DE69107037T2 - Bremssystem für Kraftfahrzeuge mit Bremsdruckreduziermittel. - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft ein System für ein Kraftfahrzeug, mit einem Hauptzylinder, einem Niederdruckvorratsbehälter, einer Überwachungsvorrichtung sowie einem Mittel zur Druckverminderung, das in einen Bremskreis der Hinterachse des Fahrzeugs eingesetzt ist, um dort den Druck in bestimmten Fällen zu vermindern, wobei dieses Druckverminderungsmittel einen Regulierungskolben aufweist, der in dichter Weise in einer Bohrung gleitet und mittels einer Feder in der Richtung des Öffnens eines Regulierungsventils beaufschlagt ist.
• Ein solches Bremssystem ist insbesondere in der französischen Patentanmeldung FR 2 624 462 offenbart, welche der deutschen Patentanmeldung DE 3 742 173 entspricht.
• Gemäß diesem Dokument schließt eine Abzweigleitung, die von einem Elektroventil geöffnet oder geschlossen werden kann, das Bremsdruckverminderungsmittel kurz. Dieses Bremssystem weist den schweren Nachteil auf, daß im Falle eines Ausfalles der Antiblockierfunktion das Ventilelement des Elektroventils, welches dann zum Verschließen dieser Abzeigleitung an seinem Sitz anliegen muß, einer hohen Differenz der Drücke ausgesetzt ist, die auf seine entgegengesetzten Seiten einwirken. Daraus folgt die Notwendigkeit, zum Zurückstellen des Ventilelementes in die Ruhestellung eine Feder zu verwenden, die eine hohe Vorspannung aufweist, welche bei einem normalen Betrieb von der von dem Elektromagneten des Elektroventils erzeugten Kraft überwunden werden muß. Folglich ist das Elektroventil teuer, da es überdimensioniert sein muß, damit das beschriebene Bremssystem zuverlässig ist.
• Die vorliegende Erfindung hat das Überwinden dieses Nachteils zur Aufgabe, indem ein Elektroventil verwendet wird, welches in einem Bremssystem mit einer wesentlich höheren Zuverlässigkeit nicht überdimensioniert ist.
• Es ist bekannt, daß ein herkömmliches Druckverminderungsmittel einen Regulierungskolben aufweist, der in dichter Weise in einer Bohrung gleitet und von wenigstens einer Feder in der Richtung des Öffnens eines Regulierungsventils beaufschlagt ist.
• Gemäß dieser Erfindung ist diese Feder in einer dichten, mit einem inkompressiblen Fluid gefüllten Kammer angeordnet, und ein Elektroventil steuert eine Verbindung zwischen dieser Kammer und einem Niederdruckvorratsbehälter für dieses Fluid.
• Wenn das Fahrzeug mit einer Antiblockiervorrichtung versehen ist, ist diese Verbindung bei einem normalen Arbeiten der Antiblockierfunktion geschlossen, während sie im Falle einer Fehlfunktion geöffnet ist.
• Vorzugsweise ist diese gleiche Verbindung im Falle eines Ausfalles von einem der beiden Bremskreise, mit denen ein Fahrzeug normalerweise versehen ist, geschlossen.
• Die Erfindung wird besser verstanden und ihre weiteren Ziele, Vorteile und Merkmale ergeben sich deutlicher durch das Lesen der nachfolgenden Beschreibung einer in nicht einschränkender Weise gegebenen Ausführungsform, der zwei Zeichnungsblätter beigefügt sind. Darin zeigen:
• - Fig. 1 schematisch ein Bremssystem mit einem erfindungsgemäßen Druckverminderungsmittel, und
• - Fig. 2 schematisch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Druckverminderungsmittels.
• In Fig. 1 ist schematisch der hydraulische Abschnitt eines Antiblockier-Bremssystems dargestellt. Aus Gründen einer deutlicheren Darstellung ist der elektrische Teil des Bremssystems nur insoweit dargestellt, als er für die vorliegende Ausführungsform der Erfindung wesentlich ist. So sind die Aufnehmer zum Bestimmen der Drehgeschwindigkeit der Räder, die Verbindung dieser Aufnehmer mit der Antiblockier-Steuervorrichtung 2, in welche auch die Überwachungsvorrichtung integriert ist, die elektrische Verbindung zwischen den Elektroventilen 3, 4, 3', 4' zur Druckmodulation und dem Motor 5 sowie die Antiblockier-Steuervorrichtung 2 nicht dargestellt. Ebenfalls nicht dargestellt sind verschiedene Schalter und Aufnehmer zur Betriebsüberwachung des Systems.
• Das Bremssystem enthält einen Tandem-Hauptzylinder 1, von welchem ein Kreis 6 zum Bremsen der Vorderachse sowie ein Kreis 7 zum Bremsen der Hinterachse über als Eingänge dienende Elektroventile 3 und 3' zu den Bremsen der zugeordneten Räder führen. Um den Druck bei einer Antiblockierregelung abfallen zu lassen, während der der Motor 5 die beiden Pumpen 8 und 9 antreibt, können die Radbremsen jeweils über ein als Ausgang dienendes Elektroventil 4, 4' mit einer Rückführleitung verbunden werden, die zu einem Niederdruckvorratsbehälter führt.
• An dem Kreis 7 zum Bremsen der Hinterräder ist eine Bremsdruckverminderungsvorrichtung 10 bekannter Art vorgesehen, deren Eingang 11 mit der Eingangskammer 12 verbunden ist. Diese Druckverminderungsvorrichtung setzt sich im wesentlichen aus einem Regulierungskolben 14 zusammen, der in dichter Weise gleitend in der Bohrung 13 geführt ist, sowie aus dem Regulierungsventil 15, welches in diesen Kolben eingesetzt ist, wobei der Regulierungskolben 14 von Steuerfedern 16, 17 in der Richtung des Öffnens des federnd beaufschlagten Regulierungsventils 15 beaufschlagt ist. Eine Bohrung, in welcher das Regulierungsventil angebracht ist, verbindet in der Ruhestellung die Eingangskammer 12 mit der Ausgangskammer 18. Von der Ausgangskammer 18 der Vorrichtung führt ein Kanal 20 über die Elektroventile 3' zu den hinteren Radbremsen.
• Die Steuerfedern 16, 17 sind in einer dichten Kammer 23 angeordnet, welche in der Bohrung 13 der Bremsdruckverminderungsvorrichtung 10 ausgebildet ist.
• Diese dichte Kammer 23 steht über eine Öffnung 21, ein Elektroventi1 22 sowie eine Leitung 26 mit einem Niederdruckbremsfluidvorratsbehälter in Verbindung.
• Das Elektroventil 22 ist nach Art eines im nicht erregten Zustand geöffneten Elektroventils ausgebildet, welches von dem Relais 25 betätigt wird, mit welchem es über die Leitung 24 verbunden ist. Das Relais 25 schließt das Elektroventil 22, wenn kein Ausfall der Antiblockierfunktion erfaßt wird, wobei die Leitung 29 das Relais 25 mit einer in der Antiblockiersteuervorrichtung 2 vorgesehenen Überwachungsvorrichtung verbindet. Wenn die Überwachungsvorrichtung eine Fehlfunktion erfaßt, wird eine Steuerspannung erzeugt, die zum einen eine Lampe 30 aufleuchten läßt und zum anderen die Leitung 24 von der Spannungsquelle isoliert.
• Bei einem Normalbetrieb ist auf diese Weise das Elektroventil 22 erregt, und es schließt die Verbindung zwischen der Kammer 23 und der zum Vorratsbehälter führenden Leitung 26. Daraus folgt im wesentlichen, daß in der Kammer 23 eine hydraulische Trennwand vorliegt. Die Bremsdruckverminderungsvorrichtung 10 hat nun keine Funktion, da sich der Regulierungskolben 14 nicht entgegen dieser hydraulischen Trennwand verstellen kann. Im Falle einer Fehlfunktion der Antiblockiervorrichtung oder im Falle eines Stromausfalls dagegen öffnet das Elektroventil 22 diese Verbindung und beseitigt die hydraulische Trennwand in der Kammer 23. Der Regulierungskolben 14 kann sich nun frei unter der Wirkung des Eingangsdruckes des Bremsfluids in an sich bekannter Weise verstellen.
• Ein solches System ist sehr zuverlässig, insbesondere da das Ventilelement des Elektroventils 22 nicht einer Druckdifferenz unterworfen ist, die eine stark nachteilige Wirkung hat, und da die Druckregulierungsvorrichtung 10 jederzeit in Reihe mit den Bremsen der Hinterräder verbunden ist.
• In der partiell in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist der Niederdruckfluidvorratsbehälter 27 oberhalb des Elektroventils 22 angeordnet, und er gehört zur Druckverminderungs-Vorrichtung 10. Seine Arbeitsweise ist mit der oben beschriebenen identisch.
• Obwohl nur einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben und dargestellt wurden, ist offensichtlich, daß jede in diesem Sinne von einem Fachmann ausgeführte Modifikation den Bereich der vorliegenden Erfindung nicht verläßt, der von den beigefügten Patentansprüchen bestimmt ist.
• Obwohl das System mit einem Elektroventil 22 beschrieben ist, welches so lange permanent erregt ist, wie die Antiblockierfunktion korrekt arbeitet, kann insbesondere aus Ökonomiegründen das Elektroventil 22 nur dann erregt werden, wenn die Antiblockierfunktion korrekt arbeitet und das Bremspedal 28 gedrückt ist.
• Außerdem kann, obwohl das oben beschriebene System eine Antiblockiervorrichtung aufweist, das Druckverminderungsmittel gemäß der Erfindung auch bei dem Fehlen einer solchen Vorrichtung verwendet werden. Es kann nämlich in vollständig von dieser Vorrichtung unabhängiger Weise vorgesehen sein, wenn die Überwachungsvorrichtung den Zustand der hydraulischen Bremskreise überwacht und im Falle eines Ausfalles von einem dieser Bremskreise das Elektroventil 22 erregt ist, um die Bremsung an nicht ausgefallenen Hinterrädern zu erhöhen.

Claims (3)

1. Bremssystem für Kraftfahrzeuge, mit einem Hauptzylinder (1), einem Niederdruckvorratsbehälter, einer Überwachungsvorrichtung sowie einem Mittel (10) zur Druckverminderung, das in einen Bremskreis der Hinterachse des Fahrzeugs eingesetzt ist, um dort den Druck in bestimmten Fällen zu vermindern, wobei dieses Druckverminderungsmittel einen Regulierungskolben (14) aufweist, der in dichter Weise in einer Bohrung (13) gleitet und mittels einer Feder (16, 17) in der Richtung des Öffnens eines Regulierungsventils (15) beaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (16, 17) in einer dichten, mit einem inkompressiblen Fluid gefüllten Kammer angeordnet ist und daß ein Elektroventil (22) das Öffnen oder das Schließen einer Verbindung zwischen der Kammer und dem Niederdruckvorratsbehälter steuert.

2. Bremssystem nach Anspruch 1 für Kraftfahrzeuge mit einer Antiblockiervorrichtung (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung bei einem Normalbetrieb der Antiblockierfunktion geschlossen ist, während sie im Falle einer Fehlfunktion der Antiblockierfunktion geöffnet ist.

3. Bremssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung im Falle eines Ausfalls eines Bremskreises geschlossen ist.