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Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von
Dioxolan-Reste enthaltenden Organosiliciumverbindungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die
Verwendung von Organosiliciumverbindungen mit einem oder
mehreren an Silicium gebundenen Dioxolan-Resten, die aus
Siliciumhydrid-Verbindungen hergestellt wurden, zur
Erzeugung von Substraten mit hydrophilem Charakter.
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Ketal- oder Dioxolan-funktionale
Organosiliciumverbindungen sind nicht neu. Beispielsweise werden solche
Verbindungen in US-A-4-213,908, erteilt am 22. Juli 1980,
beschrieben. Das '908 beschreibt speziell Ketal-funktionale
Silane, die durch Addition von
4-Alkoxymethyl-1,3-dioxolan an Trialkoxyhydrogensilane oder
Monoalkyldialkoxyhydrogensilane hergestellt werden, wobei
Platinverbindungen als Katalysatoren dienen. Es wird gesagt, daß die
Addition bei Temperaturen von etwa 70ºC stattfindet. Für
die Ketal- oder Dioxolan-funktionalen
Organosiliciumverbindungen wird keine Verwendung angegeben, außer daß die
Verbindungen für die Herstellung von
Glycidyl-Verbindungen benutzt werden, die als Haft- oder Klebemittel
brauchbar sind.
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Im Gegensatz zu dem '908 Patent ist gefunden worden, daß
die Dioxolanverbindungen, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, benutzt werden können, um
Textilien, wie Baumwoll- und Polyestergeweben, dauerhafte
hydrophile Eigenschaften zu verleihen.
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Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung werden die
Bezeichnungen Dioxolan-funktional und Ketal-funktional
synonym gebraucht.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
Textilien, um das Wasserabsorptionsvermögen der Textilien
zu steigern, indem man die Textilien mit einer wirksamen
Menge einer Dioxolan-substituierten
Organosiliciumverbindung in Berührung bringt, die mindestens einen an
Silicium gebundenen Dioxolanrest der Formel
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enthält, in der Q einen zweiwertigen, über eine Silicium-
Kohlenstoff-Bindung an ein Siliciumatom gebundenen
organischen Rest bedeutet, M einen von aliphatischen
Mehrfachbindungen freien Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen bezeichnet und M' für M oder
Wasserstoff steht; wobei alle anderen Valenzen des Siliciums in
den Dioxolan-substituierten Organosiliciumverbindungen
durch Reste abgesättigt sind, die frei von aliphatischen
Mehrfachbindungen und ausgewählt sind aus der Gruppe,
bestehend aus einwertigen Kohlenwasserstoffresten,
einwertigen Halogenkohlenwasserstoffresten, einwertigen
hydrolysierbaren Resten, Wasserstoffatomen und zweiwertigen,
Siliciumatome verbindenden Resten.
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Bei einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung schließt das Verfahren ein, daß man die Textilien
mit einer wirksamen Menge einer Ketal-funktionalen
Organosiliciumverbindung in Berührung bringt, die aus
Ketalfunktionalen Organosiliciumverbindungen der Formeln
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wobei Me für Methyl steht, ausgewählt wird.
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Bei einer anderen speziellen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, schließt das Verfahren ein, daß man die
Textilien mit einer wirksamen Menge einer
Ketal-funktionalen Organosiliciumverbindung in Berührung bringt, die
ausgewählt ist aus symm-[2,2-Dimethyl-4-methyloylpropyl-
1,3-dioxolan]-tetramethyldisiloxan und symm-[2,2-Dimethyl-
4-methyloylpropyl-1,3-dioxolan]-polydimethylsiloxan.
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Diese und andere Merkmale, Gegenstände und Vorzüge der
vorliegenden Erfindung werden bei Erwägung der folgenden
detaillierten Beschreibung besser ersichtlich werden.
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Die in dieser Erfindung verwendeten Verbindungen werden
hergestellt, indem man Komponenten mischt, enthaltend
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(i) eine Menge einer Dioxolanverbindung der Formel
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(ii) eine Menge einer Siliciumhydridverbindung, die
mindestens ein an Silicium gebundenes Wasserstoffatom
enthält, und
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(iii) eine Menge eines Hydrosilylierungskatalysators;
wobei die Bedingungen des Mischens und die Mengen von (i),
(ii) und (iii) ausreichend sind, um eine
Hydrosilylierungsreaktion
zwischen der Dioxolanverbindung und der
Siliciumhydridverbindung stattfinden zu lassen, wodurch
sich eine Dioxolan-substituierte Organosiliciumverbindung
mit mindestens einem an Silicium gebundenem Dioxolanrest
mit der Formel
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bildet, in der Q' einen einwertigen, aliphatisch
ungesättigten organischen Rest bedeutet, M einen einwertigen,
von aliphatischen Mehrfachbindungen freien
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bezeichnet, M'
für Wasserstoff oder M steht und Q einen zweiwertigen
organischen Rest bedeutet, der über eine
Silicium-Kohlenstoff-Bindung an ein Siliciumatom gebunden ist; wobei
alle anderen Valenzen der Siliciumatome des
Siliciumhydrids und der Dioxolan-substituierten
Organosiliciumverbindung durch Reste abgesättigt sind, die frei von
aliphatischen Mehrfachbindungen und ausgewählt sind aus der
Gruppe, bestehend aus einwertigen
Kohlenwasserstoffresten, einwertigen Halogenkohlenwasserstoffresten,
einwertigen hydrolysierbaren Resten, Wasserstoffatomen und
zweiwertigen, Siliciumatome verbindenden Resten.
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In der obigen Formel für die aliphatisch ungesättigten
Dioxolanverbindungen (i) bezeichnet Q' einen einwertigen,
aliphatisch ungesättigten organischen Rest. Q' kann ein
beliebiger organischer Rest sein, der aliphatisch
ungesättigt und hydrosilylierbar ist, d.h. mit einem
Siliciumhydrid, wie im folgenden beschrieben, reagiert. Es
wird jedoch bevorzugt, daß Q' ein olefinisch
ungesättigter Rest ist. Q' ist vorzugsweise endständig ungesättigt,
d.h. weist die Struktur Ch&sub2;=CH- auf, wobei die offene
Valenz direkt oder indirekt an das #4 Atom, nach dem
Standard der International Union of Pure and Applied Chemists
(IUPAC), des Dioxolan-Bausteins gebunden ist.
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Q' kann ggf. zusätzlich zu Kohlenstoff und Wasserstoff
auch andere Atome enthalten, die üblicherweise in
zweiwertigen Resten zu finden sind, die lediglich dazu
dienen, um Siliciumatome mit einem speziell ausgewählten
Baustein zu verbinden. Zu diesen anderen Atomen gehören
beispielsweise aprotische Sauerstof-f, Schwefel - und
Stickstoffatome. Beispiele für aprotische 0. N und
S-Atome sind u.a. Sauerstoffatome von Ethern, Estern, Amiden
und Ketonen; Stickstoffatome von Amiden und tertiären
Aminen; und die Schwefelatome von Thioethern, Thioestern
und Thioketonen.
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Beispiele für bevorzugte Reste Q' sind u.a.
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CH&sub2;=CHCH&sub2;OCH&sub2;-, CH&sub2;=CH-, CH&sub2;=CHCH&sub2;-, CH&sub2;=CHCH&sub2;CH&sub2;- und
CH&sub2;=CHOCH&sub2;-.
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Die Reste M der Dioxolane (i) können beliebige
Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sein. Sie
gehen üblicherweise auf einen Aldehyd oder ein Keton
zurück, der bzw. das für die Herstellung des
Dioxolan-Bausteins eingesetzt wurde. Sie sind daher Reste, die die
leichte Reaktion des Aldehyds oder Ketons mit
beispielsweise einem 1,2-Diol unter Bildung des Dioxolan-Bausteins
ermöglichen. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
sind sie auch Reste, die zu gegebener Zeit die leichte
Entfernung eines Aldehyd- oder Ketonmoleküls aus dem
Dioxolanring ermöglichen, um die Diolverbindungen nach
dieser Erfindung herzustellen.
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Beispiele für Reste M sind u.a. Methyl, Ethyl, Isopropyl,
Phenyl und Cyclohexyl. Die Reste M' sind entweder
Wasserstoffatome oder Reste M. M und M' können je nach Wunsch
gleich oder verschieden sein; vorteilhaft bezeichnen
jedoch sowohl M als auch M' Kohlenwasserstoffreste, und
besonders vorteilhaft Methylreste.
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Beispiele für aliphatisch ungesättigte Dioxolane (i), die
sich für das Verfahren nach dieser Erfindung eignen, sind
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wobei Me den Methylrest und Ph den Phenylrest bezeichnet.
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Für diese Erfindung brauchbare Dioxolane können aus
1,2-Diolen und entweder einem Aldehyd, wie Acetaldehyd
oder Benzaldehyd, hergestellt werden, wobei Dioxolane
entstehen, die cyclische Acetale sind, oder mit einem
Keton, wie Aceton oder Acetophenon, wobei Dioxolane
entstehen, die cyclische Ketale sind.
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Die Siliciumhydridverbindung (ii) kann eine beliebige
Struktur haben, vorausgesetzt daß sie durchschnittlich
mindestens ein an Silicium gebundenes Wasserstoffatom pro
Molekül enthält, das für die Teilnahme an der
Hydrosilylierungsreaktion verfügbar ist. Beispiele für geeignete
Siliciumhydridverbindungen sind u.a. Silanhydride und
Siliciumhydride mit einer Mehrzahl von Siliciumatomen, wie
Siloxanhydride, Silcarbanhydride und Siloxan-Silcarban-
Hydride.
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Alle Valenzen in den Siliciumhydriden, die nicht durch
Wasserstoffatome abgesättigt sind, sind durch Reste
abgesättigt, die frei von aliphatischen Doppel- oder
Dreifachbindungen und ausgewählt sind aus der Gruppe,
bestehend aus einwertigen Kohlenwasserstoffresten, einwertigen
Halogenkohlenwasserstoffresten, einwertigen
hydrolysierbaren Resten und zweiwertigen, Siliciumatome verbindenden
Resten.
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Zu den Beispielen für die genannten zweiwertigen,
Siliciumatome verbindenden Resten gehören Sauerstoffatome,
die zu Siloxanbindungen führen; Stickstoffatome, die
Silazanbindungen ergeben; und aliphatisch gesättigte
Kohlenwasserstoff-, Kohlenwasserstoffether-,
Halogenkohlenwasserstoffether- und Halogenkohlenwasserstoffreste, die
zu Silcarbanbindungen führen. Die zweiwertigen Reste
können gleich oder verschieden sein, wie gewünscht;
vorzugsweise sind sie jedoch sämtlich Sauerstoffatome. Das
bedeutet, daß die Siliciumhydride (ii) mit einer Mehrzahl
von Siliciumatomen vorzugsweise Siloxanhydride sind.
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Beispiele für die erwähnten einwertigen
Kohlenwasserstoffreste, hierin auch als Reste R bezeichnet, sind u.a.
Alkylreste mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie CH&sub3;-,
CH&sub3;CH&sub2;-, (CH&sub3;)&sub2;CH-, C&sub6;H&sub1;&sub3;-, C&sub8;H&sub1;&sub7;-, C&sub1;&sub0;H&sub2;&sub1;- und C&sub2;&sub0;H&sub4;&sub1;-;
cycloaliphatische Reste mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen,
wie Cyclohexyl; Arylreste mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,
wie Phenyl, Tolyl, Xylyl, Anthracyl und Xenyl; und
Aralkylreste mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie Benzyl und
2-Phenylethyl. Typische einwertige Kohlenwasserstoffreste
für die Zwecke dieser Erfindung sind Methyl und Phenyl.
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Beispiele für die erwähnten einwertigen
Halogenkohlenwasserstoffreste, hierin ebenfalls als Reste R bezeichnet,
sind u.a. beliebige einwertige Kohlenwasserstoffreste,
wie oben beschrieben, in denen ein oder mehrere
Wasserstoffatome durch ein Halogenatom ersetzt sind,
vorteilhaft durch Fluor oder Chlor, aber auch durch Brom oder
andere Halogenatome. Zu den bevorzugten Beispielen zählen
Chloralkylreste, wie Chlorpropyl und Chlorisobutyl;
Fluoralkylreste, wie CnF2n+1CH&sub2;CH&sub2;-, wobei n einen Wert
von 1 bis 10 hat; und Halogenphenylreste, wie chlorierte
und/oder fluorierte Phenylreste.
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Beispiele für die genannten einwertigen hydrolisierbaren
Reste, hierin auch als Reste Z bezeichnet, sind u.a.
Halogenatome, vorzugsweise Chlor; Alkoxyreste, vorzugsweise
Methoxy, Ethoxy und Isopropoxy; Alkoxyalkoxyreste, wie
Methoxyethoxy, Ethoxyethoxy und Methoxyisopropoxy;
Amidoreste, wie Acetamido und N-Methylacetamido; sowie
Oximoreste,
wie Methylethylketoximo.
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Die Siliciumhydride (ii) können beliebige Silanhydride
mit der Formel RaSiHZ(3-a) sein, in der Z und R die oben
dargelegten einwertigen hydrolysierbaren Reste und
einwertigen Kohlenwasserstoff- bzw.
Halogenkohlenwasserstoffreste sein können, einschließlich der bevorzugten
Beispiele. Der Wert von a kann 0, 1, 2 oder 3 betragen,
so daß Silanhydride im Bereich von R&sub3;SiH bis Z&sub3;SiH
eingeschlossen sind. Wenn ein Substituent Z vorhanden ist,
steht dieser vorzugsweise für Chlor, und R bedeutet
vorzugsweise Methyl.
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Zu den Beispielen für Silanhydride, die für die Zwecke
dieser Erfindung geeignet sind, zählen R&sub3;SiH, wie Me&sub3;SiH,
Me&sub2;PhSiH, Ph&sub2;MeSiH, C&sub4;F&sub9;CH&sub2;CH&sub2;(Me)&sub2;SiH und
CF&sub3;CH&sub2;CH&sub2;(Me)&sub2;SiH; R&sub2;SiClH, wie Me&sub2;SiClH, MePhSiClH,
Ph&sub2;SiClH, C&sub4;F&sub9;CH&sub2;CH&sub2;(Me)SiClH und CF&sub3;CH&sub2;CH&sub2;(Me)SiClH;
RSiCl&sub2;H, wie MeSiCl&sub2;H, PhSiCl&sub2;H, C&sub4;F&sub9;CH&sub2;CH&sub2;SiCl&sub2;H und
CF&sub3;CH&sub2;CH&sub2;SiCl&sub2;H; und Cl&sub3;SiH.
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Das Siliciumhydrid (ii) kann auch ein beliebiges
Siloxanhydrid, das mindestens eine Siloxaneinheit mit der Formel
RbHSiO(3-b)/2 und ggf. beliebige andere Siloxaneinheiten
der Formel RcSiO(4-c)2 enthält. R bezeichnet einen der
oben dargelegten einwertigen Kohlenwasserstoff- und
Halogenkohlenwasserstoffreste, einschließlich der bevorzugten
Beispiele.
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Der Wert von b kann 0, 1 oder 2 sein, und der Wert von c
kann 0, 1, 2 oder 3 sein, wodurch Siloxaneinheiten von
dreifachsubstituierten, d.h. in der Kette endständigen
Einheiten bis zu unsubstituierten, d.h. vernetzenden
(network) Einheiten zulässig sind.
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Beispiele für typische Siloxaneinheiten, die in den
Siloxanhydriden (ii) vorhanden sein können, sind u.a.
Einheiten der Formel R&sub3;SiO1/2, beispielsweise Me&sub3;SiO1/2,
PhMe&sub2;SiO1/2 und CF&sub3;CH&sub2;CH&sub2;Me&sub2;SiO1/2; Einheiten der Formel
R&sub2;HSO1/2, wie HM&sub2;SiO1/2 und HPhMeSiO1/2; Einheiten der
Formel R&sub2;SiO1/2 wie Me&sub2;SiO2/2, MePhSiO&sub2;/2,
CF&sub3;CH&sub2;CH&sub2;Me-SiO2/2, Ph&sub2;SiO2/2, und CF&sub3;CF&sub2;CF&sub2;CF&sub2;CH&sub2;Ch&sub2;MeSiO2/2;
Einheiten der Formel RHSiO2/2, wie MeHSiO2/2,
CF&sub2;CH&sub2;CH&sub2;(H)SiO2/2, PhHSiO2/2 und C&sub4;F&sub9;CH&sub2;CH&sub2;(H)SiO2/2;
Einheiten der Formel RSiO3/2, wie MeSiO3/2, PhSiO3/2,
CF&sub3;CH&sub2;CH&sub2;SiO3/2 und CF&sub3;CF&sub2;CF&sub2;CF&sub2;CH&sub2;CH&sub2;SiO3/2; sowie
Einheiten der Formeln HSiO3/2 und SiO4/2.
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Die Siloxanhydride (ii) können in beliebiger
physikalischer Form vorliegen, d.h. als Gas, Flüssigkeit oder
Feststoff, und können beliebige chemische Strukturen
aufweisen, d.h. linear, cyclisch, verzweigt oder vernetzt
sein. Es wird jedoch bevorzugt, daß das Siloxanhydrid
(ii) ein flüssiges Material mit linearer oder cyclischer
Form ist, das der Formel (R'Me&sub2;SiO)w(Me&sub2;SiOx(MeR'SiO)y-
(MeHSiO)z(SiMe&sub2;R')w entspricht, in der R' einen Rest
bedeutet, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus den
genannten Resten R und Wasserstoffatomen.
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Lineare und cyclische Siloxanhydride sind bevorzugte
Siloxanhydride (ii) als Ausgangsstoffe für die
Herstellung von Dioxolan-substituierten Siloxanen, weil sie
flüssige, vernetzbare, Diacrylate enthaltende
Stoffmischungen ergeben, die als vernetzbare Komponente in
Beschichtungsmitteln, insbesondere in haftende Substrate
wieder freigebenden Beschichtungsmitteln
(adhesive-release coating compositions) verwendbar sind.
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In dieser Formel sind die Werte von x, y, z und x+y+z
durchschnittliche Werte von 0 oder größer, und beide w
haben einen Wert von 0 oder 1, mit der Maßgabe, daß
durchschnittlich mindestens 1 an Silicium gebundenes
Wasserstoffatom pro Moleküle des Siloxanhydrids vorhanden
ist.
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Beispielsweise hat in linearen Siloxanhydriden mit der
obigen Formel jedes w einen Wert von 1, und x+x+z hat
einen durchschnittlichen Wert von 0 oder mehr, was einem
Siloxanhydrid mit der Formel
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R'Me&sub2;SiO(Me&sub2;SiO)x(MeR'SiO)y(MeHSiO)zSiMe&sub2;R'
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und einer Viskosität von so wenig wie 1 Centistoke bis zu
soviel wie mehreren Millionen Centistokes bei 25ºC
entspricht.
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Zu den bevorzugten Beispielen für diese linearen
Siloxanhydride zählen
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Me&sub3;SiO(Me&sub2;SiO)x(MeHSiO)zSiMe&sub3;;
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HMe&sub2;SiO(Me&sub2;SiO)xSiMe&sub2;H und
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HMe&sub2;SiO(Me&sub2;SiO)x(MeHSiO)zSiMe&sub2;H,
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wobei z einen Wert von 1 bis beispielsweise 50 hat und x
einen Wert von beispielsweise 0 bis zu mehreren hundert
besitzt.
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Weitere Beispiele für diese linearen Siloxanhydride sind
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Me&sub3;SiO(Me&sub2;SiO)x(MeRSiO)y(MeHSiO)zSiMe&sub3;;
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HMe&sub2;SiO(Me&sub2;SiO)x(MeESiO)ySiMe&sub2;H und
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HMe&sub2;SiO(Me&sub2;SiO)x(MeRSiO)y(MeHSiO)zSiMe&sub2;H,
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wobei R z.B. einen Phenylrest, einen Alkylrest oder einen
fluorierten Rest, wie CF&sub3;CH&sub2;CH&sub2; oder CF&sub3;CF&sub2;CF&sub2;CF&sub2;CH&sub2;CH&sub2;-
bezeichnet, x einen Wert beispielsweise von 0 bis zu
mehreren hundert hat, y einen Wert von 1 bis beispielsweise
mehreren hundert hat und z einen Wert von 1 bis
beispielsweise 50 aufweist.
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Bei cyclischen Siloxanhydriden mit der obigen Formel hat
jedes w einen Wert von 0, und x+y+z hat einen
durchschnittlichen Wert von 3 oder größer, was flüssigen oder
niedrig schmelzenden Siloxanhydriden mit der Formel
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(Me&sub2;SiO)x(MeR'SiO)y(MeHSiO)z
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und einer Viskosität von so wenig wie 1 mm²/s
(Centistoke) bei 25ºC entspricht.
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Beispiele für solche cyclische Siloxanhydride sind u.a.
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(Me&sub2;SiO)x(MeHSiO)z und
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(Me&sub2;SiO)x(MeRSiO)y(MeHSiO)z,
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wobei R z.B. einen Phenylrest, einen Alkylrest oder einen
fluorierten Rest, wie CF&sub3;CH&sub2;CH&sub2;- oder CF&sub3;CF&sub2;CF&sub2;CF&sub2;CH&sub2;CH&sub2;-
bezeichnet, x einen Wert von beispielsweise 0 bis 10 hat,
y einen Wert von 1 bis beispielsweise 10 hat und z einen
Wert von 1 bis beispielsweise 10 aufweist.
Poly(methylhydrogen)cyclosiloxane mit bis zu 10 Siliciumatomen sind
bevorzugte cyclische Siloxanhydride.
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Die Siliciumhydride (ii) können auch beliebe
Silcarbanhydride oder Siloxan-Silcarban-Hydride sein.
Silcarbanhydride sind bekannte Verbindungen, die in ihrer Struktur
den Siloxanhydriden ähnlich sind, wobei das
Sauerstoffatom, das die Siliciumatome verbindet, durch einen
zweiwertigen organischen Rest ersetzt ist, wodurch Silicium-
Kohlenstoff-Bindungen statt Silicium-Sauerstoff-Bindungen
im Polymergerüst entstehen. Typische Beispiel für diese
zweiwertigen organischen Reste sind weiter oben
aufgeführt. Typische Beispiele für Silcarbanhydride sind u.a.
Silethylenhydride und Silphenylenhydride.
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Zusätzlich zu den oben dargelegten Verbindungen können
die Siliciumhydride (ii) auch Siliciumverbindungen
umfassen, die Siliciumatome mit mehr als einem Wasserstoffatom
enthalten; derartige Siliciummultihydride sind jedoch
schwieriger zu handhaben als die oben dargelegten
Siliciumhydride.
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Der Hydrosilylierungskatalysator (iii) kann ein
beliebiger der wohlbekannten Stoffe sein, die die Addition der
Elemente einer Silicium-Wasserstoff-Bindung an eine
aliphatische ungesättigte Stelle, insbesondere an
endständige olefinische Doppelbindungen, ermöglichen oder fördern.
Zu den Hydrosilylierungskatalysatoren zählen Initiatoren
für freie Radikale, Photoinitiatoren und
Edelmetallverbindungen. Beispiele für geeignete Initiatoren für freie
Radikale sind u.a. Redox-Paare, Perborate, Percarbonate,
photochemische Systeme; Azoverbindungen, wie
Azo-bis(isobutyronitril); Acylperoxide, wie Benzoylperoxid,;
Alkylperoxide, wie Di-t-butylperoxid; und Hydroperoxide, wie
Cumolhydroperoxid.
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Zu den Beispielen für geeignete Photoinitiatoren zählen
Benzoin; Benzoinalkylether, wie Methyl-, Ethyl-,
Isopropyl- oder Isobutylbenzoinether; Acetophenonderivate, wie
Dialkoxyacetophenone, z.B. Diethoxyacetophenon, Di- und
Trichloracetophenone, α,α-Dimethoxy-α-phenylacetophenon;
1-Hydroxycyclohexylphenylketon;
2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on; Methylphenylglyoxylat;
4-Benzoylbenzyltrimethylammoniumchlorid; α-Acyloximester, wie 1-Phenyl-
1,2-propandion-2-(O-ethoxycarbonyloxim); Thioxanthan und
seine Derivate; Benzophenon in Verbindung mit einem
Kettentransferagenz, wie einer NH-Gruppe und
Azo-bis)isobutyronitril).
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Beispiele für Edelmetalle enthaltende Verbindungen sind
u.a. Katalysatoren, die Metalle der Platingruppe
enthalten. Unter der Platingruppe wird hierin Ruthenium,
Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin verstanden.
Die Komponente (iii) kann ein Metall der Platingruppe
sein; ein Trägerstoff, wie Silicagel oder gepulverte
Aktivkohle, der ein Metall der Platingruppe trägt; oder
eine Verbindung oder ein Komplex eines Metalls der
Platingruppe.
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Ein bevorzugter Platin enthaltender Katalysator für die
Herstellung von Verbindungen, die in dieser Erfindungen
verwendet werden, ist eine Form von Chloroplatinsäure,
entweder das üblich verfügbare Hexahydrat oder die
wasserfreie Form, weil diese Stoffe leicht in
Organosiliciumsystemen dispergierbar sind. Eine besonders nützliche
Form der Chloroplatinsäure ist das Gemisch, das man bei
ihrer Umsetzung mit einer aliphatisch ungesättigten
Organosiliciumverbindung erhält, z.B. mit
Divinyltetramethyldisiloxan, wie von Willing, US-A-3,419,593, beschrieben.
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Die Menge an Hydrosilylierungskatalysator (iii), die für
die Herstellung von Verbindungen eingesetzt wird, die in
dieser Erfindung verwendet werden, ist nicht eng
begrenzt, solange die Menge genügend ist, um die Reaktion
zwischen den an Silicium gebundenen Wasserstoffatomen des
Siliciumhydrids (ii) mit dem aliphatisch ungesättigten
Teil der Dioxolanverbindung (i) zu beschleunigen. Die
genaue erforderliche Menge an Katalysator hängt von dem
speziellen Katalysator ab und kann nicht leicht
vorhergesagt werden. Für Chloroplatinsäure kann diese Menge
jedoch so wenig wie ein Gewichtsteil Platin auf eine
Million Gewichtsteile der Summe von (i) plus (ii) betragen.
Vorteilhaft beträgt diese Menge mindestens 10
Gewichtsteile, auf derselben Basis.
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Die relativen Mengen von Dioxolanverbindung (i) und
Siliziumhydridverbindung (ii), die für die Herstellung von
Verbindungen eingesetzt werden, die nach dieser Erfindung
verwendet werden, ist nicht kritisch. Das einzige
diesbezüglich Erfordernis besteht darin, daß eine genügende
Menge an (i) vorhanden sein muß, so daß das
Reaktionsprodukt durchschnittlich mindestens einen an Silicium
gebundenen Dioxolanrest der oben angegebenen Formel enthält.
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Das Verfahren zur Herstellung von Verbindungen, die in
dieser Erfindung verwendet werden sollen, kann so
durchgeführt werden, daß das Produkt zusätzlich zu den
erwähnten Dioxolanresten gewünschtenfalls eine beliebige Anzahl
von nicht umgesetzten, an Silicium gebundenen
Wasserstoffatomen enthält. Alternativ kann das Verfahren
gewünschtenfalls
auf eine solche Weise durchgeführt werden,
daß im wesentlichen alle der an Silicium gebundenen
Wasserstoffatome reagiert haben.
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Die erforderlichen Mengen an den Komponenten (i) und (ii)
können auf der Grundlage des Gehaltes des Siliciumhydrids
an an Silicium gebundenen Wasserstoffatomen, der
gewünschten Anzahl von an Silicium gebundenen
Wasserstoffatomen, die reagieren sollen, und der Stöchiometrie der
folgenden verallgemeinerten Hydrosilylierungsreaktion:
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berechnet werden.
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Obwohl diese Reaktion einen Ort mit aliphatischer
Doppelbindung für jedes umzusetzende an Silicium gebundene
Wasserstoffatom erfordert, ist es insbesondere dann üblich,
wenn alle an Silicium gebundenen Wasserstoffatome
umgesetzt werden sollen, daß ein leichter Überschuß der
ersteren Komponente angewandt wird, damit sichergestellt
wird, daß die Reaktion in dem gewünschten Ausmaß
stattfindet.
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Das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen, die in
dieser Erfindung verwendet werden, kann auf jede
geeignete Weise durchgeführt werden, die die
Hydrosilylierungsreaktion stattfinden läßt. Wenn beispielsweise der
Hydrosilylierungskatalysator (iii) ein Platin enthaltendes
Material umfaßt, findet die Reaktion im allgemeinen bei
Raumtemperatur statt, und die erforderlichen
Ausgangsstoffe müssen lediglich gemischt werden. Es ist jedoch im
allgemeinen erwünscht, die Reaktion weiter zu
beschleunigen, und Erhitzen kann hierzu vorteilhaft sein.
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Ein oder mehrere Lösungsmittel können gewünschtenfalls
mit den Ausgangsstoffen (ii), (ii) und (iii) gemischt
werden, um die Reaktion und/oder die Handhabung der
Ausgangsstoffe und/oder der Endprodukte zu erleichtern.
Diese Lösungsmittel dürfen nicht in die gewünschte
Hydrosilylierungsreaktion eingreifen und sollten vorteilhaft
nicht mit den Ausgangsstoffen oder Endprodukten dieses
Verfahrens reagieren.
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Zu den geeigneten Lösungsmitteln zählen die aliphatisch
gesättigten Kohlenwasserstoffe, Ester, Ketone,
Halogenkohlenwasserstoffe, Ether und Alkohole, die üblicherweise
auf dem Gebiet der Organosiliciumverbindungen verwendet
werden. Beispiels hierfür sind u.a. Hexan, Toluol, Xylol,
Ethylacetat, Methylisobutylketon, Trichlorethylen,
Diethylether, Dioxan, Ethylenglykoldimethylether, Methanol,
Ethanol und Isopropanol.
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Diese Lösungsmittel können in den anderen Aspekten dieser
Erfindung verwendet werden, wie sie im folgenden
dargelegt werden, mit denselben Limitierungen hinsichtlich des
Mangels an Reaktionsvermögen.
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Zusammengefaßt betrifft das Verfahren zur Herstellung der
Verbindungen, die in dieser Erfindung verwendet werden,
wie oben dargelegt, die Herstellung von
Dioxolan-substituierten Organosiliciumverbindungen mit mindestens einem
an Silicium gebundenem Dioxolanrest der Formel
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Diese Erfindung betrifft die Verwendung der nach diesem
Verfahren hergestellten Dioxolan-substituierten
Organosiliciumverbindungen, wie im folgenden erläutert.
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Die in dieser Erfindung verwendeten
Dioxolan-substituierten Organosilane haben die Formel
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in der Z den erwähnten einwertigen hydrolysierbaren Rest
bedeutet, a einen Wert von 0, 1, 2 oder 3 besitzt und R
für den erwähnten einwertigen Kohlenwasserstoff- oder
Halogenkohlenwasserstoffrest steht. Zu den bevorzugten
Vertretern dieser Klasse zählen diejenigen
Organosiliciumverbindungen, in denen Z für Chlor steht, R Methyl
bedeutet und jeder der genannten Dioxolanreste der Formel
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entspricht, in der Me für den Methylrest steht.
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Die in dieser Erfindung benutzten,
Dioxolan-substituierten Organosiloxane enthalten mindestens eine
Organosiloxaneinheit mit der Formel
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Zu den Beispiele hierfür zählen die oben dargelegten
Siloxanhydrid-Einheiten, in denen der an Silicium
gebundene Wasserstoff durch den Dioxolan-Rest ersetzt ist.
Alle anderen Siloxaneinheiten, falls vorhanden, haben die
Formel RcHdSiO(4-c-d)/2, wie die oben aufgeführten.
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In der obigen Formel für die Einheit hat b einen Wert von
0,
1 oder 2, c sowie c+d haben Werte von 0, 1, 2 oder 3,
d hat einen wert von 0 oder 1, und R steht für einen der
genannten einwertigen Kohlenwasserstoff- und
Halogenkohlenwasserstoffreste.
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In dieser Erfindung bevorzugt verwendete
Dioxolan-substituierte Organosiloxane haben die Formel
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(XMe&sub2;SiO)w(Me&sub2;SiO)x(MeXSiO)y(MeHSiO)z(SiMe&sub2;X)w
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in der X ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus
Resten R, Wasserstoffatomen und Dioxolanresten.
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Die durchschnittlichen Werte von x, y und z können null
oder größer sein, mit den folgenden Maßgaben. Bei
linearen Organosiloxanen hat jedes w einen Wert von 1, und
x+y+z hat einen Durchschnittswert von 0 oder größer, und
bei cyclischen Organosiloxanen hat jedes w einen Wert von
0, und x+y+z hat einen Durchschnittswert von mindestens
3, wobei durchschnittlich mindestens einer der genannten
an Silicium gebundenen Dioxolanreste pro Molekül
Organosiloxan vorhanden ist. Jeder dieser Dioxolanreste hat
vorteilhaft die Formel
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in der Me für den Methylrest steht.
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Zu den Beispielen für die genannten bevorzugten
Dioxolansubstituierten Organosilane und Organosiloxane zählen
diejenigen oben aufgeführten Silan- und Siloxanhydride,
in denen mindestens eines der an Silicium gebundenen
Wasserstoffatome in jedem Molekül durch einen Dioxolanrest
ersetzt ist, vorteilhaft durch
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Die folgenden Beispiele werden gegeben, um die in den
beigefügten Patentansprüchen dargelegte Erfindung weiter
zu erläutern, aber nicht um sie zu begrenzen. Alle Teile
und Prozentsätze beziehen sich auf das Gewicht, und alle
Temperaturen sind ºC, soweit nicht anderweitig angegeben.
Me, Ph und Vi bezeichnen Methyl-, Phenyl- bzw.
Vinylreste.
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Alle Dioxolan-substituierten Organosiliciumverbindungen
wurden durch Kernmagnetresonanzspektroskopie (NMR) sowie
durch Infrarotspektroskopie (IR) charakterisiert. Sie
zeigten alle zwei Singulets bei δ = 1,3 (von
Tetramethylsilan) im NMR-Spektrum und Doubletten bei 1375 cm&supmin;¹ im
IR-Spektrum, was für die Isopropylidengruppe des
Methylendioxolan-Bausteins charakteristisch ist.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung von
Dioxolan-substituierten Silanen, die in dieser Erfindung
verwendet werden.
Beispiel I
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Fünf Teile 4-Allyloxymethyl-2,2-dimethyl-1,3-dioxolan und
0,002 Teile (PhC CC(OH)(CH&sub3;)Ph)&sub2;Pt als
Hydrosilylierungskatalysator wurden in einem Kolben gemischt, der mit
einem Kühler, einem Zugabetrichter und einem Thermometer
versehen war. 3,5 Teile Methyldichlorsilan wurden dem
Gemisch durch den Zugabetrichter zugesetzt, und das Gemisch
wurde auf 71º erhitzt. Bei 78º setzte eine milde
exotherme Reaktion ein, die die Reaktionstemperatur auf 91º
steigerte. Nachdem die Wärmeentwicklung abgeklungen war,
wurde das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck
destilliert und ergab 6,5 Teile
4-(3'-Methyldichlorsilylpropoxymethyl)-2.2-dimethyl-1,3-dioxolan mit einem
Siedepunkt von 100 bis 103º bei 93 Pa (0,7 Torr).
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Das 4-Allyloxymethyl-2,2-dimethyl-1,3-dioxolan wurde
hergestellt, indem 225 Teile Aceton, 195 Teile 3-Allyloxy-
1,2-propandiol und 480 Teile Toluol in einem Kolben
gemischt wurden, der mit einem Magnetrührer und einer
Wasserfalle auf einem Rückflußkühler ausgestattet war. 4
Teile konzentrierte Schwefelsäure wurden dem Kolben
zugesetzt, und das Gemisch wurde auf Rückflußtemperatur
erhitzt. Die ersten 170 Teile Destillat wurden über die
Wasserfalle entfernt, wonach das Erhitzen und der
Rückfluß fortgesetzt und Wasser in der Wasserfalle gesammelt
wurden. Nach 13 Stunden wurde das Reaktionsgemisch
abgekühlt, mit festem Natriumbicarbonat neutralisiert, zur
Entfernung von Wasser und Toluol destilliert und dann
unter Vakuum destilliert, wodurch 161 Teile
4-Allyloxymethyl-2,2-dimethyl-1,3-dioxolan mit einem Siedepunkt von
57 bis 58º bei 600 Pa (4,5 Torr) erhalten wurden.
Beispiel II
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5 Teile 4-Allyloxymethyl-2,2-dimethyl-1,3-dioxolan und
0,002 Teile (PhC CC(OH)(CH&sub3;)Ph)&sub2;Pt wurden in einem Kolben
gemischt, der mit einem Kühler, einem Zugabetrichter und
einem Thermometer versehen war. 5 Teile
Dimethylchlorsilan wurden dem Gemisch durch den Zugabetrichter zugefügt,
und das Gemisch wurde 25 Minuten auf 70º erhitzt. Danach
wurde das Reaktionsgemisch abgekühlt und bei vermindertem
Druck destilliert, was 5,2 Teile
4-(3'-Dimethylchlorsilylpropoxymethyl)-2,2-dimethyl-1,3-dioxolan mit einem
Siedepunkt von 98 bis 105º bei 93 Pa (0,5 Torr) ergab.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung von
Dioxolan-substituierten Organosiloxanen, die in dieser
Erfindung verwendet werden.
Beispiel III
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Zwanzig Teile 4-Allyloxymethyl-2,2-dimethyl-1,3-dioxolan,
0,006 Teile eines Hydrosilylierungskatalysators, der 4%
Platin enthielt und nach dem Verfahren von Willing,
US-A-3,419,593 hergestellt worden war, sowie 80 Teile
eines Polydimethylsiloxans mit endständigen
Wasserstoffatomen und durchschnittlich etwa 20 Siliciumatomen pro
Molekül wurden in einem Kolben gemischt. Eine milde
exotherme Reaktion setzte ein, die die Temperatur des
Reaktionsgemisches auf 70º steigerte, und diese Temperatur
wurde durch Erhitzen von außen 5 Stunden eingehalten. Das
Infrarotspektrum einer Probe des Reaktionsgemisches, die
nach 5 Stunden entnommen wurde, zeigte, daß keine an
Silicium gebundenen Wasserstoffatome verblieben waren. Dem
Produkt wurde nach den spektroskopischen Daten und
aufgrund der Natur der Hydrosilylierungsreaktion die
Struktur XMe&sub2;SiO(Me&sub2;SiO)&sub1;&sub8;SiMe&sub2;Xzu geschrieben, wobei X den
Rest
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bedeutet.
Beispiel IV
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25,9 Teile 4-Allyloxymethyl-2,2-dimethyl-1,3-dioxolan,
0,02 Teile des im Beispiel III beschriebenen
Hydrosilylierungskatalysators und 41,4 Teile eines
Dimethylsiloxan-Methylhydrogensiloxan-Copolymeren mit
Hydrogendimethylsiloxan-Endgruppen und einem durchschnittlichen
Gehalt von etwa 14 Dimethylsiloxan-Einheiten und 2
Methylhydrogensiloxan-Einheiten pro Molekül wurden in
einem Kolben gemischt. Eine milde exotherme Reaktion
setzte ein, und die Temperatur des Reaktionsgemisches
wurde 24 Stunden durch Erhitzen von außen auf 70º
gehalten.
Das Infrarotsspektrum einer nach 24 Stunden
entnommenen Probe des Reaktionsgemisches zeigte, daß keine an
Silicium gebundenen Wasserstoffatome verblieben waren.
Dem Produkt wurde aufgrund der spektroskopischen Daten
und aufgrund der Natur der Hydrosilylierungsreaktion die
Struktur
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XMe&sub2;SiO(Me&sub2;SiO)&sub1;&sub4;(MeXSiO)&sub2;SiMe&sub2;X,
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zu gechrieben, wobei X den Rest
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bedeutet.
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Solche Dioxolanreste enthaltenden Siliciumverbindungen
sind in den gleichzeitig anhängigen Anmeldungen U.S.
Serial Nummer 06/914,899, eingereicht am 3. Oktober 1986,
und 07/338,831, eingereicht am 14. April 1989,
beschrieben, die beide der EP-A-0 266 895 entsprechen und auf
denselben Inhaber übertragen wurden, auf den diese
Anmeldung übertragen worden ist. Die Dioxolan-Reste
enthaltenden Siliciumverbindungen der obigen früheren Anmeldungen
werden in Diol-Gruppen enthaltende und diese in
Diacrylat-Gruppen enthaltende Siliciumverbindungen umgewandelt,
die in vernetzbaren Mischungen verwendet werden, die auf
ein Substrat als ein Haft- oder Klebemittel freigebende
Beschichtung (adhesive release coating) aufgebracht
werden können.
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Die folgenden Beispiel erläutern weitere Verfahren für
die Herstellung von Dioxolan- oder Ketal-funktionalen
Siliconen, die verwendet werden können, um Baumwollgewebe
dauerhafte Hydrophilität zu verleihen. Diese
Ketal-funktionalen Silicone wurden durch Platin-katalysierte
Reaktion eines Siliciumhydrids mit
4-Allyloxymethyl-2,2-dimethyl-1,3-dioxolan
der Formel
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hergestellt, in der Me den Methylrest bezeichnet.
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Beispielsweise erläutern die Beispiele VII bzw. VIII die
Herstellung der folgenden Verbindungen:
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wobei Me den Methylrest bedeutet.
Beispiel V - Herstellung von
symm(2,2-Dimethyl-4-methyloyl-propyl-1,3-dioxolan)tetramethyldisiloxan, dp=2
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Ein 500 ml 3-Halsrundkolben wurde mit einem Magnetrührer,
Thermometer, Zugabetrichter und Wasserkühler
ausgestattet. In den Kolben wurden 75 g (0,43 mol) 3-Allyloxy-1,2-
(dimethylketal)propan (im folgenden KETAL genannt), die 5
mg (7,0 x10&supmin;³ mmol) (PhC CCMe(OH)Ph)&sub2;Pt (im folgenden
PTCAT genannt) enthielten, vorgelegt. Dieses Gemisch
wurde auf 95ºC erhitzt, worauf ein Anteil von 25 g (0,19
mol) HMe&sub2;SiOSiMe&sub2;H zugesetzt wurde, was einen
Temperaturanstieg auf 144ºC innerhalb von 5 Minuten verursachte.
Das restliche HMe&sub2;SiOSiMe&sub2;H wurde innerhalb der nächsten
8 Minuten zugefügt, wobei die Temperatur durch Regelung
der Zugabegeschwindigkeit auf 144 bis 155ºC gehalten
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde auf etwa 75ºC abgekühlt
und durch Erhitzen von außen 3 Stunden auf 75 bis 80ºC
gehalten. dp ist als Polymerisationsgrad definiert.
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Jeweils etwa 1 g Aktivkohle Nu-Char (Warenzeichen) und
Fullererde wurden dem rohen Gemisch zugesetzt. Man rührte
das Gemisch eine Stunde, ließ über Nacht absetzen und
filtrierte durch Celite (Warenzeichen) unter Vakuum, was
eine wasserhelle Flüssigkeit ergab. Von dieser
Flüssigkeit wurden leicht flüchtige Anteile unter Vakuum
entfernt. Es verblieben insgesamt 75,7 g Rückstand als
Flüssigkeit mit leicht bräunlicher Färbung. Die Flüssigkeit
wurde mit Nu-Char (Warenzeichen) und Fullererde behandelt
und durch Celite (Warenzeichen) filtriert, was eine
wasserhelle Flüssigkeit mit einer Viskosität von
1,852x10&supmin;&sup5;m²/s (18,52 Centistoke) bei 25ºC ergab.
Beispiel VI - Herstellung von
symm(2,2-Dimethyl-4-methyloylpropyl-1,3-dioxolan)-Polydimethylsiloxan,
dp=15
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Die in Beispiel V beschriebene Apparatur wurde mit 100 g
(0,091 mol) HMe&sub2;SiO(Me&sub2;SiO)&sub1;&sub3; SiMe&sub2;H beschickt, denen
33,35 g (0,19 mol) KETAL, die 6 mg (9,0 x10&supmin;³ mmol) PTCAT
enthielten, bei Raumtemperatur innerhalb von 9 Minuten
zugesetzt wurden. Die Temperatur stieg innerhalb der
ersten 3 Minuten auf 68ºC an. Die Temperatur wurde durch
Regelung der Geschwindigkeit der Zugabe des
Siliconhydrids unterhalb von 74ºC gehalten. Dann wurde das
Reaktionsgemisch 1 1/2 Stunden auf 65 bis 70ºC erhitzt und
auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach dem Absetzen über
Nacht wurde die Flüssigkeit mit jeweils etwa 1 g Nu-Char
(Warenzeichen) und Fullererde behandelt und unter Vakuum
filtriert, worauf die leicht flüchtigen Anteile bei einer
Temperatur bis zu 135ºC und bei 133 Pa (1 mm Hg)
abgezogen wurden. Es verblieb eine wasserhelle Flüssigkeit mit
einer Viskosität von 3,58 x10&supmin;&sup5;m²/s (35,8 Centistoke) bei
25ºC
Beispiel VII - Herstellung von Tetrakis[(2,2-dimethyl-4-
methyloylpropyl-1,3-dioxolan)dimethylsiloxy]-silane, einem fluiden
tetra-funktionalen Ketalsiloxan
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Ein 250 ml 3-Halsrundkolben wurde mit Magnetrührer,
Thermometer, Zugabetrichter und Wasserkühler versehen und mit
57,52 m (0,334 mol) KETAL sowie 10 mg (1,5 x10&supmin;² mmol)
PTCAT beschickt. Zu dieser Lösung wurden innerhalb von 28
Minuten 25 g (0,076 mol) Si(OSiMe&sub2;H)&sub4; zugesetzt.
Innerhalb der ersten 2 Minuten stieg die Temperatur auf 126ºC
an, die jedoch nicht erhalten blieb, als die Zugabe
fortgesetzt wurde. Nachdem die Zugabe beendet war, wurde das
Gemisch durch Erhitzen von außen eine Stunde auf 82ºC
gehalten. Leicht flüchtige Anteile wurden aus der
Flüssigkeit
unter Vakuum bei einer Temperatur bis zu 107ºC bei
173 Pa (1,3 mm Hg) entfernt. Der Rückstand, 75,1 g einer
trüben, leicht grauen Flüssigkeit, wurde mit Nu-Char
(Warenzeichen) und Fullererde behandelt und durch Celite
(Warenzeichen) unter Vakuum filtriert. Es verbleib eine
wasserhelle Flüssigkeit mit einer Viskosität von 6,01
x10&supmin;&sup5;m²/s (60,1 Centistoke) bei 25ºC.
Beispiel VIII - Herstellung von
Bis(hexyldimethylsiloxy)Bis[(2,2-dimethyl-4-methyloylpropyl-1,3-
dioxolane)dimethylsiloxy]silan, ein
Bis(hexyl)-di-funktionales flüssiges
Ketalsiloxan
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Die in Beispiel VII beschriebene Apparatur wurde mit 150
g Toluol und 50 g (0,152 mol) Si(OSiMe&sub2;H)&sub4; beschickt, dem
ein Gemisch aus 25,58 g (0,30 mol) 1-Hexen und 52,66 g
(0,304 mol) KETAL, das 9,6 mg (1,5 x10&supmin;² mmol) PTCAT
enthielt, innerhalb von 1,25 Stunden bei einer Temperatur
von 65ºC zugesetzt wurde. Ein Temperaturanstieg auf 80ºC
wurde beobachtet, die Temperatur blieb jedoch im weiteren
Verlauf der Zugabe des Siliconhydrids nicht erhalten. Als
die Temperatur auf 72ºC abgefallen war, wurde das
Reaktionsgemisch für die letzte halbe Stunde der Zugabe auf
100ºC erhitzt. Danach wurde das Gemisch 10 Stunden durch
Erhitzen auf 100 bis 102ºC gehalten. Aus dem
Reaktionsgemisch wurden leicht flüchtige Anteile bei einer
Temperatur bis 145ºC und 67 Pa (0,5 mm Hg) Vakuum abgezogen. Es
verblieb eine gelbe, trübe Flüssigkeit, die mit jeweils 1
g Nu-Char (Warenzeichen) und Fullererde behandelt und
unter Vakuum filtriert wurde, was 107,8 g einer
wasserhellen Flüssigkeit mit einer Viskosität von 2,244 x10&supmin;&sup5; m²/s
(22,44 Centistoke) bei 25ºC ergab.
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Ketal-funktionale Siliconmaterialien wurden auf ihre
Eignung für die dauerhaft hydrophilisierende Behandlung von
Textilien geprüft, indem die Wasserabsorptionszeit und
die Beständigkeit der Verbindungen untersucht wurden. Das
für die Untersuchungen ausgewählte Gewebe war ein Gewebe
mit 65% Polyester und 35% Baumwolle. Proben des Gewebes
wurden in ein Behandlungsbad getaucht, das 1
Gewichtsprozent des Ketal-funktionalen Silicons, gelöst in Xylol,
enthielt. Die Menge des Bades betrug etwa 50 g, und die
Feuchtigkeitsaufnahme betrug bei allen behandelten
Geweben etwa 90%. Nach dem Klotzen wurden die Gewebeproben
bei 177ºC 90 Sekunden getrocknet und auf einer
Wäscheleine 24 Stunden aufgehängt, bevor die Zeit für die Aufnahme
von Wassertropfen und die Beständigkeit gemessen wurden.
Die Zeit für die Aufnahme von Wassertropfen wurde
bestimmt, indem ein Wassertropfen auf die horizontale
Gewebeoberfläche aufgebracht wurde und die Zeit gemessen
wurde, die bis zur Absorption des Wassertropfens im Gewebe
erforderlich war. Diejenigen Proben, die Zeiten für die
Absorption des Wassertropfens von weniger als einer
Minute zeigten, wurden als hydrophil angesehen und weiterhin
auf Beständigkeit untersucht. Kontrollproben, die nicht
als hydrophil angesehen wurden, zeigten Absorptionszeiten
für die Wassertropfen von deutlich mehr als 3 Minuten.
Die Beständigkeit der Proben mit Absorptionszeiten für
die Wassertropfen von weniger als einer Minute wurde
weiterhin geprüft, indem die Proben gewaschen und getrocknet
wurden, worauf die Zeit für die Absorption der
Wassertropfen erneut gemessen wurde. Eine Behandlung wurde als
beständig angesehen, wenn die Zeit für die Absorption der
Wassertropfen nach Waschen und Trocknen unterhalb einer
Minuten verblieb und nicht erheblich verschieden von der
Absorptionszeit vor dem Waschen war. Tabelle I zeigt an,
daß die Ketal-funktionalen Organosiliciumverbindungen
nach der vorliegenden Erfindung gute
Wasserabsorptionszeiten zeigen, sowohl anfänglich, als auch nach 1 und 5
Wäschen, und daher für eine dauerhaft hydrophilisierende
Behandlung von Textilien brauchbar sind.
Tabelle I
Material
Zeit für Absorption von Wassertropfen (Sekunden)
Molprozent
Ketal-funktionales Siloxan
Eine Wäsche
Fünf Wäschen