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Die vorliegende Erfindung bezieht sich in allgemeiner Weise
auf die Druckwasser-Kernreaktoren und betrifft genauer das dem
Fachmann bekannte Problem der Notwendigkeit, im Falle einer
geplanten oder nicht-geplanten Reaktorabschaltung die Nachwärme aus
dem Reaktorkern abzuführen.
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Es sei zunächst daran erinnert, was man unter Nachwärme
eines Reaktors versteht. Wenn man einen Reaktor abschaltet, indem
man eine starke negative Reaktivität in den Kern einführt, wird
die Anzahl der Kernspaltungen bzw Fissionen in diesem letzteren
sehr schnell vernachlässigbar klein, in einem Zeitraum in der
Größenordnung von einigen Sekunden. Hingegen strahlt die
Radioaktivität der Fissionsprodukte, die sich im Kern während der
normalen Betriebszeit entwickelt haben, weiterhin eine große Energie
ab, die etwa 7% der Betriebsleistung zum Zeitpunkt der Abschaltung
des Reaktors darstellen kann. Es ist folglich nötig, unabhängig
von der Ursache der Abschaltung, insbesondere wenn sie während
eines Störfalls bei der Druckabsenkung des Primärkreises erfolgt,
über Abführeinrichtungen dieser Nachwärme aus dem Kern zu
verfügen, ohne die die Erhitzung zu katastropalen Zuständen führen
könnten, z.B. bis hin zum Schmelzen des Kerns.
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Traditionell werden zum Abführen der Nachwärme aus den
Druckwasserreaktoren bis heute drei Einrichtungen benutzt. Es sind
dies der Dampfgenerator, das Kühlsystem des Reaktors bei
Stillstand (RRA) und die Sicherheits-Injektionsvorrichtung (IS) für die
Störfalisituationen.
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Der Dampfgenerator, dessen Normalfunktion das Absorbieren
von Kalorien ist, kann nach dem Abschalten des Reaktors
selbstverständlich weiterhin die Rolle des Wärmetauschers mit dem
Primärkreis spielen. Dieser Vorgang, der einige Stunden dauern kann,
wird unwirksam, wenn Druck und Temperatur absinken auf 30 Bar bzw.
180ºC. Die Dampfgeneratoren und der Sekundärkreis sind nämlich
nicht für die Abführung von Kalorien bei niedriger Temperatur und
niedrigem Druck konzipiert.
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Von diesem Zeitpunkt an ist das Abschalt-Kühlsystem des
Reaktors (RRA) aktiv, das kaltes Wasser in den Primärkreis
einspeist.
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Auf diese Weise bringt man den Kern in etwa 15 Stunden auf
eine Temperatur unter 100ºC.
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Der Sicherheits-Injektionskreis (IS) ist dazu bestimmt, die
Sicherheitsabkühlung des Kerns und die schnelle Einführung von
negativer Reaktivität in diesen in allen Fällen sicherzustellen,
wo eine unerwünschte Druckabsenkung des Primärkreises eintritt,
die sogar zu einer vollständigen Unterbrechung diese Kreises
führen kann. Er erfüllt seine Funktion, indem er schnellstmöglich
borsäurehaltiges Kühlwasser in den Reaktorkern einleitet bzw.
einspritzt.
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Diese verschiedenen Vorrichtungen sind zufriedenstellend,
weisen jedoch eine gewisse Anzahl Schwachpunkte auf:
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- Die räumliche Entfernung der Kaltwasserquelle in bezug auf den
Kern kann sich immer als Ursache für ein mangelhaftes
Funktionieren dieser Vorrichtungen erweisen; je größer nämlich die
Anzahl der Geräte zwischen dem Kern und der Kältequelle ist, um
so größer ist das Ausfallrisiko (Rohrbruch, Ventil-,
Motordefekt, ...).
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- Die Beschaffenheit des GV (du GV) ermöglicht einen Betrieb nur
bei hohem Druck und hoher Temperatur. Bei niedrigem Druck und
niedriger Temperatur löst das RRA die GV (les GV) ab, um die
Nachwärme abzuführen. Im allgemeinen ist der
Betriebüberlappungsbereich der beiden Systeme schmal und erfordert eine
spezielle Prozedur.
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- Bei Eingriffen in die GV befindet sich der Wasserpegel im
Primärkreis in den warmen und kalten Rohrleitungen auf halber
Höhe. Die Rohrabzweigungen des RRA-Kreises befinden sich etwas
unterhalb dieses Pegels. Bezüglich des Betriebs des RRA bedarf
es spezieller Vorsichtmaßnahmen, um jedes Risiko von
Luftmitnahme und Hohlwirbelbildung (formation de vortex) zu vermeiden,
die zu einen Ausfall der Nachwärmeabführfunktion führen.
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- Nach einem Störfall mit Primärkühlmittelverlust können die GV
und das RRA total einsatzunfähig sein, selbst langfristig. Die
einzige Nachwärmeabführeinrichtung bleibt die
Sicherheitsinjektion IS, die ein aktives System ist. Selbst bei dieser Annahme
führt ein Ausfall der elektrischen Quellen zu einem Stillstand
der Nachwärmeabführung.
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Wie man an den wenigen obigen Beispielen sieht, können die
gegenwärtigen Systeme ausfallen und daraus könnten schwerwiegende
Folgen für den Reaktor und seine Umgebung resultieren.
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Verschiedene Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit der
Nachwärmeabführvorrichtung eines Reaktors wurden schon
vorgeschlagen. Praktisch alle vorgeschlagenen Lösungen bestehen darin,
direkt im Reaktorbehälter einen Hilfswärmetauscher vorzusehen.
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Zu diesem Thema kann man das CEA-Dokument FR-A-2500676
nennen, wo die Installation eines Wärmetauschers im
Reaktorbehälter vorgeschlagen wird, um dem Kühlmittel ohne Durchfließen der
Schleifen die Wärme zu entziehen. Damit ein solches System wirken
kann, muß jedoch das Kühlmittel zwischen dem Kern und dem
Wärmetauscher zirkulieren können. Diese Anordnung im Innern des
Behälters ist nicht beschrieben und außerdem unterscheidet sich der in
der Zeichnung vorgeschlagene Behälter total von den gegenwärtig
benutzten Behältern.
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Andere Dokumente, wie z.B. der Artikel "A water level
mitiated decay energy cooling system" von Charles W. FORSBERG vom
Oak Ridge National Laboratory, erschienen in der Zeitschrift
Nuclear Technology, Bd. 96, Seiten 229ff., November 1991,
präsentieren ebenfalls Wasserreaktoren mit integrierten
Wärmetauschern zur Nachwärmeabführung. Es sind raffinierte
"Wärmeschalter"-Systeme, die den Wärmeaustausch zwischen dem Primärkreis
und diesem Wärmetauscher steuern. Jedoch sind diese Systeme
platzaufwendig, nicht kompatibel mit den gegenwärtigen
Druckwasserreaktoren und eher für andere Zweige des Reaktorbaus bestimmt.
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Die vorliegende Erfindung hat genau eine Vorrichtung zur
Nachwärmeabführung aus dem Kern eines Reaktors zum Gegenstand, die
ermöglicht, wie bei der Vorrichtung der früheren Technik, durch
Benutzung eines Hilfswärmetauschers im Innern des Behälters die
vorhergehenden Probleme in allen Fällen zu lösen, wo der Behälter
mit Primärwasser gefüllt bleibt.
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Diese Vorrichtung zum Abführen der Nachwärme aus dem Kern
eines Druckwasserreaktors, eine haarnadelförmige
Primärwasserzirkulationsstrecke in dem Reaktorbehälter umfassend,
der zu diesem Zweck zwei konzentrische Mäntel aufweist, einen
ringförmigen Außenraum definierend, in dem sich das kalte
Primärwasser nach unten bewegt, und einen zylindrischen Innenraum,
der den eigentlichen Kern enthält, in dem das Primärwasser von
unten nach oben fließt und sich dabei durch den Kern erwärmt, ist
dadurch gekennzeichnet, daß sie umfaßt:
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- einen dritten Mantel, der einen zusätzlichen ringförmigen Raum
zwischen den beiden vorhergehenden Abteilen definiert, wobei
dieser ringförmige Raum an seiner Basis durch eine erste, im
unteren Teil des Außenraums mündende Öffnung mit dem kalten
Wasser des Primärkreises verbunden ist und in seinem oberen Teil
durch eine zweite, im Oberteil des Innenraums mündende Öffnung
mit dem warmen Wasser des Primärkreises;
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- einen Hilfswärmetauscher, in diesem zusätzlichen ringförmigen
Raum befindlich, wobei dieser Hilfswärmetauscher auf autonome
Weise mit einem sekundären, vorn Primärkühlwasser des Reaktors
unabhängigen Wärrneübertragungsfluid gespeist wird.
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Das Vorhandensein eines dritten Mantels und eines
zusätzlichen ringförmigen Raums zwischen dem Kern und der Peripherie des
Behälters ermöglicht, eine Zone zu schaffen, in der auf jeden Fall
eine Primärwasserzirkulatin stattfindet, entweder durch
Unterdruck-Effekt, wenn der Primärkreis noch in Betrieb ist, oder durch
Thermosiphon-Wirkung, wenn letztere Zirkulation unterbrochen ist.
Der in dem so geschaffenen zusätzlichen ringförmigen Raum
befindliche Hilfswärmetauscher wird unabhängig vom Primärkreis mit einem
zweiten Wärmeübertragungsfluid gespeist, das aus dem Reaktor
hinausgeleitet werden kann in irgendeine bekannte Kältequelle wie
z.B. Kondensator, Kühlturm etc., und die erfindungsgemäße
Vorrichtung ermöglicht somit in allen Situationen eine gute Abführung der
Nachwärme aus dem Kern, selbst nach einem Abschalten des Reaktors.
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Nach einer wichtigen Charakteristik der vorliegenden
Erfindung umfaßt eine Ausführungsart der Abführvorrichtung
Einrichtungen, um nach Schließen der ersten vorhergehenden Öffnung den
Unterdruck-Effekt in der Nähe der Basis des zusätzlichen
ringförmigen Raums zu erhöhen. Die Benutzung dieser Einrichtungen ist
nämlich manchmal nötig, wenn der Druckverlust der
Primärflüssigkeit durch den Kern zu groß wird und die Zirkulation der
Primärflüssigkeit
in dem zusätzlichen ringförmigen Raum gefährdet, wo
sich genau der Hilfwärmetauscher befindet.
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Zwei besonders vorteilhafte Ausführungsarten sind im Rahmen
der vorliegenden Erfindung vorgesehen, um diese Einrichtungen zum
Erhöhen des Unterdruck-Effekts zu realisieren.
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Bei einer ersten Ausfhrungsart umfassen besagte
Einrichtungen zur Erhöhung des Unterdruckeffekts Verschlußeinrichtungen
der ersten Öffnung und eine Reihe von radialen zylindrischen
Leitungen, die sich in der Umgebung der Basis des Kerns erstrecken,
in dem ringförmigen Außenraum, wobei besagte radiale zylindrische
Leitungen in Öffnungen münden, die zu diesem Zweck in dem
zusätzlichen ringförmigen Raum stellenweise auf dem Umfang des unteren
Teils des Zwischenmantels vorgesehen sind und in ihrer Wand mit
Längsschlitzen zum Kommunizieren mit dem ringförmigen Außenraum
versehen sind.
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Bei dieser ersten besonderen Ausführungsart ist es die
Strömung des Primärwasser um die Längsschlitze der zylindrischen
Leitungen herum, die einen größeren Unterdruckeffekt erzeugt, als
es die einfache erste Öffnung der generellen Vorrichtung konnte.
Außerdem werden die besten Resultate erzielt, wenn die
Längsschlitze zum Kommunizieren mit dem ringförmigen Außenraum in jeder
Leitung zwei an der Zahl sind und ihre azimutale Stellung auf der
Oberfläche der zylindrischen Leitung einen Winkel von etwa 80º
mit der Hauptrichtung des Abwärtsstroms im ringförmigen Außenraum
bildet.
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Bei der zweiten Ausführungsart der Einrichtungen zur
Unterdruckeffekterhöhung umfaßt die Vorrichtung im ringförmigen
Außenraum unter dem Hilfswärmetauscher eine ringförmige Kammer, die
durch eine Reihe von Öffnungen mit dem zusätzlichen ringförmigen
Raum kommuniziert und, durch einen ebenfalls ringförmigen Schlitz,
mit dem ringförmigen Außenraum, wobei besagte ringförmige Kammer
in radialer Richtung des Behälters eine Ausdehnung aufweist, die
in dem ringförmigen Außenraum eine Verengung schafft, die in Höhe
des vorhergehenden Schlitzes eine Erhöhung der
Strömungsgeschwindigkeit des in diesem ringförmigen Außenraum des
Hilfswärmetauschers abwärtsfließenden Primärfluids bewirkt.
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Bei dieser Ausführungsart ähnelt das angewandte
physikalische Prinzip dem vorhergehenden insofern, als die Erhöhung der
Unterdruckwirkung gleichzeitig durch die Anordnung des Schlitzes
in einer Zone, wo die Strömung des Fluids einen Unterdruck
hervorruft, und durch eine Einschränkung bzw. Drosselung des der
Strömung des Primärwasserkreislaufs in dem ringförmigen Außenraum
angebotenen Kanals erzielt wird.
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Die Erfindung wird besser verständlich durch die Lektüre
der nachfolgenden Beschreibung von mehreren Ausführungsbeispielen,
die erläuternd und nicht einschränkend sind und sich auf die
beigefügten Figuren 1 bis 4 beziehen:
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- die Figur 1 zeigt als Schnitt durch die Achse eine
schematische Ansicht eines Kernreaktors des Druckwassertyps,
versehen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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- die Figur 2 zeigt eine Schnittansicht desselben Reaktors
im Falle der Benutzung der ersten Ausführungsart der Einrichtungen
zur Erhöhung des Unterdruckeffekts;
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- die Figur 3 zeigt die Vorrichtung der Figur 2 in
explodierter halbperspektivischer Ansicht und ohne den Außenmantel des
Reaktors;
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- die Figur 4 zeigt als Schnitt durch die Achse eine
schematische Ansicht der zweiten Ausführungsart der Einrichtungen
zur Erhöhung des Unterdruckeffekts.
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In Figur 1 ist im einem Aufrißschnitt schematisch der
Behälter eines Kernreaktors des Typs mit gewöhnlichem Druckwasser
dargestellt.
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Bei diesem Reaktor, der versehen ist einer Vorrichtung zur
Nachwärmeabfuhr, Gegenstand der Erfindung, findet man
selbstverständlich die Grundkomponenten dieses Anlagetyps wieder, nämlich
mehrere Kaltwasser-Zuführungen 1 im oberen Teil des Behälters 2,
wobei dieses Wasser entsprechend den Pfeilen F in der Zeichnung
fließt, so daß es zunächst in einem ringförmigen Außenraum 3 nach
unten und anschließend nach oben fließt durch den Kern 4, wo es
sich erhitzt, indem es die Kalorien aufnimmt, die in dem nicht
dargestellten Dampfreaktor verbraucht werden. Zu diesem Zweck
verläßt das heiße Wasser den Behälter durch eine oder mehrere
Rohrleitungen 5, nachdem es den ringförmigen Außenraum 3
durchquert hat, mit Hilfe von Vorrichtungen eines bekannten Typs, die
für die vorliegende Erfindung nicht von Bedeutung sind. Das
beschriebene Zirkulationssystem entspricht selbstverständlich dem,
was man den Primärwasserkreis nennt, der anschließend den in der
Figur nicht dargestellten Dampfgenerator speist, wobei der
erzeugte Dampf dazu dient, Turbinen und dann Wechselstromgeneratoren
anzutreiben.
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Um die durch den Kern 4 erzeugte Nachwärme nach einer
Unterbrechung der Kettenreaktion abzuführen, umfaßt die
erfindungsgemäße Vorrichtung im wesentlichen einen zusätzlichen oder
dritten Mantel 7, der mit dem Innenmantel 6 des Außenraums 3 einen
zusätzlichen ringförmigen Raum 8 schafft. Erfindungsgemäß enthält
dieser Ringraum 8 einen oder mehrere Wärmetauscher 9, autonom
versorgt durch ein sekundäres Wärmeübertragungsfluid, das in 13
eintritt und in 14 austritt. Dieses sekundäre
Wärmeübertragungsfluid ermöglicht das erwünschte Abführen der Nachwärme aus dem
Behälter und es tauscht seinerseits seine Kalorien aus mit einer
beliebigen Kältequelle bekannter Art, z.B. einem Kühlturm, einem
Kondensator etc.. Dieses sekundäre Wärmeübertragungsmittel kann
beliebig sein und je nach Fall einphasig oder zweiphasig. Im Falle
eines Wasserreaktors kann eine gute Wahl darin bestehen, als
sekundäre Flüssigkeit gewöhnliches Wasser zu verwenden.
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Damit eine solche Vorrichtung wirkungsvoll ist, muß das
Wasser in dem Reaktorbehälter zwischen dem Kern und dem
Wärmetauscher kontinuierlich fließen, und diese Zirkulation darf den
Normalbetrieb des Reaktors möglichst wenig stören. Die hier
präsentierte Erfindung beschreibt die Inneneinrichtung des
Behälters, um diese Zirkulation zu erhalten.
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Es ist nötig, daß das heiße Wasser des Kerns am
Wärmetauscher 9 entlangfließen kann. Diesem Zweck dienen zwei Öffnungen.
Die erste Öffnung 12 befindet sich im unteren Teil des
zusätzlichen ringförmigen Raums 8 und verbindet diesen letzteren mit dem
abwärtsfließenden Teil des kalten Kühlwassers vor seinem Eintritt
in den Kern; die zweite Öffnung 11 befindet sich in dem dritten
Mantel 7 über den Wärmetauschern 9 und unterhalb der Ebene der
Eintritts- und Austrittsrohre 1 und 5 des Primärwassers. Diese
Öffnung 11 ist außerdem meistens vielfach und umfaßt eine Anzahl
Löcher, die auf dem Umfang des dritten Mantels 7 verteilt sind.
Auf diese Weise kommuniziert der zusätzliche ringförmige Raum 8
mit dem über dem Kern 4 befindlichen und häufig "oberes Plenum"
genannten Raum.
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Das Entlangfließen des in dem zusätzlichen ringförmigen
Raum 8 zu kühlenden heißen Wassers an den Wärmetauschern 9 findet
statt unter der Wirkung von zwei verschiedenen Prozessen, die je
nach Fall gleichzeitig wirken können oder, im Gegenteil, getrennt,
je nach dem, ob das Primärwasser im Reaktor zirkuliert oder nicht.
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Wenn nämlich dieses Primärwasser zirkuliert, reicht sein
Fließen aus, um in Höhe der ersten Öffnung 12 in dem zusätzlichen
ringförmigen Raum 8 einen Unterdruck zu erzeugen, der das heiße
Wasser aus dem oberen Plenum 10 durch die Öffnungen 11 in diesen
Raum saugt.
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Wenn hingegen die Primärwasserzirkulation stillsteht, ist
das System so dimensioniert und konzipiert, daß die durch den Kern
abgestrahlte Nachwärme ausreicht, um einen Thermosyphon-Effekt zu
erzeugen, der das heiße Wasser in dem zusätzlichen ringförmigen
Raum 8 in eine Abwärtsbewegung versetzt.
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Wie schon angegeben, tritt das Wärmeübertragungsmittel
durch die Leitung 1 ein, bewegt sich im ringförmigen Raum 3 nach
unten und im Kern 4, wo es sich erhitzt und Druck verliert, nach
oben, ehe es in 5 den Behälter verläßt. Im unteren Teil des
ringförmigen Raums 3 wird in dem ringförmigen Raum 8 ein Unterdruck
erzeugt. Da dieser Unterdruck höher ist als der Druckverlust im
Kern 4, wird das in 8 befindliche Fluid angesaugt von dem aus 3
kommenden. Das Wärmeübertragungsmittel im ringförmigen Raum 8
bewegt sich also nach unten. Wenn aus der Schleife 1 kein Fluid
mehr kommt (z.B. durch einen Riß oder einen Stillstand der Pumpen,
nicht dargestellt in der Zeichnung), entsteht ein natürlicher
Kreislauf zwischen dem Kern und den Wärmetauschern 9, über die
Öffnungen 11 und 12. Der Vorteil dieser Anordnung der Komponenten
in dem Behälter ist, daß das den Raum 8 durchquerende Fluid durch
zwei komplementäre Kräfte bewegt wird, wovon die eine die
erzwungene, auf dem Hauptkreislauf beruhende, aus dem Zweig 1 kommende
wärmeströmung ist, und die andere die natürliche Wärmeströmung.
Die eine oder die andere der beiden Kräfte ist notwendig. Es gibt
keine Strömungsrichtungsumkehrung beim Übergang von der einen zur
anderen Kraft oder beim Ausbleiben von einer von ihnen. Aus diesem
Grund ermöglicht die Vorrichtung, dem Reaktor Leistung zu
entziehen, unabhängig vom Niveau des Drucks und der Temperatur des
Primären
Wärmeübertragungsmittels und unabhängig vom Zustand der
Schleifen.
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Man kann feststellen, daß, wenn die Druckverluste des Kerns
4 zu groß sein sollten, in Höhe des Zusammenflusses 12 zusätzliche
Einrichtungen zum Verbessern des Unterdruckeffekts installiert
werden sollten. Beispielhaft sind solche Einrichtungen in den
Figuren 2 und 3 dargestellt.
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In Figur 2, die die erste Ausführungsart der Einrichtungen
zur Erhöhung des Unterdrucks darstellt, wurde die in 12
befindliche Öffnung verschlossen und ersetzt durch eine Serie von kleinen
Öffnungen 15, die sich radial auf dem Mantel 6 befinden. Diese
Öffnungen 15 kommunizieren durch eine Serie von radialen Leitungen
16 mit zylindrischer oder quasi-zylindrischer Form, die den
ringförmigen Raum 3 radial durchqueren, mit dem Außenraum 3. In jeder
Leitung sind zwei Längsschlitze 17 vorgesehen, die der Verbindung
mit dem ringförmigen Raum 3 dienen. Die azimutale Stellung dieser
Schlitze bildet einen Winkel etwa 80º mit der Hauptrichtung der
Abwärtsströmung in dem ringförmigen Raum 3, um so einen größeren
Unterdruck-Effekt zu erzielen. Da die Saugwirkung ebenfalls
abhängt von der Geschwindigkeit des in dem ringförmigen Raum 3
abwärtsfließenden Fluids, ermöglicht eine lokale Verengung 18
dieses Raums in Höhe der Schlitze bei Bedarf den Unterdruck-Effekt
zu erhöhen.
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In Figur 3 sind, nach Wegnahme des Behälters 2, zwei
radiale Leitungen 16 auf dem Mantel 6 des Außenraums dargestellt,
perspektivisch gesehen und eine davon geschnitten. Der Pfeil F zeigt
den Weg des durch die radialen Leitungen 16 und die Schlitze 17
aus dem zusätzlichen ringförmigen Raum 8 kommenden Wassers in den
Kern 4.
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In Figur 4 sieht man die zweite Ausführungsart der
Einrichtungen zum Erhöhen des Unterdrucks in dem ringförmigen Raum 8. In
dem den Mantel 6 und den Behälter 2 durchlaufenden Teil und
unterhalb der Unterseite des Wärmetauschers 9 wurde eine Verengung 19
geschaffen, um die Geschwindigkeit des in dem Raum 3
abwärtsströmenden Fluids zu erhöhen. An der Stelle, wo die Geschwindigkeit am
höchsten ist, ermöglicht ein Schlitz 20, geschaffen in einer
ringförmigen Kammer 22, rings um den Mantel 6 herum, das Kommunizieren
zwischen dem ringförmigen Raum 8 und dem ringförmigen Raum 3.
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Selbstverständlich ist die Verbindung 12 geschlossen. Die
ringförmige Kammer 22 kommuniziert durch Öffnungen 24 mit dem
zusätzlichen ringförmigen Raum 8.
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Die Verbindung 11 zwischen dem ringförmigen Raum 8 und dem
oberen Plenum 10 kann eine Reihe einfacher Löcher sein. Eine
eventuelle Option zum Verbessern des Systems durch das Erzeugen eines
Überdrucks besteht darin, daß diese Verbindungen gebildet werden
durch kurze Rohre, von denen eine Seite auf den vorhergehenden
Löchern befestigt ist und das andere Ende sich auf der Seite des
oberen Plenums 10 befindet, mit der Öffnung der Hauptrichtung der
Strömung im Plenum 10 zugewandt.
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Um die natürliche Wärmeströmung zu verbessern, ist der
Wärmetauscher 9 bezüglich des Kerns 4 so hoch wie möglich angeordnet.
Die Verbindung 11 muß sich oberhalb des Wärmetauschers 9 aber
unterhalb der Rohrleitungen 1 und 5 befinden, denn sie bestimmen
den minimalen Wasserpegelstand in dem Behälter.