DE69012381T2 - Auf der ganzen Länge kompressible Manschette. - Google Patents
Auf der ganzen Länge kompressible Manschette.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft therapeutische, unter Druck setzbare Mehrkammervorrichtungen und insbesondere Manschetten zur Ausübung von Druckkräften auf eine Gliedmaße eines Patienten.
- Der Blutstrom in den Extremitäten eines Patienten, insbesondere den Beinen, sinkt während längerer Zeiten von Gebundenheit bemerkenswert ab. Daher sind Ansammlungen oder Stauungen insbesondere in der Chirurgie und während unmittelbar folgender Rekonvaleszenzzeiten bedenklich.
- Blutstrom-Druckvorrichtungen, wie sie in den US-Patenten 4 013 069 und 4 030 488 gezeigt sind, entwickeln und erleichtern das Ausüben von Druckkräften auf eine Gliedmaße eines Patienten und begünstigen dabei venösen Rückfluß. Die Vorrichtungen bestehen aus einem Paar Manschetten, die um die Gliedmaße des Patienten gewickelt werden, und einer Steuereinrichtung zum Beaufschlagen der Manschetten mit einem unter Druck stehenden Fluid.
- Diese Manschettenvorrichtungen können aus den US-Patenten 4 402 312 und 4 320 746 ersehen werden
- Die US-A-4 029 087 zeigt eine weitere Form solch einer Vorrichtung, bei der eine Manschette mit Kammern für ein Druckfluid um das Bein eines Patienten gewickelt und an einer Seite mit mehreren Bändern befestigt wird, die alle einzeln befestigt werden müssen.
- Die EP-A-168 085 zeigt einen Stiefel mit einer Einrichtung zum Unterdrucksetzen seines Inneren. Der Stiefel wird am Bein mittels eines Zippverschlusses oder Schuhbändern befestigt, deren Lage nicht gezeigt ist.
- Eine Anwendung der oben erwähnten Manschetten liegt in der Verhinderung von Thrombose tiefer Venen (DVT), die manchmal bei operierten Patienten auftritt, wenn sie ans Bett gebunden sind. Tritt eine DVT auf, so können die in den Beinvenen vorhandenen Klappen beschädigt werden, was wiederum Stauungen und hohen Druck in den Venen der Unterschenkel verursachen kann. Patienten in diesem Zustand haben oftmals Schwellungen der Beine (Ödeme) und Gewebeverfall (Venenstaugeschwüre) im Unterschenkel.
- Es hat sich herausgestellt, daß bei der Behandlung solcher Ödeme und Venengeschwüre pneumatischer Druck sehr wirksam sein kann. Diese Behandlung wird üblicherweise vom Patienten täglich selbst zu Hause durchgeführt und erfordert, daß der Patient imstande ist, die Manschetten ohne Hilfe anzulegen und abzunehmen. Die in den vorgenannten Patenten gezeigten, aus flachem Zustand wickelbaren Manschettenvorrichtungen sind von den Patienten selbst schwierig anzulegen.
- Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung einer unter Druck setzbaren Manschettenvorrichtung, die zu Hause vom Patienten selbst einfach anwendbar ist.
- Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist, die Therapie für schwachen Venenrücklauf begleitende Venengeschwüre und Ödeme zu optimieren.
- Erfindungsgemäß weist eine Manschette zur Ausübung von Druckkräften auf eine Gliedmaße eines Patienten aus einer Druckmittelquelle eine längliche, mehrere im wesentlichen die Gliedmaße umgebende Druckkammern begrenzende, vorzugsweise mehrlagige Hülle auf, die ein offenes proximales Ende und ein geschlossenes distales Ende aufweist sowie zur Aufnahme der Gliedmaße des Patienten durch das offene proximale Ende ausgebildet ist und einen vorderen Abschnitt zum Anlegen an die Vorderseite der Gliedmaße des Patienten sowie einen hinteren Abschnitt zum Anlegen an die Hinterseite der Gliedmaße des Patienten besitzt, wobei der vordere und der hintere Abschnitt der Hülle quer verlaufende Seitenteile aufweist, die einen außenliegenden Griffrand aufweisen, der vordere Abschnitt Greifmittel aufweist, die zum Darüberwickeln über die Seitenteile sowie zum Befestigen an den Greifmitteln des vorderen Abschnittes ausgebildet sind, um eine gürtelförmige Anordnung der Manschette rund um die Gliedmaße des Patienten zu ermöglichen; zum Beispiel haben der vordere und der hintere Abschnitt der Hülle quer verlaufende Setenteile, die Seitenteile einen Greifrand und der vordere Abschnitt Greifmittel, vorzugsweise an einer seitlichen, zentralen Außenfläche, wobei die Seitenteile über den vorderen Abschnitt der Hülle wickelbar und daran befestigbar sind.
- Der vordere Abschnitt und der hintere Abschnitt der Hülle sind vorzugsweise entlang ihrer gemeinsamen Ränder, die zwischen dem proximalen Ende und dem distalen Ende zusammentreffen, miteinander zur Bildung der Hülle verbunden.
- Der vordere Abschnitt und der hintere Abschnitt haben vorzugsweise einen gemeinsamen, zusammenfallenden Rand bloß über einen Teil der Länge der vom proximalen Ende zum distalen Ende verlaufenden Hüllenseite, um das Öffnen der Hülle zu ermöglichen und somit das Einführen der Gliedmaße des Patienten in die Hülle zu erleichtern.
- Der hintere Abschnitt weist vorzugsweise eine Kissenauflage zum Anlegen an den Fuß des Patienten auf.
- Vorzugsweise ist eine Druckkammer im hinteren Abschnitt der Hülle um die Fußkissenauflage angeordnet.
- Im vorderen Abschnitt der Hülle ist vorzugsweise eine längsverlaufende Druckkammer angeordnet, die sich vom distalen Ende aus bis zum oder in Richtung zum proximalen Ende erstreckt, wobei die Druckkammer um die Fußkissenauflage und die längsverlaufend angeordnete Druckkammer im vorderen Abschnitt vorzugsweise miteinander in Strömungsverbindung stehen.
- Die Manschette weist vorzugsweise mehrere Druckkammern auf, die sich quer über den hinteren Abschnitt der Hülle und bloß über die fleischlichen Bereiche eines Beines erstrecken, wenn das Bein damit umhüllt ist.
- Die Kammern verlaufen vorzugsweise quer über den hinteren Abschnitt der Hülle einschließlich der Seitenteile. Somit umgeben diese Kammern und die längsverlaufenden Kammern am vorderen Abschnitt zusammen im wesentlichen eine in der Hülle angeordnete Gliedmaße.
- Vorzugsweise sind Markierungen, z.B. eine Mittellinie, z.B. längs der Mitte der Greifmittel, am vorderen Abschnitt vorgesehen, um dem Patienten bei der Ausrichtung der Manschette an seiner Gliedmaße zu helfen. Die Hülle ist vorzugsweise eine mehrlagige Hülle und besteht aus einer innersten Folie aus flexiblen, dehnbarem Kunststoff und einer äußersten Bahn aus flexiblen, vorzugsweise weniger dehnbarem Material, die zwischen sich die Druckkammern begrenzen. Die Manschette weist vorzugsweise mehrere Leitungen auf, um ein Druckmittel, z.B. Luft aus einer Druckquelle, zu den Druckkammern zu leiten, wobei zumindest eine dieser Leitungen vorzugsweise die Luft zu mehr als einer der Druckkammern leitet. Die Hülle weist vorzugsweeise eine außenliegende Bahn, die verhältnismäßig steif und unelastisch ist, so daß sie bei Aufblähen beim Einleiten des Druckmittels in die Druckkammern verhältnismäßig flach bleibt, und eine innenliegende Bahn auf, die weich und nachgiebig ist, so daß sich beim Aufblähen die innenliegende Bahn im wesentlichen der Form der Gliedmaße anpaßt.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der vordere Abschnitt zum Anlegen an die knöcherne Vorderseite des Beines eines Patienten ausgebildet und im wesentlichen unelastisch, wodurch bei Auftreten von Druckkräften durch Einleiten des Druckmittels in die Kammern entlang der Krümmung des vorderen Abschnittes eine Zugkraft ausgeübt wird, die sich entlang dem Krümmungsradius längs der Vorderseite des Beines in eine Druckkraft umsetzt.
- Bei dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bilden der unelastische vordere Abschnitt und der hintere Abschnitt der Hülle im befestigten, das Bein eines Patienten umschließenden Zustand eine Druckkammereinrichtung zum Ausfüllen der hohlen Bereiche an beiden Seiten des knöchernen Bereiches des Beines, wodurch Zugkräfte im unelastischen vorderen Abschnitt zu Druckkräften an diesem Beinbereich führen.
- Vorzugsweise ist die Druckkammereinrichtung im vorderen Abschnitt teilweise gegabelt. Die Gabelung der Kammer des vorderen Abschnittes hat den Vorteil, daß unter Druck setzbare Kammern längs des mittleren Abschnittes des vorderen Abschnittes am proximalen Ende der Hülle vermieden sind.
- Erwünschterweise weist die Manschette einen Abschnitt auf, der zum Umschließen des Fußes eines Patienten ausgebildet ist, wenn der vordere und hintere Abschnitt übereinandergelegt und aneinander befestigt sind, wobei der Fußabschnitt in Anlage an der Sohle des Fußes des Patienten keine Druckkammer enthält und daher nicht aufblähbar ist.
- Vorzugsweise enthält der den Fuß umschließende Abschnitt Kissenelemente für die Sohle des Fußes.
- Die vorliegende Erfindung schafft eine längliche, unter Druck setzbare Manschette zum Umschließen eines Teiles der Länge einer Gliednaße eines Patienten, die mehrere Gruppen aneinandergrenzender, seitlich verlaufender Fluiddruckkammern aufweist.
- Die Manschette besteht vorzugsweise aus einer einzigen äußersten Bahn aus flexiblen, fluidundurchlässigem Material, wie urethanbeschichtetem Nylon.
- An der Oberseite der "äußeren" länglichen Bahn ist vorzugsweise eine "innere" Folie aus geeigneten flexiblen, fluidundurchlässigem Material, wie Urethan, angeordnet und hat gemeinsame, versiegelte Umfangsränder. Die Folie ist vorzugsweise bezüglich der äußeren Bahn versiegelt, um mehrere unter Druck setzbare Kammern zu schaffen. Am meisten bevorzugt ist, daß die äußere Bahn steifer und unelastischer bzw. weniger elastischer ist als die innere Folie, wodurch ermöglicht ist, daß sich die innere Lage erheblich besser der Form des Beines anpaßt. Somit verbleibt die äußere Bahn beim Aufblähen relativ flach, während sich die innere Folie aufbläht und benachbarte Kammern begrenzende Bereiche der Folie zusammendrückt, was wiederum drucklose Bereiche im wesentlichen verhindert. Die längliche Bahn samt der angebrachten Folie ist vorzugsweise längs einer querverlaufenden Faltung nahe ihrer Längsmitte um sich selbst gefaltet. Die Bahn ist dann vorzugsweise entlang aller und eines Abschnittes ihrer anderen Längsränder zusammengeschlossen, wenn sie um sich selbst gefaltet ist, um zur Erleichterung des Einführens der Gliedmaße eine Seite ab der Mitte nach oben offen zu lassen und hiedurch eine zweilagige hüllenartige Struktur zu bilden, die an ihrem proximalen Ende eine Anordnung aus einer inneren Folie und einer äußeren Bahn zu schaffen. Vorzugsweise sind mehrere Leitungen in Strömungsverbindung mit ihren betreffenden Kammern ausgebildet, von denen jede Leitung vorzugsweise in einem Verbinder nahe dem offenen Ende der Manschette endet.
- Die Manschette besitzt zur umschlossenen Lagerung des Fußes des Patienten ein distales Ende, das vorzugsweise mit ihrer Querfaltung geschlossen ist. Zwischen der inneren und der äußeren Bahn ist am distalen Ende der Manschette über der Folie eine längliche oder im wesentlichen ovale, nicht aufblähbare Auflage eingeschlossen, um eine Kissenunterlage für den Fuß des Patienten zu schaffen.
- Die äußere Folie der obersten Lage ist zum Anordnen über der Vorderseite einer Gliedmaße des Patienten ausgebildet. Vorzugsweise sind Klebe- oder Befestigungselemente längs der Vorderseite der obersten Lage angeordnet.
- Die Seitenränder der obersten Lage vom proximalen Ende der Fußkammer zum obersten Ende der Manschette haben vorzugsweise daran der Länge nach angebrachte Klebestreifen. Die längsverlaufenden Seitenteile der Manschette weisen vorzugsweise Ränder oder Lappenteile auf, die auf die Klebemittel faltbar sind, sodaß die Gliedmaße des Trägers in der Manschette verstellbar eingeschlossen werden kann.
- Die oberste Lage weist vorzugsweise ein Paar längsgerichtete, unter Druck setzbare Kammern auf, die mit der unter Druck setzbaren Kammer über und längs des Fußes des Patienten in Strömungsverbindung stehen.
- Längs der Mitte der Klebemittel kann eine längsgerichtete, zentral angeordnete Visierlinie angeordnet sein, um dem Patienten die Ausrichtung der Manschette derart zu ermöglichen, daß die Visierlinie mit der Mitte der Gliedmaße ausgerichtet ist, wodurch die höchstwirksame Anwendung und Anbringung der Druckkammern an der Gliedmaße ermöglicht ist.
- Wenn die Manschette die Gliedmaße des Patienten vollständig umschließt und die seitlichen Randlappen der Manschette übereinandergelegt sowie an der betreffenden Seite der Klebemittel angeklebt sind, ist die Gliedmaße des Patienten nahezu vollständig von den aufblähbaren Kammern umgeben, die nun zur Unterdrucksetzung bereit sind. Allerdings ist die Vorderseite des Beines des Patienten knöchern und erfordert daher keine Druckkammer. Der wichtige Bereich ist der muskulöse Bereich an den Seiten und der Hinterseite des Beines des Patienten, der die Venen enthält, auf die im Einklang mit der Erfindung Druckkräfte ausgeübt werden sollen. Die Vorderseite der Manschette, welche den Zungenteil aufweist, ist vorzugsweise unelastisch, sodaß bei in der übrigen Manschette und an dem Bein auftretendem Druck Zugkräfte über die Krümmung der Zunge ausgeübt werden, die als Folge in Druckkräfte über den Krüinmungsradius längs der Vorderseite des Beines des Patienten umgesetzt werden.
- Die Erfindung kann auf verschiedene Weise realisiert werden; im folgenden wird ein besonderes Ausführungsbeispiel unter Bezug auf die Zeichnungen näher beschrieben, um die Erfindung zu erläutern; es zeigen
- Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht einer nach den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung konstruierten, unter Druck setzbaren Manschette, die über die gesamte Länge einer Gliedmaße reicht,
- Fig. 2 eine weitere schaubildliche Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Manschette mit einer darin dargestellten Gliedmaße eines Patienten,
- Fig. 3 eine Draufsicht auf die längliche äußere Bahn, die die äußere Lage der Manschette bildet, wenn sie im wesentlichen längs ihrer Quermitte gefaltet ist,
- Fig. 4 eine Draufsicht auf die innere Folie, die auf der äußeren Bahn angeordnet ist, welche die von verschlossenen Rändern zwischen der inneren Folie und der äußeren Bahn begrenzten Kammern besitzt, und
- Fig. 5 in größerem Maßstab eine Draufsicht auf die Manschette, deren innere und äußere Bahn an den passenden Umfangsstellen miteinander verbunden sind.
- Die vorliegende Erfindung besteht in einer länglichen, unter Druck setzbaren Manschette 10 zum Einschließen der Gliedmaße eines Patienten und hat für ein Bein passende Form und Gestalt. Die in Fig. 1 in schaubildlicher Ansicht gezeigte Manschette 10 weist mehrere nebeneinanderliegende, im wesentlichen querverlaufende, mittels eines Fluids unter Druck setzbare Kammern 12 auf, die deutlicher in Fig. 4 dargestellt sind.
- Die Manschette 10 weist eine äußerste, flexible, fluidundurchlässige Bahn 14 aus urethanbeshichtetem Nylon od.dgl. in länglicher Form auf, wie in Fig. 3 gezeigt. Die äußerste Bahn 14 hat ein erstes Ende 16 und ein gegenüberliegendes zweites Ende 18, von denen jedes eine Querabmessung besitzt, die sich zu einer allgemeinen, von einer querverlaufenden Faltlinie 20 gebildeten Mitte der Bahn 14 geringfügig verschmälert (verjüngt).
- Die Manschette 10 weist weiters eine innerste, flexible, fluidundurchlässige Folie 22 aus Kunststoff, wie Urethan, auf, die eine umfängliche Umrißlinie gemäß Fig. 4 besitzt, die im wesentlichen gleich der Gestalt der äußersten Bahn 14 ist. Wie bereits erwähnt, ist die äußerste Bahn steifer und weniger elastisch oder unelastisch im Vergleich zur innersten Folie, sodaß letztere sich gut der Gestalt des Beines anpaßt, während erstere nach dem Aufblähen relativ flach bleibt.
- Die Folie 22 hat ein erstes Ende 24 und ein zweites Ende 26, von denen jedes eine Querabmessung aufweist, die sich zu einem allgemeinen, von der gemeinsamen "Falt"linie 20 gebildeten Mitte der Folie 22 geringfügig verschmälert. Die umfängliche Umrißlinie der innersten Folie 22 ist im wesentlichen die selbe wie der Umfang der äußersten Bahn 14. Vorzugsweise ist jedoch die Länge der Folie 22, gemäß Fig. 4 rechts der gemeinsamen "Falt"linie 20, geringer als die entsprechende Länge der äußeren Bahn 14, z.B. in der Größenordnung von 20% kürzer.
- Bei sowohl der äußersten Bahn 14 als auch der innersten Folie 22 bildet der längere Teil an einer Seite der gemeinsamen Faltlinie 20 jeweils die Rückseite 17 der Manschette 10 und hat längliche Seitenrandabschnitte 70, die um die Gliedmaße des Patienten von deren Rückseite her herumgewickelt werden können und die sich gemäß Fig. 2 links der Faltlinie 20 befinden.
- Die innerste Folie 22 ist mit ihrer gemeinsamen Faltlinie 20 auf der äußersten Bahn 14 angeordnet, wobei ihre ersten Enden 24 und 16 ebenfalls aneinandergrenzen, wie in Fig. 4 gezeigt. Der gemäß Fig. 4 rechts der Faltlinie 20 liegende Abschnitt der Manschette 10 bildet dann den vorderen Abschnitt 19 der Manschette 10, wenn die Folie 22 und die Bahn 14 längs der Faltlinie 20 zusammengefaltet werden, um die Manschette zu bilden.
- Die innerste Folie 22 kann dann mit der äußersten Bahn 14 im wesentlichen entlang des Umfanges 23 der Folie 22 und Siegellinien 32 versiegelt werden, die auch mehrere in Längsabständen angeordnete, quergerichtete, unter Druck setzbare Kammern 12 zwischen der innersten Folie 22 und der äußersten Bahn 14 begrenzen. Die Siegellinien 32 und die Kammern 12 sind in Fig. 4 vor dem Falten der länglichen Bahn 14 und der Folie 22 und nach der umfänglichen Verbindung gezeigt. Dem Fachmann sind geeignete Siegelvorrichtungen, z.B. Hochfrequenz- (HF-) Siegelvorrichtungen ohne weiteres geläufig.
- Zwischen der Bahn 14 und der Folie 22 ist eine nicht unter Druck setzbare Fußauflage 36 angeordnet, um ein Kissen zu bilden, das an den Fuß des Patienten angelegt wird, wie aus Fig. 2 ersichtlich. Gemäß Fig. 4 ist rechts der Faltlinie 20 eine vordere, teilweise gegabelte, unter Druck setzbare Kammer 34 angeordnet. Die vordere Kammer 34 steht mit einer Kainmer 35 in Strömungsverbindung, die sich rund um die Seitenteile der Fußauflage 36 erstreckt. Die gegabelte Kammer 34 beseitigt jegliche Druckkammer neben dem äußersten vorderen knöchernen Bereich des Beines des Patienten, wenn dieses von der Manschette 10 umschlossen ist. Dies wiederum übt einen Druck auf die flachen Beinbereiche zu beiden Seiten des vordersten, knöchernen Bereiches des Unterschenkels aus. Da diese flachen Bereiche Gebiete vieler Geschwüre sind, folgt, daß sie wichtige Bereiche zur Ausübung von Druckkräften im Einklang mit der Erfindung sind. Die Rückseite 17 der Manschette 10 weist eine unterste, unter Druck setzbare Knöchelkammer 38, eine erste Oberschenkelkamner 42, eine obere Oberschenkelkammer 44 und eine dazwischenliegende Wadenkammer 40 auf. Jede Kammer 38, 40, 42 und 44 besitzt eine Öffnung 46 zur Zufuhr eines Druckfluids, z.B. zur sequentiellen Unterdrucksetzung und Druckentlastung dieser Kammern, durch mehrere Leitungen 50 sowie durch einen Kupplungsadapter 51, der durch weitere Leitungen 53 mit einem Druckgenerator in Strömungsverbindung steht. Diese Anordnung kann in verschiedenen Patenten gefunden werden, einschließlich denjenigen, auf die vorstehend Bezug genommen ist. Die um die Seiten und den Vorderteil der Auflage 36 angeordnete Kammer 35 sowie die unter Druck setzbare Kammer 34 an der Vorderseite der Manschette 10, die die Oberseite des Fußes umfaßt, werden von der vorgenannten Druckquelle vorzugsweise auf einem konstanten Grunddruck von etwa 10 Pfund Druck gehalten.
- Während des Zusammenbaues der Manschette 10 wird die Vorderseite 19 der Manschette 10 entlang ihrer gemeinsamen Faltlinie 20 auf die Rückseite 17 der Manschette 10 gefaltet und mit ihr entlang ihrer gemeinsamen Umfangsstellen etwa durch Nähen od.dgl. verbunden, wie in Fig. 5 bei "P" angedeutet. Die gemeinsamen Umfangsstellen P können als im wesentlichen längsverlaufender, gemeinsamer Seitenrand 52 und als weiterer Seitenrand 54 bezeichnet werden, von dem nur ein Teil mit der Vorderseite 19 und der Rückseite 17 gemeinsam ist. Eine längsverlaufende Öffnung 56 erstreckt sich nahezu über die Hälfte der einen Längsseite, sodaß die Manschette 10 an ihrem proximalen Ende 60 offen ist, um in Verbindung mit der seitlichen Öffnung 56 dem Patienten zu ermöglichen, sein Bein "L" leicht in das hüllenförmige Gebilde der Manschette 10 zu schieben.
- Wie in den Fig. 1, 2, 3 und 5 gezeigt, ist an der äußeren Oberseite der Vorderseite 19 der Manschette eine im wesentlichen rechteckige (leicht beschnittene) Auflage aus Aufnahmestoff befestigt. Wie in Fig. 1, 2 und 5 gezeigt, ist neben den länglichen Seitenelementen bzw. -rändern 70 ein schmales Klettenbandmittel 64, wie ein als "Velcro"-Material warenbezeichnetes, angebracht.
- Nachdem der Patient sein Bein oder seine Gliedmaße in der hüllenförmigen Manschette 10 angeordnet hat, können die längsverlaufenden Seitenteile längs des proximalen Segments der Manschette 10 um die Gliedmaße "L" des Patienten herumgewickelt werden, wie in Fig. 2 gezeigt, so daß das schmale Klettenbandmittel 64 am Aufnahmestoff 62 angreift, um die Gliedmaße des Patienten einzuschließen und die Manschette eng um das Bein zu halten. Eine Merkierungs- oder Visierlinie "M" kann gemäß Fig. 1 an der Oberseite des Aufnahmestoffes 62 vorgesehen sein, um die Ausrichtung der Manschette mit dem vorderen Mittelbereich der Gliedmaße (des Beines) des Patienten zu erleichtern. Die in Fig. 5 gezeigte Hülle ist von solcher Größe, daß sie gerade über das Knie reicht, doch können längere Hüllen verwendet werden.
- Dann kann Luft oder ein anderes Druckfluid durch die Leitungen 46 in die Kammern 34, 38, 40, 42 und 44 in der vom vorerwähnten Druckgenerator erzeugten Weise, z.B. einer Abfolge oder eines Druckprofils, eingeleitet werden.
- Im Hinblick auf die vorstehende Beschreibung und die erläuternden Zeichnungen ist verständlich, daß die vorliegende Erfindung eine therapeutische Vorrichtung zur Ausübung von Druckkräften auf das Bein schafft, welche Vorrichtung leicht vom Patienten angelegt und abgenommen werden kann und demgemäß insbesondere für die Heimpflege geeignet ist.
- Neben diesem Vorteil schaffen der Aufbau und die Ausgestaltung der Elemente der therapeutischen Vorrichtung dieser Erfindung weitere bemerkenswerte Vorteile, die am besten unter Bezug auf das Bein des Patienten beschrieben werden können.
- Wie bereits vorher dargelegt, ist der wichtige Bereich, der dem Druck ausgesetzt werden soll, der muskulöse Bereich an den Seiten und insbesondere an der Rückseite des Beines. Die Vorderseite des Beines ist knöchern und erfordert somit keine Behandlung. Folglich ist die Vorderseite der Manschette, die wir auch deren Zungenteil nennen können, nicht mit Sequenzdruckkammern versehen. Außerdem ist der Zungenteil unelastisch, sodaß an der Rückseite des Beines auftretende Druckkräfte Zugkräfte hervorrufen, die wiederum zu Druckkräften über den Krümmungsradius an der Vorderseite des Beines umgesetzt werden.
- Aus der vorstehenden Beschreibung ist auch ersichtlich, daß es keine auf die Fußsohle ausgeübten Druckkräfte gibt. Da sich das Blut hier nicht staut, treten keine Ödeme auf, weshalb keine Druckausübung nötig ist. Falls anderseits die Sohle des Fußbereiches zur Druckausübung aufgebläht würde, so würde sich das resultierende Druckmuster ändern, wenn der Patient auf seinen Füßen steht, was dem Patienten tatsächlich zu tun erlaubt ist, wenn er die erfindungsgemäße therapeutische Vorrichtung trägt.
- Noch ein weiterer wichtiger Vorteil wird durch die Verwendung der äußeren Bahn, die relativ steif und unelastisch ist, und der inneren Folie erzielt, die weich und anschmiegsam ist. Neben dem Umstand, daß es wünschenswert ist, eine abriebfeste Außenseite zu haben, ermöglicht diese Kombination aus äußerer Bahn und innerer Folie, die innere Folie im wesentlichen der Gestalt des jeweiligen Beines anzupassen. Demzufolge sind drucklose Stellen im wesentlichen ausgeschlossen, wodurch der sogenannte Welleneffekt vermieden oder vermindert wird, der typischerweise gesehen werden kann, wenn herkömmliche, unter Druck setzbare Spitalsmanschettenvorrichtungen bei ödematösen Beinen angewendet werden.
Claims (10)
1. Manschette zur Ausübung von Druckkräften auf eine
Gliedmaße eines Patienten aus einer Druckmittelquelle, mit einer
länglichen, mehrere Druckkammern (12) begrenzenden Hülle
(10), die ein offenes proximales Ende (60) und ein
geschlossenes distales Ende aufweist sowie zur Aufnahme der
Gliedmaße des Patienten durch das offene proximale Ende
ausgebildet ist und einen vorderen Abschnitt (19) zum Anlegen an
die Vorderseite der Gliedmaße des Patienten sowie einen
hinteren Abschnitt (17) zum Anlegen an die Hinterseite der
Gliedmaße des Patienten besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß
der vordere und der hintere Abschnitt der Hülle quer
verlaufende Seitenteile (70) aufweist, die einen außenliegenden
Griffrand (64) aufweisen, daß der vordere Abschnitt
Greifmittel (62) aufweist, daß die Seitenteile (70) zum
Übereinanderlegen und Befestigen an den Greifmitteln (62) des
vorderen Abschnittes ausgebildet ist, um eine gürtelförmige
Anordnung der Manschette rund um die Gliedmaße des Patienten
zu ermöglichen.
2. Manschette zur Ausübung von Druckkräften auf eine
Gliedmaße eines Patienten, nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der vordere und der hintere Abschnitt bloß
über einen Teil der Länge der vom proximalen zum distalen
Ende verlaufenden Hüllenseite zusammentreffende Ränder (54)
aufweisen, um das Öffnen der Hülle zu ermöglichen und somit
das Einführen der Gliedmaße des Patienten in die Mülle zu
erleichtern.
3. Manschette zur Ausübung von Druckkräften auf eine
Gliedmaße eines Patienten, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der hintere Abschnitt eine Kissenauflage
(36) zum Anlegen an den Fuß des Patienten aufweist.
4. Manschette zur Ausübung von Druckkräften auf eine
Gliedmaße eines Patienten, nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen Abschnitt der Hülle
eine längsverlaufende Druckkammer (34) angeordnet ist, die
sich vom distalen Ende aus bis zum oder in Richtung zum
proximalen Ende erstreckt.
5. Manschette zur Ausübung von Druckkräften auf eine
Gliedmaße eines Patienten, nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere Druckkammern (38,
40, 42, 44) aufweist, die sich quer über den hinteren
Abschnitt (17) der Hülle und bloß über die fleischlichen
Bereiche eines Beines erstrecken, wenn das Bein damit
umhüllt ist.
6. Manschette nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülle eine außenliegende Bahn (14), die
steif und unelastisch ist, so daß sie bei Aufblähen beim
Einleiten eines Druckmittels in die Druckkammern flach
bleibt, und eine innenliegende Bahn (22) aufweist, die weich
und nachgiebig ist, so daß sich beim Aufblähen die
innenliegende Bahn in wesentlichen der Form der Gliedmaße anpaßt.
7. Manschette nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der vordere Abschnitt zum Anlegen an die
knöcherne Vorderseite des Beines eines Patienten ausgebildet
und in wesentlichen unelastisch ist, wodurch bei Auftreten
von Druckkräften durch Einleiten des Druckmittels in die
Kammern entlang der Krümmung des vorderen Abschnittes eine
Zugkraft ausgeübt wird, die sich entlang dem Krümmungsradius
längs der Vorderseite des Beines in eine Druckkraft umsetzt.
8. Manschette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der unelastische vordere Abschnitt und der hintere Abschnitt
der Hülle im befestigten, das Bein eines Patienten
umschließenden Zustand eine Druckkammereinrichtung (34) zum
Ausfüllen der hohlen Bereiche an beiden Seiten des
knöchernen Bereiches des Beines bilden, wodurch Zugkräfte in
unelastischen vorderen Abschnitt zu Druckkräften an diesem
Beinbereich führen.
9. Manschette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckkammereinrichtung (34) in vorderen Abschnitt
teilweise gegabelt ist.
10 Manschette nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen Abschnitt aufweist, der zum
Umschließen des Fußes eines Patienten ausgebildet ist, wenn
der vordere und hintere Abschnitt übereinandergelegt und
aneinander befestigt sind, und daß der Fußabschnitt in
Anlage an der Sohle des Fußes des Patienten keine Druckkammer
enthält und daher nicht aufblähbar ist.
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