DE69016255T2

DE69016255T2 - Motorisierter Rollstuhl.

Info

Publication number: DE69016255T2
Application number: DE69016255T
Authority: DE
Inventors: Jean Reimann
Original assignee: Aluweld SA
Current assignee: Aluweld SA
Priority date: 1989-05-17
Filing date: 1990-05-03
Publication date: 1995-10-12
Anticipated expiration: 2010-05-04
Also published as: CH681353A5; EP0398080A3; US5111899A; EP0398080B1; EP0398080A2; ES2070943T3; DE69016255D1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf motorisierte Rollstühle und insbesondere auf solche, die nicht nur erlauben, sich auf einer ebenen Unterlage fortzubewegen, sondern auch Treppen, Bürgersteige und andere ähnliche Hindernisse hinauf- oder hinunterzusteigen.
Die bekannten motorisierten Rollstühle weisen alle ein geschweisstes Rohrgestell auf, im allgemeinen aus Stahl, auf dem ein Permanentmagnet- Elektromotor im allgemeinen einer Spannung von 12 V und sein Geschwindigkeitsregler angebracht sind, wobei der Motor an einer üblichen Batterie angeschlossen ist.
Die Übertragung vom Motor auf die Räder oder die Flansche, welche die Räder tragen, wird durch ein direkt auf dem Motor befestigtes Reduziergetriebe aus Kette und Zahnrad realisiert. Der rohrförmige Rahmen dient ebenfalls als Auflage und als Verstärkung des eigentlichen Stuhls, in den sich der Benutzer setzt.
Diese motorisierten Rollstühle sind schwer, sperrig und teuer wegen ihrer geschweissten Konstruktion.
Aus dem Schriftstück DE-A-3 128 112 ist ein motorisierter Rollstuhl bekannt, der eine Motor-Getriebe-Gruppe aufweist, deren Ausgangswelle sich auf beiden Seiten des Getriebekastens ausdehnt und an jedem seiner Endstücke eine Fahrgestell trägt die Motor-Getriebe-Gruppe trägt eine Auflage, auf der Speisungsbatterien befestigt sind; und die an ihrem unteren Vorderende mit mindestens einer Rolle versehen ist.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, den Benutzern einen Rollstuhl zur Verfügung zu stellen, der handlich, weniger sperrig, leichter, einfach transportierbar und zu vorteilhafteren Bedingungen erhältlich ist.
Der motorisierte Rollstuhl gemäss der vorliegenden Erfindung zeichnet sich durch die Eigenschaften aus, die im Patentanspruch 1. aufgezählt sind.
Die beiliegende Zeichnung illustriert schematisch und als Beispiel eine spezielle Art der Ausführung des motorisierten Rollstuhls gemäss der vorliegenden Erfindung.
Die Figur 1 ist eine perspektivische Explosionszeichnung des Rollstuhls.
Die Zeichnungen 2 und 3 zeigen Einzelheiten der Karosseriebefestigung des Stuhls auf der Motor-Getriebe-Gruppe.
Die wesentliche Originalität des gezeigten motorisierten Rollstuhls liegt im Fehlen eines geschweissten Rohrgestells. In der Tat setzt sich dieser Rollstuhl aus einer direkt mit den Rädern oder rädertragenden Flanschen verbundenen Motor-Getriebe-Gruppe zusammen. Diese Gruppe ist fest auf einer Auflage fixiert, welche die Rollen oder die Rollenfühwngen vorne trägt und mit einem Schnellbefestigungsmittel für die abnehmbare Karosserie des Stuhls versehen ist. Die Karrosserie weist ihren Sitz sowie Handgriffe für die manuelle Fortbewegung des Rollstuhls auf.
Die Motor-Getriebe-Gruppe weist einen Getriebekasten 1 auf, worin sich ein Planeten-Endlosgewinde in direkter Verbindung mit einem 24 V Servomotor 2 befindet, der durch einen Leistungsverstärker gesteuert wird. Die Ausgangswelle 3 des Getriebekastens 1 ist steif und empfängt an jedem ihrer Enden einen Flansch, welcher zwei oder drei frei drehbare Räder 5 auf mit diesen Flanschen eng verbundenen Achsen trägt.
Derart stellt die gesamte Antriebsgruppe: Motor, Übertragung und Rolleinheit ein kompaktes, steifes und relativ leichtes Ganzes dar und bildet für sich allein das Fahrgestell des Rollstuhls.
Diese Antriebsgruppe ist versehen mit einer Auflage 6, die auf der Oberfläche Gel-Batterien 7 erhalten. Die Führungen oder Rollen 8 vorne am Rollstuhl sind frei drehbar auf Achsen, die selber frei drehen in der Auflage 6.
Schliesslich weist die Auflage 6 Schnellbefestigungsmittel für eine abnehmbare Leichtkarosserie 9 auf, auf welcher der Sitz 10 und die Rücklehne 11 eines Stuhls befestigt sind und welche Handgriffe 12 aufweist. Diese Karosserie 9 ist in Leichtmetall ausgeführt und weist Wabenmusterteile auf, in welche der Sitz und die Rücklehne des Stuhls aus Polyurethanschaum direkt eingespritzt werden.
Diese Karosserie 9 kann in zwei Teilen ausgeführt sein, Sitz und Rücklehne, zusammenlegbar, um die Ausmasse zu verringern und den Transport zu erleichtern.
Der untere Teil oder die Umwandung dieser Karosserie 9 weist Befestigungsmittel auf, die mit den Schnellbefestigungsmitteln der Auflage 6 zusammenwirken, wodurch ein Verbinden oder Trennen der Karosserie 9 von der Motor-Getriebe-Gruppe in einfacher und schneller Art und Weise ermöglicht wird.
Die von der Auflage getragenen Befestigungsmittel sind je derart gestaltet, dass zwei gleichachsige Achsen 13 gleitend in einem Rohr 14 montiert sind und durch eine Feder 15 auseinander gespannt werden. Jede Achse weist ein Betätigungsorgan 16 auf, das aus dem Rohr 14 durch eine Spalte in Form eines L herausragt.
Jede Achse gleitet in einem Silentblock 17, welcher auf der Auflage mit einer Bride befestigt ist. Die Endstücke 18 der Achsen 13 haben die Aufgabe, mit den Befestigungsmitteln der Karosserie 9 zusammenzuwirken für deren zeitweilige Befestigung auf der Motor-Getriebe-Gruppe.
Diese Befestigungsmittel der Karosserie werden durch Bohrungen 19 gebildet, die in einer Aussparung 20 münden. Die Entfernung zwischen den Innenseiten 21 der Befestigungsmittel der Karosserie 9 entspricht der Entfernung X zwischen den Aussenseiten der Silentblöcke 17. Wenn also die Achsen 13 entweder von Hand gehalten werden oder die Betätigungsorgane 16 im Teil der Spalten in L-Form rechtwinklig zur Achse des Rohrs 13 eingeführt sind, werden die Endstücke 18 dieser Achsen 13 in zurückgezogener Position in die Aussparungen 20 eingeführt. Wenn die Achsen 13 freigegeben werden, führen sich ihre Endstücke automatisch in die Bohrungen 19 ein und befestigen die Karosserie auf der Motor-Getriebe-Gruppe.
Eine zweite Gruppe von Schnellbefestigungsmitteln 13-18 ist am Vorderende der Auflage 6 vorgesehen und wirkt mit einem der entsprechenden Befestigungsmittel 19,21 zusammen, die an der Frontseite der Karosserie 9 vorgesehen sind.
Das Fehlen eines Rohrgestells und die abnehmbar auf der Motor-Getriebe- Gruppe befestigte Karosserie erlauben es, einen motorisierten Rollstuhl zu realisieren, der handlicher, leichter und einfacher transportierbar ist.
Die Flansche 4 versehen mit den Rädern 5 erlauben das Überwinden von Hindernissen wie Bürgersteige oder Stufen. Man kann sogar Treppen steigen mit einem derartigen Rollstuhl, der damit eine spezielle Anwendung für den Personentransport in Flughäfen und die Besteigung der Flugzeuge über die üblichen Fluggastbrücken findet.
Wenn der Motor abgestellt ist, kann man den Rollstuhl durch stossen an den Handgriffen 12 fortbewegen.
Es ist offensichtlich, dass in Varianten die Flansche 4 und die Räder 5 durch normale Räder ersetzt werden können, wobei in diesem Falle die motorisierte Fortbewegung in relativ flachem Gelände geschieht.
Im allgemeinen werden die Räder oder die rädertragenden Flansche direkt auf die Endstücke der Welle 3 der Übertragung oder des Getriebes 1 montiert, die auf beiden Seiten des Gehäuses herausragen und sich unter dem Teil der Auflage 6 ausdehnen, welche die Batterien 7 erhalten. Die Festigkeit dieser Welle 3 und ihre geringe Länge erlauben, dass es nicht nötig ist, eine Führung auf Auflage 6 vorzusehen, die damit von einfacher und günstiger Konstruktion ist.
Andere Schnellbefestigungssysteme der Karosserie 9 versehen mit dem Sitz 10,11 können vorgesehen werden, zum Beispiel Befestigungen durch einrasten oder mittels Exzenter-Schnellverschluss. Auf jeden Fall sind diese Befestigungsmittel mit Vorteil derart zu konstruieren, dass sie ohne Werkzeug bedient werden können.
Die Motor-Getriebe-Gruppe stellt also gleichzeitig die Antriebseinheit dar und ersetzt ein gesamtes Fahrgestell, sie sichert daher ganz alleine mit der mit ihr zum Beispiel mit Schrauben und Muttern verbundenen leichten Auflage 6 die Festigkeit und Stabilität des gesamten motorisierten Rollstuhls.
Der 24 Volt Kobalt-Servomoteur wird durch einen sehr leistungsfähigen Servoverstärker angesteuert, der dem Motor Steuerimpulse unter verschiedener Last liefert, dabei ein praktisch konstantes Drehmoment sichernd, was erlaubt, die Drehgeschwindigkeit der Flansche 4 zu stabilisieren oder zu regeln, dies unabhängig von der vorliegenden Belastung, insbesondere beim hinauf- oder hinunterfahren von Stufen oder Treppen.
Endlich erlaubt die Bauart des direkt auf einen Wabenmusterteil der Karosserie gespritzten Sitzes aus Polyurethanschaum, womit der Sitz und die Rücklehne auseinandergenommen und einfach zusammenlegbar sind, die Herstellung einer festen, handlichen Leichtkarosserie, da sie einfach in zwei Teile zerlegt werden kann und demzufolge leicht transportierbar ist, trotzdem handelt se sich um einen bequemen Stuhl. Zudem bilden die Rücklehne und der Sitz eine Einheit mit dem entsprechenden Karosserieteil, sie benötigen daher keine mechanische Befestigung, was den gesamten Rollstuhl weiter vereinfacht.
Derart konstruiert ist dieser motorisierte Rollstuhl leicht, steif, einfach demontierbar zum Transport und benötigt für seine Herstellung nur ein Minimum von Montageoperationen. Es resultiert ein höchst leistungsfähiger, leicht zu benützender Rollstuhl zu deutlich tieferen Kosten als alle bestehenden Rollstühle.
Es ist offensichtllich dass die Welle 3 des Getriebes eine Hohlwelle sein kann, so dass dieser Rollstuhl mit einem kompletteren Antriebssystem ausgerüstet werden kann, was je nach Wunsch den Drehantrieb erlaubt entweder des Flansches 4 oder der Räder 5, die auf diesem Flansch 4 gelagert sind. Eine Steuerachse, betätigt durch ein Handbedienungsorgan, gleitet axial in jedem Endstück der Hohlwelle 3 und steuert die Axialverschiebungen eines Zahn- Getrieberads, das entweder in eine vom Flansch 4 getragene Zahnkrone greift oder in mit den Rädern 5 verbundene Zahnrädern.
Wenn also der Flansch 4 in Drehung versetzt wird, ist der Rollstuhl angepasst zum hinauf- oder hinuntersteigen von Stufen oder Treppen, andernfalls wenn die einzelnen Räder 5 angetrieben werden, kann sich der Rollstuhl auf einer flachen Unterlage fortbewegen, rollend auf zweien der Räder 5 jedes Flansches 4.
Schlussendlich kann eine Steuerwelle des Getrieberades hohl vorgesehen werden, worin man eine durch eine Gabel betätigte Steuerstange einbringt, die eine Bremse auf die auf dem Flansch gelagerten Räder 5 wirken lässt.
Derart ausgerüstet, erfüllt dieser motorisierte Rollstuhl alle Sicherheits- und Leistungsanforderungen.

Claims

1. Motorisierter Rollstuhl mit einer Motor-Getriebe Gruppe (1,2), bei der eine Ausgangswelle (3) sich beidseitig des Getriebekastens (1) erstreckt und an seinen beiden Enden ein Fahrgestell (4,5) trägt, wobei diese Motor- Getriebe Gruppe (1,2) eine Auflage (6) trägt, auf welcher Speisungsbatterien (7) befestigt sind und die auf ihrem unteren Vorderende zumindest mit einer Rolle (8) versehen ist, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass er eine Leichtkarosserie (9) aufweist, auf welcher der Sitz (10) und die Rücklehne (11) des Stuhls aus synthetischem Werkstoff direkt eingespritzt sind; und durch die Tatsache, dass er Schnellbefestigungsmittel (14,20) zum Ankoppeln und Abkoppeln der Karosserie (9) an die Auflage der Motor-Getriebe Gruppe aufweist.

2. Rollstuhl gemäss Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die Karosserie (9) aus zwei ineinanderfügbaren Teilen besteht, wobei der eine Teil den Sitz (10) und der andere die Rücklehne (11) umfasst, und wobei dieser zweite Teil Handgriffe (12) aufweist, um den Stuhl von Hand zu bewegen.

3. Rollstuhl gemäss Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die Rücklehne (11) und der Sitz (10) des Stuhls aus Polyurethanschaum bestehen, der auf Wabenmusterteile der Karosserie (9) gespritzt ist.

4. Rollstuhl gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass jedes Fahrgestell (4,5) einen Flansch (4) aufweist, der festverbunden mit der Antriebswelle (3) und mit zumindest zwei Rädern (5) versehen ist.

5. Rollstuhl gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass jedes Fahrgestell eine Nabe aufweist und durch ein mit der Antriebswelle festverbundenes Rad gebildet wird.

6. Rollstuhl gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die Antriebswelle (3) hohl ist und dass sie, gleitend in jedes ihrer Endstücke eingebaut, eine Steuerwelle aufweist, die fest mit einem Zahnrad verbunden ist, das dazu bestimmt ist, entweder mit einem innnenverzahnten Kranzring, der von einem auf der Antriebswelle drehbar gelagerten Flansch getragen wird, oder mit Zahnrädern, die mit den auf dem Flansch drehbar gelagerten Rädern festverbunden sind, in Eingriff gebracht zu werden

7. Rollstuhl gemäss Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass er ein Handbedienungsorgan aufweist, das die Steuerwellen in ihren Axialverschiebungen betätigt.

8. Rollstuhl gemäss Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass jede Steuerwelle hohl ist, wobei eine Steuerstange in jede der letzteren gleitend eingebaut ist, und wobei diese Steuerstange eine Bremse betätigt, die auf die auf dem Flansch drehbar gelagerten Räder wirkt.

9. Rollstuhl gemäss Anspruch 8, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass er ein Handbedienungsorgan aufweist, das die Steuerstangen in ihren Axialverschiebungen betätigt.

10. Rollstuhl gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die Schnellbefestigungsmittel (14,20) der Karosserie (9) auf die Motor-Getriebe Gruppe (1,2) zumindest ein teleskopisches Organ aufweisen, das über Silentblöcke (17) auf der Auflage (6) befestigt ist, wobei die Endstücke (18) dieses teleskopischen Organs dazu bestimmt sind, mit in der Karosserie (9) angebrachten Bohrungen (19) zusammenzuwirken.