DE69001947T2

DE69001947T2 - Kosmetische Zusammensetzung mit einer Wachs-Mikrodispersion zur Behandlung von Haaren.

Info

Publication number: DE69001947T2
Application number: DE90400515T
Authority: DE
Inventors: Alain Lety; Luc Nicolas-Morgantini; Guy Vanlerberghe
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1989-02-24
Filing date: 1990-02-23
Publication date: 1993-12-23
Anticipated expiration: 2010-02-24
Also published as: EP0394078A1; CA2010824A1; ATE90551T1; JP3001219B2; EP0394078B1; JPH032112A; US5306488A; CA2010824C; LU87457A1; DE69001947D1

Description

Die vorliegende Erfindung hat die Verwendung von Wachs-Mikrodispersionen als kosmetische Zubereitungen oder Hilfsmittel für kosmetische Zubereitungen für die Haare sowie ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haare mit Hilfe dieser Zubereitungen zum Gegenstand.
Es ist bekannt, daß die Wachse, deren Verwendung im Bereich der Kosmetologie sehr alt ist, natürliche (tierische oder pflanzliche) oder synthetische Substanzen sind, die bei gewöhnlicher Temperatur (21 ºC) fest sind, im allgemeinen eine bestimmte Formbarkeit (Plastizität) aufweisen, unlöslich in Wasser sind, löslich in Ölen sind und wasserabstoßende Filme bilden können. Zur Definition von Wachsen und zu ihren Verwendungen im Bereich der Kosmetologie kann man beispielsweise das Werk "P. D. Dorgan, Drug and Cosmetic Industry, Dezember 1983, Seiten 30 bis 33" und "Handbook of Cosmetic Science, H. W. Hibbot (Herausgeber), Pergamon Press, Oxford (1963), Seite 60" zitieren. Bei für die Haare bestimmten Zubereitungen ist die am meisten klassische Verwendungsweise diejenige von halbfesten, Pomaden für die Haare oder feste Brillantinen genannten Zubereitungen. In derartigen Zubereitungen werden die Wachse in Mischung, insbesondere mit wichtigen Mengenanteilen verschiedener Öle verwendet (siehe dazu beispielsweise "E. W. Flick, Cosmetic and Toiletry Formulations, Edition Noyes Publications, New Jersey, USA (1984), Seiten 271 bis 288").
In der deutschen Patentanmeldung Nr. 35 34 733 wurden schäumende und klare kosmetische Zubereitungen beschrieben, die ein Öl und gegebenenfalls 0,05 bis 1 % Wachs enthalten konnten. In diesen Zubereitungen finden sich das Öl und das gegebenenfalls vorhandene Wachs in gelöstem Zustand. Die Gegenwart von Öl und/oder von Wachs in diesen Zubereitungen hat zum Ziel, eine Rückfettung der Haut zu erreichen und so eine starke Entfettung der Haut zu vermeiden, die durch die Verwendung der anionischen Tenside ausgelöst wird.
Das Dokument DE-A 17 94 088 beschreibt kosmetische Zubereitungen in Form von Wasser- in-Öl-Emulsionen oder Öl-in-Wasser-Emulsionen, die ein mikrokristallines Wachs in Lösung in der Ölphase enthalten können.
Es ist außerdem bekannt, daß es möglich ist, mit bestimmten Ölen Mikroemulsionen und mit bestimmten Wachsen stabile und mit Wasser unbegrenzt verdünnbare Mikrodispersionen zu erhalten, ohne daß eine Aggregation oder Sedimentation der in Suspension befindlichen Teilchen stattfindet. Die Wachs-Mikrodispersionen werden durch Schmelzen des Wachses in Gegenwart eines anionischen oder nichtionischen Tensids und gegebenenfalls eines Teils Wasser und nachfolgende fortschreitende Zugabe von warmem Wasser unter Rühren erhalten. Man beobachtet die intermediäre Bildung einer Emulsion des Typs Wasser-in-Öl, gefolgt von einer Phaseninversion, wobei letztendlich eine Emulsion des Typs Öl-in-Wasser erhalten wird. Beim Abkühlen erhält man eine stabile Mikrodispersion kolloidaler fester Wachsteilchen. Siehe dazu beispielsweise "Microemulsions Theory and Practice, L. M. Prince (Herausgeber), Academic Press (1977), Seiten 21 bis 32".
Diese Wachs-Mikrodispersionen werden insbesondere verwendet, um Gegenstände aus Leder und Sonnenverkleidungen aus Kunststoffmaterial zum Glänzen zu bringen.
Es wurde nun gefunden, daß solche Wachsmikrodispersionen insbesondere als Frisierlotionen verwendet werden können, die der Frisur Volumen und den Haaren und insbesondere feinen und weichen Haaren mehr Fülle verleihen. Diese Lotionen erlauben es, geordnete und bis an die Spitzen anliegende Haare zu erhalten, die sie glatt machen. Sie zeigen in gleicher Weise die überraschende Eigenschaft, den Haaren kein fettiges Aussehen zu verleihen, sondern im Gegenteil deren Aussehen beizubehalten, obwohl sie als hauptsächlichen Wirkbestandteil ein Wachs enthalten, d. h. eine Substanz, die unter die Fettsubstanzen eingeordnet wird.
Die vorliegende Erfindung hat also zum Gegenstand die Verwendung einer flüssigen, nicht schäumenden Zubereitung als kosmetische Zubereitung oder Trägersubstanz für eine kosmetische Zubereitung für Haare, die eine Wachsdispersion in einem flüssigen Träger enthält, deren dispergierte Phase eine stabile Mikrodispersion von festen Teilchen mit Größendimensionen unterhalb von 500 nm ist, wobei die Teilchen ein Wachs oder eine Mischung von Wachsen und gegebenenfalls ein Öl in einer Konzentration, die bis zu 30 Gew.-% gehen kann, bezogen auf das Wachs, enthalten, und wobei das Wachs oder die Mischung einen Schmelzpunkt besitzt, der oberhalb von 60 ºC und unterhalb von 100 ºC liegt, und in der Lage ist, eine Mikrodispersion zu bilden, wie sie vorstehend definiert ist, wobei die Zubereitung, bezogen auf das Gewicht, 0,1 bis 40 % Wachs, 0,01 bis 25 % wenigstens eines nichtionischen oder anionischen emulgierenden Mittels und wenigstens 35 % Wasser enthält, wobei das Gewichtsverhältnis Wachs/emulgierendes Mittel zwischen 1 und 30 schwanken kann.
Das Wachs oder die Mischung von Wachsen, die erfindungsgemäß eingesetzt werden, müssen also in der Lage sein, zusammen mit dem nichtionischen und/oder anionischen emulgierenden Mittel gemäß dem oben beschriebenen Verfahren stabile Mikrodispersionen zu ergeben, die Größendimensionen der Teilchen unterhalb von 500 nm aufweisen. Die Wachse oder Mischungen von Wachsen, die verwendbar sind, können im Wege einfacher Routineexperimente gewählt werden. Es versteht sich, daß die Wachs-Mikrodispersion, die gemäß der Erfindung verwendet wird, kein kationisches oberflächenaktives Mittel (Tensid) enthält.
Entsprechend besonderen Ausführungsformen können die gemäß der Erfindung verwendeten Zubereitungen auch noch die folgenden charakteristischen Eigenschaften zeigen, wobei diese allein oder in Kombination auftreten:
- das Wachs ist ein Wachs, das ausgewählt ist aus Carnaubawachs, Candelillawachs, Alfa-Wachs und deren Mischungen;
- das Wachs enthält außer Carnaubawachs oder Candelillawachs oder deren Mischungen ein weiteres Wachs oder eine Mischung weiterer Wachse, beispielsweise ein Paraffinwachs, Ozokerit, hydriertes Jojobawachs, gegebenenfalls verestertes Bienenwachs, Reiswachs oder ein Ceramid; der Gewichtsanteil von Carnaubawachs und/oder Candelillawachs in derartigen Mischungen ist vorzugsweise oberhalb oder gleich 50 %;
- in den kosmetischen Zubereitungen liegt der Gewichtsanteil der Wachse beispielsweise bei 0,1 bis 20 %, besonders bei 1 bis 20 % und insbesondere bei 1 bis 10 %;
- das emulgierende Mittel weist eine Konzentration von 0,1 bis 10 % auf;
- das nichtionische emulgierende Mittel ist ein Polyalkoxygruppen aufweisendes und/oder Polyglyceringruppen aufweisendes oberflächenaktives Mittel (Tensid);
- das emulgierende Mittel ist ein anionisches Tensid;
- der flüssige Träger enthält 80 bis 100 % Wasser, bezogen auf das Gewicht der flüssigen Phase;
- der flüssige Träger besteht aus Wasser;
- wenigstens eine amphiphile Verbindung (die die Wachse nicht emulgiert) wie Cholesterin, wenigstens 12 Kohlenstoffatome enthaltende Fettalkohole usw. kann gemeinsam mit dem Wachs vorliegen; die Konzentration an amphiphilen Verbindungen kann bei bis zu 30 Gew.-%, insbesondere bis zu 10 Gew.-% liegen, bezogen auf das Wachs oder die Mischung von Wachsen;
- ein Öl oder eine Mischung von Ölen (insbesondere solche Öle, wie sie nachfolgend im experimentellen Teil erwähnt werden) kann zusammen mit dem Wachs vorliegen; die Konzentration an Öl kann bei bis zu 30 Gew.-% (insbesondere bis zu 10 Gew.- %) liegen, bezogen auf das Wachs oder auf die Mischung der Wachse; von den Zubereitungen gemäß der Erfindung sind insbesondere diejenigen zu nennen, die kein Öl enthalten;
- die Zubereitung kann außerdem gegebenenfalls wenigstens eine fettlösliche aktive Komponente enthalten; von den fettlöslichen aktiven Komponenten sind insbesondere fettlösliche Färbemittel oder lösliche Sonnenfilter zu nennen, d. h. Substanzen, die in der Lage sind, die Haut und/oder die Haare gegen die schädlichen Wirkungen der ultravioletten Strahlung zu schützen;
- die Konzentration des oder der fettlöslichen aktiven Bestandteils/Bestandteile, wenn diese zugegen sind, kann bei bis zu 30 Gew.-% (im allgemeinen bis zu 10 Gew.-%) liegen, bezogen auf das Gewicht des Wachses oder der Mischung von Wachsen;
- der Gewichtsanteil von Wachs und von gegebenenfalls vorhandenen, nicht emulgierenden amphiphilen Verbindungen in den Teilchen liegt im allgemeinen über 90 %, bezogen auf das Gewicht der Teilchen, und liegt sehr häufig oberhalb von 95 %, wobei der Rest aus Ölen und/oder gegebenenfalls vorhandenen fettlöslichen Bestandteilen besteht (nicht eingeschlossen die emulgierenden Mittel);
- das Gewichtsverhältnis Wachs/emulgierendes Mittel kann im Bereich von 1 bis 20, insbesondere im Bereich von 2 bis 10, schwanken.
Die pflanzlichen Wachse von Carnauba (Extrakt von Copernicia ceriferae), von Candelilla (Extrakt von Euphorbies ceriferae und von Pedilantus pavonis) und von Alfa (Extrakt von Stipa tenacissima) sind Handelsprodukte.
Es ist in gleicher Weise möglich, die kosmetischen Zubereitungen oder Träger für kosmetische Zubereitungen unter Verwendung von handelsüblichen Mischungen selbstemulgierbarer Wachse herzustellen, die das Wachs und die emulgierenden Mittel enthalten. Man kann beispielsweise das Wachs verwenden, das unter der Bezeichnung "Cire Autolustrante OFR" von der Firma Tiscco, Bobigny (Frankreich), in den Handel gebracht wird und das Carnaubawachs und Paraffinwachs zusammen mit nichtionischen emulgierenden Mitteln (Emulgatoren) enthält. Alternativ kann man das selbstemulgierbare Wachs verwenden, das unter der Bezeichnung "Cerax A.O. 28/B" von der Firma La Ceresine, Marseille (Frankreich), in den Handel gebracht wird und das Alfa-wachs zusammen mit einem nichtionischen emulgierenden Mittel (Emulgator) enthält. Diese handelsüblichen Mischungen erlauben die Herstellung von Wachs-Mikrodispersionen durch Zusatz von Wasser gemäß dem oben beschriebenen Verfahren.
Die Ceramide sind die Hauptfettbestandteile der Intercorneocytenräume des Stratum corneum. Sie wurden insbesondere von Downing in "Science, 18 (1982), Seiten 1261 bis 1262" beschrieben. Die Ceramide werden insbesondere als gegen das Altern gerichtete Mittel und als hydratisierende Mittel in den kosmetischen Zubereitungen verwendet (siehe dazu beispielsweise die japanische Patentanmeldung Nr. 87-176,907). In den für die Behandlung der Haare bestimmten Zubereitungen dienen sie als Mittel zum Schutz des Haars (siehe dazu beispielsweise die europäische Patentanmeldung Nr. 0 278 505).
Die Ceramide sind schwierig in kosmetischen Zubereitungen zu dispergieren. Dank der vorliegenden Erfindung ist es möglich, sie in erhöhten Konzentrationen zu dispergieren.
Die fettlöslichen Färbemittel, die gegebenenfalls in der Zubereitung zugegen sind, sind beispielsweise:
- 1-Nitro-3-amino-4-isopropylanilin;
- 1-Nitro-2-methyl-3-methylamino-4-methylanilin;
- 3-Nitro-4-butylaminophenol;
- 4-Hydroxy-3-methylphenylazobenzol;
- das Produkt der Formel
Von den fettlöslichen Sonnenfiltern, die gegebenenfalls in der Zubereitung der Erfindung zugegen sein können, sind insbesondere die folgenden zu nennen, die im Handel verfügbar sind:
- 3-Benzyliden-d,l-campher;
- 3-(4'-Methylbenzyliden-)d,l-campher;
- Amyl-4-(dimethylamino-)benzoat;
- Amyl-p-methoxycinnamat und Isoamyl-p-methoxycinnamat; und
- Methylsalicylat.
Einer der Vorteile der Zubereitungen gemäß der Erfindung ist, daß sie die Verwendung dieser fettlöslichen Bestandteile in wäßrigem Milieu erlauben.
Die verwendeten anionischen Tenside weisen mit Vorteil einen HLB-Wert (hydrophilic lipophilic balance-Wert) auf, der zwischen 10 und 40 liegen kann. Diese Tenside sind insbesondere Salze von Fettsäuren (beispielsweise Alkalimetallsalze oder organische Salze wie Aminsalze), wobei die Fettsäuren beispielsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen und eine Doppelbindung tragen können, wie im Fall von Ölsäure, sowie die Alkalimetallsalze oder Salze organischer Basen von Alkylschwefelsäuren und Alkylsulfonsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und von Alkylarylsulfonsäuren, deren Alkylkette 6 bis 16 Kohlenstoffatome trägt, wobei die Arylgruppe beispielsweise eine Phenylgruppe ist. Diese Tenside sind in gleicher Weise Ethersulfate, insbesondere Produkte der Sulfierung von Fettalkoholen und polyalkoxylierten Alkylphenolen, in denen die aliphatische Kette 6 bis 20 Kohlenstoffatome und die polyalkoxylierte Kette 1 bis 30 Alkoxyreste trägt, insbesondere Ethylenoxidreste, Propylenoxidreste oder Butylenoxidreste.
Alle diese anionischen Tenside sind wohlbekannt, und viele von ihnen sind Handelsprodukte.
Die nichtionischen oberflächenaktiven Verbindungen (Tenside) sind insbesondere mit Polyalkoxygruppen und/oder Polyglyceringruppen versehene Fettsäuren oder Fettsäureamide, mit Polyalkoxygruppen und/oder Polyglyceringruppen versehene Ester von Fettsäuren und Polyolen, mit Polyalkoxygruppen und/oder Polyglyceringruppen versehene Fettalkohole oder Alkylphenole, mit Polyalkoxygruppen und/oder Polyglyceringruppen versehene 1,2- Alkandiole oder 1,2-Alkendiole oder 1,3-Alkendiole sowie mit Polyalkoxygruppen und/oder Polyglyceringruppen versehene Alkylether von Alkandiolen oder 1,2-Alkendiolen oder 1,3- Alkendiolen. Die Fettsäuren oder Fettalkohole, die gegebenenfalls ungesättigt sind, weisen beispielsweise 12 bis 24 Kohlenstoffatome auf. Die Alkylkette der Alkylphenole trägt beispielsweise 6 bis 16 Kohlenstoffatome. Die Alkandiole oder Alkendiole weisen 9 bis 24 Kohlenstoffatome auf. Die Alkylgruppe der Alkylether hat 4 bis 20 Kohlenstoffatome. Die Zahl der Alkylenoxygruppen oder (CH&sub2;CHOHCH&sub2;O-)Gruppen kann zwischen 2 und 40 liegen.
Die nichtionischen polyalkoxylierten Derivate sind insbesondere Polyoxyethylenderivate, gegebenenfalls Polyoxypropylenderivate.
Die polyalkoxylierten Fettsäuren sind Handelsprodukte, insbesondere die Produkte, die unter der Markenbezeichnung "Myrj" vertrieben werden.
Die Ester von Fettsäuren und mit Polyoxyethylengruppen versehenen Polyolen, in denen das Polyol Sorbitol ist, sind bekannte Produkte (Polysorbate und Produkte, die unter der Markenbezeichnung "Tween" im Handel erhältlich sind). Die mit Polyoxyethylengruppen versehenen Fettalkohole sind Handelsprodukte, insbesondere diejenigen, die unter der Markenbezeichnung "Brij" vertrieben werden.
Die mit Polyglyceringruppen versehenen Fettalkohole, die mit Polyglyceringruppen versehenen Alkandiole oder Alkendiole oder die mit Polyglyceringruppen versehenen Alkylether von Alkandiolen oder Alkendiolen können beispielsweise gemäß Verfahren hergestellt werden, wie sie in den französischen Patenten Nr. 1,477,048, 2,025,681, 2,091,516 und 2,465,780 beschrieben sind, oder gemäß analogen Verfahren. Die Fettsäuren oder Amide von Fettsäuren mit Polyglyceringruppen sind insbesondere beschrieben in dem französichen Patent Nr. 1,484,723 oder sind im Handel erhältliche Produkte wie beispielsweise diejenigen, die unter der Markenbezeichnung "Plurol" (Firma Gattefosse) oder "Drewpol" (Firma Stefan Company) vertrieben werden.
Die kosmetischen Zubereitungen, die gemäß der Erfindung erhalten werden, können auch eine oder mehrere übliche Sekundärkomponente(n) wie beispielsweise Dickungsmittel, stabilisierende Mittel, Parfümstoffe oder Konservierungsmittel enthalten. Die Zubereitungen ohne Dickungsmittel sind flüssige Lotionen. Die Zubereitungen mit Dickungsmittel sind Lotionen oder flüssige Gele.
Die Dickungsmittel sind ganz besonders gewählt unter Polyacrylsäuren, die mit einem polyfunktionellen Mittel vernetzt sind, beispielsweise die Produkte, die unter der Bezeichnung "Carbopol" von der Firma Goodrich vertrieben werden, wie die Produkte "Carbopol 910", "Carbopol 934", "Carbopol 934P", "Carbopol 940", "Carbopol 941" oder "Carbopel 1342", oder unter den Cellulosederivaten wie beispielsweise Hydroxymethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroxybutylcellulose, Hydroxypropylcellulose und insbesondere Hydroxyethylcellulose, wie beispielsweise die Produkte, die unter der Bezeichnung "Natrosol" (150, 250) von der Firma Hercules vertrieben werden, oder die Produkte, die unter der Bezeichnung "Cellosize" (QP oder WP) von der Firma Union Carbide vertrieben werden, Methylhydroxypropylcellulose, insbesondere die Produkte, die unter der Bezeichnung "Methocel" (E, F, J, K) von der Firma Dow Chemical vertrieben werden, oder die Heterobiopolysaccharide wie beispielsweise Xanthangummen, die unter den Markenbezeichnungen "Keltrol" und "Kelzan" von der Firma Kelco in den Handel gebracht werden, die Produkte "Rhodopel" und "Rhodigel", die von der Firma Rhone Poulenc auf den Markt gebracht werden, oder das Produkt "Actigum", das von der Firma Ceca/Satia auf den Markt gebracht wird.
Wenn man Dickungsmittel verwendet, sind diese vorzugsweise gewählt unter den Produkten der "Carbopel"-Gruppe und werden vorzugsweise in einer solchen Konzentration verwendet, daß die Viskosität der Zubereitung bei 25 ºC höchstens etwa gleich 25 Poise (2,5 pa.s) ist (gemessen mit einem Contraves-Viskosimeter; Meßkörper Nr. 3; Rotationszeit 10 min bei 200 Umdrehungen/min).
Die verwendbaren Parfümstoffe sind übliche Parfümstoffe, die löslich in dem Wachs oder dispergierbar oder löslich in Wasser sind. Es sind insbesondere diejenigen Parfümstoffe, die dispergierbar oder löslich in Wasser sind. Sie werden im allgemeinen in einer Konzentration verwendet, die nicht über 5 % hinausgeht.
Als stabilisierende Mittel kann man Phosphorsäureester von Fettalkoholen nennen. Sie werden im allgemeinen in einer Konzentration unter 1 % verwendet.
Die Konservierungsmittel sind beispielsweise para-Hydroxybenzoesäure, deren Salze und Ester, Sorbinsäure und ihre Salze, Dimethyloldimethylhydantoin und die Derivate von Imidazolidinylharnstoff. Sie werden in üblichen wirksamen Konzentrationen verwendet.
Der pH-Wert der gemäß der Erfindung erhaltenen Zubereitungen kann zwischen 3 und 10 liegen. Der pH-Wert wird gegebenenfalls mit einem üblichen Mittel zur Modifikation des pH-Wertes eingestellt.
Die Erfindung hat in gleicher Weise zum Gegenstand die Verwendung der Wachs- Mikrodispersionen, wie sie vorstehend definiert wurden, bei der Herstellung einer flüssigen, nicht schäumenden kosmetischen Zubereitung, wie sie vorstehend beschrieben wurde.
Die Zubereitungen gemäß der Erfindung werden erhalten durch Bildung einer Mikroemulsion in der Wärme. Genauer gesagt werden diese Zubereitungen durch ein Verfahren erhalten, das insbesondere dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Wachs erwärmt und es bei einer Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Wachses und nicht oberhalb von 100 ºC emulgiert, gegebenenfalls in Gegenwart eines Teils Wasser, bis zum vollständigen Schmelzen des Wachses, dem man zunehmend das Wasser oder den Rest Wasser, der bei einer Temperatur gehalten wird, die mindestens gleich der oben genannten Temperatur ist, unter Rühren bis zur Bildung einer Wachs-Mikroemulsion in einer kontinuierlichen wäßrigen Phase zusetzt. Diese ergibt bei Abkühlen bis auf Raumtemperatur eine Wachs-Mikrodispersion.
Die gegebenenfalls in der Zubereitung vorhandenen Sekundärbestandteile werden je nach Fall entweder den Ausgangsstoffen oder der fertigen Zubereitung zugesetzt. Die nicht flüchtigen wasserlöslichen Bestandteile können gegebenenfalls dem Wasser zugesetzt werden, das zur Herstellung der Mikrodispersion verwendet wird. Die fettlöslichen Bestandteile werden im allgemeinen dem Wachs vor der Herstellung der Mikrodispersion zugesetzt.
Die gemäß dem Verfahren erhaltenen Zubereitungen können insbesondere als Lotionen zum Frisieren und auch als Lotionen verwendet werden, die dazu bestimmt sind, das Aussehen der Haare bei den Personen zu verbessern, die fettiges Haar haben. Sie können auf das trockene oder befeuchtete Haar und das saubere oder dreckige Haar und auch vor oder nach einem Schamponieren aufgebracht werden. Sie können ausgespült oder nicht ausgespült werden und können täglich angewendet werden. Wenn sie vor oder nach einem Schamponieren der Haare angewendet werden und der Anwendung eine Spülung mit Wasser folgt oder nicht, halten sie die Haare in Form und schenken der Frisur Halt und Volumen. Außerdem verlangsamen sie das Phänomen des Rückfettens der Haare, das bei Personen mit fettigem Haar beobachtet wird. Um dieses Phänomen des Rückfettens zu vermeiden, kann man die Zubereitung der Erfindung auf die nach dem Waschen getrockneten Haare und insbesondere auf den Teil des Haars auftragen, der der Haarwurzel benachbart ist. In diesem Fall wird die Zubereitung nicht ausgespült. Man beobachtet, daß trotz Fehlens der Spülung die Zubereitung dem Haar keinen schmierigen Griff verleiht und ein Phänomen des Zusammenklebens der Haare nicht hervorruft. Trotz der Anwesenheit eines Wachses in der Zubereitung wird dem Haar kein fettiges Aussehen verliehen, selbst ohne eine Spülung. Außerdem führt trotz der Gegenwart eines hohen Anteils Wasser in der Zubereitung das Trocknen nicht zu Problemen und erfolgt schnell.
Wenn die Zubereitung ein fettlösliches Färbemittel enthält, kann sie als Haarfärbezubereitung verwendet werden. Die Zubereitungen in Form von Gelen werden als Frisurgele verwendet.
Es ist noch anzumerken, daß die Träger der Zubereitungen gemäß der Erfindung, die in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar sind, in Form von Zubereitungsträgern, die gegebenenfalls konzentriert sind und beispielsweise 1 bis 40 Gew.-% Wachs enthalten, hergestellt werden können. Sie liegen in Form von fluiden Zubereitungen vor. Die Träger der konzentrierten Zubereitungen können zum Zeitpunkt der Anwendung verdünnt werden, um eine Konzentration an Wachs zu erhalten, die beispielsweise zwischen 0,1 und 10 Gew.- % liegt. Man kann in gleicher Weise (im Fall konzentrierter Zubereitungen nach dem Verdünnen) Sekundärbestandteile zusetzen.
Die kosmetischen Zubereitungsträger, die gemäß der Erfindung erhalten werden, sind also zum einen Teil konzentrierte Mikrodispersionen, wie sie oben erwähnt wurden, zur Verdünnung zum Zeitpunkt der Anwendung und andererseits nicht konzentrierte Mikrodispersionen (die wenigstens Wasser, das Wachs und das Tensid enthalten), denen man zum Zeitpunkt der Anwendung die oben definierten Sekundärbestandteile zusetzen kann.
Die Erfindung hat in gleicher Weise zum Gegenstand ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haare, das dazu bestimmt ist, den Halt und das Volumen der Frisur zu verbessern und/oder das Auftreten des fettigen Aussehens der Haare zu unterdrücken oder zu verlangsamen, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man wenigstens auf den Teil der Haare, der der Haarwurzel benachbart ist, in einer Menge, die zum Imprägnieren der Haare oder der zu behandelnden Teile der Haare ausreichend ist, eine Zubereitung, wie sie vorstehend definiert wurde, nach gegebenenfalls stattfindendem Verdünnen zum Erhalt eines Gewichtsanteils an Wachs in der Zubereitung von 0,1 bis 20 % aufbringt. Es versteht sich, daß die mögliche Verdünnung mit Wasser bewirkt wird, das außerdem wasserlösliche Bestandteile der gewünschten Zubereitung enthalten kann. Dieses Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haare wird in der Weise durchgeführt, wie dies bereits oben angegeben wurde.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken. Die in den Herstellungsbeispielen A bis L beschriebenen Zubereitungen können als Träger für eine kosmetische Zubereitung oder als Lotion für die Haare - sofern erforderlich nach Verdünnen und nach möglicher Einstellung des pH-Wertes - verwendet werden.

Beispiele zur Herstellung von Wachs-Mikrodispersionen

Beispiel A

Man bringt eine Mischung von 10 g Carnaubawachs und 1,84 g eines nichtionischen Tensids, das das Ergebnis einer Polyaddition von 3 Mol Glycidol an ein Mol Nonylphenol ist, auf 90 ºC und homogenisiert die Mischung unter sanftem Rühren. Man setzt unter Rühren 88,16 g Wasser zu, das auf 90 ºC gehalten wird. Die erhaltene Mikroemulsion wird danach wieder auf Raumtemperatur gebracht und bildet dann eine Mikrodispersion von Teilchen auf Wachsbasis.
Mittlerer Durchmesser der Wachsteilchen: 99 nm.

Beispiel B

Man arbeitet wie in Beispiel A, wobei das Tensid in diesem Fall aus 1 g Kaliumoleat und 1 g Natriumoleat besteht. Die eingesetzte Wassermenge (88 g) ist so groß, daß sie den Erhalt von 100 g Mikroemulsion erlaubt. Man erhält eine Wachs-Mikrodispersion.
Mittlerer Durchmesser der Wachsteilchen: 71 nm.

Beispiel C

In analoger Weise stellt man eine Mikrodispersion her, die 15% Carnauba-Wachs und 7,7% Triethanolaminoleat enthält.
Mittlerer Durchmesser der Wachsteilchen: 73 nm.

Beispiel D

In analoger Weise stellt man eine Wachs-Mikrodispersion her, die 10 % Carnaubawachs und 1,8 % Natriumdodecylsulfat enthält.
Mittlerer Durchmesser der Wachsteilchen: 202 nm.
Durch Ersetzen des Natriumdodecylsulfats durch 2,2 % Natriumdodecylbenzolsulfonat wird der mittlere Durchmesser der Teilchen 277 nm.

Beispiel E

In analoger Weise stellt man Wachs-Mikrodispersionen her, die 10 % Carnaubawachs und jeweils x % eines nichtionischen Emulgators erhalten. Emulgator mittlerer Durchmesser (nm) Brij Myrj Tween

Anmerkungen:

Der Emulgator Brij 73 ist ein Octadecanol, das mit 20 Mol Ethylenoxid (EO) umgesetzt ist.
Der Emulgator Brij 98 ist ein Octadecen-1-ol, das mit 20 EO umgesetzt ist.
Der Emulgator Brij 58 ist ein Hexadecanol, das mit 20 EO umgesetzt ist.
Der Emulgator Myrj 51 ist eine Stearinsäure, die mit 30 EO umgesetzt ist.
Der Emulgator Myrj 52 ist eine Stearinsäure, die mit 40 EO umgesetzt ist.
Der Emulgator Tween 40 ist ein Sorbitolpalmitat, das mit 20 EO umgesetzt ist.
Der Emulgator Tween 60 ist ein Sorbitolstearat, das mit 20 EO umgesetzt ist.
Der Emulgator Tween 80 ist ein Sorbitololeat, das mit 20 EO umgesetzt ist.

Beispiel F

In analoger Weise stellt man Mikrodispersionen mit 15 % Carnaubawachs und jeweils x % eines nichtionischen emulgierenden Mittels her. Emulgator mittlerer Durchmesser (nm) Brij 98

Beispiel G

In analoger Weise stellt man eine Wachs-Mikrodispersion her, die 20 % Carnaubawachs und 4,8 % Brij 98 enthält.
Mittlerer Teilchendurchmesser: 108 nm.

Beispiel H

In analoger Weise stellt man eine Wachs-Mikrodispersion her, die 25 % Carnaubawachs und 11,95 % des nichtionischen Emulgators Brij 98 enthält.
Mittlerer Teilchendurchmesser: 36 nm.

Beispiel I

In analoger Weise stellt man Wachs-Mikrodispersionen her, die 10 %, 15 % oder 20 % Carnaubawachs und jeweils x % des nichtionischen Emulgators (NI) enthalten. Wachs Emulgator Mittlerer Durchmesser (nm)

Anmerkungen:

Die Verbindung NI 1 ist Oleylalkohol, der mit 5 Mol Glycerin (G) umgesetzt ist.
Die Verbindung NI 2 ist Oleocetylalkohol, der mit 6 G umgesetzt ist.
Die Verbindung NI 3 ist Isostearylalkohol, der mit 6 G umgesetzt ist.
Die Verbindung NI 4 ist Octadecan-1,2-diol, das mit 7 G umgesetzt ist.
Die Verbindung NI 5 ist Nonylphenol, das mit 3,25 G umgesetzt ist.
Die Verbindung NI 6 ist 1,2-Hexadecandiol-1-octylether, der mit 12 G umgesetzt ist.
Die Verbindung NI 7 ist Octadecan-1,2-diol-1-octylether, der mit 12 G umgesetzt ist.
Die Verbindung NI 8 ist Octadecan-1,3-diol-1-octylether, der mit 10 G umgesetzt ist.
Die Verbindung NI 9 ist Nonylphenol, das mit 3 G umgesetzt ist.

Beispiel J

In analoger Weise stellt man Mikrodispersionen her, die Candelillawachs (10 %) und jeweils x % Emulgator enthalten. Emulgator mittlerer Durchmesser (nm) Kaliumoleat Brij 98

Beispiel K

Man verwendet als Ausgangsprodukt ein selbstemulgierbares Wachs, das von der Firma Tiscco unter der Bezeichnung "Cire Autolustrante OFR" in den Handel gebracht wird und aus einer Mischung von Carnaubawachs und Paraffinwachs in Gegenwart nichtionischer Emulgatoren besteht.
Man erwärmt 12 g des Ausgangsprodukts auf 90 ºC unter Homogenisieren. Man setzt dann unter Rühren 88 g Wasser bei derselben Temperatur zu. Man läßt dann die erhaltene Wachs- Mikrodispersion auf Raumtemperatur abkühlen.
Mittlerer Teilchendurchmesser: 150 nm.

Beispiel L

Man verwendet als Ausgangsprodukt ein selbstemulgierbares Wachs, das von der Firma La Ceresine unter der Bezeichnung "Cerax A.O. 28/B" auf den Markt gebracht wird und das aus einem Pflanzenwachs aus Alfa in Abmischung mit einem nichtionischen Emulgator besteht.
Man erwärmt 120 g dieser Mischung auf 90 ºC unter Homogenisieren bei leichtem Rühren. Man setzt dann unter Rühren 880 g Wasser bei einer Temperatur von etwa 90 ºC zu. Man läßt die erhaltene Wachs-Mikrodispersion auf Raumtemperatur abkühlen.
Mittlerer Teilchendurchmesser: 250 nm.

Beispiel M

Man stellt in analoger Weise, wie sie in Beispiel A beschrieben ist, Wachs-Mikrodispersionen her, die die folgenden Zusammensetzungen aufweisen:
- Carnaubawachs x %
- Öl y%
- Kaliumoleat 3,33 %
- Wasser 86,67 %
(mit x + y = 10)
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgeführt: Beispiel Wachs x Öl y Mittlerer Durchmesser (nm) Carnauba Paraffin Sonnenblumen

Anmerkungen:

*) DV: 3-(2-Ethylhexyloxy-)1-hexadecanoyloxy-2-propanol (beschrieben in dem französischen Patent Nr. 22 22 351)

Beispiel N

In analoger Weise stellt man Wachs-Mikrodispersionen mit der folgenden Gewichtszusammensetzung her:
- Carnaubawachs 10 %
- Lipophiler Zusatz x %
- Brij 58 2,5 %
- Wasser bis auf 100 %
Die Mikrodispersion wird gemäß Beispiel A hergestellt. Das lipophile Additiv wird mit anderen Bestandteilen vor dem Zusatz von Wasser vermischt. Beispiel Lipophiler Zusatz x = Mittlerer Durchmesser (nm) Parsol MCX Uvinul M40

Anmerkungen:

Parsol MCX ist die Handelsbezeichnung für Octylmethoxycinnamat, das von der Firma Givaudan vertrieben wird.
Uvinul M40 ist die Handelsbezeichnung für 3-Benzophenon, das von der Firma BASF vertrieben wird.

Beispiel O

Man stellt Wachs-Mikrodispersionen mit der folgenden Gewichtszusammensetzung her:
- Carbaubawachs x%
- Öl y %
- Brij 98 4,78 %
- Wasser 85,22 %
(mit x + y = 10)
Die Mikrodispersionen werden entsprechend Beispiel A hergestellt. Das Öl wird dem Wachs vor dem Zusatz von Wasser zugesetzt. Beispiel Wachs x Öl y Mittlerer Durchmesser (nm) Carnauba Paraffin Sonnenblumen

Anmerkung:

*) siehe Beispiel M

Beispiel P

Man stellt Wachs-Mikrodispersionen mit der folgenden Gewichtszusammensetzung her:
- Carnaubawachs x %
- Ceramid und/oder Cholesterin y %
- Kaliumoleat 3,33 %
- Wasser 86,67 %
(mit x + y = 10)
Diese Mikrodispersionen werden gemäß Beispiel A hergestellt. Beispiel Wachs x Lipophile Verbindung Mittlerer Durchmesser (nm) Carnauba Cholesterin

Anmerkungen:

DVA: Ceramid der Formel
Mischung erythro-Form : threo-Form

Beispiel Q

In analoger Weise stellt man Wachs-Mikrodispersionen mit der folgenden Gewichtszusammensetzung her:
- Carnaubawachs x %
- Ceramid oder Cholesterin y %
- Brij 58 2,34 %
- Wasser 87,66 %
(mit x + y = 10) Beispiel Wachs x Lipophile Verbindung Mittlerer Durchmesser (nm) Carnauba Cholesterin

Anmerkungen:

DVA: siehe Beispiel P
DVB: Ceramid derselben Formel wie DVA, jedoch allein in der erythro-Form

Beispiel R

In analoger Weise stellt man Wachs-Mikrodispersionen mit der folgenden Gewichtszusammensetzung her:
- Carnaubawachs x %
- Ceramid und Cholesterin y %
- Brij 58 2,34 %
- Wasser 87,66 %
(mit x + y = 10) Beispiel Wachs x Lipophile Verbindung Mittlerer Durchmesser (nm) Carnauba + Cholesterin: 1

Beispiel S

In analoger Weise stellt man Mikrodispersionen mit der folgenden Gewichtszusammensetzung her:
- Carnaubawachs 10 %
- Lipophiler Zusatz x %
- Kaliumoleat 3,33 %
- Wasser bis auf 100 % Beispiel Lipophiler Zusatz x Mittler Durchmesser (nm) Färbemittel *) Parsol MCX Uvinul M40

Anmerkung:

*) 2-Isopropyl-6-nitroanilin

Beispiele zur Herstellung von kosmetischen Zubereitungen

Beispiel 1

Man stellte die folgende, vor dem Schamponieren zur Pflege aufzubringende Zubereitung her, indem man in die Wachs-Mikrodispersion die anderen Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge einarbeitete:
- Wachs-Mikrodispersion, erhalten nach Beispiel L 98 g
- Hydroxypropylmethylcellulose (Vertrieb durch die Firma Dow Chemical unter der Bezeichnung "Methocel F4M") 1,5 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,2 g
- Imidazolidinylharnstoff-Derivat (Vertrieb durch die Firma Sutton Labs unter der Bezeichnung "Germall 115") 0,3 g
Man brachte diese Zubereitung auf die trockenen und nicht gewaschenen Haare streifenweise auf die Haarwurzeln auf. Man ließ die Zubereitung 2 bis 5 Minuten in Kontakt mit dem Haar, spülte danach mit Wasser und schamponierte das Haar.
Die aufgebrachte Menge betrug etwa 2 g pro Kopf.
Die Aufbringung dieser vor dem Schamponieren aufzubringenden Zubereitung verlieh dem Haar Spannkraft, Brillianz, Weiche und Volumen.

Beispiel 2

Man stellte das folgende fluide Frisiergel her, indem man in die Wachsdispersion die anderen Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge einarbeitete:
- Wachs-Mikrodispersion, erhalten nach Beispiel L 20 g
- Vernetzte Polyacrylsäure (MG: 1.250.000; Vertrieb durch die Firma Goodrich unter der Bezeichnung "Carbopol 941") 1 g
- Imidazolidinylharnstoff-Derivat (Vertrieb durch die Firma Sutton Labs unter der Bezeichnung "Germall 115") 0,3 g
- Natriumhydroxid bis auf einen pH-Wert von 7
- Wasser bis auf 100 g
Man brachte diese Zubereitung auf die sauberen und trockenen Haare an den Haarwurzeln und im Bereich der Länge der Haare in einer Menge von 2 bis 5 g pro Kopf in Übereinstimmung mit der Haarfülle auf. Das Produkt verteilte sich leicht und in homogener Weise im Haar und verlieh dem Haar Weiche und Volumen, Fülle und Halt.

Beispiel 3

Man stellte die folgende Frisurlotion her, indem man in die Wachs-Mikrodispersion die anderen Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge einarbeitete:
- Mikrodispersion mit 10 % Carnaubawachs, hergestellt nach Beispiel A 99,65 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,15 g
- Imidazolidinylharnstoff-Derivat (Vertrieb durch die Firma Sutton Labs unter der Bezeichnung "Germall 115") 0,20 g
Man brachte diese Zubereitung auf die sauberen und trockenen Haare, ausgehend von den Wurzeln und über die gesamte enge der Haare in einer Menge von 2 g pro Kopf auf (Angabe für eine mittlere Frisur einer Frau).
Die so behandelten Haare hatten Volumen, Dichte und Halt und waren gut anliegend. Ein Bürsten der Haare ließ ihre gesamte Fülle erkennen.

Beispiel 4

Man stellte die folgende Frisurlotion her, indem man in die Wachs-Mikrodispersion die anderen Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge einarbeitete:
- Mikrodispersion aus 10 % Carnaubawachs und 2,7 % NI 1 (siehe Beispiel I) 99,65 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,15 g
- Imidazolidinylharnstoff-Derivat (Vertrieb durch die Firma Sutton Labs unter der Bezeichnung "Germall 115") 0,20 g
Diese Zubereitung läßt sich beim Beenden des Frisierens auf trockenen und sauberen Haaren anwenden. Die Anwendung erfolgte auf die Haarwurzeln unter Verteilung auf die gesamte Länge der Haare in einer Menge von 2 g pro Kopf.
Die Haare waren glänzend, voller Fülle und aufgelockert.

Beispiel 5

Man stellte die folgende, nach dem Schamponieren zu verwendenden Behandlungszubereitung her, indem man in die Wachs-Mikrodispersion die anderen Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge einarbeitete:
- Mikrodispersion aus 10 % Carnaubawachs und 2,9 % NI 2 (siehe Beispiel I) 97,5 g
- Hydroxypropylcellulose (im Handel erhältlich von der Firma Hercules unter der Bezeichnung "Klucel H") 2g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,2 g
- Imidazolidinylharnstoff-Derivat (Vertrieb durch die Firma Sutton Labs unter der Bezeichnung "Germall 115") 0,3 g
Man brachte diese Zubereitung (etwa 2 g pro Kopf) Streifen für Streifen auf die trockenen, nicht gewaschenen Haare auf und ließ sie über 5 Minuten in Kontakt mit den Haaren, bevor man die Haare schamponierte.
Die Anwendung dieser Zubereitung verlieh den Haaren Volumen (Entklebung der Haarwurzeln), Glätte und glänzendes Aussehen.

Beispiel 6

Man stellte die folgende strukturierende Lotion her, indem man in die Wachs-Mikrodispersion die anderen Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge einarbeitete:
- Mikrodispersion aus 10 % Carnaubawachs und 3 % NI 3 (siehe Beispiel I) 99,5 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,2 g
- Imidazolidinylharnstoff-Derivat (Vertrieb durch die Firma Sutton Labs unter der Bezeichnung "Germall 115") 3 g
Diese Zubereitung war bestimmt zur abschließenden Behandlung beim Frisieren. Sie wurde folglich auf die trockenen, sauberen Haare in einer Menge von 2 bis 3 g pro Kopf entsprechend der Fülle des Haars aufgebracht. Die Schnelle des Trocknens und die Verteilung insbesondere auf die Haarwurzeln gaben der Frisur Struktur, Volumen und Halt.

Beispiel 7

Man stellte ein fluides Frisiergel mit der folgenden Zusammensetzung her, indem man in die Wachs-Mikrodispersion die anderen Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge einarbeitete:
- Wachs-Mikrodispersion, erhalten nach Beispiel K 10 g
- Carbopol 941 1,5 g
- NaOH 0,6 g
- PEG-15 Cocamin 3 g
- Germall 115 0,2 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,2 g
- Kaliumsorbat 0,3 g
- Parfümstoff nach Belieben
- Triethanolamin bis auf einen pH-Wert von 7
- Wasser bis auf 100 g
PEG 15-Cocamin: Coprasäure-Polyethylenglykolamin entsprechend der Definition der CTFA (Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association) (Vertrieb des Produkts durch die Firma Akzo unter der Handelsbezeichnung "Ethomeen C25").
Das Gel wurde wie dasjenige von Beispiel 2 verwendet.

Beispiel 8

Diese Lotion wurde unter Mischen der folgenden Komponenten in der angegebenen Reihenfolge hergestellt:
- Wachs-Mikrodispersion, erhalten gemäß Beispiel M 1 95 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,15 g
- Imidazolidinylharnstoff-Derivat (Vertrieb durch die Firma Sutton Labs unter der Bezeichnung "Germall 115") 0,2 g
- NaOH bis auf einen pH-Wert von 6,8
- Wasser bis auf 100 g
Die Zubereitung wurde auf die trockenen und sauberen Haare aufgebracht. Die behandelten Haare waren glänzend und zeigten Fülle.

Beispiel 9

Man ging wie in Beispiel 1 vor, jedoch mit den folgenden Bestandteilen:
- Wachs-Mikrodispersion, erhalten gemäß Beispiel M 4 98 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,1 g
- "Germall 115" 0,25 g
- NaOH bis auf einen pH-Wert von 7
- Wasser bis auf 100 g
Man brachte diese Zubereitung nach dem Schamponieren auf. Die behandelten Haare waren glänzend und hatten Halt.

Beispiel 10

Diese Lotion wurde unter Mischen der folgenden Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge hergestellt:
- Wachs-Mikrodispersion, erhalten gemäß Beispiel N 2 99,65 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,15 g
- "Germall 115" 0,20 g
- NaOH bis auf einen pH-Wert von 7
- Wasser bis auf 100 g
Die Aufbringung erfolgte auf die trockenen und sauberen Haare. Außer den Wirkungen von Volumen, Halt und Anliegen verlieh die Zubereitung den Haaren eine Schutzwirkung gegenüber UV-Strahlung.

Beispiel 11

Man ging wie in Beispiel 1 vor, jedoch mit den folgenden Bestandteilen:
- Wachs-Mikrodispersion, erhalten gemäß Beispiel O 7 95 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,15 g
- "Germall 115" 0,2 g
- NaOH bis auf einen pH-Wert von 6,9
- Wasser bis auf 100 g
Diese Zubereitung wurde wie in Beispiel 9 aufgebracht. Man erhielt auf den Haaren die analogen Ergebnisse.

Beispiel 12

Diese Lotion wurde hergestellt, indem man die folgenden Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge mischte:
- Wachs-Mikrodispersion, erhalten gemäß Beispiel P 4 50 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,15 g
- "Germall 115" 0,2 g
- NaOH bis auf einen pH-Wert von 7
- Wasser bis auf 100 g
Diese Zubereitung wurde nach dem Schamponieren verwendet. Sie verlieh eine Schutzwirkung. Die Haare zeigten Körper und Volumen.

Beispiel 13

Man ging wie im vorangehenden Beispiel vor, ersetzte jedoch die Mikrodispersion des Beispiels P 4 durch diejenige des Beispiels Q 5. Man erhielt analoge Ergebnisse.

Beispiel 14

Diese Lotion wurde hergestellt, indem man die folgenden Komponenten in der angegebenen Reihenfolge mischte:
- Wachs-Mikrodispersion, erhalten gemäß Beispiel S 1 98 g
- Methyl-p-hydroxybenzoat 0,1 g
- "Germall 115" 0,1 g
- NaOH bis auf einen pH-Wert von 6,8
- Wasser bis auf 100 g
Diese Zubereitung wurde wie in Beispiel 3 aufgebracht. Man erhielt analoge Ergebnisse auf dem Haar, das darüber hinaus gelb gefärbt war.

Claims

1. Verwendung einer nicht schäumenden Zusammensetzung als kosmetische Zusammensetzung oder Träger für eine kosmetische Zusammensetzung für Haare, die eine Wachsdispersion in einem flüssigen Träger enthält, in dessen Phase eine stabile Mikrodispersion von festen Teilchen mit Dimensionen unterhalb von 500 nm dispergiert ist, wobei die Teilchen ein Wachs oder eine Mischung von Wachsen und gegebenenfalls ein Öl in einer Konzentration bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf das Wachs, enthalten, und wobei das Wachs oder die Mischung einen Schmelzpunkt besitzt, der oberhalb von 60 ºC und unterhalb von 100ºC liegt, und das dazu fähig ist, eine wie vorstehend definierte Mikrodispersion zu bilden, wobei die Zusammensetzung, in Gewichtsprozent, 0.1 bis 40 % Wachs, von 0.01 bis 25 % mindestens eines nichtionischen und anionischen Emulgiermittels oder mindestens 35 % Wasser enthält, wobei das Gewichtsverhältnis Wachs/Emulgiermittel zwischen 1 und 30 variieren kann, und die Zusammensetzung kein kationisches oberflächenaktives Mittel enthält.

2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wachs ausgewählt ist aus Carnaubawachs, Candelillawachs, Alfawachs und ihren Mischungen.

3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wachs außer Carnaubawachs oder dem Kandelillawachs oder ihren Mischungen ein anderes Wachs oder eine Mischung aus anderen Wachsen enthält.

4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Wachs ein Paraffinwachs ist, Ozokerit, hydriertes Jojobawachs, Reiswachs, gegebenenfalls verestertes Bienenwachs, oder ein Steinwachs ist.

5. Verwendung nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Carnaubawachs und/oder Candelillawachs in diesen Mischungen größer oder gleich 50 % beträgt.

6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Emulgiermittel in einer Konzentration von 0.1 bis 10 % vorhanden ist.

7. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das nichtionische Emulgiermittel ein oberflächenaktives Polyalkoxyl oder Polyglycerin ist.

8. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Emulgiermittel ein anionisches oberflächenaktives Mittel ist.

9. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der wässerige Träger aus Wasser besteht.

10. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Wachs/Emulgiermittel im Bereich von 1 bis 20 liegt.

11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von 2 bis 10 variiert.

12. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine amphiphile nicht emulgierende wachsartige Verbindung mit dem Wachs in einer Konzentration bis zu 30 % vorhanden sein kann, und inbesondere bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das Wachs.

13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die amphiphile Verbindung ausgewählt ist aus Cholesterin und den Fettalkoholen mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen.

14. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Öl oder eine Mischung von Ölen zusammen mit dem Wachs in einer Konzentration bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das Wachs, vorhanden ist.

15. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit dem Wachs mindestens ein fettlöslicher aktiver Bestandteil in einer Konzentration bis zu 30, insbesondere bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das Wachs, vorhanden ist.

16. Verwendung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der fettlösliche aktive Bestandteil ausgewählt ist unter den Farbstoffen und den Sonnenfiltern.

17. Verwendung einer in den vorstehenden Ansprüchen definierten Zusammensetzung als kosmetische Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung 1 bis 20 % Wachs, und insbesondere 1 bis 10 % Wachs enthält.

18. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 und 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung kein Öl enthält.

19. Verfahren zur kosmetischen Behandlung von Haar zur Verbesserung des Haltes und der Fülle der Frisur und/oder zum Entfetten oder der Vermeidung von fettigem Aussehen von Haar, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens auf ein Teil der den Wurzeln benachbarten Haare eine ausreichende Menge einer Zusammensetzung, wie sie in einem der vorstehenden Ansprüche definiert ist, zur Imprägnierung der Haare oder der zu behandelnden Haarpartien aufbringt, und gegebenenfalls danach auf einen Gewichtsanteil des Wachses von 0.1 bis 20 % verdünnt.