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Diese Erfindung betrifft eine Narkosemittelverdampferwanne
und ein Verfahren zum Verdampfen eines Narkosemittels.
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Ein bekannter Verdampfer für flüchtige Narkosemittel enthält
eine Verdampferkammer für flüssige Narkosemittel und einen
Einlaß in die Verdampferkammer für ein Trägergas, das
Narkosemitteldampf in der Kammer über der Oberfläche des
flüssigen Narkosemittels aufnimmt und den Dampf zur Verabreichung
an einen Patienten aus dem Verdampfer mitführt. Ein solcher
Verdampfer ist in der GB 1 224 478 beschrieben.
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Der Dampfdruck vieler flüchtiger Narkosemittel ist in starkem
Maße von der Umgebungstemperatur abhängig, bei welcher der
Verdampfer arbeitet. Um die Abhängigkeit des Dampfdrucks von
der Umgebungstemperatur, bei welcher der Verdampfer arbeitet,
minimal zu machen, ist es bekannt, in der Verdampferkammer
eine Heizung vorzusehen, mittels welcher die Temperatur des
Narkosemittels wesentlich unterhalb seines Siedepunkts
gehalten wird; Narkosemitteldampf wird daher aus der
Verdampferkammer nicht unter der Wirkung seines eigentlichen
Dampfdrucks herausbefördert, sondern von dem Trägergas
mitgenommen, das in die Kammer eingeleitet wird.
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Ein erst kürzlich eingeführtes Narkosemittel, 2-
(Difluormethoxy)-1,1,1,2-Tetrafluoräthan hat einen
verhältnismäßig niedrigen Siedepunkt im Bereich der
Umgebungstemperatur. Herkömmliche Techniken zur Verabreichung von
Narkosemitteln mit Siedepunkten deutlich oberhalb der
Umgebungstemperatur, die mit Verdampfern wie demjenigen nach der
GB 1 224 478 arbeiten, sind mit diesem neuen Mittel nicht
grundsätzlich einsetzbar. Kürzlich entwickelte Verdampfer für
Narkosemittel mit niedrigem Siedepunkt sind in der
EP-A-438 218 (Dokument nach Artikel 54 (3) EPC) und der
europäischen Patentschrift Nr. 0 469 757 (Anmeldungsnummer
91 306 823.5) beschrieben. Die EP-A-438 218 wird als
nächstkommender Stand der Technik angesehen, da sie einen
Narkosemittelverdampfer zur Verabreichung eines flüchtigen
Narkosemittels zu einem Patienten beschreibt, der eine Wanne mit
einer Verdampferkammer für flüssiges Narkosemittel und ein
innerhalb des Verdampfers angeordnetes Heizgerät aufweist, um
zu verhindern, daß Narkosemittel an den Wänden und Kanlen
innerhalb des Verdampfers kondensiert.
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Ein Verdampfer weist eine Verdampferkammer für flüssiges
Narkosemittel auf, in welcher das Mittel verdampft wird. Der
Verdampfer weist weiter einen Kanal auf, der von einem Einlaß
für Trägergas zu einem Auslaß verläuft. Narkosemitteldampf
aus der Verdampferkammer strömt aus der Kammer unter dem
Druck aus, der infolge des Erwärmens des flüssigen Mittels
zum Sieden desselben erzeugt wird, um sich mit dem Trägergas
in dem Kanal zu mischen, so daß das Trägergas, das aus dem
Auslaß zur Verabreichung an einem Patienten austritt, ein
Gemisch aus Trägergas und Narkosemitteldampf ist.
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Das US-Patent 3 319 046 beschreibt einen elektrischen
Wasserverdampfer, der einen Behälter 22, eine
Durchlaufheizkammer 26 und zwei in der Kammer 26 angeordnete Elektroden
32, 34 aufweist. Die Kammer 26 weist in ihrem Boden gebildete
Öffnungen auf, um flüssiges Wasser aus dem Behälter in die
Kammer bis zu einer Tiefe eintreten zu lassen, die den
Pegelstand im Behälter entspricht.
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Die Kammer 26 weist einen engeren unteren Teil 47 und einen
weiteren oberen Teil 45 auf. Wenn den Elektroden Strom
zugeführt wird, wird Wasser im unteren Teil der Kammer erhitzt
und zum Sieden gebracht. Aus dem siedenden Wasser treten
Dampf und Wassertröpfchen in den breiten oberen Teil der
Kammer 26 ein, aus welchem Dampf nach oben aus der Kammer
aufsteigt und Wassertröpfchen durch Öffnungen 41 in den
Behälter zurückfallen.
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Den Behälter verlassender Dampf gelangt über einen
Vorratsbehälter 118 mit einem Medikament, das von dem Dampf zur
Verabreichung an einen Patienten aufgenommen wird.
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In Verdampfern für Narkosemittel mit niedrigem Siedepunkt ist
es besonders wichtig, daß die Temperatur des flüssigen
Narkosemittels innerhalb der Verdampferkammer sorgfältig
gesteuert wird, da der Dampfdruck des Narkosemittels so stark
von der Temperatur des flüssigen Narkosemitteis relativ zu
dessen Siedepunkt abhängig ist. In vielen Fällen kann es auch
erwünscht sein, die gesteuerte Temperatur des flüssigen
Narkosemittels nach dem Auffüllen des Narkosemittelvorrats in
der Verdampferkammer oder nach dem ersten Einschalten des
Verdampfers so schnell wie möglich zu erreichen.
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Die vorliegende Erfindung beinhaltet eine
Narkosemittelverdampferwanne, die eine in der Verdampferkammer angeordnete
Trennwand aufweist, mittels welcher ein Teil des flüssigen
Narkosemittels zum Erwärmen mittels eines zugeordneten
Heizgeräts eingeschlossen wird.
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Nach einem ersten Aspekt der Erfindung weist eine
Narkosemittelverdampferwanne eine Verdampferkammer für flüssiges
Narkosemittel und ein in der Verdampferkammer angeordnetes
Heizgerät auf, wobei eine Trennwand in Form einer Platte quer
durch die Verdampferkammer verläuft und im Zusammenwirken mit
der Innenwand der Verdampferkammer einen Teil des flüssigen
Narkosemittels in einem Bereich in enger Nähe zum Heizgerät
einschließt, wobei die Platte einen Auslaß in einer Position
oberhalb des maximalen Flüssigkeitsspiegels in dem von der
Trennwand und der Innenwand der Verdampferkammer gebildeten
Raum aufweist, durch welchen Dampf durch die Platte
hindurchpassieren kann.
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Die Narkosemittelverdampferwanne nach der Erfindung hat den
Vorteil, daß eine gewisse Menge des flüssigen Narkosemittels
schnell auf eine gewünschte Temperatur erwärmt werden kann,
die oberhalb des Siedepunkts des Narkosemittels liegt, so daß
ein Dampfdruck des Narkosemittels erzeugt werden kann, um den
Dampf aus der Verdampferkammer zur Verabreichung an einen
Patienten ausströmen zu lassen. Das flüssige Narkosemittel in
der Verdampferkammer kann umfaßt werden, und ermöglicht das
Erreichen der gewünschten Temperatur in dem flüssigen
Narkosemittel,
ohne daß sämtliche Flüssigkeit in der
Verdampferkammer erwärmt werden muß. Die Bedeutung dieses Vorteils ist
im Zusammenhang mit dem Nachfüllen der Verdampferkammerwanne
verständlich, wenn vorhandenes flüssiges Narkosemittel, das
zur Verdampfung des Mittels erwärmt worden ist, durch
zusätzliches flüssiges Mittel ergänzt wird, das noch nicht erwärmt
ist. Die sich ergebende Temperaturverringerung des flüssigen
Narkosemittels in der Verdampferkammer führt zu einem
plötzlichen Abfall des Narkosemitteldampfdrucks. Das kann
erhebliche ungünstige Folgen haben, wenn es länger andauert und
wenn das Nachfüllen stattfindet, whrend Narkosemittel vom
Verdampfer an einen Patienten verabreicht wird. Die Wanne
nach der vorliegenden Erfindung ermöglicht die schnelle
Wiederherstellung des Narkosemitteldampfdrucks auf den
gewünschten Wert nach einem solchen Nachfüllvorgang, so daß
eine etwa auftretende Verringerung der Narkosemittelzufuhr zu
einem Patienten unter Narkose minimal gehalten wird. Es muß
weiter in Betracht gezogen werden, daß die Wahrscheinlichkeit
eines Nachfüllens der Verdampferkammer eines Verdampfers,
während Narkosemittel zu einem Patienten verabreicht wird, im
Falle von 2-(Difluormethoxy)-1,1,1,2-Tetrafluoräthan und
anderen Narkosemitteln mit niedrigem Siedepunkt etwas größer
ist als im Fall herkömmlicher Narkosemittel, weil während
einer Narkose größere Volumen solcher Narkosemittel
verabreicht werden.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung umfaßt ein Verfahren
zum Verdampfen eines Narkosemittels das Bereitstellen einer
Wanne für einen Narkosemittelverdampfer, welcher aufweist:
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a) eine Verdampferkammer für flüssiges Narkosemittel, und
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b) ein Heizgerät für in der Kammer enthaltenes flüssiges
Narkosemittel, wobei eine Trennwand in Form einer Platte quer
durch die Verdampferkammer verläuft und im Zusammenwirken mit
der Innenwand der Verdampferkammer einen Teil des flüssigen
Narkosemittels in einem Bereich unmittelbar angrenzend an das
Heizgerät einschließt, wobei die Platte einen Trennwandauslaß
an einer Position oberhalb des maximalen
Narkosemittelflüssigkeitsspiegels innerhalb des von der Platte und der
Innenwand der Verdampferkammer gebildeten Raums aufweist,
durch welchen Narkosemitteldampf durch die Platte
hindurchpassieren kann, wobei die Zufuhr von Wärme mittels des
Heizgeräts zu dem in dem genannten Raum eingeschlossenen
flüssigen Narkosemittel das Sieden des Narkosemittels bewirkt und
Narkosemitteldampf aus dem von der Platte und der Innenwand
der Verdampferkammer gebildeten Raum zur Zufuhr zu einem
Patienten unter dem Narkosemitteldampfdruck ausströmen kann,
der als Ergebnis der vom Heizgerät zum flüssigen
Narkosemittel zugeführten Wärme erzeugt wird.
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Die Narkosemittelverdampferwanne nach der Erfindung kann so
angeordnet werden, daß der Narkosemitteldampf durch den
Trennwandauslaß in den Teil der Verdampferkammer außerhalb
der Trennwand austreten kann, wobei die Verdampferkammer
einen Kammerauslaß für Narkosemitteldampf aus der Wanne
aufweist. Die Anordnung hat den Vorteil, daß ein Mitreißen von
flüssigem Narkosemittel aus der Verdampferkammer mit dem
Narkosemitteldampf minimiert werden kann, in dem die
Dampfströmung aus innerhalb des durch die Trennwand gebildeten
Raums aus der Wanne heraus längs einen gewundenen Pfads
verläuft, so daß mit Narkosemitteldampf mitgeführtes flussiges
Narkosemittel, beispielsweise infolge von Bewegung der
Flüssigkeit beim Sieden, in die Verdampferkammer zurück
abtropfen kann. Beispielsweise können der Kammerauslaß und der
Trennwandauslaß voneinander versetzt angeordnet sein, so daß
sich diese beiden Auslässe nicht überlappen. Die Möglichkeit
der Minimierung der Mitnahme von Flüssigkeit hat den Vorteil,
daß die Menge des zu einem Patienten zugeführten
Narkosemittels genauer gesteuert werden kann, da das zugeführte
Narkosemittel vollständiger in Dampfform vorliegt, die
quantifiziert werden kann, und mit geringerer Wahrscheinlichkeit auch
Flüssigkeit enthält, die zwischen der Verdampferkammer und
dem Patienten oder erst innerhalb des Atmungskreislaufs des
Patienten verdampfen kann, was die vom Patienten aufgenommene
effektive Narkosemitteldampfmenge beträchtlich steigern
würde.
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Wenn die Trennwand und die Verdampferkammer jeweils Auslässe
haben, kann der von dem Narkosemitteldampf, der durch diese
Auslässe hindurchpassiert, durchlaufene Pfad gewunden
ausgelegt sein, indem die Auslässe so angeordnet sind, daß die
Dampfströmung durch jeden dieser Auslässe entlang
nichtparalleler Pfade verläuft. Beispielsweise kann einer der Auslässe
in einem vertikalen Bauteil und der andere der Auslässe in
einem horizontalen Bauteil gebildet sein. In diesem Fall ist
klar, daß die beiden Auslässe voneinander versetzt sind und
einander nicht überlappen. Wenn die Auslässe in Bauteilen
gebildet sind, die nicht senkrecht zueinander verlaufen, sind
sie als voneinander versetzt und einander nicht überlappend
anzusehen, wenn die Projektion eines der Auslässe auf den
anderen Auslaß sich nicht mit diesem anderen Auslaß
überlappt. Die Trennwand ist als Platte ausgebildet, die quer
durch die Verdampferkammer verläuft und mit der Innenwandung
der Verdampferkammer zur Bildung eines Raums innerhalb der
Kammer für durch das Heizgerät zu erwärmendes flüssiges
Narkosemittel zusammenwirkt. Die Platte kann beispielsweise quer
durch die Verdampferkammer oder um einen Eckbereich derselben
herum verlaufen. Die Platte weist mindestens eine darin
gebildete Öffnung auf, die oberhalb des maximalen
Narkosemittelflüssigkeitsspiegels in der Verdampferkammer liegt, und
durch welche Narkosemitteldampf aus innerhalb des von der
Trennwand gebildeten Raums hindurchpassieren kann, und sie
kann eine oder mehrere Öffnungen haben, die unterhalb des
Narkosemittelflüssigkeitsspiegels in der Verdampferkammer
gelegen sind, durch welche flüssiges Narkosemittel von
außerhalb der Trennwand hindurchpassieren kann, um das durch
Verdampfung verlorene Narkosemittel zu ersetzen und so die
Narkosemittelflüssigkeitsspiegel innerhalb und außerhalb der
Trennwand etwa gleich zu halten.
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Es kann besonders zu bevorzugen sein, daß das Heizgerät als
längliches Bauteil ausgebildet ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nunmehr
beispielshalber unter Bezug auf die anliegende Zeichnung beschrieben,
die eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer
Narkosemittelverdampferwanne zeigt.
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Es wird nun auf die Zeichnung Bezug genommen, die eine Wanne
für einen Narkosemittelverdampfer zeigt, der eine
Verdampferkammer 21 mit einem Einlaß 23 für flüssiges Narkosemittel und
einem Auslaß 25 für Narkosemitteldampf aufweist. Ein
zylindrisches Heizgerät 27 ist innerhalb eines zylindrischen
Fingers 29 angeordnet, um in der Verdampferkammer enthaltenes
flüssiges Narkosemittel auf eine Temperatur zu erwärmen, die
höher als der Siedepunkt des Narkosemittels liegt.
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Zwischen dem Heizgerät und seinem zugeordneten Finger und dem
Auslaß 25 der Verdampferkammer ist eine Platte 31 angeordnet.
Wie dargestellt, verläuft die Platte durch die Kammer
hindurch und wirkt mit der Innenwandung der Verdampferkammer zur
Bildung eines Raums innerhalb der Kammer zur Aufnahme
flüssigen Narkosemittels zusammen, das vom Heizgerät zu
erwärmen ist. Die Platte weist Öffnungen 33 auf, die durch
ihr oberes Ende verlaufen, um den Durchtritt von
Narkosemitteldampf von innerhalb der Trennwand zum Auslaß 25 aus der
Verdampferkammer hin zu ermöglichen. Die Platte weist
außerdem Öffnungen 35 auf, die in ihrem unteren Ende
hindurchverlaufen und durch welche flüssiges Narkosemittel in den Raum
der Verdampferkammer eintreten kann, der von der Trennwand
und der Innenwandung der Kammer gebildet ist, um das in
diesem Raum durch Verdampfung verlorene Narkosemittel zu
ersetzen.
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Die Platte steuert die Bewegung des flüssigen Narkosemittels
innerhalb der Platte als Ergebnis der Wärmezufuhr, die das
Narkosemittel beim Sieden in Bewegung setzt, so daß das
Mitführen von flüssigem Narkosemittel in den Auslaß 25 aus der
Kammer zusammen mit Narkosemitteldampf minimal gehalten wird.