwalze,
während ein Verschieben des
Hebels von einem Schlitz zum anderen
den Vielfachumschalber entsprechend der gewählten Betriebsart verstellt. Diese Steuerungsart
benötigt zwar nur einen Steuerhebel und eine einzige, für beide Motoren gemeinsame
Steuerwalze, verlangt aber eine umständliche und zeitraubende Handhabung; @die viel
übung. erfördert und leicht zu Fehlschaltungen Anläß gibt. Bei jedem Übergang von
einer Betriebeart zur nächsten, beispielsweise vom Greifen zum Heben, vom. Entleeren
zum Senken des offenen Greifers, vorn Entleeren zum Schließen usw., muß. der Hebel
jeweils in die Nullstellung zurückgeführt werden, die Winde also stillgesetzt und
durch seitliches Verschieben des Steuerhebels der für die neue Betriebsart zutreffende
Schlitz gesucht werden.
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Die angeführten Nachteile werden durch den Erfindungsgegenstand vermieden.
Es handelt sich ebenfalls um eine Universal-Steuereinrichtung für kupplungslose
Zweimotoren-Windwerke, bei welcher für den Haltemotor und den Schließmotor eine
gemeinsame Steuerwalze vorgesehen ist. Erfindungsgemäß werden dabei sämtliche Greiferbewegungen,
nämlich Heben, Senken, öffnen und Schließen, durch Schwingen des Steuerhebels in
nur ,einer Ebene gesteuert, indem die vom Steuerhebel betätigte Steuerwalze eine
für beide Motoren gemeinsame Anlaßschützensteuerung zum gleichzeitigen Schalten
der Anlaßwiderstände beider Motoren und ein Sperrschütz beeinflußt, durch das in
öder in der Nähe der Nullstellung der Steuerwalze -der Haltemotor vom Netzgetrennt
wird. Hierfür ist erfindungsgemäß, ein zweckmäßig am Steuerhandgriff angeordneter
Schalter (Druckknopf o. dgl.) vorgesehen, welcher in der Nullstellung öder in den
Anfangsstellungen der Steuerwalze den Haltestromkreis des Sperrschützes unterbricht
und damit den Haltemotor vom Netz trennt. Infolge der Anordnung des Sperrschützes
ist es nach einem weiteren Erfindungsmerkmal möglich, mit einem einzigen, für beide
Motoren gemeinsamen Wendeschütz auszukommen, welches je nach der Stellung des Sperrschützes
auf beide Motoren oder nur auf den Schließmotor wirkt.
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Die Vorteile der neuen Steuerung gegenüber den bekannten lassen sich
wie folgt kurz zusammenfassen: -Schwingen des einen Steuerhebels für alle Greiferbewegungen
nur in einer Ebene, .die zweckmäßig sympathisch zu den Lastbewegüngen gelegt wird;
daher einfache und sinnfällige Betätigung, kein Zeitverlust durch Querbewegungen
und Suchen von Schlitzführungen.
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Infolge der Schützensteuerung ist nur eine kleine und leichte Steuerwalze
orforderlich, daher mühelose Bedienung im Sitzen möglich. Beim Wechsel der Betriebsart
ist nur ein kurzes Zurückschalten auf die Stellungen I bzw. ein kurzer Durchgang
durch die Null-Stellung ohne zusätzliche Seitenbewegungen erforderlich, wobei die
Windwerke nicht zurr Stillstand kommen. Daher kürzeste Schaltzeiten ohne Zeitverlust.
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Durch die Anwendung einer für beide Motoren gemeinsamen Steuerwalze
ohne zusätzlichen Vielfächumschälter, einer gemeinsamen Anlaßschützensteuerung und
seines gemeinsamen Wendeschützes werden gegenüber ,den normalen Schützensteuerungen
mehrfache Schalteinrichtungen gespart und wesentliche Vereinfachungen und Verbilligungen
erzielt.
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In der Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Schaltung und
Wirkungsweise der Steuerung sind nachstehend beschrieben.
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Die Klemmen V des Schließmotors a und des Haltemotors b, ebenso je
eine Klemme der Spulen sämtlicher Schütze; sind unmittelbar an die Phase S des Netze
angeschlossen; dessen Phase R zur Steuerung der Schütze mit der Steuerwalze verbunden
ist. Von hier aus führen die Leitungen z, 3 und 4. zu einem zweispuligen Schütz
tL, die Leitungen 2 und 5 zu dem Wendeschütz c, ei und die Leitungen r o und i i
zu den Läuferschützen e und f.
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Die Phasen R und T führen über das Wendeschütz einmal an die Klemmen
U und W des Schließmotors a und zum andern über das Schütz d auch
an die Klemmen U und W des Haltemotors Ü. In die Leitung 3 ist ein Kontakt k gelegt,
bei dessen Betätigung die eine Spule 3 des Schützes J, anzieht. Hierbei wird einmal
der Stromkreis der anderen Spule r, der Schaltspule dieses Schützes, unterbrochen
und dadurch der Haltemotor über die Zuleitungen R T-U W abgeschaltet. Des weiteren
wird durch die Spule 3 (Sperrspule) über die Leitung q. die erfolgte Sperrung des
einen Motors in allen Hub- oder Senkstellungen der Steuerwalze mit Ausnahme der
Nulls_ tellung aufrechterhalten, weshalb das Schütz d' als Sperrschütz bezeichnet
ist.
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Beim Greifen muß zunächst nur der Schließmotor im Hubsinne laufen.
Es wird daher beim Schalten der Steuerwalze von Stellung o auf Stellung I der am-
Steuerhebel befestigte Kontakt l( gedrückt, wodurch Sperrschütz d den Haltemotor
abschaltet und dessen Ingangsetzung auch nach, Loslassen des Kontaktes h bei weiterer
Erhöhung .der Schließgeschwindigkeiten in Stellung II und III (Heben) bis zur beendeten
Schließbewegung sperrt.
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Das Einsenkenlassen des Greifers in das Gut geschieht etwa, wie vielfach
üblich, durch einen. nicht dargestellten Fußknopf, bei dessen Betätigung - die Hältemotorbremse
gelüftet wird.
Beim Übergang auf Heben muß die-Steuerwalze kurz
in die Nullstellung zurückgeführt werden. Damit ist aber kein Nachteil etwa durch
Zeitverlust gegeben, da sich eine kleine Meisterwalze sehr schnell und leicht schalten
läßt, und. das besonders im vorliegenden Fall, wo nur ein Hebel vorhanden ist, der
außerdem. nur in einer Ebene auszuschwingen braucht, also keine erhöhte Aufmerksamkeit,
wie etwa bei einer Universalsteuerung, ,erfordert.
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In der Nullstellung fällt das Bperrschützd ab, da die Speiseleitungen
für die Steuerspulen stromlos werden. Beim Wiedereinschalten auf Heben I, II, III
werden daher nunmehr beide Motoren gemeinsam angelassen, wobei in Stellung I noch
jeweils der ganze Widerstand in dem Ankerstromkreis der beiden Motoren liegt, der
in Stellung II über Leitung i o und Schütz e zum Teil und in Stellung III über Leitung
i i und Schütz f ganz abgeschaltet 'wird.
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Für das Senken des geschlossenen. Greifers, etwa zum öffnen, wird
der Steuerhebel auf Senken gestellt, wobei ebenso wie beim Heben beide Motoren gemeinsam
durch das Wendeschütz und den einen Satz Läuferschütze gesteuert werden. Aus der
Senkbewegung heraus wird dann. Kontakt 1( gedrückt. Dabei genügt es, wenn der Steuerhebel
in Stellung I (Senken) zurückgeführt wird, da auch in dieser Stellung außer der
Nullstellung ein Abschaltendes Haltemotors möglich. ist. Schaltfehler sind infolge
der Einfachheit der Steuerung so gut wie ausgeschloasen.
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Infolge der Verwendung nur einer einzigen Steuerwalze für beide Motoren
mit nur einem Wendeschütz und einem Satz Läuferschütze wird die gesamte elektrische
Einrichtung, die einen erheblichen Teil der Kosten eines Grei-Eerwindwerkes ausmacht,
verbilligt und die Bedienung wesentlich vereinfacht.