DE68909231T2 - Verfahren zur herstellung der mechanischen oder chemiemechanischen papierpulpe. - Google Patents

Verfahren zur herstellung der mechanischen oder chemiemechanischen papierpulpe.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur mechanischen und chemisch-mechanischen Herstellung von Papierpulpe unter Zerkleinern und Mahlen von Holzmaterial in mindestens 2 Stufen.
  • Ein Gegenstand der Erfindung ist die Durchführung des Zerkleinerns und Mahlens in der Weise, daß der gesamte Energieverbrauch - wie im nachstehenden beschrieben - wesentlich vermindert wird.
  • Das Zerkleinern von Zellulose enthaltendem Material bei niedriger Pulpenkonzentration ist eine Arbeitsweise, die schon seit langer Zeit zur Verbesserung der papierbildenden Eigenschaften der Fasern angewendet wird. Dies gilt jedoch nur für ligninfreie oder im wesentlichen ligninfreie Fasern, also z.B. für nach dem Sulfat- oder Sulfit-Verfahren hergestellte Fasern. In Bezug auf mechanisch hergestellte Pulpen, wie eine thermo-mechanische Pulpe (TMP) oder chemisch-mechanische Pulpe (CTMP) wurde das Zerkleinern bei niedriger Konzentration, das sogenannte Nachmahlen (post-refining), als nicht anwendbar angesehen, außer als eine Arbeitsweise zum Erhöhen der Lichtsteuungskapazität der Pulpe und zur geringen Herabsetzung der Faserlänge zwecks Verbesserung des Faserbildes bei der Papierfertigung.
  • Es wurden schon Forschungsarbeiten zum gering-konzentrierten Nachzerkleinern von einer in hoher Konzentration hergestellten TMP durchgeführt. So wird in Scan Forsk Rapport 409/1984 über Arbeiten berichtet, die den Energieverbrauch beim Nachzerkleinern bei niedriger Konzentration im Vergleich mit dem Vermahlen bei hoher Konzentration betreffen. Die Ergebnisse dieser Versuche zeigen, daß der Mahlgrad von TMP auf 10 bis 30 ml herabgesetzt werden kann ohne wesentliche Verschlechterung der Festigkeitseigenschaften und daß eine Energieeinsparung von 50 bis 150 kWh/Tonne erzielbar ist. Der Gesamtenergieverbrauch ist jedoch beträchtlich und liegt im Bereich von 1600 bis 2300 kWh/Tonne.
  • In Pulp and Paper Magazine of Canada, Vol. 81, Nr. 6, Juni 1980, Seiten 72 bis 80 (N. Hartier) wird über Experimente zur Herabsetzung des Energieverbrauchs bei dem Zerkleinern von Spänen berichtet. Ein dort gemachter Vorschlag betrifft die Änderung des chemischen Milieus durch Chemikalienzugabe. Durch Zusatz von Natriumhydroxid konnte der Energieverbrauch um 30 % reduziert werden, indessen war der Gesamtenergieverbrauch immer noch etwa 1300 kWh/Tonne. Bei diesen Versuchen waren jedoch die Ausbeute gering und die ISO-Helligkeit beträchtlich verschlechtert.
  • In Svensk Papperstidning, 1982, Seiten R 132 bis 139 (P.Axelson und R. Simonson) wird der Einfluß der Sulfitimprägnierung auf die Späne bei dem Zerkleinerungsverfahren, also der Energieverbrauch erörtert. Bei Aufnahme einer bestimmten Sulfitmenge zeigt das Energieverbrauchsdiagramm ein Minimum. Insgesamt gesehen, lag jedoch der Energieverbrauch in der Höhe von 2000 kWh/Tonne.
  • Es wurden auch schon Versuche durchgeführt zur Behandlung einer thermo-mechanischen Pulpe mit faser-modifizierenden Chemikalien. Es wurde dabei gefunden, daß durch die Behandlung der zerfaserten Pulpe mit Ozon vor dem Zerkleinern in einem Zweistufenverfahren der Energieverbrauch um bis 30 % herabgesetzt werden kann. Dies konnte jedoch nur erzielt werden auf Kosten der Ausbeute.
  • In der WC-A-87 106 280 wird die Zugabe von Alkali beschrieben.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß eine Mechanische Herstellung von Papierpulpe mit wesentlich reduziertem Energieverbrauch möglich ist.
  • Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Holzmaterial in einer ersten Stufe bei einer Konzentration von mehr als 20 % grob zerkleinert wird. Die Energiezufuhr soll hierbei maximal 800 kWh/Tonne des Holzmaterials betragen. Die im Holzmaterial vorhandenen Säuregruppen werden danach ganz oder teilweise neutralisiert. Alsdann erfolgt eine Verdünnung des Materials mit Wasser von einer mit dem Erweichungspunkt des Lignins korrespondierenden Temperatur. Das Verdünnungswasser soll eine Ionenstärke von maximal 0,05 Mol/l aufweisen. Das grob zerkleinerte Material wird danach bei einer Konzentration von 1 bis 10 % mit einem Energieaufwand von insgesamt maximal 500 kWh/Tonne des Materials Vermahlen.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Überlegung, daß eine Beziehung zwischen der Zerkleinerung des Holzmaterials zu Fasern und der Art zur Übertragung der Energieimpulse auf das Material besteht, z.B. ob die Energieimpulse in flüssiger Phase oder Dampfphase übertragen werden. Das Augenmerk ist auch auf den thermischen und physikalischen Zustand des Holz materials während der Übertragung der Energieimpulse zu richten.
  • Bisher war man beim niedrig-konzentrierten Zerkleinern und Zerfasern des Holzpacks unter Verminderung des Energieverbrauchs bei der Herstellung von Papierpulpe nicht erfolgreich. Der Grund dafür ist, daß man nicht wußte, wie ein Abfall der Fasern und eine zu große Herabsetzung vom Festigkeits- und Einreiß-Index der erhaltenen Papierpulpe zu vermeiden und gleichzeitig verbesserte Bindungseigenschaften der Pulpe zu erzielen waren.
  • Um dies zu erreichen, ist es wichtig, Temperatur und chemisches Milieu der Fasersuspension anläßlich von dem Zerkleinern zu regulieren.
  • Zum Erhalt eines niedrigen Gesamt-Energieverbrauchs muß die Energiezufuhr in der ersten Grobzerkleinerungs-Stufe gering sein. Die erste Stufe mit hoher Konzentration kann bei Atmosphärendruck oder unter Druck erfolgen und z.B. durch Zerreißen (Schreddern), Spanpressen, Plug-Fördern (plug screwing vom Typ Impressafiner oder PREX) oder Zerfasern in einem Refiner.
  • Das endgültige Vermahlen erfolgt dann in einer oder mehreren Stufen bei niedriger Pulpenkonzentration, d.h. bei einer Konzentration von 1 bis 10 %. Bei diesem Vermahlen ist zu beachten, daß die spezifische Eckenbelastung hinreichend niedrig ist und daß die Temperatur und das chemische Milieu der Fasersuspension auf den Erweichungs- und Quell-Zustand der Holzpolymeren eingestellt ist. Dies erfolgt gemäß der Erfindung dadurch, daß die Temperatur beim Mahlen wenigstens so hoch wie die Erweichungstemperatur vom steifsten amorphen Holzpolymer ist, daß die Säuregruppen der Holzpolymeren im wesentlichen ionisiert sind und daß die Ionenstärke vom Prozeßwasser hinreichend niedrig ist.
  • Die Erfindung wird nachstehend in größerer Einzelheit anhand einiger Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen beschrieben; von diesen Zeichnungen stellen dar:
  • Fig. 1 ein Fließschema von einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
  • Fig. 2 bis 4 Diagramme über die Eigenschaften und den Energiegebrauch im Falle einer gemäß Fig. 1 hergestellten Pulpe,
  • Fig. 5 ein Fließschema bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
  • Fig. 6 bis 8 Eigenschaften und Energieverbrauch im Falle des Verfahrens gemäß der zweiten Ausführungsform.
  • Beispiel 1
  • Das Fließschema gemäß Fig. 1 erläutert die Herstellung einer thermo-mechanischen Pulpe für Zeitungspapier.
  • Späne aus Fichtenholz werden in einer ersten Stufe gedämpft und erwärmt. Die erwärmten Späne werden dann in einem Druckrefiner mit einem Energieaufwand von 700 kWh/Tonne zerlegt. Bei dieser Grobzerfaserung werden 3 kg NaOH in der Zerkleinungszone des Refiners zur Neutralisierung der im Holzmaterial vorhandenen Säuregruppen zugesetzt. Zu dem zerkleinerten Material wird Verdünnungswasser mit einer Temperatur von 80 ºC und einer Ionenstärke von 2,0 mmol/l zum Erhalt einer Pulpenkonzentration von 3 % zugesetzt.
  • Bei dieser Konzentration wurde die Pulpe dann in fünf aufeinanderfolgenden Stufen mit einer spezifischen Kantenbelastung von 0,3 bis 0,5 ws/m und einem totalen Energieverbrauch von 150 kWh/Tonne der Pulpe bis entsprechend einem Gesamtenergieverbrauch von 250 kWh/Tonne Pulpe auf einen Mahlgrad von 150 ml CSF und einer mittleren Faserlänge (PML) von 1,8 mm Vermahlen, also zu einem Zustand entsprechend einer in üblicher Weise mit einem Energieverbrauch von 1750 kWh/Tonne Pulpe hergestellten TMP-Pulpe.
  • Der Gesamtenergieverbrauch beim erfindungsgemäßen Verfahren wurde so von 1750 und 950 kWh/Tonne reduziert.
  • Die Ausbeute betrug 97 %.
  • Ein Vergleich zwischen den Eigenschaften einer konventionell hergestellten TMP-Pulpe und einer gemäß der Erfindung hergestellten Pulpe ist in der Tabelle I wiedergegeben.
  • Diesbezüglich wird angemerkt, daß als konventionelles TMP- Verfahren das Refinersystem, d.h. ein Zweischeiben-Druckrefiner kombiniert mit kurzer Verweilzeit bei dem Druckerhitzen, angewendet wurde, welches bis jetzt als das am wenigsten Energie verbrauchende bekannt ist.
  • Bei den Zweistufenverfahren mit Einscheiben-Vermahlung werden in den meisten Fällen mehr als 2000 kWh/Tonne zum Erhalt einer Pulpe mit 150 ml/CSF benötigt. Tabelle I konventionell Erfindung Energieverbrauch, kWh/Tonne Mahlgrad, ml/CSF Holzsplittergehalt, Sommerville % Zugindex, kNm/kg Zugsteifheits-Index Dehnung beim Bruch, % Einreißindex, Nm²/kg Dichte, kg/m³ ISO-Helligkeit, % *PML = Mittlere Partikellänge, gemessen gemäß dem SIFI-Pulpen-Meßsystem
  • Die Herstellung von TMP gemäß der Erfindung wird in den Fig. 2, 3 und 4 verglichen mit einer konventionellen TmP, die einstuf ig in einem zweischeiben-Refiner, dem bis jetzt am wenigsten Energie verbrauchenden Verfahren, hergestellt worden war.
  • Fig. 2 zeigt den Zugindex als Funktion von dem Energieverbrauch. Aus der Figur ist klar ersichtlich, daß die Zunahme vom Zugindex bei einem bestimmten elektrischen Energieverbrauch bei dem erfindungsgemäß hergestellten TMP wesentlich größer ist.
  • Fig. 3 zeigt den Einreißindex als eine Funktion vom Zugindex der TMP, hergestellt gemäß der Erfindung und gemäß der üblichen Arbeitsweise. Es ist ersichtlich, daß die Entwicklung vom Einreißindex für die jeweilige TMP in etwa gleich ist; durch Optimierung bei der Niederkonzentrations-Zerkleinerung gemäß der Erfindung werden Faserschneiden und damit ernsthafte Abnahme vom Einreißindex im wesentlichen vollständig vermieden, wohingegen Schneiden und Abnahme bei konventioneller Niederkonzentrations-Zerkleinerung der mechanischen Pulpen üblicherweise eintreten.
  • Fig. 4 zeigt, wie sich der Lichtstreuungs-Kooeffizient (s) bei konventioneller TMP und erfindungsgemäß hergestellter TmP entwickelt. Es ist erkennbar, daß die s-Entwicklung ebenso nur einen niedrigen Energieaufwand benötigt wie die Zugindex- Entwicklung, d.h. die Einsparung an elektrischer Energie bis zu einem bestimmten s-Wert liegt in gleicher Größe wie die Einsparung bis zu einem bestimmten Zugindexwert.
  • Beispiel 2
  • Dieses Beispiel betrifft die Herstellung einer chemische- mechanischen Pulpe (CTMP oder CMP) gemäß dem in der Fig. 5 gezeigten Fließschema.
  • Die Behandlung mit Tränkungschemikalien, wie Sulfiten, Peroxid, Sauerstoffgas, Ozon und/oder Lauge, kann vor der ersten Zerfaserungsstufe, nach dieser ersten Stufe, aber vor dem abschließenden Vermahlen, nach dem abschließenden Vermahlen oder kombiniert erfolgen. Gemäß dem Fließschema wird die Tränkung vor der ersten Zerfaserungsstufe durchgeführt.
  • Die erste Zerfaserungsstufe bei hoher Konzentration wird in der im Beispiel 1 angeführten Weise vorgenommen.
  • Bei der Herstellung einer chemisch-mechanischen Pulpe ist die Waschstufe sehr wesentlich, so daß gemäß der Erfindung das Vermahlen bei einer niedrigen Ionenstärke stattfinden soll. Daher wird das Waschen vor dem Endvermahlen durchgeführt. In den Fällen, wo die chemische Behandlung als letzte Verfahrensstufe vorgesehen ist, erfolgt das Waschen gleich nach dieser Stufe.
  • Das abschließende Vermahlen erfolgt wie im Beispiel 1, indessen müssen die Prozeßtemperatur und das chemische Milieu auf die besonderen Eigenschaften eingestellt werden, die die Holzpolymeren durch die Behandlung mit den Chemikalien bekommen haben. So ist es wichtig, ein Augenmerk auf die Anzahl an Sulfonsäuregruppen zu richten, die durch eine eventuelle Sulfit-Behandlung eingebracht worden sind. Da ein zunehmender Anteil an Sulfonsäuregruppen die Erweichungstemperatur vom Lignin herabsetzt, kann die Temperatur vom Prozeßwasser niedriger sein als bei der Herstellung der TMP-Pulpe gemäß Beispiel 1. Die hinreichend hohe Temperatur bei der Herstellung von CTMP beträgt 40 ºC. Vom Gesichtspunkt des Helligkeitspunkts her ist es vorteilhaft, mit der niedrigst möglichen Temperatur zu arbeiten. Bei der Natriumsulfitbehandlung sind sowohl die Sulfonsäuregruppen als auch die Carbonsäuregruppen von Beginn an ionisiert.
  • Sofern bei der Herstellung der CTMP eine Holzmodifizierung mit Peroxid, Sauerstoff oder Ozon gewählt wird, werden natürlich keine Sulfonsäuregruppen erhalten, indessen steigt der Anteil an Carbonsäuregruppen vom Holzmaterial, insbesondere vom Lignin beträchtlich, was zu einer Herabsetzung der Erweichungstemperatur des Lignins führt.
  • Gemäß dem Beispiel nach Fig. 5 werden Späne von Fichten gedämpft und mit einer Natriumsulfitlösung in einer Menge bis zu 2 % der Charge getränkt und danach auf eine Temperatur von 130 ºC während 3 Minuten erhitzt. Das Material wird dann in einem Späne-Preßrefiner bei hoher Konzentration (etwa 35 %) und einem Energieverbrauch von etwa 600 kWh/Tonne grob zerkleinert. Die erhaltene Ausbeute lag bei etwa 96 %. Das erhaltene, grob zerfaserte Material wurde bis auf etwa 3 % verdünnt und bei 80 ºC während 20 bis 30 Minuten latenzbehandelt. Die Pulpe wurde dann auf eine Konzentration von etwa 45 bis 50 % gepreßt und nochmals auf 3 % verdünnt bei einer Temperatur von 70 ºC. Bei dieser Konzentration wird die Pulpe dann bei einer spezifischen Kantenbelastung von 0,3 bis 0,5 Ws/m in fünf aufeinanderfolgenden Stufen mit einem Netto-Energieverbrauch von 150 kWh/Tonne bis zu einem Gesamtenergieverbrauch von 250 kWh/Tonne vermahlen; es wird eine Pulpe mit einem Mahlgrad von 250 ml CSF und einer mittleren Faserlänge (PML) von 1,7 mm erhalten, was einer konventionellen CTMP- Pulpe entspricht, die in einer Stufe mit einem Energieverbrauch von 1750 kWh/Tonne hergestellt worden ist.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde also der Energieverbrauch von den üblichen 1750 kWh/Tonne auf 850 kWh/Tonne herabgesetzt.
  • Die Eigenschaften der erhaltenen CTMP-Pulpe im Vergleich zu einer konventionellen CTMP-Pulpe sind in der Tabelle II wiedergegeben. Tabelle II konventionell Erfindung Energieverbrauch,kWh/Tonne Zugindex, kNm/kg Zugsteifheits-Index Dehnung beim Bruch, % Einreißindex, Nm²/kg Dichte, kg/m³ ISO-Helligkeit, %
  • Die Herstellung von CTMP gemäß der vorliegenden Erfindung wird in den Fig. 6,7 und 8 verglichen mit der gemäß der konventionellen Technik.
  • In Fig. 6 ist der Zugindex als Funktion von dem Energieverbrauch für eine gemäß der Erfindung hergestellte CTMP-Pulpe und für eine konventionell hergestellte Pulpe dargestellt. Bei einem bestimmten Zugindex, z.B. 40 kNm/kg, benötigt die konventionelle Mahlung etwa 1750 kWh/Tonne Pulpe, wohingegen bei der erf indungsgemäßen Arbeitsweise nur 850 kwh/Tonne verbraucht werden.
  • Beim Vergleich des erfindungsgemäßen Verfahrens mit der konventionellen Methode in Bezug auf den Einreißindex als Funktion vom Zugindex ist ersichtlich, daß die Beziehungen ähnlich sind, d.h. man vermeidet das Faserschneiden, das bei der Niederkonzentrations-Mahlung üblich ist und Anlaß für einen wesentlich herabgesetzten Einreißindex gibt. Dies ist aus dem Diagramm in der Fig. 7 erkennbar.
  • Der Lichtstreuungs-Koeffizient der gemäß der Erfindung hergestellten CTMP-Pulpe als Funktion vom Energieverbrauch ist im Diagramm gemäß Fig. 8 im Vergleich mit einer konventionell hergestellten Pulpe gezeigt. Es ist ersichtlich, daß bei einem entsprechenden Lichtstreuungs-Index der Energieverbrauch gemäß der Erfindung wesentlich niedriger ist.
  • Beispiel 3
  • Dieses Beispiel betrifft die Herstellung eines hochsulfonierten CTMP oder CMP, d.h. einer Pulpe mit einem Gehalt von mehr als 4 g an gebundenem Schwefel pro kg Holzmaterial.
  • Späne von Fichtenholz wurden mit einer Natriumsulfit-Lösung (mit etwa 120 g Natriumsulfit pro Liter) in einer Menge bis zu etwa 12 % getränkt. Die Späne wurden dann auf eine Temperatur von 140 ºC während 10 Minuten erhitzt und daraufhin mit einem Energieverbrauch von etwa 400 kWh/Tonne Holz grob zerkleinert. Die Zerfaserung wurde in einem Späne-Druckrefiner durchgeführt mit einer Ausbeute von 93 bis 94 %. Nach einer Latenzbehandlung bei 60 ºC und einer Pulpenkonzentration von 3 % während 20 bis 30 Minuten wurde die Pulpe in drei Stufen mit einer Kantenbelastung von 0,3 bis 0,5 Ws/m und einem Netto-Energieverbrauch von 100 kWh/Tonne bis entsprechend einem Gesamt-Energieverbrauch von 160 kWh/Tonne vermahlen.
  • Die Eigenschaften der erhaltenen Pulpe wurden bestimmt; in der nachfolgenden Tabelle III sind die erhaltenen Werte in Vergleich gestellt mit einer CTMP, die in üblicher Weise in einem einstufigen Verfahren mit einem Energieaufwand von 1500 kWh/Tonne hergestellt war. Tabelle III konventionell Erfindung Energieverbrauch,kWh/Tonne Zugindex, kNm/kg Dehnung beim Bruch, % Einreißindex, Nm²/kg Dichte, kg/m³ ISO-Helligkeit, %
  • Beispiel 4
  • Diese Ausführungsform ist ein Beispiel dafür, daß in der ersten Stufe ein Extruder für die Grobzerkleinerung des Holz materials verwendet werden kann. Gemäß diesem Beispiel wurde ein Extruder vom Typ "Bivis" eingesetzt.
  • Fichtenholzspäne werden in der üblichen Weise bei 100 ºC während 10 Minuten gedämpft und daraufhin in die Bivis-Maschine eingespeist. Bei der Zerfaserung in der Maschine werden 2 bis 3 % Natriumsulfitlösung zugegeben, so daß der Sulfonierungsgrad des Materials auf 1,5 g Schwefel je kg Holz anstieg. Der elektrische Energieverbrauch betrug etwa 400 kWh/Tonne Holz beim Durchgang des Materials durch die vier Kompressionszonen der Doppelschnecke. Nach dem Entladen wurde das Fasermaterial auf eine Pulpenkonzentration von 5 % bei etwa 70 ºC gebracht, worauf die Suspension zum Vermahlen in sieben Stufen in einen Niederkonzentrations-Refiner gepumpt wurde. Nach der fünften Stufe betrugen der Mahlgrad der Pulpe etwa 250 ml CSF, der Zugindex 55 kNm/kg und der Einreißindex 6 Nm&sub2;/kg bei einem Netto-Energieverbrauch von 150 kWh/Tonne und einem Gesamtenergieverbrauch von 250 kWh/Tonne.
  • Demzufolge betrug der totale Energieaufwand für die Herstellung der chemisch-mechanischen Pulpe (CTMP) bis zu einem Mahlgrad von 250 ml CSF im Falle des erfindungsgemäßen Verfahrens 650 kwh/Tonne, was zu vergleichen ist mit etwa 1750 kWh/Tonne gemäß der besten konventionellen Technik zum Erhalt des entsprechenden Mahlwertes.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Vermahlen in niedriger Konzentration mit sieben Stufen konnte ein Mahlgrad von 50 ml CSF erreicht werden; die erhaltene CTMP-Pulpe war geeignet für Magazine und LWC-Papier. Gleichwohl konnte der Gesamt-Energieverbrauch unter etwa 850 kWh/Tonne gehalten werden. Pulpe der letztgenannten Art kann mit der üblichen Technik nicht hergestellt werden, da eine hinreichend gute Glätte nicht erzielbar ist.
  • Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungen beschränkt und kann innerhalb des Umfangs vom Erfindungsgedanken variiert werden.

Claims (4)

1. Verfahren zur mechanischen oder chemischmechanischen Herstellung von Papierpulpe mit niedriger Energiezufuhr durch Zerkleinern und Mahlen von Holzmaterial in mindestens zwei Stufen, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material in der ersten Stufe in einer Konzentration von mehr als 20 % mit einer Energiezufuhr von maximal 800 kWh/t des Holzmaterials grob zerkleinert wird,
daß in den Holzpolymeren enthaltenen Säuregruppen ganz oder teilweise durch Zusatz von NaOH in einer Menge von maximal 9 kg/t neutralisiert werden, daß das Material mit Wasser von einer mit dem Erweichungspunkt des Lignins korrespondierenden Temperatur, d. h. 40 - 95º C, und von einer Ionenkonzentration von maximal 0,05 Mol/l verdünnt wird, und daß das Material in einer oder mehreren Stufen bei einer Konzentration von 1 bis 10 % mit einem Energieaufwand von insgesamt maximal 500 kWh/t des Materials vermahlen wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch geken nzeichnet, daß wenigstens 25 % der gesamten Energiezufuhr bei dem Mahlen aufgewendet werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das grobzerkleinerte Material nach der ersten Stufe zur Herabsetzung der Ionenkonzentration gewaschen wird.
4. Verfahren gemäß einem jeden der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiezufuhr in jeder der Mahlstufen 50 bis 150 kWh/t Pulpe beträgt.
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