Gebiet der Erfindung
-
Diese Erfindung betrifft die Papierherstellung, insbesondere ein
Verfahren, worin eine Suspension aus einem Papierbrei und anorganischem
Füllstoff in Wasser über einen Draht oder ein Netz gesprüht wird und das Wasser
entfernt, um eine Faserbahn oder einen -bogen zu bilden. Insbesondere betrifft
die Erfindung die Zugabe von anionischen Polysilicatmikrogelen zusammen mit
einem organischen Polymer, um den Papierbrei und die Füllstoffpartikel
auszuflocken, so daß während des Wasserentfernungschrittes die Wasserentfernung
erleichtert wird und die Retention der Teilchen größer ist, wobei sowohl die
Produktivität als auch die Ausbeute des Papierherstellungsverfahrens erhöht
werden.
Hintergrund und Zusammenfassung der Erfindung
-
Viele Additivsysteme zur Verbesserung der Entwässerung der Naßpartie
und der Partikelretention werden im Stand der Technik beschrieben. Die Systeme
umfassen den Einsatz von Polymeren, von Polymerkombinationen und Polymeren
kombiniert mit kolloidalem Siliciumdioxid. Die zuletzt genannten Systeme sind
die wirksamsten, die zur Zeit verwendet werden, es besteht aber ein
kontinuierlicher Bedarf, Additive mit verringerten Kosten und verbesserter
Wirksamkeit zur Verfügung zu stellen.
-
Diese Erfindung verwendet als eine Retentions- und Entwässerungshilfe
Polysilicatmikrogele, gebildet durch partielle Gelbildung eines
Alkalimetallsilicats oder eines Polysilicats, wie Natriumpolysilicat, welches in
sehr üblichsten Form einen Teil Na&sub2;O zu 3,3 Teilen SiO&sub2; pro Gewicht enthält.
Die Mikrogele, welche als "aktives" Siliciumdioxid bezeichnet werden, bestehen
im Gegensatz zu handelsüblichem kolloidalem Siliciumdioxid aus Aggregaten von
sehr kleinen, z. B. 1 nm, Teilchen, angeordnet in dreidimensionalen Netzwerken
oder Ketten. Typischerweise haben sie eine sehr große Oberfläche, üblicherweise
größer als 1000 Quadratmeter pro Gramm (m²/g) und werden in dem
Papierherstellungsverfähren in Verbindung mit kationischen Polymeren, erhalten
aus natürlichen oder synthetischen Quellen, verwendet.
-
Polysilicatmikrogele können am einfachsten durch Zugabe eines
Initiators zu einer Natriumpolysilicatlösung gebildet werden. Der Initiator
startet den Gelierprozeß, welcher, falls er vollständig ablaufen kann, zu einer
vollständigen Verfestigung der Lösung führen wurde. Die Gelerstarrungzeit, das
ist die Zeitdauer für eine vollständige Erstarrung, die bei einmaliger
Initiierung stattfindet, kann von Sekunden bis Monaten reichen und hängt von
einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich pH, Siliciumdioxidkonzentration,
Temperatur und Gegenwart neutraler Salze. Für kommerzielle Anwendungen sind
kurze Gelerstarrungszeiten bevorzugt. Einmal initiiert, kann die Gelierung für
etwa 5 % bis 95 % der Gelerstarrungszeit fortschreiten, bevor diese durch
Verdünnen der Polysilicatlösung gestoppt wird, bevorzugt auf etwa 1 Gew.-% (wt
%) SiO&sub2; oder weniger.
-
Es wurde gefunden, daß die Lösung der so gebildeten
Polysilicatmikrogele eine hervorragende Retentions- und Entwässerungshilfe
darstellen, wenn sie mit einem wasserlöslichen kationischen Polymer, bevorzugt
kationischer Stärke, kationischem Guar oder kationischem Polyacrylamid
kombiniert werden.
Stand der Technik
-
US-A-2,217,466 beschreibt die frühe Verwendung von Polykieselsäure
oder aktivem Siliciumdioxid als eine Koagulierungshilfe in der Behandlung von
Rohwasser. Der Artikel "Activated Silica, a New Engineering Tool" von Merrill
and Bolton, Chem. Eng. Progress 1, [1947], 27 schlägt die Verwendung von aktivem
Siliciumdioxid als ein Koagulans für Papiermühlensiebwasser und als eine
Retentionshilfe für Faser- und Füllstoffpartikel vor, wenn sie dem
Stoffauflaufkasten einer Papiermaschine zugefügt werden. Über die gemeinsame
Verwendung von anionischem aktivem Siliciumdioxid zusammen mit kationischen
Polymeren werden keine Angaben gemacht.
-
US-A-3,224,927 und 3,253,978 beschreiben die gemeinsame Verwendung von
kolloidalem Siliciumdioxid und kationischer Starke als ein Bindemittel für
anorganische Fasern bei Anwendungen für die Bindung feuerfester Fasern. Die
Mengen des verwendeten kolloidalen Siliciumdioxids sind beträchtlich größer als
bei Papierherstellungsanwendungen, d. h. 10-20 Gew.-% des Produktes für
Faserbindungsanwendungen gegenüber etwa 1 Gew.-% bei
Papierherstellungsanwendungen. Bei der Faserbindung müssen Bedingungen, die zur
Ausflockung führen, vermieden werden, während bei der Papierherstellung das
Ausflocken ein gewünschtes Ergebnis der Zugaben ist.
-
US-A-4,388,150 beschreibt eine Bindemittelzusammensetzung, die
kolloidales Siliumdioxid und kationische Stärke für die Zugabe zum
Papierrohstoff für die Papierherstellung, um die Retention der
Papierrohstoffkomponenten zu verbessern oder für die Zugabe zu Siebabwasser, um
die Umweltprobleme zu verringern und um wertvolle Papierrohstoffkomponenten
wiederzugewinnen. US-Patent 4,388,150 lehrt, daß das kolloidale Siliciumdioxid
in verschiedenen Formen verwendet werden kann, einschließlich der von
Polykieselsäure, aber daß die besten Ergebnisse mit der Verwendung von
Siliciumdioxid in kolloidaler Form erhalten werden. Das Patent lehrt, daß
Polykieselsäure selbst unerwünscht ist und sich ohne Stabilisierung bei der
Lagerung zersetzt.
-
Es wurde jetzt herausgefunden, daß etwas Lagerung oder Alterung von
Polykieselsäure erwünscht ist. Vollständige Gelierung von wäßrigen
Polykieselsäurelösungen sind zu vermeiden, da die Lösungen nur geringen Nutzen
für die Verwendung als eine Retentions- und Entwässerungshilfe bringen, wenn sie
einmal geliert sind. Lagerung oder Alterung von Polykieselsäure führt zur
Bildung von Siliciumdioxidmikrogelen, welche, wenn sie mit verschiedenen
kationischen Polymeren kombiniert werden, Retentions- und
Entwässerungshilfesysteme zur Verfügung stellen, welche mindestens äquivalent
und in einigen Fällen besser sind als diejenigen, die durch kolloidale
Siliciumdioxid/kationische Stärke-Kombinationen des Standes der Technik zur
Verfügung gestellt werden.
Genaue Beschreibung der Erfindung
-
In seinem Buch "The Chemistry of Silica" veröffentlicht bei John Wiley
& Sons, NY, 1979 beschreibt R. K. Iler auf den Seiten 174-176 und den Seiten
225-234 die Polymerisation von Polykieselsäure und die Bildung von Mikrogelen,
die dreidimensionale Aggregate aus sehr kleinen Polykieselsäureteilchen
umfassen. Solche Mikrogele wurden auch als "aktives Siliciumdioxid" bezeichnet,
und unterscheiden sich von der ursprünglich unvernetzten Polykieselsäure und von
kolloidalem Siliciumdioxid und von kolloidalem Siliciumdioxid- oder kolloidalen
Polykieselsäurelösungen, die üblicherweise im Handel anzutreffen sind. Mikrogele
in einem Sol können nicht einfach durch üblicherweise verwendete Techniken, um
Kolloide in Solen nachzuweisen, nachgewiesen werden, so z. B. durch
Lichtstreuung. Genauso können Mikrogele nicht einfach aus dem Sol abgetrennt
werden durch Zentrifugieren. Gemäß R. K. Iler, zitiert in obigem Text auf Seite
231, sind die Konzentration der Siliciumdioxidteilchen in dem dreidimensionalen
Netzwerk des Mikrogels, der Refraktionsindex des Mikrogels und die Dichte des
Mikrogels die gleichen wie in dem umgebenden Sol.
-
Weitere Verfahren zur Herstellung von aktivem Siliciumdioxid und seine
Verwendung bei der Wasserreinigung werden in dem Buch "Soluble Silicates" Vol.
II von James G. Vail, veröffentlicht bei Reinhild Publishing Co., NY., 1960,
diskutiert. Diese Quelle und eine allgemeine Beschreibung veröffentlichter
Literatur schlägt vor, daß Polysilikatmikrogele wie folgt hergestellt werden
können:
-
(1) Wäßrige Lösungen von Alkalimetallsilicaten können mit
Säureaustauschharzen und anorganischen oder organischen Säuren, wie Schwefel-
und Essigsäuren, angesäuert werden. Nach Ansäuerung des Silicats auf einen pH
von etwa 2-10,5, ist gewöhnlicherweise etwas Lagerung oder Alterung der Lösung
erforderlich, um die Bildung der Polykieselsäuremikrogele zu erlauben. Die
Alterungszeit hängt in erster Linie vom pH und der Siliciumdioxidkonzentration
ab. Nach der Alterungsperiode, die sehr kurz sein kann (einige Minuten oder so)
für eine Lösung, die 4-5 Gew.-% Siliciumdioxid bei einem pH von 3-4 enthält,
wird die Lösung auf etwa 1 Gew.-% oder weniger verdünnt, um diese durch weiteres
Zunehmen des Mikrogels zu stabilisieren.
-
(2) Wäßrige Lösungen von Alkalimetallsilicaten können mit sauren
Salzen und Gasen, wie Natriumorthoborat (Borax), Natriumdisulfit,
Kaliumdichromat, Natriumbicarbonat, Natriumdihydrogenphosphat, Kohlendioxid,
Schwefeldioxid und Chlor, angesäuert werden. Saure Salze von schwachen Basen und
starken Säuren, wie Ammoniumsulfat, Aluminiumsulfat, Eisen(III)- und Eisen(II)-
Chloriden und dergleichen können auch verwendet werden.
-
(3) Alkalimetallsalze von amphoteren Metallsäuren können zu wäßrigen
Lösungen von Alkalimetallsilicaten zugegeben werden. Beispiele solcher Salze
sind Natriumaluminat, Natriumstannat, Natriumzinkat, Kaliumchromat und
Kaliumvanadat. Diese Salze reduzieren nicht die Alkalinität der Silicatlösungen,
initiieren aber trotzdem den Gelierungsvorgang und die Bildung des
Siliciumdioxidmikrogels.
-
(4) Verschiedene organische Verbindungen können zu wäßrigen Lösungen
von Alkalimetallsilicaten zugegeben werden. Die organischen Verbindungen sollten
bevorzugt, aber nicht notwendigerweise, in Wasser löslich sein und dazu in der
Lage sein, mindestens eine Teilansäuerung der Silicatlösung zu bewirken,
gewöhnlicherweise als Resultat der Hydrolyse der organischen Verbindung.
Beispiele von solchen Verbindung sind organische Anhydride, Amide, Ester,
Lactone, Nitrile und Sultone. Insbesondere sind es z. B. Succinanhydrid,
Acetamid, Ethylacetat, Butyrolacton, Propionitril beziehungsweise Propansulton.
Im Falle von stabileren organischen Verbindungen ist ein geringes Erwärmen des
Gemisches erforderlich, um die Hydrolyse und resultierende
Polysilikatmikrogelbildung zu bewirken.
-
Alle obigen Verfahren sind im Prinzip für die Bildung von bei der
Papierherstellung geeigneten Polysilicatmikrogelen anwendbar. Eine große Zahl
von diesen haben jedoch nur einen geringen wirtschaftlichen Wert, wenn die
Kosten, Sicherheit und Umweltschutzmaßnahmen betrachtet werden. Zum Beispiel
sind Vanadiumsalze teuer und es ist am besten, die Verwendung von gefährlichem
Chlor zu vermeiden. Gleichzeitig ist das Ausströmenlassen von toxischen
Chromsalzen in Papiermühlensiebabwasser unerwünscht.
-
Vom wirtschaftlichen Standpunkt sind die einfachsten und
wirtschaftlichsten Verfahren für die Herstellung der Polysilicatmikrogele, die
gemäß dieser Erfindung verwendet werden, die Ansäuerung der
Natriumpolysilicatlösung mit einer üblichen Mineralsäure oder die Zugabe eines
Gelinitiators, wie Alaun, Natriumborat oder Natriumaluminat, zu einer
Natriumpolysilicatlösung.
-
Bei der Durchführung der Erfindung ist es am besten, im Handel
erhältliche Natriumpolysilicatlösungen, die ein Verhältnis von 1 Na&sub2;O:3,3 SiO&sub2;
pro Gewicht enthalten, zu verwenden. Diese werden üblicherweise mit
Siliciumdioxidkonzentrationen von 28-30 Gew.-% angeboten. Für die Herstellung
der Polysilicatmikrogele müssen die im Handel erhältlichen Lösungen im
allgemeinen erst auf eine geeignete Konzentration verdünnt werden, sowohl für
das zur Initiierung der Mikrogelbildung ausgewählte besondere
Herstellungsverfahren und für die Konzentration des verwendeten Katalysators.
Zum Beispiel wurde gefunden, däß für die Mikrogelbildung durch Ansäuerung mit
einer Mineralsäure Siliciumdioxidkonzentrationen von 0,1-6 Gew.-% am
geeignetsten sind, obwohl R. K. Iler auf Seite 288 des oben zitierten Textes
lehrt, daß Natriumpolysilicatlösungen, die bis zu 12 Gew.-% SiO&sub2; enthalen,
erfolgreich unter Verwendung von Schwefelsäure angesäuert werden können. Wenn
jedoch ein nicht-acidisches Material, wie Natriumborat, als Initiator verwendet
werden soll, kann jede Silicatkonzentration verwendet werden, wenn die
Gelerstarrungszeit des Gemisches ausreichend lang ist, um die Verdünnung und
Stabilisierung des Mikrogels zu erlauben, bevor eine vollständige Gelerstarrung
stattfindet. Die Stabilisierung der Mikrogele kann durch Verdünnung, bevorzugt
auf etwa 1 Gew.-% SiO&sub2; oder weniger, erhalten werden.
-
Es ist wichtig, zu betonen, daß bei der Herstellung von
Polysilicatmikrogelen eine ausreichende Zeit zur Bildung der Partikelketten und
dreidimensionalen Netzwerke vorhanden sein muß, bevor das Gel durch Verdünnung
stabilisiert wird. Diese Zeit, welche vom besonderen Durchführungsverfahren
abhängt, sollte etwa 5-95 %, bevorzugt 10-90 % der Zeit sein, bei welcher sich
eine feste wasserunlösliche Masse bildet (Gelerstarrungszeit). Eine erhöhte
Viskosität der Polysilicatlösung selbst ist nicht besonders beschränkend, wenn
eine homogene wäßrige Lösung durch nachfolgende Verdünnung erhalten werden kann.
In der Praxis sollte die Gelerstarrungszeit so kurz wie möglich sein. Es ist am
besten, die Silicatlösung und einen Initiator, welcher bevorzugt auch eine
Lösung ist, zu mischen, und dann das Gemisch in einer so kurzen Verweilzeit wie
für eine ausreichende Mikrogelbildung notwendig ist, zu verdünnen.
-
Es wurde gefunden, daß die so hergestellten Polysilicatmikrogele im
allgemeinen bei Retentions-/Entwässerungsanwendungen genauso aktiv sind wie die
bei ähnlichen kommerziellen Anwendung verwendeten kolloidalen Siliciumdioxide.
Es wurde gefunden, daß in einigen Fällen die Polysilicatmikrogelkombinationen
erfreulicherweise die Wirksamkeit bei geringeren Mengen verbessern, was eine
erwünschte wirtschaftliche Zielsetzung ist. Die Polysilikatmikrogele bieten auch
Kostenvorteile gegenüber handelsüblichen kolloidalen Siliciumdioxiden, da sie
sehr leicht von der Papiermühle selbst hergestellt werden können, was die
Transportkosten des Produktes minimiert.
-
Im Papierherstellungsverfahren werden die erfindungsgemäßen
Polysilikatmikzogele in Verbindung mit kationischen Polymeren, erhalten aus
natürlichen oder synthetischen Quellen, verwendet. Die geeignetsten dieser
Polymere sind kationische Stärken, kationische Guare und kationische
Polyacrylamide, deren Anwendung bei der Papierherstellung im Stand der Technik
bereits beschrieben wurde. Andere kationische Polymere können auch in
Kombination mit den Polysilikatmikrogelen verwendet werden, entweder allein oder
zusätzlich zu den kationischen Stärken, kationischen Guaren und kationischen
Polyacrylamiden. Beispiele dieser kationischen Polymere sind Polyethylenimin,
Polydiallyldimethylammoniumchlorid, Copolymere von Acrylamid mit 2-
Methylacryloxyethyltrimethylammoniumchlorid, Amin-Epichlorhydrin-
Kondensationsprodukte und kationische feuchtigkeitsbeständige Harze, erhalten
durch Kondensieren von Polyaminen mit Dicarbonsäuren und dann weiteres Umsetzen
des Präpolymers mit Epichlorhydrin. Kationische Stärken sind besonders geeignet,
weil sie den Vorteil von geringen Kosten haben und dem Papier Trockenfestigkeit
verleihen. Wo die Papierfestigkeit kein primäres Erfordernis ist, kann die
Verwendung von anderen Polymeren vorteilhaft sein.
-
Die kationische Stärke kann von allen üblichen stärkeproduzierenden
Materialien erhalten werden, wie Maisstärke, Kartoffelstärke, Weizenstärke und
Tapiokastärke, obwohl die Kartoffelstärken gewöhnlicherweise die für die
Ausführung der Erfindung am besten geeignestesten kationischen Produkte ergeben.
Kationisierung wird durch übliche kommerzielle Hersteller bewirkt unter
Verwendung von Reagenzien wie 3-Chlor-2-hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid,
um kationische Stärken mit einem Stickstoffsubstitutionsgrad zu erhalten, der
zwischen etwa 0,001 und 0,2 (d. h. etwa 0,01 bis 2,0 Gew.-% [Gew.-%
Stickstoff/Stärke]) variiert. Jede dieser kationischen Stärken kann in
Kombination mit den Polysilicatmikrogelen der Erfindung verwendet werden. Eine
kationische Stärke mit einem Stichstoffsübstitutionsgrad von etwa 0,03 (d. h.
0,25 Gew.-%) wurde am meisten verwendet.
-
Bei der Anwendung werden die Polysilicatmikrogele in Mengen, die von
etwa 0,001 bis 1,0 Gew.-% (0,02 bis 20 Pfund pro Tonne [lb/t]) des
Trockengewichts der Papierbeschickung reichen, verwendet, zusammen mit dem
kationischen Polymer in Mengen, die von etwa 0,001 bis 3,0 Gew.-% (0,02 bis 60
lb/t) des Trockengewichts der Papierbeschickung reichen. Höhere Mengen jeder
Komponente können verwendet werden, aber gewöhnlicherweise ohne eine
vorteilhafte Wirkung und mit dem Nachteil von erhöhten Kosten. Bevorzugte
Zugabemengen sind etwa 0,05 bis 0,4 Gew.-% (1 bis 8 lb/t) für die
Polysilicatmikrogele zusammen mit etwa 0,5 bis 1,0 Gew.-% (10 bis 20 lb/t) der
kationischen Stärke oder im Falle von kationischen Guaren und kationischen
Polyacrylamiden 0,001 bis 1,0 Gew.-% (0,02 bis 20 lb/t).
-
Die Polysilicatmikrogel/Polymerkombinationen können bei
Papierbeschickungen über einen großen pH-Bereich von etwa 4 bis 10 verwendet
werden, obwohl neutrale und alkalische Beschickungen bevorzugt sind, um beste
Ergebnisse zu erhalten. Die Papierbeschickung kann eine Vielzahl von Holzbreien
und organischen Füllstoffen umfassen. So können gebleichter Kraftzellstoff,
thermomechanische, chemothermomechanische und Papierbreie aus gemahlenem Holz
zusammen mit Tonen und ausgefälltem oder gemahlenem Calciumcarbonat und
Titandioxid als organische Füllstoffe verwendet werden. In den Beispielen die
folgen, werden verschiedene Verfahren zur Herstellung und Verwendung der
erfindungsgemäßen Polysilicatmikrogele dargestellt.
Beispiele
-
Zum Zwecke der Demonstration der Verwendung der Polysilicatmikrogele
bei der Papierherstellung wurde als erste Messung die
Entwässerungsdurchführbarkeit nach dem kanadischen Standardentwässerungsttest
durchgeführt. Trübungsmessungen des Siebabwassers aus dem Entwässerungstest
haben eine begleitende Messung des Retentionsgrads des Papierbreis und der
Füllstoffpartikel durch das System geliefert. Auch die Messung der
Partikelretention in dem Britt Dynamic Drainage Jar wurden durchgeführt. Um die
Eignung verglichen mit dem nähen Stand der Technik zu zeigen, wurden Vergleiche
mit einer Probe aus handelsüblichem kolloidalem Siliciumdioxid, bezeichnet als
BMA-0, durchgeführt. Dieses Produkt umfaßt eine Komponente des
Retentions/Entwässerungshilfesystems, Compozil, verwendet bei der Papierherstellung und
verkauft in den Vereinigten Staaten von Procomp, Inc., Marietta, Ga. Das
kolloidale Siliciumdioxid hat einen Teilchendurchmesser von etwa 5,5 Nanometer
(nm) und eine Oberfläche von 500-550 m²/g, welche im US-A-4,388,150 als ein
optimaler Bereich für eine Retentions-/Entwässerungshilfe, die kolloidales
Siliciumdioxid verwendet, beschrieben wird.
-
In jedem Beispiel werden die gleichen Mischungsbedingungen und
Zugabereihenfolge der Konponenten eingehalten. Es wurde festgestellt, daß das
bevorzugte Verfahren ist, zuerst das kationische Polymer der Beschickung
zuzugeben, gefolgt vom Polysilicatmikrogel. Es wurde festgestellt, daß diese
Reihenfolge im allgemeinen überragende Wirksamkeit gegenüber dem umgekehrten
Zugabeverfahren ergibt, obwohl das umgekehrte Verfahren (Polysilicatmikrogel
wird zuerst zugegeben) verwendet werden kann oder die Zugabe jedes Materials
kann auch gesplittet werden. Das gesamte Mischen wurde in einen Britt Jar
durchgeführt, mit einem Rührsatz bei 800 upm und der folgenden Zeitfolge:
-
(1) Die Beschickung wurde in den Britt Jar gegeben und 15 Sekunden
lang gerührt,
-
(2) kationisches Polymer wurde dann zugegeben und 15 Sekunden lang
gerührt,
-
(3) Polysilicatmikrogel oder kolloidales Siliciumdioxid wurden dann
zugefügt und 15 Sekunden lang gerührt,
-
(4) der Britt Jar wurde für die Partikelretentionsmessungen entwässert
oder sein Inhalt in den Haltebehälter des kanadischen Entwässerungstesters
(Canadian Freeness Testers) für Entwässerungsmessungen überführt.
Beispiel 1
-
Dieses Beispiel vergleicht die Leistung einer einfachen
Polykieselsäure mit der eines Polykieselsäuremikrogels. Ein Vergleich mit der
Leistung des handelsüblichen kolloidalen Siliciumdioxids, BMA-0, ist auch
eingeschlossen.
-
Die einfache Polykieselsäure, die in diesem Beispiel verwendet wird,
wurde durch schnelle batch-Deionisierung von Natriumsilicatlösung (1 Na&sub2;O:3,3
SiO&sub2;), enthaltend 1 Gew.-% SiO&sub2;, hergestellt, mit einem Überschuß an
Polystyrolsulfonsäureharz Dowex 50W-X8 [H+]. Nach Absenken des pH auf 3,5
wurde das Harz abfiltriert und die Lösung auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; verdünnt.
-
Das verwendete Polykieselsäuremikrogel wurde durch partielle
Ansäuerung und Alterung einer Natriumpolysilicatlösung, enthaltend 4 Gew.-%
SiO&sub2;, hergestellt. Dann wurden 19 ml einer 1,98 molaren Schwefelsäure über eine
Zeitdauer von 15 Sekunden zu 300 g Natriumpolysilicatlösung unter gutem Rühren
zugefügt. Der pH der Lösung sank auf 10,01. Die Lösung wurde beiseite gestellt
und für eine Stunde gealtert, nach welcher sie durch Verdünnen auf 0,125 Gew.-%
SiO&sub2; stabilisiert wurde.
-
Für die Vergleichstests wurden kanadischen
Standardentwässerungs-Messungen durchgeführt, unter Verwendung einer alkalischen Feinpapierbeschickung
einer Konsistenz von 0,3 Gew.-%. Die suspendierten Feststoffe umfaßten 70
Gew.-% gebleichten Kraftzellstoff (70 % Hartholz/30 % Weichholz) und 30 Gew.-%
ausgefälltes Calciumcarbonat. Der pH war 8,0.
-
Die Tests der verschiedenen Siliciumdioxidprodukte wurden alle in
Korrbination mit einer kationischen Stärke, die der Beschickung mit einer
konstanten Menge von 1 Gew.-% (20 lb/t) des Trockengewichts der
Bescnickungsbase, zugefügt waren. Die kationische Stärke war BMB-S190, eine
Kartoffelstärke mit einem Stickstoffsubstitutionsgrad von etwa 0,03, verkauft
von Procomp für die Verwendung mit dessen Compozil-System. Siehe Tabelle 1 für
die Ergebnisse.
TABELLE 1
ENTWÄSSERUNGSMESSUNGEN
Entwässerung, ml
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Beschickung
kolloidales Siliciumdioxid
einfache Polykieselsäure
Polykieselsäuremikrogel
-
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß die einfache unvernetzte
Polykieselsäure nur geringe Aktivität bei der Verbesserung der Entwässerung der
Beschickung zeigte. Die mikrogelierte Polykieselsäure zeigte jedoch eine
Gesamtaktivität, die mindestens so gut war wie das im Handel erhältlich
kolloidale Siliciumdioxid und sogar eine etwas verbesserte Aktivität bei den
wirtschaftlich erwünschten geringen Einsatzmengen von 0,02 bis 0,2 Gew.-% (1 bis
4 lb/t) SiO&sub2;.
Beispiel 2
-
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung von Papierhersteller-Alaun als
einen Initiator für die Polysilicatmikrogelbildung.
-
Zu 300 g Natriumpolysilicatlösung, enthaltend 4 Gew.-% SiO&sub2;, und unter
starkem Rühren in einem Waring-Mischer gehalten, wurden aus einer Pipette 75
Milliliter (ml) 10 Gew.-% Alaun [Aluminiumsulfat, Al&sub2;(SO&sub4;)&sub3;.14H&sub2;O] zugefügt. Das
Gemisch wurde eine Minute gemischt, um eine milchige weiße Lösung mit einem pH
von 9,8 zu ergeben und welches einen feinen weißen Niederschlag enthielt. Ein
Teil wurde sofort auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; [Mikrogel 2A] verdünnt. Ein weiterer
Teil wurde nach 20 minütigem Stehen auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; [Mikrogel 2B]
verdünnt. Der Rest der Vorratslösung gelierte nach 30 Minuten vollständig. Die
beiden verdünnten Lösungen des Polysilicatmikrogels wurden auf
Entwässerungswirkung auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben,
geprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgelistet.
TABELLE 2
ENTWÄSSERUNGSMESSUNGEN
Entwässerung, ml
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Beschickung
kolloidales Siliciumdioxid
Polysilicatmikrogel
-
Die Entwässerungswerte aus Tabelle 2 zeigen, daß die mit beiden
Mikrogelen erhaltene Entwässerung mindestens so gut war die der handelsüblichen
Probe mit kolloidalem Siliciumdioxid, insbesondere bei einer üblichen
Einsatzmenge von (4-8 lb/t) 0,2-0,4 Gew.-%.
Beispiel 3
-
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung von Borax
(Natriumorthoboratdecahydrat, Na&sub2;B&sub4;O&sub7; 10H&sub2;O) als Initiator für die Bildung des
Polysilicatmikrogels.
-
Zu 60 g einer 5 gew.-%igen Boraxlösung wurden unter gutem Rühren 40 g
Natriumpolysilicatlösung, enthaltend 3,75 Gew.-% SiO&sub2;, gegeben. Nach dem Mischen
wurde das Gemisch zur Alterung beiseite gestellt. Nach 8 Minuten wurde ein Teil
auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; verdünnt. Die Gelerstarrungszeit des restlichen
unverdünnten Anteils betrug 23 Minuten. Entwässerungsmessungen wurden mit dem
verdünnten Mikrogel in einer alkalischen Beschickung, ähnlich zu der aus
Beispiel 1, durchgeführt. Die verwendete kationische Stärke war jedoch eine
Probe kationische Kartoffelstärke, Stalok 400, erhalten von A. E. Staley Mfg.
Co., Decatur, IL. Die Stärkebeschickung betrug wieder 1 Gew.-% (20 lb/t) in
allen Tests, deren Ergebnisse in Tabelle 3 wiedergegeben sind.
TABELLE 3
ENTWÄSSERUNGSMESSUNGEN
Entwässerung, ml
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Beschickung
kolloidales Siliciumdioxid
Polysilicatmikrogel
-
Bei den wirtschaftlich erwünschten niedrigen Beschickungen von 0,05-
0,2 Gew.-% (1 bis 4 lb/t) SiO&sub2; überragt das Polysilicatmikrogel das kolloidale
Siliciumdioxidsol. Die optimale Wirkung des Polysilicatmikrogels lag bei einer
Beschickung von 0,2 Gew.-% (4 lb/t) gegenüber 0,4 Gew.-% (8 lb/t) für
kolloidales Siliciumdioxid.
Beispiel 4
-
Dieses Beispiel erläutert zwei Verfahren, die Natriumstannat (Na&sub2;SnO&sub4;)
als Initiator für die Herstellung des Polysilicatmikrogels verwenden.
Mikrogel 4A:
-
50 g einer Lösung, enthaltend 5,2 Gew.-% Natriumstannat,
wurde über etwa 15 Sekunden unter gutem Rühren zu 50 g Natriumpolysilicat
enthaltend 5 Gew.-% SiO&sub2; zugegeben. Das Gemisch wurde beiseite gestellt. Nach 4
Stunden wurde das Gemisch etwas viskos und wurde dann auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; zur
Bewertung als Entwässerungsmittel verdünnt.
Mikrogel 4B:
-
46 g einer Lösung, enthaltend 10 Gew.-% Natriumstannat,
wurde über etwa 15 Sekunden unter gutem Rühren zu 64 g Natriumpolysilicatlösung
enthaltend 5,5 Gew.-% SiO&sub2; gegeben. Das Gemisch wurde beiseite gestellt. Nach
etwa 3,5 Stunden hatte es sich zu einem sehr lockeren Gel abgesetzt. Dieses
lockere Gel wurde in einen Waring-Mischer überführt, der 350 g Wasser enthielt
und mit hoher Geschwindigkeit etwa 2 Minuten lang gerührt, unter Bildung einer
klaren Lösung. Diese Lösung wurde dann zur Bestimmung der
Entwässerungswirksamkeit weiter auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; verdünnt.
-
Kanadische Standardentwässerungsmessungen wurden unter Verwendung von
beiden Mikrogelen mit verschiedenen Mengen in einer alkalischen Beschickung,
ähnlich wie die in Beispiel 1 verwendete, durchgeführt. Alle Tests wurden unter
Verwendung von kationischer Kartoffelstärke BMB S-190 mit einer Beschickung von
(20 lb/t) 1 Gew.-% durchgeführt.
TABELLE 4
ENTWÄSSERUNGSMESSUNG
Entwässerung, ml
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Beschickung
kolloidales Siliciumdioxid
Polysilicatmikrogel
-
Es ist ersichtlich, daß beide Miktogele wesentlich verbesserte
Entwässerungswirksamkeit zeigen.
Beispiel 5
-
Dieses Beispiel verwendet Natriumaluminat (NaAlO&sub2;) als Initiator für
die Polysilicatmikrogelbildung.
-
7,5 g einer Natriumpolysilicatlösung, enthaltend 10 Gew.-% SiO&sub2;, wurde
auf 30 g mit Wasser verdünnt. Zu dieser wurden langsam und unter gutem Rühren 20
g Natriumaluminatlösung, enthaltend 1,0 Gew.-% Al&sub2;O&sub3;, hinzugefügt. Das
verwendete Natriumaluminat war eine Verdünnung eines handelsüblichen flüssigen
Konzentrats, VSA-45, erhalten von Vinings Industries, Atlanta, GA. Das Gemisch
ließ man 5 Minuten ohne Rühren altern und wurde dann getestet. Die Probe wurde
auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; zur Bestimmung verdünnt. Der unverdünnte Anteil gelierte
nach 14 Minuten. Eine alkalische Beschickung, ähnlich wie die in Beispiel 1
verwendete, wurde verwendet, um die Entwässerung der verschiedenen Kombinationen
des Polysilicatmikrogels und 1 Gew.-% (20 lb/t) kationische Stärke BMB S-190 zu
messen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgezeichnet.
TABELLE 5
ENTWÄSSERUNGSMESSUNG
Entwässerung, ml
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Beschickung
kolloidales Siliciumdioxid
Polysilicatmikrogel
-
Das Polysilicatmikrogel zeigte eine wesentlich verbesserte Wirksamkeit
gegenüber kolloidalem Siliciumdioxid.
Beispiel 6
-
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung von Kaliumdichromat (K&sub2;CrO&sub7;) als
Initiator für die Polysilicatmikrogelbildung.
-
Kaliumdichromatlösung (71,6 g von 5 gew.-%igem K&sub2;Cr&sub2;O&sub7;) wurde unter
gutem Rühren zu 25 g Natriumpolysilicatlösung, enthaltend 10 Gew.-% SiO&sub2;,
gegeben und vorverdünnt auf 94,4 g. Das Gemisch wurde beiseite gestellt, um zu
altern. Es gelierte innerhalb von 3,5 Minuten. Ein zweites Präparat wurde 2,5
Minuten nach Mischen entnommen und auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; entnommen.
Entwässerungstests wurden wieder unter den gleichen Bedingungen, wie diejenigen
in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt und die Ergebnisse sind in Tabelle 6
aufgeführt.
TABELLE 6
ENTWÄSSERUNGSMESSUNGEN
Entwässerung, ml
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Beschickung
kolloidales Siliciumdioxid
Polysilicatmikrogel
-
Das Polysilicatmikrogel zeigte eine mit dem kolloidalen Siliciumdioxid
vergleichbare Wirksamkeit.
Beispiel 7
-
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung von Polykieselsäuremikrogelen in
Kombination mit kationischem Guar in sauren Beschickungen bei pH 4,5 und pH 6,0.
-
Eine 6 gew.-%ige Polykieselsäurelösung wurde zuerst durch Deionisieren
einer Natriumpolysilicatlösung enthaltend 6 Gew.-% SiO&sub2; hergestellt. Die
Polysilicatlösung wurde durch eine Glassäule mit 38 mm (1,5 Inch) Durchmesser,
gefüllt mit etwa 36 cm (14 Inches) Polystyrolsulfonsäure-Ionenaustauscherharz
Dowex 50W-X8[H+], geleitet. Die Fließgeschwindigkeit von etwa 30 ml/Minute
wurde eingestellt, um so den pH der ausströmenden Polykieselsäure bei pH 2,6 zu
halten. Nach Sammeln von etwa 300 ml des Produktes wurde ein Teil auf einen
Gehalt von 1 Gew.-% SiO&sub2; verdünnt und beiseite gestellt. Der Rest des Produktes
gelierte etwa während eines Tages.
-
Nach Stehen über eine Woche wurde ein Teil der 1 gew.-%igen SiO&sub2;-
Lösung weiter auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; für die Bestimmung auf
Entwässerungswirksamkeit in zwei sauren Beschickungen, eine bei pH 6 und die
andere bei pH 4,5, verdünnt. Die Oberfläche des gealterten
Polykieselsäuremikrogels wurde auf 1076 m²/g bestimmt unter Verwendung des
Titrationsverfahrens von G. W. Sears, Anal. Chem. 28, (1956), S. 1981. Für die
Entwässerungstests hatte die verwendete Beschickung eine Konsistenz von 0,3
Gew.-%, hergestellt aus 70 Gew.-% gebleichtem Kraftzellstoff (70 % Hartholz, 30
Weichholz) und 30 Gew.-% Klondyke -Ton, eingestellt auf den entsprechenden
pH. Klondyke -Ton ist ein Produkt der Engelhard Corporation, Edison, N.J. Das
Polykieselsäuremikrogel wurde in Verbindung mit Jaguar C13 kationischem
Guargummi, erhalten von Stein, Hall and Co., Inc., New York, N.Y., verwendet.
Alle Tests wurden mit einer Guarbeschickung von 0,2 Gew.-% (4 lb/t) durchgeführt
und die Ergebnisse sind in Tabelle 7 wiedergegeben.
TABELLE 7
ENTWÄSSERUNGSMESSUNGEN
Entwässerung, ml
Beschickung pH
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Menge
kolloidales Siliciumdioxid
Polysilikatmikrogel
-
Mit einer SiO&sub2;-Menge von 0,4 Gew.-% (8 lb/t) kann eine wesentliche
Verbesserung der Entwässerung für die Polykieselsäuremikrogel/kationisches Guar
Kombination gegenüber der Kombination BMA-0/kationisches Guar beobachtet werden.
Die Verbesserung bei den Beschickungen tritt sowohl bei pH 4,5 als auch bei pH
6,0 auf.
Beispiel 8
-
Dieses Beispiel zeigt Entwässerungs- und Siebabwassertrübungsmessungen
zusammen mit Partikelretentionsmessungen unter Verwendung einer
Polykieselsäuremikrogelprobe.
-
Eine Ausgangslösung des Polykieselsäuremikrogels wurde durch Batch-
Entionisierung von 300 g Natriumpolysilicatlösung enthaltend 4 Gew.-% SiO&sub2; auf
pH 3 unter Verwendung von Ionenaustauscherharz Dowex 50W-X8[H+], hergestellt.
Die Polykieselsäure wurde auf 1 Gew.-% verdünnt und beiseite gestellt, um zu
altern. Dessen Oberfläche, wie hergestellt, wurde bestimmt auf 1187 m²/g, unter
Verwendung des oben beschriebenen Titrationsverfahrens von G. W. Sears. Nach
Stehenlassen über etwa 18 Stunden sank die Oberfläche langsam auf 1151 m²/g. Das
Mikrogel wurde dann auf seine Wirksamkeit sowohl im kanadischen
Standardentwässerungs- und Britt Jar-Partikelretentionstest geprüft.
-
Für die Tests wurde eine Beschickung mit einer ähnlichen
Zusammensetzung wie der in Beispiel 1 verwendeten verwendet. Die Konsistenz der
Beschickung war 0,3 Gew.-% für die Entwässerungstests und 0,5 Gew.-% für die
Partikelretentionstests. Bei den Entwässerungstests wurde auch die Trübung des
entwässerten Siebabwassers als zusätzlicher Hinweis auf die Partikelretention
g&messen. Alle Tests wurden in Gegenwart von 1 Gew.-% (20 lb/t) kationischer
Stärke BMB S-190 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 und 8A
wiedergegeben.
TABELLE 8
ENTWÄSSERUNGS-/TRÜBUNGS-MESSUNGEN
Entwässerung, ml / Trubung, NTA-Einheiten
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Menge
kolloidales Siliciumdioxid
Polykieselsäuremikrogel
-
Aus Tabelle 8 ist ersichtlich, daß das Polykieselsäuremikrogel die
optimale Wirksamkeit des handelsüblichen kolloidalen Siliciumdioxids in der
Entwässerung und der Teilchenretention, beurteilt durch geringe Trübungswerte,
überragt. Zusätzlich und vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt äußerst
wünschenswert erreicht das Mikrogel dieses Optimum mit einer geringeren Menge
vcn 0,2 Gew.-% (4 lb/t), die nur die Hälfte der Menge von 0,4 Gew.-% (8 lb/t)
beträgt, wie sie mit handelsüblichem Siliciumdioxid erforderlich ist.
TABELLE 8A
PARTIKELRETENTIONSMESSUNGEN (BRITT JAR)
% Partikelretention
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Menge
kolloidales Siliciumdioxid
Polykieselsäuremikrogel
-
Es ist ersichtlich, daß die Ergebnisse in Tabelle 8A die Ergebnisse
aus Tabelle 8 bestätigen; namlich, daß der optimale Wert der Partikelretention
unter Verwendung des Mikrogels bei nur der Hälfte der mit handelsüblichem
kolloidalem Siliciumdioxid erforderlichen Menge erreicht wird.
Beispiel 9
-
Dieses Beispiel vergleicht die Partikelretentionswerte, erhalten unter
Verwendung von zwei zusätzlichen Polysilicatmikrogelen mit den Retentionswerten,
die bei der Verwendung von kolloidalem Siliciumdioxid erhalten werden.
-
Die verwendeten Polysilicatmikrogele wurden wie das Stannat-initiierte
Mikrogel 4A aus Beispiel 4 und das Aluminat-initiierte Mikrogel aus Beispiel 5
hergestellt. Das kolloidale Siliciumdioxid als Vergleich war BMA-0 und das in
allen Fällen verwendete Polymer war kationische Stärke BMB S-190 in einer Menge
von 1 Gew.-% (20 lb/t). Alle Tests wurden unter Verwendung eines
standardisierten Britt Jar-Geräts und des vorangehend beschriebenen Verfahrens
durchgeführt. Die verwendete Beschickung war alkalisch mit einem pH von 8,0 und
einer ähnlichen Herstellung wie der aus Beispiel 1.
TABELLE 9
PARTIKELRETENTIONSWERTE
% Partikelretention
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Menge
kolloidales Siliciumdioxid
Polysilicat (Stannat)
Polysilicat (Aluminat)
-
Eine verbesserte Wirksamkeit der beiden Polysilicatmikrogele gegenüber
dem kolloidalen Siliciumdioxid kann den obigen Daten leicht entnommen werden.
Beispiel 10
-
Dieses Beispiel erläutert die Verbesserung, die erhalten wird aus der
kombinierten Verwendung eines Polykieselsäuremikrogels zusammen mit einem
kationischen Polyacrylamid. Eine Beschickung aus 100 % gemahlenem Holz wurde
verwendet.
-
Eine Beschickung mit einer Konsistenz von 0,5 Gew.-% wurde aus 100 %
steingemahlenem Holz (50 % Hartholz / 50 % Weichholz) hergestellt. Zu diesem
wurden 0, 66 Gramm pro Liter (g/l) wasserfreies Natriumsulfat, um Elektrolyte zu
simulieren, hinzugefügt. Der pH war 5,7. kanadische
Standardentwässerungsmessungen wurden mit Teilen der Beschickung durchgeführt,
zuerst auf eine Konsistenz von 0,3 Gew.-% verdünnt und nach Zugabe von
ansteigenden Mengen kationischem Polyacrylamid Hyperfloc CP-905H. Dieses
Material wurde von Hychem Inc., Tampa, FL. erhalten. Es hatte ein
Gewichtsmittel-Molekulargewicht von 13 Millionen und war 20-30 Gew.-%
kationisch. Mit Mengen von 0; 0,05; 0,1; 0,2 und 0,3 Gew.-% (0, 1, 2, 4 und 6
lb/t) des kationischen Polyacrylamids wurden Entwässerungswerte von 390, 420,
430, 430 bzw. 485 ml gemessen.
-
Für Wirksamkeitvergleiche eines Polykieselsäuremikrogels mit
kolloidalem Siliciumdioxid wurde eine konstante Menge von 0,2 Gew.-% (4 lb/t)
Hyperfloc CP-905H gewählt. Das Polykieselsäuremikrogel war eine 1 gew.-%ige
SiO&sub2;-Lösung, die 6 Tage früher durch die Deionisierung auf pH 3,5 und Verdünnen
auf eine Natriumpolysilicatlösung, enthaltend 4 Gew.-% SiO&sub2;, hergestellt worden
war. Das kolloidale Siliciumdioxid war BMA-0. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle 10 wiedergegeben. Sie enthalten auch Trübungsmessungen der
Siebabwasserentwässerung aus den Entwässerungstests.
TABELLE 10
ENTWÄSSERUNG-/TRÜBUNGSMESSUNGEN
Entwässerung, ml / Trübung, NTA-Einheiten
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Menge
kolloidales Siliciumdioxid
Polykieselsäuremikrogel
-
Eine verbesserte Wirksamkeit in beiden, Entwässerung und
Partikelretention (reduzierte Siebabwassertrübung) kann für die Kombination
Polykieselsäuremikrogel/kationisches Polyacrylamid beobachtet werden.
Beispiel 11
-
Dieses Beispiel illustriert die Verwendung von verschiedenen
organischen Verbindungen bei der Polysilicatmikrogelbildung.
Mikrogel 11A (Gamma-Butyrolacton als Initiator):
-
Sechs ml (6,72 g) Gamma-Butyrolacton wurden zu 300 g
Natriumpolysilicat, enthaltend 4 Gew.-% SiO&sub2;, unter Rühren hinzugefügt. Das
Gemisch wurde beiseite gestellt und es wurde gefunden, daß es in etwa 70 Minuten
ein festes Gel bildet. Der pH war dann 10,67. Diese Herstellung wurde als
nächstes wiederholt und getestet und nach 65 Minuten stehen, als sich ein sehr
lockeres Gel gebildet hatte, verdünnt. Das lockere Gel wurde leicht unter Rühren
gelöst, um ein Polysilicatmikrogel enthaltend 0,125 Gew.-%SiO&sub2; zu ergeben.
Mikrogel 11B (Ethylacetoacetat als Initiator):
-
Zehn ml (10,2 g) Ethylacetoacetat wurden zu 200 g Natriumpolysilicat,
enthaltend 4 Gew.-% SiO&sub2;, unter Rühren hinzugefügt. Das Gemisch war anfangs
trübe, aber klärte sich in weniger als 1 Minute auf. Der pH sank von 11,22 auf
10,61. Das Gemisch wurde beiseite gestellt und es wurde festgestellt, daß es in
etwa 18 Minuten ein festes Gel bildete. Eines zweites ähnliches Präparat ließ
man 12 Minuten stehen, bevor es auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; verdünnt wurde, um ein
Polysilicatmikrogel für die Auswertung zur Verfügung zu stellen.
Mikrogel 11C (Succinanhydrid als Initiator):
-
Succinanhydrid (2, 5 g) wurde zu 200 g einer gerührten
Natriumpolysilicatlösung,enthaltend 4 Gew.-% SiO&sub2;, hinzugefügt. Das Anhydrid
löste sich nach etwa 5 Minuten Rühren auf und der pH sank auf 10,22. Nach
weiterem Stehen bildete das Gemisch in etwa 75 Minuten ein festes Gel. Ein
zweites Präparat wurde nach 45 Minuten stehen auf 0,125 Gew.-% SiO&sub2; verdünnt, um
eine Polysilicatmikrogellösung zur Verfügung zu stellen.
-
Die Lösungen der Mikrogele 11A, 11B und 11C wurden auf
Entwässerungsund Retentionswirksamkeit, gemessen durch Trübung des Siebabwassers, in einer
alkalischen Beschickung ähnlich wie die beschrieben in Beispiel 1, bestimmt.
Alle Bestimmungen wurden in Gegenwart von (20 lb/t) 1 Gew.-% kationischer Stärke
BMB S-190 durchgeführt. Die Referenzprobe für Vergleichszwecke mit einem
handelsüblichen Produkt war kolloidales Siliciumdioxid, BMA-0, bereits oben
beschrieben.
TABELLE 11
ORGANISCH INITIIERTE MIKROGELE
Entwässerung, ml/ Trübung, NTA-Einheiten
Gew.-%
(lb/t) SiO&sub2;-Menge
kolloidales Siliciumdioxid
Mikrogel
-
Aus den Ergebnissen in Tabelle 11 kann man erkennen, daß die
Polysilicatmikrogele im allgemeinen verbesserte Optimum-Ergebnisse gegenüber dem
kolloidalen Siliciumdioxid ergaben, wie durch höhere Entwässerungswerte
(verbesserte Drainage) und geringere Trübungswerte des entwässerten
Siebabwassers (verbesserte Retention der Partikel) gezeigt wird.
Beispiel 12
-
Dieses Beispiel zeigt die Oberflächen der verschiedenen in den
vorangehenden Beispielen dargestellten Polysilicatmikrogele.
-
Einige der in den vorangegangenen Beispielen beschriebenen
Polysilicatmikrogele wurden erneut hergestellt und Bestimmungen ihrer Oberfläche
wurden unter Verwendung einer Modifikation des bereits beschriebenen
Sears-Titrationsverfahrens durchgeführt. Nach der Herstellung wurde jedes
Polysilicatmiktogel auf eine Konzentration äquivalent zu etwa 0,74 Gew.-% SiO&sub2;
verdünnt. Eine 200 g Menge wurde als nächstes bei Raumtamperatur auf pH 3,5
batch-deionisiert, das überschüssige Harz wurde abfiltriert und 150 g des
Filtrats für die Oberfläche gemäß dem Sears-Verfahren titriert. In dem Fall der
Polysilicatmikrogele, gebildet unter Verwendung von Initiatoren wie Boraten und
Chromaten, welche selbst Säuren bei der Deionisierung auf pH 3,5 bilden, war es
notwendig, für die daraus gebildete Säure aus dem Initiator durch Durchlaufen
einer Blindprobe mit dem Initiator allein, zu korrigieren.
-
Tabelle 12 enthält die erhaltenen Oberflächen.
TABELLE 12
OBERFLÄCHEN DER POLYSILICATMIKROGELE
verwendeter Initiator
Beispiel Nummer
Mikrogel Oberfläche, m²/g
Borat
Stannat
Aluminat
Dichromat