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Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung von 1,3-Butylenglykol.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die
Verbesserungen eines Verfahrens zur Herstellung von 1,3-Butylenglykol,
bei welchem die Erzeugung von Nebenprodukten verringert werden
kann, wodurch es möglich wird, 1,3-Butylenglykol mit hoher
Qualität (z. B. geruchlos) mit hoher Ausbeute zu erhalten.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1,3-Butylenglykol ist eine organische Verbindung, die unter
gewöhnlichem Druck einen Siedepunkt von 208ºC aufweist, viskos,
transparent ist, einen geringen Geruch hat, ausgezeichnete
Löslichkeit und eine Fähigkeit zur Erzeugung chemisch stabiler
Derivate zeigt, und eine nützliche Verbindung als Lösungsmittel
für Beschichtungen, Ausgangsmaterialien für verschiedene
Kunstharze und grenzflächenaktive Stoffe, als hochsiedendes
Lösungsmittel und Frostschutzmittel, Nahrungsmittelergänzungsstoff,
Tiernahrungsergänzungsstoff, Feuchthaltemittel für
Tabakzusammensetzungen und Zwischenverbindung zur Herstellung
verschiedener anderer Verbindungen darstellt.
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In letzter Zeit wurde 1,3-Butylenglykol aufgrund seiner
ausgezeichneten Feuchtigkeitsabsorptionseigenschaften, seiner
geringen Flüchtigkeit, seines geringen Reizpotentials und seiner
geringen Toxizität insbesondere als Lösungsmittel für
Körperpflegeprodukte auf dem Gebiet der Kosmetik verwendet.
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Das Anwendungsgebiet von 1,3-Butylenglykol ist jedoch
aufgrund einer sehr geringen Menge an verbleibendem Geruch
beschränkt.
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In neuerer Zeit war eine weitere Verbesserung der Qualität
und der Ausbeute an geruchlosem 1,3-Butylenglykol mit
sogenannter "kosmetischer Qualität" äußerst erwünscht.
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Bisher gibt es drei wohlbekannte Verfahren zur Herstellung
von 1,3-Butylenglykol, die nachstehend beschrieben werden.
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(1) Ein Verfahren (GB-Patent 853 266), bei dem zuerst
Acetaldol durch Aldol-Kondensation von Acetaldehyd hergestellt
und dann katalytisch hydriert wird, um 1,3-Butylenglykol zu
erhalten.
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(2) Ein Verfahren, bei dem 1,3-Butylenglykol durch eine
Hydratisierungsreaktion von 1,3-Butylenoxid hergestellt wird.
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(3) Ein Verfahren, bei dem 1,3-Butylenglykol aus Propylen
und Formaldehyd durch die Prince-Reaktion hergestellt wird.
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Das Verfahren (2) ist jedoch für den Einsatz als
industrielles Herstellungsverfahren nocht nicht fertig entwickelt
und daher nicht durchführbar.
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Und das Verfahren (3) ist ebenso nicht durchführbar, da es
nur eine geringe Ausbeute ergibt.
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Daher wurde 1,3-Butylenglykol industriell durch das
Verfahren (1) hergestellt.
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Acetaldol ist jedoch aufgrund seiner chemischen Struktur
nicht stabil.
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Beispielsweise wird Crotonaldehyd durch Dehydratisierung
von Acetaldol erzeugt, was zur Herstellung verschiedener
unreiner Materialien als Nebenprodukte führt, beispielsweise
2-Butanon, etc.
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Es ist bekannt, daß das oben angegebene, industriell
hergestellte Acetaldol hauptsächlich aus 2,4-Dimethyl-1,3-dioxan-6-ol
(Aldoxan) besteht, das ein Trimer von Acetaldehyd ist, wie in
Industrial Engineering Chemistry 44, 1003 (1952), beschrieben.
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Es ist klar, daß Aldoxan, wenn es katalytisch reduziert
wird, durch Hydrierung als Reaktionsmechanismus in
1,3-Butylenglykol und Ethanol zersetzt wird, wodurch es für den Zweck der
industriellen Herstellung von 1,3-Butylenglykol ungeeignet wird.
Als Verfahren zur Lösung des Problems offenbaren
beispielsweise die Japanischen ungeprüften Patentveröffentlichungen
212384/1987 und 246529/1987, daß eine rohe Reaktionslösung, die
hauptsächlich aus Paraldol besteht, hergestellt wird, während
Acetaldehyd nach der Wärmezersetzung von Aldoxan
herausdestilliert wird, gefolgt von katalytischer Reduktion von Paraldol,
wobei 1,3-Butylenglykol erzeugt wird.
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Bisher wurde nicht-umgesetzter Acetaldehyd [eine
Hauptkomponente im Strom (C) in Fig. 1], der in einem Schritt [Aldoxan-
Zersetzungssäule 1-3 in Fig. 1] herausdestilliert wurde, um eine
Lösung [Strom (B) in Fig. 1] herzustellen, die hauptsächlich aus
Aldoxan und Paraldol besteht, wobei Aldoxan [eine
Hauptkomponente im Strom (A) in Fig. 1] durch Wärme zersetzt wird, zum
Aldol-Kondensationsschritt (a) [1-1 in Fig. 1] rückgeführt
[Leitung für Strom (F)).
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Bei einem derartigen Acetaldehyd-Rückführverfahren wird im
Wärmezersetzungsschritt (b) [1-3 in Fig. 1] von Aldoxan erzeugter
Crotonaldehyd zusammen mit nicht-umgesetztem Acetaldehyd auch
zum Aldol-Kondensationsschritt rückgeführt, was unerwünscht zur
Erzeugung verschiedener unreiner Komponenten durch eine Reaktion
mit Acetaldehyd, etc., im Aldol-Kondensationsschritt führt.
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Die unreinen Komponenten, insbesondere geruchserzeugende
Verunreinigungen, können in den nachfolgenden Schritten [z. B.
Ethanol/Butanol-Destillationssäulen, Wasser-Destillationssäule,
etc.] nicht ausreichend entfernt werden, wodurch die Qualität
(z. B. Geruohsregulierung) von 1,3-Butylenglykol-Produkten für
ihre Verwendungen auf dem Gebiet der Kosmetik nachteilig
beeinflußt wird.
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Nahezu das gesamte Wasser wird mit dem nicht-umgesetzten
Acetaldehyd durch den Wärmezersetzungsschritt von Aldoxan und
die gleichzeitige Acetaldehyd-Destillation entfernt, wie oben
beschrieben, wodurch aufgrund der Viskositätszunahme oder
Kristallisation der rohen Lösung, die vom Boden der
Zersetzungssäule abgezogen wird, unerwünscht eine praktische Durchführung
unmöglich wird.
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Ferner schließen herkömmliche 1,3-Butylenglykol-Produkte,
die durch Hydrierung von Paraldol nach der Entfernung von
Crotonaldehyd hergestellt werden, wie oben beschrieben, geringe
Mengen an geruchsbildenden Verunreinigungen ein, sogar nachdem
sie durch die nachstehend beschriebene, herkömmlichen
Raffinationsschritte raffiniert wurden.
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Die herkömmlichen Raffinierungsschritte schlossen
hauptsächlich einen Ethanol-Destillationsschritt, einen
Butanol-Destillationsschritt, einen Wasser-Destillationsschritt, einen
Salzentfernungsschritt, einen Schritt zur Entfernung
hochsiedender Bestandteile und einen Schritt zur Entfernung
niedrigsiedender Bestandteile ein, was zur Herstellung eines raffinierten
1,3-Butylenglykols führte.
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Andererseits ist bekannt (z. B. Japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung Nr. 80139/1991), daß sehr geringe Mengen
an geruchsbildenden Verunreinigungen durch Destillation unter
Beladen mit Wasser beschleunigt entfernt werden können, um ein
geruchloses 1,3-Butylenglykol (z. B. ein Produkt mit einer
Reinheit von 99,7 bis 99,97%) aus einem 1,3-Butylenglykol-Produkt,
das einen Geruch aufweist (z. B. ein im Handel erhältliches
Produkt mit einer Reinheit von mehr als 98%), zu erhalten.
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Auch wenn das in der Veröffentlichung Nr. 80139/1991
beschriebene Verfahren durchgeführt wird, kann das geruchlose
1,3-Butylenglykol nur mit einer Ausbeute von 50 bis 60%
erhal
ten werden.
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Die vorliegende Erfindung wurde infolge von Untersuchungen
der Erfinderin zur Lösung der oben beschriebenen Probleme
gemacht.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Das Ziel der Erfindung ist das Vorsehen eines Verfahrens
zur Herstellung von 1,3-Butylenglykol mit hoher Qualität und mit
hoher Ausbeute.
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Das Merkmal der vorliegenden Erfindung ist ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung von 1,3-Butylenglykol durch die
Schritte (a), (b) und (c):
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(a) Aldol-Kondensation von Acetaldehyd in Anwesenheit eines
Alkali-Katalysators, um eine rohe Reaktionslösung zu erhalten,
die hauptsächlich Aldoxan, Acetaldehyd und Wasser enthält;
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(b) Wärmezersetzungsschritt von Aldoxan, um Paraldol zu
erhalten, während ein Acetaldehyd, Wasser und geringe Mengen an
Crotonaldehyd enthaltendes Destillat von der rohen
Reaktionslösung abdestilliert wird;
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(c) Hydrierungsschritt von Paraldol in Anwesenheit eines
Katalysators, um 1,3-Butylenglykol zu erhalten;
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dadurch gekennzeichnet, daß ein raffinierter Acetaldehyd, der
keine wesentliche Menge an Crotonaldehyd enthält, nach der
Entfernung von Crotonaldehyd aus dem Destillat in Schritt (b) zu
Schritt (a) rückgeführt wird.
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Gemäß einer spezifischen vorteilhaften Ausführungsform wird
die Entfernung von Crotonaldehyd in einer
Acetaldehyd-Destillationssäule mit einer Nebenstrom-Rückführleitung, die mit einer
Dekantiervorrichtung ausgestattet ist, durchgeführt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist ein Blockbild, das ein Verfahren zur Herstellung
von Aldoxan und Paraldol zeigt, wobei die Schritte (a) und (b)
kombiniert dargestellt sind.
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Schritt (a) schließt einen Aldol-Kondensationsreaktor (1-1)
ein, und schließt als Ergänzung auch einen Neutralisationstank
(1-2) ein. Schritt (b) schließt eine Aldoxan-Zersetzungssäule
(1-3) ein, und schließt als Ergänzung eine
Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4) ein.
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Fig. 2 ist ein Blockbild, das ein Verfahren zur Herstellung
von 1,3-Butylenglykol zeigt, wobei Schritt (c) dargestellt ist.
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Schritt (c) schließt einen Hydrierungsreaktor (2-1) und
eine Alkohol-Destillationssäule (2-2) ein.
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Fig. 3 ist ein Blockbild, das einen Schritt zum Raffinieren
eines rohen 1,3-Butylenglykols zeigt, wobei eine
Wasser-Destillationssäule (3-1), eine Salzentfernungssäule (3-2) und eine
Destillationssäule (3-3) zur Entfernung hochsiedender
Bestandteile sowie eine Destillationssäule (3-4) zur Entfernung
niedrigsiedener Bestandteile dargestellt sind.
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Fig. 4 ist eine graphische Darstellung, in der die
Destillationsausbeute an geruchlosen 1,3-Butylenglykol-Produkten auf der
Ordinate gezeigt ist, und die Menge an als Nebenprodukte
erzeugten Alkoholen, bezogen auf 1000 geruchlose 1,3-Butylenglykol-
Produkte, auf der Abszisse gezeigt ist.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend detaillierter
mit Bezugnahme auf die beigeschlossenen Fig. 1 bis 3
beschrieben, die ein Blockbild sind, das ein Verfahren zur
Herstellung von 1,3-Butylenglykol zeigt, wobei die Schritte (a),
(b) und (c) kombiniert dargestellt sind.
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Gemäß dem Merkmal der vorliegenden Erfindung ist ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung von 1,3-Butylenglykol durch
die Schritte (a), (b) und (c) vorgesehen:
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(a) Aldol-Kondensation von Acetaldehyd in Anwesenheit eines
Alkali-Katalysators, um eine rohe Reaktionslösung zu erhalten,
die hauptsächlich Aldoxan, Acetaldehyd und Wasser enthält;
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(b) Wärmezersetzung von Aldoxan, um Paraldol zu erhalten,
während ein Acetaldehyd, Wasser und geringe Mengen an
Crotonaldehyd enthaltendes Destillat von der rohen Reaktionslösung
abdestilliert wird;
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(c) Hydrierung von Paraldol in Anwesenheit eines
Katalysators, um 1,3-Butylenglykol zu erhalten;
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dadurch gekennzeichnet, daß ein raffinierter Acetaldehyd, der
keine wesentliche Menge an Crotonaldehyd enthält, nach der
Entfernung von Crotonaldehyd aus dem Destillat in Schritt (b) zu
Schritt (a) rückgeführt wird.
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Gemäß dem ersten, zweiten und dritten Aspekt wird die rohe
Reaktionslösung [Strom (A) in Fig. 1] in Schritt (a) durch die
Aldol-Kondensation von Acetaldehyd in Anwesenheit eines Alkali-
Katalysators hergestellt.
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Es ist zu beachten, daß der Ausdruck "enthaltend keine
wesentliche Menge an Crotonaldehyd" im ersten Aspekt der
vorlie
genden Erfindung einen "Crotonaldehyd-Gehalt von weniger als
0,1%, bezogen auf Acetaldehyd" bedeutet.
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Die rohe Reaktionslösung [Strom (A) in Fig. 1] enthält
hauptsächlich Aldoxan, nicht-umgesetzten Acetaldehyd, Wasser,
geringe Mengen an Crotonaldehyd und geringfügige Mengen anderer
Komponenten.
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Schritt (a) schließt einen Aldol-Kondensationsreaktor (1-1)
ein und schließt zusätzlich einen Neutralisationstank (1-2) ein.
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Schritt (b) schließt eine Aldoxan-Zersetzungssäule (1-3)
ein und schließt zusätzlich eine Acetaldehyd-Raffinationssäule
(1-4) ein.
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Schritt (c) schließt einen Hydrierungsreaktor (2-1) ein und
schließt zusätzlich eine Alkohol-Destillationssäule (2-2), eine
Wasser-Destillationssäule (3-1), eine Salzentfernungssäule
(3-2), eine Destillationssäule (3-3) zur Entfernung
hochsiedender Bestandteile und eine Destillationssäule (3-4) zur
Entfernung niedrigsiedender Bestandteile ein.
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Ferner schließt die Aldoxan-Zersetzungssäule (1-3) in
Schritt (b) ergänzend einen Aufkocher (1-3-1) und einen
Kondensator (1-3-2) ein.
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Die Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4) schließt zusätzlich
einen Aufkocher (1-4-1), einen Kondensator (1-4-2), einen
Kondensator (1-4-3) und eine Dekantiervorrichtung (1-4-4) zwischen
einer Abzugsleitung (1-4-5) und einer Rückführleitung (1-4-6)
ein, die nachstehend beschrieben werden.
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Acetaldehyd, der eine primäre Ausgangsverbindung ist, wird
zusammen mit einem Alkali-Katalysator, wie einer wässerigen
Ätznatron-Lösung, in den Aldol-Kondensationsreaktor (1-1) geladen,
um eine rohe Reaktionslösung [Strom (A) in Fig. 1] zu erhalten,
die hauptsächlich Aldoxan, Acetaldehyd und Wasser enthält.
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Die Aldol-Kondensationsreaktion wird üblicherweise bei
Temperaturen von 10 bis 30ºC durchgeführt.
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Die erhaltene rohe Reaktionslösung wird vorzugsweise im
Neutralisationstank (1-2) neutralisiert, wo der
Alkali-Katalysator mit einer organischen Säure, wie Essigsäure, neutralisiert
wird. Die Verwendung eines anorganischen Salzes wird nicht
bevorzugt, da sie zur Erosion der Ausrüstung führt.
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Die rohe Reaktionslösung [Strom (A)] wird nach dem Abschluß
der Neutralisation in die Aldoxan-Zersetzungssäule (1-3)
geladen.
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Die rohe Reaktionslösung enthielt herkömmlich 15 bis
30 Masse-% nicht-umgesetzten Acetaldehyd, 55 bis 70 Masse-%
Aldoxan, 10 bis 25 Masse-% Wasser, 0,5 bis 2 Masse-%
Crotonaldehyd und 1 bis 2 Masse-% verschiedener anderer Komponenten.
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In der Aldoxan-Zersetzungssäule (1-3) wird Aldoxan durch
Wärme zersetzt, während ein Destillat [Strom (C)], das
hauptsächlich Acetaldehyd, Wasser und Crotonaldehyd enthält, unter
gewöhnlichem Druck oder vermindertem Druck abdestilliert wird,
um eine rohe Lösung [Strom (B)] zu erhalten, die hauptsächlich
Aldoxan, Paraldol und Wasser enthält.
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Die Zersetzungstemperaturen sind vom zu verwendenden
gewöhnlichen oder verminderten Druck abhängig, und sie betragen
beispielsweise allgemein 60 bis 120ºC bei 400 bis 500 Torr und
vorzugsweise etwa 85ºC.
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Die Retentionszeit beträgt allgemein 10 Minuten bis 2
Stunden und vorzugsweise etwa 1 Stunde, in Abhängigkeit von der
geladenen Lösung.
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Die vom Boden der Aldoxan-Zersetzungssäule abgezogene
Lösung [Strom (B)] enthält 5 bis 60 Masse-% Aldoxan, 5 bis
50 Masse-% Paraldol, 5 bis 20 Masse-% Wasser, 1 bis 3 Masse-%
Crotonaldehyd, die durch Zersetzung von Aldoxan erzeugt werden,
und 1 bis 4 Masse-% verschiedener anderer Komponenten.
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Das vom Kopf der Zersetzungssäule (1-3) abgezogene
Destillat [Strom (C)] enthält 60 bis 95 Masse-% Acetaldehyd, 5 bis
30 Masse-% Wasser, 1 bis 10 Masse-% Crotonaldehyd, die durch
Zersetzung von Aldoxan erzeugt werden, und 1 bis 5 Masse-%
verschiedener anderer Komponenten.
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Obwohl höhere Zersetzungstemperaturen und längere
Retentionszeiten vorzugsweise größere Mengen an Paraldol erzeugen
können, das eine in Schritt (b) gewünschte Verbindung ist,
werden dann auch unerwünschte Verbindungen, wie Crotonaldehyd,
etc., in größeren Mengen hergestellt.
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Die Lösung [Strom (B)], die in Schritt (b) wie oben
beschrieben abgetrennt wird, wird einem Hydrierungsschritt (c)
zugeführt, um 1,3-Butylenglykol zu erzeugen.
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Im Stand der Technik wurden beim Abdestillieren von
Acetaldehyd während der Wärmezersetzung von Aldoxan auch Wasser
und Crotonaldehyd zusammen mit Acetaldehyd abdestilliert und
dann zum Aldol-Kondensationsschritt (a) an sich rückgeführt.
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Dies ist insofern problematisch, als zum
Aldol-Kondensa
tionsschritt (a) rückgeführter Crotonaldehyd mit Acetaldehyd,
etc., unter Bildung verschiedener unreiner Nebenprodukte
reagiert.
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Ein spezifisches Mittel zur Entfernung von Crotonaldehyd
aus einer Lösung [Strom (F)], die hauptsächlich Acetaldehyd,
Wasser und Crotonaldehyd enthält, um zum
Aldol-Kondensationsschritt (a) rückgeführt zu werden, schließt im wesentlichen eine
Abzugsleitung (1-4-5) aus einem Seitenteil der Acetaldehyd-
Raffinationssäule (1-4) ein, die auch zusätzlich einen Aufkocher
(1-4-1) und einen Kondensator (1-4-2) enthält.
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Weiters schließt die Abzugsleitung (1-4-5) vorzugsweise
einen Kondensator (1-4-3), eine Dekantiervorrichtung (1-4-4) und
eine Rückführleitung (1-4-6) ein, die in einem industriellen
Verfahren zur kommerziellen Produktion zu verwenden sind.
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Ein aus der Abzugsleitung (1-4-5) abgezogenes Destillat
wird im Kondensator (1-4-3) kondensiert, und dann wird ein
erhaltenes Kondensat in der Dekantiervorrichtung (1-4-4) in zwei
Flüssigkeitsschichten getrennt.
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Crotonaldehyd ist hauptsächlich in der oberen
Flüssigkeitsschicht [Strom (E)] der beiden Flüssigkeitsschichten
eingeschlossen, gefolgt vom Zuführen zu einem Rückgewinnungsschritt
oder einer Abwasserleitung, wodurch er aus dem Acetaldehyd
entfernt wird, um zum Aldol-Kondensationsschritt (a) rückgeführt zu
werden.
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Die untere Flüssigkeitsschicht [Strom (D)] der beiden
Flüssigkeitsschichten schließt hauptsächlich 5 bis 15 Masse-%
Crotonaldehyd und 85 bis 95 Masse-% Wasser ein, von denen beide
zum Seitenteil der Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4) durch
eine Rückführleitung (1-4-6) rückgeführt werden, um
Crotonaldehyd effektiv rückzugewinnen.
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Die Rückführleitung (1-4-6) sollte in einem Teil angeordnet
sein, der höher ist als die Abzugsleitung (1-4-5), um den
Acetaldehyd-Gehalt im rückzugewinnenden Crotonaldehyd zu senken.
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Ein Ort für die Abzugsleitung (1-4-5) wird in Abhängigkeit
von den Betriebsbedingungen der Acetaldehyd-Raffinationssäule
(1-4) gewählt.
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Ansonsten werden die Betriebsbedingungen der Acetaldehyd-
Raffinationssäule (1-4) auf der Basis der Anordnung der
Abzugsleitung (1-4-5) gewählt.
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Die Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4) schließt eine
Glockenbodensäule, eine Bodensäule oder eine gepackte Säule
allgemein mit 20 bis 30 Böden ein. Wenn die Anzahl der Böden
weniger als 20 beträgt, kann keine ausreichende Trennung
durchgeführt werden, wodurch dies nicht bevorzugt wird.
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Wenn die Anzahl der Böden hingegen mehr als 30 beträgt,
kann kein wirtschaftlicher Betrieb erzielt werden, was nicht
bevorzugt wird.
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Die Abzugsleitung (1-4-5) ist an einem Teil angeordnet, der
allgemein 50 bis 90%, vorzugsweise 70 bis 80%, vom obersten
Boden in der Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4) entfernt liegt.
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Wenn die Abzugsleitung höher als 50% angeordnet ist, wird
der Crotonaldehyd-Gehalt im Destillat in der
Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4) unvorteilhaft höher.
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Wenn die Abzugsleitung hingegen niedriger als 10%
angeordnet ist, erhöht sich der Crotonaldehyd-Gehalt im vom Boden der
Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4) abgezogenen Wasser
nachteilig.
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Das Destillat aus der Abzugsleitung (1-4-5) wird allgemein
bei Temperaturen im Bereich von 5 bis 20ºC, vorzugsweise 10 bis
15ºC, in einem Kondensator (1-4-3) kondensiert. Wenn die
Temperatur höher ist als 20ºC, wird Acetaldehyd nicht ausreichend
kondensiert.
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Es ist zu beachten, daß der Kopf der
Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4) mit einem Kondensator (1-4-2) ausgestattet ist,
und vorzugsweise wird ein Rückflußverhältnis von 0,5 bis 2,0
verwendet.
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Ferner muß das Destillat vom Kopf der
Aldoxan-Zersetzungssäule (1-3) in einen Teil über der Rückführleitung (1-4-6) in
der Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4) geladen werden, nachdem
es im Kondensator (1-3-2) kondensiert wurde.
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Obwohl im folgenden Synthesebeispiele, Beispiele und
Vergleichsbeispiele zur spezifischeren Erläuterung der vorliegenden
Erfindung beschrieben werden, ist der Umfang der vorliegenden
Erfindung nicht auf die Beispiele beschränkt.
Beispiele und Vergleichsbeispiele
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Es wurden Aldol-Kondensationsreaktion,
Aldoxan-Zersetzungsreaktion, Acetaldehyd-Destillation, [Acetaldehyd-Raffination
(Entfernung von Crotonaldehyd)], (raffinierte)
Acetaldehyd-Rückführung zum Aldol-Kondensationsschritt und Hydrierungsreaktion
einer vom Boden einer Aldoxan-Zersetzungssäule (1-3) abgezogenen
Lösung durchgeführt, um 1,3-Butylenglykol durch die wie in Fig. 1
gezeigten Schritte herzustellen.
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Es ist zu beachten, daß der Wasser-Gehalt quantitativ durch
das Karl Fischer-Verfahren gemessen wurde, und andere
Bestandteile wurden quantitativ mit einem Gaschromatographen und NMR-
Analysator gemessen.
Beispiel 1:
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Ein 1 1 Aldol-Kondensationsmantelreaktor (1-1) wurde mit
500 g wässeriger Acetaldehyd-Lösung (Acetaldehyd/Wasser = 90/10,
bezogen auf die Masse) beladen, wonach er auf Temperaturen im
Bereich von 15 bis 20ºC abgekühlt wurde.
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Crotonaldehyd in neuem Acetaldehyd, der in den Reaktor
geladen wurde, wurde nicht detektiert.
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Anschließend wurden 10 g 0,5% wässerige Ätznatron-Lösung
allmählich tropfenweise als Alkali-Katalysator unter heftigem
Rühren zugesetzt, dann umsetzen gelassen, während 20ºC 7 h lang
aufrechterhalten wurden, um eine rohe Reaktionslösung zu
erhalten, die hauptsächlich Aldoxan, Acetaldehyd, Wasser und
geringfügige Mengen an Crotonaldehyd enthält.
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Nach dem Abschluß der Reaktion
(Aldol-Kondensationsreaktion) und 2 h Stehenlassen wurde eine Neutralisation mit
verdünnter Essigsäure durchgeführt, um den pH in einem
Neutralisationsgefäß (1-2) genau auf 6,2 einzustellen, gefolgt von 2 h
Stehenlassen.
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Dann wurde ein kontinuierlicher Flash-Verdampfer [Aldoxan-
Zersetzungssäule (1-3)] mit der rohen Reaktionslösung [die Strom
(A) entspricht] beladen, die 24,88 Masse-% Acetaldehyd,
63,74 Masse-% Aldoxan, 10,46 Masse-% Wasser, 0,30 Masse-%
Crotonaldehyd und 0,62 Masse-% anderer Bestandteile nach der
Neutralisation aufwies.
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Ein Destillat, das Acetaldehyd, Wasser und geringe Mengen
an Crotonaldehyd enthielt, wurde aus dem Flash-Verdampfer bei
der Lösungstemperatur von 80ºC abdestilliert, während die
Erhitzungstemperaturen 86 min lang eingestellt wurden (auf der
Basis des Abziehens). Die relativ Menge des erhaltenen
Destillats [das Strom (C) entspricht] betrug 46,5%.
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Es wurde eine Lösung [die Strom (B) entspricht] aus dem
Verdampfer (1-3) abgezogen, die 54,50 Masse-% Aldoxan,
31,35 Masse-% Paraldol, 10,56 Masse-% Wasser, 1,63 Masse-%
Crotonaldehyd und 1,95 Masse-% anderer Bestandteile aufwies.
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Das Destillat, das Acetaldehyd, Wasser und geringe Mengen
an Crotonaldehyd enthielt und aus dem Flash-Verdampfer
abdestilliert wurde, wurde in eine Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4)
geladen, die mit einer Abzugsleitung (1-4-5), einem Kondensator
(1-4-3), einer Dekantiervorrichtung (1-4-4) und einer
Rückführleitung (1-4-6) ausgestattet war, während die Temperatur am Kopf
des Verdampfers bei ungefähr 20ºC und jene am Boden des
Verdampfers bei ungefähr 100ºC sowie bei üblichen Drücken gehalten
wurde, um 192 g eines raffinierten Acetaldehyds zu erhalten, der
weniger als 0,1% Crotonaldehyd enthielt, indem Crotonaldehyd
aus der Abzugsleitung (1-4-5) entfernt wurde. Der raffinierte
Acetaldehyd wurde in Beispiel 2 verwendet.
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Anschließend wurden 200 g der vom Boden des Verdampfers
(1-3) abgezogenen Lösung in einen 1 1 Autoklaven geladen, und
dann wurden 15 Masse-% Raney-Nickel-Katalysator, bezogen auf die
Lösung, geladen, gefolgt von einer Hydrierungsreaktion bei einem
Druck von 80 kg/cm² und einer Temperatur von 120ºC während
30 min.
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Die erhaltene rohe Reaktionslösung wurde durch eine
Alkohol-Destillationssäule (2-2), eine Wasser-Destillationssäule
(3-1), eine Salzentfernungssäule (3-2), eine Säule (3-3) zur
Entfernung hochsiedender Bestandteile und eine Säule (3-4) zur
Entfernung niedrigsiedender Bestandteile raffiniert, wobei ein
geruchloses 1,3-Butylenglykol-Produkt mit einer
Destillationsausbeute von 76,6% erhalten wurde, und es wurden 200 Alkohole
pro 1000 1,3-Butylenglykol als Nebenprodukt hergestellt.
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Es ist zu beachten, daß Geruchsprüfungstests durchgeführt
wurden, bei denen 5 Experten eine sofortige Geruchsprüfung
vornahmen, um die Atmosphäre zu vergleichen.
Beispiel 2:
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Es wurden ähnliche Vorgänge wie in Beispiel 1 beschrieben
wiederholt, außer daß der in Beispiel 1 erhaltene raffinierte
Acetaldehyd unter Verwendung der Betriebsbedingungen in der
Aldoxan-Zersetzungssäule (1-3) eingesetzt wurde, wie in Tabelle
1 gezeigt.
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Die Destillationsausbeute eines geruchlosen
1,3-Butylenglykol-Produkts betrug 78,0%. Andere Ergebnisse werden in
Tabelle 1 gezeigt, und es wurden 280 Alkohole pro 1000
1,3-Butylenglykol-Produkt als Nebenprodukte hergestellt.
Vergleichsbeispiele 1 und 2:
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Es wurden ähnliche Vorgänge wie in Beispiel 1 beschrieben
wiederholt, außer daß ein Destillat aus der
Aldoxan-Zersetzungssäule (1-3) direkt in den Aldol-Kondensationsschritt rückgeführt
wurde, ohne durch die Acetaldehyd-Raffinationssäule (1-4)
hindurchzugehen.
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Die Destillationsausbeute eines geruchlosen
1,3-Butylenglykol-Produkts betrug 59,6% in Vergleichsbeispiel 1 bzw. 70%
in Vergleichsbeispiel 2, und 200 bzw. 280 Alkohole wurden pro
1000 1,3-Butylenglykol-Produkt in Vergleichsbeispiel 1 bzw. 2
als Nebenprodukte hergestellt. Andere Ergebnisse werden in
Tabelle 1 gezeigt.
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Betriebsbedingungen und Ergebnisse werden gemeinsam mit den
Ergebnissen der Beispiele in Tabelle 1 angegeben.
Beispiel 3:
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Es wurden ähnliche Vorgänge wie in Beispiel 2 beschrieben
wiederholt, außer daß die Temperatur in der
Aldoxan-Zersetzungssäule auf 85ºC geändert wurde.
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Die Destillationsausbeute eines geruchlosen
1,3-Butylenglykol-Produkts betrug 65,0%, und 150 Alkohole wurden pro 1000
1,3-Butylenglykol-Produkt als Nebenprodukte hergestellt.
Vergleichsbeispiel 3:
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Es wurden ähnliche Vorgänge wie in Vergleichsbeispiel 1
beschrieben wiederholt, außer daß die Temperatur in der Aldoxan-
Zersetzungssäule auf 85ºC geändert wurde.
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Die Destillationsausbeute eines geruchlosen
1,3-Butylenglykol-Produkts betrug 34,1%, und 150 Alkohole wurden pro 1000
1,3-Butylenglykol-Produkt als Nebenprodukte hergestellt.
TABELLE 1
Beispiele 4 bis 7:
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Es wurden ähnliche Vorgänge wie in den Beispielen 1 bis 3
beschrieben wiederholt, außer daß eine Aldol-Kondensation und
eine Aldoxan-Zersetzung unter Verwendung der wie in Tabelle 2
gezeigten Betriebsbedingungen durchgeführt wurden, um die
Viskosität einer vom Boden der Aldoxan-Zersetzungssäule (1-3)
abgezogenen Lösung zu vergleichen.
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Ergebnisse werden auch in Tabelle 2 angegeben.
Vergleichsbeispiele 4 und 5:
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Es wurden ähnliche Vorgänge wie in Beispiel 5 beschrieben
wiederholt, außer daß kondensiertes Wasser nicht in die Aldoxan-
Zersetzungssäule (1-3) rückgeführt wurde, wobei die wie in
Tabelle 2 gezeigten Betriebsbedingungen verwendet wurden.
Ergebnisse werden auch in Tabelle 2 angegeben.
TABELLE 2
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Es ist zu beachten, daß der Viskositätswert C in
Vergleichsbeispiel 4 eine Kristallisation der Lösung anzeigt.
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Die vom Boden der Aldoxan-Zersetzungssäule in den
Vergleichsbeispielen 3 und 4 abgezogenen Lösungen sich hochviskose
Lösungen oder kristallisierte Feststoffe im Vergleich zu den
Lösungen in den Beispielen 4, 5, 6 und 7.