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Einrichtung zum schnellen Gefrieren von Lebensmitteln u. dgl. Will
man die Nachteile der vielfach angewendeten Verfahren zurr Schnellgefrieran von
Lebensmitteln vermeiden, bei denen die Lebensmittel unmittelbar mit e@mer schwer
gefrierbaren, tiefgekühlten Flüssigkeit in Berührung kommen, so rriuß man das Gefriergut
vor der unmittelbaren Berührung mit dem flüssigen Kälteträger schützen. Bekannt
sind Vorrichtungen, bei deinen das Gefriergut 'zwischen sich bewegenden Metallbändern
hindurchgeführt und der flüssige Kälteträger auf die Außenseiten der Metallbänder
gespritzt wird. Diese Vorrichtungen arbeiten zwar kontinuierlich, doch entstehen
Schwierigkeiten, sobald das Gefriergut, das gewöhnlich in Form von rechteckigen
Stücken aufgegeben wird, etwas verschiedene Dicke besitzt. Dann liegt das obere
Metallband auf den dünneren Stücken nicht mehr auf, @es bleibt dort eine Luftschicht'
zwischen Gefriergut und Metallband, und die dünneren Stücke sind nicht durchgefroren,
wenn sie an der Entnahme= stelle ankommen. In gewissem Umfang wird bei dieser Methode
überhaupt der Anpreßdruc!k zu gering sein, um isolierende Lufträume zwischen Metallband
und Gefriergut auszuschließen, und infolgedessen wird die Gefrierzeit in ungünstiger
Weise verlängert werden. Man hat deshalb auch aus von einem Kälteträger oder -mittel
durchflossenen Hohlplatten bestehende Apparate vorgeschlagen, bei denen das Gefriergut
zwischen die Hohlplatten gebracht wird und diese dann aufeinandergepreßt werden.
Hierbei läßt sich der Einfluß von Abweichungen in der Dicke der Gefriergutstücke
oder -scheiben nur dadurch kompensieren, daß man entweder den Plattenabstand nach
der dünnsten Scheibe wählt, wobei die dicken Scheiben gequetscht werden, oder nach
der dicksten, wobei die dünnen Scheiben eine übermäßig lange . Gefrierzeit erfordern.
Außerdem ist mit diesen Apparaten ein kontinuierliches Arbeiten nicht möglich. Bekannt
sind ferner
Einrichtungen, bei denen das Gefriergut; in Behältern
verpackt, auf einer Transportvorrichtung durch einen Gefriertunnel befördert wird
und hierbei die Behälter mittels kalter Sole besprüht werden. Diese Eimichtunger4
haben insbesondere den Nachteil, daß die Behälter außerhalb des Tunnels gefüllt
und entleert werden, also bei jedem Durchgang durch den Tunnel wieder abgekühlt
werden müssen, wodurch sich ein erhöhter Kälteverbrauch ergibt. Zudem erfordern
sie besondere Maßnahmen zum Rücktransport der Behälter von der Entnahme- zur Beschickungsstelle
des Tunnels.
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Gegenstand der Erfindung, bei dem die eingangs erwähnten Nachteile
der bekannten Verfahren und Einrichtungen vermieden sind; ist nun eine Vorrichtung
zum schnellen Gefrieren der verschiedensten festen oder dickflüssigen Gefriergüter,
die einerseits kontinuierliches Arbeiten zuläßt und mit der andererseits auch Gefriergutstücke
von etwas verschiedener Dicke in der Weise behandelt werden können, daß durch einen
für jedes Stück gleichen Anpreßdruck isolierende Lufteinschlüsse weitgehend entfernt
werden und damit ein gleichmäßiges und schnelles Gefrieren des Gutes gewährleistet
wird; schließlich _ werden auch Kälteverluste auf ein Mindestmaß beschränkt. Der
gewollte Zweck wird dadurch erreicht, daß die Gefriergutstückd in aus jeweils einem
Ober- und einem Unterteil bestehende Gefrierformen oder -platten gebracht werden,
deren Unterteile an einer in der Gefriereinrichtung umlaufenden Transportvorrichtung
befestigt sind, während die Oberteile als lose aufgelegte oder an die Unterteile
angelenkte Deckel ausgebildet sind und durch ihr Eigengewicht oder aber mittels
an ihnen befestigter oder auf sie aufgelegter Gewichte die Gefriergutstücke zusammendrücken.
Werden die Oberteile auf die Unterteile nur lose aufgelegt, so müssen sie bei jedesmaligem
Beschicken und Entleeren der Formen von Hand abgenommen und wieder aufgelegt werden:
Vorteilhafter ist es daher, die Oberteile an die Unterteile anzule@nken. Hierbei
brauchen die Deckel nur nbch von Hand auf- und zugeklappt werden. Jedoch auch diese
Handarbeit läßt sich vermeiden, wenn besondere Vorrichtungen zum selbsttätigen öffnen
und Schließen der Deckel vorgesehen werden. Wie aber auch immer die Oberteile auf
die Unterteile der Gefrierformen aufgelegt sind, in jedem Falle ist es das Gewicht
der Deckel, das das Gefriergut zusammendrückt und dadurch verhindert, daß zwischen
Gefriergut und Deckel eine den Wärmefluß hemmende Luftschicht verbleibt. Man muß
daher die Deckel ziemlich schwer ausführen. Da sie andererseits mit dem Gefeiergut
oder dessen Umhüllung in Berührung kommen, müssen sie aus hierzu geeignetem Baustoff,
etwa Aluminium, bestehen. Man kann sie dann erfindungsgemäß durch aufgeetzte Gewichte;
beispielsweise aus Gußeisen, beschweren. -Ein Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen
Einrichtung ist aus Abb. i der beiliegenden Zeichnung ersichtlich. Die Einrichtung
besteht hier beispielsweise in einer Kette a (Abb. i), die über zwei Kettenräder
b und c ,gespannt ist und die Unterteile d der Gefrierformen trägt, die der Gestalt
des zu behandelnden Gefriergutes angepaßt sind. Bei der in der Zeichnung dargestellten
Anordnung und der darin angegebenen Bewegungsrichtung der Ketüe wird das Gefriergut
bei e aufgegeben und bei f entnommen. Auf die Unterteile d werden die Oberteile
h beispielsweise lose aufgelegt und pressen dabei den Formeninhalt unter Einwirkung
ihres Gewichtes zusammen. Oberhalb und unterhalb des oberen Trums der Kette a liegen
in entsprechenden Abständen Spritzrohre i und k, aus denen tiefgekühlter
flüssiger Kälteträger gegen die Formen gespritzt wird. Die Formen sind dabei so
ausgebildet, daß der Kälteträger nicht in die Formen gelangen kann. Es kann aber
auch durchaus in Frage kommen, Gefriergüter in Cellulosefolien oder in Pappkartons
verkaufsfertig verpackt einzufrieren, wobei man möglicherweise mit Gefrierplatten
auskommt.
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Das Kettenradc kann durch einen Motor angetrieben werden, der die
Kette entweder gleichförmig oder ruckweise um je eine Kettengliedlänge bewegt. Bei
kleineren Apparaten kann die Kette auch von Hand jeweils um eine Gliedlänge weitergeschaltet
werden. Apparate größerer Leistung werden aus mehreren neheneinanderliegenden Kettenbahnen
zusammengesetzt.
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Die Formendeckel h können, wie in der Beschreibung bereits ausgeführt,
entweder am einen Ende der Vorrichtung lose auf die Unterteile aufgelegt und am
anderen abgenommen -werden. Dabei ist eine weitgehende Unabhängigkeit von der Schichtdicke
des Gefriergutes erreicht. Die Deckel können aber auch beispielsweise durch ein
Zwischenglied in
(Abb. z) derart an das Unterteil ängelenkt werden, daß ebenfalls
ein gleichmäßiger Anpreßdruck unabhängig von Dickeunterschieden erzielt wird. Zusätzlich
kann beispielsweise durch an den Deckeln angebrachte Stiftet, die seitlich in Kurvenbahnen
geführt werden, dafür gesorgt werden, daß die Dekkel an der Aufgabe- und der Entnahmestellung
sich selbsttätig öffnen.
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Der ablaufende flüssige Kälteträger sammelt sich m einer unterhalb
der Kette a angeordneten
Wanne, wird durch :einen Flüssigkeitskühler
geleitet und dann wieder den Spritzrohren zugeführt.
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Mit dieser Einrichtung lassen sich in gleicher Weise Fleischstücke,
Fischstücke, Obst und Gemüse behandeln. Stellen sich Schwierigkeiten beim Ablösen
des Gefriergutes am Ende der Kette ein, so kann das Ende des mit Gefriergut belegten
Kettentrums in bekannter Weise mit wärmerem Wasser oder wärmerer Sole 'zum Zweck
des Abtauens bespritzt werden.