BEZEICHNUNG DER ERFINDUNG
1. ANWENDUNGSGEBIET DER ERFINDUNG UND CHARAKTERISTIK DES
STANDES DER TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ventil vom Speichertyp zur Steuerung des Öffnens
und Schließens eines Auslaßventils oder eines Ansaugventils für einen Dieselmotor.
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Fig. 8 zeigt ein dem Stand der Technik entsprechendes Ventilsystem vom Speichertyp.
Das System umfaßt ein 5-Wegeventil 01, das Hydraulikflüssigkeit, die durch eine Pumpe 010
mit Druck beaufschlagt und bis zum Erreichen eines vorbestimmten Druckes in einem Speicher
011 gespeichert wird, einen Nocken 02, eine Stößelrolle und eine Nockenwelle 04, die das
Steuerventil antreibt, eine Betätigungseinrichtung, die ein an einem Zylinderkopf angebrachtes
Ansaug- bzw. Auslaßventil 06 mittels der Hydraulikflüssigkeit regelt, und die Rohrleitungen 08
und 09. Fig. 8 zeigt den Zustand, in dem sich die Stößelrolle 03 auf dem Grundkreis (d.h. dem
tiefsten Punkt) des Nockens 02 befindet, das Regelventil 01 die Hydraulikflüssigkeit der unteren
Kammer 07a der Betätigungseinrichtung 07 durch die Rohrleitung 09 zuführt, und das Ansaug-
bzw. Auslaßventil 06 geschlossen wird, indem es durch die Kraft der Hydraulikflüssigkeit nach
oben bewegt wird. Dabei wird die in einer oberen Kammer 07b der Betätigungseinrichtung 07
befindliche Hydraulikflüssigkeit durch die Rohrleitung 08 und das Regelventil 01 in einen
Behälter 010a der Pumpe 010 abgeleitet. Wenn die Stößelrolle 03 durch Drehung des Nockens
02 gehoben wird, wird die in der unteren Kammer 07a befindliche Hydraulikflüssigkeit über die
Rohrleitung 09 und das Regelventil 01 in den Behälter 010a abgeleitet, und die mit hohem
Druck beaufschlagte Hydraulikflüssigkeit im Speicher 011 wirkt über das Regelventil 01 und die
Rohrleitung 08 auf die obere Kammer 07b. Die Kraft der Hydraulikflüssigkeit bewegt das
Ansaug- bzw. Auslaßventil 06 gegen den im Zylinder bestehenden, auf das Ansaug- bzw.
Auslaßventil 06 wirkenden Druck nach unten, wodurch das Ansaug-bzw. Auslaßventil geöffnet
wird. Wenn der Hub der Stößelrolle 03 verringert wird und durch eine weitere Drehung des
Nockens 02 den Grundkreis des Nockens erreicht, nimmt das Regelventil 01 den in der Figur
dargestellten Zustand ein, und das Ansaug- bzw. Auslaßventil 06 wird durch die vorstehend
beschriebene Aufwärtsbewegung geschlossen.
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Wie beschrieben, erfordert die dem Stand der Technik entsprechende Vorrichtung fünf
Schlitze für das Steuerventil 01, so daß dieses kompliziert und groß ist; darüber hinaus werden
zwei Hochdruckschläuche 08 und 09 benötigt, und die Betätigungseinrichtung 07 ist kompliziert
und demzufolge groß. Ferner nutzt die bekannte Vorrichtung eine unter hohem Druck stehende
Hydraulikflüssigkeit zum Öffnen und Schließen des Ansaug- bzw. Auslaßventils 06, und die mit
hohem Druck beaufschlagte Hydraulikflüssigkeit wird in den Tank 010a geleitet und nach
Betätigung der Betätigungseinrichtung 07 abgelassen, so daß der Verbrauch von
Hydraulikflüssigkeit und der Energieverlust hoch sind. Ein weiterer Nachteil der bekannten
Vorrichtung besteht darin, daß die Regelung der Steuerung des Öffnens und Schließens und des
Sitzes des Ansaug- bzw. Auslaßventils kompliziert ist.
2. ZWECK UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Zweck der Erfindung ist es, ein Ventilsystem für einen Verbrennungsmotor zur
Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe die bei dem dem Stand der Technik entsprechenden
System auftretenden Probleme überwunden, die Strukturen des Regelventils und der
Betätigungseinrichtung vereinfacht, die Ventilschließgeschwindigkeit optimal gesteuert, der
Verbrauch von Hydraulikflüssigkeit auf die erforderliche Mindestmenge gesenkt sowie der
Energieverlust weitgehend reduziert wird, indem das Ventil mittels Federkraft geschlossen wird.
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Die Erfindung bezweckt die Herstellung eines Ventilbetätigungssystems eines
Verbrennungsmotors, das mit einem Hydraulikaggregat mit Speicher, in dem eine die
Flüssigkeit mit Druck beaufschlagende Hydraulikflüssigkeit gespeichert wird, einer
Betätigungseinrichtung mit einem Hauptkörper, der einen Zylinder umfaßt, in dem ein von der
Hydraulikflüssigkeit aktivierter Kolben ein Ansaug- bzw. Auslaßventil betätigt, und einem
Steuerventil, das die im Speicher befindliche Hydraulikflüssigkeit der Betätigungseinrichtung in
geregelter Weise zuführt, ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
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a) der Zylinder gebildet wird durch ein einen Hauptkolben mit kleinem Durchmesser
aufnehmendes Oberteil, und ein einen Unterkolben mit großem Durchmesser aufnehmendes Teil
mit großem Durchmesser, wobei die Zylinderteile mit kleinem bzw. großem Durchmesser
miteinander verbunden sind, der Hauptkolben und der Unterkolben durch eine Stange verbunden
sind und der Durchmesser der Stange kleiner ist als der Zylinderteil mit kleinem Durchmesser;
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b) im Oberteil des Zylinders eine obere Kammer und ein Hauptverbindungskanal bzw.
ein Unterverbindungskanal gebildet werden und jeweils eine Seite dieser Kanäle in der
Außenwand des Zylinderteils mit kleinem Durchmesser mündet, und die andere Seite dieser
Kanäle mit einem Einlaß- bzw. Auslaßschlitz des Hauptkörpers und dem Zylinderoberteil
verbunden ist und darüber hinaus der Schlitz über das Drei-Wege-Regelventil mit dem
Hydraulikaggregat verbunden ist;
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c) im Unterteil des Zylinders eine Zwischenkammer und eine untere Kammer gebildet
werden und an der Außenwand des Zylinders ein Zwischenschlitz, der die Verbindung zwischen
dem Rückströmschlitz und der Zwischenkammer herstellt, die untere Kammer, die eine
Verbindung zwischen dem Rückströmschlitz und der unteren Kammer herstellt, sowie ein
unterer Schlitz gebildet werden, der die Verbindung zwischen dem Rückströmschlitz und der
unteren Kammer herstellt, während der Rückströmschlitz mit dem Leckölbehälter des
Hydraulikaggregats verbunden ist;
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d) der Kolben mit kleinem Durchmesser die obere Kammer von der Zwischenkammer,
der Unterkolben mit großem Durchmesser die Zwischenkammer von der unteren Kammer
trennt;
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e) der Abstand zwischen den Schlitzen größer als der Abstand zwischen den Kolben ist,
so daß in Hubstellung des Hauptkolbens der Hauptverbindungskanal durch diesen blockiert und
der Unterverbindungskanal mit der Zwischenkammer über die Kolbenstange verbunden, der
erfindungsgemaße Kanal durch den Unterkolben in Hubstellung blockiert ist und der Einlaß-
bzw. Auslaßschlitz und die Kammer über das Rückschlagventil miteinander verbunden sind.
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In der vorliegenden Erfindung ist die Betätigungseinrichtung so konzipiert, daß die unter
hohem Druck stehende Hydraulikflüssigkeit ausschließlich für das Öffnen des Ansaug- bzw.
Auslaßventils genutzt wird, und die beim Hub des Ansaug- bzw. Auslaßventils entstehende
Ventilfederenergie gespeichert und zum Öffnen des Ventils genutzt wird.
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Mit der beschriebenen Anordnung werden die Teile des Steuerventils, der
Druckleitungen und der Betätigungseinrichtung vereinfacht und verkleinert, so daß der
Verbrauch von Hochdruckhydraulikflüssigkeit beim Öffnen des Ventils gesenkt und
Antriebsenergie eingespart werden kann.
3. KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die Fig. 1 bis 7 zeigen Ausführungsformen des erfindungsgemaßen Ventilsystems; Fig.
1 ist ein Gesamtschnitt durch das System, die Fig. 2 bis 7 sind Schnittdarstellungen der
wichtigen Teile zur Erläuterung der Funktionsweise der Betätigungseinrichtung des Systems,
und Fig. 8 ist eine Schnittdarstellung der in Fig. 1 dargestellten Teile eines dem Stand der
Technik entsprechenden Systems.
4. AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Nachstehend wird unter Bezugnähme auf die Fig. 1 bis 7 eine Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung beschrieben.
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In Fig. 1. die die wichtigsten Teile des Ventilsystems des Auslaßventils eines
Dieselmotors zeigt, ist 1 ein Drei-Wege-Ventil, und ein Kolben 1a wird in senkrechter Richtung
über eine Stößelrolle 3 durch einen an einer Nockenwelle 4 befestigten Nocken 2 bewegt.
Unter Gewährleistung der Öldichtheit gleitet der Kolben 1a frei in einem Zylinder 1b, der mit
einem Einlaßschlitz 1c, einem Auslaß- bzw. Einlaßschlitz und einem Auslaßschlitz 1e für
Hydraulikflüssigkeit versehen ist. Die Bezugszähl 8 ist ein Druckrohr, das das Regelventil 1 mit
der Betätigungseinrichtung 7 verbindet. Die Betätigungseinrichtung 7 besteht aus einem
Hauptkörper 20, einem Zylinder 21, einem Kolben 22, einem Deckel 23 und einer
Rückschlagventilbaugruppe 30. Im Zylinder 21 werden eine obere Kammer 7b, eine
Zwischenkammer 7c und eine untere Kammer 7a gebildet, und in der Außenwand des Zylinders
sind ein Hauptverbindungskanal 21a, ein Unterverbindungskanal 21b, ein Zwischenschlitz 21c,
ein unterer Schlitz 21d und ein Ölweg 21e ausgebildet. Der Hauptverbindungskanal 21a
verbindet einen Einlaß- bzw. Auslaßschlitz 20a des Hauptkörpers 20 mit der oberen Kammer 7b
des Zylinders 21. Der Unterverbindungskanal 21b verbindet den Einlaß- bzw. Auslaßschlitz 20a
des Hauptkörpers 20 und die Zwischenkammer 7c. Der Zwischenschlitz 21c verbindet einen
Rückströmschlitz 20b des Hauptkörpers 20 und die Zwischenkammer 7c. Der untere Schlitz 21d
verbindet den Rückströmschlitz 20b des Hauptkörpers 20 mit der unteren Kammer 7a. Der
Ölweg 21e verbindet den Hauptverbindungskanal 21a und die Rückschlagventilbaugruppe 30.
Der Kolben 22 umfaßt einen Hauptkolben mit kleinem Durchmesser 22a, der die obere Kammer
7b von der Zwischenkammer 7c trennt, und einen Unterkolben mit großem Durchmesser 22b,
der die Zwischenkammer 7c von der unteren Kammer 7a trennt. Der Hauptkolben 22a bzw. der
Unterkolben 22b gleiten unter Gewahrleistung der Öldichtheit in dem Zylinder 21. Die
Rückschlagventilbaugruppe 30 umfaßt einen Ventilgehäuseverschluß 30b, der öldicht auf der
Innenseite einer Führung 30f gleitet und durch einen Stopfen 30c und eine Feder 30a aktiviert
wird. Der mit der Spitze an einen Ventilsitz 30d angrenzende Ventilgehäuseverschluß 30b trennt
den Ölweg 21e und die obere Kammer 7b. Der Ventilgehäuseverschluß 30b blockiert den Fluß
der Hydraulikflüssigkeit von der oberen Kammer 7b zum Ölweg 21e, gestattet jedoch den Fluß
der Hydraulikflüssigkeit vom Ölweg 21e zur oberen Kammer 7b. Darüber hinaus weist das
Rückschlagventil 30 an einem Ende des Ölweges 21e einen Schlitz 30e auf. Der Schlitz 30e
dient dazu, die der Hydraulikflüssigkeit beigemischte Luft zusammen mit Hydraulikflüssigkeit
an die Außenseite der Betätigungseinrichtung 7 abzuführen.
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Das Auslaßventil 6 gleitet innerhalb einer an einem Zylinderkopf 5 befestigten Führung
15, und seine Aufwärtsbewegung wird durch eine Druckluftventilfeder 40 aktiviert. Das obere
Ende eines Ventilstößels 6a des Auslaßventils 6 grenzt an den Kolben 22 an. Ein Kolben 41 ist
über einer den Ventilstößel 6a umgebenden Kegelbüchse 43 des Auslaßventils 6 angeordnet, und
der Kolben 41 wird mittels einer Druckeinrichtung 44 an die Kegelbüchse 43 angepreßt. Der
Kolben 41 gleitet luftdicht im Kolben 41. Druckluft wird dem Inneren des Zylinders 42 aus
einem Druckluftbehälter 45 über ein Luftloch 42a zugeführt, wodurch im Zylinder 42 eine
Druckluftventilfeder 40 gebildet wird. Die Betätigungseinrichtung 7 ist am oberen Teil des
Zylinders 42 befestigt.
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Ein Hydraulikaggregat 10 besteht aus einem Behälter 10a, einem Filter 10b, einer
Hochdruckpumpe 10c, einem Speicher 10d usw., wo eine unter hohem Druck stehende
Hydraulikflüssigkeit von der Pumpe 10c zum Speicher 10d befördert wird und der Speicher die
unter hohem Druck stehende Hydraulikflüssigkeit speichert.
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Als nächstes wird das Öffnen des Auslaßventils 6 beschrieben.
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Bezug nehmend auf Fig. 2 wird die Stößelrolle 3 durch Drehung der Nockenwelle 4
angehoben, der Kolben 1a wird gehoben, so daß der Auslaßschlitz 1e von dem Einlaß- bzw.
Einlaßschlitz 1d getrennt wird und der Auslaß- bzw. Einlaßschlitz 1d mit dem Einlaßschlitz 1c
in Verbindung steht. Da der Kolben 1a später weiter angehoben wird, wird die im Speicher 10d
befindliche Hydraulikflüssigkeit über das Regelventil 1 zum Einlaß- bzw. Auslaßschlitz 20a der
Betätigungseinrichtung 7 gefördert, wodurch ein Teil der Flüssigkeit über den
Hauptverbindungskanal 21a, den Ölweg 21e und die Rückschlagventilbaugruppe 30 vom Einlaß-
bzw. Auslaßschlitz 20a zur oberen Kammer 7b gefördert wird, während der verbleibende Teil
vom Einlaß- bzw. Auslaßschlitz 20a über den Unterverbindungskanal 21b zur Zwischenkammer
7c gefördert wird. Unter Einwirkung dieser unter hohem Druck stehenden Hydraulikflüssigkeit
wird der Kolben 22 in Pfeilrichtung T nach unten bewegt und in die in Fig. 3 dargestellte
Stellung gebracht. Fig. 3 zeigt den Zustand des Systems kurz vor der Verbindung des
Hauptverbindungskanals 21a mit der oberen Kammer 7b. Der Ventilgehäuseverschluß 30b der
Rückschlagventilbaugruppe 30, die bis zu diesem Punkt vom Sitz 30d getrennt war, wird
aufgrund des direkten Zustroms der Hydraulikflüssigkeit in die obere Kammer 7b mit dem Sitz
30d in Kontakt gebracht, und die Verbindung des Ölweges 21e mit der oberen Kammer 7b wird
unterbrochen. Bei der weiteren Abwärtsbewegung des Kolbens 22 tritt der in Fig. 4 dargestellte
Zustand ein. Fig. 4 zeigt den Augenblick kurz vor der Unterbrechung der Verbindung zwischen
dem Unterverbindungskanal 21b und der Zwischenkammer 7c. Wenn sich der Kolben von
diesem Zustand weiter in Pfeilrichtung abwärts bewegt, wirkt die Hydraulikflüssigkeit nur auf
die Oberfläche des Hauptkolbens 22a, jedoch nicht auf die Oberfläche des Unterkolbens 22b.
Dann ist der Kolben 22 abgesenkt und der in Fig. 5 dargestellte Zustand tritt ein. Fig. 5 stellt
den Zustand kurz vor der Verbindung der Zwischenkammer 7c mit dem Zwischenschlitz 21c
dar. Zu beachten ist, daß das System so konstruiert ist, daß sich die in der Zwischenkammer 7c
befindliche Flüssigkeit während der Verlagerung 81 (siehe Fig. 4) des Kolbens 22 von der in
Fig. 4 zur in Fig. 5 dargestellten Position ausdehnen kann; nach der in Fig. 5 dargestellten
Position wird die in der Zwischenkammer 7c befindliche Flüssigkeit vom Hauptkolben 22a
unter Überdruck in den Zwischenschlitz 21c entleert. Das im Zwischenschlitz 21c befindliche
Lecköl wird über den Rückströmschlitz 20b in den Tank 10a des Hydraulikaggregats 10
entleert. Die aus dem Einlaß- bzw. Auslaßschlitz 20a über den Hauptverbindungskanal 21a in
die obere Kammer eintretende Hydraulikflüssigkeit wirkt auf die Oberfläche des Hauptkolbens
22a, so daß der Kolben 22 in Pfeilrichtung abwärts bewegt wird und den in Fig. 6
dargestellten Zustand erreicht. Fig. 6 zeigt den Zeitpunkt kurz vor der Trennung der unteren
Kammer 7a und der unteren Öffnung 21d. Bei der weiteren Abwärtsbewegung des Kolbens 22
steigt der Druck der in der unteren Kammer 7a befindlichen Flüssigkeit aufgrund der
Abdichtung, und die Abwärtsbewegung des Kolbens 22 wird durch den Druck der
Hydraulikflüssigkeit sanft abgebremst. Das geschieht dadurch, daß die untere Kammer 7a einen
Dämpfungsraum bildet, und die Ventilöffnungsbewegung beim Erreichen der maximalen
Hubposition (lmax in Fig. 7) des Auslaßventils 6 beendet ist. Zu beachten ist, daß das
Auslaßventil nicht bewegt wird, obwohl die Hydraulikflüssigkeit über den Einlaß- bzw.
Auslaßschlitz 20a, die Haupt- und Unterverbindungskanäle 21a und 21b und die obere Kammer
7b weiter auf die Oberfläche des Hauptkolbens 22a wirkt. Während der vorgenannten Zeit
erhöhte sich jedoch der innerhalb des Zylinders 42 herrschende Druckluftventilfederdruck.
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Als nächstes wird das Schließen des Auslaßventils 6 beschrieben.
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Während der Kolben 22 arbeitet, bewegt er sich in der in Fig. 2 bis 6 angegebenen
Pfeilrichtung T . Wenn der Nocken 2 sich aus dem in Fig. 6 dargestellten Zustand heraus
dreht, die Stößelrolle 3 den Grundkreis errreicht und der Kolben 1a des Regelventils 1 den in
Fig. 1 dargestellten Zustand erreicht, wird die in der oberen Kammer 7b befindliche, unter
hohem Druck stehende Hydraulikflüssigkeit durch das Regelventil 1 über die Haupt- und die
Entfernung zwischen Unterverbindungskanäle 21a und 21b, den Einlaß-bzw. Auslaßschlitz 20a
und den Druckschlauch 8 in den Tank 10a des Hydraulikaggregats 10 abgeleitet. Das
Auslaßventil 6 wird durch den Luftdruck der auf einen Kolben 41 wirkenden
Druckluftventilfeder über die Kegelbuchse 43 und die Druckvorrichtung 44 nach oben bewegt.
Die Ventilschließbewegung wird durch die Druckluftventilfeder 40 erreicht. Wenn der in Fig. 6
dargestellte Zustand in denjenigen der Fig. 5 übergeht, wird die Zwischenkammer 7c durch den
Unterkolben 22b geschlossen. Danach steigt der in der Zwischenkammer 7c herrschende Druck
mit dem Hub des Kolbens 22, bildet während der in Fig. 4 dargestellten Verlagerung δ 1 durch
den Flüssigkeitsdruck eine dämpfende Wirkung aus und bremst die Hubgeschwindigkeit des
Kolbens 22 sanft ab. Wenn der Kolben 22 durch die Weiterbewegung in Pfeilrichtung T den
in Fig. 3 dargestellten Zustand erreicht, wird die Verbindung zwischen der oberen Kammer 7b
und dem Hauptverbindungskanal 21a unterbrochen. Da jedoch der Sitz 30d der
Rückschlagventilbaugruppe 30 geschlossen ist, steigt der Druck der in der oberen Kammer 7b
befindlichen Flüssigkeit danach an, und die obere Kammer 7b bildet aufgrund des
Hydraulikdrucks einen Dampfungsraum. Die Geschwindigkeit der Hubbewegung des Kolbens
22 wird durch die in Fig. 2 dargestellte begleitende sekundäre Dämpfungswirkung der oberen
Kammer 7b weiter abgebremst. Während der Verlagerung 82 bis zum Sitz der Auslaßventils 6
wird die Geschwindigkeit des Auslaßventils 6 so geregelt, daß sie für die das Aufsetzen
beendende Hubbewegung optimal ist und somit das Ventil geschlossen wird. Der vorstehend
beschriebene Bewegungsablauf ist in Zeichnungen dargestellt, in denen Fig. 7(a) die Beziehung
zwischen dem Hub l des Kolbens 22 und dem Kurbeldrehwinkel θk und Fig. 7(b) die Beziehung
zwischen dem Widerstand Fv des Auslaßventils, den auf den Kolben 22 einwirkenden Kräften F&sub1;
und F&sub2; und dem Kurbeldrehwinkel θk darstellt. In Fig. 7(a) steht l&sub1; für die Distanz (der
Kolbenbewegung), während der die Hydraulikflüssigkeit auf den Haupt- und Unterkolben
einwirkt, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Der Druck P der Hydraulikflüssigkeit, der Durchmesser
ds des Unterkolbens und der Hub l&sub1; bilden mit der das Auslaßventil abwärts drückenden Kraft
F&sub1; und dem Verbrauch an Hydraulikflüssigkeit folgende Beziehung:
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wo die Kraft F&sub1; und der Widerstand Fv des Auslaßventils die Ungleichung F&sub1; > Fv ergeben.
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Das Hubintervall von l&sub1; auf lmax entspricht der Zeit, in der die Hydraulikflüssigkeit nur
auf den Hauptkolben 22a wirkt. Zwischen dem Durchmesser dm des Hauptkolbens und der Kraft
F&sub2;, mit der das Auslaßventil abwärts gedrückt wird, sowie dem Verbrauch Q&sub2; von
Hydraulikflüssigkeit besteht folgende Beziehung:
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wo die Kraft F&sub2; und der Widerstand Fv des Auslaßventils die Ungleichung F&sub2; > Fv ergeben.
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Da der Verbrauch Q von Hydrauliköl im Falle des dem Stand der Technik
entsprechenden Systems, das kein zweistufiges System ist, mit
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angegeben wird,
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folgt daraus, daß
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Q&sub1; + Q&sub2; < Q
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und man erkennt, daß der Verbrauch von Hydraulikflüssigkeit weitgehend verringert werden
kann.
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Im Laufe der Ventilschließbewegung über eine Distanz l&sub2; sind ferner eine die
Aufwärtsbewegung des Kolbens 22 abbremsende primäre Dämpfungswirkung während der
Dauer der Verlagerung δ&sub1; sowie eine sekundäre, der Dauer der Verlagerung δ&sub2; entsprichende
Dämpfung wirksam, so daß es möglich ist, die Aufsetzgeschwindigkeit des Auslaßventils
optimal zu regeln und dadurch die Lebensdauer des Auslaßventils zu verlängern.
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Zu beachten ist, daß in der vorstehenden Beschreibung das Regelventil 1 betätigt wird,
indem der Kolben 1a mit dem Nocken 2 mechanisch angetrieben wird. Der Kolben 1a kann
jedoch auch elektrisch angetrieben werden oder ein Magnetventil kann als Regelventil genutzt
werden.
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Mit der vorstehend beschriebenen erfindungsgemaßen Konstruktion wird das Regelventil
so vereinfacht, daß nur drei Schlitze benötigt werden, die Anzähl der Druckrohre auf eins
reduziert und die Konstruktion der Betätigungseinrichtung dementsprechend vereinfacht wird.
Aufgrund des hydraulischen Drucks werden Dämpfungswirkungen erzeugt, wodurch der
mechanische Zusammenprall von Teilen vermieden und es möglich wird, das Aufsetzen des
Auslaßventils optimal zu regeln und somit den Ventilöffnungszyklus sanft zu beenden.
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Darüber hinaus wirkt die Hydraulikflüssigkeit in Abhängigkeit vom Widerstand des
Auslaßventils in zwei Stufen auf den Kolben, der Verbrauch an Hydraulikflüssigkeit wird auf
das notwendige Minimum gesenkt und die Antriebsenergie der Hydraulikflüssigkeit reduziert,
wodurch ein Beitrag zur spürbaren Senkung des Energieverlustes geleistet wird.
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Obgleich die vorstehend erwähnten Ausführungsformen im Zusammenhang mit dem
Ventilsystem eines Auslaßventils beschrieben wurden, kann das erfindungsgemaße Ventilsystem
natürlich auch für ein Ansaugventil genutzt werden.