DE69314076T2

DE69314076T2 - Verbesserte Schmierhandschuhe und Methode zur Herstellung von Schmierhandschuhen

Info

Publication number: DE69314076T2
Application number: DE69314076T
Authority: DE
Inventors: Richard Green; Glenn F Stockum
Original assignee: Johnson and Johnson Orthopaedics Inc
Current assignee: BSN Medical Inc
Priority date: 1992-03-20
Filing date: 1993-03-19
Publication date: 1998-02-19
Anticipated expiration: 2013-03-20
Also published as: CA2091970C; ES2107620T3; ATE158493T1; JP3768248B2; US5438709A; CA2091970A1; JPH0617301A; KR100226173B1; GR1002254B; KR930019192A; GR930100088A; EP0561651A1; DE69314076D1; EP0561651B1; US6280673B1

Description

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von gleitfähigen Handschuhen zum Aufbringen von orthopädisahen Gußverbänden der Art, die verwendet wird, um orthopädische Verbände herzustellen, und die Handschuhe, die nach dem Verfahren hergestellt werden. Insbesondere betrifft die Erfindung einen beschichteten Handschuh mit einer gleitfähigen Beschichtung, um das Aufbringen von orthopädischen Verbänden des Typs mit einer ungehärteten Harzbeschichtung darauf zu unterstützen. Hintergrund der Erfindung Orthopädische Gipsverbände werden zur Ruhigstellung von Körperteilen für eine bestimmte Zeit verwendet. Diese Verbände werden hergestellt, indem Gips auf ein verstärkendes Mulimaterial, wie Gaze, aufgebracht wird. Wenn der Gips in Wasser getaucht wird, finden Reaktionen statt, die zu einer Härtung des Gußmaterials führen. Orthopädische Gipsverbände weisen jedoch eine Anzahl von Nachteilen auf. Eine Röntgendurchleuchtung durch den Gips, um festzustellen, ob der Bruch richtig eingerichtet ist, ist überaus schwierig. Außerdem ist der Verband recht schwer und beschränkt die Beweglichkeit des Patienten, der den Verband trägt.
Um die Nachteile von Gipsverbänden zu überwinden, sind zahlreiche Versuche unternommen worden, um Kunststoffe oder kunststoffverstärkte Materialien als Ersatz für Gips zu entwickeln. Die US-Patente 3 421 501 und 3 881 473 beschreiben Gipsverbände, die aus einem flexiblen textilen Werkstoff hergestellt werden, der mit einem Polymeren imprägniert ist, das durch ultraviolettes Licht gehärtet werden kann.
Weitere Versuche, Gipsverbände zu ersetzen, sind in den deutschen Offenlegungsschriften 2353212 und 2357931, im UK-Patent 1 578 895 und in der PCT-Anmeldung W081/00671 beschrieben. Diese Verbände sind Mullbinden, die mit Polyurethanpräpolymeren, d. h. Reaktionsprodukten aus Isocyanaten und Polyolen, beschichtet sind. Die Verbände werden in Wasser in der gleichen Weise wie Gips eingetaucht und dann auf das Glied des Patienten aufgebracht. Das Wasser bewirkt eine Polymerisation des Präpolymeren und die Bildung einer steifen Polymerstruktur.
Kürzlich ist festgestellt worden, daß beim Arbeiten mit derartigen Materialien die Klebrigkeit des Harzes des Verbands das Arbeiten mit den Verbänden für den Arzt schwierig und mühsam macht. In einem Versuch, dieses Problem anzugehen, wird ein Handschuhgleitmittel, das aus Wasser, Sorbit, Mineralöl und Siliconflüssigkeit besteht, von 3-M Company, St. Paul, Minnesota unter der Handelsbezeichnung Cast Cream mit einer Anleitung vertrieben, das Gleitmittel auf die Handschuhe eines Trägers, der einen mit einem Präpolymeren mit Isocyanatfunktionen beschichteten Verband aufbringt, nach dem Wickeln des Verbands, jedoch vor dem Formen des Verbands aufzubringen, um zu vermeiden, daß freiliegende Formmasse an den Handschuhen desjenigen, der den Verband aufbringt, haftet. Dies wird in den Abschnitten, die den technischen Hintergrund betreffen, der US-Patente 4 667 661 und 4 774 937 beschrieben.
Die Patente '661 und '937 gehen das Problem der Haftung an, indem das Harz selbst mit einem Gleitmittel versehen wird. Die härtbare harzbeschichtete Lage wird mit einem Gleitmittel einer Gleitfähigkeitsvorbehandlung unterzogen, das a) an das Harz gebunden wird; b) dem Harz zugesetzt wird oder auf die Oberfläche der beschichteten Lage aufgetragen wird; oder c) in einer Komomation der beschriebenen Bindung und Oberflächenauftragung bereitgestellt wird. In vielen Fällen sind jedoch die klebrigen Eigenschaften von orthopädischen Verbänden erwünscht, beispielsweise wenn derjenige, der den Verband aufbringt, versucht, zu erreichen, daß das Ende des Verbands an der Oberfläche des aufgewickelten Verbands haftet, um die Aufbringung des Verbands zu beenden. Die Zugabe des Gleitmittels zu der Harzzusammensetzung erlaubt eine relative Gleitbewegung der harzbeschichteten Lage und erfordert eine Formgebung des Verbands in der Position und das Halten in der Position, um ein Gleiten zu verhindern.
Beschichtungen für Substrate mit einem geringeren Reibungskoeffizienten werden im US-Patent 4 100 309 mit dem Titel "Coated Substrate Having a Low Coeffcient of Friction Hydrophilic Coating and a Method of Making the Same" beschrieben. Diese Druckschrift beschreibt ein Substrat, das mit einem Polyvinylpyrrolidon-Polyurethan-Interpolymeren beschichtet ist. Die europäische Patentanmeldung 0 522 826 beschreibt die Verwendung eines mit Polyvinylpyrrolidon beschichteten Handschuhs beim Aufbringen von Harzsubstrat-Gußmaterialien. Die in jener Anmeldung beschriebene Erfindung stellt zwar einen erheblichen Fortschritt auf dem Gebiet der orthopädischen Verbände dar; es wurden jedoch bestimmte Mängel in bezug auf diese Handschuhe festgestellt. Der in der Patentanmeldung beschriebene Handschuh funktioniert in vielen Fällen zu gut. Dies heißt, daß die Gleitfähigkeit der Handschuhe in einem solchen Ausmaß vorhanden ist, daß zusätzliche Manipulationen beschränkt sind. Die Fähigkeit des Anwenders von Verbandmaterialien, Stifte und andere Gegenstände zu handhaben oder Folienverpackungen aufzureißen, um Zugang zu dem Verbandmaterial zu haben, ist durch die extreme Gleitfähigkeit der Handschuhe begrenzt. Ferner weist die Dauerhaftigkeit der Handschuhe ein Niveau auf, das nicht optimal ist.
Es wurde festgestellt, daß mit Polyvinylalkohol beschichtete Handschuhe eine akzeptable Dauerhaftigkeit und einen akzeptablen Grad der Gleitfähigkeit aufweisen, wobei jedoch viele der bisher bekannten Handschuhe unwirtschaftliche Hochtemperaturverfahren der Herstellung erfordem. Ferner ist das bevorzugte bzw. am besten wirksame thermisch reversible Gelbildungsmittel, das bei der bestehenden Polyvinylalkohol-Handschuhherstellung verwendet wird, toxisch und für medizinische Handschuhanwendungen nicht geeignet.

Zusammenfassende Darstellung der Erfindung

Die hier beschriebene Erfindung erlaubt es, eine Beschichtung bei Raumtemperatur und mit einer herkömmlichen Eintauchvorrichtung unter Verwendung von Eintauchparametern aufzubringen, wobei eine Trocknung und Härtung auf einem Kautschuk-Latex-Substrat in einer Abfolge und in Zeiten, die ohne weiteres mit einer herkömmlichen Eintauchausrüstung eingestellt werden können, erfolgt. Die auf diese Weise erstellten Beschichtungen weisen eine geeignete Haftung an dem Kautschuksubstrat auf. Die Handschuhe können ohne weiteres aus den Formen entnommen werden und weisen bei der Verwendung folgende Eigenschaften auf:
a) die beschichteten Handschuhe haften nicht an klebrigen Urethanpräpolymer-beschichteten Bändern;
b) die Beschichtung bleibt während der Aufbringung einer gewünschten Anzahl von Bändern funktionell;
c) die Beschichtung zeigt bei Benetzung mit Wasser ein bevorzugtes ausgewogenes Verhältnis von Gleitfähigkeit zu Griff, was es erlaubt, glatte Objekte, d. h. Stifte und Instrumente, aufzunehmen, zu handhaben und gegebenenfalls zu ergreifen, und die Beschichtung erlaubt es, Folienverpackungen aufzureißen und zu handhaben;
d) obwohl die Beschichtung bei Benetzung Wasser aufsaugt, ist sie weniger anfällig für eine Selbsthaftung als bestehende Polyvinylpyrrolidonprodukte; dies verhindert das Auftreten einer Blockierung unter Bedingungen hoher Feuchtigkeit und die Selbsthaftung; und
e) die erfindungsgemäße nasse Polyvinylalkohol-Tauchlösung wird durch Einverleiben von Rhamsan-Gummi so gemischt, daß sie sehr thixotrop ist. Relativ hohe Konzentrationen an zuvor gelöstem Rhamsan-Gummi erlauben die Herstellung von Handschuhen ohne Probleme des Rücklaufens ("runback") oder Abtropfens, die üblicherweise mit nicht-koagulierten Tauchlösungen bei der Handschuhherstellung verbunden sind.
Bei einer akzeptablen Beschichtung für die hier beabsichtigten Verwendungen muß folgendes erfüllt sein: a) der Handschuh und die Beschichtung dürfen nicht zu brüchig sein, wenn sie trocken sind; dies würde sich in einer Rißbildung und einem Abblättern der Beschichtung in dem Bereich der Handschuhe, der am stärksten gedehnt wird, d. h. dem Handgelenkende der Beschichtung, das während des Anziehens gestreckt wird, um den Handschuh über den Daumen zu ziehen, zeigen; b) die Beschichtung darf nicht zu gleitfähig sein, wenn sie naß ist, und muß eine ausreichende Menge an Vernetzungen behalten, wenn sie naß ist, um zu verhindern, daß die Beschichtung sich vom Handschuh löst, wenn er beim Verbinden verwendet wird; c) die Beschichtung muß eine ausreichende Dicke oder Verankerung aufweisen, so daß eine gewünschte Anzahl von Bändem des Verbandmaterials verarbeitet werden kann; d) die Beschichtung wird vorzugsweise bei Umgebungstemperatur oder mindestens bei Temperaturen unter 70ºC aufgebracht; und e) die Beschichtung sollte kostengünstig sein.
Polyvinylalkohollösungen in Wasser weisen die Tendenz zur Bildung von Newtonschen Flüssigkeiten auf und sind bei den meisten Viskositäten sehr fließfähig. Das Einverleiben einer festgelegten Menge an Rhamsan- Gummi als Verdickungstuittel führt in wirksamer Weise zu einer Ablagerung einer Schicht der Verbindung, die nicht abtropft oder zurückfließt, nachdem die während des Eintauchens angewandte Scherung aufgetreten ist. Das Stoppen des Rücklaufens oder zu starken Abtropfens der Polyvinylalkohollösungen führt zu Handschuhen, die ästhetisch akzeptabel sind und nicht zu Herstellungsproblemen des tropfenden, nicht-verdickten Materials führen. Diese Möglichkeit, die Rheologie einzustellen, erlaubt die Auswahl eines optimalen Verhältnisses von beitragenden Bestandteilen und erlaubt die Abscheidung auf einem Kautschuksubstrat aus einem kalten oder unbeheizten Tauchlösungstank.
Gleitfähige Handschuhe mit einer Polyvinylalkoholbeschichtung, wie sie im Oberbegriff von Anspruch 1 beschrieben sind, werden in FR-A- 2315382 beschrieben.
Es wurde jedoch festgestellt, daß das Einverleiben eines Verdikkungsmittels in Polyvinylalkohollösungen, die während des Eintauchverfahrens verwendet werden, um den Handschuh zu beschichten, einen Handschuh mit geeigneten physikalischen Eigenschaften erzeugen, während das Herstellungsverfahren vereinfacht wird. In Gemischen, die so formuliert sind, daß sie praktische Misch- und Übertragungseigenschaften aufweisen, die auf das Eintauchen anwendbar sind, kann weniger als 0,35% Rhamsan- Gummi des gesamten enthaltenden Wassers das Rücklaufen verlangsamen, führt jedoch nicht zu einer Immobilisierung; Gemische mit 0,35% bis 0,60% Rhamsan-Gummi des gesamten enthaltenen Wassers verhindern in wirksamer Weise das Tropfen und Rücklaufen nach dem Eintauchen. Es besteht die Gefahr des Rücklaufens, da die Handschuhformen, die bei dem Herstellungsverf ahren verwendet werden, oftmals um 180º nach oben gedreht werden, um die Form umzukehren und eine Glättung der Beschichtung zu bewirken. Wenn die aufgetragene Substanz zu leicht fließt, dann fließt sie zurück über die Form und bleibt auf der Form nach dem Abstreifen des Handschuhs, was zu einem Handschuh mit einem unsauberen übertropfen führt, was das Herstellungsverfahren beeinträchtigt.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung wird mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung erläutert, worin:
Fig. 1 ein Blockdiagramm des Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen Handschuhe ist; und
Figg. 2a-c schematische Diagramme sind, die den Grad des Eintauchens auf der Handschuhform der verschiedenen Abschnitte des Verfahrens zeigen.

Ausführliche Darstellung der Erfindung

In Fig. 1 ist ein Blockdiagramm eines allgemeinen Handschuhherstellungsverfahrens gezeigt, wobei zunächst Formen verwendet werden, bei denen es sich um Formen handeln kann, die in den US-Patenten 4 047 251 und 4 135 867 (Stockum) beschrieben werden. Die Form wird vor dem Beginn des Herstellungsverfahrens gereinigt 10, um eine gute formende Oberfläche sicherzustellen, und die Form wird durch einen Ofen 11 geführt, um die Form vorzuheizen. Die Form selbst wird in einen Koagulanzbehälter 12 getaucht, der ein Latexkoagulanz enthält, und zwar üblicherweise eine Lösung von Calciumnitrat und Alkohol oder Calciumnitrat und Wasser. Die Form wird aus dem Koagulanzbehälter entnommen und durch einen Trocknungsofen 13 geführt. Die Form kann zu diesem Zeitpunkt manipuliert und um 180º in eine aufrechte Position gedreht werden, um eine gleichmäßige Verteilung der Koagulanzschicht vor dem Trocknen zu bewirken. Die Form mit dem trockenen Koagulanz darauf wird dann in eine Latexlösung 14 eingetaucht. Das Vorhandensein des Koagulanz bewirkt eine Abscheidung der Latexverbindung auf der Form, und die Form wird aus dem Latexlösungsbehälter entnommen. Nach Entnahme der Form aus den Latexlösungsbehältern wird die Form oftmals erneut in eine aufrechte Position gebracht oder auf andere Weise manipuliert, um die Latexverbindung gleichmäßig über der Form zu verteilen, während das Koagulanz auf den Latex einwirkt, so daß der Latexfilm einer Gelbildung unterliegt. Diese Rotation gleicht jegliche nassen Latexläufe aus und stellt eine gleichmäßigere gesamte Dicke des fertigen Handschuhs sicher. Eine vollständigere Gelbildung des Films wird bewirkt, indem die Form durch einen Gelbildungsofen 15 geführt wird, der eine Gelbildung der Schicht bewirkt.
Nach der Gelbildung der Latexfilmschicht werden die Form und die Schicht in einen Auslaugbehälter 16 oder mehrere Behälter eingetaucht. Dieser Auslaugbehälter 16 enthält heißes Wasser, das verwendet wird, um jegliche wasserlösliche Materialien aus der Abscheidung zu entfernen. Die Handschuhe werden dann in die erfindungsgemäße gleitfähige Beschichtung in einen Polyvinylalkohol-Eintauchlösungsbehälter 17 getaucht. Die Formen werden dann erneut durch einen Härtungsofen 18 geführt, um die Polyvinylalkoholbeschichtung zu härten. Die Formen können dann wahlweise in einen Behälter 19 für ein pulverförmiger Eintauchtrennmittel getaucht werden, der eine Aufschlämmung aus Pulver und Flüssigkeit enthält. Die Formen werden dann entnommen und erneut in einem Ofen 20 getrocknet, um die Flüssigkeit zu entfernen, wobei die Pulverbeschichtung zurückbleibt. Die Handschuhe werden dann manuell von den Formen 21 entfernt, wobei das Verfahren es umfaßt, die Handgelenkenden der Handschuhe zu erfassen und sie nach unten über die Fingerspitzen zu ziehen. Dieses Verfahren dreht die Handschuhe um, die daher umgedreht werden müssen, damit die Polyvinylalkohol-beschichtete Seite der Handschuhe außen liegt.
Es ist daher leicht ersichtlich, daß das Verfahren, nach dem die Handschuhe hergestellt werden, im wesentlichen eine Reihe von Behältern und zugeordneten Öfen ist, in die eine Keramik- oder Kunststofform in Form einer Hand nacheinander getaucht wird. Jeder Behälter enthält eine Lösung, eine Aufschlämmung oder einen Latex. Die Menge an Flüssigkeit, die von den Formen aufgenommen wird, hängt vom Prozentsatz der Feststoffe, der Viskosität und den Zeiten des Eintauchens und der Entnahme aus den einzelnen Behältern ab. In der vorliegenden Erfindung wird eine Eintauchlösung verwendet, um dem schließlich erhaltenen ausgerüsteten Handschuh eine kontrollierte Gleitfähigkeit zu geben. Die Viskosität dieser Eintauchlösung wird durch die Verwendung einer überraschend großen Menge an Rhamsan-Gummi eingestellt, und sie wird bei Raumtemperatur aufgebracht.
Es wird nun auf die Figg. 2a, 2b und 2c Bezug genommen. Es ist darauf hinzuweisen, daß während des Verfahrens die Form in den Koagulanzbehälter bis zu einem Niveau 22 eingetaucht wird. Dieses Niveau befindet sich an einem Punkt höher auf der Handschuhform als das Niveau 23, bis zu dem die Form in den Latex eingetaucht wird (Fig. 2b). Schließlich wird die Form in den Behälter mit der Polyvinylalkohol-Eintauchlösung für den gleitfähigen überzug vorzugsweise nur bis zu einem Niveau eingetaucht, bei dem die Finger und ein erster Bereich der Handfläche bei einem Niveau 24 bedeckt sind (Fig. 2c). Durch Eintauchen der Handschuhform in das Koagulanz in einem Niveau höher als das Niveau, bis zu dem die Form in die Latexlösung eingetaucht werden soll, ist sichergestellt, daß Koagulanz vorhanden ist, um eine Koagulation des Latex auf der Form zumindest bis zu dem gewählten Niveau zu erreichen. Die bevorzugte Ausführungsform mit einer Polyvinylalkohol-Eintauchlösung, die nur die Finger und einen Bereich der Handfläche umfaßt, erzeugt eine gleitfähige Oberfläche auf den aktivsten Bereichen des Handschuhs, während einige Bereiche unbeschichtet belassen werden, so daß ein gewisser Grad an Reibungssteuerung möglich ist.
Nachstehend werden Beispiele für Eintauchlösungsformulierungen, die verwendet werden, um gleitfähige Beschichtungen bereitzustellen, vorgelegt. In den nachstehenden Beispielen ist darauf hinzuweisen, daß das Rhamsan-Gummi häufig mit einem Gewicht angegeben ist, das in nasser und trockener Form das gleiche ist. Dies hat seinen Grund in der Tatsache, daß das Rhamsan-Gummi zuvor in Wasser gelöst wird. Dies stimmt mit Latexformeln überein, die der Durchschnittsfachmann versteht. Die Bezugnahme auf Glutaraldehyd in trockener Form bedeutet nicht notwendigerweise trocken in einem strikten physikalischen Sinn. Auf den Glutaraldehyd wird Bezug genommen, so daß angenommen wird, daß er zu 100% in der aktiven Form vorliegt. Auf diese Weise angegebene Formeln sollten es einem Techniker erlauben, das Verhältnis von trockenen Bestandteilen in dem getrockneten Film, der auf dem Handschuh auftritt, sicherzustellen sowie den Prozentsatz der restlichen Feststoffe, die nach dem Trocknen und Härten verbleiben, zu bestimmen.
Der in den Beispielen normalerweise verwendete PVA wird durch die Handelsbezeichnung D2702 bezeichnet, unter der er von H. B. Fuller Company erhältlich ist. Dieser Produktcode identifiziert eine vollständig hydrolysierte Qualität von PVA und wird durch die Air Products Airvol 325-350-Reihe repräsentiert. Der PVA kann einen kleinen Prozentsatz an bakteriostatischem Mittel und ein Entschäumungsmittel in den entsprechenden Gemischen enthalten. Die Bezugnahme auf Cab-O-Sperse A-1695 bezieht sich auf eine kolloidale Dispersion von Quarzstaub in Wasser. Bei dieser Dispersion ist der pH-Wert mit Ammoniumhydroxid eingestellt. Dieses Material ist erhältlich von Cabot Corp., Cab-O-Sil Division. Igepal CO-630 ist ein oberflächenaktives Mittel vom ethoxylierten Nonylalkoholtyp. Einige der Formulierungen enthalten ein Polyvinylacetat in handelsüblicher Qualität, das von H. B. Fuller unter der Bezeichnung HBF 3996. erhältlich ist. Beispiel 1
Das vorstehende Gemisch ergab Handschuhe guter Qualität ohne signifikantes Zurücklaufen oder überlaufen der Eintauchlösung. Die Handschuhe waren gleitfähig, wenn sie naß waren, erlaubten dem Träger jedoch genügend taktile Reibung, um kleine Gegenstände, wie Stifte und Instrumente, zu handhaben. Beispiel 2
Beispiel 2 ergab schlechte Ergebnisse. Das Ablaufen der Eintauchlösung, nachdem der gebildete Handschuh auf der Form in eine vertikale Position gedreht wurde, führte zu einer unerwünschten Beschichtung der Form oberhalb des Handschuhbereiches. Es wurde daher festgestellt, daß diese Beschichtung nicht zufriedenstellend war. Beispiel 3
Beispiel 3 ergab einen Handschuh mit einer gleitfähigen Außenbeschichtung, die eine ausreichende taktile Reibung aufrechterhielt, um kleine Gegenstände zu handhaben.

Beispiel 4

Ein Gemisch aus 30 Teilen eines Polyurethanlatex, 20 Teilen Polyvinylpyrrolidon und 50 Teilen Polyvinylalkohol als Trockenverhältnisse wurde in einer Lösung mit Wasser, das Rhamsan-Gummi mit 0,296% des gesamten Wassers aufwies, gemischt. Diese Eintauchlösung ergab einen akzeptablen Film, wobei jedoch das Rücklaufen nach Umdrehen des Handschuhs sehr stark war.

Beispiel 5

Ein Gemisch aus 15 Teilen eines Polyurethanlatex, 10 Teilen Polyvinylpyrrolidon und 75 Teilen Polyvinylalkohol als Trockenverhältnisse wurde in eine Lösung mit Wasser, das Rhamsan-Gummi mit 0,21% des gesamten Wassers aufwies, gegeben. Dieses Beispiel ergab einen akzeptablen Film, das Rücklauf en war jedoch wiederum sehr stark.

Beispiel 6

Ein Gemisch aus 45 Teilen eines Polyurethanlatex, 30 Teilen Polyvinylpyrrolidon und 25 Teilen Polyvinylalkohol als Trockenverhältnisse wurde in eine Lösung mit Wasser, das Rhamsan-Gummi mit 0,29% des gesamten Wassers aufwies, gegeben. Diese Eintauchlösung ergab einen akzeptablen Film, wobei jedoch das Rücklaufen wiederum sehr stark war.

Beispiel 7

Ein Gemisch aus 30 Teilen eines Polyurethanlatex, 20 Teilen Polyvinylpyrrolidon und 50 Teilen Polyvinylalkohol als Trockenverhältnisse wurde in eine Lösung mit Wasser, das Rhamsan-Gummi mit 0,468% des gesamten Wassers aufwies, gegeben. Diese Eintauchlösung ergab einen akzeptablen Film und kein Rücklaufen bei Umdrehen der Form.

Beispiel 8

3,46 Teile Polyvinylalkohol, 0,2 Teile Qaurzstaub und 3,82 Teile Glycerin als Trockenverhältnisse wurden in eine Lösung mit Wasser, das Rhamsan-Gummi, das mit 0,51% des gesamten Wassers vorhanden war, aufwies, gegeben. Diese Eintauchlösung ergab einen akzeptablen Film ohne Rücklaufen.

Beispiel 9

3,46 Teile Polyvinylalkohol, 0,2 Teile Qaurzstaub und 7,65 Teile Glycerin als Trockenverhältnisse wurden in eine Lösung in Wasser, die Rhamsan-Gummi mit 0,49% des gesamten Wassers aufwies, gegeben. Diese Eintauchlösung ergab einen akzeptablen Film ohne Rücklaufen.
Es wurde also festgestellt, daß bei Gemischen, die so formuliert wurden, daß sie praktische Misch- und Übertragungseigenschaften, die auf das Eintauchen anwendbar sind, aufweisen, weniger als 0,35% Rhamsan- Gummi, bezogen auf das gesamte enthaltene Wasser, das Rücklaufen verlangsamt, jedoch nicht zu einer Immobilisierung führt. 0,35% bis 0,60% Rhamsan-Gummi, bezogen auf das gesamte enthaltene Wasser, stoppt in wirksamer Weise das Tropfen und Rücklaufen nach dem Eintauchen, d. h. beim Drehen des Handschuhs um 180º in eine aufrechte Position.
Glycerin war vorhanden, um für eine weichmachende Wirkung bei dem Überzug nach dem Trocknen zu sorgen. Dies verhinderte oder verringerte wesentlich das Ausmaß von Rißbildung und Abblättern der Beschichtung, die durch das Anziehen des Handschuhs hervorgerufen werden. Das Rhamsan- Gummi verdickte die Lösung ausreichend, um das Abtropfen und Rücklaufen, das bei nicht-verdickten Lösungen vorhanden ist, zu verhindern.

Claims

1. Gleitfähiger Handschuh zur Verwendung beim Aufbringen von Substraten, umfassend eine Grundlage aus einem elastomeren Material, das einen Innenraum zur Aufnahme einer Hand eines Trägers definiert, wobei die Grundlage eine äußere Oberfläche mit einer darauf aufgebrachten gleitfähigen Beschichtung mit einem Gehalt an einem Polyvinylalkohol aufweist, wobei die gleitfähige Beschichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß sie zusätzlich ein Verdickungsmittel enthält.

2. Handschuh nach Anspruch 1, wobei die Beschichtung etwa 20 bis 38 Gew.-% Polyvinylalkohol und 3 bis 8 Gew.-% Verdickungsmittel enthält.

3. Handschuh nach Anspruch 1 oder 2, wobei es sich beim Verdickungsmittel um eine hygroskopische Substanz handelt.

4. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei es sich beim Verdickungsmittel um Rhamsan-Gummi handelt.

5. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei es sich bei der Grundlage um Latex-Kautschuk handelt.

6. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Grundlage aus dem elastomeren Material einen Fingerbereich, einen Handflächenbereich und einen Handgelenkbereich zur Aufnahme der Finger einer Hand, der Handfläche einer Hand bzw. des Handgelenks einer Hand definiert und sich die gleitfähige Beschichtung über die Oberfläche des Fingerbereichs und eines Teils des Handflächenbereichs erstreckt und aufhört, bevor sie den Handgelenkbereich des elastomeren Materials erreicht.

7. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Beschichtung etwa 2 bis 5 Gew.-% pyrogenes Siliciumdioxid umfaßt.

8. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, ferner umfassend etwa 3 Gew.-% Glutaraldehyd.

9. Handschuh nach einem der. Ansprüche 1 bis 8, ferner umfassend etwa 10 bis etwa 50 % Polyvinylacetat.

10. Verfahren zur Herstellung eines gleitfähigen Handschuhs, umfassend folgende Stufen:

a) Bereitstellen einer Farm mit einer einer Hand angeglichenen Gestalt;

b) Beschichten der Form mit einer Schicht aus einem elastomeren Material unter Bildung einer handförmigen Hülle;

c) Eintauchen der Hülle in eine Lösung mit einem Gehalt an Polyvinylalkohol und einem Verdickungsmittel bei Umgebungstemperatur unter Bildung einer beschichteten Hülle; und

d) Entfernen der beschichteten Hülle aus der Lösung und Trocknen.

11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Hülle in die Lösung getaucht wird, während sie sich noch auf der Form befindet.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Beschichtungsstufe das Eintauchen der Form in ein Koagulatorbad unter Abscheidung einer koagulierenden Lösung darauf und anschließend das Eintauchen der Form in 4 eine Latexlösung, um darauf Latex als die elastomere Schicht abzuscheiden, umfaßt.

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die koagulierende Lösung zur Keagulation des Latex befähigt ist; die Form für eine ausreichende Zeitspanne mit der Latexlösung in Kontakt gehalten wird, um eine Härtung einer Latex-Gelschicht sich entwickeln zu lassen; und vor der Stufe d) der Handschuh erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird, um die Schicht aus Polyvinylalkohol und Verdickungsmittel zu trocknen.

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Form nach dem Eintauchen in die Latexlösung erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird, um den Latex vor dem Eintauchen in den Polyvinylalkohol und das Verdickungsmittel zu härten.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei der Handschuh nach dem Eintauchen in den Polyvinylalkohol und in das Verdickungsmittel umgedreht wird, um den Polyvinylalkohol und das Verdickungsmittel auf dem Latex gleichmäßig zu verteilen.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei es sich beim Verdickungsmittel um Rhamsan-Gummi handelt, der vorzugsweise in der Lösung in einem Anteil von etwa 0,3 bis etwa 0,7 Gew.-% der Gesamtlösung vorhanden ist.

17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei die Lösung 10 bis 70 Gew.-% Polyvinylalkohol, bezogen auf die gesamte Lösung, enthält.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, wobei die Lösung ferner Polyvinylacetat enthält.