-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein hochfestes Stahlblech mit einer Zugfestigkeit von nicht weniger als
400 N/mm2 und einer hohen Preßverformbarkeit,
das für
die Verwendung als Innen- und Außenbleche von Kraftfahrzeugen
geeignet ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher Bleche.
-
Hochfeste Stahlbleche werden bislang
für Karosseriebauteile,
Außenkarosserieteile
und dergleichen bei Kraftfahrzeugen verwendet, um das Gewicht der
Kraftfahrzeugkarosserie zu vermindern. Solche hochfesten Stahlbleche
für Kraftfahrzeuge
müssen
notwendigerweise preßverformbar
sein und gleichzeitig eine ausreichende Festigkeit aufweisen, um
die Sicherheit der Kraftfahrzeuge zu gewährleisten. Da ferner in jüngster Zeit
die Bestimmungen hinsichtlich der gesamten Abgasemissionen beträchtlich
verschärft
wurden, besteht zukünftig
ein großer
Bedarf an hochfesten Stahlblechen mit einer höheren Festigkeit.
-
Andererseits werden diese Stahlbleche
bisweilen bei Temperaturen nicht unter 900°C wärmebehandelt, um durch das
Umformen verursachten Verzug zu beseitigen oder um den Widerstand
gegen Versprödung beim
zweiten Umformen zu erhöhen,
oder diese Stahlbleche werden aufgrund von Schweißen, Löten oder
dergleichen auf eine hohe Temperatur gebracht, so daß es ferner
wünschenswert
ist, daß sich
diese Stahlbleche bei hohen Temperaturen kaum entfestigen.
-
Ferner ist es unter dem Gesichtspunkt
der Rostvermeidung, was in jüngerer
Zeit für
besonders wichtig gehalten wird, wünschenswert, daß mit den
Stahlblechen verschiedene Plattierungen leicht ausgeführt werden können.
-
Die charakteristischen Eigenschaften,
die für
ein hochfestes Stahlblech mit hoher Verformbarkeit, das für Kraftfahrzeuge
geeignet ist, erforderlich sind, werden im folgenden aufgelistet:
- (1) Die Verformbarkeit ist groß.
- (2) Der r-Wert ist hoch.
- (3) Das Streckgrenzenverhältnis
ist niedrig.
- (4) Die ebene Anisotropie einer Materialqualität ist niedrig.
-
Diesbezüglich ist z.B. in der offengelegten
japanischen Patentanmeldung Nr. 57-181361 ein für das Preßverformen in großem Maßstab kaltgewalztes
Stahlblech, das eine hervorragende Steifheit (hoher E-Modul) aufweist
sowie ein Herstellungsverfahren offenbart. Ein Verfahren zur Herstellung
eines kaltgewalzten Stahlbleches zum Tiefziehen mit langsamer Alterungseigenschaft
und geringer Anisotropie ist in der offengelegten japanischen Patentanmeldung
Nr. 58-25436 offenbart. Bei beiden Anmeldungen wird ein Stahl mit
ultraniedrigem Kohlenstoffgehalt als Grundmaterial verwendet und
Nb, Ti und andere Legierungselemente werden in Spurenmengen beigegeben.
Ferner werden die Bedingungen für
das Durchlaufglühen
geregelt. Darüber
hinaus wird Phosphor als Festigungselement verwendet, um eine hohe
Zugkraft vorzusehen, da Phosphor die Materialqualität weniger
beeinträchtigt
und hervorragend den Mischkristall verfestigen kann. Die Zugfestigkeitsgrenze
dieser Stähle
mit ultraniedrigem Kohlenstoffgehalt und Phosphorzusatz bewegt sich
etwa bei höchstens
400 N/mm2 und es ist klar, daß ein Komponentensystem,
das einen Stahl mit ultraniedrigem Kohlenstoffgehalt verwendet,
dem ein Mischkristall festigendes Element zugegeben ist, nur schwierig
an die Anforderungen an die hohe Festigkeit von Stahlblechen unter
Berücksichtigung
einer Verringerung des Karosseriegewichts des Kraftfahrzeuges, was
voraussichtlich in naher Zukunft schnell vonstatten gehen wird,
angepaßt
werden kann.
-
Hinsichtlich der ebenen Anisotropie,
die voraussichtlich strengeren Anforderungen in der Zukunft unterworfen
sein wird, ist eine Beschreibung in der obenerwähnten offengelegten japanischen
Patentanmeldung Nr. 58-25436 offenbart, in der jedoch die Stahlbleche
eine niedrige Zugfestigkeit von 300 N/mm2 aufweisen.
-
Neben den Mischkristall verfestigten
Stahlblechen mit Phosphorzusatz, die als Basis einen Stahl mit ultraniedrigem
Kohlenstoffgehalt, wie oben beschrieben, verwenden, werden als hochzugfeste
Stahlbleche mit anderen Verfestigungsmechanismen Stahlbleche eingesetzt,
die durch eine Gefügeumwandlung
verfestigt sind (zweiphasenverfestigte Stahlbleche) und die durch
Ausscheidung verfestigt sind.
-
Bei den Stahlblechen mit umgewandeltem
Gefüge
ist es einfach, ein niedriges Streckgrenzenverhältnis und hervorragende Dehnung
zu erreichen. Diese Stähle
sind aber nicht für
das Tiefziehen aufgrund ihres niedrigen r-Wertes geeignet.
-
Andererseits ist ein ausscheidungsverfestigtes
Stahlblech, ein sogenanntes HSLA (hochfeste/niedriglegierte) Stahlblech,
ein Stahl, der für
elektrische Haushaltsgeräte
ebenso wie für
Kraftfahrzeuge verwendet wird und dem Si, Mn, Nb und dergleichen
zulegiert wird, wobei die Mischkristallverfestigung durch Si und
Mn, die Verfestigung aufgrund der Ausscheidung von Kohlenstoffnitrid
des Nb und die Verfestigung aufgrund der dadurch verursachten Kristallverfeinerung
genützt
werden. Ein Nachteil dieses Stahlbleches jedoch ist der hohe Steckgrenzenwert,
wodurch die Einsatzbedingungen beschränkt sind.
-
Die ausscheidungsverfestigten Stahlbleche
werden im folgenden mit bezug auf den druckschriftlichen Stand der
Technik beschrieben.
-
In der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 54-27822 ist ein Verfahren zur Herstellung eines hochfesten,
kaltgewalzten und ausscheidungsverfestigten Stahlbleches offenbart.
-
In der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 55-16214 ist ein Verfahren zur Herstellung eines hochfesten
kaltgewalzten Stahlbleches zum Tiefziehen offenbart. In beiden Veröffentlichungen
jedoch übersteigt das
Streckgrenzenverhältnis
70%, wobei in fast allen Fällen
80% nicht unterschritten werden.
-
Ferner offenbart die offengelegte
japanische Patentanmeldung Nr. 55-152128 ein Verfahren zur Herstellung
eines ausscheidungsverfestigten Stahlbleches, wobei ein hochfestes
kaltgewalztes Stahlblech mit niedrigem Streckgrenzenverhältnis und
hervorragender Verformbarkeit durch Durchlaufglühen hergestellt wird, wobei
aber auf die Tiefziehbarkeit des Stahlbleches nicht eingegangen
wird.
-
Darüber hinaus offenbart die offengelegte
japanische Patentanmeldung Nr. 57-35662 hinsichtlich kohlenstoffarmer
Ti-IF-Stählen
(Interstitial Free/mit freien Zwischengitterplätzen) ein kaltgewalztes Stahlblech
zum Ultratiefziehen, das eine hervorragende Zweitverformbarkeit
aufweist. Die offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 60-92453
offenbart ein kaltgewalztes Stahlblech zum Löten und Schweißen, das
hervorragende Tiefzieheigenschaften aufweist. Die Zugfestigkeit
des kaltgewalzten Stahlbleches beträgt weniger als 400 N/mm2 in der offengelegten japanischen Patentanmeldung
Nr. 57-35662 gemäß eines
Beispiels, bei dem die angestrebte Zugfestigkeit von 400 N/mm2 der vorliegenden Erfindung nicht erreicht
wird. Ferner ist Si eine wesentliche Komponente bei der vorliegenden
Erfindung und dessen Bereich ist auf 0,1–1,2 Gew.-% beschränkt, wohingegen
Si in den Ansprüchen
der offengelegten japanischen Patentanmeldung 60-92453 nicht definiert ist
und ein Si-Gehalt nicht mehr als 0,09 Gew.-% in den Beispielen beträgt, was
sich von der vorliegenden Erfindung wesentlich unterscheidet, bei
der eine Wirkung des Si wirkungsvoll genützt wird.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein hochfestes Stahlblech und ein Verfahren zu dessen Herstellung
bereitzustellen, wobei ein kohlenstoffarmer Stahl, der einen höheren Kohlenstoffgehalt
als herkömmliche
ultrakohlenstoffarme Stähle
besitzt, als Grundmaterial eingesetzt wird, die Bildung freier Zwischengitterplätze (IF-Bildung)
durch Zugabe von Ti durchgeführt
wird und die zuzulegierenden Bestandteile genau eingestellt werden,
wodurch eine Zugfestigkeit von nicht weniger als 400 N/mm2 mit einem Streckgrenzenverhältnis von
weniger als 70% erhalten wird, das geringer als das Streckgrenzenverhältnis von
herkömmlichen ausscheidungsverfestigten
Stählen
ist, eine geringe ebene Anisotropie erhalten wird und schließlich eine
Entfestigung, die aus anormalem Kristallwachstum bei Wiedererwärmung resultiert,
kaum auftritt.
-
Die vorliegende Erfindung basiert
auf der Erklärung
der Tatsache, daß ein
kohlenstoffarmes/Ti-reiches Komponentensystem, dem Si zulegiert
wird, eine vollständige
IF-Bildung vollzieht, wodurch ein hochfestes Stahlblech mit niedrigem
Streckgrenzenverhältnis
und geringer ebener Anisotropie als Ergebnis wiederholter verschiedener
Versuche und Untersuchungen erhalten werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird die obige Aufgabe durch
ein hochfestes Stahlblech gelöst,
das zum Preßverformen
angepaßt
ist und eine Zusammensetzung umfaßt, enthaltend:
C: 0,021
Gew.-% bis weniger als 0,1 Gew.-%,
Si: von 0,1 Gew.-% bis 1,2
Gew.-%,
Mn: nicht mehr als 3,0 Gew.-%,
Ti: Verhältnis effektives
*Ti (Gew.-%)/C (Gew.-%) von 4 bis 12,
wobei die Gleichung
wirksames
*Ti (Gew.-%) = Ti (Gew.-%) – 1,5
S (Gew.-%) – 3,43
N (Gew.-%) gilt,
B: von 0,0005 Gew.-% bis 0,005 Gew.-%,
Al:
nicht mehr als 0,1 Gew.-%,
P: nicht mehr als 0,1 Gew.-%,
S:
nicht mehr als 0,02 Gew.-%,
N: nicht mehr als 0,005 Gew.-%,
und
eines oder mehrere der folgenden Elemente
Cr: von 0,05 Gew.-%
bis 1,5 Gew.-%,
Ni: von 0,6 Gew.-% bis 2,0 Gew.-%,
Mo:
von 0,05 Gew.-% bis 1,0 Gew.-%,
Cu: von 0,3 Gew.-% bis 1,5
Gew.-%,
und Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen.
-
Das erfindungsgemäße hochfeste Stahlblech kann
weiter auf Kosten des restlichen Eisens ein oder mehrere Elemente
enthalten, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind:
V: von 0,02
Gew.-% bis 0,2 Gew.-%,
Nb: von 0,02 Gew.-% bis 0,2 Gew.-% und
Zr:
von 0,02 Gew.-% bis 0,2 Gew.-%.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
eines hochfesten Stahlbleches, das für die Preßverformung angepaßt ist,
umfaßt
die folgenden Schritte zum:
Herstellen einer Stahlbramme, enthaltend
C:
0,021 Gew.-% bis weniger als 0,1 Gew.-%,
Si: von 0,1 Gew.-%
bis 1,2 Gew.-%,
Mn: nicht mehr als 3,0 Gew.-%,
Ti: Verhältnis effektives
*Ti (Gew.-%)/C (Gew.-%) von 4 bis 12,
wobei die Gleichung
wirksames
*Ti (Gew.-%) = Ti (Gew.-%) – 1,5
S (Gew.-%) – 3,43
N (Gew.-%) gilt,
B: von 0,0005 Gew.-% bis 0,005 Gew.-%,
Al:
nicht mehr als 0,1 Gew.-%,
P: nicht mehr als 0,1 Gew.-%,
S:
nicht mehr als 0,02 Gew.-%,
N: nicht mehr als 0,005 Gew.-%,
und
eines oder mehrere der folgenden Elemente
Cr: von 0,05 Gew.-%
bis 1,5 Gew.-%,
Ni: von 0,6 Gew.-% bis 2,0 Gew.-%,
Mo:
von 0,05 Gew.-% bis 1,0 Gew.-%,
Cu: von 0,3 Gew.-% bis 1,5
Gew.-%,
ferner umfassend das Erhitzen der Stahlbramme in einem
Temperaturbereich von 1100°C
bis 1280°C
und Warmwalzen der Stahlbramme zur Herstellung eines warmgewalzten
Bleches.
-
Bei dem Verfahren zur Herstellung
eines hochfesten Stahlbleches kann nach dem Glühen elektroplattiert oder schmelzgetaucht
werden.
-
Für
ein besseres Verständnis
der Erfindung wird auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen. In
diesen zeigen:
-
1 Beziehungen
zwischen den Zugeigenschaften und dem Si-Gehalt,
-
2a einen
Graph, der die Beziehungen zwischen dem C-Gehalt und dem Gewichtsverhältnis *Ti/C darstellt,
die die Korngröße des warmgewalzten
Bleches nach Wiedererwärmen
auf 1000°C
beeinflussen,
-
2b einen
Graph, der die Beziehungen zwischen dem C-Gehalt und dem Gewichtsverhältnis *Ti/C darstellt,
die die Korngröße des kaltgewalzten
Bleches nach Wiedererwärmen
auf 1000°C
beeinflussen,
-
3a eine
(200) Polfigur eines Stahlbleches ohne Si-Gehalt,
-
3b eine
(200) Polfigur eines Stahlbleches mit einem Si-Gehalt von 1 Gew.-%,
-
3c eine
(200) Polfigur eines Stahlbleches mit einem Si-Gehalt von 1,5 Gew.-%
und
-
3d eine
(200) Polfigur eines Stahlbleches mit einem Si-Gehalt von 2,0 Gew.-%.
-
Weiter werden die Versuchsergebnisse,
die die Grundlage der vorliegenden Erfindung bilden, beschrieben.
-
Zwölf verschiedene kaltgewalzte
Stahlbleche mit einer Blechdicke von 0,70 mm, die eine chemische Zusammensetzung
von C: 0,05 Gew.-%, Mn: 0,5 Gew.-%, Ti: 0,2 Gew.-%, B: 0,0005 Gew.-%,
Al: 0,05 Gew.-%, P: 0,01 Gew.-%, S: 0,001 Gew.-%, und N: 0,0015
Gew.-% besaßen
und deren Si-Gehalt in einem Bereich von 0–2,60 Gew.-% geändert wurde,
wurden hergestellt und in einem Glühofen bei 700°C wärmebehandelt.
-
Die geglühten Stahlbleche wurden einem
Zugversuch unterworfen.
-
Die Ergebnisse des obigen Versuchs
hinsichtlich der verschiedenen Beziehungen zwischen den Zugeigenschaften
und dem Si-Gehalt sind in 1 gezeigt.
-
Wie aus 1 ersichtlich, wurde ein niedriges Streckgrenzenverhältnis, eine
hohe Dehnung und hohe durchschnittliche r-Werte in einem Bereich
von 0,1–1,2
Gew.-% Si erhalten. Diese Wirkungen des Si sind einer ferritreinigenden
Funktion des Si zuzurechnen.
-
Ferner wurde mit Bezug auf Stahlbleche,
die preßverformbar
sind und sich nicht leicht bei hohen Temperaturen natürlich entfestigen,
die Beziehung zwischen C und Ti durch die folgenden Versuche untersucht.
-
32 Arten von Stahlmaterialien, bei
denen die chemische Zusammensetzung Si: 0,5 Gew.-%, Mn: 0,3 Gew.-%,
B: 0,0012 Gew.-%, Al: 0,04 Gew.-%, P: 0,05 Gew.-% und S: 0,010 Gew.-%
betrug und der C- und Ti-Gehalt unterschiedlich geändert wurde,
wurden auf 1200°C
erwärmt,
daraufhin bei einer Endwalztemperatur von 900°C warmgewalzt und bei einer
Temperatur von 550°C
aufgewickelt, um warmgewalzte Bleche mit einer Dicke von 3,00 mm
bereitzustellen. Ferner wurde bei einem Teil der warmgewalzten Bleche
Zunder entfernt, die daraufhin mit einem Abnahmeverhältnis von
75% kaltgewalzt wurden und dann bei 800°C für 40 Sekunden durchlaufgeglüht wurden,
bei 20°C/Sekunde
abgekühlt
wurden (ohne übermäßiges Auslagern)
und die daraufhin bei einem Dehnungsverhältnis von 0,8% nachgewalzt
wurden, um kaltgewalzte Bleche mit einer Dicke von 0,75 mm zu schaffen.
-
Die so erhaltenen warmgewalzten und
kaltgewalzten Bleche wurden bei 1000°C für eine Stunde wärmebehandelt,
dann mit 5°C/Sekunde
gekühlt,
woraufhin die Korngröße gemessen
wurde. Ergebnisse dieser Messung sind in den 2a und 2b zusammengefaßt.
-
Die 2a und 2b zeigen die Beziehungen
zwischen dem Kohlenstoffgehalt in Gewichtsprozent und dem Verhältnis wirksamer
*Ti-Gehalt (Gew.-%)/C-Gehalt (Gew.-%) (wirksamer *Ti-Gehalt (Gew.-%)
= Ti (Gew.-%) – 1,5S
(Gew.-%) – 3,43N
(Gew.-%), die die Korngröße beeinflussen.
Wie aus den Figuren ersichtlich, wird die Korngrößenzahl groß, wenn das Verhältnis wirksamer
*Ti-Gehalt (Gew.-%)/C-Gehalt (Gew.-%) sowohl für die warmgewalzten Bleche
als auch für
die kaltgewalzten Bleche nicht kleiner als 4 wird, so daß ein wirksamer
*Ti-Gehalt von nicht weniger als 4 ausreichend ist, um den Kohlenstoff
zu binden.
-
Wie oben beschrieben, wird selbst
nach einer Wärmebehandlung
bei 1000°C
keine Kornvergröberung beobachtet,
wenn der Kohlenstoffgehalt weniger als 0,01 Gew.-% beträgt und das
Verhältnis
wirksamer *Ti-Gehalt (Gew.-%)/C-Gehalt (Gew.-%) nicht geringer als
4 ist und schließlich
die Korngrößenzahl
nicht weniger als 7 angibt.
-
Es sollte festgehalten werden, daß hinsichtlich
der Korngröße nach
dem Erwärmen
keine Entfestigung stattfindet, vorausgesetzt, daß die Korngrößenzahl
nicht weniger als 7 beträgt.
-
Gemäß der obigen Ergebnisse sollte,
um abnormales Kornwachstum während
des Wiedererwärmens, also
Entfestigung, zu verhindern, der Kohlenstoffgehalt nicht weniger
als 0,01 Gew.-% betragen und das Verhältnis des wirksamen *Ti-Gehaltes
(Gew.-%)/C-Gehaltes (Gew.-%) nicht geringer als 4 sein. Aus diesem Grund
ist es erforderlich, daß die
erzeugten feinen Karbide des Ti-Systems selbst während des Wiedererwärmens relativ
stabil bleiben, so daß sie
wirkungsvoll das abnormale Kornwachstum einschränken.
-
Ferner wurde als Ergebnis detaillierter
Versuche herausgefunden, daß der
Si-Gehalt einen großen Einfluß auf die
ebene Anisotropie und den r-Wert ausübt.
-
Die 3a, 3b, 3c und 3d zeigen
Polfiguren, die bei vier Arten von kaltgewalzten Blechen gemessen wurden,
enthaltend C: 0,05 Gew.-%, Si: jeweils 0 Gew.-%, 1,0 Gew.-%, 1,5
Gew.-% und 2,0 Gew.-%, Mn: 0,01 Gew.-%, Ti: 0,206 Gew.-%, B: 0,0008
Gew.-%, AI: 0,04 Gew.-%, P: 0,01 Gew.-%, S: 0,001 Gew.-% und N: 0,0014
Gew.-%, wobei die Stahlbleche bei 720°C kastengeglüht wurden und die 3a, 3b, 3c und 3d jeweils den Si-Gehalten
von 0 Gew.-%, 1,0 Gew.-%, 1,5 Gew.-% und 2,0 Gew.-% entsprechen.
Wie aus den Polfiguren ersichtlich, zeigt 3b, bei der der Si-Gehalt 1,0 Gew.-%
beträgt,
eine ausgeprägte
{111}<112> Vorzugsorientierung
und eine schwach entwickelte <100>//ND-Orientierung,
bei der tatsächlich
die ebene Anisotropie gering und der r-Wert erhöht ist. Dementsprechend liegt
der Si-Gehalt vorzugsweise bei etwa 1 Gew.-%.
-
Der Grund für die Begrenzung der Bereiche
der chemischen Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Stahls wird im folgenden
beschrieben.
-
[C]: Wenn der C-Gehalt geringer als
0,021 Gew.-% ist, kann die angestrebte Zugfestigkeit von nicht weniger
als 400 N/mm2 nicht erreicht werden und
Entfestigung findet bei hohen Temperaturen statt. Andererseits wird
die Kornwachstumseigenschaft während
des Glühens
schnell verringert und die gewünschte
Duktilität
kann nicht erreicht werden, wenn nicht weniger als 0,1 Gew.-% enthalten
sind. Deshalb ist der C-Gehalt auf 0,081 Gew.-% bis weniger als
0,1 Gew.-% begrenzt.
-
[Si]: Si ist erfindungsgemäß ein wichtiger
Bestandteil und bewirkt das Herauslösen des C aus dem Ferrit und
erleichtert die Ausscheidung und Bildung grobkörniger Titankarbide. Wenn der
Si-Gehalt geringer als 0,1 Gew.-% ist, tritt diese Wirkung nicht
auf. Wenn der Si-Gehalt 1,2 Gew.-% überschreitet, verschlechtert
sich schnell aufgrund der Fähigkeit
des Si, den Mischkristall zu verstärken, die Duktilität, der r-Wert
und schließlich verschiedene
Plattiereigenschaften. Deshalb ist der Si-Gehalt auf 0,1 Gew.-%
bis 1,2 Gew.-% begrenzt. Hinsichtlich der Erhöhung der ebenen Anisotropie
und des r-Wertes liegt er jedoch bevorzugt zwischen 0,4 Gew.-% und
1,0 Gew.-%.
-
[Mn]: Mn ist als härtender
Bestandteil des Stahles verwendbar. Wenn der Mn-Gehalt jedoch 3,0 Gew.-% überschreitet,
steigt die Härte übermäßig, was
eine beträchtliche
Verschlechterung der Duktilität
zur Folge hat. Deshalb sollte die obere Grenze des Mn-Gehaltes 3,0 Gew.-%
betragen.
-
[Ti]: Ti ist ein wichtiger Bestandteil
der Erfindung, und notwendig, um C, S und N zu binden. Wenn das wirksame
*Ti weniger als 4C ist, kann C nicht vollständig gebunden werden und Kornvergröberung findet
statt, was eine Entfestigung, wie oben beschrieben, zur Folge hat.
Wenn der wirksame *Ti-Gehalt 12C übersteigt, entsteht ein übermäßig mit
Ti angereicherter Mischkristall, wodurch sich die Materialqualität verschlechtert
und ferner die Oberflächenqualität des Stahlbleches
beeinträchtigt
wird. Deshalb sollte der Gehalt in einem Bereich liegen, der einem
Bereich genügt,
bei dem *Ti/C von 4 bis 12 beträgt
(wirksamer *Ti-Gehalt = Ti–1,5S–3,43N).
-
[B]: B ist notwendig, um die Versprödung beim
zweiten Umformen zu verbessern. Wenn der B-Gehalt geringer als 0,0005
Gew.-% ist, ist dessen Wirkung ungenügend, wohingegen die Tiefziehbarkeit
sich beträchtlich
verschlechtert, wenn der B-Gehalt 0,005 Gew.-% übersteigt. Deshalb ist der
B-Gehalt auf 0,0005 Gew.-% bis 0,005 Gew.-% beschränkt.
-
[Al]: Al ist ein Bestandteil, der
verwendet wird, um im Stahl 0 zu binden und um zu verhindern, daß der wirksame
*Ti-Gehalt durch die Bindung mit 0 verringert wird. Diese Wirkung
ist jedoch gesättigt,
selbst wenn der Al-Gehalt 0,1 Gew.-% überschreitet. Deshalb sollte
die obere Grenze des Al-Gehaltes 0,1 Gew.-% betragen.
-
[P]: P eignet sich hervorragend zur
Mischkristallhärtung.
Die Oberflächenqualität des Stahles
wird jedoch beträchtlich
verschlechtert, wenn der P-Gehalt 0,1 Gew.-% übersteigt. Deshalb sollte die
obere Grenze des P-Gehaltes 0,1 Gew.-% betragen. Trägt man im übrigen einer
Beziehung zum C-Gehalt Rechnung, dann beträgt das Verhältnis P(Gew.-%)/C(Gew.-%) weniger
als 1,5.
-
[S]: S kann Grund für die Erzeugung
von Rissen beim Warmwalzen sein, weshalb die Obergrenze des S-Gehaltes
0,002 Gew.-% sein sollte.
-
[N]: Eine große Menge an N verringert die
Menge an wirksamen *Ti und verschlechtert den r-Wert und die Duktilität. Deshalb
ist der niedrige N-Gehalt mehr bevorzugt und die Obergrenze des
N-Gehaltes sollte 0,005 Gew.-% betragen.
-
[V, Nb, Zr, Cr, Ni, Mo und Cu]:
Ferner
können
bei der vorliegenden Erfindung zusätzlich zu den obigen chemischen
Bestandteilen der Zusammensetzung wahlweise ein oder mehrere Elemente
aus der Gruppe V, Nb und Zr, die karbidbildende Bestandteile sind,
enthalten sein, um die Festigkeit zu gewährleisten. Die Wirkung dieser
Bestandteile zeigt sich bei einem Gehalt von jeweils nicht weniger
als 0,02 Gew.-%. Wenn der Gehalt jedoch 0,2 Gew.-% übersteigt,
verschlechtert sich die Duktilität.
Deshalb ist der Gehalt an V, Nb und Zr jeweils auf 0,02 Gew.-% bis
0,2 Gew.-% beschränkt.
Zu dem gleichen Zweck müssen
ein oder mehrere Elemente aus der Gruppe Cr, Ni, Mo und Cu enthalten
sein, die Bestandteile zur Festigung des Mischkristalles sind. Deren
Wirkung zeigt sich jeweils bei einem Gehalt, der nicht geringer
als der Gehalt ist, der nachstehend definiert ist. Wenn diese Bestandteile
jedoch übermäßig enthalten
sind, verschlechtert sich die Oberflächenqualität des Stahles. Deshalb sind
der Cr-Gehalt auf 0,05 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, der Ni-Gehalt auf
0,6 Gew.-% bis 2,0 Gew.-%, der Mo-Gehalt auf 0,05 Gew.-% bis 1,0
Gew.-% und der Cu-Gehalt auf 0,3 Gew.-% bis 1,5 Gew.-% begrenzt.
-
Der Grund, warum ein niedriges Streckgrenzenverhältnis mit
Hilfe der Erfindung erhalten werden kann, obwohl ein kohlenstoffarmer
Stahl verwendet wird, der einen höheren Kohlenstoffgehalt als
ultra kohlenstoffarme Stähle
besitzt, um die hohe Festigkeit zu gewährleisten, wird nachstehend
erörtert.
-
Das Verhältnis wirksames *Ti/C wird
auf nicht weniger als 4 eingestellt, wodurch C, S und N vollständig gebunden
werden und die IF-Bildung vollständig
erreicht wird. Es wird angenommen, daß dadurch die Bindungsfunktion
und die Bindungswirkung von Versetzungen gesenkt und die Anzahl
beweglicher Versetzungen erhöht
wird, wodurch das Streckgrenzenverhältnis erhalten wird.
-
Im folgenden werden die Bedingungen
der erfindungsgemäßen Herstellungsschritte
erörtert.
-
Zunächst wird ein Stahlherstellungsverfahren
gemäß herkömmlicher
Verfahren ausgeführt,
wobei keine besonderen Einschränkungen
bei den Herstellungsbedingungen erforderlich sind.
-
Wenn eine Brammenerwärmungstemperatur
weniger als 1100°C
beträgt,
verschlechtert sich die Bearbeitbarkeit des Produktes. Wenn sie
1280°C übersteigt,
kommt es zur Kornvergröberung,
was später
eine ungleichmäßige Materialqualität zur Folge
hat. Deshalb sollte die Brammenerwärmungstemperatur in einem Temperaturbereich
von 1100–1280°C liegen.
Mit Blick auf die Energieeinsparung kann darüber hinaus eine stranggegossene
Bramme nachfolgend unmittelbar vor oder nach einer Temperaturhaltebehandlung
in einem Temperaturbereich von 1100–1280°C warmgewalzt werden, ohne auf
eine Temperatur niedriger als 1100°C nach dem Wiedererwärmen oder
Stranggießen
abzukühlen.
-
Hinsichtlich einer Endwarmwalztemperatur
wird das Endgefüge
grobkörnig,
wenn die Temperatur zu hoch ist, was für die Duktilität nachteilhaft
ist. Wenn andererseits die Temperatur zu niedrig ist, dehnt sich
das Gefüge
beträchtlich
aus und die Walzlast erhöht
sich schnell, was hinsichtlich des Arbeitsvorganges nicht wünschenswert
ist. Deshalb liegt die Endwarmwalztemperatur vorzugsweise in einem
Temperaturbereich, der nicht niedriger als der Ar3-Umwandlungspunkt
und nicht höher
als der Ar3-Umwandlungspunkt + 100°C ist.
-
Die Haspeltemperatur nach dem Warmwalzen
kann in einem Temperaturbereich von 400°C–700°C liegen, wobei eine folgende
Beizeigenschaft und eine Kapazität
einer Haspelmaschine in Betracht gezogen werden.
-
Beim Kaltwalzen ist es vorteilhaft,
um eine ausreichende Formbarkeit nach dem Glühen zu erhalten, daß das Abnahmeverhältnis beim
Kaltwalzen nicht weniger als 55% beträgt.
-
Das Glühen nach dem Kaltwalzen sollte
bei einer Temperatur durchgeführt
werden, die niedriger als die Rekristallisationstemperatur ist,
um die Rekristallisation durchzuführen. Um jedoch zu verhindern,
daß sich eine
Verbund-Vorzugsorientierung nach dem Glühen bildet, ist eine Temperatur
unterhalb des Ac3-Umwandlungspunktes bevorzugt. Hinsichtlich des
Glühverfahrens
gibt es keine besondere Einschränkung.
Sowohl ein Durchlaufglühverfahren
als auch ein Kastenglühverfahren
können
eingesetzt werden.
-
Hinsichtlich der Plattierbedingungen
können
beim Elektroplattieren sowohl warmgewalzte Bleche als auch kaltgewalzte
Bleche mit Hilfe eines normalen Verfahrens mit einer vorbestimmten
Plattiermenge plattiert werden. Beim Schmelztauchers kann zusätzlich zu
einer einzigen Schmelztauchanordnung beim Glühen eine Durchlaufschmelzanordnung
eingesetzt werden.
-
Ferner können diese Stahlbleche anlaßgewalzt
werden, was der Korrektur der Konstitution des Bleches in einem
Maß eines
Abnahmeverhältnisses
(%), das gleich der Blechdicke (mm) ist, in einem allgemein als
normal anerkannten Bereich dient.
-
Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Stahlblech
besonderen Behandlungen nach dem Glühen oder dem Plattieren unterzogen
werden, so daß chemische
Behandlungseigenschaften, Schweißeigenschaften, Preßverformbarkeit,
Korrosionsbeständigkeit
und dergleichen verbessert werden.
-
Beispiele
und Vergleichsbeispiele
-
Stranggegossene Brammen aus geeigneten
Stählen
der vorliegenden Erfindung und aus Vergleichsstählen mit in Tabelle 1 und Tabelle
2 gezeigten chemischen Zusammensetzungen, die durch Schmelzen in einem
Konverter hergestellt wurden, wurden zur Endbearbeitung auf eine
Blechdicke von 3,2 mm für
Stähle mit
den Symbolen O, P, Q und R auf 2,8 mm für alle anderen Stähle jeweils
warmgewalzt. Zusätzlich
wurde ein Teil der Stähle
feuerverzinkt.
-
-
-
-
-
Bei den so erhaltenen Stahlblechen
wurden die mechanischen Eigenschaften, der Alterungsindex Al und
die Korngrößenzahl
nach der Wärmebehandlung
(Wiedererwärmen)
untersucht.
-
Die obigen Warmwalzbedingungen und
Ergebnisse der Untersuchung sind zusammengefaßt in den Tabellen 3 und 4
gezeigt.
-
-
-
-
-
Ferner wurde ein Teil der warmgewalzten
Bleche, nämlich
die mit einer für
die vorliegende Erfindung geeigneten Brammenerwärmtemperatur, bei einem Abnahmeverhältnis von
75% nach Zunderentfernung auf eine Blechdicke von 0,8 mm oder 0,70
mm warmgewalzt, woraufhin durchlauf- oder kastengeglüht wurde. Dann
wurde bei einem Abnahmeverhältnis
von 0,80% oder 0,70% anlaßgewalzt.
Ferner wurde ein Teil der Bleche elektroplattiert oder schmelzgetaucht.
-
Bei den so erhaltenen Stahlblechen
wurden die mechanischen Eigenschaften einschließlich Δr, was ein Index des durchschnittlichen
r-Wertes und der ebenen Anisotropie ist, der Alterungsindex Al,
die Korngrößenzahl
nach Wärmebehandlung
untersucht.
-
Die Glühbedingungen und die Ergebnisse
der obigen Untersuchungen sind zusammengefaßt in Tabellen 5 und 6 gezeigt.
-
-
-
-
-
Nachstehend werden die Bedingungen
der Wärmebehandlung
angegeben.
-
Beim Elektroplattieren wurde Zn-Ni-Plattieren
mit einer Plattiermenge von 30 g/m2 ausgeführt.
-
Beim Schmelztauchen wurde Zn-Plattieren
oder Al-Plattieren durchgeführt,
wobei das Zn-Plattieren bei einer Radtemperatur von 475°C, einer
Tauchblechtemperatur von 475°C,
einer Tauchdauer von 3 Sekunden, einer Legierungsbildungstemperatur
von 485°C
und einer Plattiermenge von 45 g/m2 durchgeführt. Die Al-Plattierung
wurde bei einer Badtemperatur von 650°C, einer Tauchblechtemperatur
von 650°C,
einer Tauchdauer von 3 Sekunden und einer Plattiermenge von 30 g/m2 durchgeführt.
-
Die Bedingung für die Wärmebehandlung (Wiedererwärmung) waren
so, daß die
Erwärmung
bei 950°C
für 30
Minuten gefolgt von langsamen Abkühlen bei 5°C/Sekunden durchgeführt wurde.
-
Ferner wurde beim Zugversuch als
Versuchsbedingung eine Versuchsprobe des JIS Nr. 5 verwendet und
die Streckgrenze, die Zugfestigkeit und das Elastizitätsmodul
wurden in Walzrichtung untersucht.
-
Der r-Wert (Anisotropieindex für plastische
Formänderung)
wurde durch Breitenmessung an drei Punkten des Zentralbereiches
einer Versuchsprobe in Längenrichtung
bei einer Dehnung von 15% und an Bereichen, 12,5 mm an beiden Seiten
bezüglich
des Zentrums bestimmt. Der durchschnittliche r-Wert und Δr wurden
jeweils durch die folgenden Gleichungen bestimmt.
Durchschnittlicher
r-Wert = (r0+r90+2r45)/4
Δr = (r0+r90–2r45)/4
r0, r45 und r90 sind jeweils
r-Werte in Walzrichtung (r0), in einer Richtung
(r45) unter einem Winkel von 45° zur Walzrichtung,
und in einer Richtung (r90) unter einem
Winkel von 90° zur
Walzrichtung.
-
Der Al-Wert wurde aus der Differenz
der Verformungsspannung vor und nach dem Altern durch Aufbringen
einer vorläufigen
Zugverformung von 7,5 % gefolgt von einer Alterungsbehandlung bei
100°C für 30 Minuten.
-
Wie aus den Tabellen 3, 4, 5 und
6 ersichtlich, zeigen geeignete Beispiele der vorliegenden Erfindung verschiedene
hervorragende Eigenschaften insofern, als in jedem Fall bei Durchführung oder
Nichtdurchführung
des Plattierens und des Kastenglühens
oder des Durchlaufglühens
eine Zugfestigkeit von nicht weniger als 400 N/mm2 erhalten
werden kann. Eigenschaften, die schwierigerweise beim Wiedererwärmen Entfestigung
verursachen, weisen ein niedriges Streckgrenzenverhältnis von
nicht mehr als 70 %, einen hohen E-Modul und eine Kristallisationskorngröße nach
Wärmebehandlung
von nicht weniger als 7 auf. Ferner besitzt jedes der kaltgewalzten
Bleche einen hohen durchschnittlichen r-Wert und einen niedrigen Δr-Wert, der
ein Index für
die ebene Anisotropie ist. Eine vollständige Nichtalterungseigenschaft
ist bei nicht mehr als 100 N/mm2 für den Alterungsindex
AI und dergleichen gewährleistet.
-
Selbst bei kohlenstoffarmen Stahlblechen,
bei denen der C-Gehalt höher
als bei ultrakohlenstoffarmen Stählen
ist, kann erfindungsgemäß durch
vollständige
Bindung von C, S, N und dergleichen im Mischkristall ein hochfestes
Stahlblech mit geringer ebener Anisotropie, einem niedrigen Streckgrenzenverhältnis und
vollständiger
Nichtalterung erhalten werden, bei denen Entfestigung durch Erwärmung auf
hohe Temperaturen nur schwer stattfindet. Bei kaltgewalzten Blechen
kann ein hochfestes ausscheidungsgehärtetes Stahlblech mit einem
höheren
r-Wert erhalten werden. Deshalb ist die vorliegende Erfindung nützlich,
um die Verwendung von ausscheidungsgehärteten Stahlblechen zu erweitern.