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Die Verdunklung der Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs erfolgt
im allgemeinen durch ein aufrollbares Sonnenrollo, das durch
eine Schlitzöffnung in der hinteren Fahrzeugablage hindurch,
unter welcher sich der Aufroller befindet, ausgerollt wird.
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Das Rollo ist ein lichtdurchlässiges Gewebe, das an seinem
freien Ende mit einem Zugstab versehen ist, der Mittel für
seine Verankerung an dem der Oberkante des Heckfensters
benachbarten Bereich des Karosserieoberteils umfaßt.
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Im allgemeinen ist dieser Zugstab geradlinig rohrförmig, damit
er bei aufgerolltem Rollo in der Schlitzöffnung der Ablage so
aufgenommen werden kann, daß er nur wenig oder überhaupt nicht
über die Ablage vorsteht.
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Nun ist der Bereich des Karosserieoberteils, an dem man den
Zugstab verankert, sehr oft gewölbt. In diesem Fall ist
zwischen dem verankerten Zugstab und der Oberkante des
Heckfensters ein Abstand vorhanden, der das ästhetische Aussehen des
Fahrzeugs stört. Zudem ist die Qualität der Verankerung
aufgrund dieses Abstands oftmals schlecht.
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Bei Fahrzeugen der gehobenen Klasse hat man den Zugstab an die
Kontur des hinteren Bereichs des Karosserieoberteils, an dem
man sie befestigt, angepaßt. Der wesentliche Nachteil bei
dieser Anordnung ist, daß das Sonnenrollo für einen Fahrzeugtyp
bestimmt ist. Außerdem ist ein nachträglicher Einbau mühsam,
weil die Schlitzöffnung, die in die hintere Ablage
einzubringen ist, bogenförmig verläuft.
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In manchen Fällen, wenn die Scheibe sehr groß ist, werden zwei
Sonnenrollos Seite an Seite installiert, wobei die freie Kante
eines jeden Rollos mit einem Zugstab versehen ist, dessen
Neigung so ist, daß er grob der Hälfte der Krümmung des
Karosserieoberteils folgt. Die Abdunklung ist nicht perfekt, weil
zwischen den beiden Rollos eine schmale Zone frei bleiben muß,
um die ungehinderte Funktion der Rollos sicherzustellen (siehe
z.B. DE-A-2 841 218).
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Aus der FR-A-1 381 059 ist im übrigen auch eine Abdeckung zum
Schutz gegen eine Vereisung der Windschutzscheibe oder der
Scheiben von Fahrzeugen bekannt, die eine mit einem Aufroller
verbundene Plane und einen Zugstab umfaßt, dessen wesentliche
Aufgabe es ist, die Schlitzöffnung zu verschließen, aus
welcher die Plane herausgezogen wird, und der Mittel zur
Befestigung der Plane an der Karosserie aufweisen kann.
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Mit vorliegender Erfindung soll eine Lösung für das bisher
unzureichend gelöste Problem der ästhetisch wirkenden
Verdunklung der sich an ein gewölbtes Karosserieoberteil
anschließenden Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden.
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Zu diesem Zweck liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung bereitzustellen, die ein Sonnenrollo in der
Verdunklungsposition an einem Fenster, insbesondere eines
Kraftfahrzeugs, hält, wobei das Rollo einen im wesentlichen
flexiblen Zugstab und Verankerungsmittel hat, die mit wenigstens
zwei entsprechenden ortsfesten Organen, die mit einer das
Fenster umrandenden gewölbten Konstruktion fest verbunden sind,
derart zusammenwirken, daß dadurch dem elastischen Bestreben
des Stabs, sich wieder gerade auszurichten, entgegengetreten
wird (eine Vorrichtung der Art, wie sie in der FR-A-1 381 059
beschrieben ist), wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Verankerungsmittel mit dem Zugstab verbunden sind
und wenigstens zwei zur Längsrichtung des Stabs im
wesentlichen senkrechte Anschlagflächen haben, um mit Anschlagflächen
der entsprechenden ortsfesten Organe, die mit der gewölbten
Konstruktion verbunden sind, zusammenzuwirken, wobei diese
Anschlagflächen der ortsfesten Organe um eine längs der Wölbung
der Konstruktion gemessene Länge voneinander beabstandet sind,
die gleich der Länge ist, die die Anschlagflächen von dem
Zugstab trennt, wenn dieser seine gerade Stellung wieder
angenommen hat.
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Durch diese Mittel wird der Stab bei seiner Verankerung einer
Biegespannung ausgesetzt, damit die beiden vorgenannten
Anschlagflächen in Übereinstimmung gebracht werden können, wobei
diese Spannung den Stab zur Wölbung und zur Anpassung an die
Wölbung des zwischen den beiden Anschlägen liegenden
Abschnitts des Karosserieoberteils zwingt und wobei das
Zusammenwirken dieser Anschläge dem elastischen Bestreben des
Zugstabs, sich wieder gerade auszurichten, entgegenwirkt.
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Um eine korrekte Lage des Rollos sicherzustellen und zu
vermeiden, daß sich unansehliche Falten bilden, umfaßt jedes
ortsfeste Verankerungsmittel ferner eine Stützfläche für den
Zugstab, die sich im wesentlichen parallel zur Mittelachse des
Rollos in dessen Verdunklungslage an dem Fenster erstreckt.
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Durch diese Anordnung vermeidet man die Notwendigkeit der
Festlegung des Zugstabs an dem Karosserieoberteil selbst,
dessen Wölbung an dieser Stelle mit der Rollofläche kaum
vereinbar ist, die zwar an ihrem mit dem Stab versehenen Ende eine
leicht zylindrische Form annehmen kann, ohne dabei Falten zu
werfen, die sich aber keineswegs faltenfrei an das
Karosserieoberteil anschließen könnte, dessen Fläche nicht eben genug
ist und eine zu geringe Neigung hat (die Neigung des
Sonnenrollos ist im allgemeinen stärker als jene des
Karosserieoberteils und der Heckscheibe des Fahrzeugs). Mit anderen Worten,
jede Stützfläche bildet mit der anderen einen weit geöffneten
Dieder, dessen Scheitellinie in der Längssymmetrieebene des
ausgerollten Rollos liegt und nach unten in Richtung auf den
Abroller verläuft. Der Zugstab ist also in einem tangierenden
Zylinderbereich an diesen Dieder angepaßt, dessen so gewölbte
freie Kante an dieser Stelle im wesentlichen in der Fläche des
Karosserieoberteils enthalten ist. Selbst wenn der Zugstab und
das Karosserieoberteil unterschiedlich gewölbt sind, ist ein
ausreichend enger Kontakt mit dem Karosserieoberteil möglich,
da die Innenverkleidung des Karosserieoberteils in diesem
Bereich relativ nachgiebig ist und diese Differenz durch ihre
Verformung ausgleicht.
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Es werden zum Beispiel vorzugsweise zwei Paare von
Verankerungsmitteln verwendet, die sich in der Nähe der Längsenden
des Zugstabs befinden (jeweils im letzten Drittel desselben),
und dem Karosserieoberteil entsprechend umfaßt jedes Paar der
entsprechenden Verankerungsmittel eine Ausnehmung und einen in
der Ausnehmung aufzunehmenden Zapfen, wobei die
Anschlagflächen durch einen der Ränder der Ausnehmung und durch die
Seitenfläche des Zapfens gebildet sind.
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Die Ausnehmung ist vorzugsweise durch den schmalen Bereich
einer Schlüssellochöffnung gebildet. Der Zapfen hingegen hat
einen verbreiterten Kopf mit einem Durchmesser, der größer ist
als die Breite dieses schmalen Bereichs.
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Der Zapfen wird vorzugsweise an dem Zugstab angeordnet und die
Schlüssellochöffnung in ein flaches Einsatzteil eingearbeitet,
das auf die Konstruktion aufgesetzt ist, die das Fenster
umrandet und die rund um diese Fensteröffnung die vorgenannte
Stützfläche aufweist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform unter
Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen. Darin zeigt:
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Figur 1 eine schematische Schnittansicht eines
erfindungsgemäßen Paares von Verbindungsmitteln eines
Sonnenrollos in der Verdunklungslage an der Heckscheibe
eines Fahrzeugs;
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Figur 2 eine schematische Endansicht zur Darstellung der
Anbringung des Zugstabs unter einem gewölbten
Karosserieoberteil;
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Figur 3 eine Detailansicht in Richtung des Pfeils F von
Figur 1.
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Die Heckscheibe eines Fahrzeugs ist in den Figuren mit
Bezugsziffer 1 bezeichnet. In den Figuren ist eine hintere Ablage 2
dargestellt, durch die hindurch ein Sonnenrollo 3 von einem
Aufroller 4 abgerollt werden kann, der in bekannter Weise
unter der Ablage 2 in dem Kofferraum befestigt ist.
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Die Verkleidung 5 des Karosserieoberteils des Fahrzeugs umfaßt
einen am Blech befestigten Einsatz 6, in welchem der Zugstab 7
des Rollos verankert werden kann. Dieser Zugstab 7 ist hier
ein in Pfeilrichtung F (senkrecht zur Ebene des Rollos 3)
biegsamer Stab, der in bekannter Weise mit der freien Kante
des Rollos 3 verbunden ist.
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Präziser ausgedrückt umfaßt das Karosserieoberteil zwei
Einsätze 6a, 6b jeweils in Form einer Platte 8 (siehe Figur 3),
die eine Schlüssellochöffnung 9 hat. Der schmale Bereich 10
dieser Öffnung nimmt den kleinen Durchmesserbereich 11a eines
Zapfens 12 mit einem Kopf 11b auf, der an seiner der Scheibe 1
und dem Karosserieoberteil 5 zugewandten Fläche mit dem
Zugstab 7 vebunden ist. Es genügt, wenn die Schlüssellochöffnung
9 eine einfache Ausnehmung mit parallel verlaufenden Rändern
oder mit Rändern in V-Form ist, die im oberen Abschnitt offen
ist, um den Zapfen so aufzunehmen, daß der verbreiterte Kopf
11b des Zapfens hinter der Platte 8 gelagert werden kann.
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Die Fläche 13, an welche sich der Zugstab 7 anlegt, ist zur
Rückseite hin in einem Winkel A geneigt, der im wesentlichen
gleich jenem des Rollos 3 entspricht, wenn dieses verankert
ist.
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In den Figuren 1 und 2 ist anhand der Linie 14 die Mittelachse
des Rollos 3 dargestellt, an welcher sich der Winkel A bemißt.
Es ist zu bemerken, daß die Differenz der Neigung des Rollos
auf Höhe der Mittelachse und auf Höhe einer seiner Kanten
relativ gering ist. Sie ist in jedem Falle geringer als die
Differenz, die zwischen der durchschnittlichen Neigung des Rollos
und jener des Karosserieoberteils vorhanden ist (siehe B in
Figur 1), und sie macht es nicht erforderlich, den Zugstab 7
mit dem Nachteil einer Faltenbildung in dem Rollo
auszurichten.
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Im übrigen zeigt jede Platte 8 in einer Querebene des
Fahrzeugs eine weitere Neigung, die in Figur 2 durch den Winkel C
angegeben ist. Es versteht sich, daß der durch die beiden
Flächen 13 gebildete Dieder eine Scheitellinie aufweist, die
senkrecht zur Achse 14 des Rollos und nach hinten verläuft.
Wenn der die Zapfen 12 längs des Zugstabs 7 voneinander
trennende Abstand L (Bezugsziffer 7' in Figur 2 auf Höhe der
Abdeckung 2), wie es die Erfindung verlangt, gleich der längs
der Wölbung des Karosserieoberteils gemessenen Kurvenlänge L
ist, die die beiden Schlüssellochöffnungen 9 voneinander
trennt, muß der Stab 7 zylinderartig gebogen werden, um die
Zapfen und die Öffnungen 9 in Übereinstimmung zu bringen, und
wird durch die Außenränder des schmalen Bereichs 10 jeder
Öffnung, an welchen die kleinen Durchmesserbereiche 11a jedes
Zapfens 12 gelagert sind, in der zylindrisch gebogenen Lage
gehalten.
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Der Stab 7 paßt sich in zufriedenstellender Weise an die
Wölbung des Karosserieoberteils 5 an. Zwei mit dem Stab 7
verbundene Zungen 15 sind hilfreich bei der Handhabung und beim
Biegen des Stabs, um ihn zu verankern. Vorzugsweise befinden sich
diese Zungen 15 auf Höhe eines jeden Zapfens, um beim Lenken
der Zapfen in die Öffnungen unterstützend mitzuwirken.
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Der wesentliche Vorteil dieser Befestigungsmittel liegt in der
Möglichkeit der Standardisierung der Herstellung von
Sonnenrollos für Heckscheiben, die sich bei ästhetischem Aussehen
automatisch an jedes Fahrzeug anpassen und die sich auch
nachträglich problemlos und einfach einbauen lassen.