DE69123369T2

DE69123369T2 - Chirurgische Reibahle

Info

Publication number: DE69123369T2
Application number: DE69123369T
Authority: DE
Inventors: Rocco R Borzone; Frank B Gray
Original assignee: Howmedica Inc
Current assignee: Howmedica Osteonics Corp
Priority date: 1990-02-02
Filing date: 1991-01-24
Publication date: 1997-03-27
Anticipated expiration: 2011-01-25
Also published as: IE75899B1; JPH0815488B2; JPH04227250A; ATE145809T1; DE69123369D1; ES2094196T3; AU7022591A; IE910332A1; EP0440371B1; US5122134A; EP0440371A1; DK0440371T3; KR930003331B1; GR3022326T3; KR910021232A; CA2035379C; DE9101151U1; AU625710B2

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft Ahlenschneidköpfe für chirurgische Ahlen, die in der orthopädischen Chirurgie zum Vergrößern von Knochenkanälen verwendet werden. Speziell betrifft die Erfindung einen Schneidkopf, der leicht an den Gebrauch mit einer chirurgischen Ahle, die eine flexible Antriebswelle aufweist, anpaßbar ist.
Chirurgische Ahlen werden in der orthopädischen Chirurgie verwendet, um markhaltige Kanäle langer Knochen wie des Oberschenkelknochens oder des Oberarmknochens in Vorbereitung auf das Einsetzen von Fixationsvorrichtungen zu erweitern, ferner bei der Durchführung der intramedulären Osteotomie, bei der Stimulierung des Knochenwachstums, beim Einsetzen eines Stifts zum Verhindern, daß Knochenzement, solange er sich in seinem fließfähigen Zustand befindet, wandert, und für andere Zwecke. Die Markkanäle von Knochen sind selten geradlinig, sondern haben eher typischerweise einen gewissen Grad von Kurvigkeit.
Bei der Verwendung einer geraden und starren Serie von Ahlen zur Erweiterung des Kanals ist es sehr wahrscheinlich, daß die Ahle, die der Knochenkrümmung nicht folgen kann, sich festklemmt oder nicht die gewünschte gleichförmige Menge des Knochengewebes abnimmt. In dieser Situation wird beim Vorschieben der Ahle in wenigstens einer Ebene zuviel Gewebe abgenommen. Für die Behandlung von Markkanälen werden deshalb zumeist Ahlen mit flexibler Welle verwendet. Im allgemeinen verläuft bei Ahlen, die mit einer flexiblen Welle zu verwenden sind, sowohl durch die Ahle als auch durch die Antriebswelle eine zentrale Bohrung, die dazu dienen soll, einen langen Führungsstift kleinen Durchmessers aufzunehmen, der anfänglich in den Markkanal eingeführt wird und dann als Schiene für die sich vorbewegende Ahle dient. Trotzdem löst die Verwendung der flexiblen Welle nicht immer das Problem der zu hohen Gewebeabtragung und der Festklemmung.
Die bekannten Schneidkopfkonstruktionen tragen zum Verlauf des Festklemmens der Markkanal-Ahlen bei der Verwendung in langen Knochen bei. Tritt mit dem bekannten Schneidkopf dieses Festklemmen auf, so muß der lange Führungsstift aus seiner Lage zurückgezogen werden, damit der Schneidkopf der Ahle leichter entfernt werden kann. Dies kann zu einem Verlust der Reduktion am Ort des Bruchs führen. Nach dem Stand der Technik sind Ahlen-Schneidköpfe grundsätzlich als Zylinder mit einem ersten konischen Abschnitt an der Stirnseite, die für das Schneiden zuständig ist, und einem zweiten konischen Abschnitt am nachlaufenden Ende des Kopfstücks, das das Entfernen der Ahle erleichtern soll, geformt. Ein solcher Schneidkopf ist allgemein in der US-PS 4 706 659 (Matthews, 17.11.87) gezeigt. US-PS 4 751 922 (A. DiPietropolo, 21.06.88) zeigt einen Schneidkopf auf einer Welle, bezieht sich jedoch nicht auf die Konstruktion des Schneidkopfes.
Die zylindrische Form der bekannten Schneidköpfe führt zu langen Rippen, die bei der Drehung Reibung und eine erhebliche Wärme erzeugen. Diese Wärme kann den Knochen schädigen. Die Form kann außerdem dazu führen, daß die Ahle ein größeres Loch schneidet, als erwünscht ist, da sie beispielsweise beim Schneiden eines gekrümmten Kanals von ihrem beabsichtigten Schneidpfad abweicht. Neigt oder verkantet sich die Ahle im Bezug zum Kanal, so schneidet sie statt in einer zum Kanal senkrechten Ebene in einer diagonalen Ebene. Wird ein zylindrischer Schneidkopf in Bezug zur Innenbohrung verkantet und schneidet einen größeren Durchmesser als erwünscht, so tritt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Festklemmen auf.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Schneidkopf für eine chirurgische Ahle zur Verfügung zu stellen, der nicht klemmt, leicht einem gekrümmten Schneidpfad folgen kann und nach erfolgter Ahlenbehandlung leicht entfernt werden kann.
Es ist weiterhin eine Aufgabe der Erfindung einen Schneidkopf für eine chirurgische Ahle zur Verfügung zu stellen, der mit sehr hohem Wirkungsgrad schneidet und dadurch wenig Wärme erzeugt und sich wenig abnützt.
Weiterhin soll der Schneidkopf vorzugsweise von einfacher Konstruktion und wirtschaftlicher Herstellbarkeit sein.
Diese und andere Vorteile werden durch den erfindungsgemäßen Schneidkopf für eine chirurgische Ahle erreicht, der ein vorauslaufendes Ende zum Einführen in einen Knochenkanal, ein nachlaufendes Ende angrenzend an eine Antriebswelle und eine um die Drehachse des Schneidkopfes ausgebildete Schneidfläche aufweist, die umfaßt:
einen zentralen Abschnitt, der als Sektor eines Torus ausgebildet ist;
einen ersten konischen Abschnitt, der von einem Rand angrenzend an das vorlaufende Ende des Schneidkopfes ausgeht und den zentralen Abschnitt tangential schneidet; und
einen zweiten konischen Abschnitt, der von einem Rand angrenzend an das nachlaufende Ende des Schneidkopfes ausgeht und den zentralen Abschnitt tangential schneidet.
Der Schneidkopf weist ein vorlaufendes Ende zum Einführen in einen Knochenkanal und ein nachlaufendes Ende in einem gegebenen axialen Abstand vom vorlaufenden Ende und angrenzend an die Antriebswelle auf. Der Schneidkopf kann aus mehreren identischen Rippen bestehen, die mit gewissem Abstand um seine Drehachse angeordnet sind, die jeweils in einer Spitze an einem Ende des Schneidkopfes auslaufen und jeweils ein nachlaufendes Ende gegenüber der Spitze aufweisen. Jede der Rippen hat eine Schneidkante, die bei der Drehung die Schneidfläche der Ahle bildet.
Der erste und zweite Abschnitt der Schneidfläche haben eine konische Form, gebildet durch die Drehung von im allgemeinen geraden Schneidabschnitten an der Schneidkante jeder Rippe.
Der Schneidkopf weist eine axiale hindurchgehende Bohrung auf, die konzentrisch zur Drehachse ist und eine konisch versenkte Abschrägung oder Senkrechtbohrung, die sich radial und axial nach innen vom Rand des Spitzenabschnitts erstreckt. Die konisch versenkte Abschrägung oder Senkrechtbohrung kann mit daran ausgebildeten Schneidflächen versehen sein, damit der Schneidkopf nicht nur die bestehende Bohrung vergrößern sondern auch eine neue Bohrung in einer Oberfläche wie dem Ende eines langen Knochens beginnen kann.
Der Schneidkopf weist zwei konische Abschnitte auf, und vorzugsweise schneidet jeder Konus die Drehachse in einem Winkel zwischen 20 und 40º. Die zentralen Enden jeder konischen Oberfläche schneiden den dazwischenliegenden zentralen Abschnitt tangential, um einen glatten Übergang zu diesem Abschnitt zu gewährleisten.
Im allgemeinen gerade oder schraubenförmige, V-förmige Nuten erstrecken sich zwischen den Rippen des Schneidkopfes, wobei die Nuten derart geformt sind, daß die Rippen einen positiven Spanwinkel von im allgemeinen etwa 7º haben.
Diese und weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung den beiliegenden Zeichnungen verdeutlicht, die eine Ausführungsform der Erfindung offenbaren. Es wird darauf hingewiesen, daß die Zeichnungen nur zur Veranschaulichung und nicht zur Definition der Erfindung dienen.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

In den Zeichnungen, in denen gleiche Bezugszeichen für gleiche Elemente in den verschiedenen Darstellungen stehen, zeigt:
FIG. 1 einen Schneidkopf nach dem Stand der Technik, der auf einer flexiblen Antriebswelle montiert ist;
FIG. 2 die Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schneidkopfes;
FIG. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Schneidkopf entlang der Schnittebene 3-3 in FIG. 2;
FIG. 4 eine Unteransicht des erfindungsgemäßen Schneidkopfes, entlang der Schnittebene 4-4 in FIG. 2;
FIG. 5 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schneidkopfes, der auf eine flexible Ahle montiert ist und den Markkanal eines im Querschnitt dargestellten Oberschenkelknochens ausfräst;
FIG. 6 in vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt einer Ebene, die die Drehachse des erfindungsgemäßen Schneidkopfes innerhalb eines Markkanals umfaßt;
FIG. 7 einen Längsschnitt des Schneidkopfes entlang der Schnittebene 7-7 in FIG. 6;
FIG. 8 einen Längsschnitt des erfindungsgemäßen Schneidkopfs, der am Ende eines langen Knochens ansetzt, und die Zähne an der Spitze, die ein auszufräsendes Loch in den Knochen bohren.

BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN

FIG. 1 zeigt einen Schneidkopf 10 nach dem Stand der Technik. Der Schneidkopf 10 nach dem Stand der Technik hat ein konisch geformtes vorlaufendes Ende 12 und ein im allgemeinen zylindrisches nachlaufendes Ende 13.
FIG. 2-8 zeigen den erfindungsgemäßen Schneidkopf 14. Der Schneidkopf 14 ist üblicherweise starr mit einer Antriebswelle 16, die flexibel sein kann, verbunden oder darin integriert. Die Antriebswelle 16 umfaßt ein Antriebsverbindungsstück 18, das mit jedem geeigneten elektrisch oder pneumatisch angetriebenen Werkzeug (nicht gezeigt) verbunden werden kann.
In der abgebildeten Ausführungsform umfaßt der Schneidkopf 14 mehrere Rippen 20, die durch im allgemeinen V-förmige Nuten 21 getrennt sind, welche sich von einem vorlaufenden Spitzenabschnitt 22 zu einem nachlaufenden Abschnitt 24, der an Antriebswelle 16 angrenzt, erstrecken. Die Rippen 20 können entweder schraubenförmig oder im allgemeinen parallel zu einer Drehachse 25 um den Schneidkopf verlaufen. In der abgebildeten Ausführungsform entspricht der Durchmesser des Schneidkopfes 14 am Ende des nachlaufenden Endes 24 ungefähr dem Durchmesser der Antriebswelle 16. Bei Drehung um die Achse 25 erzeugt der Schneidkopf eine Schneidfläche, die auf der Form der Rippen 20 basiert. Die Anzahl der Rippen 20 (normalerweise 4 bis 6) und ihre Umfangsbreite entsprechen im allgemeinen dem Stand der Technik.
FIG. 6 und 8 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Rippen 20 im Querschnitt. Es wird gezeigt, daß die bevorzugten Rippen einen Querschnitt aufweisen, der durch einen ersten konischen Abschnitt 26 ausgehend von einem Anfangspunkt 28 an dem Spitzenabschnitt 22 des Schneidkopfes 14 gebildet wird und radial nach außen zu einem Endpunkt 30 angrenzend an den Scheitelpunkt oder den Außendurchmesser 33 des Schneidkopfes 14 verläuft. Der Punkt 30 liegt in einem gegebenen Abstand vom Startpunkt 28 zum nachlaufenden Ende 24. Der Schneidkopf 14 beginnt also bei einem ersten gegebenen Durchmesser 29 bei Punkt 28 und nimmt an Durchmesser zu, bis er einen größeren Durchmesser bei Punkt 30 erreicht. Der Schneidkopf 14 weist einen zweiten konischen Abschnitt 32 auf, der bei einem Punkt 34 angrenzend an das nachlaufende Ende 24 des Schneidkopfes 14 beginnt, wobei Startpunkt 34 in einem gegebenen axialen Abstand zum Startpunkt 28 an der Spitze 22 angeordnet ist. Die konische Oberfläche 32 verläuft vom Startpunkt 34 radial nach außen zu einem Endpunkt 36. Der Schneidkopf 14 weist also einen zweiten gegebenen Durchmesser 35 bei Punkt 34 auf und nimmt bis Punkt 36 an Durchmesser zu. Weder der erste und zweite gegebene Durchmesser noch die Durchmesser bei den Punkten 30 und 36 müssen gleich sein.
Schneidkopf 14 umfaßt einen dritten Abschnitt 38, der zwischen dem Endpunkt 30 des ersten konischen Abschnitts 26 und dem Endpunkt 36 des zweiten konischen Abschnitts 32 verläuft. Der dritte Abschnitt 38 ist wie ein Torus geformt, wobei ein Teil seiner Außenfläche den Scheitelpunkt 33 der Schneidfläche bildet. Der Außendurchmesser 33 ist natürlich größer als die Durchmesser bei den Punkten 30 und 36. Die konischen Abschnitte 26 und 32 schneiden den toroidalen Abschnitt 38 tangential bei Endpunkt 30 bzw. Endpunkt 36, wobei sie eine glatte Übergangsfläche mit einem maximalen Durchmesser bei Scheitelpunkt 33 bilden.
FIG. 3 und 6 zeigen, daß der Spitzenabschnitt 22 am vorlaufenden Ende des Schneidkopfes 14 einen konisch ausgeschnittenen Abschnitt 50 aufweist, der sich radial und axial nach innen zu einer zentralen Bohrung 52 innerhalb des Schneidkopfes 14 und einer Welle 16 erstreckt. Die Zähne 54 sind an jeder Rippe 20 angrenzend an den Schnittpunkt der Rippen 20 mit dem Spitzenabschnitt 22 ausgebildet. Die zentrale Bohrung 52 nimmt die übliche Führungsschiene 55 auf, die den Schneidkopf 14 im Knochenkanal ausrichtet.
FIG. 5 zeigt den erfindungsgemäßen Ahlenkopf 14, wie er in einem Markkanal 60 eines Oberschenkelknochens 62 zum Erweitern einer Bohrung 58 verwendet wird. FIG. 8 zeigt, daß es die Zähne 54 des Schneidkopfes 14 dem erfindungsgemäßen Schneidkopf sowohl ermöglichen, die Bohrung im Oberschenkelknochen zu beginnen, als auch die Bohrung zu vergrößern. Ohne die Zähne 54 wäre es nicht möglich, mit einer Bohrung in eine flache Oberfläche zu beginnen.
FIG. 7 zeigt einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Schneidkopfes, wobei eine Schneidkante 66 auf einer vorlaufenden Seite jeder der Rippen 20 ausgebildet ist. Jede Schneidkante 66 ist bogenförmig mit einer vorstehend unter Bezugnahme auf FIG. 6 beschriebenen Form, so daß bei Drehung der Ahle bei hoher Geschwindigkeit eine Schneidfläche wie vorstehend beschrieben gebildet wird (zwei konische Abschnitte mit einem toroidalen Abschnitt dazwischen). Die bevorzugte Winkelausrichtung der Schneidkante 66 in Bezug auf den radialen Schnitt durch die Drehachse 25 ist so, daß ein positiver Spanwinkel α von ungefähr 7º gebildet wird. Obwohl auch andere Spanwinkel verwendet werden könnten sichert ein positiver Spanwinkel ein effizientes Schneiden des Knochens im Kanal bei niedriger Temperatur.
Das bereits beschriebene Schneidkopfprofil, bei dem der Schneidkopf eine Schneidfläche mit einem ersten gegebenen Durchmesser an dem Spitzenabschnitt und einen größeren Außendurchmesser 33 im Scheitelpunkt aufweist, wobei der Scheitelpunkt einen gegebenen axialen Abstand von dem Spitzenabschnitt 22 hat und dann der radiale Abstand von der Drehachse zu den Startpunkten am nachlaufenden Ende der Schneidköpfe hin abnimmt, sichert die Fähigkeit des Schneidkopfes, eine Bohrung in Größe des Außendurchmessers bei Scheitelpunkt 33 zu bohren, unabhängig von der Ausrichtung der Drehachse 25 des Schneidkopfes in Bezug auf die Achse der Bohrung 60.
Typische Größenordnungen für den erfindungsgemäßen Schneidkopf 14 umfassen einen Außendurchmesser von 6,37 bis 38,1 mm (0,25 bis 1,5 Inch) und eine Gesamtlänge (von Punkt 28 bis Punkt 34) von 6,37 bis 38,1 mm (0,25 bis 1,25 Inch) mit einem Durchmesser des Spitzenabschnitts von ungefähr 6,37 mm (0,25 Inch). Wird die gekrümmte Scheitelfläche der Schneidfläche durch die Außenfläche eines Torus gebildet, liegt der Durchmesser des Torus vorzugsweise bei etwa 6,37 mm (0,25 Inch), unabhängig von dem Außendurchmesser des Schneidkopfes. Der Mittelpunkt des toroidalen Abschnitts an einem beliebigen Punkt würde also nicht mit der Drehachse zusammenfallen, außer der Außendurchmesser wäre 12,7 mm (0,5 Inch).
Die Verwendung und die Bedienung des Schneidkopfes 14 wird nun unter Bezugnahme auf FIG. 5-8 kurz beschrieben. Wenn man eine Bohrung 58 in einem Markkanal 60 vergrößern will, wählt man einen Schneidkopf mit einem Außendurchmesser 33, der geringfügig größer ist als eine bestehende Bohrung 61. Schneidkopf 14 bildet entweder ein festes Stück mit der flexiblen Antriebswelle 16 oder ist drehfest mit ihr verbunden. Der Schneidkopf 14 wird dann in den Kanal eingführt, wobei die Bohrung 52 die Führungsschiene 55 aufnimmt. Die Ahle folgt nun der Führungsschiene, um die Bohrung 61 zu vergrößern. Sollte der Schneidkopf 14 in Bezug auf den bevorzugten Schneidpfad verkanten, so ist der Durchmesser 58 nicht größer als der Außendurchmesser 33 des Schneidkopfes.
Sollte, was unwahrscheinlich ist, der Schneidkopf 14 in der Bohrung 58 festklemmen, so kann der Schneidkopf 14 geringfügig zurückgezogen werden, da der Schneidkopf 14 durch die Aushöhlung, die von dem zweiten Abschnitt 32, der einen abnehmenden Durchmesser aufweist, gebildet wird leicht freikommt, so daß die Räumoperation wieder fortgesetzt werden kann.
Es wurde gefunden, daß der Schneidkopf dann am besten arbeitet, wenn der erste konische Abschnitt 26 und der zweite konische Abschnitt 32 bezogen auf die Drehachse 25 in einem Winkel von 20 bis 40º geneigt sind. Bei diesen Winkeln kann das Ausfräsen und das Zurückziehen der Ahle leicht bewerkstelligt werden, und beim Ausfräsen entsteht nur wenig Schneidhitze. Dieser Vorteil entsteht dadurch, daß die gebildeten Schneidspäne von der im allgemeinen V-förmigen Nute 21 wirkungsvoll aus dem Bereich des Scheitelpunktes 33 der Schneidfläche transportiert werden. Dies kommt daher, daß der Knochen entlang der kurzen Schneidlänge 70 der Rippe im Bereich des Scheitelpunktes und des abnehmenden Durchmessers der Schneidfläche zum nachlaufenden Ende hin geschnitten wird. Der abnehmende Durchmesser des Abschnitts 32 ermöglicht das Entfernen der Schneidspäne aus dem Kontaktbereich mit der Oberfläche der Bohrung, die ausgefräst wird, und den Rippen.
Vorzugsweise entspricht der Winkel, der von dem ersten konischen Abschnitt 26 und der Drehachse 25 gebildet wird dem Winkel, der von dem zweiten konischen Abschnitt 32 und der Achse 25 gebildet wird. Weiterhin weist der Außendurchmesser 33 des Schneidkopfes 14 einen größeren axialen Abstand vom Startpunkt 28 auf als der Mittelpunkt der Strecke zwischen den Punkten 28 und 34. Der konischen Abschnitt 26 ist demnach länger als der konische Abschnitt 32 und ermöglicht deshalb eine längere Schneidfläche 70. Die Länge der Schneidfläche 70 kann durch Verändern der Winkel der konischen Abschnitte 26 variiert werden.
Es sei darauf hingewiesen, daß, im Gegensatz zum Stand der Technik, nur die kleine Schneidfläche 70 des ersten Abschnitts 26 die Schneidfunktion beim Vergrößern der Bohrung erfüllt. Im Stand der Technik halten die langen zylindrischen Rippen Kontakt mit den Schneidspänen und erzeugen Hitze durch die Reibung der Ahle, die in der Bohrung heiß wird und das Reiben der Späne an die Rippen.
Eine Ausführungsform der Erfindung wurde vorstehend beschrieben, es ist jedoch offensichtlich, daß diese Ausführungsform vielen Veränderungen und Modifikationen unterworfen werden kann, ohne aus dem in den Ansprüchen definierten Bereich der Erfindung zu fallen.

Claims

1. Schneidkopf (14) für eine chirurgische Ahle mit einem vorderen Ende (22) zum Einführen in einen Knochenkanal (60), einem nachlaufenden Ende (24) angrenzend an eine Antriebswelle (16) und einer um die Drehachse (25) des Schneidkopfs ausgebildeten Schneidfläche, die umfaßt:

einen zentralen Abschnitt (38), der als Sektor eines Torus ausgebildet ist;

einen ersten konischen Abschnitt (26), der von einem Rand angrenzend an das vorlaufende Ende (22) des Schneidkopfs ausgeht und den zentralen Abschnitt (38) tangential schneidet; und

einen zweiten konischen Abschnitt (32), der von einem Rand angrenzend an das nachlaufende Ende (24) des Schneidkopfs ausgeht und den zentralen Abschnitt (38) tangential schneidet.

2. Schneidkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidfläche mehrere Rippen (20) aufweist, die eine Außenfläche von gegebener Umfangsbreite aufweisen.

3. Schneidkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gegebene Breite jeder Rippe (20) sich von deren an den Rand des ersten konischen Abschnitts (26) angrenzenden Ende anfangend bis zum Rand des zweiten konischen Abschnitts (32) erhöht.

4. Schneidkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (20) im allgemeinen parallel zur Drehachse (25) des Schneidkopfs verlaufen.

5. Schneidkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (20) spiralförmig um die Drehachse verlaufen.

6. Schneidkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine zur Drehachse (25) konzentrische Bohrung (52) aufweist.

7. Schneidkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des ersten konischen Abschnitts (26) eine zur Drehachse (25) im allgemeinen senkrechte Ebene definiert und daß sich von dieser durch den Rand bestimmten Ebene radial und axial nach innen zu der Bohrung (52) eine konisch ausgeschnittene Senkrechtbohrung (50) erstreckt.

8. Schneidkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste konische Abschnitt (26) und der zweite konische Abschnitt (32) sich von ihren jeweiligen Rändern mit in Bezug auf die Drehachse (25) gegebenen Winkeln zur tangentialen Schnittstelle mit dem zentralen Abschnitt (38) erstrecken.

9. Schneidkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die gegebenen Winkel zwischen 20 und 40º liegen.

10. Schneidkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich mehrere Nuten (21) von der Schneidfläche radial nach innen erstrecken, wodurch mehrere Rippen (20) definiert werden.